Aussichten 2017

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Aussichten 2017
Nachdem das Jahr 2017 begonnen hat, verblüfft uns das Vertrauen,
das Anleger in die aktuelle Darstellung setzen, dass nämlich Trump
+ US-Präsidentschaft = globaler Reichtum bedeutet. In dieser
Gleichung hapert es an so vielen Stellen, dass man gar nicht weiss,
wo man beginnen soll. Unsere Aussichten für 2017 sind insofern
konträr, als wir der Fähigkeit von Donald Trump, das Fiskal- und
Steuerreformwunder Wirklichkeit werden zu lassen und dadurch
Wachstum herbeizuführen, wie er sich in seinen Tweets brüstet, nur
begrenzten Glauben schenken - auch wenn die Republikaner im
Kongress und im Senat die Mehrheit haben. Ohne den Trump‘schen
Reflation-Trade wird die Beschleunigung der US-Wirtschaft
kontrollierter verlaufen und der Normalisierungspfad der Fed wird
weniger steil werden. Aus einer Relative-Value-Perspektive ergibt
sich für andere Nationen hierdurch die Möglichkeit aufzuholen.
Dieses Jahr wird nicht ganz und gar vom US-Dollar und von USVermögenswerten dominiert werden, sondern von der allgemeinen
weltweiten Reflation und heftiger politisch motivierter Unsicherheit.
Peter Rosenstreich
Head of Market Strategy
+41 58 226 29 06
[email protected]
Yann Quelenn
Arnaud Masset
Market Analyst
+41 22 525 93 47
[email protected]
Market Analyst
+41 58 226 26 36
[email protected]
Inhaltsverzeichnis
1. Allgemeine Perspektive3
a. Globales Wachstum3
b. Reflationsgerede fördert derzeit die positive Stimmung
3
c. Die Zentralbanken warten ab, während der Druck steigt
4
d. Aussichten für die vier grossen Zentralbanken und die SNB
4
e. Für Politiker in Schwellenländern gibt es weiter viel zu tun
5
f. Die grosse Wette der Zentralbanken sind staatliche Konjunkturmassnahmen
5
g. Das eigentliche Risiko liegt bei staatlichen Hilfen darin, dass sie nicht ankommen
oder über das Ziel hinausschiessen
6
h. «Trumponomics» oder «kollektive Amnesie»?6
i. Politisches Risiko und Anti-Establishment-Bewegungen7
j. Protektionismus und der Aufstieg Chinas7
k. China aus wirtschaftlicher Perspektive8
l. Überangebot macht Erdöl immer noch zu schaffen
9
2. Wesentliche Handelsthemen9
a. Reflation9
b. Stärkerer Wachstumstrend bei Aktien9
c. Optimaler Punkt für Hochzinsanleihen10
d. Eine regenbogenförmige USD-Kurve und taktische Devisenstrategien
10
e. Den Hype verkaufen11
3. Zusammenfassung11
a. USA – Alles über Trump11
b. Europa - Politische Unsicherheit überschattet wirtschaftliche Verbesserungen
12
c. Grossbritannien - Auf dem Weg zum «Brexit light»
13
d. Schweiz - Vorsichtige Beobachtung der Nachbarn14
4. Gesamtwirtschaftliche Prognosen16
5. Globale Währungsprognosen18
Aussichten 2017 - Swissquote Bank
2
Globales Wachstum
Im Grossen und Ganzen liegt die globale
Konjunkturerholung auf Kurs und dürfte 2017
an Stärke gewinnen. Wachstumsbeiträge aus
Industrie- und Schwellenländern, unterstützt durch
eine Verbesserung der zyklischen Nachfrage,
werden Vorrang vor einer lockeren Geldpolitik
haben. Gleichzeitig sollten wieder eingeführte
fiskalpolitische
Konjunkturmassnahmen
die
globale Wachstumsrate leicht erhöhen. Die
Expansion könnte allerdings durch eine schnellere
Normalisierung aufseiten der Fed, politische
Unsicherheit und zunehmenden Protektionismus
behindert werden. Nach unserer Auffassung könnte
das globale Wachstum durchaus enttäuschen, weil
viele aktuell theoretisierte Grundlagen, die den
Optimismus beflügeln, auf schwachen Füssen
stehen. Rezessionsrisiken haben nachgelassen,
verschwunden sind sie aber nicht
Wachstumbleibtniedrig,aberleichter
Erholungstrendhältan
6.0%
2015
2016
2017
2018
5.0%
4.0%
3.0%
2.0%
1.0%
le
nl
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pa
Ja
um
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Ra
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W
el
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0.0%
Quelle: Swissquote Bank, Bloomberg
Die starke Dynamik in Industrie- und
Schwellenländern im zweiten Halbjahr 2016 hat
zu einer Korrektur der Wachstumsprognosen
geführt. Sie deuten darauf hin, dass das
Wachstum 2017 weiter an Tempo zulegen wird.
Mit einem bedeutenden Aufschwung in den USA
(2,20% im Jahresvergleich), in Grossbritannien
(1,10% im Jahresvergleich) und in Japan (1,1%
im Jahresvergleich) sowie Stabilität in der EU
(1,4% im Jahresvergleich) wird sich das globale
Wachstum voraussichtlich von 2,9% p. a. in 2016
auf 3,4% in 2017 erhöhen. Das raschere Wachstum
in Schwellenländern bleibt ein stetiger Treiber
des globalen Aufschwungs. Die Schwäche der
chinesischen Wirtschaft wurde durch Fortschritte in
Rohstoffe exportierenden Nationen ausgeglichen,
weil die Rohstoffpreise angezogen haben.
Projektionen zufolge wird sich das BIP-Wachstum
in Schwellenländern von 4,2% auf 4,8% in 2017
erhöhen. Für dieses optimistische Basisszenario
bestehen tatsächlich weitere Aufwärtsrisiken,
wenn sich das Wachstum in Russland und Brasilien
stabilisiert, die Wirtschaft in Indien weiter Fahrt
aufnimmt und die Nachfrage nach Rohstoffen
weiter steigt. Grosse Unsicherheit entsteht jedoch
durch den wachsenden Protektionismus, die
Zinsrally in Industrieländern und das Ereignisrisiko
im Zusammenhang mit der europäischen und USamerikanischen politischen Atmosphäre.
Reflationsgerede
fördert
derzeit die positive Stimmung
Die Bemühungen der Industrieländer um
Ankurbelung der Inflation sahen an vielen Stellen
hilflos aus. Doch nach Jahren einer konstanten
Deflationsbedrohung scheint es, als gewinne
die Reflation endlich an Boden. Wir hegen aber
trotzdem Zweifel, dass sehr viele Fortschritte
gemacht werden. In den Industrieländern wird
die Gesamtinflation 2017 leicht von 1,1% auf 1,9%
zunehmen. Bei der Kerninflation wird aufgrund
fester werdender Arbeitsmärkte und höherer
Löhne ein Anstieg von 1,4% auf 1,6% erwartet. Auf
Basis unserer mässigen Wachstumserwartungen
bleiben wir mit unserer Einschätzung unterhalb des
Konsens, dass nämlich die Gesamtinflation in den
USA oder in Grossbritannien wahrscheinlich nicht
über die Zentralbankziele hinausgeht, während
Japan und die EU wahrscheinlich widerwillig auf
ihre erklärten Ziele zusteuern.
In Anbetracht der allgemeinen Preisdynamik
ist ein plötzliches Anziehen oder gar ein
«Schock» eher unwahrscheinlich. Das deutet
darauf hin, dass die Zentralbanken gegenüber
Verbesserungen skeptisch bleiben und ungern
handeln. Schwellenländer werden allerdings Mühe
haben, Inflation herbeizuführen. Aufgrund der
anhaltend schwachen Nachfrage und der niedrigen
Rohstoffpreise wird die Desinflation für dortige
Zentralbanken weiter Priorität haben. Selbst
Länder wie Russland und Brasilien, die bisher unter
hohen Inflationsraten zu leiden hatten, dürften
rückläufige Preise erleben. Wir gehen davon aus,
dass sich die Inflation in Schwellenländern von 3,4%
auf 3,2% abschwächt. Indessen wird der schwache
Preisauftrieb Industrieländer weiter belasten.
Aussichten 2017 - Swissquote Bank
3
Refla%onstrendsetztsichfort,istaberbei
weitemnichtfestverankert
10.0%
2015
2016
2017
2018
8.0%
6.0%
4.0%
2.0%
0.0%
-2.0%
USA
Grossbritannien
Schweiz
Quelle: Swissquote Bank, Bloomberg
Die Zentralbanken warten ab,
während der Druck steigt
Seit der Finanzkrise 2007 haben sich die Märkte
unerschütterlich auf die Politik der Zentralbanken
konzentriert. In unseren Augen haben sich die
Zentralbanken zu den wichtigsten Treibern von
Anlagenpreisen und regelrechten «Rock-Stars» der
Finanzwelt entwickelt. Ihnen hat man die Aufgabe
zugeschrieben, die kapitalistische Welt zu retten,
und mit jeder beiläufigen Aussage versetzen sie
die Märkte in Aufruhr. Wer kann vergessen, wie
EZB-Chef Mario Draghi die EU bekanntlich rettete,
als er die unsterbliche Worte äusserte: «was
immer auch notwendig ist»? Statt den Versuch zu
unternehmen, die Konjunktur zu beleben, werden
sich die Zentralbanken in diesem Jahr mehr auf die
Schaffung eines Umfeldes konzentrieren, in dem die
Wirtschaft florieren kann. Dies lässt vermuten, dass
sich die Zentralbanken eher abwartend verhalten als
auf jedes Ereignis zu reagieren. Die Märkte werden
zwar eine Zeit lang brauchen, um sich von den
Zentralbanken abzunabeln. Wir rechnen aber damit,
dass der Einfluss von Zentralbanksitzungen mehr
und mehr abnimmt, je weiter das Jahr voranschreitet.
