KUNSTWERK STATT MASSENPRODUKT

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Ästhetische Zahnheilkunde
KUNSTWERK STATT
MASSENPRODUKT
Minimalinvasive Präparationen und moderne Adhäsivtechnik ermöglichen
altersgerechte, individuelle und ästhetische Restaurationen, quasi eine
Imitation der Natur. | DR. PAUL LEONHARD SCHUH, ZTM ANDREAS SCHENK
D
ie Adhäsivtechnik und die Implantologie ermöglichen es,
einen größeren Zahnhartsubstanzverlust durch das
Beschleifen von Zähnen zu vermeiden. Auch digitale Verfahren
bringen uns mit chairside gefertigten Versorgungen einen großen Schritt nach vorn. Doch die perfekte Nachahmung der Natur
bleibt sicher noch sehr lange in der Hand weniger Techniker.
Denn funktionell perfekte Arbeiten mit individueller Note in Farbe, Form und Oberfläche entsprechen eher einem Kunstwerk als
einem Massenprodukt.
DER KONKRETE FALL
Der dargestellte Patientenfall zeigt einen Herrn im Alter von 54 Jahren, der mit seiner über 20 Jahre alten Brückenversorgung in allen
Quadranten die fehlenden seitlichen Zähne 16, 15, 24, 35, 45 und
46 ersetzt hatte (Abb. 3). Der parodontale Status weist in den Seitenzahnbereichen Entzündungszeichen in Form von Blutung auf
Sondierung und erhöhte Sondierungswerte auf (Abb. 1 und 2). Die
klinische Ausgangssituation zeigt deutlich den vertikalen Verlust,
die insuffizienten Kronen und Brückenränder sowie die lückige Stellung der Ober- und Unterkieferfront
(Abb. 4, 5 und 6). Die aktuelle Versorgung
des Patienten musste mit einem sicheren
Rehabilitationskonzept erneuert werden.
Es wurde zu Beginn der Behandlung eine
funktionelle und ästhetische Analyse im
Team durchgeführt. Es wurden Modelle
angefertigt und mithilfe des Planefinders
von Udo Plaster im Artikulator montiert.
Nach zentrischer Bissnahme und Fotobzw. Videoanalyse konnte ein Wax-up vom
Techniker erstellt werden. Dieses Wax-up
enthält bereits alle Informationen, die für
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das restaurative Behandlungsteam relevant
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sind. Das Ziel ist somit festgelegt. Ästhetik und Funktion müssen
nun mit einem detaillierten Behandlungsplan erreicht werden. Die
Kronen und Brücken wurden entfernt und die Pfeilerzähne nachpräpariert und für ein Langzeitprovisorium abgeformt. Nach der
parodontalen Vorbehandlung konnte ein entzündungsfreier
Zustand erreicht werden. Die Ausformung der roten Ästhetik
erfolgte durch die Provisorien (Abb. 7 und 8). Die Behandlungsalternative einer implantologischen Versorgung der Lücken lehnte
der Patient ab. Somit wurden die Lücken mit neuen Brücken
geschlossen. Die Unterkieferfront wurde minimalinvasiv mit Komposit (Enamel und HRI) rekonstruiert. Das Diastema im Oberkiefer
konnte deutlich verkleinert, aber nicht vollständig geschlossen
werden. Die Papilla zwischen den mittleren oberen Inzisiven wurde
optimal gestützt und somit wieder hergestellt. Die Voraussetzungen für die definitiven Abformungen waren ideal und gut ausgeformt. Erst wenn das Provisorium in allen Kriterien den Patienten
und den Behandler zufriedenstellt, kann die definitive Versorgungsphase gestartet werden. Dies stellt dann lediglich eine Kopie des
Langzeitprovisoriums in neuem Material dar. Die Übertragung der
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definiert Belastbarkeit neu.*
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Kaukräfte optimal absorbiert!
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Abb. 1, 2: Der parodontale Status weist in den Seitenzahnbereichen Entzündungszeichen in Form von
Blutung auf Sondierung und erhöhten Sondierungswerten auf.
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Abb. 3: 54-jähriger
Patient mit mehr als
20 Jahre alter Brückenversorgung, die die Zähne 16, 15, 24, 35, 45
und 46 ersetzt.
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Abb. 4 bis 6: Die klinische Ausgangssituation
zeigt deutlich den vertikalen Verlust, die insuffizienten Kronen und Brückenränder
VITA ENAMIC
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Abb. 7, 8: Die Ausformung der roten Ästhetik erfolgte durch die
Provisorien.
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absorbiert werden
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reduzierte Wandstärken möglich
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Ästhetische Zahnheilkunde
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Abb. 11: Fertigstellung der Arbeit im Labor
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Abb. 9, 10: Die Gerüste wurden aus Zirkoniumdioxid hergestellt und verblendet. Zur Rohbrand-Einprobe waren die oberen Frontzähne so weit vorbereitet, dass Form, Farbe und Oberfläche exakt abgestimmt und verfeinert
werden konnten.
klinischen Situation für den Techniker erfolgte mit der Doppelfadentechnik und einer konventionellen Polyetherabformung. Die
Gerüste wurden aus Zirkoniumdioxid hergestellt und verblendet.
Zur Rohbrand-Einprobe waren die oberen Frontzähne so weit vorbereitet, dass Form, Farbe und Oberfläche exakt abgestimmt und
verfeinert werden konnten (Abb. 9 und 10). Dann erfolgte die Fertigstellung der Arbeit im Labor (Abb. 11). Dazu wurden die Oberfläche und die Form mit Silberpuder auf dem Modell kontrolliert
(Abb. 12). Nach der Eingliederung der fertigen Arbeit zeigt sich im
Lachbild, dass die prothetische Rehabilitation altersgerecht und
harmonisch erreicht wurde (Abb. 13). Direkt nach definitiver Eingliederung der Kronen und Brücken ist das finale ästhetische Ergebnis ersichtlich und zeigt ein sehr schönes und harmonisches Bild
(Abb. 14 und 15). Die Rekonstruktion des Lächelns zeigt nun einen
sehr glücklichen Patienten. Die keramische Arbeit gliedert sich perfekt in die ausgeformte Gingivaarchitektur ein und bildet eine sehr
ansprechende Rot-Weiß-Ästhetik (Abb. 16 und 17).
FAZIT
Die prothetische Versorgung des Patienten konnte mit minimalinvasiven Präparationen und moderner Adhäsivtechnik erfolgen.
Die Imitation der Natur erfolgte altersgerecht, individuell und
ästhetisch sehr ansprechend.
Abb. 12: Kontrolle mit Silberpuder auf dem Modell
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Abb. 13: Eingliederung der fertigen Arbeit
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Abb. 14, 15: Finales ästhetisches Ergebnis ersichtlich
Dr. Paul Leonhard Schuh
implaneo Dental Clinic
München
[email protected]
ZTM Andreas Schenk
implaneo Dental Labor in
München
[email protected]
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Abb. 16, 17: Ansprechende Rot-Weiß-Ästhetik
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Schuh (17)
Privat
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