P. Geißler Statistische Energieanalyse (SEAl Statistical Energy Analysis (SEA) Ein numerisches Berechnungsverfahren für die konstruktive Lärmbekämpfung A numerical computation method 'INHALT ABSTRACT Der Beitrag steHt die "Statistische Energieanalyse" als Berechnungs- The paper introduces the method ofStatistical Energy Analysis as a numerical tool for noise and vibration engineering. It is emphasized that SEA is complementary to the FEMe and BEM-method. The principle ideas, assun.1ptions and equations me discussed. The essential steps in the practical application ofSEA are explained. werkzeug für die konstruktive Lärmbekämpfung und für AufgabensteIlungen der Maschinen- und Fa.hrzeugakustik vor. Die Komplementarität der SEA zu FEM- und BEM-Verfahren wird gezeigt. Die Prinzipien, Grundannahmen und Grundgleichungen werden vorgestellt. An Beispielen werden die wesentlichen Schritte bei der praktischen Anwendung der SEA erläutert. 1 Numerische Berechnungsverfahren für die konstruktive Lärmbekämpfung tire Informationen über das die Konstruktion umgebende Fluid erforderlich. Diese Art zur Berechnung und Analyse schwingungs- und ab- Neben den klassischen numerischen Berechnungsverfahren strahlungsfähiger Systeme wird heute - trotz des teilweise erhebli- - der Finite Elemente Methode [FEM) und der Randwertmethode chen Aufwands - erfolgreich in vielen Bereichen der industriellen oder" Boundary Elemente Methode" [BEMI - hat sich in den letzten Entwicklung eingesetzt. , -'ehren die Statistische Energieanalyse [SEAl als Berechnungsver- Im Automobilbau z.B. werden heute die Moden des Antriebs- ahren für Fragestellungen aus dem Bereich der Maschinen- und strangs, des Fahrwerks und der Gesamtkarosserie bis etwa 300 Hz Fahrzeugakustik etabliert. - je nach Fahrzeuggröße - mit diesem Verfahren berechnet. Bei der Anwendung des Verfahrens für den Frequenzbereich oberhalb von 1.1 FEM und BEM Bei der FEM werden für eine gegebene Konstruktion, z.B. für ein ausforderungen stellt - zeigte sich jedoch, daß die individuelle Be- Getriebegehäuse, die Eigenfrequenzen und Schwingungsformen der trachtung einzelner Moden an ihre Grenzen stößt. Moden berechnet. Aufbauend auf diesen Moden ergibt sich für eine bestimmte Last- oder Anregungssituation eine Schnelleverteilung etwa 300 Hz - der für die Innenraumakustik meist die größten Her- Mit steigender Frequenz werden nämlich für alle Strukturen die· Abstände zwischen den relativen Maxima und Minima der Schwin- auf dem "Rand" der Konstruktion. Mit Hilfe der BEM läßt sich auch gungsformen - also die "Wellenlänge" einer Mode - immer kleiner. die daraus resulüerende Abstrahlung des Luftschalls für beliebige Außerdem steigt auch die Zahl der Moden, die sich in einem be- Punkte berechnen. Bei diesen beiden Verfahren steht die exakte Er- stimmten Frequenzband ergeben, immer mehr an. Schließlich mittlung der individuellen Moden und ihrer Schwingungsformen im kommt ein Frequenzbereich, in dem die "Wellenlänge" deutlich klei- Vordergrund. Als Ergebnis einer Eigenwertanalyse erhält der Kon- ner ist als die geometrischen Abmessungen und die" modale Dichte" strukteur eine Tabelle mit den Eigenfrequenzen der Moden und eine so groß, daß es oft keinen Sinn mehr macht, nach der exakten Eigen- graphische Ausgabe der Relativverformung dieser Moden. frequenz zu fragen. Die Lage der Eigenfrequenzen und die Schwingungsformen hän- Die "exakte" Eigenfrequenz hängt in der experimentellen Praxis gen außer von den Materialparametern und der Konstruktion .auch von Fertigungstoleranzen