Komplementärmedizin

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und Paraplegie
Der Begriff Komplementärmedizin oder «Alternative
Medizin» führt immer wieder zu angeregten Diskussionen. Häufig geht es um die Abgrenzung zur konventionellen Medizin, sowohl in Bezug auf Wirksamkeit als auch Finanzierbarkeit. Wir werden in
diesem Artikel einige Aspekte zu diesen Themen mit
dem Schwerpunkt im Bereich Querschnittmedizin
anschneiden, im Wissen, dass die gesamte Thematik wesentlich komplexer und umfangreicher ist.
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Einleitung
Komplementärmedizin versteht sich als eine Erweiterung
und Ergänzung der konventionellen Medizin. In den verschiedenen Richtungen der Komplementärmedizin handelt
es sich meistens um alt etabliertes medizinisches Wissen
auf dem Boden komplexer Menschenbilder. Die Erweiterung der speziellen Diagnostik stellt diesbezüglich eine
wesentliche Rolle dar. So sind in der traditionellen chinesischen Medizin Zungen- und Pulsdiagnostik und die
Wahrnehmung von Energiefluss in den Meridianen ein
wesentlicher Teil der Diagnosefindung. In der anthroposophischen Medizin wird z.B. vom Zusammenwirken von
verschiedenen Leibern, dem physischen Leib, dem Ätherleib, dem Astralleib und dem Ich gesprochen. In der indischen Medizin Ayurveda werden Energiezustände wie
Vata, Pitta und Kapha beschrieben. Allen komplementärmedizinischen Richtungen ist gemeinsam, dass der
Mensch als Körper-, Seele- und Geist-Einheit betrachtet
wird. Heilung wird auch durch das Anregen der Selbstheilungskräften verstanden. Krankheit und Heilung werden
in einem Entwicklungsprozess gesehen, der die Biographie
des Menschen wesentlich mitprägt. Auf dieser Grundlage
werden sowohl akute als auch chronische Erkrankungen
behandelt. In allen medizinischen Richtungen werden
langfristige Entwicklungsziele erfasst und begleitet, so
dass chronische Erkrankungen und Behinderungen einen
wesentlichen Teil der Gesundheitsphilosophie darstellen.
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In der Schweiz
In der Schweiz sind Homöopathie, Anthroposophische Medizin, traditionelle chinesische Medizin, Phytotherapie und
Neuraltherapie als komplementärmedizinische Richtungen anerkannt. Voraussetzung für die Prüfung der einzelnen Richtung sind etablierte medizinische Schulen mit
entsprechend detaillierten und erprobten Ausbildungsund Weiterbildungskonzepten. Ergänzend wurden einige
Therapien im ErfahrungsMedizinischen Register (EMR) erfasst, die eine Wirksamkeit nachweisen konnten. Nach
ausführlichen Diskussionen auch in der Öffentlichkeit
werden aktuell komplementärmedizinische Leistungen
teilweise wieder von den Versicherungen erstattet. Vorbereitend wurden in der Kollegialen Instanz für Komplementärmedizin der Universität Bern (KIKOM) ein gross angelegtes Forschungsprojekt zur Prüfung von Wirksamkeit,
Nutzen, Wirtschaftlichkeit und Sicherheit durchgeführt.
Es entstanden zahlreiche Reviews, prospektive Studien
und Übersichtsarbeiten. Besonders zu erwähnen ist, dass
in dem relativ jungen Fachbereich der Medizin der Psychoneuroimmunologie sich diese unterschiedlichen Denkansätze inzwischen begegnen. Dort ist es gelungen, Wirksamkeiten einzelner komplementärmedizinischer Richtungen,
entstanden aus körperlich-seelisch-geistigen Ideen, substanziell z.B. durch Veränderungen der Hormone zu zeigen.
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Paraplegie
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass Komplementärmedizin seit Jahrzehnten für den querschnittgelähmten Menschen ihren Stellenwert hat. Gründe
dafür sind die Komplexität der Veränderung und die
Grenzen der etablierten Medizin im Bereich Schmerz,
Spastik, Lebensenergie und chronische Infektionen. Wichtig ist in jedem Fall, die Komplementärmedizin zusammen
mit der etablierten Medizin anzuwenden. Voraussetzung
dafür ist eine Offenheit aus beiden Perspektiven, eine
Kompromissbereitschaft im Rahmen der Komplexität und
für den gemeinsam betreuten Menschen, die Ideen aus
unterschiedlichen Erkenntnishintergründen zusammenzubringen.
Im Folgenden werden einige Bespiele
im Hinblick auf Menschen mit einer
Querschnittlähmung aufgeführt:
Homöopathie hat sich bewährt in der
Behandlung chronischer Harnwegsinfekte
und Stimulation des Immunsystems.
