Schwerpunkt Erster Weltkrieg Clara Immerwahr Mittwoch, 28. Mai 2014, um 20.15 Uhr 14 - Tagebücher des Ersten Weltkriegs Vier Folgen, 27. und 28. Mai 2014, ab 21.45 Uhr Schwerpunkt Erster Weltkrieg / Clara Immerwahr | 3 VORWORT MITTWOCH, 28. MAI 2014, UM 20.15 UHR Clara Immerwahr 14 Jahre nach der kalendarischen Jahrhundertwende markier- Ein Jahrhundert ist die Erfahrung dieses Grauens jetzt alt, te der Ausbruch des Ersten Weltkriegs die eigentliche Epo- Zeitzeugen sind längst gestorben – und dennoch wirft der chenwende ins 20. Jahrhundert. Ein für Europa und für Erste Weltkrieg seinen langen Schatten bis in die Gegenwart. Deutschland in jedem Sinne einschneidendes, umwälzendes, Denn bis heute ist Krieg gleichbedeutend mit industriell bis heute nicht „vergangenes“ Datum, dem Das Erste deshalb ermöglichter Massenauslöschung. Einen „sauberen“ Präzi­ einen Schwerpunkt im Programm widmet. sionskrieg, von dem viele Militärstrategen träumen mögen, gibt es nicht. Es waren gerade die Erfahrungen des Ersten Welt­ Als Deutschland im August 1914 den Kriegszustand ausrief, kriegs, die dazu führten, dass die perfidesten Vernich­tungs­ meldeten sich massenweise junge Männer als Freiwillige und techniken international geächtet wurden. Dies betraf vor zogen jubelnd ins Feld. Mit der Begeisterung war es allerdings allem die chemischen Waffen. 1925 wurde im Genfer Protokoll schnell vorbei. Die überhaupt lebend von der Front zurück- die Anwendung von Giftgasen und bakteriologischen Mitteln kehrten, waren für immer gezeichnet, kriegsversehrt und ausdrücklich verboten. Selbst der Krieg kennt Regeln – und seelisch gebrochen. Denn was die im Rausch eines erhofften bricht sie doch immer wieder wie aktuell in Syrien zu erleben, nationalen Aufbruchs Taumelnden nicht ahnten: Der Krieg im trotz uno-ratifizierter Chemiewaffenkonvention. 20. Jahrhundert hatte nichts mehr mit heroischem Kampf und schneidigem Soldatentum zu tun. Die moderne Kriegsfüh- Ganz bewusst erinnern wir mit unserem Spielfilm „Clara rung war eine Schlacht des Materials, eine industrielle Mas- ­Immerwahr“ (SWR, ARD Degeto, ORF und MDR) deshalb an die senvernichtungsmaschinerie. Bei den zermürbenden Stel- Ehefrau des Chemikers Fritz Haber, der das Giftgas erfunden lungskriegen standen die Soldaten buchstäblich in „Stahlge- hat, das in der Schlacht bei Ypern im April 1915 erstmals einge- wittern“, wie Ernst Jüngers Kriegsbuch dies im Titel prägnant setzt wurde. 3000 englische und französische Soldaten er- auf den Punkt bringt. stickten, weitere 7000 überlebten schwer verätzt. Als Pazifistin stellt sich Clara Immerwahr, die selbst die erste promovierte Tagebücher DES ERSTEN WELTKRIEGS VIER FOLGEN, 27. UND 28. MAI 2014, AB 21.45 UHR Die Doku-Drama-Serie „14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs“, Chemikerin in Deutschland war, gegen die Forschungen ihres die wir in einer vierteiligen Fassung im Rahmen unseres Mannes und erschießt sich in der Nacht der Siegesfeier. Der Schwerpunkts Erster Weltkrieg im Mai im Ersten zeigen, folgt Film von Harald Sicheritz erzählt die Geschichte einer schei- u.a. auch Jüngers Kriegs-Spur. Eindrücklich zeigt die Serie von ternden Emanzipation und stellt gleichzeitig die Frage nach Jan Peter und Yury Winterberg – eine großangelegte internati- Moral in der Wissenschaft. Katharina Schüttler und Maximi­ onale Koproduktion, an der sich seitens der ARD der NDR, lian Brückner entfalten mit hoher Intensität und Sensibilität SWR, WDR und ARTE beteiligt haben – die mentalitätsge- den Liebes- und Leidensweg eines Forscherpaares, dessen schichtlichen Hintergründe dieser Urkatastrophe, exempla- ­Lebenstraum auch an den Zwängen eines Gesellschaftssys- risch verdeutlicht in prägnanten Einzelschicksalen. Gestützt tems zerbricht, das mit dem Ersten Weltkrieg unterging. auf Tagebücher und Briefe macht die individuelle Perspektive die Tragödie dieses Krieges für das heutige Publikum konkret und anschaulich nachvollziehbar. Die Spielszenen werden er- Volker Herres gänzt mit originalen Schwarz-Weiß-Aufnahmen, die sorgfältig Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen ausgewählt und restauriert wurden. Schwerpunkt Erster Weltkrieg / Clara Immerwahr | 5 CLARA IMMERWAHR MITTWOCH 28. MAI 2014, UM 20.15 UHR IM ERSTEN „Clara Immerwahr“ erzählt die scheiternde Emanzipations­ Dort erfüllt er den Wunsch seiner Frau, sie an der Arbeit im geschichte der ersten promovierten Chemikerin Deutschlands Labor zu beteiligen. Das ist mehr als außergewöhnlich, und und stellt gleichzeitig die Frage nach Moral in der Wissenschaft. Rektor Engler, Leiter des Instituts, verhält sich entsprechend ablehnend Clara gegenüber. Die ist nicht so abgehärtet, wie es Breslau, 1880er Jahre. Clara Immerwahr ist intelligent und dieser frauenfeindlichen Umgebung notwendig wäre, und wissbegierig und wird darin von ihrer weltoffenen jüdischen leidet unter den Angriffen. Spätestens als sie schwanger wird Familie unterstützt. Angeregt von ihrem Vater Philipp hat sie und nach einer schweren Geburt den Sohn Herrmann zur Welt großes Interesse an chemischen Forschungen. Clara will unbe- bringt, lässt auch Fritz’ Enthusiasmus, seine Frau als Forsche- dingt das Abitur machen, was im deutschen Reich für Mäd- rin zu beteiligen, nach. Jetzt will er, dass Clara weniger auffällt chen nur auf mühseligen Umwegen möglich ist. Clara kann und seinem mühsam erkämpften Aufstieg nicht im Wege das nicht schrecken. Überglücklich ist sie, als es ihr gelingt, steht. Ihre Ideen zu den Problemen bei der Ammoniaksynthe- nach dem externen Abitur an der Universität Breslau als Hö- se will er inzwischen gar nicht mehr hören. Die Situation spitzt rerin der physikalischen