des Bauteils, von wechselnden Umge- von den Randbedingungen ab. So hängt z.B. die Lage der ersten Bie- bungsbedingungen und von Wiederholstreuungen aufgrund des geeigenfrequenz einer Brücke davon ab, wo und wie die Fahrbahn- Meßverfahrens ab. Auf der Berechnungsseite werden - um numeri- platten gelagert sind. In die Berechnung des Antwortverhaltens sind sche Sicherheit zu geWährleisten - die FE-Modelle sehr aufwendig. zusätzlich Anregung und Dämpfungsverhalten der Struktur einzube- Vor diesem Hintergrund erscheint es technisch-wirtschaftlich nahe- ziehen. Für die Berechnung des abgestrahlten Luftschalls sind wei- liegend, für den höheren Frequenzbereich von Beginn an einen stati- Konstruktion Juli / August 7/8 - 1999 29 AUFSATZ Akustik d, ,,) zufuhr stehen Verluste, also negative Leistungen, wegen der Dissi pation innerhalb des Subsystems und der Kopplung zu benachbarten Subsystemen gegenüber. Das Ergebnis dieser statistischen Betrachtung ist, daß die SEA als Resultat nur räumliche Mittelwerte des Antwortverhaltens liefert. unbegrenzt Dieses mittlere Antwortverhalten ist jedoch für viele AufgabensteIlungen des mittleren und hohen Frequenzbereichs völlig ausrei- StrUkturen! Räume chend; es reicht nicht mehr aus im unteren Frequenzbereich, in dem .::::::::: :::::::::: .::::::::: die Moden global auf der Struktur vorhanden sind und die Wellenlängen vergleichbar mit oder größer als die geometrischen Abmessun- TSEA gen sind. Das ist die Domäne der erstgenannten numerischen Me- :::::::::: begrenzt thoden FEM/BEM. Diese und die SEA können somit als komplementäre numerische Werkzeuge zur Lösung von Schall- und Schwingungsproblemen angesehen werden [Bild 11. 2 Grundlagen der SEA Zu den Grundlagen der SEA gehören die beiden folgenden Annahmen: Es wird zum einen angenommen, daß die Energie innerhalb der stischen Ansatz zu wählen, anstatt erst mit [scheinbarl großer Ge- Moden einer Modengruppe gleich verteilt ist. Mit dieser Annahme nauigkeit FE-/BE-Berechnungen durchzuführen, um am Ende die läßt sich zeigen [1], daß die mittlere Energie eines Subsystems in ei- Ergebnisse für konstruktive Aussagen zu mitteln. nem betrachteten Frequenzband t,w durch ~:.?~.~~.~!~.~!~.~.~~J~.~f.g.i.~~.~~~'y'~~..1.~.~~! < E> ,..,..,. = 2 < F >/),(j) Mi]OJ /),(j) Hier setzen die Grundannahmen der Statistischen Energieanalyse t1N 2 t10J Ir 111 [SEA] an. Im Unterschied zu FEM und BEM verzichtet die SEAvon An- gegeben ist. Dabei sind M pie Masse, Tl der Verlustfaktor, F der Effek- fang an darauf, individuelle einzelne Moden zu betrachten, Sie be- tivwert der anregenden Kraft und t,N die Zahl der Moden im betrach- trachtet vielmehr als kleinste Einheiten Modengruppen [Subsyste- teten Frequenzband. me] und die Wechselwirkung dieser Modengruppen untereinander. Die Moden innerhalb eines Subsystems werden so behandelt, als Dieser Ausdruck ist erstaunlich einfach: Er besagt, daß die sich einstellende Energie neben der Anregungskraft nur noch von der wären sie zufallsverteilt. Statt diskreter Eigenfrequenzen rechnet die Masse, der Dämpfung und der Zahl der Moden im betrachteten Fre- SEA mit mittleren modalen Dichten, statt individueller Schwingungs- quenzband abhängt. Details zur Lage der Eigenfrequenz und der formen rechnet sie mit mittleren Wellenzahlen oder mittleren Wel- Schwingungsformen spielen in diesem Ausdruck keine Rolle mehr, lenlängen. Das ist der ;. statistische" Aspekt der SEA. Damit einhergehend wechselt die Kenngröße zur Beschreibung Noch einfacher ist der Ausdruck für die in das Subsystem eing brachte