Anlage 4 Inhaltliche Kurzbeschreibungen der ausgewählten Vorschläge zu den Großen Landesausstellungen (GLA) und Großen Sonderausstellungen (GSA) der staatlichen Museen bis einschließlich 2020 (teilweise handelt es sich um Arbeitstitel). Jahr Museum Thema Art der Ausstellung Ort 2017 12/2017 04/2018 Staatsgalerie Reformation-Gegenreformation: Der Meister von Meßkirch GLA Stuttgart GLA Mannheim Das Jahr 2017 wird im Zeichen von Reformationsjubiläum und Glaubensspaltung stehen. Aus diesem Grund möchte die Staatsgalerie Stuttgart mit der Großen Landesausstellung zum Meister von Meßkirch einen bedeutenden Beitrag zur Vielfalt und Koexistenz der Religionen in Vergangenheit und Gegenwart leisten. Mit den Mitteln der Museumsstiftung Baden-Württemberg und Unterstützung der Kulturstiftung der Länder sowie der Ernst von Siemens Kunststiftung konnten 2012 Hauptwerke des Meisters von Meßkirch für Karlsruhe und Stuttgart gesichert werden. Der Wildensteiner Altar ist seither ein Höhepunkt der Staatsgalerie Stuttgart und wird Ausgangspunkt für diese erste monographische Ausstellung des Künstlers sein. Die Präsentation der eigenen Bestände soll durch bedeutende nationale und internationale Leihgaben ergänzt werden. Zum ersten Mal überhaupt wird somit nahezu das gesamte Oeuvre des Meisters von Meßkirch an einem Ort erlebbar und bildet damit die Grundlage für weitere Forschungen. 11/201606/2017 TECHNOSEUM 200 Jahre Freiherr von Drais - Geschichte und Zukunft der individuellen Mobilität Im Juni 2017 jährt sich zum 200. Mal die erste Ausfahrt des Freiherrn von Drais in Mannheim mit der „Draisine“, die den Anfang der Automobilität, des Selbstfahrens, markiert. Die Laufmaschine des Freiherrn von Drais emanzipiert den Menschen von der tierischen Muskelkraft als Antriebsmittel der Mobilität. Die „Draisine“ hat sich letztendlich aber nicht durchgesetzt. Dies blieb späteren Fahrradentwicklungen und den Automobilen von Carl Benz und Gottlieb Daimler vorbehalten. Die Ausstellung zu 200 Jahre Drais zeichnet vom Jubiläum der Erfindung (der Jungfernfahrt) ausgehend die Entwicklung der Mobilität nach, zeigt die aktuelle Situation auf und fragt nach ihrer Zukunft. Sie stellt Fragen, die in der Ausstellung entweder beantwortet werden oder zu denen der aktuelle Stand der Entwicklung dargestellt wird: Ist die Automobilität ein technisches, soziales und wirtschaftliches Zukunftsmodell? Wie sehen Erhaltungsstrategien aus? Welche Alternativen und Gegenentwürfe gibt es? -2- II. Hj. 2016 I. Hj. 2017 Badisches Landesmuseum Die sagenhafte Welt Agamemnons. Das mykenische Griechenland 1600-1200 v. Chr. GSA Karlsruhe GSA Stuttgart GSA Stuttgart Das BLM bewahrt die größte Antikensammlung im Südwesten Deutschlands auf mit dem Schwerpunkt auf der griechischen Antike. Darunter befinden sich einige hervorragende Zeugnisse der mykenischen Kultur. Das BLM hat mehrere große Ausstellungen zu frühen Kulturepochen Griechenlands erfolgreich realisiert. Anlass der Ausstellung ist die Erfüllung des bevorstehenden Kooperationsabkommens zwischen dem Badischen Landesmuseum und der Generalverwaltung der Antiken Griechenlands, infolge der Restituierung von zwei Antiken an Griechenland. Der Kooperationsvertrag beinhaltet, dass Griechenland Ausstellungen des BLM mit Themen zum antiken Griechenland mit zahlreichen und hervorragenden Leihgaben unterstützt. 