Anwendung: Ultrasonic Transducers Ratschläge A1 Ratschläge für die Konstruktion von Anpassungssystemen für Piezo-Elemente Wir beschreiben hier eine vereinfachte Methode für die Anpassung eines Piezogerätes an eine Stromquelle. Der optimal angepasste Stromkreis führt zu einem Maximum an übertragener Energie und dadurch zu stärkeren Echos. Unter normalen Umständen ist es ganz einfach, einem Piezogerät, also z.B. einem Transducer für einen Entfernungsmesser Strom zuzuführen. Wird dies im Prinzip beherrscht, dann lassen sich auch besondere Umstände ganz einfach berücksichtigen. Wie die meisten reaktiven Lasten kann ein Piezogerät durch einen Serienwiderstand und einen Kondensator dargestellt werden. Die Werte dieser beiden Elemente verändern sich je nach der Frequenz. Mittels der klassischen Umformung lassen sich die Serienwerte auf eine genaue Äquivalenz von parallelem Widerstand und Kondensator umwandeln. Leider variieren aber die Werte dieser Komponenten ebenfalls je nach Frequenz. (siehe Transducerimpedanz). Als Lösung hinsichtlich dieser Variationen in der Betriebsfrequenz des Transducers bietet es sich an, die Werte der gewünschten Frequenz anzuwenden. Im Falle eines Echolotes ist dies die “optimale Echofrequenz”. Bei genau dieser Frequenz lassen sich die Widerstands- und Kapazitanzwerte des Piezogerätes entweder durch Messung oder vom Hersteller des Gerätes in Erfahrung bringen. Die einfachste Anpassungsmethode besteht aus der Verwendung eines Induktors zum Abstellen der Reaktanz der Parallelkapazitanz, so dass sich eine reine Widerstandslast ergibt, die dem Parallelwiderstand fast identisch ist. Ist der so erhaltene Belastungswiderstand zu hoch, um der //driving source = Antriebsquelle?// direkt zu entsprechen, dann kann der Induktor auch als abgestimmter Transformator eingesetzt werden, um einen niedrigere und geeignetere Antriebsschwelle herzustellen. Das Verfahren folgt nun den klassischen Anpassungsmethoden für RF. Zunächst muss das Q (Gütefaktor) der Induktionslast geeignet sein (wobei 5 bis 7 als geeignet gilt). Ist das Q zu niedrig, legen Sie bitte einen Kondensator über die Last und reduzieren Sie “L”, bis die Last wieder resistiv ist. Eine Windung für Niedrigimpedanz kann nun zur Anpassung an die Antriebsquelle hinzugefügt werden. Das Umdrehungsverhältnis ist gleich der Quadratwurzel des Impedanzverhältnisses. Die Höhe des Umdrehungsverhältnisses ist allerdings begrenzt. Bei dem handelsüblichen gewickelten Universal-Induktor mit Ferritstutzen zur Justierung und Ferritgehäuse liegt das maximal erzielbare Verhältnis ungefähr bei 22:1. Höhere Verhältnisse sind dann möglich, wenn ringförmige Induktoren verwendet werden, und zwar weil ringförmige Typen eine engere Kopplung gestatten als andere. Topfspulen liegen zwischen den ringförmigen und den durch Stutzen regulierbaren Spulen bezüglich ihrer Kopplungseigenschaften. durch Stutzen regulierbar Topfspule ringförmig Die obigen Bemerkungen zum Thema Anpassung gehen davon aus, dass die Spule verlustlos ist – zumindest im Vergleich zu dem Rp der gewünschten TransducerLast. Das ist jedoch oft nicht der Fall. Churchilllaan 101, 5705 BK Helmond, Holland Tel +31 (0)492-509 999 ■ Fax +31 (0)492-509 988 Web: www.vic.nl ■ e-mail: [email protected] Web: www.airmar.com Anwendung: Ultrasonic Transducers Ratschläge A2 Ob man ein Problem hat, lässt sich wie folgt ermitteln: Eine Musterspule mit der berechneten Impedanz ist