Leistung: des Antwortverhaltens von den lokalen Kenngrößen - der Beschleunigung, der Schnelle oder der Auslenkung bei Strukturen oder dem 2 =<F < P> /),(j) Schalldruck bei einem Fluid - zur globalen Kenngröße Energie. Die Wahl dieser Kenngröße ermöglicht es, Bilanzgleichungen auf der > /),(j) Ir t1N M 2 t10J [2) Die mögliche Leistungszufuhr in ein Subsystem hängt neben der Basis des Energieerhaltungssatzes aufzustellen, Die Energie erlaubt Kraft nur noch von der Masse und der Modenzahl ab, darüber hinaus eine einheitliche Betrachtung der verschiedenen Der Zusammenhang zwischen der Leistungszufuhr und der sich einstellenden Energie ist mit Schall- und Schwingungsvorgänge unter einem Dach. Das ist der Aspekt der "Energie" in der SEA, Die typischen SEA-Parameter - die modale Dichte und der Kopp- [3) lungsverlustfaktor - hängen von den geometrischen Parametern [Volumen, Seitenlänge, Dicke] sowie von den Materialkonstanten wie gegeben, Elastizitätsmodul, Dichte, Poissonzahl einer Konstruktion ab, Das Zum anderen wird angenommen, daß die Moden zweier Subsyste- erlaubt dem Anwender, die Bedeutung dieser Parameter und die me im isolierten Zustand sich nicht wesentlich aufgrund der Kopp- L schwache Kopplung"l. Mit die- Wirkung konstruktiver Modifikationen zu analysieren. Deshalb eig- lung der beiden Subsysteme ändern net sich die SEA zur Analyse komplexer Gesamtsysteme. ser Annahme läßt sich zeigen [1], daß die insgesamt von einem Sub- Grundlegende Kenngröße zur Beschreibung der Anregung ist in der SEA die einem Subsystem mit Wechselkräften oder -drücken zu- system 1auf ein Subsystem 2 übertragene Leistung allein von der Differenz der modalen Energien bestimmt wird, d.h, geführte Leistung, also die Energie pro Zeiteinheit. Die Leistung läßt [41 sich meßtechnisch ermitteln, bei einer Punktkraft z.B. mittels gleichzeitiger Messung von Kraft und Schnelle oder Messung von Kraft und Eingangsadmittanz am Einleitungspunkt. Der Leistungs- 30 beziehungsweise Konstruktion Juli 1August 7/8 - 1999 AUFSATZ Akustik [51 Die Faktoren Tl12 und Tl21 werden Kopplungsverlustfaktoren ge- P 2 in P1,in nannt, im Unterschied zu Tl, und Tl2' die zur besseren Abgrenzung ge- I legentlich auch als Dämpfungsverlustfaktoren bezeichnet werden. 3 Die Grundgleichungen der SEA ,r " Mit den Gleichungen 3 und 5 stehen die Grundgleichungen der E1 E2 P21 N2 - .... SEA zur physikalischen Beschreibung zweier gekoppelter Subsysteme zur Verfügung. Werden die eckigen Klammern von jetzt an, wenn P 12 _ N1 -- keine Verwechslungen möglich sind, weggelassen, dann ergeben sich folgende Bilanzgleichungen [Bild 21: (6) " P 1,dISS ld ,r P 2,di ss [71 In der Praxis werden die Dämpfungsverlustfaktoren Tl, empirisch Die Matrixschreibweise für zwei Subsysteme lautet entsprechend [~ ] = CO [ 7)1 + 7)12 ~ -7)12 vorgegeben oder aus Messungen ermittelt. Für die Kopplungsverlustfaktoren Tl'i gelten analytische Lösungen, die für viele Kopplun- -7)21] [E1 ] 7)2 + 7)21 E2 (81 gen bekannt sind, und in kommerziellen SEA-Programmen praxisgerecht zur Verfügung gestellt werden. Kopplungsverlustfaktoren sind auch mit Hilfe der FE-Methode berechenbar. und für k Subsysteme Dämpfungs- und Kopplungsverlustfaktoren sind jedoch auch k 7)1 P1 ~ meßtechnisch zu ermitteln. Hierzu wird die Gl. [91 invertiert, so daß + .L 7)1; -7)12 -7)lk ;*1 k -7)21 =CO 7)2 + .L 7)2i -7)2k die Kopplungsmatrix als Unbekannte auf der linken Seite steht. Bei E1 E2 diesem Verfahren, das auch als experimentelle oder Inverse SEA bekannt ist, werden über die Messung der zugeführten