01 - 07/2017 Haus der Geschichte „Carl Laemmle presents…“ Ein Schwabe erfindet Hollywood Am 17. Januar 2017 wird Carl Laemmle, der schwäbisch-jüdische Gründer von Hollywood, 150 Jahre alt. Aus Laupheim stammend verwirklichte er den alten Traum der Einwanderer in die USA - vom Tellerwäscher zum Millionär. Carl Laemmle hat mit mehreren tausend Filmen das amerikanische Kino wesentlich aufgebaut und geprägt. Dazu gehören Filme wie „Dracula“, „Frankenstein“ und der Antikriegsfilm „Im Westen nichts Neues“. Gleichzeitig nahm er die Gefahren durch den Nationalsozialismus wahr und rettete hunderte von Menschen vor dem Holocaust, indem er sich auf allen Ebenen für die Einreise von verfolgten deutschen Juden in die USA einsetzte. In Laemmles Biographie spiegelt und bündelt sich das deutsch-amerikanische Verhältnis in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zum 150. Geburtstag von Carl Laemmle im Jahr 2017 wird erstmals an sein umfangreiches filmisches Schaffen sowie sein mutiges und engagiertes Wirken auch jenseits der Leinwand erinnert. 10/201704/2018 Linden-Museum Hawai’i Aloha - Die königlichen Inseln im Pazifik Der Sammlungsbereich „Ozeanien“ des Linden-Museums war zuletzt 2012 in einer Sonderausstellung vertreten. Die Ausstellung zeigt die komplexe gesellschaftliche Gegenwart Hawai’is sowie deren ethnologische und historische Bedingungen anhand mehrerer Themenbereiche (wie u.a. Naturgeschichte und polynesische Besiedlung, Kunst und traditionelles Handwerk, Götterwelten und Macht des Adels, Hawaiische „Renaissance“ 1874-1881, Das moderne Hawaii seit 1941, Hawaii und die europäische Integration). Zwei besondere historische Daten fallen in den vorgesehenen Ausstellungszeitraum: am -3- 20.01.1778 betrat Kapitän James Cook als erster Europäer hawaiischen Boden (240 Jahre „Europäische Entdeckung“), im Jahre 1898 annektierten die USA den hawaiischen Archipel (120 Jahre „Annexion Hawai’is). Zu allen Themenbereichen werden herausragende zentrale Objekte präsentiert, audio-visuelle und nach Möglichkeit interaktive Medien vertiefen die Inhalte. 2017/2018 Kunsthalle Karlsruhe Cézanne GSA Karlsruhe GLA Karlsruhe Die Kunsthalle Karlsruhe beherbergt eine international hoch geschätzte Sammlung französischer Kunst. Die Ausstellung „Cézanne“ präsentiert sich als Themenausstellung, die methodische und wahrnehmungspsychologische Fragestellungen in den Mittelpunkt rückt. Damit sollen Analogien und Korrespondenzen zwischen dem Früh- und Spätwerk des Künstlers aufgezeigt werden, die den Blick auf einen „anderen Cézanne“ ermöglichen. In der Ausstellung sollen Cézannes dauerhafte Auseinandersetzung mit Vorgängern und Zeitgenossen sowie sein stetes Abprüfen und Ausrichten an der Kunstgeschichte als prägender Grundzug seines Werks dargestellt werden. Damit hebt sie sich ab von den bisherigen Ausstellungen und Forschungen zu Cézanne, die auf seine Modernität fokussiert waren. Ziel ist es außerdem, Cézannes hochindividueller Arbeitsweise auf den Grund zu gehen, die sich als untrennbare Mischung aus aktiver Wahrnehmung und emotionaler Erinnerung darstellt. 2018 06/201801/2019 Naturkundemuseum Karlsruhe Eiszeit am Oberrhein - Klima, Flora, Fauna, Mensch Erstmalige, überregionale und multinationale Ausstellung über die Geschichte von der Eiszeit bis heute unter besonderer Berücksichtigung der Pamina-Region und deren kulturelle Besonderheiten auf der Grundlage ihrer Geologie. Das Pleistozän, die Eiszeit, ist eine der wichtigsten geologischen Einheiten am Oberrhein. Anlass ist das dreißigjährige Jubiläum der Weißenburger Erklärung zur Pamina-Region am 12. Dezember 1988. Außerdem verfügt das