Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Monte-Carlo-Simulation und Ising-Modell Simon Dinter Betreuer: Prof. Dr. Müller-Preußker Seminar zur theoretischen Physik, SS 2007 5. Juli 2007 S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Gliederung 1 Das Ising Modell 2 Monte Carlo Simulation Motivation Prinzip der MCS Algorithmen Statistischer Fehler 3 Phasenübergang Kritische Exponenten und Ordnungsparameter Finite Size Scaling 4 Zusammenfassung etc. Zusammenfassung Ausblick Literatur S. Dinter MCS & Ising-Modell Zusammenfassung etc. Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Was ist das Ising Modell? Einschränkung des Heisenberg-Modells auf eine Raumrichtung. Halbwegs realistisches Modell eines Viel-Teilchen-Systems, das Phasenübergang zeigt und (eingeschränkt) mathematisch streng behandelbar ist Anschauliches Demonstrationsmodell für Pfadintegral-Simulation in QM Einfaches Modell für magnetische Vielteilchen-Systeme mit auf eine Raumrichtung fixierten permanenten magnetischen Momenten ⇒ Verständnis von Ferromagnetismus Modell einer Flüssigkeit (Hard Core WW-Potential zwischen Molekülen), ”Gittergasmodell” Beschreibung binärer Legierungen (z.B Zn - Cu) Erschließung des Verhaltens von Ionenkanälen in Membranen, Kohärenzerscheinungen auf Kapitalmärkten, . . . S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Hamiltonian (1) Definition Seinen N auf Gitterplätzen lokalisierte permanente magnetische Momente (Spins) si (i = 1, . . . , N) mit je 2 Einstellungsmöglichkeiten si = ±1 und externes Magnetfeld h Dann lautet der Hamiltonian: H=− N X ji,j si sj − h i,j=1 S. Dinter N X si i=1 MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Hamiltonian (2) Kommentare Erster Summand: WW der Spins untereinander, zweiter Summand: WW Spin mit Magnetfeld Ferromagnetismus : j ≥ 0, Anitferromagnetismus: j ≤ 0 Meist Einschränkung auf Nächste-Nachbar-Wechselwirkung: jij ≡ j, falls i, j Indizes nächste Nachbarn, 0 sonst Randbedingungen erforderlich Dimensionalität des Systems bestimmt Anzahl nächster Nachbarn S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Mathematische Behandlung (1) Zustandssumme Alle relevanten thermodynamischen Größen lassen sich aus der Zustandssumme Z ableiten. !! Ĥ Z (T ) := Sp exp − kB T Hier: Z (T , N, h) = X {si,j } Ĥ ({si,j } ; h) exp − kB T ! 2 mögliche Einstellungen für jeden Spin → 2N Summanden in Z S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Mathematische Behandlung (2) Beispiele für thermodynamische Größen Mit β ≡ 1/kB T gilt: Innere Energie U = hHi = − ∂ ln Z ∂β Freie Energie F = −kB T ln Z Magnetisierung M=N S. Dinter ∂ ln Z ∂βh MCS & Ising-Modell Zusammenfassung etc. Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Mathematische Behandlung (3) Das Ising-Modell ist exakt lösbar für Nächste-Nachbar-Wechselwirkung in d = 1 für beliebiges h Nächste-Nachbar-Wechselwirkung in d = 2 für h = 0 Bisher nicht analytisch gelöst für d = 3 S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Motivation für Monte Carlo Simulation Grundsätzliche Vorteile der Simulation Physikalische bzw. statistische Probleme häufig zu kompliziert für analytische Lösung Schneller und einfacher als streng analytische Lösung Unabhängige Überprüfung analytischer Resultate möglich Einschränkungen Benötigen schnelle Rechner, denn relativer statistischer Fehler proportional zur ”Rechenzeit” 1 1 ∼√ ∼√ τcomp N Guter Zufallszahlengenerator erforderlich Größe des simulierten Systems durch Speicher beschränkt S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Motivation für Monte Carlo Simulation Grundsätzliche Vorteile der Simulation Physikalische bzw. statistische Probleme häufig zu kompliziert für analytische Lösung Schneller und einfacher als streng analytische Lösung Unabhängige Überprüfung analytischer Resultate möglich Einschränkungen Benötigen schnelle Rechner, denn relativer statistischer Fehler proportional zur ”Rechenzeit” 1 1 ∼√ ∼√ τcomp N Guter Zufallszahlengenerator erforderlich Größe des simulierten Systems durch Speicher