Leistungen und ;*2 der mittleren Energien aller Subsysteme die Elemente der Kopp- Pk k -7)kl 7)k + .L 7)k; Ek lungsmatrix ermittelt [2]. Einige Kopplungsverlustfaktoren hängen darüber hinaus mit an- i*k deren Kenngrößen der Akustik zusammen, die in genormten akustischen Prüfeinrichtungen ermittelt werden können. Der Abstrahlgrad 'I '" t Anwendung der SEA Grundgleichungen und das Schalldämmaß sind Beispiele hierfür. Für Aufgaben der Lärmbekämpfung wird meist das "Prognose- weisen der Thermodynamik und Hydrodynamik [Bild 31. Interessant ist die Ähnlichkeit des SEA-Konzepts mit den Denkpotential" der Gl. [91 genutzt: Dabei werden die Energien der Subsysteme als Unbekannte betrachtet, die bei vorgegebenen Eingangs- 5 Vorgehensweise leistungen mittels Inversion der Kopplungsmatrix berechnet werden. Aus den Energien lassen sich die Mittelwerte der üblichen Antwort- .~:~.. ~f.!~.~.!p. größen berechnen. Für die mittlere Schnelle von Bauteilen gilt die Beziehung . Das prinzipielle Vorgehen wird zunächst an einem für die konstruktive Lärmbekämpfung typischen Problem veranschaulicht: Ein [10) Der mittlere Schalldruck p, eines Raums oder eines Fluids ist über < Ei > = -Vi2 < Pi2 > pe mit der Energie verknüpft. V, ist das Volumen, p die Dichte und ~ die Schallgeschwindigkeit des Fluids. Die Elemente der Kopplungsmatrix, die Dämpfungsverlustfaktoren Tl, und die Kopplungsverlustfaktoren Tl'i' werden hier als bekannt vorausgesetzt. Konstruktion Juli 1August 7/8 - 1999 31 AUFSATZ Akustik Leistung ~ '1Jl~ \ . .q r.....~~ \<!-------t>f U . :', r .~--... . .1 ····:-····:<:'~:·<·J. :.".....- :.--,$"-<" W ~"'r'""~ .- ...:::---c. ..... .:-= ..... /" ..' ." " " . ]7.. -~/ Platte Rohr dem frequenzabhängigen Verlustfaktor als Dämpfungsmaß definiert. Die Kopplungslänge und die gegenseitige Orientierung der steifes Bauteil, das von einer Kraft angeregt wird, ist an eine biege- Bauteile zueinander definieren die Kopplung. weiche Konstruktion gekoppelt, die Schall abstrahlt. Bei diesem La- Die Eingangsleistung wurde hier aus der meßtechnisch ermittel- boraufbau handelte es sich um ein Stahlblech [2 m x 3 m, 15 mm ten Punktadmittanz des Rohr-Endes und der dort eingeleiteten Kraft dick!, das mit einem Rohr [3 m lang, Wanddicke 2 mm, Durchmesser ermittelt und als Terzspektrum vorgegeben. Der Verlustfaktor wurde 74 mml gekoppelt war. Am Ende des Rohrs wurde mit einem Schwin- an den voneinander isolierten Teilen gemessen und ebenfalls als gungserreger bandbegrenztes Rauschen eingeleitet. Es war zu be- Terzspektrum in das Programm eingelesen. In Bild 5 ist das SEA-be- rechnen, welche mittlere Schnelle sich bei dieser Anregung auf dem rechnete mittlere Schnellespektrum dem an 20 Meßpunkten gemes- Stahlblech einstellt. senen mittleren Schnellespektrum gegenübergestellt. In diesem Fall genügen die in Bild 4 gezeigte Einteilung in zwei Subsysteme und die Veranschaulichung im zweidimensionalen Netzwerk. Die Subsysteme werden mit dem Material (Dichte, Elastizitäts- .~.:~..~.C?m,p'~.~~~ ..~.ry,~~.~~.~f.I.9~.~ . Am Beispiel des Programms AutoSEA2 werden kurz die wesentli- modul, Poissonzahll, der Geometrie [Länge, Breite, Dicke!, den Quer- chen Schritte bei der Modellierung eines Gesamtsystems - hier einer schnittseigenschaften [Querschnittsfläche, Flächenmomentel und Automobilkarosserie - dargestellt [3]. Die Geometrie wird von CAD-Dateien oder FE-Modellen übernommen. Mit diesen Knoten lassen sich die Subsysteme definiere!;' [Bild 61. In dieser Weise werden alle weiteren Komponenten der Karosserie mittels Balken-, Platten- oder Schalen-Subsystemen definiert. Ein typisches SEA-Modell ist in Bild 7 zu sehen. Schnelle in 75+-....