Investment Views Juli/August 2016 Inhalt Einleitung Aktuelle Markteinschätzung 1. Aktuelles Thema des Monats Wirtschaftlicher Ausblick 4 5 6 7 9 2. Anlageklassen Geldmarkt und Währungen Anleihen Aktien Alternative Anlagen 10 10 14 18 22 3. Investment Management 26 4. Anhang 30 31 32 34 Glossar Wichtige rechtliche Hinweise VP Bank Gruppe Investment Views Juli/August 2016 Einleitung Die Rechnung ohne den Wirt gemacht Liebe Leserin, lieber Leser Bestimmt kennen Sie die Redensart «die Rechnung ohne den Wirt machen». Sie beschreibt das jüngste Verhalten der Finanzmärkte treffend. Im Vorfeld der britischen Abstimmung über den Verbleib innerhalb der Europäischen Union (EU) herrschte an den Finanzmärkten grosse Einigkeit. Angesichts der hohen Risiken eines Austritts gingen die Investoren davon aus, dass es nur eine Entscheidung geben könne: «Nein» zu Brexit. Doch die Abneigung vieler Briten gegenüber der EU ist wohl so gross, dass es anders kam. Dementsprechend gross ist die Ernüchterung an den Finanzmärkten ausgefallen. Nach dem Austrittsentscheid bestehen viele Fragezeichen. Da es sich bei diesem Schritt de facto um ein erstmaliges Ereignis handelt, wird Neuland betreten. Auch die Märkte tun sich schwer, die möglichen Folgen einzuordnen. In der vorliegenden Ausgabe wollen wir uns deshalb primär mit den Auswirkungen des Brexits beschäftigen. Im «Wirtschaftlichen Ausblick» zeigen wir den Ablauf der Verhandlungen zwischen Grossbritannien und der EU und mögliche Ergebnisse auf. Im «Thema des Monats» widmen wir uns den Konsequenzen für die EU und der Frage, ob andere Staaten womöglich dem Beispiel Grossbritanniens folgen werden. Dies führt uns direkt zum dritten Aspekt: den Auswirkungen auf die Finanzmärkte. Wir geben im «Thema des Monats» einen Überblick auf Chancen und Risiken für die verschiedenen Anlageklassen. In den darauffolgenden Artikeln erläutern unsere Ökonomen und Strategen die Auswirkungen des Brexits auf die einzelnen Anlageklassen. Bernd Hartmann Leiter Group Investment Research Aktuelle Markteinschätzung Folgende Tabelle fasst die Einschätzung der VP Bank aller Anlageklassen unseres Anlageuniversums zusammen. Die Trendpfeile widerspiegeln die Erwartungen unserer Anlagestrategen und beziehen sich auf die kommenden drei bis sechs Monate. Geldmarkt und Währungen (von Seite 10 bis 13) Währungen EUR/USD Kurs per 21.06.2016 1.135 Mai 2016 Anleihen/Total Return (von Seite 14 bis 17) Hochverzinsliche Anleihen High Yield Juli 2016   EUR/CHF 1.089 À À USD/CHF 0.960 À GBP/CHF 1.415 À USD/JPY Mai 2016 Juli 2016 À ¼ À Anleihen Schwellenländer Hartwährungsanleihen À À À Lokalwährungsanleihen ¼ ¼ 104.46 À À AUD/USD 0.749 ¼ ¼ USD/SGD 1.342 À À Schweiz ¼ ¼ USD/RUB 64.172 ¼ ¼ Europa ¼ ¼ Nordamerika ¼ ¼ Aktien (von Seite 18 bis 21) Leitzinsen Schweiz Neu –0.75 % ¼ ¼ Pazifik ¼ ¼ Europa (EWU) 0.00 % ¼ ¼ Schwellenländer À À USA 0.50 % À À Rohstoffe À ¼ Neu Rohöl À ¼ Neu Invest. Grade Staatsanleihen Schweiz À ¼ Neu Gold À À Europa À ¼ Neu Immobilienaktien ¼ ¼ USA À ¼ Neu Private Equity ¼ ¼ Wandelanleihen ¼ ¼ Hedge Fonds ¼ ¼ Invest. Grade Unternehmensanleihen Schweiz À ¼ Neu Europa À ¼ Neu USA À ¼ Neu Rechtliche Hinweise auf Seite 32 5 | Juli/August 2016 | Aktuelle Markteinschätzung Alternative Anlagen (von Seite 22 bis 25) Anleihen/Renditeentwicklung (von Seite 14 bis 17) 1. Aktuelles Thema des Monats | Bernd Hartmann Die weitreichenden Folgen des Brexits Was sind die Konsequenzen für die EU? Fakt ist, dass für die EU die direkten, wirtschaftlichen Konsequenzen weitaus weniger schwer wiegen als für Grossbritannien. Unklar ist jedoch, welche Konsequenzen sich für die EU ergeben werden und welche Lehren sie aus dem «Leave»-Entscheid der Briten für sich zieht. Auch wenn die EU-Skepsis in Grossbritannien besonders stark ausgeprägt ist, hat dieses Lager auch in vielen anderen Mitgliedstaaten zuletzt regen Zulauf erfahren. Dies darf und kann die EU nicht länger ignorieren. Hier sind in erster Linie Antworten in politischer Hinsicht gefordert. Während der Schuldenkrise verschaffte die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihren Massnahmen der Politik noch einen Zeitgewinn, damit diese Reformen umsetzen konnte. Die Angst vor einer Zersplitterung kann die EZB nun aber kaum durch neue geldpolitische Massnahmen nehmen – hier sind politische Schritte gefordert. Mit dem Austritt der Briten verliert aber auch das liberale Lager innerhalb der EU an Gewicht. Viele Stimmen fordern nun tiefgreifende Veränderungen der Union. Noch herrscht jedoch ein breites Meinungsspektrum: Die Vorschläge reichen von einer engeren Zusammenarbeit bis zu einer Rückbesinnung auf eine wirtschaftliche Gemeinschaft. Es bleibt des Weiteren abzuwarten, ob und wie sich die EU erneuern wird. Sowohl für die Weltwirtschaft wie auch für die Finanzmärkte ist ein starkes Europa wichtig. Wer ist der Nächste? In den kommenden Wochen und Monaten werden die Finanzmärkte nicht nur auf die Verhandlungen Grossbritanniens mit der EU achten. Diskussionen darüber, ob und welche Staaten sich die «Exit»-Frage ebenfalls stellen, werden viele Investoren beschäftigen. Viele Bürger sehen in der EU den Hauptverantwortlichen dafür, dass Rechtliche Hinweise auf Seite 32 sich ihre wirtschaftliche Lage seit der Finanzkrise kaum verbessert hat, während sich das Finanzvermögen dank steigender Börsenkurse deutlich vermehrt hat. Dementsprechend deutlich ist die Anzahl der EU-Skeptiker in den meisten Mitgliedstaaten angestiegen. Befragungen zeigen aber, dass der Grossteil der Bürger zwischen seiner Zufriedenheit und dem Verbleib in der EU deutlich unterscheidet. Das heisst, dass viele zwar mit der EU unzufrieden sind, die Lösung aber nicht in einem Austritt sehen. Diese weitverbreitete Unzufriedenheit ist längst kein rein europäisches Phänomen mehr, wie die hohe Zustimmung, welche Donald Trump derzeit im US-Wahlkampf erfährt, belegt. Was sind die Auswirkungen auf die Finanzmärkte? Die erste Reaktion der Finanzmärkte war deutlich. Die starken Ausschläge sind aber vor dem Hintergrund der ebenso deutlichen Kursgewinne im Vorfeld des Referendums zu sehen. Die Reaktionen liegen im Rahmen dessen, was wir für den Fall eines Brexits erwartet haben. Folglich beurteilen wir die Ausschläge auch nicht als Überreaktion. Die Marktentwicklung wird sich eng am Verhandlungsverlauf orientieren. Die Märkte dürften auf den auch von uns erwarteten «weichen Brexit» setzen. Dies bedeutet, dass für den Gesamtmarkt kurzfristig etwas Erholungspotenzial wahrscheinlich ist. Eine solche Erholung würde aber nur limitiert stattfinden, nicht nur wegen der anhaltenden Unsicherheit. Auch aufgrund des geringen Gewinnwachstums besteht wenig fundamentale Unterstützung für höhere Aktienkurse. Innerhalb der EU wird die Frage, ob ein anderer Staat ebenfalls mit einem Austritt liebäugelt, für eine gewisse Unsicherheit sorgen. Dies werden besonders Anleihen und Aktien der europäischen Peripherie in Form eines Bewertungsabschlags spüren. Der Entscheid der Briten hat auch Auswirkungen auf die Zinspolitik der US-Notenbank (Fed). Die Fed dürfte aufgrund der noch ungewissen wirtschaftlichen Auswirkungen des Brexits von weiteren Leitzinserhöhungen Abstand nehmen. Wir erwarten daher vorerst keine Zins- 7 | Juli/August 2016 | Aktuelles | Thema des Monats Der Entscheid der Briten, aus der Europäischen Union (EU) auszutreten, hat weitreichende Konsequenzen – nicht nur für Grossbritannien selbst, sondern auch für die EU und die globalen Finanzmärkte. 8 | Juli/August 2016 | Aktuelles | Thema des Monats erhöhung mehr für dieses Jahr. Ein solcher Schritt würde auch entsprechend auf den globalen Anleihenrenditen lasten und für wenig Bewegung sorgen. Opportunitäten und Risiken für den Anleger Wir empfehlen derzeit keine aggressive Positionierung. Angesichts des mittelfristigen Ausblicks erachten wir das Erholungspotenzial als limitiert. Dennoch bestehen Handlungsmöglichkeiten. Innerhalb des britischen Aktienmarkts empfehlen wir, selektiv vorzugehen und auf exportorientierte Blue Chips zu setzen. Ein schwächeres Pfund macht britische Produkte zum einen kompetitiver, und zum anderen kann durch sogenannte Translationseffekte (Umrechnung in die Bilanzierungswährung) das Gewinnwachstum sogar verstärkt werden. Wir empfehlen, gezielt auf ausgesuchte Einzeltitel oder via Exchange-traded Funds (ETFs) auf den Blue-Chips-Index FTSE 100 zu setzen. Binnenmarktorientierte Werte, insbesondere klein- und mittelkapitalisierte Unternehmen, sollten hingegen gemieden werden. Besonders stark unter dem Brexit-Entscheid gelitten haben Finanzwerte. Auch nach den starken Kursverlusten und trotz der optisch sehr günstigen Bewertungen empfehlen wir Zurückhaltung bei britischen Finanzwerten. Aufgrund der hohen Regulierungsdichte sind Banken besonders exponiert bezüglich eines erschwerten Marktzugangs nach Europa. Trotz der Unsicherheitsprämie sollten Anleger die Eurozone nicht komplett meiden. Allerdings erachten wir Unternehmen aus den Kernstaaten als attraktiver als solche aus der europäischen Peripherie. Das auch weil exportorientierte Unternehmen, welche von einem schwächeren EUR profitieren sollten, vor allem in den Kernländern zu finden sind. Die starken Schwankungen haben zu einem sprunghaften Anstieg der Volatilitäten geführt. Daraus ergeben sich nun interessante Opportunitäten. Da wir derzeit