beschränkt S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Prinzip am Beispiel des Ising-Modells Erzeuge statistisches Ensemble { {s}i } (i = 1, . . . , M), M 2N hinreichend groß Dabei grundsätzlich verschiedene Methoden der Erzeugung (Sampling): Sampling Methoden Simple Sampling Biased Sampling Importance Sampling Werden im Folgenden nur Importance Sampling behandeln. S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Importance Sampling (1) Erzeugung der Konfigurationen unter Berücksichtigung des statistischen Gewichts H ({s}i ) 1 exp − P ({s}i ) = Z kB T für jede Konfiguration Der Mittelwert eines Operators O hOi = H ({s}i ) 1X O ({s}i ) exp − Z kB T {s}i Lässt sich dann wie folgt abschätzen hOi ' M 1 X O ({s}i ) M i=1 S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Importance Sampling (2) Wie erzeugt man Konfigurationen mit diesem Gewicht? Man kann zeigen, dass als Hinreichende Bedingung die ”Detailed Balance” Bedingung Detailed Balance P ({s}i ) W ({s}i → {s}i0 ) = P ({s}i0 ) W ({s}i0 → {s}i ) erfüllt sein muss. W ist nicht eindeutig! Spezielle Wahl kann Algorithmus optimieren/vereinfachen. Trivialerweise erfüllt, falls W ({s}i → {s}i0 ) ≡ W ({s}i0 ) = P ({s}i0 ) S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Importance Sampling (2) Wie erzeugt man Konfigurationen mit diesem Gewicht? Man kann zeigen, dass als Hinreichende Bedingung die ”Detailed Balance” Bedingung Detailed Balance P ({s}i ) W ({s}i → {s}i0 ) = P ({s}i0 ) W ({s}i0 → {s}i ) erfüllt sein muss. W ist nicht eindeutig! Spezielle Wahl kann Algorithmus optimieren/vereinfachen. Trivialerweise erfüllt, falls W ({s}i → {s}i0 ) ≡ W ({s}i0 ) = P ({s}i0 ) S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Importance Sampling (2) Wie erzeugt man Konfigurationen mit diesem Gewicht? Man kann zeigen, dass als Hinreichende Bedingung die ”Detailed Balance” Bedingung Detailed Balance P ({s}i ) W ({s}i → {s}i0 ) = P ({s}i0 ) W ({s}i0 → {s}i ) erfüllt sein muss. W ist nicht eindeutig! Spezielle Wahl kann Algorithmus optimieren/vereinfachen. Trivialerweise erfüllt, falls W ({s}i → {s}i0 ) ≡ W ({s}i0 ) = P ({s}i0 ) S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Vorbereitungen Gegeben sei d-dimensionales Gitter mit N Gitterplätzen, auf denen Spins mit 2 Einstellmöglichkeiten lokalsisiert sind, z.B. dreidimensionales Gitter mit L Gitterplätzen in jeder Raumrichtung Definiere Randbedingungen (z.B. periodisch in alle Raumrichtungen fortgesetztes Gitter) Stelle beliebige Anfangskonfiguration her Beispiele für Anfangskonfigurationen ”Kaltstart”: Alle Spins gleichgerichtet ”heißer Start”: Alle Spins beliebig gerichtet Beliebige andere Konfiguration denkbar, z.B. ”Schachbrett” (nächste Nachbarn entgegengerichtet) S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Vorbereitungen Gegeben sei d-dimensionales Gitter mit N Gitterplätzen, auf denen Spins mit 2 Einstellmöglichkeiten lokalsisiert sind, z.B. dreidimensionales Gitter mit L Gitterplätzen in jeder Raumrichtung Definiere Randbedingungen (z.B. periodisch in alle Raumrichtungen fortgesetztes Gitter) Stelle beliebige Anfangskonfiguration her Beispiele für Anfangskonfigurationen ”Kaltstart”: Alle Spins gleichgerichtet ”heißer Start”: Alle Spins beliebig gerichtet Beliebige andere Konfiguration denkbar, z.B. ”Schachbrett” (nächste Nachbarn entgegengerichtet) S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Lokaler Algorithus (1) Erzeuge nun sukzessive neue Zustände, indem immer ein Spin gemäß Boltzmann-Statistik geändert wird wobei alle anderen fixiert bleiben. Spin ist ”im Wärmebad seiner Nachbarn” ⇒ Heat Bath Algorithmus. Dann betrachten wir für festes k: ! N X X X H = −sk j si + h −h sl − j sm sl i∈N.N. | {z A l=1, l6=k m,lN.N. } Somit ist die Wahrscheinlichkeit, bei fixierten Spins Si6=k den Spin sk zu erhalten, mit a = A/kB T : W (sk ) = const · e +ask S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Lokaler Algorithus (2) Wir erhalten: W (sk = +1) = e +a e +a + e −a W (sk = −1) = e −a e +a + e −a W erfüllt per