Übungen zur Physik 2 – Lösungen zu Blatt 5 (Dated: 31. März 2010) I. KONDENSATOR MIT DIELEKTRIKUM I 1. Die Kapazität des linken Plattenkondensators ist Ca = ²0dA . Den mittleren Kondensator (b) betrachten wir als zwei parallel geschaltete, den rechten (c) als zwei in Reihe geschaltete Kondensatoren. In beiden Fällen bezeichnen wir die Kapazität des mit dem Dielektrikum gefüllten Kondensators mit C1 und die des mit Luft gefüllten Kondensators mit C2 . Somit gilt für den mittleren Kondensator (b) C1 = ²rel ²0 21 A ²rel ²0 A1 ²rel ²0 A = = d1 d 2d und C2 = ²0 1 A ²0 A2 ²0 A = 2 = d2 d 2d (1) und für seine Gesamtkapazität Cb = C1 + C2 = ²rel ²0 A ²0 A ²0 A + = (²rel + 1) 2d 2d 2d (2) Für den rechten Plattenkondensator (c) gilt C1 = 2²rel ²0 A ²rel ²0 A1 ²rel ²0 A = = 1 d1 d d 2 und C2 = 2²0 A ²0 A2 ²0 A = 1 = d2 d d 2 und für seine Gesamtkapazität µ ¶−1 µ ¶−1 µ ¶ 1 1 d d 2²0 A ²rel Cc = + = + = C1 C2 2²rel ²0 A 2²0 A d 1 + ²rel (3) (4) 2. Aus der vorigen Teilaufgabe erhält man (1 + ²rel ) Cb = Ca 2 und Cc 2²rel = Ca 1 + ²rel sowie Cb (1 + ²rel )2 = Cc 4²rel (5) und damit für ²rel > 1 Cb > C c > C a II. (6) KONDENSATOR MIT DIELEKTRIKUM II 1. Wie in der vorigen Aufgabe modellieren wir den Kondensator als zwei parallel geschaltete Teilkondensatoren. Man erhält als Gesamtkapazität C(x) = C1 + C2 = ²0 a ²rel ²0 ax ²0 a(a − x) + = ((²rel − 1) x + a) d d d und unter Verwendung von E = 12 CU 2 = 2 1q 2 C E(x) = (7) für die Energie q2 d 2²0 a ((²rel − 1) x + a) (8) Wie die obige Formel zeigt, vergrößert sich bei konstanter Ladung die Energie, wenn das Dielektrikum zu einem kleineren Teil in den Kondensator eintaucht (kleineres x). Dies bedeutet, dass das elektrische Feld an dem Dielektrikum positive Arbeit verrichtet und es somit eine elektrische Kraft F gibt, die das Dielektrikum hineinzieht. Diese berechnen wir in der nächsten Teilaufgabe. 2 2. Die vom elektrischen Feld ausgeübte Kraft ist die Ableitung der potentiellen Energie nach der Länge x des Dielektrikums im Kondensator F =− III. dE(x) (²rel − 1)q 2 d = dx 2a²0 ((²rel − 1)x + a)2 (9) ENTLADUNG EINES KONDENSATORS 1. Die in einem Kondensator gespeicherte Energie beträgt E = 12 CU02 , dabei ist U0 die Spannung zwischen den beiden Platten. Auflösen nach U0 liefert r 2E U0 = = 1000 V. (10) C 2. Mit I = U/R folgt r I0 = U0 /R = 2E = 1 mA. CR2 (11) 3. Nach der Maschenregel gilt jederzeit für die (positiven!) Spannungen über Kondensator UC = Q/C und Widerstand UR = RI, dass UC = UR (Wir betrachten den Kondensator somit als Spannungsquelle). Die Spannung am Widerstand können wir auch durch Änderung der Ladung auf dem Kondensator ausdrücken, da I = −Q̇. Wir erhalten damit die Differentialgleichung Q = −RC dQ dt (12) Separation der Variablen führt auf 1 dQ =− dt. Q RC (13) Integration beider Seiten der Gleichung von t0 bis t liefert Z Q(t) Q(t0 ) 1 dQ =− Q RC Z t µ 0 dt ⇒ ln t0 Q(t) Q(t0 ) ¶ =− 1 (t − t0 ). RC (14) Umstellen und exponentieren führt auf Q(t) = Q(t0 )e−t/RC . (15) Wir setzen nun t0 = 0 und da U (t0 ) = U0 = Q0 /C erhalten wir UC (t) = U0 e−t/τ (16) wobei τ = RC = 1s die Zeitkonstante der Entladung ist. Um den Strom durch den Widerstand zu berechnen benutzen wir, dass I = Q/RC ist (wieder Maschenregel, s.o.) und erhalten aus Gleichung 16 I(t) = I0 e−t/τ . (17) Dasselbe Ergebnis bekommt man natürlich auch durch Differentiation von Gleichung 16 und Verwendung von I = −Q̇. 4. Da nun sowohl Spannung als auch Strom als Funktion der Zeit bekannt sind, folgt durch Produktbildung die Rate mit der elektrische Energie in Wärme umgewandelt wird: P (t) = I(t) · U (t) = I0 U0 e−2t/τ = P0 e−2t/τ mit P0 = I0 U0 = 1 W. (18)