+llcH dB re:Se-ooB m1sec 10 100 1000 10000 Hz 32 Konstruktion juli / August 7/8 -1999 AUFSATZ Akustik \ustfaktoren bestimmt. Für die erstmalige Berechnung eines komplexen Gesamtmodells werden auf einem modernen PC etwa ein bis zwei Stunden benötigt. Die Berechnung nachfolgender Modifikationen - z.B. Untersuchungen zur Wirkung unterschiedlicher Schalldämmungs- oder Absorptionsmaßnahmen - geschieht typischerweise in ein bis zwei Minuten. Die SEA ist ein Entwicklungswerkzeug, das bereits in der frühen Designphase für Machbarkeitsstudien, die Definition akustischer Ziele und das Erstellen von Bauteil- und Schnittstellenspezifikationen eingesetzt werden kann. Während der Entwicklung lassen sich Berechnungs- und Versuchsergebnisse von Subsystemen eingliedern und sofort bezüglich ihrer Wirkungen auf die akustischen Eigenschaften des Gesamtfahrzeugs beurteilen. 6 Ausblick Die SEA wurde in ihren Grundzügen bereits in den 60er-Jahren entwickelt [1, 4]. Seither wurden die Grundlagen der SEA erweitert und in vielen Anwendungen überprüft [3, 5, 6]. Seit 1990 haben kOmmerzielle SEA-Programme mit benutzerfreundlicher BedienungsDer Innenraum wird über entsprechende Knotendefinitionen ebenfalls in SEA-Subsysteme eingeteilt IBild 81. Schließlich werden die Anregungsbedingungen definiert. Sowohl die Luftschall- als auch die Körperschall-Anregungen sind durch ih- oberfläche zu ihrer großen Verbreitung in der Industrie geführt. Moderne SEA-Programme mit dreidimensionalen Modellierungsmöglichkeiten können heute als bewährte Berechnungswerkzeuge Im CAE-basierten Akustikdesign angesehen werden. re Leistungen oder Kräfte und Momente zu beschreiben. In Bild 9 ist dargestellt, wie die vom Motorlager in die Tragstruktur eingeleiteten Kräfte dem SEA-Programm vorgegeben werden. LITERATUR Das so erstellte SEA-Modelliiefert nach der anschließenden Berechnung die Schnelle- und Schalldruckspektren für alle Subsysteme. In dieser Phase stehen darüber hinaus Werkzeuge und Ergebnisse bereit, die dem Anwender helfen, die akustischen Schwachstellen der Konstruktion zu diagnostizieren, die Bedeutung der ver- [IJ (3) 151 Lyon, R. H.; de Jong, R. D.: Statistical energy analysis, 2. Auf/. Boston: ButterworthHeinemann 1995 Bremner, P. G. u, a.: Lang/er, R. 5.; Brem- schiedenen Schallquellen zu bewerten und Übertragungspfade zu [2] analysieren. Als Beispiel zeigt Bild 10 ein Thermogramm der moda- Bies, D. A.j Hamid, S.: len Energie. Die Bewertung konstruktiver Modifikationen kann sehr rasch erfolgen. Bei rein geometrischen Änderungen, bei denen die Topologie beibehalten wird, sind nur die veränderte CAD-Datei einzulesen und die Berechnung erneut auszuführen. Die Rechenzeit selbst wird im wesentlichen von der Zahl der neu zu berechnenden Kopplungsver- Konstruktion Juli / August 7/8 - 1999 III-situ determination of [ass and coupiing lass (actors by the power iniection metllOd. f. Sound Vib. 70 (1980) H. 1, S.187-204 AutoSEA2 - a new design evaluation tool (ar noise and vibration en- gineering. Proc. 1999 ASME Design Engng. Tech. Cant, Las Vegas (USA) 1999 [4] Cremer, L.; Heck', M.: KörperschalI, 2. AUf/. Berlin: Springer 1996 ner, P.: A hybrid me- thod (ar the vibration analysis o(complex structura/-acoustic systems, f. Acoust. Soc. Am. 105 (1999) H. 3, S. 1657-1671 [6] f.; Price, W. G. (Hrsg.): /UTAM Fahy, F. symposium on smasti(aT energy analysis 1997,Southampton (GB). Dordrecht: K[uwer Academic Pub[. 1999 33