FE-KurveDas IS-LM-Modell der geschlossenen Volkswirtschaft wird nun im Rahmen der Betrachtung einer offenen Volkswirtschaft um die Zahlungsbilanz bzw. ihr Spiegelbild dem Devisenmarkt erweitert. Das heißt das IS-LM-Modell wird zum IS-LM-FE-Modell. FE= foreign Exchange market = Devisenmarkt Die drei Akteure im foreign Exchange market sind: a) Personen, die mit Gütern und Dienstleistungen handeln b) Finanzinvestoren, die Vermögen über Ländergrenzen hinweg bewegen c) Zentralbanken a) und c) machen nur einen sehr kleinen Teil der weltweiten Transaktionen aus, die Finanzinvestoren dominieren den FE-Markt Zinsparität (= Annahme, dass Zinsdifferenz bei perfekter Kapitalmobilität durch veränderte erwartete Wechselkurse kompensiert wird) ist die Gleichgewichts-Bedingung des FE-Markts und bestimmt gleichzeitig die horizontale Lage der FE-Kurve im i/y Raum Aufgabe 16) Die Situation in der Grafik zeigt eine Bilanz mit Zahlungsüberschüssen, da der inländische Zinssatz höher ist als der ausländische Zinssatz. Deshalb ist die Nachfrage nach inländischem Kapital hoch Kapitalbilanzüberschuss 1 FE 2 FE a) flexible Wechselkurse: Bei flexiblen Wechselkursen wird der Nachfrageüberschuss nach der Inländischen Währung eine Aufwertung der inländischen Währung verursachen. Die Aufwertung wird sich dann wiederrum in einen Rückgang der Nettoexporte und damit in einer Reduzierung der aggregierten Nachfrage widerspiegeln. Die IS-Kurve bewegt sich nach links/unten bis sich IS-LM und FE-Kurve alle in einem Punkt schneiden, also bis ein Gleichgewicht in allen 3 Märkten erreicht ist. Dies hat zur Folge, dass das Einkommen Y fällt. 1: Rückgang der Nettoexporte b) fixe Wechselkurse: Bei fixen Wechselkursen muss die Zentralbank das Geldangebot erhöhen um den fixen Wechselkurs zu erhalten, wenn die Nachfrage nach inländischem Kapital hoch ist. Die Ausweitung des Geldangebots bewegt die LM-Kurve nach rechts/unten bis sich die LM-, IS- und die FE-Kurve alle in einem Punkt schneiden, also bis ein Gleichgewicht in allen 3 Märkten erreicht ist. Durch diesen Vorgang erhöht sich Y. 2: expansive Geldpolitik Aufgabe 17 a) Da Ausländer dem gleichen Steuersatz zworld auf ihr einheimisches Einkommen und ich Schweizer-Einkommen bezahlen müssen, lautet die Gleichgewichtsbedingung auf dem Kapitalmarkt : ich*(1-zworld) = iworld *(1-zworld) => ich=iworld b) Ausländer zahlen nun die Abzugssteuer zch auf ihre in der Schweiz erzeugen Erträge und den Steuersatz zworld auf ihre im Rest der Welt erzeugten Erträge. Die Gleichgewichtsbedingung der FE-Kurve lautet dann: ich*(1-zch)=iworld(1-zworld) => ich= iworld* Da Zch < zworld ist ( ) ( ) ( ) ( ) <1 und folglich iworld>ich Die Schweizer Zinsrate ist nun kleiner im Gleichgewicht, weil Ausländer Vorteile aus dem niedrigeren Steuersätzen in der Schweiz ziehen können. c) in der in b) beschriebenen Situation ist ich<iworld. Wenn das Bankgeheimnis abgeschafft wird, muss ich zur Höhe von iWorld ansteigen, sodass sich die FE-Kurve nach oben verschiebt. Der Grund hierfür ist, dass durch die Abschaffung des Bankgeheimnisses, 2 ich kein Wettbewerbsfähiger Kapitalertrag mehr ist. Das bedeutet, dass es zu jedem world Schweizer Zinssatz von ich< iworld ein i Überschüssiges Angebot von iCH Schweizerfranken (CHF), sowie eine 1 Überschüssige Nachfrage nach Ausländischer Währung gibt. Bei flexiblen Wechselkursen wird das Überangebot von CHF eine Abwertung des CHF verursachen. Dadurch wird sich die IS-Kurve nach rechts/oben bewegen, bis sie durch den Punkt A verläuft. Bei flexiblen Wechselkursen wird also das Volkseinkommen durch die Abschaffung des Bankgeheimnisses ansteigen. Bei fixen Wechselkursen muss die Schweizer Notenbank ihr Geldangebot verringern. Sobald das Bankgeheimnis abgeschafft wurde. Die Notenbank muss diesen Schritt vollziehen um die Paritätsbedingung zu erhalten, da ein Überangebot an CHF besteht. Die Verringerung des Geldangebots bewegt die LM-Kurve nach links/oben bis sie durch den Punkt B verläuft. Bei festen Wechselkursen verringert sich also das Volkseinkommen durch die Abschaffung des Bankgeheimnisses Flexible WK: iWelt>Iinland Kapitalabfluss Abwertung Exporte/Y steigen IWelt<IInland KapitalzuflussAufwertung Aufgabe 18 Ausgangssituation für beide Wechselkurssystem: IS-Gleichung: Y= Y=C(Y-T)+G+I(Y,i) Eine Anhebung der Einkommensteuer verringert das verfügbare Einkommen und somit auch die Konsumnachfrage. Hieraus folgt eine Linksverschiebung der IS-Kurve. Dies bedeutet, dass der inländische Zins unter den Weltzins sinkt. Dies wiederum hat zur Folge, dass der ROI (= return on investment) für inländische Vermögensgegenstände sinkt und die Investoren ihre Vermögensgegenstände in inländischer Währung verkaufen. 2 iworld 1 1: Erhöhung Einkommensteuer 2: Nettoexporte steigen 2 iworld 1 1: Erhöhung der Einkommenssteuer 2: Restriktive Geldpolitik a) Der niedrige Zins im Inland führt zu einem Kapitalabfluss, d.h. die inländische Währung wird weniger nachgefragt und ausländische Währung wird vermehrt nachgefragt. Dies hat zur Folge, dass der Preis für inländische Währung sinkt, d.h. die inländische Währung zur ausländischen Währung abwertet. Dies hat zur Folge, dass inländische Güter relativ im Ausland günstiger sind. Hieraus folgt ein Nachfrageschub aufgrund der erhöhten Exportnachfrage. Die erhöhte Exportnachfrage führt dazu, dass die IS-Kurve wieder zurück geschoben wird; idealerweise in die Ausgangsposition. b) Unter festen Wechselkursen ist eine Automatische Anpassung nicht möglich, da der Wechselkurs von der Notenbank fest vorgegeben ist. D.h. die Inländische Währung kann nicht abgewertet werden. Deshalb muss die Notenbank intervenieren um den Zins wieder anzuheben und den Kapitalabfluss zu verhindern. Hierfür reduziert die Notenbank das Geldangebot M. Dies führt zu einer Linksverschiebung der LM-Kurve. Hier kommt es zu einem neuen Gleichgewicht im Punkt C. Dies ist Charakterisiert durch ein niedrigeres bei konstantem Zinssatz und unverändertem Wechselkurs.