Chemie aufgenommen zu werden. sich zu, als der Rektor, während Fritz verreist ist, Clara sogar Hausverbot am Institut erteilt. Weil sie lautstark protestiert, Kurz vor ihrem Studienbeginn lernt sie Fritz Haber kennen, wird sie vorübergehend in die Psychiatrie eingewiesen. der aus einer Breslauer Kaufmannsfamilie stammt. Fritz ist ebenfalls begeisterter Chemiker, studiert in Berlin und ist Eine Ehe wie die von Pierre und Marie Curie: das war Claras entschlossen, Karriere im Universitätsbetrieb zu machen. Aus Traum. Der zerbröselt nun. Fritz hofft zwar, dass die Kluft der gemeinsamen Leidenschaft für die Forschung wird schnell zwischen ihnen überwunden werden kann, als er endlich den eine Romanze. Der verliebte Fritz bittet Clara, ihn zu heiraten. Durchbruch erreicht. Die Synthese von Wasserstoff und Stick- Doch die junge Frau kann sich nicht dafür entscheiden. Sie will stoff zu Ammoniak gelingt. Doch trotz aller Freude fühlt Clara keinesfalls das Studium aufgeben und weist deshalb den ent- sich neben ihrem genialischen Mann unausgefüllt und unbe- täuschten Fritz zurück. In der Universität muss sie zwar gegen achtet. Die beiden streiten oft oder gehen einander aus dem das Misstrauen und die Ablehnung in der akademischen Män- Weg – auch in Berlin, wo Fritz seinen Aufstieg fortsetzt. nerwelt kämpfen. Aber sie wird auch gefördert. Vor allem Professor Richard Abegg erkennt die Fähigkeiten seiner Stu- Während in Europa die Zeichen auf Krieg stehen, werden zwi- dentin und unterstützt sie. schen Clara und Fritz Haber die weltanschaulichen Unterschiede gravierender. Fritz arbeitet intensiv mit dem Militär Zehn Jahre später taucht Fritz Haber wieder in Claras Leben zusammen, was die Pazifistin Clara ablehnt. Als sie zufällig auf. Sie hat es inzwischen zur Doktorin der Chemie gebracht mitbekommt, dass er dabei ist, Giftgas zu entwickeln, ist sie und arbeitet als Abeggs Assistentin. Fritz seinerseits hat die entsetzt und versucht, ihn mit allen Mitteln davon abzubrin- ersten Stufen einer erfolgreichen Hochschulkarriere erklom- gen. In ihren Augen ist das Perversion der Wissenschaft. Sie men. Er hat Clara nicht vergessen, wirbt um sie nicht mehr mit bleibt erfolglos. Fritz genießt die Anerkennung durch die Offi- kleinen Experimenten, sondern mit seinem großen Plan: Er ziere; außerdem glaubt er, für den Sieg und damit für den will das Nährstoffproblem der Landwirtschaft lösen, indem er baldigen Frieden zu arbeiten. Er macht weiter und ist stolz, als Ammoniak als Grundlage für künstlichen Dünger syntheti- der Giftgasangriff in der Schlacht bei Ypern im April 1915 Er- siert. Brot aus Luft – für dieses Ziel und die schöne Vorstellung, folg hat. An der Siegesfeier, die Fritz danach ausrichtet, nimmt gemeinsam daran zu forschen, begeistert sich auch Clara. Sie seine Frau demonstrativ nicht teil. In der Nacht danach greift sagt ja. Die beiden heiraten und Fritz nimmt Clara stolz mit Dr. Clara Immerwahr zur Dienstwaffe ihres Mannes und er- nach Karlsruhe. schießt sich. Schwerpunkt Erster Weltkrieg / Clara Immerwahr Schwerpunkt Erster Weltkrieg / Clara Immerwahr | 7 6 | BESETZUNG CLARA IMMERWAHR . . . . . . . . . KATHARINA SCHÜTTLER PROF. ABEGG . . . . . . . . . . . . . . . . . LUCAS GREGOROWICZ FRITZ HABER . . . . . . . . . . . . . . . . . MAXIMILIAN BRÜCKNER FRIEDRICH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . UWE BOHM PHILIPP IMMERWAHR . . . . . . . . AUGUST ZIRNER DIENSTMÄDCHEN ROSA . . . . . MARTINA EBM GROSSMAMA IMMERWAHRE���� ELISABETH ORTH GEHEIMRAT KOPPEL . . . . . . . . . . BERND STEGEMANN LOTTE IMMERWAHR . . . . . . . . . . STEFANIE DVORAK SIEGFRIED HABER . . . . . . . . . . . . WOLF BACHOFNER REKTOR ENGLER . . . . . . . . . . . . . . PETER SIMONISCHEK PORTIER INSTITUT . . . . . . . . . . . MATTHIAS LÜHN DAVID SACHS . . . . . . . . . . . . . . . . . PHILIP HOCHMAIR FRÄULEIN KNITTEL . . . . . . . . . . . ADELE NEUHAUSER OTTO SACKUR . . . . . . . . . . . . . . . . SIMON SCHWARZ STAB REGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . HARALD SICHERITZ BESETZUNG . . . . . . . . . . . JUDITH LIMBERGER DREHBUCH . . . . . . . . . . . SUSANNE FREUND PRODUZENTEN . . . . . . . . KURT MRKWICKA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BURT WEINSHANKER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ANDREAS KAMM BUCHBEARBEITUNG . . HARALD SICHERITZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . OLIVER AUSITZ KAMERA . . . . . . . . . . . . . . REDAKTION . . . . . . . . . . . MICHAEL SCHMIDL SWR SCHNITT . . . . . . . . . . . . . . PAUL MICHAEL SEDLACEK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CLAUDIA GRÄSSEL ARD DEGETO MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . LOTHAR SCHERPE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KLAUS LINTSCHINGER ORF SZENENBILD . . . . . . . . . . BERTRAM REITER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MEIKE GÖTZ MDR KOSTÜMBILD . . . . . . . . . CATERINA CZEPEK EINE PRODUKTION DER MR FILM IM AUFTRAG VON SWR, ARD DEGETO, ORF UND MDR FÜR DAS ERSTE Schwerpunkt Erster Weltkrieg / Clara Immerwahr | 9 8 | „FILMEMACHEN IST, WIE JEDE KUNST, POLITISCH.