In Anbetracht unserer leichten Anhebung der
globalen
Wachstumsprognose
und
unserer
ausgewogenen Einschätzung der Inflationsdynamik
gehen wir davon aus, dass die Zentralbanken auf
weniger geldpolitische Interventionen setzen. Ihre
abwartende Haltung wird jedoch bei Regierungen
gemischte Reaktionen hervorrufen, was den Druck
auf ihre Unabhängigkeit erhöht. Eine Grundregel der
modernen Wirtschaftstheorie ist die Objektivität
der Zentralbanken. Die US-Notenbank befindet sich
auf Kollisionskurs mit der Trump-Administration.
Sollte die US-Wirtschaft anziehen, wird die Fed
gezwungen sein, das Normalisierungstempo im
Einklang mit der Trump‘schen Vision von 4% BIPWachstum zu erhöhen. Und weil in der Fed eine
Reihe von Sitzen frei wird, u. a. der Chefposten 2018,
hat Donald Trump die Möglichkeit, erheblichen
Einfluss zu nehmen.
In Europa wird die Europäische Zentralbank (EZB)
mit verändernden politischen Rahmenverhältnissen
konfrontiert
sein,
die
von
kollidierenden
Programmen geprägt sind. Die Bank of England
(BoE) geniesst die Ruhe nach der Entscheidung für
den Brexit. Doch im Falle einer steigenden Inflation
oder sich verschlechternder Wirtschaftsdaten
werden die Rufe nach geldpolitischen Massnahmen
ohrenbetäubend sein. In Japan überträgt die Bank
of Japan (BoJ) mit ihrem Wechsel zu Renditezielen
derzeit die Verantwortung für die Geldpolitik
auf das Finanzministerium, seit hier zuletzt das
Angebot an japanischen Staatsanleihen gesteuert
wurde. In Europa entstehen der exportorientierten
Schweizer Wirtschaft weiterhin Schäden durch den
überbewerteten Schweizer Franken. Eine weitere
Abwertung des CHF gegenüber dem EUR wird
Aktionen aufseiten der Schweizer Nationalbank
(SNB) erforderlich machen. Doch mit einer Bilanz von
über 100% des jährlichen BIP wird es öffentlichen
Widerstand gegen eine zusätzliche Expansion geben.
Weltweit gewinnt die populistische Ideologie an
Boden. Von daher wächst die Möglichkeit, mit Hilfe
von gesetzlichen Anpassungen die Unabhängigkeit
von Zentralbanken zu beschneiden.
Aussichten für die vier grossen
Zentralbanken und die SNB
Wir gehen davon aus, dass die Zentralbanken
2017 eher auf weniger als auf mehr Handeln
setzen. Trotz der Fed-Sitzung im Dezember, bei
der die Leitzinsprognose leicht angehoben wurde,
rechnen wir 2017 mit zwei Zinsschritten. Sofern
es nicht zu einem politisch motivierten «Schock»
kommt, erwarten wir, dass die EZB die Weichen
für eine Normalisierung stellt, indem sie das
heutige Volumen ihrer Wertpapierankäufe von
EUR 60 Mrd. zurückfährt und das quantitative
Lockerungsprogramm im 4. Quartal 2017 verlängert,
aber beträchtlich reduziert.
Die BoJ hat die Möglichkeiten ihrer Geldpolitik
ausgeschöpft. Ihre Massnahmen sind nun auf
eine Feinabstimmung begrenzt. Angesichts einer
steigenden Inflation ist es eher unwahrscheinlich,
dass die BoJ 2017 auf Renditevorgaben verzichtet.
Aussichten 2017 - Swissquote Bank
4
Schwellenländer-Carry sieht nach
Abzug des Trump‘schen USD-Trade
attraktiv aus
16.0%
14.0%
12.0%
Zinssatz
Unsere positive Einschätzung der britischen
Wirtschaft deutet zusammen mit den Erwartungen
an einen «ultra-soften» Brexit darauf hin, dass die
BoE als nächstes die Zinsen erhöht, auch wenn nach
wie vor das Risiko von Störungen der Wirtschaft nach
dem Auslösen von Artikel 50 besteht. Das würde dann
zu einer Zinssenkung um 15 Bp. führen, negativen
Zinsen aber ein Ende setzen. Die Herausforderung
für die SNB liegt in der hartnäckigen Inflation und
der Unsicherheit in Europa, durch die die EUR/CHFParität sinkt, in Verbindung mit fehlenden politischen
Optionen. Die SNB setzt ihre Deviseninterventionen
fort, um EUR/CHF-Bewegungen zu mildern und den
3-Monats-LIBOR im negativen Bereich zu halten.
10.0%
8.0%
6.0%
4.0%
2.0%
0.0%
-15.0%
Infolge
des
sich
verbessernden
globalen
Wachstums, der rückläufigen Inflationssorgen und
des sich vorsichtiger als erwartet abzeichnenden
geldpolitischen Kurses der US-Notenbank werden
Zentralbanken in Schwellenländern auf eine Senkung
der Leitzinsen umschwenken. Die People‘s Bank of
China wird weiter durch Sorgen über Kapitalabzug
und Kreditblase eingeschränkt. Wir gehen davon
aus, dass die Zentralbanken in Russland, Brasilien
und Indien durch aggressive Zinssenkungen das
Wachstum fördern wollen. Dies gilt auch für die
Bank of Mexico. Spannungen bei Währungen und
eine unerwartete Verlagerung von Kapitalströmen
werden in einem vom Ereignisrisiko beherrschten
Jahr die grösste Sorge darstellen. Die Türkische
Zentralbank steht vor der komplexen Aufgabe,
den Markt von der Unabhängigkeit des Landes zu
überzeugen, indem sie die Zinsen erhöht, während
sie gleichzeitig politischen Forderungen nach
Zinssenkungen die Stirn bieten muss.
-5.0%
0.0%
5.0%
10.0%
Spot-Rendite
BRL
IDR
Für Politiker in Schwellenländern
gibt es weiter viel zu tun
-10.0%
MXN
INR
TRY
CNY
ZAR
THB
RUB
TWD
HUF
KRW
PLN
PHP
Quelle: Swissquote Bank, Bloomberg
Die
grosse
Wette
der
Zentralbanken sind staatliche
Konjunkturmassnahmen
In Industrieländern haben die Zentralbanken die
Geldpolitik bis an den Rand der Erschöpfung
getrieben. Andere
Zentralbanken
beginnen
derzeit mit einer geldpolitischen Normalisierung.
In Anbetracht dessen lautet die Frage, wodurch
die Lücke wohl geschlossen wird, insbesondere
weil sich der Wirtschaftsaufschwung gemessen
an historischen Massstäben nach wie vor eher
zaghaft darstellt. Etwaige Tabus, die hinsichtlich
fiskalpolitischer Massnahmen bestanden, wurden
erst mit dem Brexit und dann mit der Wahl von Donald
Trump über Bord geworfen. Eine jüngste Forderung
der G20 - die Nichtregierungsorganisationen wie
der IWF unterstützen - erklärte die Sparpolitik für
überholt. Zur Belebung des Wachstums ist eine
kreditfinanzierte Konjunkturpolitik die neue Form der
quantitativen Lockerung. Viele könnten einwenden,
die Sparpolitik sei schon 2015 zu Ende gegangen,
angeführt durch den expansiven Ausgabenplan
in China. Doch die Strategie gewinnt erst jetzt in
vollem Umfang die Gunst der Politiker.
Die Märkte stellen sich auf umfangreiche Ausgaben
ein, die die Effekte einer geldpolitischen Straffung
mildern sollen. In seiner herbstlichen Erklärung
bereitete der britische Finanzminister die Märkte vor
auf staatliche Ausgaben als Mittel zum Ausgleich
der durch den Brexit herbeigeführten Schwäche.
In Japan sprechen die Renditezielvorgaben der
BoJ für eine stärkere Nutzung von fiskalpolitischen
Aussichten 2017 - Swissquote Bank
5
Massnahmen, insbesondere wenn man bedenkt,
dass Ministerpräsident Abe echte Strukturreformen
erst noch durchführen muss. Europäische
Regierungen werden wahrscheinlich zu mehr
wachstumsfördernden Initiativen übergehen, um
das anhaltend schwache Wachstum und die niedrige
Inflation, aber auch die eskalierenden politischen
Unsicherheiten in den Griff zu bekommen. Vor allem
Deutschland verfügt über erheblichen Spielraum in
seinem Haushalt und könnte im Vorfeld der Wahlen
2017 expansive fiskalpolitische Massnahmen auf
den Weg bringen. Natürlich war es der designierte
Präsident Donald Trump, der sich ins Rampenlicht
drängte und durch geplante Ausgaben von 1 Billion
US-Dollar über einen Zeitraum von zehn Jahren
eine Risikorally auslöste. Doch die Märkte lässt die
Ungewissheit der Details, des zeitlichen Ablaufs und
der Wirksamkeit dieses Plans anscheinend völlig
unbekümmert. Wir haben erhebliche Bedenken
wegen der realen Effekte aggressiver Massnahmen
in der gegenwärtigen Phase des konjunkturellen und
geldpolitischen Zyklus. Fiskalpolitische Massnahmen
in Industrieländern sorgen kurzfristig für eine
Wohlfühlstrategie. Mittelfristig gelingt es aber
hierdurch im Allgemeinen nicht, die Produktivität
und nachhaltiges Wachstum zu erhöhen.
