Geschäftsbericht zum 31. Dezember 2015 Inhaltsverzeichnis 1 Wirtschaftliches und rechtliches Umfeld der Sparkasse 2 1.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen 2 1.2 Regionale Rahmenbedingungen 3 1.3 Rechtliche Rahmenbedingungen 4 2 Geschäftsentwicklung 5 2.1 Bilanzsumme und Geschäftsvolumen 5 2.2 Kreditgeschäft 5 2.3 Wertpapiere 6 2.4 Einlagengeschäft und verbriefte Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 6 2.5 Interbankgeschäft 7 2.6 Beteiligungen 7 2.7 Außerbilanzielles Kundengeschäft 7 2.8 Außerbilanzielles Eigengeschäft 8 3 Wirtschaftliche Lage der Sparkasse 8 3.1 Ertragslage 8 3.2 Finanzlage 11 3.3 Vermögenslage 12 3.4 Gesamtbeurteilung der Geschäftsentwicklung 12 3.5 Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren 13 4 Nachtragsbericht 14 5 Risikoberichterstattung 14 5.1 Risikomanagementziele und -methoden 14 5.2 Marktpreisrisiken 17 5.3 Adressenausfallrisiken 18 5.4 Operationelle Risiken 21 5.5 Liquiditätsrisiken 22 5.6 Sonstige Risiken 23 5.7 Interne Revision 23 5.8 Zusammenfassende Darstellung der Risikolage 23 6 Prognosebericht 23 6.1 Wirtschaftlicher Ausblick 23 7 Statistischer Bericht über die Erfüllung des öffentlichen Auftrags der Kreissparkasse Schlüchtern im Geschäftsjahr 2015 27 1 Wirtschaftliches und rechtliches Umfeld der Sparkasse 1.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Im Jahr 2015 hat sich die Weltwirtschaft trotz zahlreicher geopolitischer Krisen weiter stabilisiert. Das Wachstum des weltweiten realen Bruttoinlandsprodukts sank mit 3,1 % unter den Vorjahreswert von 3,4 %. Dieser Rückgang ist schwerpunktmäßig auf die Entwicklung in den Schwellenländern zurückzuführen. China, Brasilien und Russland weisen teils deutliche Rückgänge ihres realen Bruttoinlandsprodukts auf. Die USA hingegen erreichen als wichtiger Impulsgeber der Weltwirtschaft beim Bruttoinlandsprodukt ein Wachstum von 2,6 % bei einem voranschreitenden Abbau der Arbeitslosigkeit. In der Eurozone setzte sich die positive Entwicklung fort und erreichte ein Wachstum von 1,6 % mit weiterhin unterschiedlichen wirtschaftlichen Ausgangslagen in den einzelnen Mitgliedsländern. Die deutsche Wirtschaft profitierte von der fortgeführten weltweiten Belebung und steigerte das Bruttoinlandsprodukt gegenüber dem Vorjahr um 1,7 %. Dieser Wert lag über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre von 1,3 %. Im Jahr 2014 war das Bruttoinlandsprodukt in ähnlicher Größenordnung gewachsen. Das Wachstum verlief dabei gleichmäßig in den einzelnen Quartalen. Die stetige wirtschaftliche Entwicklung zeigte sich von den im Jahresverlauf abwechselnden geopolitischen Risiken und Krisen (Griechenland, Ukraine, Terroranschläge, Flüchtlinge) nicht grundlegend erschüttert. Hier waren die günstige Finanzierungssituation, die Abwertung des Euro und die gesunkenen Ölpreise hilfreich. Der Konsum war der wichtigste Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft. Private Konsumausgaben stiegen preisbereinigt um 1,9 %, die des Staates um 2,8 %. Auch die Investitionen legten zu: Im Inland investierten Unternehmen und Staat zusammen 3,6 % mehr in Maschinen und Geräte sowie Fahrzeuge als ein Jahr zuvor. Auch die preisbereinigten Bauinvestitionen erzielten mit 0,2 % ein leichtes Plus. Die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland stellt sich im Überblick wie folgt dar: Übersicht der Rahmenbedingungen in Deutschland* Ist-Werte 2015 Bruttoinlandsprodukt +1,7 % Konsum AnlageExporte der priv. Investitionen von Haush. Gütern +1,9 % +3,6 % +5,4 % ArbeitsVerlosen- braucherquote preise 6,4 % + 0,3 % * erste Berechnungen des Statistischen Bundesamtes vom 14./19.01.2016, Angaben preisbereinigt Die Verbraucherpreise stiegen in Deutschland im Jahresdurchschnitt um 0,3 %. Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland ist entsprechend den Angaben von Eurostat im Jahresvergleich im Jahresdurchschnitt 2015 gegenüber 2014 um 0,1 % gestiegen. Die Entwicklung des HVPI für den Euroraum lag im Gesamtjahr mit 0,0 % darunter. Die geringe Jahresteuerungsrate 2015 wurde im Wesentlichen durch die Preisentwicklung der Energieprodukte geprägt. In Folge eines stark rückläufigen Ölpreises verbilligte sich Energie gegenüber 2014 erheblich um 7 %. Die rückläufige Tendenz hat sich gegenüber 2014 nochmals verstärkt. Ohne Berücksichtigung der Energie lag die Jahresteuerungsrate 2015 bei + 1,1 %. Das Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB), die Rate unter, aber nahe bei zwei Prozent zu halten, scheint kurzfristig nicht erreichbar. Die EZB hat deshalb im Laufe des Jahres 2015 weitere expansive geldpolitische Schritte eingeleitet. Die EZB und die nationalen Notenbanken erwerben im Rahmen eines Anleiheaufkaufprogramms Covered Bonds, Asset Backed Securities, vor allem aber Staatsanleihen, in einem Volumen von monatlich 60 Mrd. Euro. Dieses Ankaufprogramm wurde zeitlich verlängert und damit im Zielvolumen aufgestockt. Außerdem wurde die zuvor bereits negative Verzinsung auf der Einlagefazilität noch einmal um 10 Basispunkte auf zum Jahresende 2015 dann - 0,3 % gesenkt. Die Erwartung der Sparkasse bezogen auf die wirtschaftliche Entwicklung ist mit der moderat positiven Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes mit maßgeblichem Beitrag des Binnenkonsums und in der Folge den positiven Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt weitgehend eingetreten. Die Sparkasse ging jedoch in ihren Prognosen für das Jahr 2015 von einer leicht steileren Zinskurve auf höherem Niveau aus. Diese Entwicklung ist so nicht eingetreten. Das Zinsniveau hat sich weiter abgesenkt, die Zinsstrukturkurve ist in geringem Maße steiler geworden. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Niedrigzinspolitik wurde seitens der deutschen Bankenaufsichtsbehörden im Jahr 2015 eine Umfrage zur Lage deutscher Kreditinstitute im Niedrigzinsumfeld durchgeführt. Ziel der Umfrage war es, der deutschen Bankenaufsicht einen Eindruck über die Auswirkungen verschiedener Zinsszenarien auf die deutsche Kreditwirtschaft zu verschaffen. Die Umfrage hat gezeigt, dass die anhaltend niedrigen Zinsen die deutschen Kreditinstitute in allen abgefragten Szenarien über einen Zeitraum von fünf Jahren deutlich belasten. 1.2 Regionale Rahmenbedingungen Die beschriebene gesamtwirtschaftliche Entwicklung ist erwartungsgemäß in weiten Teilen auch im östlichen Main-Kinzig-Kreis so eingetreten. Im Bezirk der Geschäftsstelle Schlüchtern der Agentur für Arbeit beträgt die Erwerbslosenquote im Dezember 2015 3,0 % und liegt unterhalb des Vorjahresmonats von 3,4 %. Sie bewegt sich auf einem niedrigen Niveau und weiterhin unter dem Wert, der für Hessen mit 5,1 % ausgewiesen wird. Wie in den Vorjahren ergibt sich die veränderte Arbeitslosigkeit nur zum Teil aus Veränderungen im Arbeitsangebot im Altkreis Schlüchtern. Analog der Kaufkraftbindung wird das Arbeitsplatzangebot des Rhein-Main-Gebietes sowie der weiteren umliegenden regionalen Zentren genutzt. Dies ist Resultat einer weiterhin stagnierenden Entwicklung der Gewerbeansiedlungen. Das positive wirtschaftliche Umfeld hatte auch seine Auswirkungen auf die Auftragslage und das Geschäftsklima der im Main-Kinzig-Kreis vorhandenen Betriebe. So bezeichnen 91,3 % der Unternehmen ihre Geschäftslage als gut oder befriedigend, was oberhalb des Vorjahreswertes liegt. Entsprechend den Angaben der Industrie- und Handelskammer Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern (IHK) bewerten die Betriebe im Main-Kinzig-Kreis die zukünftige Entwicklung mit 80,7 % besser oder unverändert gut. Dabei sind bezogen auf diese Stimmungslage branchenspezifische Unterschiede feststellbar. Die Prognosen der Sparkasse für die regionalen Rahmenbedingungen, die der gesamtwirtschaftlichen Betrachtung entsprachen, sind damit eingetreten. Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die sich in hohem Maße bei der Betrachtung der regionalen Rahmenbedingungen wiederfinden, stellen derzeit ein mehrheitlich von Chancen für die Sparkasse dominiertes Umfeld dar. Die positive Wirtschaftstätigkeit bietet gute Möglichkeiten für die Sparkasse, Unternehmenskunden bei ihrer Expansion und Existenzgründer bei Neugründungen zu begleiten. Dies beinhaltet sowohl das Angebot von Finanzierungen wie auch der Geldanlage und des Verbundgeschäftes. Im Zuge der positiven Entwicklung des Unternehmenssektors profitiert die Bevölkerung von sicheren Arbeitsplätzen und Lohnsteigerungen. Auch in diesem Bereich sieht die Sparkasse gute Möglichkeiten, Geschäftsbeziehungen zu intensivieren. Risiken aus der gesamtwirtschaftlichen und regionalen Entwicklung bestehen darin, dass die durch die EZB determinierte Entwicklung der Kapitalmarktzinsen den privaten Konsum weiter begünstigt und die Sparquote sukzessive weiter sinkt mit der Folge geringerer Geschäftsvolumina bei Geldanlagen, Risikovorsorge und Vermögensbildung. Bei der Finanzierung der Konsumausgaben von Unternehmen und Kunden geht die Sparkasse lediglich Risiken ein, bei denen die Kapitaldienstfähigkeit der Kunden auch bei steigenden Zinsen gegeben ist. Im beschriebenen wirtschaftlichen Umfeld hat die Sparkasse ihre Marktposition im Jahr 2015 behauptet. In Teilbereichen bewegte sich der Wettbewerb durch überregional agierende Mitbewerber weiterhin auf hohem Niveau. Die Fortsetzung des Einsatzes der ganzheitlichen Beratungsansätze im Kundengeschäft zur intensiveren Kundenbindung und -ansprache sorgte für weitere positive Impulse. Dabei nutzte die Sparkasse intensiv die Möglichkeit des Angebotes von Produkten der Verbundpartner. Diesem Lagebericht ist gemäß § 15 Abs. 2 Satz 2 des Hessischen Sparkassengesetzes (HSpG) ein statistischer Bericht über die Erfüllung der Aufgaben im Rahmen des öffentlichen Auftrags der Kreissparkasse Schlüchtern beigefügt. 