“ INTERVIEW MIT REGISSEUR HARALD SICHERITZ WAS HAT SIE AN DER GESCHICHTE DER CLARA IMMERWAHR KATHARINA SCHÜTTLER UND MAXIMILIAN BRÜCKNER SPIE- FASZINIERT? LEN CLARA UND FRITZ. WIESO HABEN SIE DIE BEIDEN AUSGEWÄHLT? Mich hat an Claras Geschichte vieles fasziniert. Zum Beispiel, dass das besondere Schicksal der Ehefrau eines weltberühm- Ich durfte bei diesem Film zwei entscheidende Glücksfälle er- ten Mannes wie Fritz Haber bis in die Gegenwart so unbekannt leben: Erstens, die beiden für ihre Rollen begeistern zu können bleiben konnte. Sie wollte mit ihrem Freitod der Welt ein und, zweitens, zu meiner nachhaltigen Dankbarkeit, die Zu- Alarmzeichen setzen. Insofern kann man sagen, Clara ist da- stimmung der Redaktionen für diese Besetzung zu erhalten. mit gescheitert – wie davor an vielen Widrigkeiten ihres Le- Ich habe Katharina und Max nicht nur ausgewählt, weil sie bens. Imponiert hat mir aber vor allem ihr rücksichtloser, Spitzenschauspieler sind. Ich spürte sofort ihre Begeisterung unerschütterlicher Humanismus. Das war wohl mein für die Rollen und freute mich an der merkbar selben Wellen- Hauptaspekt beim Erzählen dieses Films. länge, die uns schon beim Casting begleitete. Die ersten Masken­tests bewiesen zudem, dass beide ihre Figuren über GEHEN SIE AN HISTORISCHE FILME MIT EINER ANDEREN den gesamten Handlungszeitraum des Films würden darstel- HALTUNG HERAN ALS AN ZEITGENÖSSISCHE? len können. Nein. Filmemachen ist, wie jede Kunst, politisch – und natür- WAS GLAUBEN SIE, WAS DIE ZUSCHAUERINNEN UND ZU- lich im Implizieren wirksamer als in der expliziten Parole. Als SCHAUER AUS DER GESCHICHTE VON CLARA ­IMMERWAHR Regisseur habe ich die Chance und ebenso die Pflicht, Haltung UND IHREM MANN MITNEHMEN? zu zeigen und Standpunkte zu beziehen. Da spielt es keine Rolle, in welchem Ambiente die Geschichte angesiedelt ist. Ich Die Menschen haben viele Chancen, etwas für ihre Gegenwart liebe aber historische Filme ob ihrer Wirkungsmächtigkeit. mitzunehmen. „Clara Immerwahr“ erzählt eine der wenigen Alle Bilder, die wir zu vorfotografischen Epochen im Kopf ha- wahren Frauengeschichten aus dem Deutschland vor dem ben, stammen aus Spielfilmen. Ersten Weltkrieg – und ist in den Botschaften zeitlos, und somit auch bedenklich, aktuell. Noch immer sind viele Domänen SEHR VIEL WEISS MAN JA NICHT ÜBER DIE HISTORISCHE des Alltags fest in Männerhand. Noch immer werden Frauen ­FIGUR CLARA IMMERWAHR. WAR DIE SCHMALE QUELLEN­ in der Wissenschaft benachteiligt. Noch immer werden, und LAGE MEHR LUST ODER LAST? FREIRAUM ODER MANGEL? das betrifft vor allem Fritz, Wissenschaftler vom militärischindustriellen Komplex zur Vergewaltigung ihrer ethischen Die Menschen in den Abteilungen Drehbuch, Regie und Re- Überzeugungen gezwungen. Wer das allein nicht attraktiv daktion sollten sich prinzipiell früh über Haltung und Stand- genug findet, bekommt immerhin einen prächtig ausgestatte- punkt der Erzählung klar werden. In unserem Fall war das ein ten, hochkarätig besetzten und gefertigten Film zu sehen. ziemlicher Kampf. Ich bin aber stolz darauf, dass es gelungen ist, unsere Heldin überzeugend, nachvollziehbar und identifikationstauglich zu zeichnen. Die schmale Quellenlage erschien dabei nie als Mangel. Schwerpunkt Erster Weltkrieg / Clara Immerwahr Schwerpunkt Erster Weltkrieg / Clara Immerwahr | 11 10 | KATHARINA SCHÜTTLER als CLARA IMMERWAHR Xerovidelit, option earum fuga. Icae accusam ut ea olupta tatureh enihilliquae lab id ut initis dolo essit faciatiusam rehentis si ditati renimusciis sequatem se vel id qui cum exped mo blabo. Me sam estrum a qui iur sitaquo sanditem earciamentis inciam fugit, quaestibus repel esequodi nem hic totaquas sunt laut id ea dion est, sequi conecabo. Facipsuntem earum impores accullenis eum rem que doluptaquae pellaute volupta tatempo remquaerum eum quatusam nonsectiaes aut omnis dolo ipsam rerum fugia non pre estis intio to consequatem laut ma ipsuntemo volut. MAXIMILIAN BRÜCKNER als FRITZ HABER Xerovidelit, option earum fuga. Icae accusam ut ea olupta tatureh enihilliquae lab id ut initis dolo essit faciatiusam rehentis si ditati renimusciis sequatem se vel id qui cum exped mo blabo. Me sam estrum a qui iur sitaquo sanditem earciamentis inciam fugit, quaestibus repel esequodi nem hic totaquas sunt laut id ea dion est, sequi conecabo. Facipsuntem earum impores accullenis eum rem que doluptaquae pellaute volupta tatempo remquaerum eum quatusam nonsectiaes aut omnis dolo ipsam rerum fugia non pre estis intio to consequatem laut ma ipsuntemo volut. Schwerpunkt Erster Weltkrieg / Clara Immerwahr | 13 12 | CLARA IMMERWAHR UND FRITZ HABER – DIE HISTORISCHEN FIGUREN CLARA IMMERWAHR ­wurde 21. Juni 1870 in Breslau in ­ iner assimilierten, wohlhabenden jüdischen Familie gee boren. Ihr Vater war promovierter Chemiker, der sich auf sein Gut zurückgezogen hatte. Wissbegierig und begabt, besuchte Clara die höhere Töchterschule und ab­ solvierte ein Lehrerinnenseminar. Obwohl Mädchen das Abitur und die Hochschulen in Preußen noch verwehrt waren, erreichte es Clara, unterstützt von ihrem Vater, als Ex­ terne das Abitur zu machen und danach an der Breslauer Universität zum Wintersemester 1897 als Gast physikalische Chemie zu studieren. Sie veröffentlichte wissenschaftliche­ Aufsätze (gemeinsam mit ihrem Lehrer Richard Abegg) und legte 1900 als erste Frau an der Universität Breslau das Doktorexamen ab. Fritz Haber lernte sie wahrscheinlich Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre kennen. 1901 nahm er erneut Kontakt auf, im August heirateten die beiden. Clara Habers Absicht, Ehe und wis- senschaftliches Arbeiten miteinander zu vereinen, scheiterte. Zeitweilig arbeitete sie im Labor mit und hielt später populärwissenschaftliche Vorträge über Chemie und Physik in Arbeiterver­einen, doch wurde ihr Leben zunehmend von den Pflichten als Mutter und Gattin eines wie besessen arbeitenden Wissenschaftlers dominiert. Sie war und blieb auch in der Vorkriegszeit überzeugte Antimilitaristin. Während ihr Mann mit Kriegs­beginn 1914 seine Forschungen in den Dienst des Militärs stellte, sah Clara Haber stets die moralische Fragwürdigkeit seines wissenschaftlichen ­En­gage­ments für den Krieg. In der zunehmend kriegsbegeisterten Atmosphäre, die auch die deutsche Frauenbewegung nicht unberührt ließ, isolierte sie sich immer mehr. Sie tötete sich in der Nacht vom 1. auf den 2.5.1915, kurz nachdem Fritz Haber an der Westfront bei Ypern den ersten Gasangriff des Krieges beobachtet hatte. „Was Fritz in diesen acht Jahren gewonnen hat, das – und mehr – habe ich verloren, und was von mir übriggeblieben ist, erfüllt mich selbst mit der tiefsten Unzufriedenheit ... Und ich frage mich, ob denn die überlegene FRITZ HABER wurde am 9. Dezember 1868 in Breslau als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er besuchte das Gymnasium, machte eine kaufmännische Lehre und ­studierte in Heidelberg und Berlin Chemie. 