dazu erforderlich. Ist die HP4800 verfügbar, dann kan man das Rp der Spule so messen, dass die berechnete Gesamtkapazität über die Spule gelegt und die Frequenz auf den Nullphasenwinkel eingestellt wird. Das Gerät zeigt das Rp direkt an. Ist kein HP4800 erhältlich, dann können die gleichen Ergebnisse mittels einer anderen Methode erzielt werden. Oszilloskop Frequenzzähler Signalgenerator Voltmeter Stellen Sie die Frequenzen fest, bei denen die Reaktion des abgestimmten Stromkreises um 3dB niedriger ist als bei der Höchstreaktion. niedrigere -3dB-Frequenz höhere -3dB-Frequenz -Sobald die Spule konstruiert und angebracht ist, kann man ihre Wirksamkeit dadurch überprüfen, dass man die äquivalente Parallelkapazitanz des Piezogerätes über den Induktor legt. Es werden nun verschiedene Widerstände über den Induktor gelegt, und der Stromverlust wird daraufhin berechnet. Am Wert des Parallelwiderstandes des Piezogerätes sollte die Spitze breit sein. Erfolgt die Stromspitze nicht bei dem Wert des Parallelwiderstandes , welchen das Piezogerät bei der gewünschten Frequenz aufweist, dann sind kleine Nachregulierungen des Umdrehungsverhältnisses bzw. des Q erforderlich. Das Rp der Spule sollte jetzt als parallel zum Rp des Transducers liegend gelten. Spule Transducer Diese Anpassungsmethode hat folgende Vorteile: ■ ein Minimum an Komponenten bedeutet ein Minimum an Kosten; ■ die höchste Impedanz im Anschlusskabel und folglich den geringsten Verlust an l_R; Die Spuleninduktanz und –resonanzkapazität muss nun neu berechnet werden, und zwar anhand des niedrigeren Lastwiderstandes, der durch die Parallelkombination des Rp von Spule und Transducer entstanden ist. Außerdem muss die Teilung der verfügbaren Ausgangsstromleistung [output power] in Betracht gezogen werden. Sind die beiden Rp gleich, dann steht nur die Hälfte des verfügbaren Stromes dem Transducer zur Verfügung, wenn er in das Übertragungsmedium getaucht wird. Es ist deshalb wünschenswert, ein möglichst hohes Rp der Spule im Vergleich zu dem Rp des Transducers zu erzielen. ■ muss das Kabel verlängert werden, dann genügt die einfache Trennung der festgelegten Kapazität. Eine weitere in Betracht kommende Möglichkeit ist, die Serienäquivalenzwerte des Piezogerätes anzuwenden. Dazu wird ein Induktor, dessen Reaktanz gleich der Reaktanz der äquivalenten Serienkapazitanz ist, in Serie mit dem Piezogerät geschaltet. Bei dieser Methode wird der Wert des Serienwiderstands der //Antriebsquelle// präsentiert. Der Nachteil ist jedoch, daß ein zweiter Induktor erforderlich ist, da in der Regel der Serienwiderstand immer noch höher liegt als die erforderliche Verbraucherimpedanz von Halbleiterstromquellen. Außerdem muss der die Last Churchilllaan 101, 5705 BK Helmond, Holland Tel +31 (0)492-509 999 ■ Fax +31 (0)492-509 988 Web: www.vic.nl ■ e-mail: [email protected] Web: www.airmar.com Anwendung: Ultrasonic Transducers Ratschläge A3 durchlaufende Strom durch den effektiven Serienwiderstand dieses (Serien-)Induktors gehen, wodurch weitere l_R-Verluste und dadurch Nettoverluste der normalerweise der Last zugeführten Energie entstehen. Folglich muss die hinzugefügte Kapazität so lauten: 9204 – 2483 = 6721pf Die erforderliche Primärimpedanz wird als 3,6 Ohm berechnet, um dem Antriebstransistor angepasst zu sein. Beispiel: Nehmen wir an, dass ein Transducer angepasst werden soll, dessen “optimale Echofrequenz” bei 196,0kHz liegt, wobei das