nur limitiertes Aufwärtspotenzial am Aktienmarkt ausmachen, bieten sich Lösungen an, die anstelle einer Partizipation an steigenden Kursen einen hohen Coupon offerieren. Währungsseitig raten wir vorerst noch an den von uns empfohlenen Absicherungen des Britischen Pfunds festzuhalten. Zeichnet sich ab, dass Grossbritannien auch zukünftig Teil des EUBinnenmarktes sein wird, würden wir in Erwartung eines stärkeren Pfundes diese Absicherung wieder aufheben. Wenngleich sich der Euro bislang relativ gut schlug, könnte die Gemeinschaftswährung in den kommenden Wochen weiter gegenüber dem USD nachgeben. Unabhängig vom weiteren Verhandlungsverlauf sprechen die transatlantischen Zinsdivergenzen nach wie vor für eine Schwäche des EUR gegenüber dem USD. Anleger mit Basiswährung in USD können eine EUR-Absicherung in Erwägung ziehen. Angesichts der Suche der Marktteilnehmer nach «sicheren Häfen» ist die im Nachgang des Brexit-Referendums zu beobachtende Aufwertung des CHF zum EUR keine Überraschung. Sie bleibt insgesamt in einem recht überschaubaren Ausmass, was vor allem den Interventionen der SNB zuzuschreiben sein dürfte. Wir gehen davon aus, dass die SNB weiterhin den Wechselkurs stabilisiert. Solange die Unsicherheiten anhalten, ist aber mit keinem Schwächeanfall des CHF zu rechnen. Gold profitiert in Phasen steigender Unsicherheiten. Das Edelmetall konnte dieses Jahr seinen knapp fünf Jahre andauernden Bärenmarkt beenden und konnte zuletzt einen wichtigen technischen Widerstand nehmen. Wir empfehlen Gold im aktuellen Umfeld als Depotbeimischung. Fazit Der Brexit wirft vielfältige Fragestellungen auf und hat weitreichende Konsequenzen auch ausserhalb Grossbritanniens. Die Finanzmärkte werden sich an eine (weitere) Periode hoher Unsicherheiten gewöhnen müssen. Inves toren sollten dennoch Anlagechancen nutzen, sich aber insgesamt derzeit nicht zu aggressiv positionieren. Der Brexit ist da Nach einem sehr emotional geführten Wahlkampf haben sich die Briten mit unerwartet deutlicher Mehrheit für ein Verlassen der EU entschieden: Rund 52 % der Wähler stimmten für einen EU-Austritt und gut 48 % für einen Verbleib in der EU. Wie geht es nun weiter? Wie es nun weitergeht, hängt vor allem davon ab, wie sich die Scheidung zwischen Grossbritannien und der EU vollziehen wird. Der Austritt aus der Staatengemeinschaft ist im Artikel 50 des EU-Vertrags geregelt. Demnach kann jeder Mitgliedstaat im Einklang mit seinen verfassungsrechtlichen Vorschriften beschliessen, aus der Union auszutreten. Auf der Grundlage der Leitlinien des Europäischen Rates handelt die Union mit diesem Staat ein Abkommen über die Einzelheiten des Austritts aus, wobei der Rahmen für die künftigen Beziehungen dieses Staats zur Staatengemeinschaft berücksichtigt wird. Artikel 50 räumt für diesen Prozess eine Frist von zwei Jahren ein, die in beidseitigem Einvernehmen verlängert werden kann. Bis zu einer Einigung (oder dem Ende der Frist) bleibt Grossbritannien vorerst Mitglied der EU und damit auch des Binnenmarkts. Kurzum: Das «Nein» vom 23. Juni muss nicht das Ende des britisch-europäischen Verhältnisses bedeuten. Um gerade auch in Zukunft ein tragfähiges Fundament für eine gute Zusammenarbeit zu bieten, sieht der Artikel 50 Austrittsverhandlungen vor. «Weicher Brexit» oder «harter Brexit»? Als Folge der Verhandlungen sind grundsätzlich zwei Szenarien denkbar. Entweder vollzieht das Königreich einen harten Bruch mit der EU («harter Brexit») oder Grossbritannien bleibt auch künftig Mitglied des EUBinnenmarkts («weicher Brexit»). Im Falle des «weichen Brexits» sind generell zwei Modelle denkbar: • EWR-Mitgliedschaft: Grossbritannien wäre nach Liechtenstein, Norwegen und Island der vierte Staat ohne EU-Mitgliedschaft, der aber Teil des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) ist. • Bilaterales Abkommen: Ähnlich wie die Schweiz würde Grossbritannien ein bilaterales Abkommen mit der EU abschliessen. In beiden Fällen wären die realwirtschaftlichen Auswirkungen für beide Parteien dies- und jenseits des Ärmelkanals überschaubar – die negativen Konsequenzen des Verlusts der EU-Vollmitgliedschaft wären jedenfalls minimiert. Wir rechnen damit, dass ein «weicher Brexit» der wahrscheinlichere Ausgang ist. Nicht nur wirtschaftliche, sondern auch geopolitische Interessen machen ein enges Verhältnis zwischen der Insel und dem europäischen Festland erforderlich. «Harter Brexit» wäre denkbar ungünstigstes Szenario Im Falle eines «harten Brexits» würden nach dem britischen «Nein» zur EU beide Seiten auf stur schalten, mit dem Ergebnis, dass es zu einem definitiven Ausscheiden aus dem Binnenmarkt käme. Als Folge würden sich Zölle und andere Handelshemmnisse ergeben. Britische Unternehmen wären also von der europäischen Staatengemeinschaft abgeschnitten. Da rund 50 % der britischen Exporte in die EU gehen, hätte dieses Szenario deutliche wirtschaftliche Konsequenzen zur Folge. Die Bertelsmann Stiftung rechnet mit Realeinkommensverlusten für die Inselökonomie zwischen 0.6 und 3 %. Britische Unternehmen, die in erheblichem Masse in die europäischen Wertschöpfungsketten eingebunden sind, würden besonders leiden. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel Jetzt heisst es also: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. An den Finanzmärkten dürfte sich in den kommenden Wochen der Blick auf die Gesprächsatmosphäre bei den EU-Austrittsverhandlungen richten. Zeichnet sich ein «weicher Brexit» ab, könnte dies die erhitzten Gemüter wieder besänftigen. 9 | Juli/August 2016 | Aktuelles | Wirtschaftlicher Ausblick Wirtschaftlicher Ausblick | Dr. Thomas Gitzel Kompakt • Nach dem Brexit sind grundsätzlich zwei mögliche Szenarien abzuleiten: «weicher Brexit» oder «harter Brexit». • Im Falle eines «weichen Brexits» würde Grossbritannien Teil des EU-Binnenmarkts bleiben. • Einzig beim Szenario «harter Brexit» würde die Inselökonomie ohne Festlandanschluss im Atlantik schwimmen. 2. Anlageklassen Geldmarkt und Währungen Geldmarkt und Währungen Märkte im Überblick EUR/CHF und EUR/USD: Kursentwicklung seit Juni 2014 USD/CHF: Kursentwicklung seit Juni 2014 1.30 1.40 1.25 1.35 1.30 1.20 1.05 1.00 1.25 1.15 1.20 1.10 0.95 1.15 1.05 1.10 1.00 0.90 1.05 1.00 0.95 0.85 J J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F M A M J J J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F M A M J EUR/USD (rechte Skala) USD/CHF GBP/CHF und GBP/USD: Kursentwicklung seit Juni 2014 USD/JPY und USD/AUD: Kursentwicklung seit Juni 2014 1.60 1.75 1.55 1.70 130 1.50 1.45 125 1.40 1.65 1.50 1.60 1.45 1.55 1.40 1.50 1.35 1.35 120 1.30 115 1.25 1.20 110 1.15 1.45 1.30 1.40 1.25 1.35 1.05 1.00 100 J J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F M A M J J J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F M A M J GBP/CHF 1.10 105 USD/JPY GBP/USD (rechte Skala) USD/AUD (rechte Skala) Leitzinsen Schweiz, Eurozone, USA: Zinsentwicklung seit Juni 2006 Leitzinsen UK und Japan: Zinsentwicklung seit Juni 2006 6% 7% 5% 6% 4% 5% 3% 4% 2% 3% 1% 2% 0% 1% –1 % 0% –2 % 06 07 USA 08 09 10 11 Eurozone Rechtliche Hinweise auf Seite 32 12 13 14 Schweiz 15 16 06 07 UK 08 09 10 Japan 11 12 13 14 15 16 11 | Juli/August 2016 | Anlageklassen | Geldmarkt EUR/CHF Geldmarkt und Währungen | Dr. Thomas Gitzel Markteinschätzung 12 | Juli/August 2016 | Anlageklassen | Geldmarkt An den Devisenmärkten wird in den kommenden Wochen der Blick auf die Folgen des britischen EU-Referendums gerichtet bleiben. Die Frage, wie Grossbritannien aus der EU austritt, besteht weiterhin. Wie wir in unserem «Wirtschaftlichen Ausblick» (siehe Seite 9) geschildert haben, sind grundsätzlich zwei Szenarien denkbar. Bei einem «weichen Brexit» würde Grossbritannien Mitglied des EUBinnenmarkts bleiben, während die Inselökonomie bei einem «harten Brexit» wirtschaftlich in Zukunft seinen eigenen Weg gehen würde. Im Folgenden wollen wir einen Überblick über die von uns erwarteten Kursnotierungen einzelner Währungspaare geben. Mögliche Kursreaktionen: «Weicher Brexit» GBP/USD: Sollte sich im Laufe der Austrittsverhandlungen herauskristallisieren, dass Grossbritannien relativ eng an die EU gebunden bleibt – sei es als künftiges Mitglied des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) oder über ein bilaterales Abkommen –, dürften mögliche negative realwirtschaftliche Auswirkungen begrenzt bleiben. In diesem Fall könnten nachhaltige negative Konsequenzen für das GBP angesichts des aktuellen Niveaus ausbleiben. Die britische Valuta sollte ihrem aus kaufkraftparitätischer Sicht fairen Wert entgegenstreben. Bleibt die britische Volkswirtschaft auf Kurs, könnte die britische Notenbank Zinserhöhungen in Erwägung ziehen, was auch unter diesem Blickpunkt eine moderate Stärke des GBP nahelegt. • GBP/USD – Szenario «weicher Brexit»: 1.45–1.50 EUR/USD: Je müheloser ein Ausstieg Grossbritanniens aus der EU gelingt, desto grösser ist allerdings der Anreiz anderer Staaten, es der Inselökonomie gleichzutun. Dies auch vor dem Hintergrund, dass die Flüchtlingskrise den Zuspruch zur EU in vielen Ländern erodieren liess. Die Angst vor Verfallserscheinungen der europäischen Staatengemeinschaft könnte sich verstärken und dadurch den EUR schwächen. Anders ausgedrückt: Die Gemeinschaftswährung würde möglicherweise künftig mit einer Risikoprämie versehen werden. Doch wie