Digitale OP-Planung an der Uniklinik Prag

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Digitale OP-Planung an der Uniklinik Prag
Die Universitätsklinik in Prag ist die größte Klinik Tschechiens. Die orthopädische
Abteilung mit 150 Betten deckt den gesamten orthopädischen Bereich ab.
Schwerpunkte sind die Unfallchirurgie, Sportorthopädie, der Gelenkersatz, die
Pädiatrie, Onkologie und Revisionsorthopädie.
Digitale Planung zusammen mit digitalem Röntgen
Im Zuge der Umstellung auf neue Hard- und Software wurde schon vor mehreren
Jahren der Wechsel von der präoperativen Planung mit Röntgenbildern zu Templates
der Prothesenhersteller vollzogen. 2008 folgte der nächste Schritt, indem digital
gespeichert, aber immer noch konventionell mit Papierausdrucken geplant wurde.
Seit 2015 setzt die Klinik nun zusammen mit einer neuen Röntgensoftware die
digitale Planungslösung mediCAD des deutschen Herstellers Hectec ein. Da die
Templates nur für komplette Hüftprothesen verfügbar waren, konnten nun erstmals
auch andere Operationen geplant werden.
Hüfte, Knie und Coxometrie
Mit der neuen Lösung planen die vier Ärzte der orthopädischen Abteilung nun alle
Hüft- und Knieoperationen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Coxometrie.
Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen ermöglicht dies die exakte Beurteilung
der Beckenknochen einschließlich des Hüftgelenks bei Dysplasien. Das
Planungsprogramm bewertet die meisten Merkmale und Winkel anhand anerkannter
Graduierungstabellen automatisch. Dazu gehören beispielsweise der
Hüftpfannenkopfindex und der Pfannenneigungswinkel. Dabei wird auch die
unterschiedliche Bewertung amerikanischer und europäischer Orthopäden beachtet.
Pro Woche finden zwischen 15 und 20 orthopädische Operationen statt, jährlich
werden etwa 500 Hüft- und 500 Knieoperationen, etwa 20 Coxometrien sowie einige
Operationen der oberen Extremitäten digital geplant und durchgeführt.
Intuitiv zu bedienen
Die Entscheidung für mediCAD fiel aufgrund der Empfehlung von Kollegen einer
Regensburger Klinik. Der Hersteller ermöglichte einen kostenlosen Test über
mehrere Monate. Dieser bestätigte den ersten Eindruck und die Einschätzung der
deutschen Kollegen: Das Programm ist einfach und intuitiv zu bedienen, die
einzelnen Planungsschritte sind logisch und sinnvoll angeordnet. Dementsprechend
war keine lange Einweisung und Einarbeitung nötig. Zwei halbe Tage zur Einführung
reichten. Auch älteren Kollegen gelang der Wechsel zur digitalen Planung leicht.
Soweit Unterstützung durch den Hersteller erforderlich war, leistet er diese per E-Mail
und Internet, es waren nur wenige Telefonate nötig.
Mehr Sicherheit und geringere Kosten
Grundsätzlich führt der Einsatz dieser digitalen Planungssoftware zu bedeutend mehr
Sicherheit und Präzision, zu deutlicher Zeitersparnis und zu geringeren Kosten. Eine
Planung ist in weniger als fünf Minuten erstellt. Es entstehen keine Kosten mehr für
das Ausdrucken von Röntgenbildern. Gibt es nach der Operation Beschwerden
unzufriedener Patienten, zahlt sich die lückenlose Dokumentation aller
Planungsschritte aus. Diese erfolgt automatisch und kostet den Operateur keine Zeit.
Dies wird auch in Ländern immer wichtiger, in denen die Dokumentation nicht
vorgeschrieben ist. Sowohl der Arzt wie auch die Klinik sind bei juristischen
Auseinandersetzungen in einer deutlich besseren Position. Erfahrungen in
zahlreichen Kliniken und orthopädischen Praxen zeigen auch, dass sich die digitale
Planung für den Patienten auszahlt. So profitiert er nicht nur von der höheren
Genauigkeit und Sicherheit der Operation. Die gemeinsame Besprechung der
anstehenden Operation mit dem Arzt anhand der digitalen Planung auf dem
Bildschirm stärkt darüber hinaus das Vertrauen in den Operateur und die Operation.
Exakte Ermittlung der Implantatgröße
Neben diesen grundsätzlichen Effekten liegt der größte Vorteil darin, dass die Größe
der Implantate exakt ermittelt werden kann. Dies trifft für Hüftoperationen mit nicht
zementierten Implantaten ebenso zu wie für Knieoperationen bei großen
Deformitäten. Der Schaft passt optimal, Komplikationen bei und Frakturen nach
Operationen kommen so gut wie nicht mehr vor. Hier hilft dem Operateur auch die
exakte Bestimmung der Kortikalis durch das Planungsprogramm. Sie ermöglicht die
optimale Ein- und Anpassung des Schafts. Ein zweiter wichtiger Bereich ist der
Längenausgleich, der mithilfe von mediCAD sicher und schnell gelingt.
Die Prothesen sind nicht direkt bei den Operationssälen gelagert. Vor der digitalen
Planung konnte die Implantatgröße erst während der Operation bestimmt und das
passende Implantat aus dem Lager angefordert werden. Heute bestellt der
Operateur eine Größe unter und eine über der digital ermittelten Größe und kann so
ohne Zeitverlust arbeiten. Bei der Analyse von 165 Hüft-OPs hat die Klinik eine
Planungssicherheit von 85 Prozent ermittelt, wobei dieser Wert noch steigt.
Kalibrierung entscheidend
Als wesentlich für diese hohe Genauigkeit haben sich in Prag der Wechsel von der
Kalibrierkugel zur Kalibrierscheibe und die enge Zusammenarbeit mit der
Röntgenabteilung herausgestellt. Es hat sich gezeigt, dass wenige Zentimeter
Unterschied bei der Platzierung des Kalibrierungsobjekts die Genauigkeit stark
beeinflussen. Während die Kugel zuerst unmittelbar vor der Aufnahme in der
Röntgenabteilung von den dortigen Kollegen platziert wurde, tapen die Orthopäden
nun die 20 mm-Scheibe selbst am Trochanter an. Auf diese Weise konnte eine noch
exaktere Vermessung und eine genaue Auswahl der Prothesen erreicht werden.
Eine noch höhere Genauigkeit speziell bei sehr großen Deformitäten verspricht die
3D-Planung, die ebenfalls mit mediCAD möglich ist. Aus Kostengründen und wegen
der höheren Strahlenbelastung der Patienten plant die Universitätsklinik jedoch
weiterhin zweidimensional.
Anforderungen erfüllt
Die gewählte digitale Planungslösung erfüllt alle Anforderungen der Klinika ortopedie
a traumatologie. As. MUDr. Michal Burian, der den Großteil der Planungen auch für
seine Kollegen durchführt, sieht alle Erwartungen bestätigt: „Wir könnten alle
Operationen auch wie früher durchführen. Die digitale Planung mit mediCAD führt
jedoch im gesamtem Spektrum der orthopädischen Diagnose zu einer deutlich
höheren Genauigkeit, zu mehr Sicherheit für Arzt und Patient bei gleichzeitiger
Einsparung an Zeit und Kosten.“
Die Universitätsklinik wurde 1931 gegründet und arbeitet mit der Prager KarlsUniversität zusammen. In der orthopädischen Teilklinik werden jährlich etwa 5.000
Operationen in vier Operationssälen durchgeführt. Sechs Abteilungen der Klinik
arbeiten mit Hectec mediCAD.
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