Känguru-Projekt in Bremerhaven unterstütztnichtnur beiderBetreuung derKinder Muttersein und noch zur Schule gehen das ist eine Mammutauigabe. Das Känguru-Projekt der Werkstattschule Bremerhaven unterstützt schulpflichtige iunge Mütter dabei, diese Auigabe zu meistern. Während die Mütter lernen, werden die Kinder im Nebeniaum betreut. In Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein gibt es nach Angaben von ProFamilie kein vergleichbares Proiekt. V O NK A T H A R I N A GELHAUS U N DS I L K EL O O D E N i,,l,f il:., n' L { . I ' . . ' : ,; . , ., . Bremerhaven. Windeln wechseln,. füttern ,; !: . i. und baden: Das ist für die 17-jährige Ja!"::i, r; . nine aus Bremerhaven seit der Geburt ,!'.,,.:: ihres SohnesAntonio Joel Alltaq. Genauso gehören für sie aber auch Matlie, Deutsch und Politik dazu; Die Schülerin macht an der Werkstattschule in Bremerhaven ihren Hauptschulabschluss. Das Besondere: Ihren Sohn nimmt sie mit zur Schule. Während sie die Schulbdnk drückt, kümmern sich Betreueriniren nebenan um den 14 Monate alten Jungen. ,,Alles ist iri'einer Hand, eine verlässliche Einheit i', sagt die Leiterin des Känguru-Projekts, Meike Wiesner. ,;Dasist das Innovative." Auch Janine ist froh, ihren Sohn in der Nähe zu haben. ,,Wenn etwas nicht in Ordnung ist, kann ich gleich rübergehen", sagt die 17-Jährige. Die jungen Frauen haben außerdemdie Möglichkeit, nach und nach in die Mutterrolle zu wachspn. Denn viele junge Mütter sind nach der,Erfahrung der Beraterin bei Pro Familia in Bremerhäven, Petra Grundmann, persönlich noch nicht so gefestigt. ,,Sie brauchen eigentlich noch ihre Mutter und werden dann selbstMutter." Daher lernen die minde4ährigen Mütter im Känguru-Projekt, ihr Leben mit Kind zu meistern, Sie gehen mit ihrer Lehrerin einkauJen, lernen neue Rezepte und den Um. gang mitGeld, ;,Allessollio lebensweltbezogen wie nur möglich sein", sagt Wiesner. Im Stundenplander Müttersind zudem Zeiten mit den iündern f est integriert. ,,Wir gehen gemeinsam schwimmen, machen Musik oder spielen", erzählt Janine, Diesiebzehnjährige Janinemit ihremSohnAntonioim Mütter-Kind-Projekt DpA FOTo: "Känguru". In einer normalen,Klasse hätte Janine es deutlich schwerer, l,Wenn die jungen MütCornelia Zwetsch. Sie habe in ihrer BeraIn Deutschland brachten nach Anqaben ter wegen des Kindes häufiger fehlen, ist es tung immer wieder erfahren, dassdie jundes statistischen Bundesamtes irn'Jahr schwierig Anschluss zu halten", sagt die gen schulpflichtigen Mütter wollten, aber 2010 fast 4600 Minderjährige ein Kind zr-rr Leiterin der berulspädagogischen Bera- nicht konnten. Da war die Idee des Kän- Welt. Im Land Bremen waren es in dem tungp.stelledes Schulamts in Bremerhaven, quru-Proiektsseboren. Jahr immerhin 45 Geburten. 201,1sank die Zahl auf 37, Die minderjährigen Mütter in BremerhavenunterstütztdasKänquru-Projekt, das von der Europäischen Ünion im Rahmen des Europäischen SozialJonds (ESF) gefördert wird, seit mittlerweile sechs Jahren, Neben dem Unterricht und der Betreuung der Kinder ist die sozialpädagogische Begleitung der jungen Mütter die dritte Säule des Projekts. Die Sozialpädagogin Karen West hilft ihnen bei Behördengängen und anderen Hürden des AIItags. ,,Mit dem Wust an Formularen sind sie häulig überfordert", sagte sie. Außerdem entwickelt die Sozialpädagogin mit den Mädchen Zukunftspläne, Auch in den Beratungsgesprächenvon Petra Grundmann ist die schulischeund berufliche Zukunft derjungen Frauen ein zentrales Thema. ,,Wichtig ist, dass man den jungen Frauen eine Perspektiveaufzeigt", sagt sie. Diese Perspektivehat Nadine mit Hilfe des Känguru-Projekts schon für sich etwasnicht ,,Wenn in Ordnungist,kann ich gleichrübergehenl" Ianine(17)ausBremerhaven gefunden. In ein paar Wochen macht sie ihren Hauptschulabschluss.,,ImSeptember beginne ich meine Ausbildung zur Floristin", erzählt sie stolz Nach Angaben von ProFamilia gibt es in Niedersachsen,Hamburg und SchleswigHolstein kein vergleichbares Schulprojekt für minderjährige Mütter. In Berlin dagegen existiert bereits seit fünf Jahren ein Känguru-Projekt des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz mit Antaufstellen in fast allen Bezirken der Bundeshauptstadt.Mehr als einhundert Ehrenamtliche unterstützen die Mädchen in den ersten zwöU Monaten nach der Geburt ihrer Kinder; In besonderen Fällen kann die Unterstützunq verlängert werden. Die Betreuung der Klinderist anders als in Bremerhaveir nicht an d.ie Schule gebunden. Vielmehr betreuen Ehrenamtliche die Babys, während ihre Mütter zur Schulegehen oder eine Ausbildung machen, Das Berliner Proiekt finanziert sieh arrs Snenrlon