Anthroposophische Medizin kann mit den
speziellen medikamentösen und therapeutischen
Ansätzen Schmerzen und Spastik beeinflussen.
Auch Depressionen und Erschöpfungszustände
bessern sich deutlich.
Akupunktur als Teil der traditionell chinesischen
Medizin kann die neurologische Erholung
verbessern und das Immunsystem stimulieren.
Es gibt ein breites Behandlungsspektrum.
Neuraltherapie hat sich in der Behandlung
chronischer Schmerzen, besonders auch im
Bereich der Übergangszone, bewährt.
Hilfe aus der Natur:
Heilende Pflanzen bei Paraplegie,
Phytotherapie
Viele industriell hergestellte Medikamente sind aus der
Natur abgeschaut. Im Gegensatz zu den künstlich fabrizierten Wirkstoffen weisen pflanzliche Produkte immer
eine Vielzahl von Inhaltsstoffen in schwächerer Konzentration auf. Sie wirken deshalb oft langsamer, aber umfassender. Ihre «Nebenwirkungen» ergänzen die Hauptwirkung meist in positiver Richtung.
Es gibt in der Paraplegiologie zwei Problemkreise, wo
Pflanzen besonders oft eingesetzt werden: Infekte der
Harnwege und Schmerzen. Aus der Vielzahl der Möglichkeiten sollen einige besonders bewährte und gut erhältliche Wirkstoffe erwähnt werden:
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Harnwegsinfekte
Pflanzliche Behandlungen können keinen akuten Harnwegsinfekt behandeln, sind aber zur Vorbeugung ausgezeichnet geeignet. Die eingesetzten Pflanzen wirken durch
Polyphenole und andere Wirkstoffe.
Polyphenole
Polyphenole hemmen Entzündungen in Blase und Prostata
sowie das Wachstum von Bakterien wie S. aureus, Klebsiella, Proteus. und E. coli. Sie schützen vor Sauerstoffradikalen und beugen so vorzeitiger Zellalterung und
Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor.
Schwarztee, vor allem der unfermentierte grüne Tee ist eine besonders hochwertige Quelle für Polyphenole, ebenso Auberginen, Zwiebeln, Heidelbeeren und Cranberries.
Der oft genannte Rotwein dagegen hat nur einen eher ge-
Craniosakraltherapie und Feldenkraistherapie
können über die körperlich seelischen Wechselwirkungen Spannungszustände, Spastik und
Schmerzen reduzieren.
Insgesamt bleibt zu betonen, dass die Auswahl der geeigneten Therapie individuell unter Berücksichtigung zahlreicher körperlicher und psychosozialer Faktoren erfolgen
sollte. Häufig zeigt sich ein spannender vielfältiger Weg,
voller Überraschungen, Herausforderungen und Entdeckungen. Beispielhaft werden Aspekte aus der Phytotherapie
vertieft dargestellt.
Dr. med. Anke Scheel,
SPZ Nottwil
16 · Paracontact 1/2012
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ringen Polyphenolgehalt und fördert durch den Alkohol
überdies die Ausscheidung. Cranberries hemmen überdies
bei Colibakterien das Anhaften an der Blasenwand. Grüntee erhöht das bei Paraplegie verminderte «gute» HDLCholesterin, Zwiebeln wirken anregend auf den gelähmten Darm.
Medizin und Wissenschaft
Medizin und Wissenschaft
Komplementärmedizin
Andere Wirkstoffe
Bärentraubentee (Arctostaphylos uva-ursi) wirkt durch andere Inhaltsstoffe gut bakterienhemmend, allerdings nur
bei alkalischem Urin. Da er bei längerem Gebrauch die Leber schädigen und möglicherweise eine Krebsentstehung
fördern kann, sollte er maximal 5 Mal pro Jahr für je 5 Tage
eingesetzt werden. Der Tee soll über einige Stunden kalt
angesetzt und nur kurz aufgekocht und nach 15 Min. getrunken werden, da er sonst durch die Bitterstoffe leicht
stopfend und eher unangenehm einzunehmen ist.
Mike, Anwender von SpeediCath® Compact Male, Deutschland
Die einheimische gewöhnliche Goldrute (Solidago virgaurea), nicht aber die verbreiteten Gartenzüchtungen, ist dagegen zur dauernden Einnahme geeignet und ist
entzündungshemmend und harntreibend. Viele Gewürzpflanzen zeigen eine gute Wirkung gegen Bakterien, vor
allem Oregano und Thymian, und können zusätzlich eingenommen werden.
Ein kommerzielles Präparat aus Brunnenkresse (Nasturtium) und Radieschen wurde in Deutschland erfolgreich bei
Infektionen der Nebenhöhlen und Blase erprobt.
Harntreibende Pflanzen wie Brennnessel (Urtica dioica)
oder Petersilie können die Ausscheidung der Bakterien erleichtern.