R und X in Serie bei dieser Frequenz den Messwert von 151 – j239 (C = 3400pf) ergeben. Dieser Wert ist niedrig genug für die Verwendung einer durch Stutzen regulierbaren Spule. Erfordert eine 71,6mHy-Spule 55 Umdrehungen, dann sind für die Primärseite 4,5 Umdrehungen erforderlich. Die Primärseite ist so fest wie möglich über die Sekundärseite zu winden, damit die optimale Kopplung erzielt wird. Der Anfang der Sekundärspule muss als der Anfang der hohen Impedanz verwendet werden. Stromzufuhr an das Piezogerät: Da bei Resonanz XC = XL, der Induktor eine Reaktanz von 334,4 Ohm aufweist, berechnen Sie nun das Q dieser Situation: Da dieser Wert zu niedrig ist, muss die Kapazitanz erhöht werden. Wir wollen nun mit einem belasteten Q vom Wert 6 rechnen. Ist der Parallelwiderstand bekannt, so ist die Stromberechnung ganz einfach: E ist der effektive Mittelwert der Spannung R ist der Parallelwiderstand des Piezogerätes Natürlich wird die Spannung über der Last wahrscheinlich mit Hilfe eines Oszilloskops gemessen und als Spitze-Spitze-Spannung abgelesen. Sie muß daher zur Erzielung der RMS-Spannung durch 2,83 geteilt werden. Wird bei der Berechnung kein Parallelwiderstand eingesetzt, dann kann Serienwiderstand angewendet werden. Die Berechnung wird dann allerdings etwas umständlicher: 1. Impedanz C hat nun den Gesamtwert von 2. E ist die RMS-Spannung über der Last, wie oben bereits gezeigt 3. Churchilllaan 101, 5705 BK Helmond, Holland Tel +31 (0)492-509 999 ■ Fax +31 (0)492-509 988 Web: www.vic.nl ■ e-mail: [email protected] Web: www.airmar.com Anwendung: Ultrasonic Transducers Ratschläge A4 4. Diese drei Gleichungen werden zu einer Gleichung zusammengefügt: Hinweise für Systemanpassung bei Empfangsbetrieb Ist die Anpassung im Hinblick auf die Sendefunktion erfolgt, dann erhebt sich die Frage: Was ist beim Empfang zu bedenken? Ist die Eingangsimpedanz am Empfangsende wesentlich höher, dann kann sie direkt zu dem eingestellten Stromkreis gepasst werden, der bei Senden der Anpassung dient. Ist die Eingangsimpedanz bei Empfang nicht groß oder gar gering, dann sind andere Methoden erforderlich, um die maximale Leistung, deren das Piezogerät fähig ist, zu erzielen. Außerdem ist dafür zu sorgen, dass die Sendespannung daran gehindert wird, das/die Eingabegerät(e) des Empfängers zu beschädigen. Wenn die Kopplung des Transformators hoch ist, kann ein niedrigeres Q unter Umständen zu zufriedenstellenden Ergebnissen führen. Reduzieren Sie die hinzugefügte Kapazität Schritt um Schritt und steigern Sie dabei die Induktanz der Sekundärseite schrittweise, um die Resonanz zu erhalten. Halten Sie die Primärinduktanz konstant. Im äußersten Fall kann man sich darauf beschränken, lediglich die Kapazität des Transducers mitschwingen zu lassen, ohne externe Kapazitanz hinzuzufügen. Daraus ergeben sich höhere Umdrehungsverhältnisse, und wenn die Kopplung eng genug ist, dann auch höhere Ausgangsspannung (Energie). Bitte beachten Sie aber, dass die Gleichung bei QWerten von 7 oder niedriger nicht mehr gilt. Ratschläge für Berechnungsmethoden bei derart niedrigen QAnpassungssystemen werden noch ausgearbeitet. Bis sie vorliegen, raten wir Ihnen, sehr vorsichtig und Schritt um Schritt diese Anpassungssysteme auf dem empirischen Wege zu erarbeiten. Churchilllaan 101, 5705 BK Helmond, Holland Tel +31 (0)492-509 999 ■ Fax +31 (0)492-509 988 Web: www.vic.nl ■ e-mail: [email protected] Web: www.airmar.com