SMNK über eine deutschlandweit und international anerkannte, reichhaltige Sammlung eiszeitlicher Objekte (z.B. Daxlandener Nashorn, fossiles Einhorn, Fragment eines Mammutstoßzahns aus einer zeitgenössischen Apotheke des 18. Jhdt.), an denen aktuell und mit starkem Regionalbezug geforscht wird. Auch Überreste des frühen Homo sapiens aus dem Oberrheingraben werden ausgestellt. Ein Eiszeitlager rundet die Ausstellung ab. -4- 10/201803/2019 Haus der Geschichte So viel Anfang war nie. Die Anfänge der Weimarer Republik im Südwesten GLA Stuttgart GLA Stuttgart GSA Baden-Baden Am 3.10.1918 wurde Prinz Max von Baden zum letzten kaiserlichen Reichskanzler ernannt. Trotzdem vermochte er den Untergang der Monarchien nicht zu verhindern. In den darauffolgenden Jahren konnte sich die neue Demokratie trotz einer Vielzahl von Problemen (Waffenstillstand, Folgen des Versailler Vertrags, Hyperinflation u.a.) gerade im Südwesten behaupten. Dazu kam ein Neuanfang in vielen gesellschaftlichen Bereichen. Zumeist werden die ersten Jahre der Weimarer Republik nur als Ursachen für das Scheitern der Demokratie in den frühen dreißiger Jahren bewertet und als Kampf mit dem Bolschewismus. Dabei kommen der Aufbruch unter schwierigsten Umständen und die Leistungen der Menschen in allen Bereichen viel zu kurz. Die Große Landesausstellung will anlässlich des 100. Jahrestags des Beginns einer demokratischen Regierung im Südwesten gedenken und die Leistungen der ersten fünf Jahre würdigen, die bisher zu sehr vom Scheitern der Weimarer Republik 1933 überdeckt wurden - denn so viel demokratischer Anfang war nie im Südwesten. 10/201805/2019 Naturkundemuseum Stuttgart Leben im Bernsteinwald Die Bernsteinsammlung des SNMS zählt zu den zehn bedeutendsten Sammlungen in der Welt. Im Bernstein sind winzige und filigrane Lebewesen in ihrer natürlichen Körperform bis ins kleinste Detail erhalten, so dass es scheint, als ob sie eben noch gelebt hätten. Bernstein ermöglicht deshalb einen einzigartigen Einblick in die Geschichte des Lebens auf der Erde. Die eingeschlossenen Lebewesen liefern Hinweise zur Rekonstruktion vergangener Lebenswelten und verschiedene Schlüssel zur Erforschung der Evolutions- und Klimageschichte der Erde. Darüber hinaus übt Bernstein eine ästhetische Faszination auf den Menschen aus (Schmuck, Kunsthandwerk). In der Ausstellung sollen exemplarisch vier verschiedene Bernsteinwälder als Rekonstruktionen gezeigt werden. 07-10/2018 Kunsthalle BadenBaden Alles ist Musik. Zum Verhältnis von Klang und Ästhetik. Die Kunsthalle Baden-Baden möchte mit der Ausstellung die vielfältigen Verflechtungen von Kunst und Musik aufgreifen, ausgehend vom Akt der Komposition. Dieser umfasst die Prozedur des Erschaffens, Anordnens und Fixierens einer künstlerischen Arbeit, die in der Musik als Zwischenschritt zwischen Idee und Aufführung verortet wird. In der Bil- -5- 11/201806/2019 TECHNOSEUM denden Kunst fungiert er wiederum als Bezeichnung für die visuell strukturierende Form einzelner bildnerischer Elemente in einen Gesamtzusammenhang. Davon ausgehend sollen die Wechselbeziehungen der künstlerischen Ausdrucksformen über die Jahrhunderte nachgezeichnet werden und die besondere Stellung Baden-Badens mit dem Festspielhaus und der Region als Ort der Musik und der Kunst prägen. Den Schwerpunkt der Ausstellung in den Räumen der Kunsthalle bilden Formen der Notation und Komposition in Musik und bildender Kunst. Im öffentlichen Raum sollen sie um eine auditive Dimension