realistisch sind weitere Aus- trittsvorhaben? Insbesondere für Nettozahler könnte Grossbritannien als Vorbild dienen. Deutschland, Frankreich, die Niederlande, Italien und Schweden sind absolut betrachtet die grössten Nettozahler. Während die Gefahr einer Austrittsabsicht in Deutschland und Frankreich aufgrund der hohen politischen und emotionalen EU-Unterstützung wohl eher gering ist, steigt in Italien, Schweden und in den Niederlanden die Zahl der EU-Skeptiker. Vor allem das krisengebeutelte Italien dürfte anfällig für einen Flirt mit dem Austrittsgedanken sein, da das Land bereits in der Vergangenheit eine breite Debatte über den Austritt aus der Eurozone führte. Formal gesehen kann der EUR nur über ein Ausscheiden aus der EU abgeschafft werden. Für das Währungspaar EUR/USD erwarten wir mit Blick auf die kommenden Wochen ohnehin niedrigere Notierungen – vor allem bestehende Zinsdivergenzen legen einen stärkeren USD nahe. Der Sieg der EU-Gegner vom 23. Juni 2016 und die Spekulation auf Nachahmer könnten dem USD zusätzliche Stärke verleihen und den EUR einmal mehr belasten. • EUR/USD – Szenario «weicher Brexit»: 1.00–1.06 EUR/GBP: Wie bereits dargelegt wurde, könnte ein «weicher Brexit» für die EU eine grössere Bürde als für Grossbritannien selbst sein. Während eine enge Anbindung des Vereinigten Königreichs an die EU auf das GBP wohl kaum nennenswerte Auswirkungen hätte, könnten innerhalb der EU Diskussionen über Nachahmungen zu einer Belastung für den EUR werden. • EUR/GBP – Szenario «weicher Brexit»: 0.65–0.72 EUR/GBP: Wie bereits dargelegt wurde, könnte ein «weicher Brexit» eine grössere Bürde für die EU als für Grossbritannien selbst sein. Während eine enge Anbindung des Vereinigten Königreiches an die EU für das Pfund wohl kaum nennenswerte Auswirkungen hätte, könnten innerhalb der EU Nachahmer-Diskussionen zu einer Belastung für den Euro werden. • EUR/GBP – Szenario «weicher Brexit»: 0.65 – 0.72 Kompakt • Brexit ist nicht gleich Brexit: An den Devisenmärkten wird man sehr stark darauf achten, ob es zu einem «weichen» oder «harten Brexit» kommt. • Ein «weicher Brexit» hätte wohl negative Auswirkungen auf den EUR, da er zur Nachahmung einladen würde. Mögliche Kursreaktionen: «Harter Brexit» GBP/USD: Im Falle eines «harten Brexits» erwarten wir erhebliche negative realwirtschaftliche Konsequenzen für Grossbritannien. Weitere deutliche Kursverluste des GBP sind wahrscheinlich. • GBP/USD – Szenario «harter Brexit»: 1.10–1.20 Wir erwarten in diesem Fall Abwertungen des GBP gegenüber dem CHF bis in den Bereich zwischen 1.20 und 1.30. • GBP/CHF – Szenario «harter Brexit»: 1.20–1.30 Fazit Die Reaktionen an den Devisenmärkten dürften im Falle eines «weichen Brexits» oder «harten Brexits» sehr unterschiedlich ausfallen. Das ist auch plausibel, da die realwirtschaftlichen Konsequenzen in beiden Fällen stark divergieren. EUR/USD: Ein harter Bruch Grossbritanniens mit der EU und die sich daraus ergebenden negativen realwirtschaftlichen Konsequenzen für die Inselökonomie wären für andere Mitglieder der Staatengemeinschaft wohl ein abschreckendes Beispiel. Vermutlich wäre die Gefahr einer Nachahmung wesentlich geringer als im Falle eines «weichen Brexits». Werden keine Spekulationen über weitere EU-Austritte ausgelöst, blieben aus unserer Sicht aber deutliche Abwertungsrisiken für den EUR aus. Beim Währungspaar EUR/USD würde sich der Blick auf das fundamentale Bild richten. • EUR/USD – Szenario «harter Brexit»: 1.06–1.15 EUR/GBP: Endet mit dem Ärmelkanal künftig jegliche politische und wirtschaftliche Verbindung, hätte dies, wie oben dargelegt, deutliche negative realwirtschaftliche Konsequenzen für das Vereinigte Königreich – einhergehend mit entsprechenden Kursverlusten für das GBP. • EUR/GBP – Szenario «harter Brexit»: 0.88–1.00 GBP/CHF: Ein harter Bruch mit der EU und die damit einhergehende Schwäche des GBP würden sich auch auf das Währungspaar GBP/CHF deutlich auswirken. Rechtliche Hinweise auf Seite 32 Leitzinsen Schweiz Europa (EWU) USA Juli 2016 Bandbreite für unsere Zinsprognose auf drei bis sechs Monate ½> +50 Basispunkte À+25 Basispunkte –25 Basispunkte ¾< –50 Basispunkte ¼keine Veränderung ¼ ¼ À 13 | Juli/August 2016 | Anlageklassen | Geldmarkt GBP/CHF: Im Falle eines «weichen Brexits» rechnen wir mit keinen schwerwiegenden realwirtschaftlichen Konsequenzen für Grossbritannien. Für das Währungspaar GBP/ CHF erwarten wir deshalb gegenüber den aktuellen Kursnotierungen kaum nennenswerte Auswirkungen. Das GBP dürfte aufgrund möglicher Zinserhöhungen der britischen Notenbank sogar leicht zulegen. • GBP/CHF – Szenario «weicher Brexit»: 1.45–1.50 2. Anlageklassen Anleihen Anlageklasse Anleihen Renditen im Überblick Schweiz: Renditeentwicklung seit Juni 2014 1.5 % Schwellenländer (Hartwährung): Renditeentwicklung seit Juni 2014 7.0 % 6.5 % 1.0 % 6.0 % 0.5 % 5.5 % 5.0 % 0.0 % 4.5 % –0.5 % 4.0 % –1.0 % 3.5 % J J A S O N D J F M A M J CHF Staatsanleihen J A S O N D J F MA M J J CHF Unternehmensanleihen (5–10 J.) J A S O N D J F M A M J EM Staatsanleihen (5–10 J.) J A S O N D J F MA M J EM Unternehmensanleihen (5–10 J.) Europa: Renditeentwicklung seit Juni 2014 Schwellenländer (Lokalwährung): Renditeentwicklung seit Juni 2014 2.5 % 5.5 % 2.0 % 5.0 % 1.5 % 1.0 % 4.5 % 0.5 % 4.0 % J J A S O N D J F M A M J EUR Staatsanleihen (5–10 J.) J A S O N D J F MA M J J EUR Unternehmensanleihen (5–10 J.) J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F MA M J EM Staatsanleihen (Lokalwährungen) USA: Renditeentwicklung seit Juni 2014 Hochverzinsliche Anleihen: Renditeentwicklung seit Juni 2014 4.5 % 9.5 % 9.0 % 8.5% 3.5 % 8.0 % 7.5 % 2.5 % 7.0 % 6.5 % 1.5 % 6.0 % 5.5 % 5.0 % 0.5 % J J A S O N D J F M A M J USD Staatsanleihen (5–10 J.) Rechtliche Hinweise auf Seite 32 J A S O N D J F MA M J USD Unternehmensanleihen (5–10 J.) J J A S O N D J F M A M J Global High Yield (5–10 J.) J A S O N D J F MA M J 15 | Juli/August 2016 | Anlageklassen | Anleihen 0.0 % Anlageklasse Anleihen | Dr. Thomas Gitzel, Bernhard Allgäuer Markteinschätzung 16 | Juli/August 2016 | Anlageklassen | Anleihen Brexit-Ängste in Kombination mit einer unsicheren USNotenbank (Fed) trieben die Kurse von Staatsanleihen in die Höhe und die Renditen entsprechend in die Tiefe. Zehnjährige deutsche Bundesanleihen notierten nun im negativen Bereich. Deutsche Bundesanleihen testen negative Rendite Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen ist im Juni unter die Nullmarke gefallen. Negative Vorzeichen sind jedoch keinesfalls eine deutsche Sondersituation: Derzeit weisen Anleihen im Wert von rund EUR 9 Billionen rund um den Globus negative Renditen auf. Eidgenössische Staatstitel gehörten dabei zur Speerspitze. Im derzeitigen unsicheren Finanzmarktumfeld ist Sicherheit stark gefragt, was die Kurse deutscher Staatstitel nach oben katapultieren lässt und für negative Renditen sorgt. Doch auch die Wertpapierkäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) unterstützten die jüngste Kursentwicklung. Mittlerweile befinden sich knapp über 15 % aller prinzipiell erwerbbaren Bundesanleihen im Bestand der Frankfurter Währungshüter. Die Käufe der Notenbank sind aber ein zweischneidiges Schwert. Nimmt Mario Draghi Staatspapiere in den Bestand, reduziert dies die Menge an frei verfügbaren Bundesanleihen. Die somit verringerte Marktliquidität kann bei einsetzenden Verkäufen die Kurse auch deutlich unter Druck setzen; so geschehen in den Frühjahrsmonaten des letzten Jahres. Auch zum damaligen Zeitpunkt bediente sich die EZB schon sehr umfangreich an den Obligationenmärkten. Ein abrupt einsetzender Verkaufsdruck bei gleichzeitig geringer Marktliquidität sorgte für einen historisch gesehen einmaligen Renditeanstieg. Nur innerhalb weniger Wochen war ein Renditeanstieg von knapp 100 Basispunkten zu verbuchen. Kurzum: Während ein hohes Sicherheitsbedürfnis der Anleger für niedrige Renditen spricht, sind die Anleihekäufe der EZB kein Garant für ein dauerhaft niedriges Niveau langlaufender Zinsbindungen. Doch solange nicht geklärt ist, wie das künftige britisch-europäische Verhältnis aussieht, werden sichere Häfen wie Staatsanleihen gefragt bleiben. Nicht enden wollende Zinsdiskussion in den USA Im Rahmen ihres halbjährlichen Lageberichts vor dem USKongress strich Fed-Chefin Yellen eine Verlangsamung des Jobaufbaus und eine anhaltend schwache Investitionstätigkeit als wesentliche Risiken für die US-Konjunktur heraus. Der Internationale Währungsfonds (IWF) stiess im Rahmen seiner aktuellen Analyse zur US-Konjunktur mit seiner Warnung vor bestehenden Risiken und seiner Forderung nach einer Fortsetzung der ultralockeren Geldpolitik in ein ähnliches Horn. Mit dem Brexit als zusätzlichem Belastungsfaktor dürfte der IWF mithin seine Forderungen nach globalen, konzertierten Stützungsmassnahmen für die Konjunktur nochmals verstärken. Für die US-Währungshüterin Yellen ist eine Entschärfung der Zweifel an der Robustheit des Arbeitsmarkts weiterhin eine notwendige Voraussetzung für eine Fortsetzung des geldpolitischen Straffungskurses in den USA. Hinreichend dürfte dies nun aber nicht mehr sein, denn die Fed dürfte sich in jedem Fall mehr Zeit ausbedingen, um mögliche Auswirkungen der Brexit-Entscheidung auf die Konjunktur und die Finanzmärkte abzuwarten. An die am Markt kolportierte Zinssenkung der Fed glauben wir