1891 promovierte er, wurde 1894 Assistent in der physikalischen Chemie der TU Karlsruhe, habilitierte sich 1896 und wurde außerordentlicher Professor, schließ­lich 1906 Lehrstuhlinhaber für physikalische und Elektrochemie. 1907 entdeckte Fritz Haber ein Verfahren zur synthetischen Herstellung von Ammoniak, das patentiert und von der BASF lizenziert wurde. 1909 bis 1911 entwickelte er gemeinsam mit Carl Bosch das großtechnische HaberBosch-Verfahren. Es diente zur synthetischen Erzeugung von Ammoniak, als Ersatz für Salpeter bei der Her­stellung von Dünge­mitteln wie von Sprengstoff. 1911 wurde er Direktor des ­Kaiser-Wilhelm-Instituts für physikalische Chemie und Elektro­­­chemie in Berlin. In enger Zusammenarbeit mit dem Militär und unter strenger Geheimhaltung stellte Fritz Haber in der Vorkriegszeit seine Forschungen auf die Suche nach neuen Kampfgasen um. Im Januar 1915 waren die Laborarbeiten beendet und die Anwendungsphase begann. Nach etlichen Fehlversuchen wurde das Chlorgas im April 1915 in der Schlacht bei Ypern mit Hilfe von Gasgranaten eingesetzt. 5000 englische und französische Soldaten wurden getötet, unter den übrigen viele Tausende schwer verletzt. Nach diesem Erfolg wurden die Gasgranaten unter Habers Führung auch im Osten eingesetzt. Nach dem Freitod seiner ersten Frau Clara heiratete er 1917 zum zweiten Mal. Zu dieser Zeit beschäftigte er sich vorwiegend mit der Entwicklung von Schädlingsbekämpfungsmitteln. 1918 wurde ihm der Nobelpreis zuerkannt, für die Synthese von Ammoniak aus dessen Elementen. Das Kaiser-Wilhelm-Institut leitete er bis 1933. Als er wegen seiner jüdischen Abstammung von seinen Ämtern zurücktreten musste, emigrierte er und starb am 29.1.1934 in Basel. In seinem letzten Willen verfügte Haber, neben seiner ersten Frau begraben zu werden. Intelligenz genügt, den einen Menschen wertvoller als den anderen zu machen ... Mein Verhältnis zu dem Kinde steht auf einem andren Blatt, und wenn es auch durch die Quälerei mit der anstrengenden Pflege immerfort beschattet wird, so ist das wesentliche daran doch sehr in Ordnung ...“ Clara Immerwahr 1909 In einem Brief an Richard Abegg Schwerpunkt Erster Weltkrieg / 14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs | 15 DAS PROJEKT Zum ersten Mal haben sich Fernsehschaffende aus zahlrei- Kinder, denen der Krieg als Alptraum, aber auch als Abenteuer chen Ländern, die am Ersten Weltkrieg beteiligt waren, zusam- erscheint. Ihre Erlebnisse sind in aufwändigen Dramaszenen mengefunden, um die Geschichte dieses Krieges in einer auf- nachgestellt. Inszeniert wurde ausschließlich, was die Erzähler wändigen Fernsehproduktion zu erzählen. in ihren Tagebüchern und Briefen festgehalten haben. Diese persönlichen Schicksale sind in dokumentarische Filmse- Aus Anlass des 100. Jahrestags des Kriegsausbruchs zeichnet quenzen eingebettet, die vor allem aus zeitgenössischem die Fernsehserie in vier Filmen à 45 Minuten für Das Erste und Film- und Fotomaterial bestehen. Mit ihrer Hilfe werden die acht Filmen à 52 Minuten für Arte ein neues Bild dieser „Ur­ erzählten Geschichten in das geschichtliche Umfeld eingeord- katastrophe“ des 20. Jahrhunderts. Sie erzählt nicht die Ge- net. schichte des Kriegsverlaufs, sondern die Geschichte von ausgesuchten Protagonisten, die ihre Erlebnisse in Tagebüchern, Multinationale Erzählperspektive Aufzeichnungen und Feldpostbriefen festgehalten haben. Es Zum ersten Mal erzählt „14 – Tagebücher des Ersten Welt- wird deutlich, wie sich Stimmungen, Überzeugungen, Ansich- kriegs“ den Krieg nicht nur aus deutscher oder französischer ten der Menschen auf diesen Krieg ausgewirkt haben, wie sich Sicht, sondern aus einer multinationalen Perspektive. In den ihr Denken und Handeln durch den Krieg veränderte und Filmen kommen Menschen vieler Völker und Nationen zu welche Folgen dies hatte. Wort – mit teils ähnlichen, aber auch ganz unterschiedlichen Kriegserfahrungen. So werden persönliche und nationale Das Erste zeigt „14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs“ in vier Unterschiede in den Kriegserlebnissen und in der Wahrneh- Folgen. Sie konzentrieren sich auf die wichtigsten Zeit-Marken: mung des Krieges deutlich. Kriegsbeginn und Kriegsende und die wichtigsten Ereignis- Um die unterschiedlichen nationalen Erlebniswelten so glaub- und Erlebnis-Orte für unsere Protagonisten: Front und Hei- haft wie möglich zu inszenieren, standen deutsche, britische, mat. Der Schwerpunkt liegt darauf, die großen Veränderungen russische, italienische, französische und österreichische darzustellen, die dieser Krieg ganz real in den Landschaften Schauspieler und Schauspielerinnen vor der Kamera. Sie alle und Städten der beteiligten Länder, aber auch in den Köpfen spielen in ihrer Muttersprache. Gedreht wurde im Elsass und und im Leben unsrer Protagonisten bewirkt hat und ihn zu im kanadischen Quebec. „Urkatastrophe“ werden ließ. Das spektakuläre zeitgenössische Film- und Fotomaterial für die Produktion stammt