Internet-Web Aufbau

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Aufbau des Internets
Im Überblick ist im wesentlichen die Hardware dargestellt, die digitale Informationen vom
User bis zur Entstehung transportieren. Für diesen Überblick beschränken wir uns auf die
wesentlichen Komponenten. Wir verzichten auf eine Reihe von Details im Interesse der
Übersichtlichkeit.
1. Am User PC werden vor allem folgende
devices zur Interaktion gebraucht:
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das Display
eine Sound Karte zum Empfang von Musik
oder Sprache, z.B. für Internet Telephonie
eine Video Karte zur Darstellung von Grafik
oder Filmen
eine Video Kamera zur Aufnahme von
Bildern und Sequenzen
ein Verschlüsselungssystem für die
Übertragung von vertraulichen
Informationen
ein Lautsprechersystem
ein Mikrofon
Diese Zusammenstellung gibt schon einen Hinweis darauf, dass der Empfänger von
Informationen und Daten auch ein Produzent und Sender von solchen Informationen sein
kann. Interaktion wird begünstigt und erwartet.
2. In Abhängigkeit von der Anwendung und dem Zugang zum Internet im engeren Sinne
schließt sich der User über verschiedene Varianten an das Netz an.
Vom Büro oder von seiner Wohnung geht
es zum Beispiel über ein analoges Modem,
einen DSL oder einen ISDN Anschluß zu
dem örtlichen Service Provider, der
zunächst die Hardware, d.h. die Leitungen
für eine Verbindung zum Internet bereit
stellt. Die Art der Verbindung hängt vom
Angebot und dem (finanziellen) Aufwand
ab, den der User betreiben will.
Aus Firmennetzen wird eine Verbindung
über das Lokale Netzwerk geschaltet. An
der Grenze des Firmennetzes ist in der
Regel eine Firewall installiert, um
unerwünschte Eindringlinge vom internen
Datenverkehr fern zu halten.
Viele Firmen bieten inzwischen schon
eigene Services für ihre Mitarbeiter an, d.h.
einen eigenen Webserver oder einen Email
Server, der Daten im Intranet bewegt.
Moderne Übertragungsvarianten wie UMTS
oder HotSpots können wir noch unberücksichtigt lassen, denn sie haben kaum
Marktrelevanz.
3. Der sogenannte Carrier bietet seine Übertragungsdienste in der Mehrzahl der Fälle über
eine traditionelle Leitung an – POTS (plain old telephone service), oder über fortschrittliche
Varianten wie DSL (Digital Subscriber Line) an. Der Versorger ist normalerweise eine
Telefongesellschaft.
Die Übertragung beim Carrier über das
Fernsehkabel-Netz oder über Satellit ist noch
relativ selten zu finden. Wegen unlösbarer
technischer Probleme hat sich die Nutzung der
Stromleitungen praktisch nicht durchgesetzt.
Die kabellose Übertragung knüpft an die oben
schon erwähnten HotSpots an. Diese Technik
hat ein sehr großes Potenzial für die Zukunft.
Wir werden sehen, ob sich das Verfahren
wirtschaftlich durchsetzt; technisch sind alle
Probleme gelöst. Die Markterschließung der
HotSpots hat Verwandtschaft mit der
anarchischen Verbreitung des Internet selbst.
Die Unabhängigkeit von teuren Lizenzen für
Frequenzbänder spricht für die wirtschaftliche Alternative zu UMTS (Universal Mobile
Telecommunications).
4. Der ISP (Internet Service Provider) ist in den meisten Fällen der Vertragspartner des
Users. Er vereinnahmt die
Verbindungsgebühren und sorgt für den
technischen und wirtschaftlichen Anschluß
des Users an das Internet. Hier wird er
identifiziert, sein Zugang zum Netz
erlaubt, seine Daten gehalten.
Der ISP hat normalerweise mehrere
POP’s. Rein technisch besteht ein POP
aus routern, digitalen Aggregatoren, relays und switches. Ein POP hat eine eigene IP
Adresse. Er ist der identifizierbare Zugangspunkt des Surfers zum Internet.
5. User Services sind der eigentliche
Beweggrund für viele Benutzer, sich an das
Internet anzuschließen. Oftmals werden Sie
– wie oben schon erwähnt – in einem
großen Unternehmensnetzwerk direkt intern
für die Nutzer vorgehalten.
Sie haben Zugriff auf:
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Domain Name Server (DNS)
Email Hosts
Newsgroups
Spezielle Services
Hosting eigener Internet Präsenzen
User Services brauchen große Farmen von schnellen Computern mit großer Kapazität, die
an die Benutzer als Speicherplatz und/oder Bandbreite zum upload und download vermietet
werden.
