Raumordnung & Landesentwicklung Drei Jahre nach „KOPLAS“: Entwicklung der Logistikwirtschaft in der südlichen Metropolregion Hamburg Regionalplanertagung Niedersachsen, Soltau, 7.11.2012 Regierungsvertretung Lüneburg / ML Niedersachsen Raumordnung & Landesentwicklung Niedersachsen Drei Jahre nach „KOPLAS“. Entwicklung der Logistikwirtschaft in der südlichen Metropolregion Hamburg 1. Wie hat sich die Logistikwirtschaft in der südlichen Metropolregion Hamburg in den letzten drei Jahren entwickelt? 2. Haben sich Prognosen und Annahmen der KOPLAS-Studie bestätigt? 3. Welche Ansätze für eine regionalplanerische Steuerung gibt es? Raumordnung & Landesentwicklung Niedersachsen Raumordnung & Landesentwicklung Niedersachsen Raumordnung & Landesentwicklung Entwicklung des Logistik-Raumanspruchs in der südlichen Metropolregion Hamburg 2003-2015 [m²] Quelle: SCI 2010: 68 Niedersachsen Niedersachsen Raumordnung & Landesentwicklung Prognose des zusätzlichen Raumanspruchs der Logistikwirtschaft nach Landkreisen (2008-2015) Landkreis Cuxhaven m² 60.000 Harburg 360.000 Heidekreis 140.000 Lüchow-Dannenberg 40.000 Lüneburg 160.000 Rotenburg 160.000 Stade 120.000 Uelzen SUMME Quelle: SCI 2020: 110ff 40.000 1.080.000 „Raumanspruch“ bezeichnet den am Markt insgesamt nachgefragten Umfang an Logistik-Lagerfläche, d.h. denjenigen Teil der Gesamtfläche einer Ansiedlung, der für Logistikzwecke vorgehalten wird. Flächen mit anderen Zweckbestimmungen (z.B. Verwaltung, Produktion) sowie Grün- und Verkehrsflächen innerhalb einer Ansiedlung werden nicht einbezogen.“ (SCI 2010: 68) Niedersachsen Raumordnung & Landesentwicklung Beispiele für neue Distributionszentren Ixocon (Nutzer: Dedon), Winsen (Luhe), Landkreis Harburg: 12.500 m² (2010) Takko Fashion Zentrallager, Winsen (Luhe), Landkreis Harburg: 20.000 m² (2011) Niedersachsen Raumordnung & Landesentwicklung Beispiele für neue produktionsintegrierte Speziallager Soltau-Ost III, Soltau, LK Heidekreis: Tiefkühllager , 2.200 m² (2011) Heideblume Molkerei, Elsdorf, LK Rotenburg Hochregal-Lager, Breitgang-Lager, Gebäude für Versand und Kommissionierung, 6.000 m² (2011) Raumordnung & Landesentwicklung Niedersachsen Abgleich von Prognose u. Ist-Wert. Methodische Vorbemerkungen Datengrundlage: • Ansiedlungs- und Expansionsmonitoring der Süderelbe AG • ergänzende Abfrage bei den acht Kreiskoordinatoren der südlichen Metropolregion Methodische Annahmen: • Berücksichtigung der „Nutzfläche“ (Gesamthallenfläche) • Neuvermietungen bereits logistisch genutzter Immobilien(teile) nicht berücksichtigt • je nach Datenverfügbakeit vereinfachende Einstufung der Gesamt-Nutzflächen als „Logistikflächen“ (auch Verwaltungs-/Büro-/sonstige Räume) • Investitionen im Bereich Großhandel zu „Logistik-Lagerfläche“ zugeordnet • Investitionen mit Schwerpunkt „Produktion“i.d.R. nicht berücksichtigt • Zuordnungszeitpunkt: Fertigstellung/Nutzung der Immobilie • pauschale Aufschläge von 10% auf die Jahreswerte für nicht erfasste Veränderungen • fehlendes IV. Quartal 2012: + 25% Raumordnung & Landesentwicklung Niedersachsen Ansiedlungen in der Logistikwirtschaft 2010, 2011, 2012. Vergleich von Ist- und Prognosewert Vereinfachende Annahme: Der Gesamt-Prognosewert 2008-2015 der KOPLAS-Studie wird in gleicher Höhe auf die sieben Jahre verteilt. Zur Berechnung der „IST-Werte“ s.Folie 8 Raumordnung & Landesentwicklung Qualitative Aussagen zu Logistik-Ansiedlungen (2010-2012) in der südlichen Metropolregion Hamburg - Starke Konzentration der Investitionstätigkeiten auf das unmittelbare Umland (etwa 2/3 aller Fälle im LK WL) - aber: innerhalb des LK Harburg können zunehmend auch hamburg-fernere Flächen Investitionsinteresse anziehen - ca. 1/3 Neuansiedlungen von außerhalb der Region, ca. 2/3 Investitionen im Bestand (Erweiterung/Verlagerung) - Einrichtung von Regionalen Distributionszentren als überwiegende Investitionsform - die Mehrzahl der Ansiedlungen wird in unmittelbarer Nähe zu einer Autobahnabfahrt realisiert Niedersachsen Raumordnung & Landesentwicklung Entwicklung der Logistik-Arbeitsplätze in der südlichen Metropolregion Hamburg 2003-2015 Quelle: SCI 2010: 66 Niedersachsen Niedersachsen Raumordnung & Landesentwicklung Kumulierte Beschäftigungsveränderung in den Logistikberufen (2009-2011, absolut) den Logistikberufen 5.000 © Süderelbe AG 4.000 3.000 2.000 1.000 0 2009 