Das Internetschichtenmodell Das Internetschichtenmodell ist ein Architekturmodell, auf dem die Kommunikation im Internet beruht. Es besteht aus 4 Schichten (von unten nach oben): der Netzwerkzugriffsschicht, der Internetschicht, der Transportschicht und der Anwendungsschicht. Jede dieser Schichten erbringt bestimmte Dienste bzw. Funktionen, welche sie der jeweils höheren Schicht anbietet. Diese Dienste werden durch Protokolle geregelt. Dabei stehen auf jeder Schicht mehrere Protokolle zur Auswahl (je nach Dienst). Die Anwendungsschicht Die oberste Schicht des DoD-Modells ermöglicht es Anwendungsprozessen (z. B. einem Browser) auf das Internet und seine Kommunikationsdienste zuzugreifen. Diese Dienste sind dir schon bekannt, z. B. WWW FTP, e-Mail. Ebenso hast du dich bereits mit den Protokollen beschäftigt, welche die jeweiligen Dienste regeln (HTTP, FTP, SMTP/POP3) Kommunikationsdienste: WWW, e-Mail, ... Anwendungsschicht Kommunikationsdienste: WWW, e-Mail, ... FTP, HTTP, SMT/POP3, DNS ... Anwendungsschicht Die Transportschicht Diese Schicht bietet der Anwendungsschicht einen Verbindungsdienst (Ende-zu-Ende) an. Das bedeutet, sie stellt eine virtuelle Verbindung zwischen zwei entfernten Computern her. Dieser Verbindungsdienst kann auf zwei Arten erfolgen: a) sicher und zuverlässig, d.h. Kontrolle der Korrektheit der übertragenden Daten. Dieser Dienst wird durch das Transmission Control Protocol (TCP - eines der wichtigsten Protokolle im Internet) geregelt. b) unzuverlässig, aber schnell. Dieser Dienst wird durch das User Datagram Protocol (UDP) geregelt Ende-zu-Ende-Verbindungsdienst Transportschicht Ende-zu-Ende- Verbindungdienst TCP, UDP Transportschicht Die Internetschicht Sie bietet der Transportschicht einen Datenpaket-Übertragungsdienst (Weitervermittlung, Wegewahl) an. Dies beinhaltet das Versenden einzelner Datenpakete von einem Computer über das Internet zu einem anderen Computer. Das wohl wichtigste Protokoll im Internet, das Internet Protocol (IP) regelt diesen Dienst. Dabei ist es u. a. für die Adressierung der beteiligten Computer verantwortlich. Datenpaket-Übertragung Internetschicht Datenpaket-Übertragung Internetschicht IP, ... Die Netzwerkzugriffsschicht Diese Schicht schließlich bietet der Internet-Schicht einen physischen Übertragungsdienst an, d. h. sie kümmert sich um die Bitübertragung, die Steuerung des Netzzugriffs usw. Dieser Dienst wird durch die jeweilige Datenübertragungstechniken (und die dazugehörigen Protokolle) geregelt, z.B. Ethernet, X.25, WLAN. physische Übertragung Netzwerkzugriffsschicht physische Übertragung Ethernet, ... Netzwerkzugriffsschicht Anwendungsschicht (FTP, HTTP, SMTP/POP3, DNS, ...) Transportschicht (TCP, UDP) Internetschicht (IP, ...) Netzwerkzugriffsschicht (Ethernet, X.25, WLAN, ...) Ablauf der Kommunikation im Internetschichtenmodell Computer A Computer B Anwendung Anwendungsschicht Daten Nachricht H Anwendung Daten Transportschicht Segment Internetschicht Netzwerkzugriffsschicht Paket Frame H Nachrichten H H Anwendungsschicht Transportschicht Segment Internetschicht Paket Netzwerkzugriffsschicht Übertragungsmedium Eine Anwendung auf dem Computer A möchte mit einer Anwendung auf dem Computer B Daten austauschen (z. B. Webbrowser ruft Website auf). Die Anwendung nutzt den Kommunikationsdienst, welchen die Anwendungsschicht bietet (z.B. WWW beim Aufruf einer Website) und übergibt ihr die entsprechenden Daten. Die Anwendungsschicht hängt an die zu sendenden Daten ihren Header (Steuerinformationen) an (z.B. HTTPHeader). Dieses Datenelement (Header+Daten) heißt in dieser Schicht Nachricht und wird an die Transportschicht übergeben, um den Ende-zu-Ende-Verbindungsdienst zu nutzen (zur Herstellung einer Verbindung zu Computer B). Die Transportschicht ihrerseits nimmt die Nachricht entgegen, setzt ihren Header davor (z.B. TCP-Header: enthält Quell- und Zieladresse) und reicht das Segment (Header+Nachricht) an die Internet-Schicht weiter, um den Datenpaket-Übertragungsdienst zu nutzen. Die Internetschicht fügt ihren Header (IP-Header: enthält Quell- und Ziel-IP-Adresse) an und übergibt das IPPaket (Header+Segment) an die Netzwerkzugriffsschicht. Diese wiederum setzt ihren Header davor und sendet den Frame (Header+Paket) über das jeweilige Übertragungsmedium (z.B. Telefonleitung) bis zum ersten Router. Dieser wertet die Header aus und leitet den Frame weiter bis er schließlich beim Computer B ankommt. Beim Empfänger wird zuerst in der Netzwerkzugriffsschicht der Header des Framms entfernt und ausgewertet. Anschließend wird das IP-Paket der Internetschicht übergeben. Diese entfernt ihren Header, wertet ihn aus (z.B. IP-Adressüberprüfung) und übergibt das Segment dann der Transportschicht. In dieser und der Anwendungsschicht erfolgen die selben Schritte, bis die Daten schließlich bei der Anwendung (z. B. Anfrage an HTTP-Server) ankommen.