erweitert werden (musikalische Soundinstallationen, New Pop Festival 2018). Schneller, höher, weiter - Sport und Technik im Industriezeitalter GSA Mannheim Gerhard Richter GSA Stuttgart Die Staatsgalerie Stuttgart besitzt seit den 70er Jahren Werke des deutschen Künstlers (22 Werke, darunter großformatige Gemälde, Ölzeichnung, Aquarelle und Farbserigraphien). Der bedeutende Bestand erlaubt damit eine direkt aus der Sammlung ausgehende umfassende Ausstellung, in der erstmals die Gemälde seinen Papierarbeiten gegenüber gestellt werden. Nach der großen Retrospektive in der Neuen Nationalgalerie in Berlin im Jahr 2012 ist es der Staatsgalerie ein großes und dringendes Anliegen, auch in Stuttgart eine monographische Ausstellung über Gerhard Richter durchzuführen. Damit soll auch das frühe und weitsichtige Engagement der Staatsgalerie für diesen wichtigsten lebenden deutschen Künstler durchzuführen. Sonderausstellung (noch zu benennen) GSA Stuttgart Die Geschichte des Sports ist gekennzeichnet durch den immerwährenden Kampf um Rekorde und Leistungssteigerungen. Im Streben nach Grenzüberschreitungen und Superlativen wird auf Technik, Maschinen und arbeitswissenschaftliche Methoden zurückgegriffen, um die menschliche Leistungsfähigkeit immer weiter steigern zu können. Der Sport wurde im Laufe seiner Entwicklung zunehmend reglementiert, quantifiziert, standardisiert und spezialisiert. Die Ausstellung zeigt die enge Verflechtung des Prozesses der Industrialisierung mit der Entwicklung des Sports auf. Arbeitswissenschaftliche Methoden aus der Industrie, Konstruktions- und Materialwissenschaft, Biomedizin und Biochemie, Erkenntnisse aus der Bionik, aber auch mentale Trainingsmethoden verweisen auf die enge Parallelität zwischen industrieller und sportlicher Welt. Die Ausstellung beleuchtet aber auch die Sportwelt als Welt der Helden, der Mythen und der Wunder, des nationalen Selbstwertgefühls sowie der Politisierung bis hin zum weltumspannenden Kampf der politischen Systeme. 10/201802/2019 Staatsgalerie Landesmuseum Württemberg -6- 2019 12/201805/2019 Badisches Landesmuseum Der Balkan - Schnittstelle der Kulturen GLA Karlsruhe GLA Stuttgart GLA Stuttgart Anlass der Ausstellung ist das 100. Gründungsjubiläum des Badischen Landesmuseums Karlsruhe (Gründungsdatum: 21.11.1919). In der Ausstellung soll die „Türkenbeute“ präsentiert werden. Zur „Türkenbeute“ gehören qualitativ hochwertige Objekte aus Ungarn, Siebenbürgen und Polen, deren Gebiete im 16./17. Jhdt. entweder dem Osmanischen Reich angehörten, ihm tributpflichtig waren oder als direkte Nachbarn an seinen äußersten Grenzen u.a. regen Handel trieben. Die entscheidende Schlacht bei Slankamen (1691) im heutigen Serbien und die Befreiung fast ganz Ungarns, Siebenbürgens, weite Landstriche Serbien und der Walachei begründeten die Legende um den badischen Türkenlouis, die „Türkenbeute“ besitzt seit dem 18. Jahrhundert eine besondere Bedeutung für Baden. 10/201904/2020 Landesmuseum Württemberg Die historischen Verflechtungen auf dem Balkan als Schnittstelle der Kulturen sind heute durch politische Unwägbarkeiten des letzten Jahrhunderts aus dem Blickfeld gerückt. Die Exponate der Türkenbeute zeigen auf, dass Gebieten, die zu den Mitgliedstaaten der EU gehören, Ausdruck eines früheren Kulturtransfers sind. Die Ausstellung wird die wechselseitigen Beziehungen zwischen dem Osmanischen und Mittel- und Westeuropa beleuchten und aufzeigen. Macht der Mode - Mode der Macht. Von Hermelinmänteln, Roben