indes nicht: In unserem Hauptszenario dürften sich die Marktturbulenzen nach einer Phase stark erhöhter Unsicherheit wieder beruhigen. Die Auswirkungen auf die Realwirtschaft sollten insbesondere jenseits des Atlantiks begrenzt bleiben, sodass die Fed ihren Straffungskurs zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufnehmen dürfte. Zinssenkungen dürften aber im laufenden Jahr wohl nicht auf der Agenda stehen – die mit dem Brexit einhergehenden Unsicherheiten lassen eine geldpolitische Straffung kaum zu. Die Renditen sicherer Staatstitel werden deshalb vorerst sehr tief bleiben – von einem Anstieg ist vorläufig nicht auszugehen. Grenzen der Geldpolitik Zentralbanken sind wie Ärzte – sie lassen ihre Patienten nie im Stich. Wenn die verschriebene Medizin nicht wirkt, versucht man es mit der nächsten. Aber wenn man sich mit Schmerzmitteln nur noch Zeit kauft, löst man keine Probleme, sondern riskiert durch den Einfluss von Nebenwirkungen, neue Symptome auszulösen. Genau an diesem Punkt sind wir nun angelangt. Bereits im Vorfeld der BrexitAbstimmung sind die Renditen der Schweizer Staatsanleihen selbst bei dreissigjährigen Laufzeiten ins Negative gerutscht. Gleichzeitig finden die Tausend-Franken-Banknoten einen reissenden Absatz (siehe Grafik). Es findet damit klammheimlich ein Bank-Run auf Raten statt – der schlimmste Albtraum der Zentralbanken. Die Obergrenze für die Negativzinsen als Instrument bilden somit die Kosten der Bargeldhaltung für dessen Aufbewahrung. Die genaue Zahl kann je nach Betrag variieren und deswegen nicht genau beziffert werden. Dennoch ist klar, dass das Instrument der Negativzinsen bald ausgereizt ist. Die Abschaffung des Fünfhundert-Euro-Scheins und die Diskussion um Bargeldobergrenzen können auch als begleitende Massnahmen gesehen werden. Kompakt • Die mit dem Brexit einhergehenden Unsicherheiten machen weitere Zinserhöhungen der US-Notenbank (Fed) im laufenden Jahr unwahrscheinlich. • Ausbleibende Zinserhöhungen begrenzen jedoch das Potenzial für steigende Renditen. • Die Geldpolitik stösst an ihre Grenzen – der Bargeldumlauf in der Schweiz zieht an. • Im Unternehmenssektor steigt das Risiko der Fehlallokation von Kapital, Unternehmensanleihen bleiben unattraktiv. von Moody’s als auch von S&P mit «spekulativ» eingestuft wurde. Lediglich durch das Investment-Grade-Rating von Fitch qualifizierte sich der Schuldner für das EZB-Kaufprogramm. Falls notwendig, wäre damit ein Anleihenkaufprogramm der nächste Schritt der EZB, welches auch auf Papiere ohne Investment-Grade-Rating abzielt. In diesem Segment sind jedoch auch Kreditausfälle unvermeidbar. Mit rund 25 % des EZB-Kapitalschlüssels würde sich Deutschland wohl entsprechend gegen eine weitere Ausweitung zur Wehr setzen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Geldpolitik zu Fehlallokationen von Kapital führt, wird je länger, je grösser. Wir halten Unternehmensanleihen trotz der Stütze durch die EZB für unattraktiv. Renditen und Bargeldhaltung 50'000 –1 45'000 0 40'000 1 35'000 2 30'000 4 20'000 5 15'000 10'000 6 5'000 7 0 1988 8 1991 1994 1997 2000 2003 2006 2009 2012 2015 1'000 Fr. Banknoten im Umlauf Rendite 10-jährige Eidgenossen (invertiert) Unternehmensanleihen Vor diesem Hintergrund ist das Corporate Sector Purchase Programme (CSPP) als die neueste Medizin der EZB zu werten. Das Volumen in der ersten vollen Handelswoche betrug 1.9 Milliarden; pro Monat kann somit mit 5 bis 10 Milliarden gerechnet werden. Auffallend war, dass mit Telecom Italia ein Schuldner dabei war, welcher sowohl Rechtliche Hinweise auf Seite 32 Benchmark Juli 2016 % YTD1 Staatsanleihen Schweiz2 ¼ Staatsanleihen Europa (EUR)2 ¼ Staatsanleihen USA 2 ¼ Inv. Grade-Unternehmensanleihen Schweiz2 ¼ Inv. Grade-Unternehmensanleihen Europa (EUR)2 ¼ Inv. Grade-Unternehmensanleihen USA 2 ¼ High-Yield-Anleihen3 ¼ Anleihen Emerging Markets (Hartwährungen)3 À Anleihen Emerging Markets (Lokalwährungen)3 ¼ 1 Daten per 21.06.2016 Rendite 3 Total Return 2 5.14 % 4.06 % 4.21 % 1.92 % 3.77 % 6.57 % 8.08 % 8.71 % 12.25 % 17 | Juli/August 2016 | Anlageklassen | Anleihen 3 25'000 2. Anlageklassen Aktien Anlageklasse Aktien Aktienindizes im Überblick Schweiz: Kursentwicklung seit Juni 2014 (indexiert) Pazifik: Kursentwicklung seit Juni 2014 (indexiert) 115 115 110 110 105 105 100 100 95 95 90 90 85 85 80 J J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F M A M J J MSCI Switzerland TR Index (Net) Rebasiert Europa: Kursentwicklung seit Juni 2014 (indexiert) 105 J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F M A M J MSCI Pacific TR Index (Net) Rebasiert Schwellenländer: Kursentwicklung seit Juni 2014 (indexiert) 115 110 100 105 95 100 95 90 90 85 85 80 80 75 75 70 65 J J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F M A M J J MSCI Europe TR Index (Net) Rebasiert Nordamerika: Kursentwicklung seit Juni 2014 (indexiert) 115 J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F M A M J MSCI Emerging Markets TR Index (Net) Rebasiert Grossbritannien: Kursentwicklung seit Juni 2014 (indexiert) 110 105 110 100 105 95 100 90 95 85 80 90 J J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F M A M J MSCI North America TR Index (Net) Rebasiert Rechtliche Hinweise auf Seite 32 J J A S O N D J F M A M J MSCI UK TR Index (Net) Rebasiert J A S O N D J F M A M J 19 | Juli/August 2016 | Anlageklassen | Aktien 70 Anlageklasse Aktien | Rolf Kuster Markteinschätzung 20 | Juli/August 2016 | Anlageklassen | Aktien Bereits im «Thema des Monats» haben wir darauf hingewiesen, dass derzeit innerhalb des Aktienmarkts stark differenziert werden sollte. Neben den Chancen bestehen eben auch viele Risiken. Wir zeigen auf, warum wir nach den starken Kursverlusten von einem Einstieg in britische Finanzwerte abraten und warum Qualität bei europäischen Aktien besonders wichtig ist. Britische Finanztitel: Im Auge des Sturms Gemäss dem sogenannten «Global Financial Centres Index» von Z/Yen Group, welcher die weltweiten Finanzplätze nach ihrer Wichtigkeit ordnet, belegt die Londoner City den ersten Platz. Besonders im internationalen Devisengeschäft steht die Stadt an der Themse mit beinahe 40 % des weltweiten Handelsvolumens unangefochten an der Spitze. Wie wichtig der Sektor für London ist, zeigt ein Blick auf die Statistiken der City of London. Von den rund 4.8 Millionen Arbeitsplätzen im Grossraum London fällt jede dreizehnte Stelle auf den Finanzsektor. Besonders amerikanische, aber auch Schweizer Banken nutzen London als Hub, um von dort aus ihre Finanzgeschäfte zum europäischen Einheitsmarkt zu bearbeiten. Mit dem Austritt Grossbritanniens aus der Europäischen Union (EU) entfällt für britische Banken ein entscheidender regulatorischer Vorteil: Durch das als «Passporting» bekannte Prinzip müssen Finanzgesellschaften, welche in einem EU-Mitgliedstaat bereits zugelassen und reguliert sind, keine weiteren Auflagen erfüllen, um ihre Produkte und Dienstleistungen auch in anderen Mitgliedstaaten anbieten zu können. Wird ein Anlagefonds beispielsweise im Vereinigten Königreich zum Vertrieb zugelassen, so ist es mit minimalem Aufwand und in kürzester Zeit möglich, das gleiche Produkt auch in anderen Mitgliedstaaten zu vertreiben. Ein nicht unerheblicher Teil der britischen Fondsindustrie wird heute in sogenannten UCITS-Strukturen verwaltet. Die Angst vor einem Verlust des Zugangs zum europäischen Binnenmarkt ist dementsprechend gross. Bereits im Vorfeld der Abstimmung warnten zahlreiche Banken vor einem drohenden Stellenabbau im Falle eines Austritts. Der Chef der britischen Bank HSBC Stuart Gulliver rechnete vor, dass wohl rund 20 % der rund 5‘000 Investmentbanker aus London nach Paris umgesiedelt werden müssten. Der drohende Stellenabbau im Finanzsektor hätte sicherlich weitreichende Effekte auf das realwirtschaftliche Wachstum. Die britische Finanzbranche steuert dem Bruttoinlandprodukt immerhin rund 10 % bei. Wie düster die Zeit für die Londoner Finanzbranche nun tatsächlich wird, hängt letztendlich von der konkreten Ausgestaltung des fortführenden Abkommens ab. Es bleibt aber vorauszusagen, dass die künftigen Verhandlungen komplex, teuer und zeitintensiv sein werden. Wir gehen zwar davon aus, dass britische Institute auch weiterhin Zugang zum europäischen Binnenmarkt haben werden – keine Bank oder Versicherung kann es sich jedoch leisten, die Verhandlungen abzuwarten und nicht bereits vorab Vorkehrungen zu treffen. Was für die Grossen der Branche eher nachteilig sein dürfte, bietet den Kleineren jedoch durchaus auch Chancen. Besonders das in London stark vertretene Segment der Alternativen Anlagen könnte dank weniger und massgeschneiderter Regulierungen sogar zu den Gewinnern gehören. Bereits vor der Brexit-Abstimmung war der britische Finanzsektor derjenige mit der schwächsten Kursentwicklung seit Jahresbeginn. Dies ist jedoch kein rein britisches Phänomen: In den USA und der Eurozone zeigt sich das gleiche Bild. Das Kursniveau spiegelt dabei das schwierige Umfeld wider: Steigende Eigenkapitalanforderungen treffen auf eine tiefere Zinsmarge und schwindende Erträge aus dem Investment Banking. All diese Kursverläufe haben jedoch längst auch Spuren bei den Bewertungen hinterlassen. Bankaktien notieren mehrheitlich unter ihrem Buchwert. Dies gilt als klares Indiz für tiefe Bewertungen. Im aktuellen Umfeld könnten