1.3 Rechtliche Rahmenbedingungen Das Geschäftsgebiet der Sparkasse ist der Altkreis Schlüchtern. Sitz der Sparkasse ist Schlüchtern. Träger der Sparkasse ist der Main-Kinzig-Kreis. Mit der Änderung der Haftungsgrundlagen vom 19. Juli 2005 haftet auch weiterhin die Sparkasse mit ihrem gesamten Vermögen für ihre Verbindlichkeiten. Der Träger haftet zeitlich unbefristet für Verbindlichkeiten, die bis zum 18. Juli 2001 vereinbart waren. Für danach bis zum 18. Juli 2005 vereinbarte Verbindlichkeiten haftet der Träger nur, wenn deren Laufzeit nicht über den 31. Dezember 2015 hinausgeht. Die Sparkasse ist Mitglied des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen (SGVHT). Dies beinhaltet auch, dass die Sparkasse dem Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe angeschlossen ist, das elf regionale Sparkassenstützungsfonds durch einen überregionalen Ausgleich miteinander verknüpft. Zwischen diesen und den Sicherungseinrichtungen der Landesbanken und Landesbausparkassen besteht ein Haftungsverbund. Das Sicherungssystem ist im Hinblick auf das am 3. Juli 2015 in Kraft getretene Einlagensicherungsgesetz neu geordnet und von der BaFin anerkannt worden. Ergänzend zur bisherigen Institutssicherungsfunktion wurde gemäß den gesetzlichen Anforderungen die Einlagensicherungsfunktion ergänzt. Kernelement ist das Ansparen eines Zielvolumens von 0,8 % der gedeckten Einlagen über einen Zeitraum von zehn Jahren. Hierdurch wird sichergestellt, dass Einlagen pro Einleger im Regelfall bis zu 100 TEUR, in Sonderfällen auch bis zu 500 TEUR, gesichert sind und Entschädigungszahlungen bis zum 31. Mai 2016 spätestens 20 Arbeitstage und ab dem 1. Juni 2016 spätestens sieben Arbeitstage nach der Feststellung des Entschädigungsfalles durch die BaFin geleistet werden. Das Sicherungssystem der deutschen SparkassenFinanzgruppe umfasst u. a. ein Risikomonitoringsystem zur Früherkennung von Risiken sowie eine risikoorientierte Beitragsbemessung. Damit ist die Erfüllung sämtlicher fälliger Kundeneinlagen wie auch aller anderen Ansprüche sichergestellt. Die Sparkasse ist Teil der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen. Diese agiert auf der Basis eines gemeinsam vereinbarten Verbundstatuts. Sie versteht sich als geschlossen handelnde und auftretende Organisation mit weiterhin regional eigenständig verantwortlichen Partnerunternehmen. Der Verbund drückt sich insbesondere in gemeinsam formulierten Geschäftszielen, in einem institutsüber- greifenden Risikomonitoring, einer gemeinsamen Verbundrechenschaftslegung und in der Dotierung eines regionalen Haftungsfonds aus. 2 Geschäftsentwicklung 2.1 Bilanzsumme und Geschäftsvolumen Die Sparkasse weist für 2015 erneut eine insgesamt positive Geschäftsentwicklung aus. Die Erwartungen der Sparkasse im Kundenkreditgeschäft wurden erfüllt. Im Kundeneinlagengeschäft wurden höhere Zuwächse erzielt als prognostiziert. Die Bilanzsumme erhöhte sich moderat um 2,7 Mio. EUR auf 497,7 Mio. EUR. Das Geschäftsvolumen (Bilanzsumme, Eventualverbindlichkeiten und andere Verpflichtungen) hat sich um 8,1 Mio. EUR auf 522,7 Mio. EUR erhöht. Aktiva Forderungen an Kreditinstitute Forderungen an Kunden Wertpapiere Beteiligungen Übrige Aktiva Bilanzsumme Passiva Bankengelder Kundengelder Eigenkapital Übrige Passiva Bilanzsumme 2.2 31.12.2014 TEUR 80.858 286.372 108.438 6.093 13.257 495.018 31.12.2015 TEUR 76.538 286.086 119.173 5.497 10.444 497.738 31.12.2014 TEUR 45.196 381.115 29.768 38.939 495.018 31.12.2015 TEUR 38.235 388.807 30.690 40.006 497.738 Kreditgeschäft Das Kundenkreditvolumen (inklusive Treuhandkredite, unwiderrufliche Kreditzusagen und Eventualverbindlichkeiten) der Sparkasse erhöhte sich deutlich um 5,1 Mio. EUR oder 1,7 % auf 311,1 Mio. EUR. Das Bruttokundenkreditvolumen (Forderungen an Kunden vor Abzug von Risikovorsorge und Metaanteilen) reduzierte sich um 2,9 Mio EUR auf 299,0 Mio EUR. Unternehmen nahmen Kredite mit einem Volumen von 87,2 Mio. EUR in Anspruch, was einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 3,8 % bedeutet. Das Volumen der Kredite an Privatpersonen wurde um 0,6 % auf 183,3 Mio. EUR gesteigert. Die Kredite an öffentliche Haushalte reduzierten sich leicht um 1,7 % auf 28,5 Mio. EUR. Insgesamt erreichte die Sparkasse ein Ergebnis, das hinter den Erwartungen blieb. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass abgewickelte Engagements ausgebucht wurden, was das Bruttokundenkreditvolumen, schwerpunktmäßig im Unternehmenssektor, mit 1,4 Mio. EUR belastete. Das lebende Kreditgeschäft wurde somit entsprechend den Erwartungen der Sparkasse nahezu konstant gehalten. Auch weiterhin ist die Sparkasse in diesem Bereich mit einem starken überregionalen Wettbewerb konfrontiert, bei dem sie ertrags- und risikoorientiert agierte und damit teilweise bewusst auf Neugeschäft verzichtete. Die Entwicklung der Forderungen an öffentliche Haushalte war von der Sparkasse erwartet worden. Aus Rentabilitätsgründen ist die Sparkasse im Bereich der öffentlichen Haushalte planmäßig kein Neugeschäft eingegangen. Die Entwicklung der Forderungen an Privatpersonen erfolgte ebenfalls entsprechend den durch die Sparkasse formulierten Erwartungen. Die positive Entwicklung der vergangenen Jahre wurde somit fortgeführt. Im Bereich der Wohnungsbau- und Konsumfinanzierung profitierte die Sparkasse vom allgemeinen Trend der Investitionsneigung der Menschen im Altkreis Schlüchtern. Insbesondere der Erwerb von Wohneigentum, wie auch der An- und Umbau bestehender Immobilien und die Konsumgüter zählten zu den Finanzierungsschwerpunkten der Sparkasse. 2.3 Wertpapiere Der gesamte Wertpapierbestand erhöhte sich um 10,7 Mio. EUR auf 119,2 Mio. EUR. Die Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapiere legten um 1,5 Mio. EUR bzw. 2,6 % zu, die Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren wiesen mit 9,2 Mio. EUR bzw. 17,7 % ein deutlich höheres Wachstum auf. Diese Veränderungen erreichten nicht die Planwerte der Sparkasse zu Jahresbeginn. Die Sparkasse hat die strategische Ausrichtung der letzten Jahre auch im Jahr 2015 beibehalten. Der Bestand der festverzinslichen Wertpapiere betrifft nahezu ausschließlich Emittenten mit einem Rating im Investment-Grade. Die Sparkasse konzentriert sich dabei in erster Linie auf Anleihen öffentlicher und öffentlichrechtlicher inländischer Emittenten, insbesondere Kreditinstitute. Wertpapierinvestitionen in ausländische europäische Staatsanleihen geht die Sparkasse nur indirekt und in geringem Umfang ein. Grundsätzlich favorisiert die Sparkasse bei ihren Investitionsentscheidungen mittlere Laufzeiten. Bedingt durch das niedrige Zinsniveau und aufgrund von Überlegungen im Rahmen der strategischen Zinsbuchsteuerung wurden Neuinvestitionen überwiegend in variabel verzinsten Anlagen getätigt. Die Duration als durchschnittliche Kapitalbindungsdauer und Risikoindikator für den Gesamtbestand der festverzinslichen Wertpapiere liegt unter einem Jahr. Rund zwei Drittel der Investitionen in „Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere“ betreffen einen Wertpapier-Spezialfonds der Sparkasse. Mit begrenzten Investitionen in Publikumsfonds verbesserte die Sparkasse die Diversifikation ihrer Eigenanlagen. Alle Wertpapiere mit Ausnahme der dem Anlagebestand zugehörigen CreditLinked-Notes, die im Rahmen von Kreditpooling-Transaktionen der S-Finanzgruppe erworben wurden, und die Anteile an nicht operativ tätigen Investmentkommanditgesellschaften sind der Liquiditätsreserve zugeordnet. 2.4 Einlagengeschäft und verbriefte Verbindlichkeiten gegenüber Kunden Das Volumen der Verbindlichkeiten gegenüber Kunden erhöhte sich um 7,7 Mio. EUR auf insgesamt 388,8 Mio. EUR. Der Bestand an Spareinlagen reduzierte sich um 6,9 % auf 148,3 Mio. EUR. Die anderen Verbindlichkeiten sind gegenüber dem Vorjahr um 18,6 Mio. EUR gestiegen und erreichten einen Gesamtbestand von 240,5 Mio. EUR. Die Entwicklung der Verbindlichkeiten gegenüber Kunden hat die Erwartungen der Sparkasse, die auf eine moderat positive Entwicklung ausgerichtet waren, verfehlt. Insbesondere täglich fällige Einlagen verzeichneten einen Zuwachs, der deutlich über der Zielsetzung der Sparkasse lag. Auch bei den Spareinlagen, insbesondere den Einlagen mit einer vereinbarten Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten, haben sich die Erwartungen der Sparkasse nicht erfüllt. Die Sparkasse verzeichnet weiterhin die Tendenz der Kunden zu kurzfristig verfügbaren Anlageformen. Dies ist überwiegend dem Zinsniveau geschuldet, bei dem die Zinsdifferenz zwischen lang- und kurzfristigen Einlagen gering ist. Die Mentalität der Anleger stand zwar grundsätzlich im Einklang mit den Einschätzungen der Sparkasse, die Sparkasse ging jedoch von einer moderateren Entwicklung aus. Die kurzfristigen Kundeneinlagen werden aufgrund des mittlerweile erreichten Volumens durch die Sparkasse regelmäßig intensiv zur Vermeidung von Risiken für die kurzfristige Refinanzierung betrachtet. Die verbrieften Verbindlichkeiten entwickelten sich erwartungsgemäß auf konstantem Niveau. 2.5 Interbankgeschäft Die Forderungen an Kreditinstitute verminderten sich um 5,4 % auf 76,5 Mio. EUR, davon sind 14,6 Mio. EUR täglich verfügbar. Während bei Termingeldern, Schuldscheinen und Namensschuldverschreibungen eine Bestandsreduzierung erfolgte, wurden die täglich fälligen Forderungen an Kreditinstitute deutlich ausgeweitet. Auf der Passivseite sind die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 15,4 % auf 38,2 Mio. EUR zurückgeführt worden. Ursächlich hierfür sind aus Rentabilitätsgründen nicht prolongierte Fälligkeiten von Sparkassenbriefen sowie im Rahmen einer aktiven Produktpolitik der Sparkasse verringerte Bestände an Weiterleitungsdarlehen. 2.6 Beteiligungen Der Anteilsbesitz von 5,5 Mio. EUR war gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Hintergrund ist eine geänderte Bilanzierung von drei Beteiligungen, die nun im Posten Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere ausgewiesen werden. Der verbleibende Anteilsbesitz der Sparkasse besteht ausschließlich aus Beteiligungen, die der Sparkassen-Finanzgruppe zuzurechnen sind. Größte Vermögenspositionen sind die Beteiligung am Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen (5,0 Mio. EUR) und die Beteiligung an der Deutschen Sparkassen Leasing AG & Co. KG (0,4 Mio. EUR). 