Das eigentliche Risiko liegt bei
staatlichen Hilfen darin, dass sie
nicht ankommen oder über das
Ziel hinausschiessen
Die Entkoppelung zwischen politischen Zielen und
Geldpolitik beinhaltet erhebliches Konfliktpotenzial.
Sollten Regierungen das politische Kapital für die
Verabschiedung staatlicher Ausgaben finden, könnte
dies zu einem Inflationsschub führen, falls sich die
Wachstums- und Inflationsdynamik weiter Schritt
für Schritt bessert - wie wir vorhersagen -, während
sich die Zentralbanken zurückhalten. Allerdings
könnten es durch Regierungen, die das «fiskalische
Biest» von der Leine lassen, dazu kommen, dass die
Inflation über die entsprechenden Zentralbankziele
hinausschiesst. Auch wenn die Zentralbanken in
Industrieländern ihre Bereitschaft erklärt haben,
eine höhere Inflation in Kauf zu nehmen, werden sie
nicht lange untätig bleiben. Die Gefahr besteht, dass
die Zentralbanken ins Hintertreffen geraten, was
eine aggressivere geldpolitische Reaktion auslösen
würde.
«Trumponomics»
«kollektive Amnesie»?
oder
Wir setzen 2017 darauf, dass Donald Trump als
Präsident nur einen marginalen Effekt auf die
Reflation in den USA bzw. auf globaler Ebene haben
wird. Die steigenden Aktienbewertungen wegen
Trump deuten auf sehr aggressive Erwartungen an
dessen fiktive Politik hin. Der komplette Mangel
an gesundem Menschenverstand in den Analysen
der Märkte verblüfft uns nach wie vor genauso wie
die Art und Weise, wie sich die Märkte stattdessen
entschieden haben, mit Volldampf auf das ProWachstums-Szenario von Trump einzusteigen.
Zuallererst hat Donald Trump noch nie ein öffentliches
Amt inne gehabt und keinerlei politische Erfahrung.
Die Extrapolation einer Politik anhand von ein paar
begrenzten Schlagworten ist eine eher untaugliche
Methode. Zweitens sind die wahllosen Bemerkungen
von Donald Trump inkonsistent und häufig
widersprüchlich, was für die Zukunft auf politische
Unkalkulierbarkeit hindeutet. Mit ihrem kurzen
Gedächtnis haben die Märkte die Sprunghaftigkeit
von Donald Trump im Wahlkampf schon vergessen,
ganz zu schweigen von einer 40-jährigen
Geschichte geschäftlicher Misserfolge. Ausserdem
haben die von Trump auserkorenen Anwärter auf
Spitzenpositionen weniger Regierungserfahrung
als die meisten Administrationsmitglieder seit
den 1960er Jahren. Und trotz alledem glauben
die Märkte an das Konjunkturprogramm und die
Steuerreform von Donald Trump, zum Teil bedingt
durch die haushohe Überlegenheit der Republikaner
im Senat und Kongress und den Wunsch nach
rascher Abstimmung über ein Massnahmenbündel
aus verschiedenen wirtschaftspolitischen Bereichen,
das dem Einsatz von fiskalischen und strukturellen
Anreizen zur Ankurbelung des Wachstums zugrunde
liegt.
Wir haben grosse Zweifel daran, dass eine so
kontroverse Figur wie Donald Trump, der die
Wahl in der Bevölkerung verloren hat und in der
Meinungsbewertung das schlechteste Ergebnis in den
letzten 35 Jahren aufweist, auf keinerlei Widerstand
gegen diese radikale und kostenträchtige Politik
treffen wird. Wahrscheinlich ist, dass die Märkte
Kursbewegungen falsch interpretieren. Wenn die
Renditen infolge des Verkaufs von US-Treasuries
durch China steigen, wird lautstark verkündet,
dies sei ein Zeichen von Wachstumserwartungen.
Doch die Breakevens preisen den gleichen
Inflationsenthusiasmus keineswegs ein. Wenn USAktien durch steigende Ölpreise beflügelt werden,
wird dieser Trend der Pro-Wachstumspolitik von
Aussichten 2017 - Swissquote Bank
6
Donald Trump zugeschrieben. Vielleicht sind das
alles aber auch nur Zufallserscheinungen ohne
kausalen Zusammenhang. Auch ohne den Faktor
Trump sind die Aussichten für die US-Wirtschaft
solide genug. Daher besteht kein Grund für die Fed,
auf die Bremse zu treten, um einen flachen und
langsamen Straffungszyklus zu unterstützen (zwei
Zinsschritte von 25 Bp.).
DurchTrumpherbeigeführte
poli3scheFehlervergrösserndas
RisikoeinerbreitenKorrekturbei
Vermögenswerten
Br
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Protektionismus
Aufstieg Chinas
und
der
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40.0%
20.0%
0.0%
-20.0%
-40.0%
-60.0%
-80.0%
Frankreich und Bundesanleihen aus Deutschland ist
seit dem 32-Monats-Hoch Ende November gefallen,
da Bedenken an den Märkten über eine landesweite
populistische Welle nachgelassen haben. Auch nach
dem Terroranschlag in Berlin hat die CDU/CSU von
Angela Merkel einen grossen Vorsprung, was auf
eine weitere grosse Koalition hindeutet. Ein ähnlicher
Trend ist in Europa zu beobachten. Gegen die EWU
gerichtete Parteien wie die AfD in Deutschland,
die Partij voor de Vrijheid in den Niederlanden und
die Fünf-Sterne-Bewegung in Italien machen mehr
Schlagzeilen als sie tatsächlich Stimmen gewinnen.
Wir glauben, dass die Wahlen in Europa auf die
Anlagenkurse nur geringe Auswirkungen haben,
auch wenn sie viel Aufsehen erregen.
Gold
USD
Rohstoffindex
MSCI EM
MSCI Developed
Globale Anleihen
Quelle: Swissquote Bank, Bloomberg
Politisches Risiko und AntiEstablishment-Bewegungen
Zum Jahreswechsel sind die Worte «Aufstieg des
Populismus» und «politisches Ereignisrisiko» in
aller Munde. Und natürlich steht in Europa 2017 ein
ganzer Schwarm von Wahlen auf dem Programm.
Mario Draghi muss sich vor dem 31. Dezember
sicherlich fürchten. Nach den überraschenden
Ergebnissen beim Brexit-Referendum, bei der USPräsidentschaftswahl und beim Referendum in Italien
ist das Vertrauen in traditionelle Meinungsumfragen
verschwunden. Das sorgt für zusätzliche Unsicherheit
über politische Ereignisse. Auch wenn die Länder
jeweils ihre eigenen spezifischen Besonderheiten
aufweisen, schätzen die meisten die Beziehung zur
EU trotz des Aufstiegs Europa-skeptischer Parteien
nach wie vor positiv ein.
In Frankreich wird Marine Le Pen vom Front
National bei den Präsidentschaftswahlen im ersten
Wahlgang gut abschneiden. Dass sie im zweiten
Wahlgang bedeutende Ergebnisse erreicht, ist
unwahrscheinlich, weil François Fillon von der
Konservativen Partei Stimmen von der Sozialistischen
Partei und den Linken bekommen wird. Der
Renditespread zwischen 10-jährigen Anleihen aus
Zwei
massgebliche
Trends
werden
2017
miteinander kollidieren - mit unbeabsichtigten
Konsequenzen. Erstens nehmen gegen den Handel
gerichtete Äusserungen und die Einführung
von protektionistischen Massnahmen zu. Laut
Welthandelsorganisation geht die Einführung von
protektionistischen Handelsmassnahmen derzeit
mit dem schnellsten Tempo seit 2008 voran. Dies
hat dazu geführt, dass der Welthandel fünf Jahre in
Folge nachgelassen hat und suboptimales globales
Wachstum entstanden ist. Zweitens wird bei einem
Aufstieg von populistisch angelehntem politischem
Verhalten der internationale Handel im Allgemeinen
zum Sündenbock erklärt. Als US-Präsident wird
Donald Trump den Protektionismus kräftig
ausweiten. Im Wahlkampf schwor er bekanntlich,
die NAFTA-, TTP- und TTIP-Handelsvereinbarungen
zu zerreissen, verbunden mit der Drohung sich dem
Inland zuzuwenden. Seine Schaffung des National
Trade Council unter Leiter von Peter Navarro, einen
bekannten Kritiker Chinas, zeigt, dass die harte,
speziell auf China konzentrierte Handelspolitik nicht
nur Wahlkampfgeplänkel war.
Auch wenn die Details der Handelskonfrontation
zwischen den USA und China vage bleiben, ist klar
geworden, dass sich China selbst um regionale
Handelspartner bemüht. Der «Pivot to Asia»
von Präsident Obama war rein militärischer und
diplomatischerNatur,und es ist eherunwahrscheinlich,
dass Trump regionalen Verbündeten eine helfende
Hand im Handel bietet. China hat sich schnell daran
gemacht, die Lücke infolge der Unsicherheit über die
USA zu füllen. Die internationale Handelsdiplomatie
Aussichten 2017 - Swissquote Bank
7
DruckaufWechselkursmechanismus
Chinashältan
0.18
4500
4000
0.17
3500
0.16
3000
2500
0.15
2000
0.14
1500
1000
0.13
500
Aussichten 2017 - Swissquote Bank
15
.0
8.