6. Vom Service Provider werden die
Datenpakete über diverse schnelle und
superschnelle Verbindungen durch die
Welt geschickt. Für viele Nutzer ist das
der wahre Charakter des Internet. Die
Kompatibilität der Verbindungen wird
durch ausgefeilte Technologien sicher
gestellt. Die Service Provider schließen
sich an Netze mit großem Durchsatz,
sogenannte backbones an. Die
Organisation der Anschlüsse läuft in den
NAPs (Network Access Points)
zusammen und wird dort von
Vermittlungsrechnern mit Gigaswitches
bearbeitet.
7. Überall im Netz verteilt betreiben Anbieter unterschiedliche Hosting Plattformen. Dort
werden die produzierten Datenmengen
gelagert. Wir werden in einem separaten
Beitrag auf die wirtschaftliche Bedeutung
der digitalen Produkte, auf deren Vertrieb
und die Chancen des neuen
Produktionsprozesses eingehen.
Die Webserver haben ein Betriebssystem,
mit dem große Datenbanken gemanagt
werden. Unter dem Betriebssystem
arbeiten Rechner mit leistungsfähigen Interfaces für die Datenbank Zugriffe und die
Verwaltung großer Datenmengen. Die Geschwindigkeit wird maßgeblich auch von den
voluminösen Bandbreiten bestimmt, mit denen die Hosting Plattform an das Internet
angedockt wird.
8. Die Quellen für den Content, für die eigentlichen virtuellen Produkte im Internet sind
vielfältig. Die Phantasie reicht kaum aus, sich die digitalen Dienste und Produkte
vorzustellen, die heute schon angeboten werden und die zukünftig auf der Basis des neuen
Kommunikationsmediums noch erzeugt
werden.
Beispielsweise:
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Bestehende elektronische Informationen
aus internen Datenbanken und
Wissensforen
Gescannte und konvertierte Daten und
Bilder aus der Printwelt
Video, Musik und Sprache
Internet Telefonie
Wetterdaten, seismografische Daten,
Umweltdaten
WebCams, Weltraumbilder, Fotos jeder
Art
Programme, Arbeitsergebnisse
Die neue Kommunikation schlägt ein neues
Kapitel in der Wirtschaftsgeschichte und der Kultur auf. Die flächige Verfügbarkeit von
Informationen entspricht einer natürlichen Verbreitung. Auch in der Natur ist Information
omnipräsent, interaktiv und mit allem verbunden. Obwohl wir nach der technischen
Besprechung des Aufbaus des Internet sicher nicht von einer natürlichen Technik sprechen
können, müssen wir doch erkennen, dass die Art und Weise der Informationsentstehung und
– verbreitung in bisher nicht dagewesener Form natürliche Kommunikation imitiert.
Web-Aufbau (technisch)
Die Netzwerk-Archtitektur des Web basiert auf dem sogenannten Client-Server Modell.1 Die
Variante wird gern auch als zentralisiert bezeichnet, da viele Anwender (clients) auf einen
oder mehrere zentrale Server zugreifen. Der Zugriff selbst wird mit standardisierten Abfrageund Datenmodellen realisiert. Das Internet ist die Basis des Web und gibt die Protokolle vor,
mit denen die Daten paketweise übertragen werden (TCP/IP). TCP strukturiert die Daten für
die Paketversendung und setzt die kleinen Datenpakete am Ziel wieder zusammen. Ein
TCP-Datenpaket hat 1.460 Byte Nutzdaten und neben Prüf- und Sicherheitsdaten eine
Absender und eine Empfängeradresse. Diese Adressen sind der zweite Teil des
Übertragungsprotokolls (IP=Internet Protocol). Es legt einerseits das Routing durch die
weltweite Netztruktur fest und verschlüsselt jeden Teilnehmer im Netzwerk mit einer 32 Bit
großen Adresse.
Zur Kommunikation im Web wurde ein weiteres Protokoll definiert mit dem die Inhalte
übermittelt werden – das Hypertext Transfer Protocol (HTTP). Es nutzt die InternetÜbertragungsschicht (TCP/IP) und versendet darauf die Befehle der Anwendung „Web“. In
gleicher Weise nutzen andere Anwendungen das Internet: SMTP für den E-Mail Verkehr,
1
Andere Varianten der Netzwerk-Architektur sind die peer-to-peer Strukturen. Dies
ist ein klassisches dezentralisiertes Modell für Netzwerke. Jeder Anwender (client) ist
zugleich auch Sender (server) in dem Netzwerk. Ein Beispiel für diese Architektur
sind die Tauschbörsen für Musik, Video oder anderen digitalen content.