und Lederjacken Die Modesammlung des LMW, die einer der umfangreichsten und vielseitigsten in Deutschland ist, bildet die Grundlage für die Große Landesausstellung zur Rolle der Kleidung als identitätsstiftendes Merkmal in der Kulturgeschichte Europas vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Exponate aus verschiedenen Kulturepochen machen deutlich, dass Kleidung und Mode verschiedenste Themen gesellschaftlicher und kulturgeschichtlicher Fragestellungen diskutieren und seit vielen Jahrhunderten das Mittel erster Wahl sind, wenn es darum geht, Zugehörigkeiten zu bestimmten Gruppen, Zeiten, Strömungen und Identitätsentwürfen auszudrücken. Aufgrund der thematischen Herangehensweise und einer Objektvielfalt, die Kleidung aus vergangenen Zeiten bis hin zur Gegenwart berücksichtigt, werden auch Objekte aus den Abteilungen Volkskunde und Archäologie einbezogen. 10/201904/2020 Linden-Museum Azteken Die Azteken sind neben den Inka und den Maya die berühmteste Kultur des Alten Ame- -7- rika. Im Jahr 2019 jährt sich die Eroberung des Aztekenreiches durch den Spanier Hernán Cortez zum 500sten Mal. Dieses Jubiläum soll zum Anlass genommen werden, zwei Federschilde der Azteken aus dem Landesmuseum Württemberg, von denen es weltweit nur vier gibt, zusammen mit weiteren Objekten aus der Sammlung des LindenMuseums sowie von europäischen und internationalen Leihgebern in einer Ausstellung zu präsentieren. Im Zentrum der Ausstellung soll die Hauptstadt der Azteken, Tenochtitlán, und damit das Thema Urbanisierung stehen. Die Eroberung der Hauptstadt durch Hernán Cortez sowie die überregionalen Fernhandelsbeziehungen der Azteken und ein Blick auf das Europa des 16. Jhdt., aus dem eine Vielzahl an Informationen über die Azteken stammt, sollen in der Ausstellung ebenfalls beleuchtet werden. 10/201905/2020 Naturkundemuseum Stuttgart Riesen der Meere GSA Stuttgart GLA Karlsruhe Biodiversität und Evolution bilden die Forschungsschwerpunkte des Staatlichen Museums für Naturkunde Stuttgart. Beide Bereiche können hervorragend am Beispiel der Tierklassen Säugetiere, Fische und Reptilien aufgezeigt werden, die im Zentrum der Ausstellung stehen werden. Die Vergleiche werden auf allen Ebenen der Biologie gezogen. Das Naturkundemuseum Stuttgart hat einen umfangreichen Bestand an Funden und Modellen, die gezeigt werden. An interaktiven Stationen werden die Welt der Tiergattungen für die Besucher erlebbar gemacht. Die Ausstellung soll nicht enzyklopädisch sein, sondern den Spagat zwischen Sachinformation und begeisternder Unterhaltung bieten. 2020 I. o. II. Hj. Kunsthalle Karlsruhe Hans Baldung Grien Die Werke von Hans Baldung Grien (geboren vermutlich in Schwäbisch Gmünd) zählen seit Gründung des Museums zu den größten Attraktionen der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe. Dazu gehören eine Reihe von Gemälden aus unterschiedlichen Schaffensperioden sowie zahlreiche Zeichnungen und Holzschnitte. Griens schöpferische Phantasie ermöglichte der Kunst ganz neue Themen zu erschließen und traditionelle Motive auf ungewöhnliche, gleichwohl überzeugende Weise zu formulieren: zart und einfühlsam, kraftvoll, leidenschaftlich, mitunter auch geheimnisvoll. In der Großen Landesausstellung sollen Leihgaben aus bedeutenden Museen Europas und der USA mit den eigenen Beständen zusammengeführt werden, um die Vielseitigkeit und Originalität dieses bis heute faszinierenden Renaissancekünstlers anschaulich zu machen. -8- 09/202002/2021 Archäologisches