günstige Bewertungen alleine die Kurse vielleicht stabilisieren. Für eine nachhaltige Kurserholung bräuchte es aber fundamentale Veränderungen. Zweifellos bleibt, dass die regulatorische und rechtliche Unsicherheit den Finanzplatz London noch für längere Kompakt • Wir erachten britische Finanzwerte aufgrund hoher Risiken und trotz starker Kursverluste als wenig attraktiv. • Bei britischen Titeln sind exportorientierte Blue Chips zu favorisieren. • Innerhalb Europas sind Qualitätsaktien aus den Kernländern attraktiv. Chancen in Grossbritannien gezielt nutzen Der breite britische Aktienmarkt zeichnet sich durch seine relativ starke internationale Verflechtung aus. Die britischen Blue Chips aus dem FTSE 100 erzielen beinahe 80 % ihrer Umsätze ausserhalb des Vereinigten Königreichs. Ein schwächeres GBP macht britische Produkte zum einen kompetitiver, und zum anderen kann durch sogenannte Translationseffekte (Umrechnung in die Bilanzierungswährung) das Gewinnwachstum sogar verstärkt werden. Das GBP agiert sozusagen als natürliche Absicherung. Die Deutsche Bank rechnet sogar mit einer Outperformance britischer Aktien gegenüber ihren Konkurrenten aus der Eurozone. Eine Korrelationsanalyse stützt diese These. Besonders Unternehmen aus dem Rohstoffbereich wie Rio Tinto, Anglo American oder auch BHP Billiton konnten in der Vergangenheit bei einem schwächeren GBP relativ stark zulegen. Einen vergleichsweise tiefen Umsatzanteil im britischen Heimmarkt verzeichnen auch Sektoren wie das Gesundheitswesen oder die Informationstechnologie, während die Versorgerbranche oder die Werte des zyklischen Konsums stark an das Binnenwachstum gekoppelt sind. Als unattraktiv gelten viele klein- und mittelkapitalisierte Unternehmen. Diese weisen oft einen relativ starken Heimmarktfokus auf und können demzufolge nur unterdurchschnittlich von einer schwächeren Währung profitieren. Wir empfehlen deshalb, gezielt auf ausgesuchte Einzeltitel oder via Exchange-traded Funds (ETFs) auf den Blue-Chips-Index FTSE 100 zu setzen. Für Investoren mit Referenzwährung EUR, USD oder CHF ist es weiterhin sinnvoll, GBP bei einer allfälligen Investition abzusichern. In Europa ist Qualität gefragt Anders als für Grossbritannien scheinen für die EU auf den ersten Blick die unmittelbaren realwirtschaftlichen Folgen des Brexits überschaubar zu sein. Lediglich 7 % der Exporte Rechtliche Hinweise auf Seite 32 der EU finden ihren Weg ins Vereinigte Königreich. Von einer britischen Wachstumsabschwächung wäre der Einheitsmarkt also nur marginal betroffen. In der Eurozone selbst präsentiert sich die fundamentale Lage am Aktienmarkt vergleichsweise robust. Tiefe relative Bewertungen bei (im Regionenvergleich) überdurchschnittlichem Gewinnwachstum sprechen für die Aktienmärkte im Eurowährungsgebiet. Wann aber nun wieder vermehrt fundamentale Aspekte in den Vordergrund treten, bleibt schwer zu prognostizieren. Die Angst, dass sich andere Länder vom britischen Alleingang inspirieren lassen, bleibt gross. Weitere Abspaltungen würden den Euroraum und damit auch ihre Aktienmärkte weiter schwächen. Solange diese Gefahr nicht beseitigt ist, wird der Aktienmarkt der Eurozone zu einem leichten Bewertungsabschlag neigen. Anleger, welche Aktien im Eurowährungsgebiet halten, sollten bewusst auf qualitativ hochwertige Titel in soliden politischen Volkswirtschaften setzen. Abzuraten ist von einem verstärkten Engagement in die Aktienmärkte der europäischen Peripheriestaaten. Benchmark Juli 2016 % YTD1 Schweiz ¼ Europa ¼ Nordamerika ¼ Pazifik (inklusive Japan) ¼ –7.35 % –1.40 % 3.19 % –2.43 % Emerging Markets À 4.31 % Bandbreite für unsere absoluten Performanceeinschätzungen auf drei bis sechs Monate ½> +5 % À+2 % bis +5 % ¼–2 % bis +2 % –5 % bis –2 % ¾< –5 % 1 Daten per 21.06.2016 21 | Juli/August 2016 | Anlageklassen | Aktien Zeit begleiten wird. Aus Risikoüberlegungen heraus raten wir derzeit von einem Engagement in britische Banken ab. 2. Anlageklassen Alternative Anlagen Anlageklasse Alternative Anlagen Überblick Alternative Anlagen Rohstoffe: Kursentwicklung seit Juni 2014 Private Equity: Kursentwicklung seit Juni 2014 (indexiert) 145 120 110 135 100 90 125 80 115 70 105 60 50 95 40 85 30 75 20 J J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F M A M J Bloomberg Commodity Index (auf Öl rebasiert) J Rohöl WTI (in USD) Gold: Kursentwicklung seit Juni 2014 J A S O N D J F M A M J LPX Major Market TR Index (EUR) J A S O N D J F M A M J LPX Major Market TR Index (USD) Wandelanleihen: Kursentwicklung seit Juni 2014 (indexiert) 1’500 110 1’400 105 1’300 100 1’200 1’100 95 1’000 90 900 800 85 J A S O N D J F M A M J Gold (USD) J A S O N D J F M A M J J Silber (auf Gold rebasiert) Immobilien: Kursentwicklung seit Juni 2014 (indexiert) 120 J A S O N D J F M A M J UBS Convertible Index (USD) J A S O N D J F M A M J UBS Convertible Index (CHF hedged) Hedgefonds: Kursentwicklung seit Juni 2014 (indexiert) 130 125 115 120 110 115 110 105 105 100 100 95 95 90 90 85 J J A S O N D J F M A M J FTSE EPRA/NAREIT TR Index (USD) Rechtliche Hinweise auf Seite 32 J A S O N D J F M A M J SXI Swiss Real Estate Index (CHF) J J A S O N D J F M A M J HFRX Global HF Index (USD) J A S O N D J F M A M J Newedge CTA Index 23 | Juli/August 2016 | Anlageklassen | Aktien J Anlageklasse Alternative Anlagen | Bernhard Allgäuer, Norman Quaderer Markteinschätzung Expansivere Zentralbanken nach dem Brexit Gold dürfte von dieser Entwicklung weiter profitieren. Die gegenwärtige Unsicherheit darüber, wie es mit Grossbritannien und der Europäischen Union weitergeht, dürfte zu konjunkturellen Bremsspuren führen. An den Märkten Goldpreis und Notenbankbilanzen 5'000 2'200 4'500 2'000 4'000 1'800 1'600 3'500 1'400 3'000 1'200 2'500 1'000 2'000 800 EZB Bilanz (in Mrd. EUR) Gold (rechte Skala) 2015 2016 2013 2014 2011 2012 2010 2009 200 2007 500 2008 400 2005 600 1'000 2006 1'500 2003 Interventionen der Zentralbanken Neben China wünscht sich daher Japan eine schwächere Währung und hat schon mögliche Interventionen angekündigt. Nach Rücksprache beim letzten G7-Gipfel konnte ein einseitiger Abwertungswettkampf Japans verhindert werden. Es bestünde das Risiko, dass weitere Länder einen neuen «Währungskrieg» auslösen würden. In den ersten Stunden nach der Brexit-Abstimmung wertete jedoch die japanische Valuta um 8 % auf. Es macht den Anschein, als ob eine konzertierte Aktion der Zentralbanken eine Gegenbewegung auslöste. Wie man beim Fall Schweiz gesehen hat, sind solche Interventionen aber nicht nachhaltig, und dürften früher oder später vom Markt eingeholt werden. wurde jedenfalls umgehend eine Zinserhöhung in den USA ausgepreist. Das wirkt sich positiv aus für Gold, denn steigende Zinsen bedeuten höhere Opportunitätskosten. Nach der Brexit Abstimmung konnte nun der technische Widerstand von USD 1‘300 pro Unze genommen werden. Ängste vor einem Dominoeffekt – andere Staaten könnten ebenfalls mit einem EU-Austritt liebäugeln – dürfte für Unsicherheit sorgen, wovon Gold wiederum profitiert. Wir gehen davon aus, dass somit der Weg für Gold frei ist in Richtung USD 1‘500 pro Unze. 2004 24 | Juli/August 2016 | Anlageklassen | Alternative Anlagen Gold durch Brexit beflügelt Gold als sicherer Hafen gehört zu den Gewinnern des Brexits. Nach knapp fünf Jahren Bärenmarkt hat die Trendwende allerdings bereits zu Anfang des Jahres begonnen. Damals hat die Wachstumsschwäche in China Ängste der globalen Ansteckung geschürt. Da nach der Finanzkrise ein Konjunkturpaket mit über USD 600 Mia. geschnürt wurde, bestehen riesige Überkapazitäten – vor allem bei Stahl und Zement. Die Regierung hat das Problem mit immer günstigeren Krediten bisher überbrückt – zurück blieb ein riesiger Schuldenberg. Weil Immobilien dadurch überhitzten und beispielsweise in Shenzhen über 75 % gegenüber dem Vorjahr zulegten, dürfte man von dieser Politik abkommen. Ein neuer Weg wäre ein schwächerer Wechselkurs, um die Exporte zu beflügeln. Gegenüber den Handelspartnern Europa und USA hat sich der CNY in den letzten zwölf Monaten um rund 6 % abgeschwächt, gegenüber Konkurrenten wie Japan sogar um über 20 %. Die japanischen Exporte sind daher gegenüber dem Vorjahr um über 11 % gefallen. FED Bilanz (in Mrd. USD) Fazit Mehrere Volkswirtschaften sind an einer Abschwächung ihrer Währungen interessiert. Nach den Verwerfungen am Devisenmarkt infolge der Brexit-Abstimmung bleibt dieses Risiko latent. Weil Gold nicht einfach in der Druckerpresse vermehrt werden kann, kann es als eine stabile Ersatzwährung angesehen werden. Wie es mit den Beziehungen zu Grossbritannien weitergeht und ob es durch den Brexit zu einer Form der Ansteckung kommt, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. In diesem Umfeld ist eine Depotbeimischung zu empfehlen. Kompakt • Gold gehört zu den Gewinnern des Brexits. • Nach dem Beben an den Devisenmärkten scheint es zu Interventionen gekommen zu sein. Ein neuer Währungskrieg ist damit aber nicht vom Tisch. • Solange die Unsicherheiten anhalten, ist Gold eine sinnvolle Depotbeimischung. • Industriemetalle sind stärker von China dominiert und damit weniger tangiert. Industriemetalle – Chinas Entwicklung im Fokus Die Preisfindung von Industriemetallen ist jedoch im Vergleich zu Edelmetallen stark von der wirtschaftlichen und saisonal bedingten Nachfrage getrieben. Aufgrund