4
01
02
.1
2
01
.
08
.1
01
.
11
.0
2.
09
01
8.
.0
01
2.
.0
01
08
.0
6
08
0.12
05
0
01
.
Wir schätzen China etwas positiver ein als die Märkte
und erwarten, dass die Wirtschaft dort 2017 um 6,6%
wächst. Die Geldpolitik ist weniger akkommodierend
geworden, um den Immobilienmarkt abzukühlen, der
sich schon im Blasenbereich bewegt hatte. Weitere
Infrastrukturmassnahmen und sich bessernde
Rahmenbedingungen
in
der Weltwirtschaft
werden eine etwaige Abschwächung im Inland
aufwiegen. Ausserdem werden Exporte durch
bessere regionale Partnerschaften beflügelt. Die
Reflationssituation Chinas wird vorteilhaft bleiben.
Erwartet wird ein Verbraucherpreisauftrieb von
2,0%, da die Nachfrage insgesamt nachlässt. Die
PBoC wird Zinssenkungen 2017 einstellen und ihren
Schwerpunkt auf die Interbankenliquidität und
Kredite verlagern, um die zunehmenden Ängste am
Immobilienmarkt in den Griff zu bekommen und
RMB-Abflüsse zu verhindern. In Anbetracht einer
weniger akkommodierenden Geldpolitik werden
2.
China aus wirtschaftlicher
Perspektive
.0
Die
Regional
Comprehensive
Economic
Partnership (RCEP) unter Leitung Chinas wird
als Chance zur Wiederbelebung der asiatischen
Handelsorganisation gesehen, da das Ende der TTP
unmittelbar bevorsteht. Anders als bei der TTP, die
global war und China ausschloss, beruht die RCEP
allein auf der regionalen wirtschaftlichen Integration
und der Liberalisierung des Handels. Das wird der
wirtschaftliche Entwicklung frischen Schwung
verleihen und die regionale Zusammenarbeit
stärken. Während sich die Industrieländer auf
die wirtschaftliche Binnensituation in China
konzentrieren, wird sich China nach unserer
Auffassung regionale Handelsängste wegen der
politischen Unsicherheit in den USA zunutze machen,
um seine Herrschaft über Asien zu zementieren.
Ein Asien mit einem überdurchschnittlichen
Wachstumstrend wird sich immer mehr von den
Industrieländern abkoppeln. Daraus werden
strategische Chancen für Aktienanlagen entstehen.
Ein starker USD und schwächere regionale
Währungen werden die Unternehmensgewinne
neben einer reflationären Wende unterstützen.
weitere fiskalpolitische Massnahmen als Ausgleich
für ein schwächeres Wachstum genutzt. Doch es
bleibt das Risiko, dass eine übereifrige Straffung
gravierende negative Konsequenzen für den
Immobilienmarkt und die Inlandsschulden haben
könnte, wenn man die politischen Divergenzen bei
USD/CNY zwischen den USA und China bedenkt.
Daneben ist mit niedrigeren Anlagerenditen zu
rechnen, die weitere Abflüsse bewirken dürften.
Wir gehen davon aus, dass sich die Abwertung des
CNY verlangsamt, was hauptsächlich daran liegen
wird, dass die PBoC Wert auf die «Optik» legt, und
weniger durch Kapitalabflüsse begründet sein wird.
Diese Fokussierung steht auch mit dem Wachstum
in Zusammenhang, wenn die Regierung beim
nationalen Parteikongress im nächsten Jahr zusagt,
das BIP über 6,5% zu halten, und wenn ein neuer
Ständiger Ausschuss des Politbüros gebildet werden
muss.
Wir erwarten ein weiteres Management kurzfristiger
Zinsen, um einen Massenexodus zu verhindern. Das
Risiko für unser Thema «stabiles China» ist eindeutig
Präsident Trump mit einer Prise von breiterem
protektionistischem Verhalten. Dem Twitter-Konto
von Trump nach zu urteilen, bleibt China auf seinem
Radar. Wir sind zwar weiter skeptisch, ob Trump in
der Lage sein wird, seine vielen Versprechungen
hinsichtlich China zu erfüllen (Zölle von 45%,
Bezeichnung von China als Devisenmanipulator).
Doch der Handel ist einer der wenigen Bereiche,
in dem Massnahmen ohne Zustimmung des
Kongresses getroffen werden können. In Anbetracht
der aktuellen Spannungen ist ein ausgewachsener
Handelskrieg nur einen spätabendlichen Tweet
entfernt.
01
Chinas wird zunehmend proaktiver in ihrer
Verfolgung von regionalen Vereinbarungen, die
Direktinvestitionen und diplomatische Hilfe über
die Seidenstrasseninitiative «One Belt, One Road»
bieten. Den Reaktionen nach zu urteilen, hatten die
Bemühungen beträchtliche Erfolge.
DevisenreservenChinas
Quelle: Swissquote Bank, Bloomberg
8
Überangebot macht
immer noch zu schaffen
Erdöl
TrotzderAnstrengungenderOpecdie
Produk4onzudrosseln,steigtsie.
158
33
138
32
118
31
98
30
78
28
29
27
58
26
38
25
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6.
16
Bei Rohstoffen verzögert die langsame Suche nach
einem neuen Gleichgewicht weiterPreissteigerungen.
Das verbesserte gesamtwirtschaftliche Umfeld hat
die Erdölschwemme, die die Preise niedrig hielt,
zwar vermindert, doch der Marktprognose liegt
immer noch das fundamentale Rebalancing beim
Öl zugrunde. Die Bemühungen von Raffinerien, die
billigen Preise auszunutzen, haben die neuerliche
Nachfrage beschränkt. Gleichzeitig verzögern
festgelegte Produktionsunterbrechungen, dass
zusätzliche
Ölmengen
angeboten
werden.
Angesichts der reichlichen Überkapazitäten aus
ruhenden Förderstätten, des Angebots durch
Nicht-OPEC-Länder, der Investitionsanreize und
der Alternativen aus Ölschiefer (wo die Produktion
infolge der gestiegenen Preise wieder hochgefahren
wurde) wird der Angebotsüberhang die Preise weiter
niedrig halten. Wir rechnen nur mit einem marginal
höheren Rohölpreis in der Bandbreite von 50 bis
60 US-Dollar. Für unsere Negativprognose sehen
wir begrenzte Risiken, ein abgestimmtes Handeln
auf OPEC-Seite stellt aber ein Aufwärtsrisiko dar.
Die Fördervereinbarung zwischen OPEC- und
Nicht-OPEC-Ländern hat zusammen mit verbalen
Interventionen die Preise steigen lassen und einen
Stimmungswandel herbeigeführt. Die Einzelheiten
der Vereinbarung und deren Durchführung
werden von den Märkten nun genau geprüft. In
Nigeria und Libyen wurde die Förderung bereits
gedrosselt, während in Russland und Mexiko
natürliche vorkommende Produktionsrückgänge
das Angebot verringern. An diesem Schreibtisch
und am Markt herrscht erhebliche Skepsis, ob die
OPEC Produktionseinschnitte umsetzen kann, die
die langfristigen Preise nennenswert beeinflussen.
Für ein nachhaltiges neues Gleichgewicht werden
umfangreichere
Produktionsdrosselungen
erforderlich sein, die unter der Obergrenze von
32,5 Millionen Barrel liegen. Es besteht das Risiko,
dass die Preise durch einen Glaubwürdigkeitsverlust
auf OPEC-Seite und Enttäuschungen bei Anlegern
belastet werden.
34
PreisWTI
Gesam8örderungOPEC
Quelle: Swissquote Bank, Bloomberg
Wesentliche Handelsthemen
Reflation
Auch wenn unsere Erwartung hinsichtlich des
Inflationsverlaufs unterhalb derMarkteinschätzungen
liegt, wird sich der Reflation-Trade weiter auf
ein breites Spektrum von festverzinslichen
Anlagen auswirken. In den USA und in Europa
sind inflationsgebundene Anleihen und variable
Zinsen in den meisten Inflationserwartungen
immer noch zu niedrig angesetzt. Die USTreasury-Kurve wird sich weiter versteilen, da sich
die gesamtwirtschaftlichen Fundamentaldaten
verbessern und potenziell zulegen, falls Trump
sein expansives Konjunkturprogramm einführt. Die
von uns erwartete weniger aggressive Geldpolitik
der US-Notenbank dürfte Unternehmensgewinne
fördern und Ausfälle in Grenzen halten. Das
macht Unternehmensanleihen attraktiver als
Staatsanleihen.
Stärkerer Wachstumstrend bei Aktien
Das Thema Reflation kommt auch Aktien aus den
USA und Asien zugute, wo die Wachstumsdynamik
Unternehmensgewinne
beflügeln
dürfte.
In
Industrieländern werden Unternehmensgewinne
aufgrund der anhaltenden lockeren Geldpolitik und
der staatlichen Konjunkturpakete voraussichtlich um
6% steigen. Auch wenn sich europäische Aktien bei
relativer Betrachtung attraktiver darstellen als USAktien, werden die moderaten Wachstumsaussichten
und politischen Unsicherheiten Anleger in den
USA halten. Die stärkere Wachstumsdynamik
in Asien, ein fester Dollar und die grössere
regionale wechselseitige Abhängigkeit verleihen
Aussichten 2017 - Swissquote Bank
9
der Attraktivität von Aktien Auftrieb. Japan und
China werden beide voraussichtlich zu einer
fiskalischen Lockerung übergehen und damit das
Reflationsexperiment anführen. Asiatische Aktien
sollten von daher der primäre Nutzniesser des Trends
sein. Ministerpräsident Abe wird weitere Fortschritte
bei der Kombination von Geldpolitik mit fiskalischer
Lockerung machen. Gleichzeitig wird sich der starke
US-Dollar positiv auf die Erträge japanischer Aktien
auswirken. Unabhängig von der Wirksamkeit der
Politik Donald Trumps glauben wir, dass sich die USA
stärker auf inländische Sachverhalte konzentrieren
werden. Das wird Asien die Möglichkeit geben, die
regionale wirtschaftliche und politische Vernetzung
zu verstärken.