Landesmuseum Klöster und Klosteranlagen in Südwestdeutschland in Früh- und Hochmittelalter als Lebensraum und Wirtschaftsfaktor GLA Stuttgart GSA Baden-Baden Südwestdeutschland ist die Heimat einer Vielzahl bedeutender Klöster der Frühzeit, von denen einige sogar als Welterbe der Unesco ausgezeichnet wurden. Beispiele sind Reichenau, St. Gallen, Schuttern, Schwarzach, Gengenbach, Esslingen, Hirsau, St. Blasien, Alpirsbach, Schaffhausen, Heiligenberg bei Heidelberg u.v.m.. Der Fokus der Ausstellung soll auf die Alltagskultur, das Leben der Mönche sowie das wirtschaftlich-handwerkliche Wirken in und außerhalb der Klöster mit ihren diversen Einrichtungen wie Getreidemühlen, Stampfen oder Hammerwerken gelenkt werden. Hierzu gehört auch die Präsenz innerhalb der mittelalterlichen Städte, die sog. Stadthöfe, die für den Vertrieb der klösterlichen Überschussproduktion von großer Bedeutung waren. In diesem Zusammenhang wird auch auf das enorme Innovationspotential der klösterlichen Gemeinschaften im Bereich von Ackerbau, Bauwesen und Technik eingegangen. Auch das Ausgreifen der Klöster in die umgebende Landschaft, ihre wirtschaftliche Verzahnung mit der Region wird thematisiert werden. 06 - 10/2020 Kunsthalle BadenBaden Der Wald als Hölle oder Paradies Die doppelte Bedeutung des Schwarzwaldes ist Ausgangspunkt dieser Ausstellung. Im Mittelpunkt werden Künstler stehen, die sich nicht um rationale Aufklärung und Erleuchtung bemühten, sondern in der Zeit der Romantik die Natur als den Raum der Sensibilisierung für übermenschliches Wirken erfahren haben und dabei den Reichtum menschlicher Erlebnisdimensionen in der Landschaft entdeckten (Carl Blechen, Carl Gustav Carus, Ernst Ferdinand Oehme, Carl Friedrich Lessing, Caspar David-Friedrich, Gustave Moreau, William Degouve de Nuncques oder Arnold Böcklin). Die Ausstellung möchte in einem anschließenden Kapitel einen Brückenschlag in die Gegenwart bauen, um nachzuzeichnen, wie die Faszination der dunklen Naturgewalt bei vielen Künstlern bis heute anhält. Es soll versucht werden, Lars von Trier als Kurator für diese Sektion der Ausstellung zu gewinnen, da er sich auf der Suche nach dem Drehort für den Film „Antichrist“, der schließlich in Nordrhein-Westfalen gedreht wurde, bereits intensiv auch mit diversen Waldgebieten in Süddeutschland befasst hat. Angedacht ist eine Mischung aus zeitgenössischer Bildender Kunst, Film und weiteren kulturellen Zeugnissen, die zeigt, wie die Beschäftigung mit der dunklen Seite der Natur gerade dann zunimmt, wenn andere Aspekte der Kultur immer stärker von deren Transparenz, Kontrolle und Beherrschung gekennzeichnet werden. Hiermit besteht eine klare Parallele zu den Malern der Schwarzen Romantik. -9- 11/2020 04/2021 Staatsgalerie Stuttgart Mark Rothko Mark Rothko ist einer der wichtigsten Künstler des amerikanischen abstrakten Expressionismus, dessen Werke Rekordergebnisse auf Auktionen erzielen. Im Jahr 2020 jährt sich Mark Rothkos Todesjahr zum 50. Mal. Bislang wurden diesem Künstler erst in drei Städten Ausstellungen gewidmet (Berlin, Hamburg, München), so dass sich eine Retrospektive in Stuttgart anbietet. Die Staatsgalerie besitzt eines der fünf sich in Deutschland befindenden Hauptwerke. Ausgehend vom Gemälde „Ohne Titel, 1962“ soll in der Ausstellung die Entwicklung des Künstlers nachvollziehbar werden: Vom Surrealismus über die sich den abstrakten Darstellungsformen annähernden Farbwolken, zu den immer stiller werdenden späten Arbeiten. GSA Stuttgart