Mikes ganze Geschichte finden Sie unter www.speedicathcompact.coloplast.ch oder ganz einfach
über Ihr Mobiltelefon: Einfach QR Code Scan App herunterladen (z. B. Bee Tagg) und Code einscannen.
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Das Coloplast Logo ist ein eingetragenes Markenzeichen der Firma Coloplast A/S, © 2011-05 Coloplast A/S, DK-3050 Humblebaek, Denmark.
Weidenrinde (Salix) und Mädesüss (Filipendula ulmaria)
enthalten natürliches Aspirin und haben leider auch die
gleichen Nebenwirkungen.
Neuropathische Schmerzen
Die Wirksamkeit von Kurkuma wird zurzeit auch gegen
neuropathische Schmerzen erforscht, da es bei längerer
Einnahme auch serotoninerge und noradrenerge Schmerzleitung hemmt.
Video
«Dieses Produkt hat den riesigen Vorteil, dass man es im normalen Alltag und auch auf Reisen diskret
und schnell anwenden kann», erklärt Mike. «Man kann es auch problemlos mitnehmen, und es schenkt
mir grössere Freiheit, wenn ich auf längeren Bergtouren bin. Dieses Jahr werde ich eine sechswöchige
Tour nach Nepal machen, und mit SpeediCath® Compact Male habe ich den perfekten Katheter, mit dem
diese Tour erfolgreich sein wird.»
Coloplast entwickelt Produkte und Serviceleistungen, um das Leben für Menschen mit sehr persönlichen und privaten körperlichen Beeinträchtigungen zu
erleichtern. In enger Zusammenarbeit mit den Anwendern unserer Produkte entwickeln wir Lösungen, die den speziellen Bedürfnissen dieser Menschen gerecht
werden. Coloplast ist ein weltweit operierendes Unternehmen mit mehr als 7000 Mitarbeitern. Wir bieten Lösungen im Bereiche der Stoma-, Inkontinenz- und
Wundversorgung, als auch in der Hautpflege und in der Urologie an.
Entzündung
Gegen entzündliche Auslöser werden viele Pflanzen eingesetzt. Ingwer (Zingiber officinale), Weihrauch (Boswellia serrata) und der gelbe Curryfarbstoff Kurkuma (Curcuma longa) sind recht wirksame COX-2-Hemmer und
benutzen damit den gleichen Mechanismus wie Voltaren
oder Aspirin.
Curcuma ist die am besten untersuchte Substanz, die
schlechte Aufnahme im Verdauungstrakt verbessert sich
durch Beigabe von Pfeffer massiv. Es vermindert zudem
Osteoporose und das Auftreten von Darmpolypen und Tumoren. Weihrauch und Teufelskralle (Harpagophytum
procumbens) werden seit langem erfolgreich bei Arthritis
eingesetzt. Ingwer ist ebenfalls effektiv, aber in der benötigten Dosis schwierig einzunehmen. Dafür weist er anregende Wirkung auf die Darm- und vor allem auch Magenentleerung auf.
«Dass ich dieselben Hobbys haben
kann wie früher, ist mir sehr wichtig.»
Der Mountain Trekker und Sales Manager Mike braucht
einen Katheter, der sowohl in den Bergen als auch im
alltäglichen Leben gut zu ihm passt seinen Zweck gut erfüllt.
Deswegen verwendet er SpeediCath® Compact Male.
verdrängt und wird in der Schmerztherapie zu Recht nicht
mehr verwendet. Opiate hemmen die Übertragung der
Schmerzsignale, ändern aber nichts an der Ursache der
Schmerzen. Ein Extrakt der Mariendistel (Silybum marianum), der beim Menschen sonst bei Lebererkrankungen
eingesetzt wird, greift im Tierversuch ebenfalls am Opiatrezeptor an und vermindert so Schmerzen.
Coloplast AG
Euro 1, Blegistrasse 1
6343 Rotkreuz
Tel.: 041 799 79 79, Fax.: 041 799 79 40
[email protected]
www.coloplast.ch
Schmerzen
Opiate, die seit alters her als Extrakt des Schlafmohns
wurden, gehören auch heute zu den wirksamsten Medikamenten gegen Schmerzen. Opiumtinktur wurde fast
völlig von besser verträglichen synthetischen Präparaten
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Das in Chili vorkommende Capsaicin blockiert die Schmerzübermittlung ins Rückenmark, wenn es lokal aufgetragen
wird. Die Wirkung setzt allmählich innert Tagen bis Wochen ein. Oral eingenommen hat es zudem entzündungshemmende Wirkung.
Der vor allem als durchblutungsfördernd bekannte Gingko
(Gingko biloba) weist auch eine milde blockierende Wirkung auf GABA («Valium»), NMDA («Ketamin») und Glycin
auf und kann eine wertvolle Ergänzung sein.
Dr. med. Andreas Jenny
SPZ Nottwil
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