Konstruktion Detailed Balance Bedingung! S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Heat Bath Algorithmus Umsetzung des Heat Bath Algorithmus: 1 2 3 4 5 Wähle einen (beliebigen) Gitterplatz k aus Berechne a und damit W (sk = ±1) Wähle Zufallszahl η aus [0; 1] und setze sk = +1 falls η < W (sk = +1) sk = −1 η ≥ W (sk = +1) falls Schritte 1 bis 3 so oft wiederholen, bis statistische Unabhängigkeit (asymptotisch) gewährleistet ist, d.h. dass aktuelle Spinkonfiguration und Startkonfiguration unkorreliert sind. (Mindestens einmal das gesamte Gitter durchlaufen) Konfiguration dann als neue Konfiguration ins Ensemble aufnehmen oder Mittelwert gewünschter Observablen speichern. S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Statistischer Fehler Wir betrachten den Erwartungswert des Quadrates des statistischen Fehlers bei M Messungen einer Größe A. Nach einigen Umformungen und Annahmen erhalten wir als Endergebnis mit Beobachtungszeit τobs : Statistische Fehlerabschätzung D E τA 2 (δA)2 ≈ 2 A − hAi2 τobs Diese Abschätzung gilt nur für Korrelationszeiten τA τobs /M, für den umgekehrten Fall erhalten wir das gleiche Ergebnis wie im unkorellierten Fall (Simple Sampling) S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Cluster Algorithmen (1) Problem beim lokalen Algorithmus: Schlechte Performance in der Nähe des Kritischen Punktes, da (im thermodyn. Limes) Korrelationslänge und -zeit divergieren Vorteil Cluster-Algorithmen: Cluster können sehr groß werden, bis Ordnung Korrelationslänge. Problem: Volumenabhängigkeit Cluster Algorithmen u.a. von Swendsen & Wang und U. Wolff S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Cluster Algorithmen (2) Prinzip des Swendsen Wang Cluster-Algorithmus Wenn benachbarte Spins gleichgerichtet, diese mit gewisser Wahrscheinlichkeit w zu Clustern zusammenfassen, für jeden Cluster zufälligen Spinwert auswählen und diesen jedem Spin im Cluster zuweisen. w ≤ exp −δH/kB T Prinzip des Cluster-Algorithmus von Wolff Beim Swendsen Wang Algorithmus werden viele Cluster erzeugt. Idee: Einen Spin zufällig auswählen (”Dartwurf”) und um diesen einen einzigen Cluster konstruieren. Verschiedene Vor- und Nachteile, siehe Literatur S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Cluster Algorithmen (2) Prinzip des Swendsen Wang Cluster-Algorithmus Wenn benachbarte Spins gleichgerichtet, diese mit gewisser Wahrscheinlichkeit w zu Clustern zusammenfassen, für jeden Cluster zufälligen Spinwert auswählen und diesen jedem Spin im Cluster zuweisen. w ≤ exp −δH/kB T Prinzip des Cluster-Algorithmus von Wolff Beim Swendsen Wang Algorithmus werden viele Cluster erzeugt. Idee: Einen Spin zufällig auswählen (”Dartwurf”) und um diesen einen einzigen Cluster konstruieren. Verschiedene Vor- und Nachteile, siehe Literatur S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Kritische Exponenten (1) Beschreibt das Verhalten einer Funktion f () nahe des kritischen Punktes Tc . weiter Definition Funktion f () sei positiv und stetig für geeignet kleine Werte von ≡ T − Tc . Tc Dann ist ln f () ln der kritische Exponent von f , falls der Grenzwert existiert. λ ≡ lim →0 Notation f () ∝ λ Impliziert nicht: f () = Aλ S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Kritische Exponenten (1) Beschreibt das Verhalten einer Funktion f () nahe des kritischen Punktes Tc . weiter Definition Funktion f () sei positiv und stetig für geeignet kleine Werte von ≡ T − Tc . Tc Dann ist ln f () ln der kritische Exponent von f , falls der Grenzwert existiert. λ ≡ lim →0 Notation f () ∝ λ Impliziert nicht: f () = Aλ S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Kritische Exponenten (2) Universalitätshypothese Kritische Exponenten sind fast universell, sprich für alle thermodynamischen Systeme gleich, hängen nur ab von Dimension d des Systems Reichweite der Teilchen-Wechselwirkung Spindimensionalität (wichtig bei magnetischen Systemen) Durch Simulation und exakte Rechnung: β = 0, 125 für d = 2 Durch Simulation in d = 3 ergeben sich typische Werte β ≈ 