2.7 Außerbilanzielles Kundengeschäft Die Sparkasse bietet ihren Kunden umfassende Produkte und Dienstleistungen an, die nicht unmittelbar in der Sparkassenbilanz abgebildet werden. Die Depotwerte der Kunden folgten den Entwicklungen an den Finanzmärkten und verzeichneten einen deutlichen Zuwachs. Dieser übertraf die Erwartungen zum Absatz von Wertpapierangeboten. Im Bauspargeschäft wurden die Ziele der Sparkasse übertroffen. Der Grund liegt insbesondere in der positiven Entwicklung des privaten Neukreditgeschäfts und dem Ausbau der geförderten Altersvorsorge über WohnRiester-Verträge. Das Lebensversicherungsgeschäft erreichte nicht die Planwerte der Sparkasse. Die angestrebten Ergebnisse im Teilbereich der betrieblichen Altersvorsorge wurden nicht erreicht. Die Ergebnisse im außerbilanziellen Kundengeschäft stellen sich im Vergleich zum Vorjahr wie folgt dar: 31.12.2014 31.12.2015 Veränderung TEUR TEUR TEUR Kundenwertpapiergeschäft - Bestände 118.615 124.925 +6.310 Bausparneugeschäft (LBS-Bausparvolumen Neu22.375 24.661 +2.286 geschäft) Versicherungsneugeschäft (Leben-/ Rentenversicherungen Neugeschäft) 10.395 5.366 -5.029 2.8 Außerbilanzielles Eigengeschäft Die Sparkasse setzt zur Risikosteuerung und -absicherung derivative Finanzinstrumente ein. Art und Umfang der derivativen Geschäfte ergeben sich aus dem Anhang des Jahresabschlusses. 3 Wirtschaftliche Lage der Sparkasse 3.1 Ertragslage Ertragslage Zinsüberschuss einschließlich der laufenden Erträge Provisionsüberschuss Sonstige betriebliche Erträge Ordentliche Erträge Verwaltungsaufwand Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Sachanlagen und immaterielle Anlagewerte und sonstige betriebliche Aufwendungen Ordentliche Aufwendungen Betriebsergebnis vor Bewertung Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen, Wertpapiere und Beteiligungen Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken Ergebnis aus normaler Geschäftstätigkeit Steuern Jahresüberschuss (= Bilanzgewinn) 2014 TEUR 11.762 3.853 327 15.942 9.988 2015 TEUR 11.367 3.996 286 15.649 9.405 1.196 11.184 4.758 1.220 10.625 5.024 -695 -1.700 2.363 1.440 923 -934 -1.700 2.390 1.467 922 Der Zinsüberschuss liegt mit 11,4 Mio. EUR deutlich unter dem Niveau des Vorjahres und damit im Rahmen der Erwartungen der Sparkasse. Die Sparkasse erwartete in ihren Planungen ein höheres Zinsniveau. Als Konsequenz dieser verfehlten Erwartung erzielte die Sparkasse ein niedrigeres Ergebnis aus Zinsderivaten. Darüber hinaus ergeben sich negative Effekte für das Zinsergebnis gleichermaßen aus einer von der Planung abweichenden Geschäfts- und Zinsstruktur. Die positiven Auswirkungen des niedrigen Zinsniveaus auf das Zinsergebnis in Form der geringeren Verzinsung von Einlagen werden durch die negativen Auswirkungen, die geringe Verzinsung von Krediten, überkompensiert. Geringere Zinserträge wurden im Eigengeschäft der Sparkasse im Rahmen der Wiederanlage von fälligen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen in Kauf genommen. Die Sparkasse befasst sich auch weiterhin intensiv mit Strategien zur Wiederanlage fälliger Wertpapiere im Eigengeschäft zur Vermeidung von Ertragsrückgängen unter grundsätzlicher Beibehaltung ihrer konservativen Anlagestrategie. Im Zinsüberschuss sind im Rahmen einer betriebswirtschaftlichen Sichtweise außerordentliche Erträge von rund 0,2 Mio. EUR im Wesentlichen in Form von Vorfälligkeitsentgelten enthalten. Die Bewertung der Rückstellungen für Passivprodukte, z.B. aufgrund von während der Vertragslaufzeit steigenden Prämienansprüchen bei Ratensparverträgen, erfolgte im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2015 erstmals auf der Basis einer effektivzinskonstanten Verteilung der Aufwendungen. Durch diese Änderung der Bewertungsmethode wird ein verbesserter Einblick in die Vermögens-, Finanzund Ertragslage der Sparkasse gegeben. Im Vergleich mit der bisherigen Bewertungsmethode haben sich die Rückstellungen um 52 TEUR vermindert. Der Provisionsüberschuss übertrifft, insbesondere aufgrund von verbesserten Erträgen aus dem Wertpapiergeschäft, der Vermittlung von Bauspar- und Versicherungsverträgen sowie dem Kreditkarten- und Girokontenvertrieb, die Erwartungen der Sparkasse und den Vorjahreswert. Gegenläufig wirken gesunkene Erträge aus dem Darlehensbereich. Der Provisionsaufwand lag in Folge geringerer Vermittlungstätigkeiten im Kreditgeschäft unter der Planungsrechnung und dem Vorjahreswert. Die sonstigen betrieblichen Erträge bewegten sich aufgrund von Sondereffekten im Vorjahr auf einem deutlich reduzierten Niveau als im Vorjahr, aber oberhalb der Erwartungen der Sparkasse. Der Verwaltungsaufwand bewegte sich mit 9,4 Mio. EUR deutlich unter dem Niveau des Vorjahres. Insbesondere die Bildung von Rückstellungen, die im Vorjahr maßgeblich von veränderten Trendparametern und einem reduzierten Kapitalisierungszinsfuß beeinflusst wurden, hatten gesunkene Personalaufwendungen zur Folge, während die Sachaufwendungen nur leicht gestiegen sind. Die Sparkasse hatte einen Verwaltungsaufwand in Vorjahreshöhe geplant, so dass sich die tatsächliche Entwicklung gegenüber den Annahmen deutlich verbessert zeigte. Die gegenüber den Planungen verminderten Personalaufwendungen sind auf längere krankheitsbedingte Abwesenheiten ebenso zurückzuführen wie auf höher erwartete Aufwendungen für Pensionsrückstellungen. Darüber hinaus hat die Sparkasse bei den Rückstellungen für Pensionsanwartschaften einen Methodenwechsel der Verbuchung der Effekte aus der Änderung des Abzinsungssatzes vorgenommen. Diese Effekte werden nun als Zinsaufwand verbucht, was zu einer Entlastung der Personalaufwendungen führt. Bei den anderen Verwaltungsaufwendungen wurden die geplanten Budgets weitgehend eingehalten bzw. unterschritten. Budgetüberschreitungen wurden durch Einsparungen in anderen Etats überkompensiert. Die ordentlichen Aufwendungen einschließlich der Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Anlagewerte reduzierten sich daher, auch aufgrund von außerplanmäßigen Abschreibungen auf nicht sparkassenbetrieblich genutzte Grundstücke und Gebäude im Vorjahr, von 11,2 Mio. EUR auf 10,6 Mio. EUR. Das Betriebsergebnis vor Bewertung nach dem GuV-Schema steigt in der Folge der vorstehend beschriebenen Effekte deutlich um 5,6 % auf 5,0 Mio. EUR an. Die auf Basis der GuV-Zahlen ermittelte Cost-Income-Ratio (ordentliche Aufwendungen bezogen auf ordentliche Erträge) als Maß für die Leistungseffizienz reduzierte sich von 70,2 % auf 67,9 %. Die finanziellen Leistungsindikatoren, die auch zur internen Steuerung der Sparkasse herangezogen werden, basieren auf dem Sparkassen-Betriebsvergleich, bei dem es sich um eine betriebswirtschaftliche Darstellung von Erfolgskennzahlen auf Basis des Verhältnisses zur Durchschnittsbilanzsumme (DBS) des Geschäftsjahres oder anderer einheitlicher Ermittlungsverfahren handelt. Periodenfremde und außergewöhnliche Posten werden dabei nach einheitlichen Regelungen dem außerordentlichen Ergebnis zugerechnet. Die Unterschiede zwischen der bilanziellen und der betriebswirtschaftlichen Sicht veranschaulicht nachstehende Überleitungsrechnung: Gewinn- und Verlustrechnung Zinsüberschuss (einschließlich laufender Erträge) Provisionsüberschuss Verwaltungsaufwendungen und Abschreibungen Teilbetriebsergebnis Saldo sonstige Erträge und Aufwendungen Betriebsergebnis vor Bewertung Bewertungsergebnis Betriebsergebnis nach Bewertung Außerordentliches Ergebnis Ergebnis vor Steuern Steuern Jahresüberschuss 2015 Überleitung 2015 Betriebswirtschaftliches TEUR TEUR TEUR Ergebnis 11.365 -430 10.935 Zinsüberschuss (einschließlich laufender Erträge) 3.996 89 4.085 Provisionsüberschuss 9.712 -132 9.580 Personal-/Sachaufwand 5.649 -626 -209 -587 5.023 378 -2.634 2.389 -4 382 0 -414 2.389 -1.467 922 -32 -32 5.440 ---39 Sonstiger ordentlicher Aufwand 5.401 Betriebsergebnis vor Bewertung -2.630 Bewertungsergebnis 2.771 Betriebsergebnis nach Bewertung -414 Saldo neutraler Ertrag / neutraler Aufwand 2.357 Ergebnis vor Steuern -1.435 Steuern 922 Jahresüberschuss Die wesentlichen Abweichungen zwischen dem GuV-Ausweis und der Darstellung in unserer betriebswirtschaftlichen Analyse beruhen auf folgenden Sachverhalten: Beim Zinsüberschuss haben wir in der betriebswirtschaftlichen Analyse wie bereits erwähnt 0,2 Mio EUR Vorfälligkeitsentgelte dem außerordentlichen Ergebnis zugeordnet. Daneben haben wir die in der GuV in den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesenen Effekte aus der Änderung des Abzinsungssatzes bei den Rückstellungen dem Zinsüberschuss zugeordnet. Dem Provisionsüberschuss haben wir in der betriebswirtschaftlichen Analyse Erträge aus dem Darlehensgeschäft ohne Zinscharakter zugeordnet. Diese haben wir in der GuV den Sonstigen betrieblichen Erträgen zugewiesen. Provisionsaufwendungen aus Originatoren-Credit-Linked-Notes wurden in der betriebswirtschaftlichen Analyse dem Sonstigen ordentlichen Aufwand zugerechnet, während sie in der GuV im Provisionsüberschuss zum Abzug gebracht wurden. Von den Verwaltungsaufwendungen und Abschreibungen haben wir die Zuführungen zu den Rückstellungen für laufende Pensionen dem außerordentlichen Ergebnis zugerechnet. Das auf dem Betriebsvergleich basierende Betriebsergebnis vor Bewertung entwickelte sich im Vergleich zum Vorjahr wie folgt: Zinsüberschuss einschließlich Zinsergebnis aus Derivaten und Ergebnis aus der Aufzinsung von Rückstellungen Ordentlicher Ertrag Ordentlicher Aufwand - davon Personalaufwand - davon Sachaufwand - davon sonstiger Aufwand Betriebsergebnis vor Bewertung 31.12.2014 TEUR 11.302 3.953 9.775 6.629 2.993 153 5.480 31.12.2014 31.12.2015 31.12.2015 in % der DBS TEUR in % der DBS 2,25 10.935 2,17 0,79 1,95 1,32 0,60 0,03 1,09 4.176 9.710 6.622 2.958 130 5.401 0,83 1,93 1,31 0,59 0,03 1,07 Das in der betriebswirtschaftlichen Analyse ermittelte Betriebsergebnis vor Bewertung liegt damit über den Planwerten der Sparkasse. Die auf Basis der Betriebsvergleichssystematik ermittelte Cost-Income-Ratio beträgt 2015 63,9 % nach 63,7 % im Vorjahr. Im Jahr 2015 wurde ohne Berücksichtigung der Zuführungen zu den versteuerten Vorsorgereserven gemäß § 340f HGB und zum Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340g HGB ein leicht negatives Bewertungsergebnis erzielt, das somit unterhalb des Vorjahreswertes und oberhalb des erwarteten Wertes der Sparkasse für das Jahr 2015 liegt. Unerwartete Wertaufholungen im Kreditbereich und die moderaten Bewertungsmaßnahmen im Wertpapiergeschäft sorgten damit für ein gutes Bewertungsergebnis. Die Sparkasse hat im Jahr 2015 erneut die versteuerten Vorsorgereserven gemäß § 340f HGB und den Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340g HGB dotiert. Die auf das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit zuzüglich der ergebniswirksamen Dotierung des Fonds gemäß § 340g HGB bezogene Rentabilität des bilanziellen Eigenkapitals zuzüglich des Fonds gemäß § 340g HGB von insgesamt 52,1 Mio. EUR am Anfang des Jahres 2015 (Vorjahr: 49,4 Mio. EUR) blieb mit 7,9 % auf zufriedenstellendem Niveau. Nach Einbeziehen aller Ergebniskomponenten verbleibt nach Abzug der Ertragsteuern ein Bilanzgewinn auf Vorjahresniveau von 0,9 Mio. EUR. Dieser soll nach dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands in voller Höhe der Sicherheitsrücklage zugeführt werden, die sich dann auf 30,7 Mio. EUR belaufen wird. Die Sparkasse kann damit auf ein zufriedenstellendes und den Erwartungen weitgehend entsprechendes Geschäftsjahr 2015 zurückblicken. 