Durch die Rally nach der Wahl sind die Bewertungen
überzogen, denn das KGV im S&P 500 liegt auf seinem
höchsten Stand seit der Dotcom-Blase. Dennoch
werden Zuwächse bei den Unternehmensgewinnen
von über 10% prognostiziert. Von daher besteht
also immer noch weiteres Aufwärtspotenzial. Eine
Stabilisierung beim Wachstum, eine Verbesserung
bei den Ölpreisen und - besonders kritisch - eine
anhaltende akkommodierende Geldpolitik werden
die wichtigsten treibenden Kräfte sein. Falls
Trump auch nur marginal Erfolg hat, dürften die
staatlichen Konjunkturmassnahmen, niedrigere
Unternehmenssteuern
und
zuversichtliche
US-Verbraucher
die
aktuelle
Bullen-Rally
vorantreiben. Bei den Sektoren dürften schwächere
Regulierungsvorschriften
und
idiosynkratische
Bedingungen
im
Finanz-,
Energieund
Gesundheitssektor für eine Outperformance sorgen.
Optimaler Punkt für Hochzinsanleihen
Die globalen Renditen haben zugelegt, so dass
Anleger Wertschöpfung bei geringerem Risiko
finden. Daraus ist die stetige Rotation hin in Richtung
kurzfristiger Titel aus Industrieländern mit höherem
Rating entstanden. Das verengt das Differenzial
zwischen Industrie- und Schwellenländern und
vermindert die Attraktivität des Carry-Trades.
Wertpotenziale bestehen nach wie vor bei
Unternehmensanleihen aus den USA sowie aus
Europa und ausgewählten Schwellenländern, da der
Spread noch nicht weit genug ist, um sämtliches
Renditestreben zu beenden. Trotz Devisenrisiken
sind die Bedingungen für einen selektiven
Schwellenländeransatz geeignet. Wir meinen ferner,
dass sich durch Wachstum - insbesondere in den
Schwellenländern - das Ausfallrisiko verringert.
Damit wird die Verbreiterung der Ertragsquellen zu
einer wichtigen taktischen Strategie.
Eine regenbogenförmige USD-Kurve und
taktische Devisenstrategien
Der Ankauf von USD war 2016 die dominierende
Transaktion,
da
Hoffnungen
auf
eine
Zinsnormalisierung durch die Fed die Erwartungen
antrieben. Gleichzeitig unterstützte das Ereignisrisiko
den USD in Zeiten, in denen die US-Daten von
Schwäche geprägt waren (also Anfang 2016). In
2017 dürfte eine weitere Phase der Divergenz in
der Geldpolitik der Zentralbanken, die sich durch
die auf Beschleunigung des Wirtschaftswachstums
ausgerichtete «Trumponomics» verschärft, Händler
im Dollar halten. Da sich der USD einem 14-JahresHoch nähert, sind wir in Anbetracht der aktuellen
Themen nach unserer Vermutung nicht weit vom
Punkt der Erschöpfung entfernt. Mit unserer
konträren Einschätzung erwarten wir allerdings, dass
die Trump‘sche Reflation eher gering ausfällt und
die zyklische Schwäche in den USA die Fed auf dem
Weg zur Normalisierung bremst. Chancen werden
sich durch Volatilität ergeben, die aus Enttäuschung
entsteht. Es wird eine ganze Weile dauern, bis die
optimistischen USA diesen Trump‘schen ReflationTrade aufgeben. Kräftige Anstiege der Volatilität
in Schwellenländern infolge von erwartetem Taper
Tantrum werden Chancen für eine taktische AssetAllokation bieten. Da sich die USA abmühen werden,
um die Voraussetzungen für drei Zinsschritte zu
erfüllen, werden in den G10-Ländern die EZB, die
BoE, die Riksbank und die BoJ ganz allmählich
auf eine restriktivere Geldpolitik umschwenken.
Dadurch werden in der zweiten Hälfte von 2017
Währungsgewinne möglich.
Wir sind besonders auf Schwellenländerwährungen
fokussiert. Da sich die globalen Interessen immer
noch auf historisch niedrigem Niveau bewegen,
wird die Suche nach Renditen weitergehen. Höher
rentierliche Schwellenländerwährungen mit geringer
Korrelation zu den politischen Unsicherheiten in den
USA (d. h., entfernt von den Twitter-Tiraden Donald
Trumps) werden weiter aufwerten. HUF, PLN, INR
und MYR weisen allesamt eine geringe Korrelation
zum politischen Risiko in den USA auf. Allerdings
werden CNY und MXN weiter das Meiste von den
aufkommenden politischen Massnahmen Trumps
abgekommen (besonders der MXN ist gleich an
zwei Fronten betroffen: Handel & Einwanderung).
Aussichten 2017 - Swissquote Bank
10
USA – Alles über Trump
USD-Posi)onierungsiehtüberzogen
aus
105
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10
0
USDIndex
Quelle: Swissquote Bank, Bloomberg
Den Hype verkaufen
Auch wenn die Volatilität wieder auf den normalen
Umfang wie in Zeiten vor der Wahl zurückgefunden
hat, sind die Augen der Märkte fest auf das nächste
Extremereignis gerichtet. Doch Extremereignisse
sollten eigentlich nur bei ordnungsgemäss geplanten
Ereignissen wie z. B. politischen Wahlen vorkommen.
Nach unserem Dafürhalten stellt dieses Denken das
mangelnde Verständnis historischer Muster und ein
Aufspringen auf den trägen analytischen Trend an
den Finanzmärkten dar. Es bestehen ein wachsendes
Risiko von politischen Fehlern, hohe Schulden in
Schwellenländern und ein geopolitisches Risiko (d. h.,
Protektionismus), ohne dass man dies zeitlich genau
einordnen könnte. Eine breite Anlagenstreuung
wird das Korrelationsrisiko in Zeiten potenzieller
Volatilitätsspitzen mindern.
In
diesem
Umfeld
wird
heftige,
aber
ungerechtfertigte Volatilität das Jahr bestimmen.
Doch weil sich durch die Hype nach unserer
Erwartung echte Veränderungen besser verkaufen
lassen, würden wir uns auf diese Extremereignisse
einlassen. Mean-Reversion-Strategien, mit denen
die fortschreitende Markthysterie genutzt werden
soll, und Absicherungsstrategien zum Schutz von
Portfolios werden äusserst wichtig werden, um
Anlegervermögen zu sichern. Ausserdem kann Gold
zum Ausgleich von Zeiten von Marktstress mit dem
zusätzlichen Vorteil von begrenztem Inflationsschutz
genutzt werden.
Wachstum
Die wirtschaftlichen Frühindikatoren deuten darauf
hin, dass die nachlaufenden Daten, die so viel
Expansionsoptimismus hervorgerufen haben, an der
Spitze angelangt sind. Auch wenn die US-Wirtschaft
weiterhin gut läuft, schwächt sich die Beschleunigung
ab. Die primäre Frage lautet, welchen Effekt Präsident
Trump bei einem konjunkturellen Abschwung auf
die Wirtschaft haben wird. Die Märkte wetten
darauf, dass Trump am 20. Januar sehr rasch ein
staatliches Konjunkturpaket sowie eine umfassende
Steuerreform und Handelspolitik vorlegt. Mit
einem vereinten republikanischen Kongress, der
durch den unerwarteten Aufstieg von Trump und
die Beschränkung seiner Befugnisse auf die reine
Zustimmung oder Ablehnung ausgehandelter
Handelsabkommen angeschlagen ist, wird die
Politik des neuen Präsidenten wahrscheinlich nicht
ernsthaft in Frage stellt werden.
Wie bereits früher angedeutet, bleiben wir dieser
Geschichte gegenüber skeptisch und glauben,
dass die fehlende politische Vision von Trump die
erfolgreiche Durchführung verhindern wird. Auch
wenn die Infrastrukturausgaben und die Steuerreform
einen wachstumsfördernden Effekt haben werden,
sind die Konsequenzen für die Handelsplattform
ungewisser. Die Steuerreform, die überparteilich
Unterstützung findet, wird wahrscheinlich noch die
stärksten Auswirkungen haben. Doch es ist eher
unwahrscheinlich, dass Trump eine umfassende
Steuerreform erarbeitet. Wir rechnen damit, dass
der Unternehmenssteuersatz bestenfalls auf 20%
gesenkt wird - und nicht 15% wie zugesagt. Im Handel
könnte wir eher einen blinden Strafzoll erleben, den
Trump im Wahlkampf angedroht hat, als die auf
dem Bestimmungsland beruhende Cashflow-Steuer,
die das Fundament der Steuerpläne von Paul Ryan
darstellt. Durch die Handelspolitik herbeigeführte
Unsicherheiten werden in anderen Bereichen
bewirkte Vorteile aufwiegen.