aus Archiven in der ganzen Welt und ist zum Teil noch nie gezeigt worden. Es wurde in HD-Auflö- AUFBRUCH 21.45 UHR: DIE HEIMAT DIENSTAG, 27. MAI 2014 21.45 UHR: DER MITTWOCH, 28. MAI 2014 DIE FRONT 23.00 UHR: DIE ENTSCHEIDUNG 23.00 UHR: EINE ACHTTEILIGE FASSUNG WIRD AB DEM 29. APRIL AUF ARTE GEZEIGT Helden des Alltags sung neu digitalisiert und aufwändig restauriert. Die Menschen, deren Geschichten in „14 – Tagebücher des Als Fachberater haben namhafte Historiker an der Serie mit- Ersten Weltkriegs“ erzählt werden, sind keine Kriegsherren gewirkt, darunter Peter Englund, Sekretär der Schwedischen und Staatenlenker, sondern Soldaten im Morast der Schützen- Akademie der Wissenschaften und Autor des Buches „Schön- gräben, Hausfrauen, die an der Heimatfront die Arbeit ihrer heit und Schrecken“, der deutsche Historiker Oliver Janz und Männer übernehmen müssen, Jugendliche, die sich aus Be- der französische Historiker Emmanuel Saint Fuscien. geisterung freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet haben, und Schwerpunkt Erster Weltkrieg / 14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs Schwerpunkt Erster Weltkrieg / 14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs | 17 16 | BESETZUNG MIKAËL FITOUSSI als Louis Barthas JONAS FRIEDRICH LEONHARDI als Ernst Jünger CHRISTINA GROSSE als Käthe Kollwitz CELIA BANNERMAN als Sarah Macnaughtan EMILIE AUBERTOT als Marie Pireaud NAOMI SHELDON als Gabrielle M. West ANTOINE DE PREKEL als Yves Congar DAVID OBERKOGLER als Karl Kasser ELISA MONSE als Elfriede Kuhr DAVID ACTONT als Charles Edward Montague LAZARE HERSON-MACAREL als Paul Pireaud NATALIA WITMER als Marina Yurlova STAB GESPROCHEN VON . . . . . . . . . . . . . . . . . . . UDO SAMEL PRODUKTIONSLEITUNG . . . . . . . . . . . . . . HOLGER KOOP, NELLY MABILAT, ISABELLA SALAS, REGISSEUR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JAN PETER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JOST NOLTING (NDR), THOMAS LORENZ (SWR) AUTOREN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . YURY WINTERBERG, JAN PETER, STEPHAN FALK, FLORIAN HUBER PRODUCER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ELISABETH KILEDJIAN, ANNIE BOURDEAU, FLORIAN DEDIO DRAMATURGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . MAARTEN VAN DER DUIN, ANDREW BAMPFIELD PRODUZENTEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GUNNAR DEDIO, (LOOKS FILM) KAMERA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JÜRGEN REHBERG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SERGE LALOU & LAURENT DURET (LES FILMS D’ICI) MONTAGE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SUSANNE SCHIEBLER, JASMIN HOFFHAUS, MARTIN SCHRÖDER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PAUL CADIEUX, MARYSE ROUILLARD (FILMOPTION INTERNATIONAL) MUSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LAURENT EYQUEM REDAKTION . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GEROLF KARWATH (SWR), ULRIKE DOTZER (NDR/ARTE), SZENENBILD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PATRIC VALVERDE, MICHEL MARSOLAIS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ALEXANDER VON SALLWITZ (NDR), GUDRUN WOLTER (WDR), KOSTÜM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VALÉRIE ADDA, CLAIRE NADON . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . WALTER SUCHER (SWR), GERHARD JELINEK (ORF), MASKE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . NATALIE TRÉPANIER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ELIZABETH HULTEN (ARTE FRANCE), PETER GOTTSCHALK (ARTE) FRISUREN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JEAN JACQUES DION TON . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ALINE HUBER, STEPHEN DE OLIVEIRA EINE KOPRODUKTION VON NDR, SWR, WDR, ORF, NTR/VPRO, LOOKS FILM & TV, LES FILMS D’ICI, FILMOPTION INTERNATIONAL, POST PRODUCTION SUPERVISOR . . . . . MARTIN SCHRÖDER AB PRODUCTIONS, CWMNI DA, CNRS IMAGES MISCHUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . HOLGER LEHMANN, ERIC HORSTMANN RECHERCHE ARCHIV . . . . . . . . . . . . . . . . . CLAUDIA HENTZE, MARLEN MÜSSIGGANG, ANDREAS FAUSER IN ZUSAMMENARBEIT MIT ARTE, BBC, S4C, SBS-TV AUSTRALIA, SVT, TG4, TOUTE L’HISTOIRE, HISTORY VISION, EUROVISION ANIMATION . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LUMALENSCAPE MIT UNTERSTÜZTUNG VON MITTELDEUTSCHE MEDIENFÖRDERUNG GMBH, MFG MEDIEN- UND FILMGESELLSCHAFT BADEN- FACHBERATUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PETER ENGLUND WÜRTTEMBERG MBH, CNC, THE MEDIA PROGRAMME OF THE EUROPEAN UNION, LA COMMUNAUTÉ URBAINE DE STRAS- OLIVER JANZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . EMMANUEL SAINT FUSCIEN BOURG, LA RÉGION ALSACE, PROCIREP – SOCIÉTÉ DES PRODUCTEURS DE CINÉMA ET L‘ANGOA, LA SOFICA – SOFITVCINE, CANADIAN TAX CREDIT BCPAC, QUEBEC TAX CREDIT SODEC Schwerpunkt Erster Weltkrieg / 14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs Schwerpunkt Erster Weltkrieg / 14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs | 19 18 | FOLGE 1 DER AUFBRUCH DIENSTAG, 27. MAI 2014 UM 21.45 UHR Als in Sarajewo der österreichische Thronfolger und dessen ragendes Gemeinschaftsgefühl empfunden. Aber viele haben Frau ermordet werden, ist Europa ein hochgerüsteter und von auch einfach Angst und sorgen sich um die Zukunft. Propa- Spannungen gezeichneter Kontinent. Scheinbar unaufhalt- ganda-Meldungen über den raschen Vormarsch der Truppen sam treibt alles auf einen Krieg zu. Die Menschen aller Nati- und die ersten militärischen Erfolge befördern die Hoffnung onen sind überzeugt angegriffen zu werden. Sie empfinden es auf einen schnellen Sieg – in vielen Ländern. Doch die Wirk- als ihre