3.2 Finanzlage Liquiditätskennziffer 31.03.2015 30.06.2015 30.09.2015 31.12.2015 2,72 2,87 2,91 3,07 Beobachtungskennzahlen zum 31.12.2015 Laufzeitband 2 Laufzeitband 3 Laufzeitband 4 (31 Tage bis 3 Monate) (91 Tage bis 6 Monate) (181 Tage bis 12 Monate) 24,35 1,46 2,83 31.12.2014 2,65 Das Finanzmanagement der Sparkasse dient neben dem Ausgleich der Zahlungsströme im Kundengeschäft auch der Erzielung von Transformationsbeiträgen. Die Sparkasse refinanziert sich über die Einlagen ihrer Kunden, sowie an den Geldund Kapitalmärkten. Die Refinanzierung erfolgt grundsätzlich in inländischer Währung. Das Risikomanagement in diesem Bereich ist an späterer Stelle beschrieben. Die Zahlungsfähigkeit war im Geschäftsjahr 2015 jederzeit gewährleistet. Diese Entwicklung entsprach den Erwartungen der Sparkasse. Die Anforderungen der Liquiditätsverordnung (LiqV) wurden stets eingehalten. Zur Erfüllung der Mindestreservevorschriften wurden entsprechende Guthaben bei der Deutschen Bundesbank unterhalten. Der seit 01.10.2015 zu erfüllenden Schwellenwert für die Liquidity Coverage Ratio (LCR) in Höhe von 60% wurde von der Sparkasse im Jahr 2015 stets erfüllt. Für die Möglichkeit der Inanspruchnahme der von der Deutschen Bundesbank eingeräumten Refinanzierungsangebote hat die Sparkasse Wertpapiere verpfändet. Die Refinanzierungsmöglichkeiten über Offenmarktgeschäfte der EZB wurden nicht genutzt. Darüber hinaus besteht eine Dispositionslinie bei der Landesbank Hessen-Thüringen. 3.3 Vermögenslage Bankaufsichtsrechtliche Kennzahlen Bilanzielles Eigenkapital Risikopositionen gemäß CRR Eigenmittel darunter: Kernkapital Eigenmittelquote (Gesamtkennziffer in %) Kernkapitalquote (in %) 31.12.2014 TEUR 28.845 240.852 49.445 49.445 31.12.2015 TEUR 29.768 240.229 52.064 52.064 20,53 20,53 21,67 21,67 Die Vermögenslage der Sparkasse war im Geschäftsjahr 2015 geordnet. Sämtliche Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten wurden nach den gesetzlichen Vorschriften und den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung bewertet. Die Sparkasse hat für alle am Bilanzstichtag akuten und erkennbaren Risiken im Kreditgeschäft durch Wertberichtigungen und Rückstellungen ausreichend Vorsorge getroffen. Die eigenen Wertpapiere wurden zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren Kurswert am Bilanzstichtag bewertet (strenges Niederstwertprinzip). Für die allgemeinen Risiken des Bankgeschäftes stehen versteuerte Vorsorgereserven gemäß § 340f HGB sowie der Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340g HGB zur Verfügung. Das haftende Eigenkapital beträgt zum Bilanzstichtag 2015 52,1 Mio. EUR (Vorjahr: 49,4 Mio. EUR). Vor Gewinnverwendung beträgt - bezogen auf die Summe der gewichteten Risikoaktiva zum Stichtag - die Kernkapitalquote 21,67 % (Vorjahr: 20,53 %). Die im Rahmen des Kapitalplanungsprozesses der Sparkasse definierten Erwartungen an die Gesamtkennziffer wurden übertroffen. Die Sparkasse geht von einem weiteren kontinuierlichen Aufbau der Gesamtkennziffer in ihrer langfristigen Projektion aus. Die Basis für eine künftige Geschäftsausweitung ist damit gegeben. 3.4 Gesamtbeurteilung der Geschäftsentwicklung Zusammenfassend beurteilt der Vorstand den Geschäftsverlauf und die wirtschaftliche Lage der Sparkasse als zufriedenstellend. 3.5 Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren Personal Jahresdurchschnitt Vorstand Angestellte Auszubildende Insgesamt 31.12.2014 Mitarbeiter 31.12.2015 Mitarbeiter 2 111 8 121 2 110 8 120 Die durchschnittliche Anzahl der eingesetzten Mitarbeiter bewegte sich im Jahresverlauf mit 119 auf einem leicht reduzierten Niveau. Durch die Übernahme der Auszubildenden nach Beendigung der Ausbildungszeit wurde bei den Angestellten das Ausscheiden von Mitarbeitern teilweise kompensiert. Die Fluktuationsrate bewegte sich auf einem gegenüber dem Vorjahr gestiegenen Niveau von 3,1 % einschließlich Ausscheiden aus dem Berufsleben. Damit spielt die Fluktuation in der Sparkasse nach wie vor eine untergeordnete Rolle. Im Jahr 2015 feierten 22 Mitarbeiter ihr Jubiläum für 10-, 20-, 25-, 30-, 35- oder 40jährige Betriebszugehörigkeit. Die Altersstruktur der Beschäftigten stellt sich wie folgt dar: Personal unter 20 Jahre 20 bis unter 30 Jahre 30 bis unter 40 Jahre 40 bis unter 50 Jahre 50 bis unter 60 Jahre über 60 Jahre 31.12.2014 Anzahl in % 31.12.2015 Anzahl in % 5,4 12,9 21,1 28,7 31,1 0,8 3,1 14,6 17,0 29,1 33,9 2,3 Um flexible Arbeitszeitregelungen zu verwirklichen, stehen den Mitarbeitern variable Arbeitszeiten zur Verfügung. Nach wie vor hat die Aus- und Weiterbildung in der Sparkasse einen hohen Stellenwert. Den Mitarbeitern werden interne und externe Seminare angeboten. Die kundenorientierte Aus- und Fortbildung steht dabei im Vordergrund. Die bankspezifisch beschäftigten Mitarbeiter haben nahezu vollständig eine Ausbildung zum Bankkaufmann abgeschlossen bzw. weiterqualifizierende Lehrgänge besucht. Die Vergütung der Mitarbeiter erfolgt nach dem Tarif des öffentlichen Dienstes (TVöD). Die Sparkasse nutzt dabei die Möglichkeit, Teile der Vergütung variabel zu gestalten. Bei der Verbesserung von Prozessen und Leistungen der Sparkasse wirken die Mitarbeiter aktiv mit. Das betriebliche Vorschlagswesen erfährt eine hohe Akzeptanz. Gesellschaftliches Engagement ist ein Kernelement des Selbstverständnisses der Sparkasse. Die Sparkasse stellt sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung und engagiert sich umfangreich. Insgesamt kamen durch Spenden und Sponsoring rund 65.000 Euro Vereinen und Einrichtungen zur Förderung von Kultur, Sport, Umwelt und sozialen Belangen zugute. 4 Nachtragsbericht Vorgänge von besonderer Bedeutung mit Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sind nach Ablauf des Geschäftsjahres 2015 nicht eingetreten. 5 Risikoberichterstattung 5.1 Risikomanagementziele und -methoden Die Übernahme, die systematische Steuerung und Überwachung sowie gezielte Transformation von Risiken gehören zu den Kernfunktionen und -kompetenzen der Sparkasse. Als Teil ihrer ordnungsgemäßen Geschäftsorganisation hat die Sparkasse einen Risikomanagementprozess implementiert. Risiken werden identifiziert, bewertet, gemessen, den Entscheidungs- und Steuerungsgremien transparent gemacht, gesteuert und kontrolliert. Das Risikomanagementsystem der Sparkasse betrachtet alle relevanten banktypischen Risiken. Wie im Jahr 2014 hat die Sparkasse die Marktpreis- und Adressenausfallrisiken sowie Liquiditäts- und operationelle Risiken als wesentlich definiert. Das Risikotragfähigkeitskalkül und effiziente Ertrags-/Risikorelationen stellen zwei elementare Säulen des Umganges mit Risiken dar. Risiken werden deshalb nur dann übernommen, wenn angemessene Ertragsversprechen gegenüberstehen und auch ungünstige Entwicklungen von der Sparkasse getragen werden können. Die Risikostrategie und das Risikomanagement sind in die Geschäftsstrategie eingebunden. Die Sparkasse hat zusätzlich zur allgemeinen Risikostrategie für alle wesentlichen Risiken separate Teilstrategien formuliert. Damit liegen strategische Aussagen zur Risikobegrenzung und -steuerung für die genannten Risiken vor. Die Gesamtverantwortung für das Risikomanagement obliegt dem Vorstand. Zu dessen Hauptaufgaben gehören die Festlegung der Risikostrategie, die Verteilung des Risikodeckungspotenzials zur operativen Steuerung der Risiken sowie die Gewährleistung der Funktionalität des internen Kontrollverfahrens. Zur Steuerung, Überwachung und Kontrolle bindet die Sparkasse das vom Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen entwickelte Unternehmenssicherungskonzept ein. Ein alle wesentliche Risiken berücksichtigendes Limitsystem stellt darüber hinaus sicher, dass die Risiken das Risikodeckungspotenzial nicht übersteigen. Da Liquiditätsrisiken nicht sinnvoll mit Eigenkapital unterlegt werden können, simuliert die Sparkasse auf Basis der Risikofallgeschäftsstruktur mögliche negative Auswirkungen auf die Liquiditätslage mittels der Kennzahl Survival Period. Das Risikodeckungspotenzial wird auf Basis der nach handelsrechtlichen Vorgaben erstellten Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) vierteljährlich ermittelt. Das Risikodeckungspotenzial leitet die Sparkasse primär aus dem erwarteten operativen Ergebnis, sowie Teilen der Vorsorgereserven, die bewusst für die Risikoübernahme eingesetzt werden, ab. Vorsorgereserven werden nur integriert, wenn bei einem unterstellten vollständigen Verlust dieser Reserven eine Mindestsolvabilität erzielt werden kann (Going-Concern-Ansatz). Die einfließenden Komponenten werden bei Bedarf überprüft und angepasst. Der Vorstand verteilt das Risikodeckungspotenzial nach Maßgabe der historischen und antizipierten Risikobedeutung und der gesteckten Unternehmensziele auf einzelne Risikobereiche. Zum Bilanzstichtag wurde ein Gesamtlimit von 12,5 Mio. EUR auf die wesentlichen Risikobereiche (außer Liquiditätsrisiko) verteilt. Damit wurde das nach Berücksichtigung eines Sicherheitspuffers von 18,4 Mio. EUR zur Limitallokation bereitgestellte Risikodeckungspotenzial von 16,7 Mio. EUR nicht ausgeschöpft. Bei der Festlegung des Gesamtlimits greift die Sparkasse auf die Ergebnisse eines strukturier- ten Kapitalplanungsprozesses zurück. Dieser hat das Ziel, unter Berücksichtigung allokierter Risikolimite einen möglichen Kapitalbedarf der Sparkasse frühzeitig zu identifizieren und geeignete Maßnahmen abzuleiten. Im Einzelnen stellt sich die GuV-orientierte Risikotragfähigkeit wie folgt dar: GuV-orientierte Risikotragfähigkeit Eingesetztes Risikodeckungspotenzial (in TEUR) Risiken (in TEUR) Auslastung (in %) Freies eingesetztes Risikodeckungspotenzial (in TEUR) 01.01.2016 12.450 6.979 56,06 5.471 01.01.2015 12.450 7.214 57,94 5.236 Risiko definiert die Sparkasse als Verluste, die über die erwarteten Verluste hinausgehen. Regelmäßige Risikoberichte bis hin zu einem Gesamtbankrisikoreport