Wir rechnen aufgrund des Überhangs bei
der Erwerbsquote nicht damit, dass die
Arbeitslosenquote sehr viel weiter sinkt. Im
aktuellen Umfeld wird es sich bei den Arbeitsplätzen
um Stellen für Geringqualifizierte handeln, die für
die meisten Menschen leicht zugänglich sind. Dies
dürfte eher das Interesse an einer Wiederaufnahme
der Erwerbstätigkeit fördern als Kapazitäten
verknappen. Dieser Druck auf das persönliche
Einkommen wird stagnieren und wahrscheinlich nicht
zu unbekümmerten Ausgaben auf Verbraucherseite
Aussichten 2017 - Swissquote Bank
11
führen. Die politische Unsicherheit aus dem Weissen
Haus wird sich ausserdem nicht nur auf Investitionen
in Unternehmen, sondern auch auf das Konsumklima
auswirken, das sich zurzeit auf hohem Niveau
bewegt. Infolge fehlender Lohninflation wird die Fed
eine abwartende Haltung einnehmen.
wird die wirtschaftliche Erholung in den USA zu Fall
bringen.
DasTempoderVersteilungstelltsteigende
Infla>onundsolidesWirtschaBswachstum
inAussicht.
300
Für die Gesamt- und die Kerninflation wird ein
leichtes Anziehen erwartet. Höhere Wachstumsund Inflationserwartungen werden die Inflation unter
Aufwärtsdruck setzen. Allerdings werden verhaltene
Energiepreise, eine Pause in der Lohninflation und ein
starker Dollar die Preise belasten. Die PCE-Kernrate
wird wahrscheinlich nicht über 2,0% steigen, sofern
sich unsere Einschätzungen hinsichtlich Trump nicht
als falsch herausstellen.
250
200
150
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7.
16
Inflation
US-Kurve2-10-j.Spread
Geldpolitik
Quelle: Swissquote Bank, Bloomberg
Genau wie wir hat die Fed die Auswirkungen
der Trump‘schen Politik nicht eingepreist,
sondern stattdessen eine abwartende Haltung
eingenommen. Spätzyklische Fördermassnahmen
haben im Allgemeinen einen verwässerten
Effekt auf die Konjunktur. Eine wundersame
Wachstumsbeschleunigung erscheint von daher
unwahrscheinlich. Statt den Versuch zu unternehmen,
eine Vorreiterrolle zu spielen, wird die Fed deswegen
wahrscheinlich abwarten, bis aus der Politik Daten
entstehen. Angesichts von niedriger Arbeitslosigkeit
und Kapazitätsengpässen, eines auf die Marke von
2% zusteuernden Verbraucherpreisauftriebs und
einem wachsenden BIP wird die Fed 2017 zwei
(statt der in Aussicht gestellten drei) und 2018 drei
Zinsschritte unternehmen. Es besteht das Risiko,
dass ein schnelleres Tempo bei den Zinserhöhungen,
durch das die Wirtschaft abgebremst werden
soll, Präsident Trump veranlassen könnte, die
Unabhängigkeit der Fed in Frage zu stellen.
Faktor X
Der starke USD könnte jedermanns Pläne behindern.
Seit der US-Wahl hat sich die Währung um rund 4%
verteuert, was das BIP um 75 Mrd. USD schmälert.
Schätzungen zufolge verlieren die USA etwa
5.300 Arbeitsplätze bei jeder Milliarde USD, um
die sich das Handelsdefizit vergrössert. Besonders
gefährdet sind Stellen im verarbeitenden Gewerbe,
weil die USA durch einen festeren Dollar auf den
Weltmärkten an Wettbewerbsfähigkeit verlieren.
Die Strategien von Trump bei wirtschaftlicher
Reflation und Steuerreform zur Ankurbelung des
verarbeitenden Gewerbes werden zusammen mit den
Zinserhöhungen der Fed den starken Dollar-Trend
wahrscheinlich verschärfen. Ein überbewerteter USD
Europa - Politische Unsicherheit
überschattet
wirtschaftliche
Verbesserungen
Wachstum
Die Aussichten für die europäische Wirtschaft sind
tendenziell weiter positiv. Angekurbelt durch die
Ausgaben der Verbraucher, wird die Binnennachfrage
das zukünftige Wachstum wahrscheinlich befeuern.
Trotz überzogener Bedenken hat der Brexit das
Wachstum in der Euro-Zone nicht wesentlich
belastet. Zu verdanken ist dies der expansiven
Geldpolitik der EZB, einer Lockerung der
Haushaltsbeschränkungen und der Besserung der
internationalen Rahmenbedingungen. Dieser Trend
dürfte 2017 anhalten und das BIP-Wachstum auf
1,5% steigen lassen. Allerdings bestehen erhebliche
Risiken eines «Nachfrageschocks», der unsere
optimistische Prognose rasch empfindlich dämpfen
könnte. Der italienische Bankensektor nagt weiter
am Vertrauen der Anleger, weil sich hierdurch
Unzulänglichkeiten im EU-Experiment direkt
offenbaren. Mit einer öffentlichen Verschuldung von
133%, einem genehmigten Rettungspaket von EUR
20 Mrd. und notleidenden Krediten von EUR 350 Mrd.
geht die Rechnung einfach nicht auf. In welcher Form
der Brexit erfolgt, ist weiter unbekannt, während ein
gut gefüllter Wahlkalender und der entsprechende
Aufstieg von populistischen Parteien Spannungen
an den Finanzmärkten hervorrufen dürften.
Aussichten 2017 - Swissquote Bank
12
Inflation
Eine stetige Verbesserung der Wachstumsaussichten,
höhere Energiepreise und ein bedeutender Basiseffekt
werden für eine höhere Gesamtinflation sorgen.
Die Gesamtinflation wird voraussichtlich auf 1,3%
steigen, während die Kerninflation wahrscheinlich
auf 1,2% zulegt. Die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit
wird Lohninflationszuwächsen in Grenzen halten.
Geldpolitik
Die EZB wird ihre Prognose hinsichtlich der weiteren
wirtschaftlichen Erholung nach oben korrigieren,
was den Weg für eine weitere Reduzierung der
Anleihenankäufe ebnet. Dies wird früher geschehen
als die Märkte vermuten. Nachdem eine unerwartet
restriktive EZB das Anleihenankaufprogramm im
Dezember verlängert hat - wenn auch mit einem
reduzierten Volumen -, wird sie 2017 ausgewogenere
Töne anschlagen. Sofern es nicht zu einem «Schock»
kommt, wird sie die Goldpolitik eher normalisieren
als tiefere inländische Zinsen in Aussicht zu stellen.
Mario Draghi wird zwar bei jeder Sitzung an seiner
Flexibilität festhalten, die quantitative Lockerung
aber ruhig abwickeln. Dabei wird sich die EZB mehr
auf die Bewältigung des Ereignisrisikos wie z. B.
Wahlen als auf ein Mini-Management der Wirtschaft
konzentrieren. Die Bank wird ihre Geldpolitik im
4. Quartal 2017 weiter straffen, indem sie alle
Wertpapierankäufe auslaufen lässt.
Faktor X
Von der Fülle von Risiken, die sich für die EU stellen,
ist das politische Risiko eines, gegen das sich Politiker
am wenigsten schützen können. Das Referendum in
Grossbritannien und die Wahlen in den USA haben
die Unsicherheiten deutlich gemacht, die aus der
Unzufriedenheit von Wählern entstehen. Bei den
bevorstehenden Wahlen in Frankreich, Deutschland
und den Niederlanden werden die Unsicherheiten
sogar noch stärker sein. Wir prognostizieren zwar
keinen weiteren EU-Austritt eines Landes, komplett
ausschliessen lässt sich ein solcher Austritt aber nicht.
Derzeit preisen die Märkte keine extremen Störungen
in der EU ein. Während die populistische Bewegung
in den USA wahrscheinlich zu höherem Wachstum
führt, können politische Turbulenzen in Europa in der
Rezession münden. Unser Basisszenario geht trotz
der Hype davon aus, dass der Status quo anhält. Am
Ende werden eine positive Einstellung zur EU, Angst
vor dem Unbekannten, die allgemeine wirtschaftliche
Verbesserung und einige wohl platzierte staatliche
Ausgaben die Wähler einstweilen besänftigen.
Grossbritannien - Auf dem Weg
zum «Brexit light»
Wachstum
Die Furcht vor einem Zusammenbruch der
Wirtschaft infolge des Brexits hat sich eindeutig
nicht bewahrheitet. Eine Lockerung der Geldpolitik,
staatliche Ausgaben und eine Abwertung des
Pfund Sterling haben das Wachstum geschützt. Die
Konsequenzen des schwächeren GBP sind in der
Wirtschaft überall erkennbar, angefangen von den
Ausgaben derVerbraucher bis hin zur Produktion. Doch
die Unsicherheit in der Welt nach dem Referendum
wird den Investitionen in den Unternehmen und der
Binnennachfrage wahrscheinlich Schaden zufügen.
Inflation
Ein schwächeres GBP, höhere Energiekosten und ein
leichtes Wachstum werden die Inflation weiter unter
Druck setzen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird der
Verbraucherpreisauftrieb 2017 über der von der BoE
anvisierten Zielmarke von 2,0% liegen.
Geldpolitik
Für die BoE wird die Bewältigung der Abschwächung
im Zusammenhang mit dem Brexit eindeutig
im Mittelpunkt stehen. Sie wird wahrscheinlich
eine
währungsbedingte
Überschreitung
des
Inflationsziels berücksichtigen, falls das Wachstum
nachlässt. Die Fiskalpolitik wird für zusätzlichen
Schutz und Zurückhaltung aufseiten der BoE sorgen.