des bisher enormen Wachstums spielt China hierbei eine besonders wichtige Rolle. Die nachlassende Dynamik im Reich der Mitte wird nicht ohne Konsequenzen für die Rohstoffmärkte bleiben: Die oftmals zweistelligen Preiszuwachsraten bei Industriemetallen dürften sich daher kaum wiederholen. Der Bedarf an Kupfer, Aluminium und besonders an Stahl wird sich künftig tendenziell abschwächen. Die zunehmende Bedeutung des Dienstleistungssektors schlägt sich in einer nachlassenden Nachfrage nach Industriemetallen nieder. Brexit und Metallpreise Nach der Abstimmung zum Brexit wurden die Zinserhöhungen der US-Notenbank (Fed) ausgepreist. Grundsätzlich wirkt sich das für Industriemetalle positiv aus, weil es dessen Handelswährung (USD) schwächt. Wiederum hat es aufgrund der Unsicherheiten zu einer Repatriierung des USD geführt – der USD ist neben dem CHF auch eine Fluchtwährung. Entscheidend für die Industriemetalle wird vor allem sein, wie stark sich der Brexit im makroökonomischen Datenkranz niederschlägt. Insbesondere China, wo immer noch das grösste Nachfragemomentum stattfindet, dürfte, wenn überhaupt, nur marginal tangiert sein. 16 % 120 14 % 100 12 % 10 % 80 8% 60 6% 40 4% 20 0 2006 Fazit Rückschläge könnten durch die chinesische Nachfrage entstehen, der Brexit tangiert die Preise nur am Rande. Generell ist jedoch eine Stabilisierung auf dem aktuellen Preisniveau zu erwarten mit der bestehenden Möglichkeit einer aufwärtsgerichteten Preisentwicklung bis zum Jahresende. 2% 2008 2010 China BIP (Y–Y in %, rechte Seite) Kupferpreis (Indexiert) 2012 2014 2016 0% LME Index (Indexiert) Aluminiumpreis (Indexiert) Mittel- und längerfristig bleibt also die fundamentale Nachfragesituation angespannt. Trotzdem bleiben die Metallpreise vorerst auf Erholungskurs. Zum einen wirken der Anstieg des Rohölpreises und der etwas schwächere USD auch für Industriemetalle beflügelnd, zum anderen lässt der Gegenwind aus China durch die jüngst etwas positiveren Konjunkturdaten wieder etwas nach. Benchmark Rohstoffe Rohöl Gold Immobilienaktien Private Equity Wandelanleihen Hedgefonds % YTD1 ¼ 13.59 % 18.36 % 20.95 % 6.94 % –1.92 % 0.63 % –1.13 % ¼ À ¼ ¼ ¼ ¼ Bandbreite für unsere absoluten Performanceeinschätzungen auf drei bis sechs Monate ½> +5 % À+2 % bis +5 % ¾–2 % bis +2 % –5 % bis –2 % ¾< –5 % 1 Rechtliche Hinweise auf Seite 32 Juli 2016 Daten per 21.06.2016 25 | Juli/August 2016 | Anlageklassen | Alternative Anlagen Metallmarktentwicklung ggü. BIP China 140 3. Investment Management Investment Management | Aurelia Schmitt, Christoph Boner Vermögensverwaltung Strategische und taktische Allokation – Ausgewogen CHF (in %) Hedgefonds 9 Wandelanleihen 3 Rohstoffe 12 Strategisch 5 9 8 2 3 14 6 15 41 10 8 40 15 34 5 6 16 5 Unternehmensanleihen 15 5 40 Geldmarkt Anleihen Aktien Alternative Anlagen 5 3 3 Nordamerika Staatsanleihen 10 Taktisch Europa 3 Globale Anleihen 6 16 Schwellenländer Schweiz VP Bank Strategiefonds Produktname Whg. ISIN NAV-Datum NAV Ausschüttung Whg.gesichert YTD (in %) VP Bank Strategiefonds Konservativ (CHF) CHF LI0017957502 21.06.16 1'032.33 nein ja –0.65 % VP Bank Strategiefonds Konservativ (EUR) EUR LI0017957528 21.06.16 1'364.40 nein ja 0.25 % VP Bank Strategiefonds Konservativ (USD) USD LI0100145379 21.06.16 1'298.14 nein ja 0.74 % VP Bank Strategiefonds Ausgewogen (CHF) CHF LI0014803709 21.06.16 1'481.26 nein ja –2.01 % VP Bank Strategiefonds Ausgewogen (EUR) EUR LI0014803972 21.06.16 929.38 nein ja –1.30 % VP Bank Strategiefonds Ausgewogen (USD) USD LI0014804020 21.06.16 1'408.54 nein ja 0.30 % Für detaillierte Informationen zu unseren Vermögensverwaltungsmandaten wenden Sie sich bitte an Ihren persönlichen Berater. Rechtliche Hinweise auf Seite 32 27 | Juli/August 2016 | Investment Management | Vermögensverwaltung Pazifik 12 14 2 Schwellenländer Geldmarkt Investment Management 28 | Juli/August 2016 | Investment Management | Aktuelle Anlagetaktik Aktuelle Anlagetaktik Aktuelle Anlagetaktik Das erste Halbjahr an den Finanzmärkten war von politischer Unsicherheit und teilweise ernüchternden Wirtschaftszahlen geprägt. Im Rückblick hat dies zu einer erfreulichen Entwicklung bei den Anleihen und zu eher enttäuschenden Resultaten an den Aktienmärkten geführt. Besonders in Europa reagierten die Märkte stimmungsgetrieben – teilweise mit heftigen Bewegungen. Die europäischen Aktienmärkte notieren noch immer deutlich unter dem Jahresanfangsniveau. Dieser volatile Trend scheint sich nun mit dem Ergebnis der Brexit-Abstimmung weiter fortzusetzen. Infolge der Bekanntgabe des EUAustritts Grossbritanniens fiel die erste Marktreaktion heftig aus, obwohl das Königreich für die darauffolgende Verhandlungszeit weiterhin als EU-Vollmitglied fungiert. Alles in allem sprechen wir hier über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren. In Bezug auf den Konjunkturverlauf waren die letzten Daten erfreulich. Wir glauben nicht, dass der Brexit-Entscheid diesen positiven konjunkturellen Trend gefährdet. Unser Basisszenario geht von einem stabilen US-Wachstum aus. In Europa gehen wir von einer Fortsetzung der aktuell anhaltenden Erholung aus. Des Weiteren sollten sich die Schwellenländer stabilisieren. Aktuell heisst es aber: zunächst ab- bzw. zuwarten und die Volatilität auf den Märkten selektiv nutzen. Zurzeit bleibt unsere Positionierung auf der Aktienseite noch neutral. Anleihen Staatsanleihen haben von den Wachstumsängsten deutlich profitieren können. Zudem sorgt die Europäische Zentralbank (EZB) durch den zusätzlichen Ankauf für weiter fallende Renditen. Unser Fokus auf eine kürzere Duration hat sich bislang nicht ausgezahlt. Wir halten jedoch weiterhin an unserer Positionierung fest und bleiben in Bezug auf die Duration in sämtlichen Referenzwährungen unter dem jeweiligen Benchmarkniveau. Die Positionierung in den anderen Rentenanlageklassen bleibt unverändert; Staats- sowie Investment-Grade-Anleihen sind generell untergewichtet. Die derzeitigen Inflationserwartungen erachten wir als zu tief, weshalb wir inflationsgeschützte Anleihen als eine Alternative zu klassischen Staatsanleihen beimischen. Aktien Obwohl bei den globalen Frühindikatoren bereits eine Belebung erkennbar ist, fehlt diese in den harten Wirtschaftsdaten aber bislang. Dadurch lassen sich auch die volatilen Bewegungen an den Aktienmärkten erklären. Aktuell fehlen klare Impulse, die die Märkte aus ihrem Spannungsverhältnis befreien. Sollte sich unser konjunkturelles Bild jedoch bestätigen, ist damit zu rechnen, dass sich dies auch auf die Gewinnerwartungen auswirken wird. Bislang sind diese noch immer im Abwärtstrend. Für nachhaltig steigende Kurse benötigen wir ein gutes Fundament – besser noch: eine steigende Tendenz. Die Bewertung in der Eurozone, vor allem im relativen Vergleich zu Anleihen, bleibt weiterhin günstig. Zusätzliche Unterstützung kommt von der immer noch hohen Dividendenrendite. Die Schwellenländer profitieren aktuell von einer Stabilisierung der Rohstoffpreise sowie vom anhaltenden Gewinnwachstum. Alternative Anlagen und Währungen Die Anlageklasse der Alternativen Anlagen wie Rohstoffe, Wandelanleihen und Hedgefonds sind als Beimischung und unter dem Gesichtspunkt der Risikostreuung neutral gewichtet. Innerhalb unserer CHF-Mandate halten wir eine offene EUR-Position. Ferner sichern wir die wichtigsten Industrieländerwährungen weiterhin ab. Investment Management Ertrag Unser Angebot Geldmarkt Anleihen Aktien Risiko Eigenschaften Zinsertrag Konservativ Ausgewogen Wachstum Aktien 0% 10–30 % 20–50 % 30–70 % 80–100 % 3 Jahre 5 Jahre 7 Jahre 10 Jahre 15 Jahre Zinsertrag Konservativ Ausgewogen Wachstum Aktien Aktienquote Anlagehorizont Alternative Anlagen Ertragserwartung Anlagelösungen Strategiefonds 1 Anteil Fondsmandat ab CHF 250’000 Gegenwert Klassisches Mandat ab CHF 1 Mio. Gegenwert Spezialmandat ab CHF 2 Mio. Gegenwert Portfolio-ManagementEnhanced-Mandate ab CHF 5 Mio. Gegenwert Rechtliche Hinweise auf Seite 32 29 | Juli/August 2016 | Investment Management | Unser Angebot Sicherheitsbedürfnis 4. Anhang Allokation Strategisch Langfristige Zusammensetzung des Portfolios bezüglich der verschiedenen Anlageklassen (Geldmarkt, Anleihen, Aktien, Alternative Anlagen) je Anlagestrategie. Die Gewichtung innerhalb der strategischen Allokation wird halbjährlich überprüft und gegebenenfalls angepasst. Taktisch Konkretisierung der strategischen Allokation. Als taktische Allokation bezeichnet man die Aufteilung des Vermögens in verschiedene Anlageklassen mit dem Ziel, eine überdurchschnittliche Rendite zu erzielen. Benchmark Referenzgrösse, z.B. ein Aktienindex oder ein Indexportfolio, die als Vergleichsmassstab für die Performanceanalyse eines Portfolios dient. Dividendenrendite Kennzahl der Rentabilität einer Aktienanlage, die sich aus der Höhe der Dividende im Vergleich zum jeweiligen Aktienkurs bestimmen lässt und einen Vergleich mit der am übrigen Kapitalmarkt erzielbaren Verzinsung ermöglicht. Drittfonds Fonds, die im Auftrag eines Dritten emittiert wurden und die auch von einem Dritten verwaltet werden. Duration Bindungsdauer des in einem festverzinslichen Wertpapier oder Wertpapiervermögen angelegten Kapitals. Fallen Couponzahlungen an, ist die Duration kürzer als die Restlaufzeit und durch zwischenzeitliche Zinszahlungen auf das angelegte Kapital bedingt. Bei einem Zerobond entspricht