heilige Pflicht, für das Vaterland in den Krieg zu zie- lichkeit sieht anders aus: Nach nur drei Monaten sind bereits hen. Diese Sicht eint die Menschen und wird als neues, über- Hunderttausende Soldaten gefallen. MARINA YURLOVA ist 14 als sie den Be- KÄTHE KOLLWITZ ist Sozialdemokratin Die zwölfjährige ELFRIEDE KUHR erlebt KARL KASSER ist 1889 im niederöster- YVES CONGAR ist bei Kriegsbeginn 10 ginn des Krieges in ­ihrem kleinen Hei- und Kriegsgegnerin. Bei Kriegsbeginn den Beginn des Krieges in Schneide- reichischen Kilb geboren. Seine Eltern Jahre alt. Er lebt im französischen Sedan matdorf im Süden Russlands erlebt. Die muss sie sich mit ihrem 18 Jahre alten mühl, unweit der Grenze zu Russland. In sind Bauern. Wie vielen Bauern- und und ist überzeugt von der Überlegenheit Glocken läuten und melden den Kriegs- Sohn Peter auseinandersetzen, der sich der Schule lernt sie, dass der Gebrauch Arbeitersöhnen widerstrebt es ihm, in der Franzosen und ihrer Waffen. Doch ausbruch. Die Kosaken, zu denen Marina freiwillig für den Kriegseinsatz melden von französischen und englischen Wor- den Krieg zu ziehen. Trotz einer Hand- dann muss er erleben, wie sich dieses gehört, sind ein kriegerisches Volk und will. Sie ist hin- und hergerissen zwi­ ten jetzt verboten ist. Es soll nur noch verletzung wird er tauglich geschrieben Bild als Trugbild der Propaganda er- dem Zaren treu ergeben. Ihr Vater, ein schen Aufbruchsstim­ deutsch gesprochen werden. Zuerst und muss wenige Monate nach Kriegs- weist. Die Deutschen marschieren in Oberst der Kuban-Kosaken, zieht in den mung, Pflichtgefühl und der Angst um freut sie sich über den Krieg, denn nach beginn einrücken. Österreich-Ungarn ist seine Heimatstadt Sedan ein. Auch das Krieg und lässt sie zurück. Marina schlägt ihren Sohn. Schließlich gibt sie Peter die deutschen Siegen fällt die Schule aus. ein Vielvölkerstaat, seine Truppen beste- Haus der Congars wird besetzt. Deutsche sich auf eigene Faust bis zur Front durch, Erlaubnis, in den Krieg zu ziehen. Mit Aber Elfriede hat auch Angst. Es gibt hen aus Angehörigen vieler verschiede- Soldaten werden in ihrer Wohnung ein- um ihren Vater zu suchen. großer Anteilnahme verfolgt sie seinen Gerüchte, dass die Russen ihre Feinde ner Völker, die zum Teil sogar unter- quartiert. Jetzt muss Yves Tür an Tür mit Einsatz in Belgien – bis zu dem Tag, an lebend an Scheunentore nageln und die schiedliche Sprachen sprechen. Unter den verhassten „Hunnen“ leben. dem ein Brief des Generalstabs eingeht. Front ist nicht weit entfernt. Ihre Groß- ihnen fühlt sich Kasser einsam und ver- mutter beruhigt sie: „Die Deutschen loren. Er soll an der Ostfront eingesetzt haben noch nie einen Krieg verloren“. werden. patriotischer Schwerpunkt Erster Weltkrieg / 14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs Schwerpunkt Erster Weltkrieg / 14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs | 21 20 | FOLGE 2 DIE FRONT DIENSTAG, 27. MAI 2014 UM 23.00 UHR Fast alle haben mit einem schnellen Ende des Kriegs gerechnet, bis Weihnachten, so ihre Überzeugung, sei alles überstanden. Stattdessen wird aus dem europäischen Konflikt ein Weltkrieg, in dem mehr als 60 Millionen Soldaten kämpfen. Aus dem Bewegungs- wird ein Stellungskrieg. Neue Artilleriegeschütze, Maschinengewehre und Giftgas erfordern immer mehr Opfer. In aller Eile werden Hilfsschwestern und Sanitäter ausgebildet. Doch auch sie können wenig ausrichten gegen die Zerstörungskraft der neuen Waffen. Nicht mehr Tapferkeit und Mut, sondern allein der Zufall bestimmt, ob der Einzelne überlebt oder nicht. Trotzdem wird weiter gekämpft. So viele Menschen sind gestorben, dass deren Opfer nicht vergeblich sein darf. Nur der Sieg kann sie rechtfertigen. Verständigung und Frieden sind vor diesem Hintergrund unmöglich geworden. SARAH MACNAUGHTAN stammt aus einer Der Österreicher KARL KASSER erlebt die Nach Tagen im Zug erreicht MARINA YURLOVA die Auf einer Patrouille im Niemandsland verliert wohlhabenden britischen Familie und hat schweren Kämpfe an der Ostfront. Im Schüt- russische Front. Ihren Vater findet sie dort nicht, ERNST JÜNGER die Orientierung und wird von bereits im Südafrika-Krieg Erfahrung als zengraben leidet er unter Hunger, Ratten aber sie lernt Kosel kennen, einen Soldaten, der sich Soldaten seines Zuges gerettet. Doch dann gerät er Krankenschwester gesammelt. Als Helferin- und Dreck und unter dem ewigen Warten um sie kümmert. Sie bekommt die Aufgabe, für die in eine britische Offensive, die mit massivem Artil- nen für die britische Armee in Belgien ge- auf den nächsten Angriff. Einziger Trost für Pferde zu sorgen. In der Kosaken-Einheit wird sie leriefeuer eingeleitet wird. Sieben Tage und Nächte sucht werden, meldet sie sich freiwillig. Zu- ihn sind die Feldpost-Briefe aus der Heimat. zur Kindersoldatin. Schließlich meldet sie sich dauert der Beschuss und zermürbt die deutschen sammen mit einer kleinen Schar unerfahre- Bei einem Angriff wird ein Kamerad schwer freiwillig zu einem Stoßtruppunternehmen. Dabei Soldaten. Sie lernen, dass das Über­leben nur noch ner junger Frauen bricht sie an die Front auf verwundet. Er fleht Kasser an, bei ihm zu kommt Kosel, ihr Beschützer, im Maschinenge- vom Zufall abhängt: „Ich habe keine Angst zu ster- und erlebt dort die Schrecken des Krieges bleiben. Aber um nicht selbst zu sterben, wehrfeuer um. ben. Aber wenn es denn sein muss, dann Mann ge- und den ersten Einsatz von giftigem Chlor- muss er ihn liegenlassen. Kurz darauf wird gen Mann, nicht wie ein Insekt, das von einem gas bei Ypern, bei dem Hunderte Soldaten auch er von einer Kugel getroffen. Stiefel zufällig zertreten wird.