Wir rechnen nicht damit, dass der geldpolitische
Ausschuss der BoE weitere Zinssenkungen oder eine
zusätzliche quantitative Lockerung einführt, sofern
durch den Brexit nicht plötzlich eine Schwächung der
Wirtschaft droht.
Faktor X
In Grossbritannien werden die Brexit-Verhandlungen
insgesamt bestimmend sein. Der Handel wird unter
unregelmässigen Volatilitätsspitzen infolge aller mit
dem Brexit in Zusammenhang stehenden Sachverhalte
leiden, während sich derzeit jeder fragt, wie wohl die
zukünftigen Beziehungen zwischen Grossbritannien
und EU aussehen werden. Die britische Regierung
achtet zunehmend darauf, einen abrupten Bruch
zu vermeiden, was auf einen «Brexit light»
hindeutet. Zuletzt erklärte sich Premierministerin
May bereit, ihre Verhandlungsstrategie publik
zu machen und Parlamentsmitglieder über die
endgültige Austrittsvereinbarung abstimmen zu
lassen. In Anbetracht dieser Zugeständnisse stellt
sich ein «harter Brexit» weniger wahrscheinlich
Aussichten 2017 - Swissquote Bank
13
dar. Ausserdem hat der britische Supreme Court
den EuGH um Entscheidung, ob Artikel 50
«unwiderruflich» ist, und um Prüfung ersucht, ob
Artikel 127 flexibler interpretiert werden kann.
Dadurch soll Grossbritannien der Austritt aus der
EU ermöglicht werden, ohne automatisch Zugang
zum Binnenmarkt zu verlieren. Die Furcht der Märkte
vor dem Brexit wird durch das GBP zum Ausdruck
kommen, indem die Risikoprämie beträchtlich
reduziert wird. Unser Basisszenario sieht vor, dass die
grössere Wahrscheinlichkeit eines «weichen Brexits»
zu einer Aufwertung des GBP führt.
Schweiz - Vorsichtige
Beobachtung der Nachbarn
Wachstum
Trotz der unerwarteten wirtschaftlichen Stagnation
deuten die Frühindikatoren auf eine erneute
Belebung in 2017 hin. Die positiven Entwicklungen
in der Weltwirtschaft dürften dabei der Schweizer
Wirtschaft Dynamik verleihen. Nach unseren
Erwartungen wird sich das reale BIP 2017 auf 1,6%
belaufen. Das Wirtschaftsbarometer KOF liegt
derzeit über dem langfristigen Durchschnitt, was auf
eine Wiederaufnahme des Wirtschaftswachstums
hindeutet. Das Wachstum wird zwar durch
die
Binnennachfrage
weiter
belastet,
das
Konsumklima hat sich aber gebessert. Ein starker
Konjunkturaufschwung wird 2017 die Schaffung
neuer Arbeitsplätze und einen Rückgang der
Arbeitslosenquote auf 3,2% unterstützen. Die
stetige Erholung auf den Arbeitsmärkten und ein
leicht anziehendes Reallohnwachstum sollten die
Kaufkraft der privaten Haushalte fördern. Insgesamt
befindet sich die Schweizer Wirtschaft also in guter
Verfassung, doch unser positiver Ausblick wird weiter
durch den überbewerteten CHF getrübt.
Inflation
Ein
ansehnlicher
Basiseffekt
und
die
wirtschaftliche Erholung haben zu einer höheren
Gesamtinflation geführt. Wir erwarten, dass der
Verbraucherpreisauftrieb den Deflationsbereich
verlässt und 2017 um 0,3% steigt. Der desinflationäre
Einfluss von Importgütern als Folge eines starken
CHF hält kräftige wachstumsorientierte Impulse
allerdings weiter im Zaum. Die wieder steigenden
Ölpreise dürften die Furcht vor einer Deflationsspirale
vermindern.
Aber
das
sich
wandelnde
Konsumverhalten gibt weiter Anlass zur Sorge. Im
Inland wird die Entwicklung der Nominallöhne für
die Preisdynamik kritische Bedeutung haben - auch
wenn für eine kleine offene Alpennation Ereignisse im
Ausland mehr Gewicht haben werden als inländische
Verbesserungen.
Geldpolitik
Die Schweizer Nationalbank steht im Prinzip wieder
an derselben Stelle wie in den letzten Jahren:
nämlich in der Klemme zwischen einer gesunden
Binnenwirtschaft und einer überbewerteten Währung,
durch die weiter Desinflationsdruck importiert wird,
und dem externen Risikoumfeld. Ein weiteres Jahr
wird die SNB auf Entwicklungen reagieren müssen,
die sich ihres Einflussbereichs entziehen. Sofern es
nicht zu Schocks jenseits der Grenze kommt, wird
sich die SNB 2017 im Hintergrund halten. Sie hat
ihre Inflationsprognose für 2017 gesenkt. Doch das
starke Wachstum und höhere Ölpreise lassen auf eine
Aufwärtsentwicklung beim Inflationsrisiko schliessen
und deuten darauf hin, dass bei der EUR/CHFParität mehr Flexibilität in Kauf genommen wird. In
Anbetracht der jüngst geänderten Formulierung bei
der vierteljährlichen geldpolitischen Lagebeurteilung
werden sich zukünftige Deviseninterventionen auf
eine Beruhigung der EUR/CHF-Volatilität begrenzen,
da die Währungsreserven mehr als 100% des
jährlichen BIP ausmachen (im November stiegen die
Währungsreserven auf CHF 17,5 Mrd. und erreichten
damit den grössten monatlichen Zuwachs seit Januar
2015).
In der Theorie sind unbegrenzte Interventionen oder
sogar ein Rahmen zur Prognostizierung einer Schwelle
für die Bilanzexpansion möglich. Das Fiskalrisiko wird
aber für die SNB und den öffentlichen Sektor zu einem
wachsenden Problem. Sogar die diversifiziertere
Bilanz von heute, die 69% Staatsanleihen (von denen
die meisten auf Euro lauten), 20% Aktien und 11%
sonstige Obligationen umfasst, ist immer noch mit
einem erheblichen Risiko verbunden. Selbst einem
«Soft Floor» mangelt es aufgrund der ausgeweiteten
Bilanz und des historischen Track Record an
Glaubwürdigkeit. Die SNB könnte möglicherweise
den Druck auf die Bilanz durch eine weitere
Senkung der Zinsen lockern. Aber eine 3-MonatsLIBOR-Zinsspanne, die noch weiter ins Minus geht,
ist wegen der begrenzten Wirksamkeit bei der
Förderung des Abzugs ausländischer Einlagen (weil
die Zinsdifferenziale nicht ausreichen, um eine CHFLiquidation zu fördern) und des Drucks auf Schweizer
Banken, Sparer und Pensionsfonds unwahrscheinlich.
Nur im unwahrscheinlichen Falle einer weiteren
Zinssenkung der EZB um 10 Basispunkte, würden
wir erwarten, dass die SNB mit einer Senkung um
Aussichten 2017 - Swissquote Bank
14
2
1.5
1
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Aussichten 2017 - Swissquote Bank
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0
1.
Wechselkurse werden die Aussichten für die Schweiz
weiter massgeblich beeinflussen. In Anbetracht der
ungewissen Aussichten im Ausland und insbesondere
der europäischen Ereignisrisiken werden stetige
Kapitalströme in sichere Häfen die Nachfrage nach
dem CHF anfachen. Allerdings ist der CHF bei
internationalen Anlegern, die nach einem sicheren
Hafen suchen, in Ungnade gefallen, auch wenn
er in angespannten Zeiten in Europa nach wie vor
attraktiv ist. Vergangene politische Interventionen
mit einem Soft Floor von etwa 1,08 werden Raum für
eine stetige Aufwertung des CHF geben. Risikoscheu
- der primäre Treiber für den CHF, vor allem in der
Euro-Zone - wird die CHF-Nachfrage stützen. Die
Stärke des CHF in den Griff zu bekommen, hat sich
zu einem mühsamen Unterfangen entwickelt, da
der hohe Leistungsbilanzüberschuss der Schweiz
derzeit fast vollständig durch Deviseninterventionen
sterilisiert wird. Das erhöhte Bilanzvolumen schränkt
umfangreiche Deviseninterventionen ein, was auf
einen potenziellen Devisenregimewechsel hindeutet.
Ausserdem hat das US-Finanzministerium die
Schweiz auf seine Beobachtungsliste potenzieller
Währungsmanipulatoren gesetzt. Da sich eine
protektionistische US-Administration anschickt, die
Macht zu übernehmen, werden die Aussichten auf
grossmassstäbliche Deviseninterventionen der SNB
weniger wahrscheinlich. Sollte sich das europäische
politische Risiko verstärken und/oder sollten die
auf Italien zurückgehenden Spannungen an den
Finanzmärkten zunehmen, wird die SNB keine echte
Option haben als zuzuschauen, wie die Aufwertung
des CHF die Verbesserung der Wirtschaftslage zum
Scheitern bringt.
2.5
.0
Faktor X
EngererSpreadschrecktAnlegernicht
mehrvomBesitzvonCHFab
01
15 bis 20 Basispunkte ihrerseits einem solchen
Schritt zögernd folgt. In nächster Zukunft werden
Deviseninterventionen das primäre Instrument der
Geldpolitik bleibt, allerdings mit abnehmender
Überzeugung.