die Duration exakt der Restlaufzeit. EURIBOR (Euro Interbank Offered Rate) Zinssatz für Termingelder in Euro, den sich erstklassige Banken untereinander belasten. Exchange Traded Commodities (ETC) Unbefristete, besicherte Schuldverschreibungen, die an der Wertentwicklung eines oder mehrerer Rohstoffe gekoppelt sind. Exchange Traded Fund (ETF) Indexfonds, der sich in seiner Zusammensetzung an die Gewichtung eines Index bindet und jederzeit ohne Ausgabeaufschlag gehandelt werden kann. Exchange Traded Notes (ETN) Sind Schuldverschreibungen. ETNs sind keine Fonds, besitzen jedoch ähnliche Eigenschaften, da beide Strukturen in der Regel an die Rendite eines Benchmarkindex gekoppelt sind und an der Börse gehandelt werden. Besondere Arten von ETNs sind Exchange Traded Certificates (börsengehandelte Zertifikate) und Exchange Traded Commodities (börsengehandelte Rohstoffe). Festgeld Geld, das der Kunde der Bank für eine im Voraus fixierte Dauer zu einem bestimmten Zinssatz zur Verfügung stellt. Festgeld wird ab einem Mindestbetrag (oft CHF 100‘000) mit einer Laufzeit von einem bis zwölf Monaten entgegengenommen. Fund-of-Funds Fonds, die ihrerseits ausschliesslich in andere Fonds investieren. Hedgefonds Die Anlage erfolgt in sogenannte Alternative Anlagen, d.h., der Fondsmanager kann diverse Anlagetechniken wie Leverage, Short Selling und Derivate einsetzen. Immobilienfonds Anlagefonds, der sein Vermögen nach dem Prinzip der geographischen und objektmässigen Risikostreuung in bebaute und unbebaute Grundstücke sowie unter Umständen in Beteiligungen und Forderungen an Immobiliengesellschaften investiert. Investment Grade Grobeinteilung der Bonitätseinstufungen BBB bis AAA, die besagt, dass Wertpapiere von befriedigender bis sehr guter Qualität sind. ISIN Internationale Valorenkennnummer (International Securities Identification Number). Kassenobligation In der Schweiz: von Banken laufend ausgegebene Obligation mit einer Laufzeit von zwei bis acht Jahren. Rechtliche Hinweise auf Seite 32 Kursdaten/Kursindikation Als Kursdaten dienen die Schlusskurse des jeweiligen Datums (siehe Impressum). In dieser Publikation werden Nettokurse am Erstellungsdatum berücksichtigt, also ohne Abwicklungskosten. Aktuelle Kurse erhalten Sie von Ihrer Kundenberaterin bzw. Ihrem Kundenberater der VP Bank. LIBOR (London Interbank Offered Rate) Zinssatz, den sich Banken in London für kurzfristige Geldanlagen untereinander belasten. Lombardkredit Der Lombardkredit ist ein Kredit gegen Verpfändung von Depotwerten, Bankkontoguthaben, Edelmetallen und Ansprüchen aus Lebensversicherungspolicen. Er kann als Darlehen oder als Kontokorrentkredit für private und kommerzielle Zwecke gewährt werden. NAV (Nettoinventarwert) Wert eines Fondsanteils, der dem Verkehrswert des Fonds an einem bestimmten Stichtag entspricht, vermindert um die Verpflichtungen und geteilt durch die Anzahl ausstehender Anteile. Open end Es gibt keine Laufzeitbegrenzung. Perf. % YTD Die Wertentwicklung (Performance) des Fonds im laufenden Kalenderjahr. Private Equity-Fonds Die Anlage erfolgt vorwiegend in (noch) nicht an einer Börse notierte Anlagen, vorwiegend Aktien. Die Liquidität des Fonds kann dementsprechend sehr eingeschränkt sein. Rating Ein Rating ist eine systematische, qualitative Bewertung von Emittenten hinsichtlich ihrer Bonität. Es wird durch kodierte Bonitätsstufen ausgedrückt. Bekannte Agenturen, die Ratings durchführen, sind z.B. Standard & Poor’s und Moody’s. Rendite Effektivverzinsung der Anleihe nach der ISMA-Methode. Strategiefonds Eine Strategiefondsfamilie mit unterschiedlichen Risikokategorien. Es wird immer die dazugehörende Assetallokation der VP Bank umgesetzt. Treuhandanlage Geldmarktgeschäft, welches in Form von Festgeldern bei ausländischen Banken getätigt wird. Treuhandanlagen erfolgen zu einem festen Verfalltermin, festen Betrag und festen Zinssatz (oder als Treuhand-Callanlagen mit 48 Stunden Kündigungsfrist). Die Anlage wird im Namen der Bank, aber auf Rechnung und Gefahr des Kunden getätigt. Volatilität Bezeichnet einen Schwankungsbereich während eines bestimmten Zeitraums von Wertpapierkursen, Rohstoffpreisen, Zinssätzen oder auch Investmentfonds-Anteilen. Sie ist eine mathematische Grösse (annualisierte Standardabweichung) für das Mass des Risikos einer Kapitalanlage. Je grösser diese Schwankungsbreite ist, desto volatiler und damit risikoreicher ist ein Fonds. Für das Risiko ist z.B. der maximale Verlust eine weitere Messgrösse. Währungssicherung Massnahme, die eine Investition ausserhalb des eigenen Währungsraums von der Entwicklung des Wechselkurses unabhängig macht. Anleger oder Emittenten schliessen hierzu Devisentermingeschäfte ab. Währungsverluste werden damit ebenso ausgeschlossen wie Währungsgewinne. Wandelanleihenfonds Anlagefonds, der sein Vermögen hauptsächlich in Wandelanleihen investiert. Wandelprämie Preisunterschied zwischen dem Erwerb einer Aktie via Wandlung einer Wandelobligation und dem direkten Erwerb der entsprechenden Aktie an der Börse zum Aktienkurs. Die Wandelprämie bringt zum Ausdruck, um wie viele Prozent Aktien teurer zu stehen kommen, wenn sie durch Kauf und anschliessende Umwandlung von Wandelobligationen erworben werden. Wandelpreis Bei der Emission von Wandelobligationen festgelegter Wandelpreis für den Umtausch von Wandelobligationen in Aktien oder Partizipationsscheine. YTD Bezeichnet den Zeitraum seit Jahresanfang bis zum aktuellen Zeitpunkt («year-to-date»). 31 | Juli/August 2016 | Anhang | Glossar Glossar Wichtige rechtliche Hinweise (Disclaimer) Wesentliche Informationsquellen / keine Gewährleistung: Diese Dokumentation wurde von der VP Bank AG (nachfolgend: VP Bank) aufgrund von Informationsquellen erstellt, die als zuverlässig eingestuft werden. Wesentliche Informationsquellen für diese Dokumentation sind: • Sekundärresearch: Finanzanalysen spezialisierter Broker/ Analysten; 32 | Juli/August 2016 | Anhang | Disclaimer • Veröffentlichungen in in- und ausländischen Medien wie Informationsdiensten (z.B. Bloomberg, Thomson Financial Datastream, Reuters u.a.); • öffentlich verfügbare Statistiken. Obwohl bei Erstellung dieser Dokumentation grösstmögliche Sorgfalt angewandt wurde, übernimmt die VP Bank keine Gewährleis tung für die Vollständigkeit, Aktualität oder Richtigkeit des Inhalts dieser Dokumentation. Insbesondere umfassen die Informationen in dieser Dokumentation möglicherweise nicht alle wesentlichen Angaben zu Finanzinstrumenten oder deren Emittenten. Die in dieser Dokumentation geäusserten Meinungen geben die Ansichten der VP Bank zum Zeitpunkt des auf der Dokumentation genannten Datums wieder. Die VP Bank und/oder ihre Gruppengesellschaften haben möglicherweise in der Vergangenheit Dokumentationen veröffentlicht oder werden möglicherweise in Zukunft Dokumentationen veröffentlichen, die Informationen und Meinungen enthalten, die mit der vorliegenden Dokumentation nicht übereinstimmen. Die VP Bank und/oder ihre Gruppengesellschaften sind nicht verpflichtet, den Empfängern dieser Dokumentation solche abweichenden Dokumentationen zukommen zu lassen. Eignung / kein Angebot: Die Angaben in dieser Dokumentation stellen weder eine Empfehlung zum Kauf, Halten oder Verkauf der dargestellten Finanzinstrumente noch eine Rechts-, Finanz-, Buchführungs- oder Steuerberatung noch irgendeine Form von persönlicher Beratung dar. Insbesondere können in dieser Dokumentation behandelte Finanzinstrumente für einen Anleger je nach dessen Anlageziel, Zeithorizont, Risikobereitschaft, Risikofähigkeit, finanziellen Verhältnissen sowie weiteren persönlichen Umständen als auch aufgrund von mit dem Finanzinstrument verbundenen Verkaufsbeschränkungen ungeeignet sein. Die Informationen in dieser Dokumentation ersetzen daher in keiner Weise weder die individuelle Beratung durch eine hinsichtlich der oben genannten Themen qualifizierte Fachperson noch das Studium der von den Emittenten und Vertriebsträgern der Finanzinstrumente zur Verfügungen gestellten Dokumentationen (z.B. Emissionsprospekte, Termsheets, bei Anlagefonds den vollständigen und vereinfachten Prospekt). Die vorliegende Dokumentation stellt insbesondere weder eine Offerte bzw. Aufforderung zur Offertstellung noch ein öffentliches Inserat, das zu Transaktionen mit den beschriebenen Finanzinstrumenten auffordert, noch eine Aufforde- rung zum Abschluss irgendeines Rechtsgeschäfts dar. Die VP Bank sowie ihre Gruppengesellschaften lehnen jegliche Haftung für sämtliche Schäden bzw. Verluste, die auf Grundlage der in dieser Dokumentation enthaltenen Informationen geltend gemacht werden, ausdrücklich ab. Risikohinweise: Die in dieser Dokumentation erwähnten Anlagen können in ihrem Kurs und Wert sowie in den erzielten Erträgen sowohl steigen als auch sinken. Anlagen in Fremdwährungen unterliegen zusätzlich Währungsschwankungen. Einem Anleger kann nicht zugesichert werden, dass er die angelegten Beträge wieder zurückerhält. Die bisherige Performance einer Anlage ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Performance. Dasselbe gilt für Performanceprognosen. Die dargestellte Performance lässt etwaige bei Zeichnung und Rücknahme von Anteilen an Anlagefonds erhobene Kommissionen und Kosten unberücksichtigt. Kommissionen und Kosten wirken sich nachteilig auf die Performance aus. Jede in dieser Dokumentation