0, 325 ± 0, 04 S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Kritische Exponenten (2) Universalitätshypothese Kritische Exponenten sind fast universell, sprich für alle thermodynamischen Systeme gleich, hängen nur ab von Dimension d des Systems Reichweite der Teilchen-Wechselwirkung Spindimensionalität (wichtig bei magnetischen Systemen) Durch Simulation und exakte Rechnung: β = 0, 125 für d = 2 Durch Simulation in d = 3 ergeben sich typische Werte β ≈ 0, 325 ± 0, 04 S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Ordnungsparameter (1) Wie wird Phasenübergang charakterisiert? Phasenübergänge mit spontaner Symmetriebrechung: Ordnungsparameter Ordnungsparameter sind im einem Zustand des Systems Null und nehmen im anderen einen Wert 6= 0 an Beispiele: Phasenübergang magnetischer PÜ flüssig/gasförmig Supraleitung Ordnungsparameter spontane Magnetisierung Dichtedifferenz Amplitude der kohärenten Wellenfunktion Bemerkung: Ordnungsparameter kann auch richtungsabhängig sein (→ Supraleiter) S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Ordnungsparameter (2) weiter Ordnungsparameter für das Ising-Modell: Spontane Magnetisierung pro Gitterplatz m ∼ hsi m0 (T ) := lim+ lim m (T , h) h→0 N→∞ Wichtige Bemerkung In einem endlichen System findet aber kein Phasenübergang statt, da Korrelationslänge und Korrelationszeit endlich sind. Das bedeutet insbesondere für die spontane Magnetisierung, dass die Wahrscheinlichkeit, von einem Zustand m > 0 in einen anderen mit m < 0 zu kommen, nicht Null ist. ⇒ Müssen vom endlichen System auf ein unendlich ausgedehntes System skalieren: Finite Size Scaling S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Ordnungsparameter (2) weiter Ordnungsparameter für das Ising-Modell: Spontane Magnetisierung pro Gitterplatz m ∼ hsi m0 (T ) := lim+ lim m (T , h) h→0 N→∞ Wichtige Bemerkung In einem endlichen System findet aber kein Phasenübergang statt, da Korrelationslänge und Korrelationszeit endlich sind. Das bedeutet insbesondere für die spontane Magnetisierung, dass die Wahrscheinlichkeit, von einem Zustand m > 0 in einen anderen mit m < 0 zu kommen, nicht Null ist. ⇒ Müssen vom endlichen System auf ein unendlich ausgedehntes System skalieren: Finite Size Scaling S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Ordnungsparameter (3) Magnetisierung pro Gitterplatz in Abhängigkeit eines äußeren Magnetfeldes bei verschiedenen Temperaturen S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Ordnungsparameter (4) Entwicklung der Magnetisierung für bei MC-Simulation für kleines System, wir sehen, dass Magnetisierung ”umklappt” S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Finite Size Scaling (1) Phänomenologische Aussagen der Finite Size Scaling Theorie Skaleneffekte werden gesteuert durch den Quotienten L/ξ, ξ ist Korrelationslänge Dabei gilt für T ≈ TC : L ' Lν ξ Definition Ergebnis für die Magnetisierung (→ Brankov, Kap. 4.3): mL (T , h) ' bL−β/ν Y aL1/ν , bhLδ/ν Y ist universelle Skalierungsfunktion, hängt aber von Randbedingungen und Systemgeometrie ab. S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Finite Size Scaling (1) Phänomenologische Aussagen der Finite Size Scaling Theorie Skaleneffekte werden gesteuert durch den Quotienten L/ξ, ξ ist Korrelationslänge Dabei gilt für T ≈ TC : L ' Lν ξ Definition Ergebnis für die Magnetisierung (→ Brankov, Kap. 4.3): mL (T , h) ' bL−β/ν Y aL1/ν , bhLδ/ν Y ist universelle Skalierungsfunktion, hängt aber von Randbedingungen und Systemgeometrie ab. S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Finite Size Scaling (2) Spontane Magnetisierung Spontane Magnetisierung m0 (T ) als Ordnungsparameter: Doppelte Grenzwertbildung unhandlich und unüblich, denn für T < TC ist in hinreichend großen Systemen Magnetisierung +m oder −m ausreichend metastabil, so dass vernünftige Abschätzungen gemacht werden können. Aber: Für T > TC findet man womöglich Magnetisierung δm 6= 0, da sich Fluktuationen wegen endlicher Beobachtungszeit und endlicher Systemgröße nicht vollständig