EUR - CHF 3-Monats-Renditespread
Quelle: Swissquote Bank, Bloomberg Macro Forecasts
15
Gesamtwirtschaftliche Prognosen
Global - G10
USA
2016
2017
2018
Reales BIP (in % im Jahresvergleich)
1,6
2,2
2,3
VPI (in % im Jahresvergleich)
1,3
2,3
2,4
0,75
1,5
2,25
1,6
1,4
1,5
Leitzins
Reales BIP (in % im Jahresvergleich)
Euro-Raum
Japan
VPI (in % im Jahresvergleich)
0,2
1,3
1,5
Leitzins
-0,4
-0,4
-0,2
Reales BIP (in % im Jahresvergleich)
0,9
1
0,9
VPI (in % im Jahresvergleich)
-0,2
0,6
1
Leitzins
-0,1
-0,1
0,1
2
1,2
1,3
VPI (in % im Jahresvergleich)
0,6
2,4
2,5
Leitzins
0,25
0,25
0,25
1,5
1,5
1,6
VPI (in % im Jahresvergleich)
-0,4
0,3
0,7
Leitzins
Reales BIP (in % im Jahresvergleich)
Grossbritannien
Reales BIP (in % im Jahresvergleich)
Schweiz
-0,75
-0,75
-0,75
Reales BIP (in % im Jahresvergleich)
3,1
2,2
2,3
VPI (in % im Jahresvergleich)
0,9
1,5
1,9
Leitzins
-0,5
-0,45
-0,25
Reales BIP (in % im Jahresvergleich)
1,3
1,8
1,8
VPI (in % im Jahresvergleich)
1,5
1,9
1,9
Leitzins
0,5
0,5
1
Reales BIP (in % im Jahresvergleich)
0,8
1,6
1,9
VPI (in % im Jahresvergleich)
3,6
2,5
2,1
Leitzins
0,5
0,5
0,5
Reales BIP (in % im Jahresvergleich)
2,4
2,6
2,7
VPI (in % im Jahresvergleich)
1,3
2
2,2
Leitzins
1,5
1,25
1,75
Reales BIP (in % im Jahresvergleich)
3,4
3
2,6
VPI (in % im Jahresvergleich)
0,6
1,7
1,9
Leitzins
1,75
1,75
2
Schwellenländer - Asien ohne Japan
2016
2017
2018
6,7
6,4
6,1
2
2,2
2,1
4,35
4,35
4,1
Reales BIP (in % im Jahresvergleich)
1,7
2
2,4
VPI (in % im Jahresvergleich)
2,5
2,6
2,5
1
1,5
2
7,6
6,9
7,5
5
4,8
4,5
Leitzins
6,25
5,5
5,5
Reales BIP (in % im Jahresvergleich)
2,8
2,6
2,5
VPI (in % im Jahresvergleich)
1,3
1,8
1,7
Leitzins
1,25
1
1
Schweden
Kanada
Norwegen
Australien
Neuseeland
Reales BIP (in % im Jahresvergleich)
China
VPI (in % im Jahresvergleich)
Leitzins
Hongkong
Leitzins
Reales BIP (in % im Jahresvergleich)
Indien
Südkorea
VPI (in % im Jahresvergleich)
Aussichten 2017 - Swissquote Bank
16
Gesamtwirtschaftliche Prognosen
Singapur
Reales BIP (in % im Jahresvergleich)
1,8
1,7
1,8
-0,5
0,8
0,5
5
5,3
5,5
VPI (in % im Jahresvergleich)
3,5
4,2
4,4
Leitzins
4,75
5,25
5,25
Reales BIP (in % im Jahresvergleich)
4,1
4,3
4,4
VPI (in % im Jahresvergleich)
2,1
2,7
2,5
Leitzins
3
3
3
Reales BIP (in % im Jahresvergleich)
6,9
6,3
6,5
VPI (in % im Jahresvergleich)
1,8
2,9
3
3
3,25
3,5
2016
2017
2018
-0,5
1,1
1,5
VPI (in % im Jahresvergleich)
7,1
5
4,4
Leitzins
10
10
9,5
Reales BIP (in % im Jahresvergleich)
2,7
3,1
3,2
VPI (in % im Jahresvergleich)
0,6
1,5
1,9
Leitzins
1,5
1,5
1,5
Reales BIP (in % im Jahresvergleich)
2,5
2,5
2,6
VPI (in % im Jahresvergleich)
0,6
1,8
2
0,05
0,01
-0,1
VPI (in % im Jahresvergleich)
Reales BIP (in % im Jahresvergleich)
Indonesien
Malaysia
Philippinen
Leitzins
Schwellenländer - Mittel- und Osteuropa, Mittlerer Osten und
Afrika
Reales BIP (in % im Jahresvergleich)
Russland
Polen
Tschechische Republik
Leitzins
Reales BIP (in % im Jahresvergleich)
Ungarn
Türkei
2
2,6
2,7
VPI (in % im Jahresvergleich)
0,4
2
2,7
Leitzins
0,9
0,9
0,9
Reales BIP (in % im Jahresvergleich)
2,6
3
3,5
VPI (in % im Jahresvergleich)
7,8
8,4
8,2
8
8,25
8,5
Reales BIP (in % im Jahresvergleich)
3,3
3,1
3,4
VPI (in % im Jahresvergleich)
-0,3
0,6
1,6
Leitzins
0,1
0,25
0,25
Reales BIP (in % im Jahresvergleich)
0,5
14
2,7
VPI (in % im Jahresvergleich)
6,3
5,7
4,4
7
6,5
6,5
2016
2017
2018
Reales BIP (in % im Jahresvergleich)
-3,4
0,5
2,5
VPI (in % im Jahresvergleich)
8,8
5,1
4,7
13,75
12,75
10,75
2,1
1,7
2,2
Leitzins
Israel
Südafrika
Leitzins
Schwellenländer - Lateinamerika
Brasilien
Leitzins
Reales BIP (in % im Jahresvergleich)
Mexiko
VPI (in % im Jahresvergleich)
2,8
3,9
3,5
Leitzins
5,75
6,25
5,5
Quelle: Swissquote Bank, Bloomberg
Aussichten 2017 - Swissquote Bank
17
Globale Währungsprognosen
G-10-Währungen ggü. USD
Q1 17
Q2 17
Q3 17
Q4 17
Euro
EUR/USD
1,06
1,12
1,18
1,16
Japanischer Yen
USD/JPY
114,00
110,00
105,00
100,00
Britisches Pfund
GBP/USD
1,20
1,26
1,30
1,32
Schweizer Franken
USD/CHF
1,02
1,04
1,06
1,08
Kanadischer Dollar
USD/CAD
1,37
1,45
1,40
1,35
Australischer Dollar
AUD/USD
0,72
0,76
0,80
0,82
Neuseeländischer Dollar
NZD/USD
0,69
0,72
0,76
0,78
Dänische Krone
USD/DKK
7,02
7,00
6,90
6,80
Norwegische Krone
USD/NOK
8,60
8,20
8,10
8,00
Schwedische Krone
USD/SEK
9,02
8,70
8,50
8,40
Q1 17
Q2 17
Q3 17
Q4 17
EUR/JPY
120,84
123,20
123,90
116,00
Britisches Pfund
EUR/GBP
0,88
0,89
0,91
0,88
Schweizer Franken
EUR/CHF
1,08
1,16
1,25
1,25
Dänische Krone
EUR/DKK
7,44
7,84
8,14
7,89
Norwegische Krone
EUR/NOK
9,12
9,18
9,56
9,28
Schwedische Krone
EUR/SEK
9,56
9,74
10,03
9,74
Q1 17
Q2 17
Q3 17
Q4 17
G-10-Währungen ggü. EUR
Japanischer Yen
EMEA-Währungen ggü. USD
Ungarischer Forint
USD/HUF
318,00
310,00
300,00
298,00
Isländische Krone
USD/ISK
116,00
115,00
112,00
110,00
Polnischer Zloty
USD/PLN
4,30
4,20
4,15
4,12
Russischer Rubel
USD/RUB
66,00
64,00
62,00
58,00
Russischer Rubelkorb
RUBBASK
66,00
64,00
62,00
59,00
Türkische Lira
USD/TRY
3,40
3,50
3,40
3,35
USDILS
3,85
3,80
3,75
3,70
USD/ZAR
15,25
15,00
14,80
14,70
Q1 17
Q2 17
Q3 17
Q4 17
Israelischer Schekel
Südafrikanischer Rand
Asiatische Währungen ggü. USD
Chinesischer Renminbi
USD/CNY
6,80
6,70
6,60
6,55
Hongkong-Dollar
USD/HKD
7,76
7,76
7,76
7,76
Indische Rupie
USD/INR
68,00
67,00
66,00
65,00
Philippinischer Peso
USD/PHP
50,00
52,00
50,00
48,00
Singapur-Dollar
USD/SGD
1,48
1,44
1,42
1,45
Südkoreanischer Won
USD/KRW
1230,00
1210,00
1170,00
1155,00
Taiwanesischer Dollar
USD/TWD
32,60
32,80
32,50
32,00
Thailändischer Baht
USD/THB
36,00
35,50
35,00
34,50
Vietnamesischer Dong
USD/VND
22800
22500
22450
22200
Q1 17
Q2 17
Q3 17
Q4 17
Lateinamerikanische Währungen ggü. USD
Brasilianischer Real
USD/BRL
3,44
3,40
3,35
3,30
Mexikanischer Peso
USD/MXN
21,00
18,00
17,00
16,00
Quelle: Swissquote Bank, Bloomberg
Aussichten 2017 - Swissquote Bank
18
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