44 - Arznei

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NEUEINFÜHRUNG
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i.-v.-Anästhetikum Propofol (DISOPRIVAN)
Als kurzwirkendes Hypnotikum zur intravenösen Anwendung wird Propofol zur Einleitung und Aufrechterhaltung
der Narkose eingesetzt.
ÜBERSICHT
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Fortschritte in der Behandlung entzündlicher
Darmerkrankungen
Ein Schlaglicht auf die weitgehend unbekannte Ätiologie
entzündlicher Darmerkrankungen wirft die Beobachtung,
daß mit fortschreitender erworbener Immunschwäche
(AIDS) ein Morbus CROHN spontan abheilen kann.
Medikamentös lassen sich Morbus CROHN und Colitis
ulcerosa nur symptomatisch behandeln. Hierfür gibt es
inzwischen international standardisierte Therapieschemata.
NETZWERK-FORUM
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Delta-Sleep-Inducing Peptide – (Wie) wirkt CEREBROLYSIN? – Naftidrofuryl (DUSODRIL/NAFTILONG): Indikation = Kontraindikation? – Enzymkombinationen vom
Typ WOBENZYM und WOBE-MUGOS – Erfahrung mit
HALDOL GRY bzw. HALDOL JANSSEN
KURZ UND BÜNDIG
Seite 48/49
Misoprostol (CYTOTEC) ungeeignet zur Verhütung und
Behandlung gastrointestinaler Ulzera nach Entzündungshemmern – Gyrasehemmer und andere Antibiotika
der Reserve – Klinische Studien: irreführende Ergebnisdarstellung am Beispiel von Gemfibrozil (GEVILON) –
INTAL-Monopol beendet
NEBENWIRKUNGEN
Cisaprid (ALIMIX, PROPULSIN) und ZNS
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WARNHINWEISE
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Nochmals: Cave Benzodiazepin-Hypnotikum Triazolam
(HALCION) – Faktor IX-Konzentrat PPSB Biotest und
Humanserum BISEKO Biotest: Rückrufe und die Folgen
– Cave FEMOVAN/MINULET/GYNOVIN
A.T.I.-ARZNEIMITTELDATENBANK
Unser A.T.I.-Arzneimittelinformationssystem wird
z. Zt. in Universitätskliniken erprobt. Aus technischen
Gründen verzögert sich die Verfügbarkeit für niedergelassene Kollegen. Das System beinhaltet u. a. den Datenbestand des transparenz-telegramm und stützt sich auf ein
Datenbanksystem. Ein Angebot werden wir demnächst im
arznei-telegramm veröffentlichen.
Im Blickpunkt
RÜCKENMARKSTRAUMEN –
FRÜHZEITIGE HOCHDOSIERTE GABE VON
KORTIKOIDEN KANN SCHÄDEN VERHINDERN
Am 13. April 1990 schrieb das National Institute of
Neurological Disorders and Stroke (USA) alle Ärzte in
Unfallstationen amerikanischer Krankenhäuser an, um sie
auf die Ergebnisse einer Studie aufmerksam zu machen,
die in Kürze im „New England Journal of Medicine” erscheinen wird.1 Die Ergebnisse einer Studie an 10 unfallmedizinischen Zentren werden für so wichtig gehalten,
daß wegen des möglichen Nutzens für Unfallpatienten mit
Rückenmarksläsionen eine Vorab-Information der Ärzte
vor Erscheinen der Arbeit geboten erschien.2
Patienten mit nachgewiesenem Rückenmarkstrauma – außer Caudaläsionen – erhielten randomisiert
Methylprednisolon (MEDRATE, URBASON u.a.; n=162),
Plazebo (n=171) oder Naloxon (NARCANTI; n=154).
Nachuntersuchungen folgten sechs Wochen und ein halbes Jahr später.
Methylprednisolon wurde in einer Dosis von
30 mg/kg Körpergewicht (KG) als Bolus innerhalb von 15
Minuten injiziert. Nach einer Pause von 45 Minuten folgte
eine i.v.-Infusion von 5,4 mg/kg KG und Stunde für 23
Stunden. Die Infusion wurde auch fortgesetzt, wenn der
Patient operiert werden mußte.
Im Vergleich zu Plazebo profitieren die Patienten
von Methylprednisolon – jedoch nur, wenn die Behandlung
innerhalb von acht Stunden nach dem Trauma begonnen
wird. Die Besserungen betreffen sowohl Patienten mit
kompletten wie mit inkompletten motorischen und sensiblen Ausfällen. Unter Methylprednisolon ist die Besserungschance doppelt so hoch wie unter Plazebo. Der
Effekt war nach sechs Wochen ausgeprägter als nach
sechs Monaten. Naloxon erwies sich als wirkungslos.
Einer Mortalität nach sechs Monaten von 4,3% in
der Methylprednisolon-Gruppe stehen 7% in der PlazeboGruppe gegenüber. Wundinfektionen traten bei 7,1% der
mit Methylprednisolon Behandelten auf, in der PlazeboGruppe bei 3,6%. Mit 4,5% hatte die Behandlungsgruppe
mehr gastrointestinale Blutungen als die Plazebogruppe
(3%).
Die Autoren sind der Meinung, daß die hochdosierte
Gabe von Methylprednisolon innerhalb von acht Stunden
nach dem Trauma bei Patienten mit Rückenmarksverletzungen Folgeschäden vermindert.3 Sie werden dabei
durch tierexperimentelle Befunde bei traumatischen Hirnschäden unterstützt: Im Gegensatz zu den mit niedrigeren
Dosen durchgeführten klinischen Studien am Menschen
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