herausmitteln. Benötigen hinreichend lange Beobachtungszeiten S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Finite Size Scaling (3) Jedoch: Bei T % TC nimmt m ab und δm zu, bis Fluktuationen in O (m) Lösung: Root Mean Square des Ordnungsparameters bilden: 1/2 mrms * N !2 + q X = hm2 i = Si /N i=1 = 1 N Abschätzung ergibt für T = TC mit N = Ld mrms (T = TC ) ∝ L−β/ν S. Dinter MCS & Ising-Modell N X i,j=1 1/2 hSi Sj i Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Finite Size Scaling (4) Im endlichen System ist der Ordnungsparameter wahrscheinlichkeitsverteilte Größe Die Dichte der Wahrscheinlichkeitsverteilung ist symmetrisch. Für T > TC und L ξ ist die Wahrscheinlichkeitsverteilungsdichte für einen Ordnungsparameter von Gauß’scher Form. Für T ≈ TC wird diese breiter und verliert ihre Gaußsche Form, sie bildet ein abgeflachtes Plateau. Für T < TC und wiederum L ξ besitzt sie in der Nähe der Werte +m0 und −m0 jeweils Gauß’sche Form weicht jedoch für m → 0 davon ab. S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Finite Size Scaling (5) Wahrscheinlichkeitsverteilung für spontane Magnetisierung im endlichen System bei Temperatur T < TC S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Finite Size Scaling (6) Für große L sollte auch h|s|iL eine gute Näherung der spontanen Magnetisierung sein, da bei akzeptablen Beobachtungszeiten kein Wechsel von positiver zu negativer Magnetisierung stattfindet, wir ”sehen” also nur die Hälfte der Wahrscheinlichkeitsverteilung. ⇒ hsiL ' h|s|iL . Auf der nächsten Folie werden verschiedene Abschätzungen für spontane Magnetisierung verglichen. Wir stellen fest, dass sich diese für große L dem gleichen Wert annähern. S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Finite Size Scaling (7) S. Dinter MCS & Ising-Modell Zusammenfassung etc. Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Finite Size Scaling (8) Bisher nur L ξ für Abschätzungen betrachtet In der Praxis ist Korrelationslänge ξ meist unbekannt Gauß’scher Charakter der Verteilungsfunktion kann durch Berechnung der sogenannten 4.-Ordnung- oder Binderkumulante: 4 s L UL = 1 − 3 hs 2 i2L getestet werden. S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Finite Size Scaling (9) S. Dinter MCS & Ising-Modell Zusammenfassung etc. Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Zusammenfassung Ising Modell äußerst vielseitig Monte-Carlo-Simulationen mächtiges Werkzeug zur Lösung komplizierter statistischer Probleme Phasenübergang: Konzepte und Schwierigkeiten S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Ausblick Monte-Carlo-Simulationen werden benötigt zur Kalkulation hochdimensionaler Integrale, z.B. Pfadintegrale in QM und OFT für numerische Behandlung statistischer Modelle, z.B. Supraleitung bei hohen Temperaturen zu verstehen speziell um Quantenfeldtheorien zu simulieren, insbesondere Quantenchromodynamik: Berechnung des Massenspektrums von Hadronen S. Dinter MCS & Ising-Modell Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Dank Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit S. Dinter MCS & Ising-Modell Zusammenfassung etc. Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Links Java-Applet mit lokalem Algorithmus http://bartok.ucsc.edu/peter/java/ising/keep/ising.html Zusätzlich Cluster-Algorithmen http://www-fcs.acs.i.kyoto-u.ac.jp/˜harada/monte-en.html S. Dinter MCS & Ising-Modell Zusammenfassung etc. Das Ising Modell Monte Carlo Simulation Phasenübergang Zusammenfassung etc. Literatur Binder, Heermann: Monte Carlo Simulation in Statistical Physics W. Nolting: Grundkurs Theoretische Physik, Bd.4, Kap.4 H. Eugene Stanley: Introduction to Phase Transitions and Critical Phenomena Rodney J. Baxter: Exactly Solved Models in Statistical Mechanics Brankov, Danchev, Tonchev: Theory of Critical Phenomena in Finite Size Systems U. Wolff: Comparison between Cluster Monte Carlo Algorithms in the Ising Model U. Wolff: Cluster Algorithms for Non-Linear Sigma Models (→ HEP-Spires) Deckblatt S. Dinter MCS & Ising-Modell