“ sterben. Schwerpunkt Erster Weltkrieg / 14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs Schwerpunkt Erster Weltkrieg / 14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs | 23 22 | FOLGE 3DIE HEIMAT MITTWOCH, 28. MAI 2014 UM 21.45 UHR Für die Soldaten an der Front ist die Heimat ein Sehnsuchtsort. Heimat steht für Sicherheit, Geborgenheit, Frieden. Viele hält nur der Gedanke an die Rückkehr zu den Lieben und an die intakte Heimat aufrecht. Doch weil dort jetzt auch Waffen für die Front produziert werden, wird die Heimat selbst zum Ziel. Flugzeuge und Zeppeline werfen ihre Bomben nicht mehr nur auf feindliche Soldaten ab, sondern auch auf Zivilisten, Frauen und Kinder in den Städten. Durch Blockaden und den Seekrieg soll die gegnerische Bevölkerung ausgehungert und vernichtet werden. Zerstörung und Tod, Verzweiflung, Hunger und Einsamkeit gibt es jetzt nicht mehr nur an der Front, sondern auch in der Heimat. Der Krieg hat das romantische Bild der intakten Heimat zerstört. Heimat und Front sind eins geworden – der Krieg ist überall. KARL KASSER ist nach der Genesung von GABRIELLE M. WEST stammt aus dem sü- MARIE PIREAUD träumt von einem fried- Die Heranwachsende, ELFRIEDE KUHR, seiner Verwundung wieder an die Ostfront denglischen Gloucestershire. Wie für viele lichen Leben mit ihrem Mann Paul und lernt in ihrem Heimatort Schneidemühl versetzt worden. Dort gerät er in russische Frauen aus „besseren Verhältnissen“ ist es einem Kind. Doch Paul kämpft als Soldat einen jungen Flieger-Leutnant kennen. Kriegsgefangenschaft. Sein größter Wunsch für sie selbstverständlich, ihrem Vaterland an der Westfront. Seit Monaten haben Die Liebelei ist eine willkommene Ablen- ist es, die Heimat wieder zu sehen. Er be- im Krieg durch freiwillige Arbeit zu dienen. sich die beiden nicht gesehen. Ihr einziger kung von ihrer Angst vor dem Krieg. Doch steigt einen Zug, der ihn nach Hause bringen Sie wird als Aufseherin in einer Munitions- Kontakt sind Briefe, die sie sich regelmä- Elfriede ist noch jung und unerfahren, sie wird - denkt er. In Wirklichkeit transportiert fabrik eingesetzt. Dort lernt sie die schreckli- ßig schreiben. Als die Sehnsucht immer zögert. Als sie sich schließlich doch ent- ihn der Zug in ein Gefangenenlager nach Si- chen Arbeitsbedingungen kennen, unter größer wird, beschließt sie, trotz aller Ge- schließt, sich küssen zu lassen, erfährt sie, birien. Erst nach Kriegsende wird er seine denen die Fabrikarbeiterinnen leiden. Als fahren ihren Mann hinter der Front zu dass ihr Leutnant bei einem Flugzeug­ Heimat wiedersehen. deutsche Zeppeline die Fabrik mit Bomben besuchen. absturz ums Leben gekommen ist. angreifen, gerät sie in große Gefahr. Schwerpunkt Erster Weltkrieg / 14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs Schwerpunkt Erster Weltkrieg / 14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs | 25 24 | FOLGE 4DIE ENTSCHEIDUNG MITTWOCH, 28. MAI 2014 UM 23.00 UHR Im Frühjahr 1918 will die deutsche Heeres- Aufstand breitet sich über das ganze Land leitung durch eine letzte große Offensive aus. Der Kaiser dankt ab. Zivile Politiker die Entscheidung herbeiführen. Doch auch unterschreiben schließlich einen Waffen- dieser Angriff scheitert. Die deutschen stillstand. Der Erste Weltkrieg hinterlässt Truppen sind am Ende ihrer Kräfte. Der Millionen Tote – und einen zerstörten deutsche Erste Generalquartiermeister Lu- Kontinent. Es gelingt nicht, mit dem Ver- dendorff fordert einen sofortigen Waffen- sailler Friedensvertrag das Fundament für stillstand. Als Ende Oktober 1918 die deut- einen dauerhaften Frieden zu legen. Ge- sche Flotte dennoch zu einem letzten Ge- fühle von Rache und Trauer bleiben und fecht auslaufen soll, meutern die Matrosen werden bald zu einem weiteren Weltkrieg in Kiel und entwaffnen ihre Offiziere. Der führen. ELFRIEDE KUHR arbeitet in einem Säug- CHARLES EDWARD Montague arbeitet im ERNST JÜNGER kämpft mit seinen Män- In Russland fegen die beiden Revolutionen lingsheim und muss dort mit ansehen, wie Hinterland der Front als Chefzensor für den nern noch immer an der Westfront. Doch von 1917 die alten Eliten und den Zar hinweg. immer mehr Babies unter Mangel und Hun- britischen Geheimdienst. Als die Deutschen die Lage wird mit jedem Tag aussichtsloser. Als zarentreue Kosakin wird MARINA­ YUR- ger leiden. Ein Kind stirbt in ihren Armen. vorrücken, scheint für ihn endlich die Zeit Es wird immer schwieriger, die Soldaten am LOVA von den Bolschewiki gefangen ge- Als ihr Lehrer die Klasse auf eine erneute gekommen, sich als Frontsoldat zu bewäh- Kämpfen zu halten. Dennoch treibt er seine nommen. Täglich hört sie, wie Zellennach- Offensive einschwören will, hat sie genug. ren. Nach der gescheiterten Großoffensive Männer immer wieder voran. Am Ende ist barn abgeholt und im Gefängnishof er- Sie verlässt die Schule und kümmert sich der Deutschen führt er Fotoreportern gefan- seine ganze Kompagnie aufgerieben – alle schossen werden. Als sie fast jede Hoffnung um ihre kranke Großmutter. Voller Angst gene deutsche Soldaten vor. Dabei bemerkt sind tot oder übergelaufen. Nachdem er aufgegeben hat, wird sie von weißrussischen erwartet sie das Ende des Krieges. Am Grab er, wie überheblich die Sieger mit den Be- selbst schwer verwundet wird, kehrt Jünger Truppen befreit und kann fliehen. Sie rettet ihres geliebten Leutnants erkennt sie, dass siegten umgehen. Er sieht darin eine große nach Deutschland zurück. In der Heimat sich ins Ausland. Der Krieg hat ihr alles ge- der Krieg, der so viele Opfer gekostet hat, Gefahr für die Zukunft. muss Jünger erkennen, dass die Revolution nommen. sinnlos gewesen ist. das Land verändert hat. Schwerpunkt Erster Weltkrieg / 