ermöglichen bis zum Verwaltungsrat umfassende Transparenz. Bei der Risikoermittlung werden vorhandene Risikokonzentrationen angemessen berücksichtigt. Diese werden im Rahmen eines regelmäßigen Prozesses für relevante Risikofaktoren einer jeden Risikoart identifiziert und bewertet. Die Risiken werden für unerwartete, aber noch als normal zu bezeichnende Risiken (sogenannter Risikofall) und außergewöhnliche, aber plausibel mögliche Szenarien (aE-Stresstest) ermittelt. Als Stress-Szenarien nimmt die Sparkasse folgende Szenarien an: Schwerer konjunktureller Einbruch in Folge eines europäischen Staatsbankrotts Insolvenz von drei großen regionalen Arbeitgebern Starker Zinsanstieg in Folge eines starken gesamtwirtschaftlichen Aufschwungs Unterschlagung. Die Auswirkungen von aE-Stresstests müssen nicht durch Risikodeckungspotenzial abgedeckt werden. Es erfolgt aber eine Gegenüberstellung mit dem Risikodeckungspotenzial oberhalb der Mindest-Eigenkapital-Quoten von 10,50 %. Dabei wird eine Bewertung der Ergebnisse aus aE-Stresstests vorgenommen. Die Sparkasse ermittelt quartalsweise für die vier genannten Szenarien die Risikobeträge und deckt damit sowohl historische, hypothetische als auch regionale und überregionale Ereignisse sowie das MaRisk-Pflichtszenario ab. Per Ende Dezember 2015 war das vorhandene Risikodeckungspotenzial ausreichend, um die ermittelten Risiken abzudecken. Das Szenario der Unterschlagung führt zur höchsten Risikoausprägung. Darüber hinaus wird innerhalb inverser Stresstests untersucht, welche Ereignisse die Überlebensfähigkeit der Sparkasse gefährden könnten. Die wesentlichen Risikotreiber wurden im Adressen- und im Marktpreisrisiko ermittelt. Die Wahrscheinlichkeit des Eintritts der simulierten Szenarien hat die Sparkasse jedoch als äußerst unwahrscheinlich angesehen und daher aus den Erkenntnissen der inversen Stresstests keine Maßnahmen abgeleitet. Die Sparkasse führt zur komprimierten Darstellung ihrer Risiken ein Risikohandbuch. Darin ist neben grundsätzlichen Aussagen zum Umgang mit Risiken für jede Risikoart der Risikomanagementprozess abgebildet. Die Aufgaben im Rahmen des Managementprozesses sind überschneidungsfrei und vollständig bis auf Vorstandsebene zugeordnet. Für die Koordination des Risikomanagementprozesses sowie die Überwachung der Marktpreis-, der Liquiditäts- und der operationellen Risiken ist die Abteilung Betriebswirtschaft/Planung verantwortlich. Der Abteilungsleiter ist direkt dem Vorstand unterstellt und unterstützt den Vorstand in allen risikopolitischen Fragen, insbesondere bei der Entwicklung und Umsetzung der Risikostrategie sowie bei der Ausgestaltung eines Systems zur Begrenzung der Risiken. Daneben unter- stützt er den Vorstand bei der Einrichtung und Weiterentwicklung der Risikosteuerungs- und -controlling-Prozesse sowie der Risikokennzahlen und Risikofrüherkennungsverfahren. Er hat die Verantwortung für die Prozesse zur unverzüglichen Weitergabe von unter Risikogesichtspunkten wesentlichen Informationen an den Vorstand, die jeweiligen Verantwortlichen und die Interne Revision. Er wird bei wichtigen risikopolitischen Entscheidungen des Vorstands beteiligt. Die genannte Abteilung führt auch die Risikotragfähigkeitsberechnungen auf Gesamtbankebene sowie Szenario-Analysen und Stress-Tests durch. Die materielle Risikoüberwachung der Adressenrisiken mit Ausnahme der Kreditportfolio-Risiko-Messung, die in der Abteilung Betriebswirtschaft/Planung angesiedelt ist, wird im Marktfolgebereich Aktiv durchgeführt. Die Aufgaben der Risikocontrolling-Funktion nach MaRisk werden von den beiden genannten Organisationseinheiten wahrgenommen. Leiter der Risikocontrolling-Funktion ist der Leiter der Abteilung Betriebswirtschaft/Planung. Die Risiko-Controlling-Funktion ist organisatorisch bis auf Vorstandsebene von den Bereichen Markt und Handel getrennt. Prozessunabhängig überwacht die Interne Revision, ob die Methoden der Risikoermittlung, die aufbau- und ablauforganisatorischen Regelungen und das Reporting angemessen sind. Die Informations- und Entscheidungswege innerhalb der Sparkasse sind klar geregelt, für die Genehmigung und den Abschluss von Geschäften gelten eindeutige Kompetenzregelungen und Berichtspflichten. Vor Einführung neuer Geschäftsarten oder geschäftlicher Aktivitäten auf neuen Märkten einschließlich der Änderung von betrieblichen Prozessen oder Strukturen müssen formalisierte Testprozesse durchlaufen werden. Allen aktuellen gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Anforderungen wird entsprochen. Die Sparkasse setzt zur Risikosteuerung und -absicherung derivative Finanzinstrumente ein. Art und Umfang der derivativen Geschäfte werden nachfolgend bei den jeweiligen Risikokategorien erläutert und ergeben sich aus dem Anhang des Jahresabschlusses. Systematisiert unterscheidet die Sparkasse folgende übergeordnete Risikokategorien: Marktpreisrisiken, Adressenausfallrisiken, operationelle Risiken, Liquiditätsrisiken und sonstige Risiken. Zum 1. Januar 2016 stellt sich die Risikoauslastung in der GuV-orientierten Risikotragfähigkeit wie folgt dar: Teilrisiken Zinsspannenrisiko Adressenrisiko Abschreibungsrisiko Operationelles Risiko Planabweichungsrisiko nicht allokierter Teilbetrag als Risikopuffer für nicht wesentliche Risiken Gesamt Limit in TEUR 1.300 3.850 4.700 600 800 1.200 12.450 Risiko Auslastung in TEUR in % 375 28,9% 2.375 61,7% 3.295 70,1% 400 66,7% 534 66,8% 6.979 56,1% 5.2 Marktpreisrisiken Das Marktpreisrisiko wird als die Gefahr negativer Abweichungen durch die Änderung von Marktpreisen definiert. Dabei unterscheidet die Sparkasse Zinsspannenrisiken, deren Risiken sich auf den Zinsüberschuss auswirken, sowie Abschreibungsrisiken, die sich im Bewertungsergebnis Wertpapiere der Sparkasse widerspiegeln. Innerhalb der Zinsspannenrisiken analysiert die Sparkasse mögliche Risikoauswirkungen aufgrund geänderter Geschäfts- und Zinsstrukturen sowie ungünstiger Ausübungsverhalten der impliziten Optionen in den Kundengeschäften. Die Steuerung des Zinsspannenrisikos der Sparkasse erfolgt in erster Linie auf GuV-orientierter Basis, wobei die Steuerungsimpulse insbesondere auch unter Berücksichtigung einer wertorientierten Benchmarkbetrachtung abgeleitet werden. In der Summe ist es Ziel der Zinsbuchsteuerung, vor allem eine Geschäftsposition aus allen strategischen zinsrelevanten Geschäften der Sparkasse zu erzielen, die bei tragbarem Risiko den optimalen Zinsüberschuss bzw. Barwert generiert. Zur Integration der Zinsspannenrisiken in das Limitsystem (Risikotragfähigkeitskonzept) wird ein Mess-System genutzt, das das individuelle Anpassungsverhalten der Sparkasse auf Zinsänderungen berücksichtigt und eine davon abhängige mögliche Ermäßigung des Zinsüberschusses ermittelt. Ausgehend vom erwarteten Zins- und Geschäftsstrukturszenario ermittelt die Sparkasse anhand typischer Zinsszenarien aus dem Dispositionskonzept des DSGV mit einem Konfidenzniveau von 95 % besonders günstige bzw. ungünstige Zinsstrukturen. Die Haltedauer beträgt dabei ein Jahr; als Stützzeitraum wird eine Historie von 1999 bis 2014 betrachtet. Als Grundlage für diese Berechnungen dient die erwartete Geschäftsstruktur der Sparkasse aus der Gesamtbankplanung. Davon abgeleitet werden eine positive und eine negative Abweichung der Kundenbestände. Diese wird für eine Simulation des Geschäftsstrukturrisikos herangezogen. Zusätzlich wird die Auswirkung der ungünstigsten Zinsstruktur auf eine Risikofall-Geschäftsstruktur untersucht. Parallel dazu werden die Auswirkungen eines Ad-hoc-Zinsshifts um +/- 100 Basispunkte bei konstanter Geschäftsstruktur dargestellt. Von der Sparkasse werden außerdem mögliche Auswirkungen impliziter Optionen auf die Zinsspanne untersucht. Die periodische Risikobetrachtung und die Berichterstattung an den Vorstand werden quartalsweise vorgenommen. Abweichende Entwicklungen betrachtet die Sparkasse kurzfristig im Rahmen der monatlichen Prognoserechnung. Entsprechende Maßnahmen werden bei Bedarf hieraus abgeleitet. Bei der Maßnahmenableitung orientiert sich die Sparkasse an der Chancen-RisikoPosition einer effizienten Benchmark. Berechnungsgrundlage für das Risk-ReturnVerhältnis ist die moderne historische Simulation. Als Risiko wird der Value-atRisk auf Basis eines Konfidenzniveaus von 95 % sowie einer Haltedauer von drei Monaten ermittelt. Grundlage für die Zinsszenarien stellen die Zinsveränderungen für einen Zeitraum von drei Monaten seit 1988 gemäß dem Dispositionskonzept des DSGV dar. Zur Steuerung werden auch derivative Finanzprodukte (SwapGeschäfte) eingesetzt. Im Sinne einer effizienten Cash-Flow-Struktur setzt die Sparkasse dabei gezielt Payer- und Receiver-Swaps ein. Die Ermittlung des barwertigen Zinsänderungsrisikos erfolgt derzeit in vierteljährlichem Turnus und wird dem Vorstand und dem Treasury durch die Abteilung Betriebswirtschaft/Planung bereitgestellt. Es dient als Basis für den internen Anlageausschuss Eigengeschäft, der daraus folgend Maßnahmen beschließt. Die Differenzierung der Abschreibungsrisiken erfolgt in zinsinduzierte Abschreibungsrisiken, Spreadrisiken und Risiken aus Spezial- und Publikumsfonds. Im Rahmen der Risikotragfähigkeitsberechnung analysiert die Abteilung Betriebswirtschaft/Planung vierteljährlich zinsinduzierte Abschreibungsrisiken analog der Zinsspannenrisiken mittels Zinsstrukturszenarien. Daneben berücksichtigt die Sparkasse negative Auswirkungen aus Schwankungen der Credit Spreads bei gleichbleibender Bonität. Spreadaufschläge auf die Bewertungsstruktur werden dabei unkorelliert zum Zinsniveau berücksichtigt. Insofern erfolgt bei der Risikobewertung eine Trennung in das allgemeine und das besondere Kursrisiko. Das Risiko aus Spezial- und Publikumsfonds ermittelt die Sparkasse auf Basis von fondsindividuellen Risikoabschlägen. Dabei ermittelt die Sparkasse für die AssetKlassen Renten, Spreads, Aktien und Immobilien jeweils einen Risikoabschlag. Der Risikoabschlag für Renten und Spreads wird auf Basis von Risikowerten ermittelt, die die Fondsgesellschaften auf Basis von Standardparametern simulieren. Diese werden von der Sparkasse auf die individuellen Parameter angepasst. Ein hieraus resultierender Risikoabschlag wird vom aktuellen Fondskurs abgezogen. Im Vergleich zum Buchwert wird so ein potenzieller Abschreibungsbedarf ermittelt. Expertenbasiert erfolgt die Festlegung der