MRHH 2010 Hamburg 2011 südliche Metropolreg. Quelle: Logistik-Arbeitsmarktmonitoring Süderelbe AG 2012 [Anmerkung: anders als bei SCI funktionsbezogene Definition von Logistikbeschäftigung] Raumordnung & Landesentwicklung Kumulierte Beschäftigungsveränderung in den Logistikberufen (2006-2011, relativ) Quelle: Logistik-Arbeitsmarktmonitoring Süderelbe AG 2012 Niedersachsen Niedersachsen Raumordnung & Landesentwicklung Kumulierte Veränderung der Logistikbeschäftigung nach Qualifikationen (2009-2011, absolute Zahlen) 1.500 © Süderelbe AG 1.000 500 0 2009 2010 2011 mittel Qualifizierte hoch Qualifizierte -500 -1.000 gering Qualifizierte [abgebildet ist lediglich der Anteil der Beschäftigten, für den Qualifikationsmerkmale vorliegen; daher nicht direkt mit den Zahlen auf Folie 12 vergleichbar] Quelle: Logistik-Arbeitsmarktmonitoring Süderelbe AG 2012 Raumordnung & Landesentwicklung Kumulierte Veränderung der Logistikbeschäftigung nach Qualifikationen (2009-2011, in Prozent) Quelle: Logistik-Arbeitsmarktmonitoring Süderelbe AG 2012 Niedersachsen Raumordnung & Landesentwicklung Räumliche Verteilung der direkten Logistikbeschäftigung Quelle: Logistik-Arbeitsmarktmonitoring Süderelbe AG 2012 Niedersachsen Raumordnung & Landesentwicklung Niedersachsen Einige Rahmenbedingungen des regionalplanerischen Umgangs mit der Logistikwirtschaft in der südlichen Metropolregion Hamburg - anhaltende Nachfrage nach (neuen) Logistikimmobilien/-flächen insbesondere im näheren Hamburger Umland, insb. LK WL - Autobahnneuplanungen i.d. Region (A26, A39, A20), neue Autobahnabfahrten - neue Vorgabe des LROP 2012: „In den Logistikregionen sind verkehrlich gut angebundene, überregional bedeutsame Standorte zu bestimmen, die sich vornehmlich für Ansiedlungen der Logistikwirtschaft und zur Abwicklung des Güterverkehrs eignen. Sie sind in den Regionalen Raumordnungsprogrammen als Vorranggebiete festzulegen.“ - langfristige Trends: Verknappung fossiler Treibstoffe, CO2-Einsparvorgaben auf EU-/Bundes-/Landesebene Raumordnung & Landesentwicklung Niedersachsen Regionalplanerischer Umgang mit der Logistikwirtschaft in der südlichen Metropolregion Hamburg – mögl. Strategien Definition regionaler Güterverkehrszentren: LK CUX: reg. GVZ im Bereich des Cuxhavener Hafens (2012) LK LG: reg. GVZ Lüneburg- Ost (Bilmer Berg): „Erforderlich ist eine direkte Erschließung durch den Schienenverkehr“ (2012) LK STD: „Containerumschlagbahnhof Stade-Brunshausen ist zu einem reg. GVZ zu entwickeln“ (aktueller RROP-Entwurf) Definition von VG mit Schwerpunkt Logistiknutzung LK UE: AB-Abfahrten A39, insb. Stadt Uelzen und Bad Bodenteich (aktueller RROP-Entwurf) LK CUX: VG Langen-Imsum: „gewerbliche Planungen mit Schwerp. für den Logistik-Sektor“ (2012) LK WL: Festlegung von regionalen Schwerpunktgebieten für Logistik an drei AB-Abfahrten (A1-Rade, A39-Winsen-Ost, A7-Thieshope) (aktueller RROP-Entwurf) LK STD: VGe an neue n AB-Abfahrten Drochtersen/Stade u. Nord/Häfen (aktueller RROP-Entwurf) Qualitative Aussagen zur Entwicklung von Logistikstandorten: LK STD: „Logistik-Standorte sind i.S. der KOPLAS-Studie ... zu entwickeln“ (vorläufiger) Verzicht auf reg.pl. Regelung wegen fehlender Nachfrage LK DAN Raumordnung & Landesentwicklung Niedersachsen Zwischenfazit – Drei Jahre nach KOPLAS Bestätigung wesentlicher Aussagen der KOPLAS-Studie: - Logistikwirtschaft bleibt weiter auf Wachstumskurs - Nachfrageschwerpunkt weiterhin das (nähere) Hamburger Umland - klare Autobahnorientierung neuer Standorte - positive Arbeitsplatzeffekte Aussagen zur Flächennachfrage: - Flächennachfrage schwankt je nach Gesamtkonjunktur deutlich, bleibt aber insgesamt eher hinter den Prognosewerten zurück - Flächenengpässe bisher lediglich in Teilbereichen des direkten Hamburger Umlands abzusehen - Monitoring bleibt auf Annahmen und (Teil-) Schätzungen angewiesen Reg.planerische Steuerung: - LK in der südl. MRH haben das Thema in den RROP mehrheitl. aufgegriffen Raumordnung & Landesentwicklung Niedersachsen Fragen zur Diskussion - Welche Überlegungen / Erfahrungen gibt es mit der Ausweisung von Vorranggebieten mit Schwerpunkt Logistikwirtschaft? - Inwieweit gibt es Überlegungen / Erfahrungen mit kreisübergreifenden Kooperationen in diesem Themenfeld? - ... Raumordnung & Landesentwicklung Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Niedersachsen