Telnet als simple und schnelle Verbindung zwischen Rechnern für interaktive Spiele oder
Spielclubs, DNS zur Verwaltung von Namen für Server oder allgemein für IP-Adressen.
Typische Clients sind Webbrowser, E-Mail Clients, Video-Streaming, VOIP (voice over IP),
Textdarstellungen (PDF) oder online chats. Server werden nach ihrer Nutzung typisiert und
oft auch technisch ganz speziell auf die Funktion abgestimmt. Die Konfigurationen sind dem
entsprechend mit großen Festplatten oder schnellen Prozessoren, aufgerüstetem
Hauptspeicher oder vielen Schnittstellen versehen. Nach ihren Einsatzfeldern unterscheidet
man Webserver, Mail-Server, File-Server, Anwendungsserver, Datenbank Server, und viele
andere mehr.
Für das Shopmarketing ist der Webserver als zentrale Anfragestelle wichtig und der
Webbrowser auf der Anwenderseite, denn er stellt mit der HTML-Sprache (Hypertext Markup
Language) die Webseiten auf dem Client-Rechner dar. Ohne diese Darstellung ist kein
Shopsystem und keine Kundenkommunikation denkbar. In kommerziellen Anwendungen
dominiert das Web die meisten anderen sichtbaren Kommunikationsformen des neuen
Mediums.2 Das E-Mail ist eine weitere sehr wichtige Anwendung im Shopmarketing, die aber
oft nicht getrennt wahrgenommen wird, da sie als eine Anwendung in den Webbrowser
integriert ist.
Die Anfragen des Clients werden aus dem Browser als HTTP-Befehle zu Webservern im
Internet übermittelt. Deren Anwendung reagiert und spielt zum Beispiel Webseiten zurück in
denen Informationen dargestellt werden. In einer Shopanwendung sind das
Produktbeschreibungen, Preise aus der Datenbank, Bestellinformationen oder Warenkörbe.
Zur Vorbereitung einer Bestellung sendet der Client des Kunden eine Anfrage mit einer
Produktbezeichnung an den Webserver des Händlers. Der fragt einen Datenbankserver ab
und erhält von dort Preise, Verfügbarkeiten, Bilder und Texte. Alle Informationen werden
zum Client des Interessenten geschickt und dort dargestellt. Dann setzt sich der Dialog zum
Beispiel mit der Anforderung der Warenkorbseite fort.
Im Detail werden die Webseiten am Server über die URL (Uniform Resource Locator)
angefordert. Diese Konvention bestimmt den Aufbau der Namen von Webseiten mit einem
Protokoll (HTTP), einer Anwendung (WWW) und einem Pfad zu der Datei auf dem Server,
z.B. vorlesungen.info/Skripte-Slide, gefolgt von der Art der Datei (html, txt, pdf oder andere).
Die HTML-Datei wird nun auf dem Client dargestellt und liefert dem Anwender Informationen.
Ob diese Informationen für ihn nutzbringend sind, ob sie erwartet wurden oder den Weg zu
weiteren Informationsquellen aufzeigen, ist keine technische Frage, sondern eine inhaltliche.
Der Entwickler, Shopbetreiber oder Webmaster sollte jedenfalls wissen, wie seine Daten
übermittelt und gelesen werden. Er muss den Unterschied kennen, wie Inhalte für den
Anwender präsentiert und wie sie von Programmen analysiert werden. Dieses Know How
der Technik und der Inhalte ist eine wesentliche Voraussetzung für erfolgreichen ECommerce, denn es gilt mindestens zwei Partner zu überzeugen: den Anwender und die
Suchmaschinen. Die Suchmaschinen und Verzeichnisse haben sich die Aufgabe gestellt,
den Weg zum relevanten Content zu finden. Das Shopmarketing arbeitet von der anderen
Richtung und will die relevanten Kunden der Zielgruppe für die Angebote des Händlers
finden. Eine ökonomisch erfolgreiche Optimierung bringt beides in einen Einklang. Der
Aufbau des Internet und des Web ist die Infrastruktur, auf der möglichst effizient die
wichtigen Botschaften des Händlers zu seiner Zielgruppe transportiert werden.
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Das mag ein Grund dafür sein, warum viele Anwender im E-Commerce das Internet
mit dem World Wide Web gleich setzen und synonym gebrauchen.
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