Risikoabschläge für die Assetklasse Aktien. Fonds, die in Immobilien investieren, berücksichtigt die Sparkasse über Risikokennzahlen der Fondsgesellschaft. Diese zerlegt den Fonds und ordnet die Teilvermögen bestimmten Vergleichsrisikoklassen zu. Anhand der Entwicklung der historischen Wertänderungsrenditen dieser Vergleichsklassen wird der potenzielle Risikoabschlag ermittelt. Bei Vorliegen mehrerer Assetklassen innerhalb eines Fonds werden die Risikoabschläge summiert, das heißt, es erfolgt eine unkorellierte Darstellung der Risiken. Darüber hinaus berichtet die Abteilung Betriebswirtschaft/Planung täglich über die aktuelle Auslastung des Limits für Abschreibungsrisiken. Die Marktpreisrisiken stellen in der Gesamtbetrachtung auch weiterhin ein wesentliches Risiko der Sparkasse dar. Die zugeordneten Risikodeckungspotenziale für Abschreibungsrisiken und Zinsspannenrisiken in Höhe von 4,7 Mio. EUR bzw. 1,3 Mio. EUR reichen mit einer Auslastung von 70,1 % bzw. 28,9 % im Risikofall mit Risikohorizont 31. Dezember 2016 aus, um die vorhandenen Risiken deutlich abzudecken. Dabei geht die Sparkasse von einem Zinsanstieg im kurz-, mittel- und langfristigen Laufzeitenbereich aus. Zum Bilanzstichtag beträgt die Auswirkung auf den Barwert der Sparkasse bei einem Ad-hoc-Zinsshift von + 200 Basispunkten -19,1 % der Eigenmittel. Risikoart Zinsspannenrisiko (GuV-orientiert) Abschreibungsrisiko (GuV-orientiert) Zinsänderungsrisiko (wertorientiert) 31.12.2014 in TEUR 759 3.118 3.124 31.12.2015 in TEUR 375 3.295 3.617 Die Risikosituation stellte sich im Jahr 2015 jederzeit als tragbar dar. Dies gilt auch für unsere Betrachtung am Bilanzstichtag für das Geschäftsjahr 2016. 5.3 Adressenausfallrisiken Adressenausfallrisiken und deren Management stehen neben den Marktpreisrisiken weiterhin im Fokus der Sparkasse. Die Sparkasse betrachtet dabei im Rahmen ihres Limitsystems ausschließlich die Gefahr, dass Forderungen ganz oder teilweise uneinbringlich werden. Das Ausfallrisiko erstreckt sich sowohl auf bilanzwirksame Forderungen in Form von Krediten, Wertpapieren und Beteiligungen als auch auf nicht bilanzwirksame Zahlungsansprüche aus derivativen Finanzinstrumenten oder übernommenen Bürgschaftsverpflichtungen. Die Sparkasse hat strengen Bewertungsmaßstäben folgend für alle erkennbaren akuten Risiken durch Wertberichtigungen ausreichend Vorsorge getroffen. Die konsequente Umsetzung der Adressenrisikostrategie der Sparkasse entfaltet weiterhin die gewünschte Wirkung. Strategisches Ziel ist es, vor allem neue Kreditrisiken nur in einem eng abgesteckten Rahmen einzugehen. Wachstum wird nur in Engagements mit definierten Mindestbonitätsniveaus angestrebt. Zu den risikobegrenzenden Maßnahmen gehören vor allem ratingabhängige, individuelle Größenklassenbegrenzungen, bonitätsorientierte Kompetenzen, ein risikobezogenes Preissystem und die Identifizierung von Risikobranchen mit individuellen Risikobegrenzungen. Es ergab sich für die Sparkasse im Gesamtjahr 2015 ein gegenüber dem Vorjahresniveau verbessertes positives Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft. Die langfristig ausgerichteten Risikozielwerte für das Adressenausfallrisiko wurden eingehalten und damit die qualitäts- und risikobewusste Kreditvergabepolitik der Sparkasse erneut bestätigt. Die Sparkasse nutzt zur individuellen Betrachtung der Kreditwürdigkeit vor allem die zentral für die Sparkassen-Finanzgruppe entwickelten Rating- und ScoringVerfahren. Firmen- und Gewerbekunden sowie Freiberufler mit einem gewerblichen Kreditengagement ab 250 TEUR werden mit dem Standard-Rating klassifiziert. Für Bauträger, Wohnungsbaugesellschaften und Immobilieninvestoren kommt das Immobiliengeschäfts-Rating zum Einsatz. Für gewerbliche Kreditengagements unter 250 TEUR nutzt die Sparkasse das maschinelle KundenKompaktRating. Hierbei werden primär Zahlungsverkehrsdaten zur Klassifizierung der Kreditwürdigkeit herangezogen. Die einheitliche Anwendung der Bonitätsklassifizierungsverfahren für alle Kreditnehmer bietet der Sparkasse die Möglichkeit, im vierteljährlichen Rhythmus die Risikostruktur des gesamten Kreditportfolios zu ermitteln. Im vierteljährlichen Adressenrisikobericht, der von der Marktfolge Aktiv erstellt und dem Vorstand zugeleitet wird, wird deshalb neben Branchen- und/oder Größenklassenstrukturen auch die Bonitätsverteilung des gewerblichen Kreditgeschäftes nach RatingKlassen und des Privatkundengeschäftes nach Scoring-Klassen dargestellt. Am 31. Dezember 2015 ergab sich hinsichtlich des gerateten Firmen- und Gewerbekunden-Kredit-Portfolios im Umfang von 114,9 Mio. EUR (nach 121,1 Mio. EUR per 31.12.2014) gemessen am Volumen folgende Struktur: Standard & Poors Ratingklassen In % 2014 In % 2015 AAA bis BBB1-5 34,6 41,3 BB+ bis B+ 6-10 42,2 42,4 B bis CCC 11-15 15,4 10,8 D 16-18 7,8 5,5 Am 31. Dezember 2015 beträgt das Blankokreditvolumen im Kredit-Portfolio der gerateten Firmen- und Gewerbekunden 33,0 Mio. EUR (nach 35,8 Mio. EUR per 31.12.2014) in nachstehender Struktur: Standard & Poors Ratingklassen In % 2014 In % 2015 AAA bis BBB1-5 35,2 31,4 BB+ bis B+ 6-10 38,5 45,0 B bis CCC 11-15 10,4 11,8 D 16-18 15,9 11,8 Die Portfoliostruktur hinsichtlich der Privatkunden zeigt auf Basis des Bestandsscorings das nachfolgend dargestellte Bild. Das Gesamtvolumen umfasst 243,2 Mio. EUR (nach 233,9 Mio. EUR per 31.12.2014). Standard & Poors Scoringklassen In % 2014 In % 2015 AAA bis BBB1-5 83,5 83,9 BB+ bis B+ 6-10 12,0 12,0 B bis CCC 11-15 2,7 2,6 D 16-18 1,8 1,5 Am 31. Dezember 2015 beträgt das Blankokreditvolumen im Kredit-Portfolio der gescorten Privatkunden 71,6 Mio. EUR (nach 67,8 Mio. EUR per 31.12.2014) in nachstehender Struktur: Standard & Poors Scoringklassen In % 2014 In % 2015 AAA bis BBB1-5 78,9 77,8 BB+ bis B+ 6-10 15,2 16,1 B bis CCC 11-15 3,5 3,6 D 16-18 2,4 2,5 Die Konditionen im gewerblichen Kreditgeschäft und im Privatkundengeschäft richten sich nach dem ermittelten einzelgeschäftsbezogenen Risiko. Basis für die Ermittlung der Risikoprämien sind die tatsächlich eingetretenen Kreditausfälle der Vergangenheit (Eigenversicherungsprinzip). Die in der Sparkassen-Finanzgruppe einheitliche Anwendung der Risikoklassifizierungsverfahren ermöglicht es darüber hinaus, Kredite auf objektiver Basis zu bewerten und Kreditrisiken zu handeln. Die Sparkasse hat sich hierzu bereits seit 2005 mehrfach über Credit-Default-Swaps und Credit-Linked-Notes an bundesweiten Kredit-Baskets der Sparkassen-Finanzgruppe beteiligt. Die vertraglichen Beziehungen zu den Sparkassenkunden bleiben davon unberührt. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Risikokonzentrationen der Sparkasse im Adressenrisiko zu reduzieren. Risikokonzentrationen im Adressenrisiko wurden von der Sparkasse im Wesentlichen für Branchen, Sicherheiten und Größenklassen identifiziert. Neben der vorhandenen Adressenrisikostrategie werden Risikokonzentrationen im Rahmen der Portfoliosteuerung mittels der Software „Credit Portfolio View“ (CPV) berücksichtigt. Durch die Risikosimulationen in CPV werden vorhandene Risikokonzentrationen angemessen in der Risikotragfähigkeitsberechnung berücksichtigt. Zur Steuerung und GuV-orientierten Risikomessung ihres Kreditportfolios nutzt die Sparkasse die Software CPV, die auf einer Monte-Carlo-Simulation beruht. Hierbei erfolgt eine Risikoquantifizierung auf einem Konfidenzniveau von 95 % bei einer Haltedauer von einem Jahr. Zur Parametrisierung wird eine verbundweite Historie für Ausfallzeitreihen von 2002 bis 2014 berücksichtigt. Zusätzlich fließt in das Risikomodell ein Parametrisierungsansatz für die Einbringungs- und Verwertungsquoten mit ein. Da die Sparkasse noch nicht über eine ausreichende Fallzahl verfügt, greift diese auf die validierten Quoten des Deutschland-Pools zurück. Die Sparkasse ist damit in der Lage, das insgesamt eingegangene GuV-orientierte Risiko aus ihrem Kreditgeschäft in einer Analyse zu quantifizieren. Damit ist die Voraussetzung für eine aktive Steuerung des Kreditportfolios auf Gesamtbankebene gegeben. Weitere Bestandteile des Bewertungsergebnisses Kredit werden anhand historischer Ergebnisse geschätzt. Der so ermittelte unerwartete Verlust beträgt unter Berücksichtigung von Eingängen auf abgeschriebene Forderungen für das Jahr 2016 2,4 Mio. EUR. Die Risiken aus Beteiligungen sind für die Sparkasse von untergeordneter Bedeutung und werden im Rahmen von Expertenschätzungen in der Berechnung der Risikotragfähigkeit berücksichtigt. Die Risiken aus dem Eigengeschäft begrenzt die Sparkasse durch entsprechende Emittentenlimite. Da die Sparkasse überwiegend Geschäfte über Kontrahenten der Sparkassen-Finanzgruppe abwickelt, schätzt sie das Kontrahentenrisiko als unwesentlich ein. Aufgrund der Emittentenstruktur schätzt die Sparkasse das Adressenrisiko aus dem Eigengeschäft als unwesentlich ein. Bei den Berechnungen zur Risikotragfähigkeit berücksichtigt die Sparkasse jedoch den zu erbringenden Auffüllbetrag bei einer Beanspruchung des Sicherungsfonds der Sparkassen-Finanzgruppe. Im Rahmen des täglichen Abschreibungsrisikoreports berichtet die Sparkasse über aktuelle Kontrahentenrisiken an den Vorstand. Finanzierungen ab einem Volumen von 400 TEUR werden als risikorelevantes Geschäft im Sinne der MaRisk angesehen. Ab diesem Kreditvolumen erfolgt ein separates Erstvotum in der Marktfolge, anschließend ein davon unabhängiges Zweitvotum im Markt. Regelungen bei abweichenden Kreditvergabevoten sind in einem Eskalationsverfahren getroffen. Zur Erkennung von Ausfallrisiken im Einzelfall setzt die Sparkasse ein Frühwarnsystem ein. Ziel ist es, über rechtzeitige und umfassende Maßnahmen Wertberichtigungen oder Kreditausfälle zu verhindern oder zu reduzieren. Auf Basis des Frühwarnsystems erfolgt eine Einschätzung der Sparkasse nach definierten Kriterien, in wieweit die Rückzahlung von Krediten zweifelhaft ist. Die Abteilung Marktfolge Aktiv informiert den Vorstand über das Erfordernis der Bildung einer Wertberichtigung, der die Entscheidung über die Bildung trifft. Die Eigenanlagen der Sparkasse in festverzinslichen Wertpapieren befinden sich im Investment Grade; für die im Rahmen der bereits erwähnten KreditbasketTransaktionen erworbenen Credit-Linked-Notes liegen keine externen Ratings vor. Bei den festverzinslichen Wertpapieren handelt es sich in Höhe von 2,6 Mio. EUR um gedeckte Schuldverschreibungen und in Höhe von 53,8 