erwähnte Anlage kann mit den nachfolgenden, nicht abschliessend aufgezählten Risiken behaftet sein: Emittenten- (Bonitäts-), Markt-, Kredit-, Liquiditäts-, Zins- und Währungsrisiko sowie wirtschaftliches und politisches Risiko. Besonders Anlagen in Schwellenländern (Emerging Marktes) sind spekulativ und diesen Risiken besonders stark ausgesetzt. Eigengeschäfte: Die VP Bank und/oder ihre Gruppengesellschaften und/oder deren Mitarbeitende können sich im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen an anderen Finanzgeschäften mit den Emittenten der in dieser Dokumentation erwähnten Anlagen beteiligen. Sie können in diese Emittenten investieren oder Dienstleistungen für diese erbringen, Aufträge von diesen akquirieren sowie Positionen in deren Anlagen oder Optionen auf diese halten, Transaktionen mit diesen Positionen durchführen oder ein sonstiges erhebliches Interesse hinsichtlich der Emittenten der in dieser Dokumentation erwähnten Anlagen haben. Dies kann auch bereits früher der Fall gewesen sein. Grundlegende methodische Ansätze zur Finanzanalyse: Die VP Bank hat folgende grundlegende methodische Ansätze der Finanzanalyse festgelegt: • Die Aktienauswahlliste basiert auf einem globalen, quantitativen Screeningmodell. Dieses rangiert Aktien anhand von Faktoren, die langfristig die höchsten Performancebeiträge liefern. • Die Bondselektion berücksichtigt pro Währung ausschliesslich Anleihen ohne spezielle Klauseln (Bullet Bonds). Es handelt sich dabei um Eurobonds mit Investment Grade Rating ohne erhöhte Risikoaufschläge. Weiteres Augenmerk wird auf die Handelbarkeit gelegt, bevor in die Segmente Staats- bzw. Unternehmensanleihen unterteilt wird. • Die ETF-Selektion erfolgt anhand eines quantitativen Scorings und einer qualitativen Analyse. Anlagehorizont: Die Empfehlungen bauen auf gut diversifizierten Portfolios auf. Die empfohlenen Anlagehorizonte liegen bei ausgewogenen Portfolios bei fünf bis zehn Jahren, bei Aktienportfolios in der Regel bei über zehn Jahren. Interne organisatorische und regulative Vorkehrungen zur Prävention von Interessenkonflikten: Die VP Bank und deren Gruppengesellschaften haben interne organisatorische und regulative Vorkehrungen getroffen, um möglichen Interessenkonflikten vorzubeugen und diese, sofern vorhanden, offenzulegen. Erläuterung von Interessenkonflikten: Mögliche Interessenkonflikte sind mittels nachfolgenden Ziffern beim Emittentennamen wie folgt gekennzeichnet: Die VP Bank und/oder deren Gruppengesellschaften 1. sind am Emittenten mit mehr als fünf Prozent beteiligt, 2. haben bedeutende finanzielle Interessen in Bezug auf den Emittenten, 3. waren innerhalb der vorangegangenen zwölf Monate an der Führung eines Konsortiums beteiligt, das Finanzinstrumente des Emittenten im Wege eines öffentlichen Angebots emittierte, 4. sind ein Market Maker in den Finanzinstrumenten des Emittenten, 5. haben innerhalb der vorangegangenen zwölf Monate mit Emittenten, die selbst oder deren Finanzinstrumente Gegenstand der Finanzanalyse sind, eine Vereinbarung über Dienstleistungen im Zusammenhang mit Investmentbanking-Dienstleistungen geschlossen oder eine Leistung oder ein Leistungsversprechen aus einer solchen Vereinbarung erhalten, 6. haben mit den Emittenten, die selbst oder deren Finanzinstrumente Gegenstand der Finanzanalyse sind, eine Vereinbarung zur Erstellung der Finanzanalyse getroffen. Hinweise zum Vertrieb dieser Dokumentation: Der Zugang zu den in dieser Dokumentation enthaltenen Informationen bzw. den darin beschriebenen Finanzinstrumenten (insbesondere Anlagefonds) kann durch nationale Gesetze beschränkt sein. Der Inhalt dieser Dokumentation bzw. die darin beschriebenen Finanzinstrumente (insbesondere Anlagefonds) sind somit nicht für Personen oder Gesellschaften bestimmt, die einer Rechtsordnung unterstehen, die den Zugang zu diesen Informationen bzw. den Erwerb der beschriebenen Finanzinstrumente (insbesondere Anlagefonds) verbietet oder von einer Bewilligung abhängig macht (sei es aufgrund der Nationalität der betreffenden Person, ihres Wohnsitzes oder aus anderen Gründen). Personen, in deren Besitz diese Dokumentation gelangt bzw. die darin beschriebene Finanzinstrumente (insbesondere Anlagefonds) erwerben wollen, müssen sich daher über örtliche Gesetze und etwaige Beschränkungen informieren und diese einhalten. Der Inhalt dieser Dokumentation ist urheberrechtlich geschützt, und ihre Verwendung ausser zum privaten Gebrauch bedarf der vorgängigen Zustimmung der VP Bank. British Virgin Islands: Diese Informationen wurden von der VP Bank (BVI) Ltd, VP Bank House, 156 Main Street, Road Town, Tortola VG1110, Britische Jungferninsel, verteilt. Die VP Bank (BVI) Ltd untersteht der Bewilligung und Aufsicht durch die British Virgin Islands Financial Services Commission. Hong Kong: Diese Informationen wurden von der VP Wealth Management (Hong Kong) Ltd, 33/F, Suite 3305, Two Exchange Square, 8 Connaught Place, Central, Hong Kong, verteilt. Singapur: Diese Dokumentation wurde von der VP Bank (Singapore) Ltd, 8 Marina View, #27-03 Asia Square Tower 1, Singapur 018960, Singapur, verteilt, die von der Monetary Authority of Singapore als «Merchant Bank» zugelassen ist. Liechtenstein: Diese Dokumentation wurde von der VP Bank AG, Aeulestrasse 6, 9490 Vaduz, Liechtenstein, erstellt und verteilt. Die VP Bank AG untersteht der Zulassung und Regulierung durch die Finanzmarktaufsicht (FMA) Liechtenstein. Luxemburg: Diese Informationen wurden von der VP Bank (Luxembourg) SA, 26, Avenue de la Liberté, L-1930 Luxemburg, Luxemburg, verteilt. Die VP Bank (Luxembourg) SA untersteht der Zulassung und Regulierung durch die Commission de Surveillance du Secteur Financier (CSSF). Schweiz: Diese Informationen wurden von der VP Bank (Schweiz) AG, Bahnhofstrasse 3, 8001 Zürich, Schweiz, verteilt. Die VP Bank (Schweiz) AG untersteht der Zulassung und Regulierung durch die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA. USA/Kanada: Weder die vorliegende Dokumentation noch Kopien davon dürfen an Personen abgegeben werden, die ihren Wohnsitz in den USA oder Kanada haben oder die Staatsangehörigkeit eines dieser Staaten oder beider Staaten besitzen. 33 | Juli/August 2016 | Anhang | Disclaimer • Die Fondsselektion erfolgt nach dem «Best in Class»-Ansatz. Der mehrstufige Analyseprozess beinhaltet unter anderem quantitative und qualitative Elemente. Die VP Bank Gruppe Die VP Bank AG ist eine in Liechtenstein domizilierte Bank und untersteht der Finanzmarktaufsicht (FMA) Liechtenstein, Landstrasse 109, Postfach 279, 9490 Vaduz, Liechtenstein, www.fma-li.li VP Bank AG Aeulestrasse 6 9490 Vaduz · Liechtenstein T +423 235 66 55 · F +423 235 65 00 [email protected] · www.vpbank.com MwSt.-Nr. 51.263 · Reg.-Nr. FL-0001.007.080-0 VP Bank (Schweiz) AG Bahnhofstrasse 3 8001 Zürich · Schweiz T +41 44 226 24 24 · F +41 44 226 25 24 · [email protected] VP Bank (Luxembourg) SA 26, Avenue de la Liberté L-1930 Luxemburg · Luxemburg T +352 404 770-1 · F +352 481 117 · [email protected] VP Bank (BVI) Ltd VP Bank House · 156 Main Street · Postfach 2341 Road Town · Tortola VG1110 · Britische Jungferninseln T +1 284 494 11 00 · F +1 284 494 11 44 · [email protected] VP Bank (Singapore) Ltd 8 Marina View · #27-03 Asia Square Tower 1 Singapur 018960 · Singapur T +65 6305 0050 · F +65 6305 0051 · [email protected] VP Wealth Management (Hong Kong) Ltd 33/F · Suite 3305 · Two Exchange Square 8 Connaught Place · Central · Hongkong T +852 3628 99 00 · F +852 3628 99 11 · [email protected] VP Bank AG Repräsentanz Hongkong 33/F · Suite 3305 · Two Exchange Square 8 Connaught Place · Central · Hongkong T +852 3628 99 99 · F +852 3628 99 11 · [email protected] VP Bank (Schweiz) AG Repräsentanz Moskau World Trade Center · Office building 2 · Entrance 7 · 5th Floor · Office 511 12 Krasnopresnenskaya Embankment · 123610 Moskau · Russische Föderation T +7 495 967 00 95 · F +7 495 967 00 98 · [email protected] VP Fund Solutions (Luxembourg) SA 26, Avenue de la Liberté · L-1930 Luxemburg · Luxemburg T +352 404 770-260 · F +352 404 770-283 [email protected] · www.vpfundsolutions.com VP Fund Solutions (Liechtenstein) AG Aeulestrasse 6 · 9490 Vaduz · Liechtenstein T +423 235 67 67 · F +423 235 67 77 [email protected] · www.vpfundsolutions.com Impressum Redaktion Group Investment Research VP Bank AG Aeulestrasse 6 9490 Vaduz T +423 235 61 73 F +423 235 76 21 [email protected] Für den Inhalt verantwortlich Stefan Schwitter, Leiter Group Investment, Product & Market Management Bernd Hartmann, Leiter Group Investment Research Dr. Thomas Gitzel, Senior Economist Rolf Kuster, Investment Strategist Jens Zimmermann, Senior Equity Analyst Bernhard Allgäuer, Senior Investment Strategist Christoph Boner, Leiter Investment Management Aurelia Schmitt-Marxer, Leiterin Investment Management Liechtenstein Norman Quaderer, Junior Investment Strategist Christina Strutz, Office & Publication Manager Erscheinungsart Zweimonatlich Erscheinungsdatum 4. Juli 2016 Redaktionsschluss 24. Juni 2016 Schlusskurse 21. Juni 2016, sofern nicht anders vermerkt Quelle für Charts und Statistiken Bloomberg, Reuters, Thomson Financial Datastream, sofern nicht anders vermerkt Fotos Roland Korner, Triesen Druck BVD Druck+Verlag AG, Schaan Swiss Climate Klimaneutral gedruckt SC2016011404 • www.swissclimate.ch