14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs Schwerpunkt Erster Weltkrieg / 14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs | 27 26 | WEBSPECIAL „14 – TAGEBÜCHER DES ERSTEN WELTKRIEGS“ WWW.14-TAGEBUECHER.DE WWW.14-DES-ARMES-ET-DES-MOTS.FR AB 29. APRIL 2014 ONLINE Das Webspecial, eine Koproduktion von schen 1914 und 1918. Sie zeigen, wie die Krieg oder wie „Versailles“ zum Symbol Die zahlreichen Verknüpfungen inner- Funker im Fesselballon. Die Situationen ner embedded und im Haus der Ge- ARTE, Das Erste, SWR, NDR, WDR, bietet Menschen in den einzelnen Ländern z.B. für einen Friedensvertrag wurde, der halb der Timelines sowie zwischen den zeigen die Kriegsrealität an Front und schichte in der Großen Landesausstel- eine französische und eine deutsche den Kriegsausbruch, die Kämpfe im nicht zum Frieden führte. Auf sechs in- einzelnen Bereichen des Webspecials Heimatfront. Sie stellen dabei eine sinn- lung „Fastnacht der Hölle. Der Erste Sprachfassung an. Es begleitet und er­ Schützengraben oder die Lebensmittel- teraktiven Karten kann man entdecken, geben dem Nutzer die Chance, sich die liche Wahrnehmung, die typisch für Weltkrieg und die Sinne“ auf einer Kon- gänzt die Fernsehproduktion spannend knappheit erlebten. Die ausgefeilte Na- wie sich die Frontverläufe während des Inhalte explorativ zu erschließen und diesen Krieg war, in den Mittelpunkt: sole als Teil der Ausstellung präsentiert. und informativ. In Anlehnung an den vigation des Webspecials ermöglicht es, Kriegs veränderten, wo sich die Protago- Verbindungen zwischen den einzelnen Der Funker im Fesselballon warf einen Das Spiel wurde in Kooperation von Titel der Fernsehproduktion „14 – Tage­ die Erlebnisse der unterschiedlichen nisten im Kriegsverlauf aufhielten und Ereignissen und den Erlebnissen der für die damalige Zeit ganz neuen Blick ARTE D, Das Erste, NDR, WDR Online, bücher des Ersten Weltkriegs“ erzählt Protagonisten während der einzelnen wo die symbolischen Orte liegen. Protagonisten zu entdecken. Für den auf die Welt. Der Soldat im Schützengra- SWR Online und dem Haus der Ge- der Online-Auftritt den Krieg aus der Kriegsphasen zu vergleichen: Wie hat User entstehen somit neue, oft sehr ben war tagtäglich dem Gestank von schichte Stuttgart entwickelt. Sicht von 14 Zeitzeugen aus verschie­ der französische Protagonist z.B. den Mit dem Navigationspunkt Fragen be- persönliche und emotionale Perspekti- ungewaschenen Körpern, Leichen und denen europäischen Ländern. Darüber Kriegsbeginn 1914 erlebt? Und wie sein leuchtet das Angebot schließlich 14 ven auf die „Urkatastrophe“ des 20. Angstschweiß ausgesetzt. Als Schüler hinaus stellt er 14 kriegswichtige Orte damaliger Feind in Deutschland? So Themenkomplexe, die sich aus der Dar- Jahrhunderts. saß man frierend und hungrig im Klas- vor und beleuchtet in Hintergrund­ werden Gemeinsamkeiten und Unter- stellung der persönlichen Lebensge- artikeln zu 14 Fragen die Mentalitäts­ schiede in der Wahrnehmung des Krie- schichten unserer Protagonisten erge- Interaktives Spiel innerhalb des Web- geschichte des Krieges. ges sichtbar. ben. Dabei geht es um Fragen, die dem specials: Zeitmaschine 14/18 Die Zeichnungen des Franzosen Cyril heutigen User deutlich machen, warum Das interaktive Spiel „Zeitmaschine Bonin, sowie Videos und Audios machen Im Mittelpunkt des Webspecials stehen Unter dem Navigationspunkt Orte stellt es sinnvoll und spannend ist, sich mit 14/18“ entsteht in Zusammenarbeit mit die Situation für alle Zeitreisenden zu die persönlichen Timelines der Protago- der Online-Auftritt 14 Kriegsschauplätze diesem Krieg auseinanderzusetzen. Es dem Haus der Geschichte Baden-Würt- einem multimedialen Erlebnis. Über nisten aus der Fernsehproduktion. Aus- vor, die nicht nur für den Kriegsverlauf geht um Fragen, die die TV-Reihe selbst temberg und nimmt den User mit auf Social Media Buttons können die User züge aus ihren Tagebüchern, Briefen von erheblicher Bedeutung waren, son- anstößt, aber nicht vertiefen kann. Zum eine Zeitreise, die ihn 100 Jahre zurück ihr persönliches Szenario in den sozia- und Erinnerungen, ergänzt durch Ar- dern in den einzelnen Ländern bis heute Beispiel: Was ist neu an diesem Krieg? in die Vergangenheit führt. Nach der len Netzwerken teilen. chivbilder, Ausschnitte aus der Fernseh- eine starke symbolische Wirkung haben. oder: Welche Spuren hinterlässt der Eingabe von Nationalität, Alter und Ge- produktion sowie historische Ton- und Der Nutzer soll erfahren, warum z.B. Krieg bei den Menschen? Auch hier sind schlecht findet er sich in einem von 28 Das Spiel ist Teil des Webspecials „14 Filmaufnahmen, dokumentieren die „Verdun“ für das massenweise Töten von unterschiedliche nationale Perspektiven Szenarien wieder, zum Beispiel im ­Tagebücher“, wird aber auch unabhängig Erfahrungen und die Gedankenwelt Menschen steht, „Ypern“ für die In- berücksichtigt. Schützengraben vor Verdun oder als davon auf den Internetseiten der Part- dieser Männer, Frauen und Kinder zwi- dienstnahme der Wissenschaft für den senzimmer. Impressum Pressekontakt Herausgegeben von der Programmdirektion Erstes Deutsches Fernsehen / Presse und Information Dr. Lars Jacob Presse und Information Das Erste Tel.: 089 / 5900-2898 E-Mail: [email protected] Redaktion: Bildredaktion: Bildnachweis: Grafik: Druck: Dr. Lars Jacob Veronika Sepp (Presse und Information Das Erste) din_jank_münchen Steininger Druck e.K., Ismaning Annette Gilcher SWR Pressestelle Tel.: 07221 / 929-24016 E-Mail: [email protected] Bettina Melzer nic communication & consulting GmbH Tel.: 030 / 30 30 630 E-Mail: [email protected] Online Fotos O-Töne www.DasErste.de www.ard-foto.de https://presse.daserste.de