Mio. EUR um unbesicherte Schuldverschreibungen. Zur Berechnung der regulatorischen Eigenkapitalanforderungen hat die Sparkasse für die Kreditrisikomessung den Kreditrisikostandardansatz (KSA) gewählt. Die im Rahmen der Risikotragfähigkeitsberechnung zugeordneten Deckungspotenziale in Höhe von 3,9 Mio. EUR reichten mit einer Auslastung von 61,7 % im Risikofall mit Risikohorizont 31. Dezember 2016 aus, um die vorhandenen Risiken deutlich abzudecken. Die Risikosituation stellte sich im Jahr 2015 jederzeit als tragbar dar. 5.4 Operationelle Risiken Operationelle Risiken werden als die Gefahr von Schäden definiert, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Mitarbeitern, der internen Infrastruktur oder infolge externer Einflüsse eintreten. Eine klare und umfassende Dokumentation der wesentlichen Arbeitsprozesse sieht die Sparkasse ebenso wie die sorgfältige Personalauswahl und Qualifikationsmaßnahmen, sowie ein intensives IT-Sicherheitsmanagement als wichtige Voraussetzung zur Reduzierung von operationellen Risiken an. Die operationellen Risiken werden im Limitsystem (Risikotragfähigkeitskonzept) berücksichtigt. Zur qualitativen und quantitativen Bestimmung der operationellen Risiken nutzt die Sparkasse die Methoden „Schadensfalldatenbank“ (Ex-postBetrachtung) sowie „Risikolandkarte“ (Ex-ante-Sichtweise). Als erwarteten Verlust berücksichtigt die Sparkasse den höheren Wert aus durchschnittlicher Nettoschadenshöhe aus der Schadensfalldatenbank oder dem jährlichen Verlustpotenzial aller Szenarien aus der Risikolandkarte. Für das Stresstestprogramm greift die Sparkasse auf den höheren Wert aus der Summe der Nettoschäden aus den drei ungünstigsten Schadensjahren der Schadensfalldatenbank oder das 95 %ige Konfidenzniveau der Schadensverteilung aller Szenarien aus der Risikolandkarte auf Basis des realistisch möglichen Maximalverlustes zurück. Im Rahmen der Risikolandkarte wird in einem strukturierten Prozess eine Risikoinventur vorgenommen. Mögliche Risikoszenarien werden bezogen auf Schadensfallhöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet. Mögliche Versicherungsleistungen und dem Adressenrisiko zuzuordnende Risikowerte werden risikomindernd berücksichtigt. Der Vorstand wird fallweise sowie vierteljährlich über Art und Umfang eingetretener Schadensfälle unterrichtet. Das Volumen größerer Schäden (im Einzelfall 500 Euro und mehr) lag im Geschäftsjahr 2015 nach Abzug von Versicherungsleistungen bei 14 TEUR und damit deutlich unter dem in der Risikolandkarte erkannten Verlustpotenzial und auch deutlich unter dem für operationelle Risiken gesondert berücksichtigten Limit im Risikotragfähigkeitskonzept. Zum Bilanzstichtag 2015 weist die Risikolandkarte für das Geschäftsjahr 2016 operationelle Risiken von insgesamt 0,4 Mio. EUR aus. Zur Berechnung der regulatorischen Eigenkapitalanforderungen nutzt die Sparkasse zur Unterlegung der operationellen Risiken den Basisindikatoransatz (BIA). Die im Rahmen der Risikotragfähigkeitsberechnung zugeordneten Deckungspotenziale in Höhe von 0,6 Mio. EUR reichten im Rahmen der Auslastung im Risikofall von 66,7 % mit Risikohorizont 31. Dezember 2016 aus, um die vorhandenen Risiken abzudecken. Die Risikosituation stellte sich im Jahr 2015 jederzeit als tragbar dar. 5.5 Liquiditätsrisiken Liquiditätsrisiken definiert die Sparkasse als die aktuelle oder zukünftige Gefahr, dass sie zahlungsunfähig (illiquide) wird, also ihren Zahlungsverpflichtungen nicht oder nicht vollständig nachkommen kann. Erscheinungsformen des Liquiditätsrisikos in der Definition der Sparkasse sind das Refinanzierungsrisiko (bei klassisch vorhandener Inkongruenz zwischen den Fälligkeiten der Aktiv- und Passivseite), Terminrisiko (Risiko, dass vereinbarte Zins- und Tilgungsleistungen aus Aktiva der Sparkasse nicht oder nicht termingerecht erfüllt werden), Abrufrisiko (eingeräumte Kreditlinien werden unerwartet beansprucht bzw. Einlagen überraschend abgezogen) und Marktliquiditätsrisiko (aufgrund von Marktstörungen können im Eigenbestand vorhandene Finanztitel nicht oder nicht sofort und/oder nicht zu fairen Preisen liquidiert werden). Liquiditätsrisiken in Fremdwährung resultieren im Wesentlichen aus offenen Fremdwährungspositionen in Investmentfondsbeständen. Insofern werden Liquiditätsrisiken aus Fremdwährungspositionen als unwesentlich betrachtet. Das Refinanzierungsrisiko ist nach unserer Einschätzung aufgrund der erheblichen Refinanzierung über Kundeneinlagen und die Einbindung in die Sparkassen-Finanzgruppe von geringer Bedeutung. Zentraler Maßstab für das Liquiditätsrisiko der Sparkasse ist die „Survival-Period“. Die „Survival-Period“ stellt den Zeitraum dar, innerhalb dessen die Sparkasse die Zahlungsmittelabflüsse durch die vorhandenen Zahlungsmittel begleichen kann. Derzeit beträgt die „Survival-Period“ 67 Monate. Ausgangsbasis bilden hierbei die Zahlungsströme im Risikofall. Die Sparkasse unterstellt einen jährlichen Abruf von 5 % der variablen Passiva sowie die Annahme, dass kein festverzinsliches Einlagengeschäft getätigt wird. Gleichzeitig erfolgt ein Zahlungsmittelabruf durch Kundenaktiva gemäß den Annahmen der Gesamtbankplanung. Eigengeschäftsbestände werden unter Berücksichtigung eines von der EZB veröffentlichten Haircuts liquidiert. Aufsichtsrechtliche Liquiditätskennzahlen, Ad-hoc-Berichtspflichten und ein Notfallplan für den Eintritt eines Liquiditätsengpasses ergänzen das Managementverfahren ebenso wie eine vierteljährlich aktualisierte und dem Vorstand zur Verfügung gestellte Liquiditätsliste, die alle verfügbaren Liquiditätsquellen der Sparkasse inklusive zur Verfügung stehender Fazilitäten beinhaltet. Mögliche Mindererlöse bei der Realisierung der Finanzierungsquellen werden zusätzlich deutlich. Die Zahlungsfähigkeit der Sparkasse war im Jahr 2015 jederzeit gegeben. 5.6 Sonstige Risiken Alle Risiken, die sich den vorgenannten Risiken nicht oder nicht eindeutig zuordnen lassen, werden hier zusammengefasst betrachtet. Insbesondere strategische Risiken (Planungs-, Geschäftsfeld- oder Managementrisiken) sowie Reputationsrisiken sind Teil der sonstigen Risiken. Eine überschlägig bewertende Betrachtung erfolgt im Rahmen der jährlichen Risikoinventur. Die im Rahmen der Risikotragfähigkeitsberechnung den Planabweichungsrisiken zugeordneten Risikodeckungspotenziale in Höhe von 0,8 Mio. EUR reichten mit einer Auslastung im Risikofall von 66,8 % mit Risikohorizont 31. Dezember 2016 aus, um die vorhandenen Risiken deutlich abzudecken. Die Risikosituation stellte sich im Jahr 2015 jederzeit als tragbar dar. 5.7 Interne Revision Als prozessunabhängige Stelle unterstützt die Interne Revision in ihrer Überwachungsfunktion den Vorstand der Sparkasse. Grundlage der Tätigkeit der Internen Revision ist ein risikoorientierter Prüfungsplan, der sicherstellt, dass alle relevanten Bereiche der Sparkasse regelmäßig geprüft werden. 5.8 Zusammenfassende Darstellung der Risikolage Die Sparkasse verfügt über ein der Geschäftstätigkeit angemessenes System zur Steuerung, Überwachung und Kontrolle der vorhandenen Risiken. Die Risikotragfähigkeit war im Jahr 2015 zu jedem Zeitpunkt gewährleistet, die festgelegten Globallimite wurden eingehalten. Auch für das Jahr 2016 zeigt das Risikotragfähigkeitskonzept, dass die Risikotragfähigkeit der Sparkasse gegeben ist. Nach der Strategie sowie der Unternehmensplanung der Sparkasse ist keine nennenswerte Änderung der Geschäftspolitik vorgesehen. Die Aktivitäten der Sparkasse sollen dementsprechend zu keiner relevanten Ausweitung der potenziellen Risikolage führen, sodass die Risikotragfähigkeit auch zukünftig gewährleistet sein sollte. 6 Prognosebericht Prognosen sind mit Unsicherheiten behaftet. Die zugrunde liegenden Annahmen können sich als unzutreffend erweisen und von den tatsächlichen Ergebnissen abweichen. Die Sparkasse überprüft unterjährig im Rahmen der mittelfristigen Unternehmensplanung die tatsächliche Entwicklung und passt die Ergebnisplanung bei wesentlichen Abweichungen an. 6.1 Wirtschaftlicher Ausblick Die Sparkasse rechnet mit einer gesamtwirtschaftlichen stabilen und positiven Entwicklung in den Jahren 2016 und 2017 in der Euro-Zone. Für Deutschland geht sie von einer ebenfalls moderat steigenden Entwicklung beim Bruttoinlandsprodukt aus. Der deutsche Arbeitsmarkt wird sich dadurch ebenso stabil wie die Insolvenzquoten entwickeln. Die Verbraucherpreise werden infolge des wirtschaftlichen Aufschwungs steigen. Die Sparquote wird sich stabil entwickeln, das Niedrigzinsumfeld fördert aber parallel die wirtschaftliche Gesamtsituation und damit den Binnenkonsum. Die Kapitalmarktzinsen werden in Erwartung der weiter expansiven Zinspolitik der EZB auf niedrigem Niveau verharren. Die Sparkasse geht von einer im Vergleich zur Ausgangslage ähnlich steilen Zinskurve auf geringfügig höherem Niveau aus. Die heimische Wirtschaft wird sich im vorstehend beschriebenen Umfeld wiederfinden. Der IHK-Konjunkturbericht weist ein Geschäftsklima auf hohem Niveau unter den Gewerbetreibenden im Main-Kinzig-Kreis aus. Aufgrund der Abhängigkeiten des Altkreises Schlüchtern von den überregionalen Entwicklungen geht die Sparkasse von einer positiven Entwicklung der heimischen Wirtschaft ebenso aus, wie von einer weiterhin auf niedrigem Niveau verharrenden Arbeitslosigkeit. Trotz einer weiterhin hohen Sparquote ist mit einem erhöhten Konsumverhalten der Bevölkerung zu rechnen. Relevante Neuansiedlungen mit Fremdfinanzierungsbedarf sind auch weiterhin nicht oder nur in einzelnen Fällen zu erwarten. Bei einer stagnierenden Bevölkerungsentwicklung mit einem steigenden Anteil an Senioren entwickelt sich die Kaufkraft als Nettoeinkommen der privaten Haushalte konstant. Die im Rahmen liegende Inflationserwartung und die anstehenden Tarifverhandlungen sorgen für finanziellen Spielraum. Vor diesem Hintergrund prognostiziert die Sparkasse ihre Unternehmensentwicklung. Die Sparkasse geht nach ihrem Bilanzstrukturszenario für 2016 und 2017 von einer leicht steigenden Durchschnittsbilanzsumme aus. Die Sparkasse erwartet ein geringfügig ansteigendes bilanzielles Einlagengeschäft im Jahresdurchschnitt 2016 und 2017, wobei für das außerbilanzielle Kunden-Wertpapiergeschäft ein deutlicheres Wachstum prognostiziert wird. Im Kreditgeschäft geht die Sparkasse von einem moderaten Wachstum im Jahresdurchschnitt 2016 und 2017 aus, der durch alle Kundengruppen und Finanzierungszwecke getragen wird. Ein wesentlicher Faktor für den Zinsüberschuss ist die Zinsentwicklung an den Geld- und Kapitalmärkten. Die Sparkasse erwartet gemäß ihrer Hauszinsmeinung im Vergleich zur Ausgangslage eine ähnlich steile Zinsstrukturkurve auf geringfügig erhöhtem Niveau. Im Vergleich zum Jahr 2015 geht die Sparkasse insgesamt für 2016 und 2017 aufgrund der Zinsmeinung sowie der geplanten Bilanzstruktur von einem leicht reduzierten Zinsüberschuss aus. Als weitere wichtige Ertragsquelle rechnet die Sparkasse in den Jahren 2016 und 2017 mit einem Provisionsüberschuss etwas oberhalb des Niveaus des Jahres 2015. Hier liegt das Augenmerk auf dem Provisionsertrag, der von der Zusammenarbeit mit den Verbundpartnern der Sparkassen-Finanzgruppe und den Erträgen aus dem Giroverkehr geprägt ist. Die weitere Intensivierung der vertrieblichen Ressourcen mit der DekaBank, der SparkassenVersicherung und der LBS ist zur Erreichung des Ergebnisses erforderlich. Eine weiterhin positive Stimmung an den Börsen, verbunden mit steigenden Wertpapiertransaktionen, lassen höhere Provisionseinnahmen erwarten. Bei den Verwaltungsaufwendungen geht die Sparkasse aufgrund von merklich steigenden Personalaufwendungen in Folge von tariflichen Gehaltssteigerungen von einer leichten Erhöhung aus. Bei den Sachaufwendungen erwartet die Sparkasse einen geringen Anstieg als Resultat eines konsequenten Sachaufwandmanagements. Für die nächsten Jahre erwartet die Sparkasse in der Summe der vorstehend beschriebenen Entwicklung eine deutliche Absenkung des Betriebsergebnisses vor Bewertung, das sich nach der Systematik des Sparkassen-Betriebsvergleichs zwischen 0,85 % und 0,95 % im Verhältnis zur Durchschnittsbilanzsumme bewegen wird. Der Zinsüberschuss und damit auch das Betriebsergebnisses vor Bewertung werden sich nach unseren Planungen bei einer fortdauernden Niedrigzinsphase in den kommenden Jahren deutlich reduzieren. Die Entwicklung an den Kapitalmärkten sowie der allgemeine Konjunkturverlauf werden auch das Bewertungsergebnis beeinflussen. Die erwartete Zinsentwicklung wird sich auf das Ergebnis der Wertpapiere in den Jahren 2016 und 2017 in überschaubarem Maße nachteilig auswirken. Die Risikovorsorge für das Kreditgeschäft wird sich mit Blick auf die mittelfristige Entwicklung der Sparkasse weiter stabilisieren. Die Sparkasse geht im Rahmen ihres statistischen Berechnungsmodells von Abschreibungen auf einem gegenüber dem Jahr 2015 prozentual betrachtet deutlich erhöhten Risikovorsorgebedarf aus. In absoluten Zahlen wird die Risikovorsorge aber weiterhin auf einem vertretbaren Niveau bleiben. Die Abschreibungen werden mithilfe einer Migrationsmatrix, Ausfall-, Verwertungs- und Einbringungsquoten auf das Kreditportfolio der Sparkasse ermittelt. Die Sparkasse geht im Rahmen ihrer strukturierten Kapitalplanung davon aus, dass auch in den Jahren 2016 und 2017 durch die beschriebene Prognose eine Stärkung der offenen Rücklage ebenso möglich sein wird wie Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340g HGB und zu den Vorsorgereserven gemäß § 340f HGB. Für diese Zuordnungen geht die Sparkasse von einem zu verteilenden Potenzial von ca. 2,0 Mio EUR und hieraus resultierend steigenden Kernkapital- und Eigenmittelquoten aus. Die Eigenkapitalquote wird mit einem Wert zwischen 22,0 % und 22,5 % prognostiziert. Darüber hinaus prüft die Sparkasse die Effekte der vorerst nicht genutzten Möglichkeiten zur Privilegierung von Realkrediten bei der Anrechnung auf die Eigenkapitalquote in Folge der Umsetzung der Beleihungswertverordnung. Auch die Finanzlage der Sparkasse wird auf stabilem Niveau bezogen auf die Liquiditätskennziffer, die Beobachtungskennzahlen und die Survival Period prognostiziert. Chancen ergeben sich im optimistischen Planszenario bei einem über den Erwartungen liegenden Wirtschaftswachstum. Dies führt zu einer steigenden Nachfrage nach Kundenkrediten aufgrund einer weiter steigenden Konsum- und Anschaffungsneigung im Unternehmenssektor wie auch bei Privatkunden. Ursächlich ist die gute Beschäftigungslage verbunden mit einem langfristig positiven Ausblick. Im herrschenden Umfeld finden verstärkt Anlagen in den Festzinsprodukten der Sparkasse statt, parallel bleiben die Kundenanlagen in Wertpapierprodukten jedoch dominierend. Aufgrund der günstigeren volkswirtschaftlichen Entwicklungen geht die Sparkasse von einem höheren als erwarteten Tarifabschluss mit der Konsequenz steigender Personalaufwendungen aus, während die Sachaufwendungen sich seitwärts entwickeln. Dies führte im Ergebnis zu einem leichten Anstieg des Betriebsergebnisses vor Bewertung im Vergleich zum Erwartungswert. Risiken bestehen im pessimistischen Planszenario der Sparkasse darin, dass die EZB ihre expansive Geldpolitik in Folge eines verhaltenen gesamteuropäischen Wirtschaftswachstums ausweitet und das Zinsniveau auf dem heutigen Niveau verbleibt. Die geringen Wachstumsaussichten dämpfen die Konsum- und Anschaffungsneigung von Verbrauchern und Unternehmen und damit das Kundenkreditgeschäft. Das Umfeld motiviert die Kunden nicht, Festgeldanlagen zu tätigen. Die pessimistischen Erwartungen führen zu einer weiterhin niedrigen Inflation und geringeren Steigerungsraten bei den Personalaufwendungen bei einem leicht steigenden Sachaufwand. Bei einem Fortdauern des derzeitigen Niedrigzinsumfeldes und dessen ungünstiger Auswirkung auf den Zinsüberschuss würde das Betriebsergebnisses vor Bewertung in der Folge deutlich niedriger ausfallen. Zusammenfassend erwarten wir für die Geschäftsjahre 2016 und 2017 auf der Basis unserer Unternehmensplanung eine eher negative Ertragsentwicklung unserer Sparkasse. Die Sparkasse wird sich weiter als wirtschaftlich starkes und technisch fortschrittliches Institut nachhaltig in ihrem Geschäftsgebiet positionieren. Dabei sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Kapital, um auch zukünftigen Herausforderungen gewachsen zu sein und den Bürgern, Selbständigen, Unternehmen und Kommunen weiterhin als verlässlicher und leistungsstarker Partner zur Seite zu stehen. Die mittelfristigen Unternehmensziele veranlassen die Sparkasse, in den Anstrengungen um Effizienz- und Ertragsverbesserungen sowie einer qualifizierten und aktiven Betreuung der Kunden nicht nachzulassen. 7 Statistischer Bericht über die Erfüllung des öffentlichen Auftrags der Kreissparkasse Schlüchtern im Geschäftsjahr 2015 (§ 15 Abs. 2 Satz 2 i. V. m. § 2 HSpG) I. Mitarbeiter, Geschäftsstellennetz und Förderung gemeinnütziger und kommunaler Belange 1. Mitarbeiter (per 31.12.2015) Beschäftigte insgesamt darunter Auszubildende 2. 130 9 Geschäftsstellennetz (per 31.12.2015) Geschäftsstellen inkl. Hauptstelle Geldautomaten Terminals (inkl. GA) mit Überweisungsfunktion Kontoauszugsdrucker 3. 10 Spenden und Sponsoring (ohne Stiftungen) im Geschäftsjahr 2015 Insgesamt davon Verwendung für Soziales Kultur Umwelt Sport Sonstiges, ohne Schwerpunkt 4. 5 14 8 Volumen in TEUR 65 Anteil in % 100 38 20 0 7 0 58 31 0 11 0 Steuerleistung im Geschäftsjahr 2015 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (in TEUR) Sonstige Steuern (in TEUR) 1.435 32 II. Förderung der Vermögensbildung 1. Bilanzwirksame Anlagen a) Kontenzahl Sparkonten Termingeldkonten Konten für täglich fällige Gelder, darunter: Geschäftsgirokonten Privatgirokonten Summe Nachrichtlich: Girokonten für Jedermann b) 2.432 19.489 55.679 787 Vermögensbildung Verbindlichkeiten gegenüber Kunden, davon: Spareinlagen Andere Verbindlichkeiten Verbriefte Verbindlichkeiten Nachrangige Verbindlichkeiten 2. Bilanzneutrale Anlagen a) Anzahl Kundendepots Anzahl Kundendepots: 4.539 b) 31.12.2015 21.823 24 33.832 31.12.2015 in TEUR 388.807 148.259 240.548 5.002 1.219 31.12.2015 790 Sparkassen-Depots 30 S-Broker-Classic-Depots 3.719 DekaBank-Depots Kundenwertpapiergeschäft - Bestände Depotbestand: 124.925 31.12.2015 in TEUR 19.926 festverzinsliche Wertpapiere 13.423 Aktien, Optionsscheine 91.576 Investmentfonds einschließlich fondsbasierter Vermögensverwaltung III. Befriedigung des örtlichen Kreditbedarfs 1. Forderungen an Kunden Forderungen an Kunden 2. 31.12.2015 in TEUR 286.086 Darlehenszusagen und -auszahlungen im Geschäftsjahr 2015 Darlehenszusagen in TEUR Darlehensauszahlungen in TEUR IV. 47.383 43.724 Girokonten auf Guthabenbasis 31.12.2015, Anzahl Girokonten auf Guthabenbasis V. 787 Beratung von Existenzgründern 31.12.2015 in TEUR Finanziertes Volumen durch Sparkassenmittel durch öffentliche Fördermittel durch sonstige Mittel VI. 256 0 256 0 Vermittelte Förderkredite 31.12.2015 in TEUR Volumen Darlehenszusagen Volumen Bestand Bestandsentwicklung 3.777 29.289 -551 Bericht des Verwaltungsrates Der Verwaltungsrat der Kreissparkasse Schlüchtern nahm 2015 die ihm aufgrund der sparkassenrechtlichen Bestimmungen obliegenden Aufgaben intensiv und mit großer Sorgfalt wahr. Er wurde durch den Vorstand regelmäßig über die Geschäftsentwicklung und die wirtschaftlichen Verhältnisse der Sparkasse sowie über alle besonderen Vorgänge unterrichtet. Neben den Beratungen im Aufsichtsorgan erörterte die Vorsitzende des Verwaltungsrates auch außerhalb der regelmäßigen Sitzungen in Gesprächen mit dem Vorstand geschäftspolitische Fragen sowie die Lage und Entwicklung der Sparkasse. Der Vorstand hat dem Verwaltungsrat den Jahresabschluss sowie den Geschäftsbericht für das Jahr 2015, der den Lagebericht enthält, vorgelegt. Die Prüfungsstelle des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen hat den Jahresabschluss sowie den Lagebericht für das Geschäftsjahr 2015 geprüft und den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. In seiner Sitzung am 07. Juli 2016 hat der Verwaltungsrat von dem Prüfungsergebnis Kenntnis genommen, den Jahresabschluss 2015 festgestellt, die Verwendung des Jahresüberschusses beschlossen, den Lagebericht gebilligt und dem Vorstand Entlastung erteilt. Der Bilanzgewinn wird in voller Höhe der Sicherheitsrücklage zugeführt. Für die engagierte Arbeit im Geschäftsjahr 2015 dankt der Verwaltungsrat dem Vorstand sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreissparkasse Schlüchtern. Ein besonderer Dank gilt den Kunden für das der Sparkasse entgegengebrachte Vertrauen. Dies ist die tragfähige Basis für eine weiterhin positive Entwicklung der Sparkasse. Schlüchtern, Juli 2016 Kreissparkasse Schlüchtern Die Vorsitzende des Verwaltungsrates Susanne Simmler