Entwicklung und Validierung eines speziellen Meßphantoms für die Routinekontrolle von radioonkologischen Bildgebungs- und Planungssystemen Bachelorarbeit zur Erlangung des akademischen Grades Bachelor of Science (B.Sc.) in dem Studiengang Medizinische Physik an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf vorgelegt von Manuel Reifegerst eingereicht im Dezember 2011 Erstprüfer: Dr. Ioannis Simiantonakis, Klinik für Strahlentherapie Zweitprüfer: Prof. Dr. Thomas Heinzel, Wissenschaftliche Einrichtung der Physik Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 1 1.1. Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1.2. Motivation 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Theoretische Grundlagen 2 2.1. Physikalische Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 2.1.1. Definition und Entstehung ionisierender Strahlung . . . . . . . . 2 2.1.2. Wechselwirkungen ionisierender Strahlung mit Materie . . . . . . 3 2.2. Medizinische Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 2.2.1. Strahlenbiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 2.2.2. Anatomie der Lunge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 2.2.3. Tumoren der Lunge – Das Bronchialkarzinom . . . . . . . . . . . 7 2.3. Grundlagen der Strahlentherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 2.3.1. Zielvolumina . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 2.3.2. Kurative und palliative Ansätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 2.3.3. Dosisfraktionierung und Strahlensensitivität . . . . . . . . . . . . 10 2.3.4. Dosimetrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 2.3.5. Qualitätssicherung in der Strahlentherapie . . . . . . . . . . . . . 11 3. Materialien und Methoden 13 3.1. Einführung in die Computertomographie . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 3.1.1. Röntgentechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 3.1.2. Funktionsweise des Computertomographen . . . . . . . . . . . . 14 3.2. Der Linearbeschleuniger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 3.2.1. Aufbau und Funktionsweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 3.2.2. Das Bildgebungssystem des Linacs (MV-Verifikation) . . . . . . 17 3.2.3. Bestrahlungsplanung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 3.3. Materialien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 3.3.1. Dosimetrische Materialäquivalenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 3.3.2. Verwendete Materialien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 4. Ergebnisse 20 4.1. Bau des Phantoms . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 4.1.1. Die Planung und Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 4.1.2. Fertiges Phantom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 i 4.2. CT-Aufnahmen des Phantoms . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 4.2.1. Lunge mit luftgefüllter Kavität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 4.2.2. Lunge mit korkgefüllter Kavität . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 4.3. Validierung des Bildgebungssystems iView . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 5. Diskussion 30 5.1. Auswertung der CT-Aufnahmen des Phantoms . . . . . . . . . . . . . . 30 5.2. Validierung der MV-Verifikationsaufnahmen des Phantoms . . . . . . . 31 5.3. Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 5.4. Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Literatur A. 3D-Skizzen und Zeichnungen 34 I A.1. Grundmodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I A.2. Schichtmodelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II B. Bilder und CT-Aufnahmen III B.1. Bilder des Phantoms . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . III B.2. Axiale CT-Aufnahmen des menschlichen Thorax . . . . . . . . . . . . . IV B.3. Axiale CT-Aufnahmen des luftgefüllten Phantoms . . . . . . . . . . . . V B.4. Axiale CT-Aufnahmen des korkgefüllten Phantoms . . . . . . . . . . . . VI B.5. iView-Aufnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VII ii 1. Einleitung 1. Einleitung 1.1. Einführung Die Strahlentherapie ist neben den zwei anderen Säulen der Tumorbekämpfung – der Chirurgie und der Chemotherapie – eine der wichtigsten Therapieformen für die, nach Erkrankungen des Herz- und Kreislaufsystems, zweithäufigste Todesursache in Deutschland – dem Krebs. Hiermit meint man in der Regel die bösartigen (malignen) Tumoren, die in vielfältigster Art im Menschen auftreten können. Die häufigsten Krebsarten sind Brustkrebs (Mammakarzinom) bei Frauen und Lungenkrebs (Bronchialkarzinom) bei Männern. In Deutschland beläuft sich die Mortalitätsrate von Lungenkrebs auf 42.221 Personen (etwa 69 % davon männlich) im Jahr 2009. Damit ist der Lungenkrebs die häufigste Todesursache aller Krebsarten [1]. Diese Fakten unterstreichen die Relevanz der Beschäftigung mit diesen Tumoren. In der Strahlentherapie werden solche malignen Tumoren durch sehr präzise Anwendung hochenergetischer Strahlung zerstört. Es werden so genannte (Meß-)Phantome eingesetzt, die dazu dienen, die Strahlung, genauer ihre Ausbreitung, Dosis, Qualität etc. zu messen und diese Ergebnisse auf den Menschen zu übertragen, um eine hohe Qualität und Präzision in der Behandlung am Menschen zu gewährleisten. 1.2. Motivation In dieser Arbeit soll ein spezielles gewebeäquivalentes Meßphantom entwickelt und validiert werden, das in der Lage ist, Aussagen im Rahmen von Routinekontrollen zu treffen, bezüglich der Qualität von Bildgebungs- und Planungssystemen in der Strahlentherapie. Dieses Phantom soll einen Lungenflügel besitzen, um speziell Computertomographieaufnahmen und Bestrahlungen mit dem Linearbeschleuniger in und an der Lunge zu ermöglichen. Dafür muss das Phantom die groben Umrisse eines menschlichen Thorax aufweisen und ebenso als besonderes Merkmal einen Hohlraum, der in ungefährer Lage, Ausdehnung und insbesondere der Dichte der menschlichen Lunge entspricht. Vor allem die signifikanten Dichteunterschiede zwischen Muskel- bzw. Fettgewebe, Knochen und Lungengewebe sind wichtig, um die unterschiedliche Darstellung von stark verschiedenem Gewebe in dem Computertomographen (CT) und die abweichende Absorption und Streuung bei der Bestrahlung hinreichend genau am Phantom zu simulieren, damit die Ergebnisse zur Qualitätssicherung und zum Vergleich mit theoretisch berechneten Dosiswerten Aussagen über dieselben Phänomene und Effekte am Menschen treffen können. 1 2. Theoretische Grundlagen 2. Theoretische Grundlagen Um die in dieser Arbeit behandelten Themen richtig verstehen und einordnen zu können, soll in diesem Kapitel ein kurzer Einblick in die theoretischen Grundlagen gegeben werden. 2.1. Physikalische Grundlagen 2.1.1. Definition und Entstehung ionisierender Strahlung Mit ionisierender Strahlung ist jegliche Form von Strahlung gemeint, die in der Lage ist, ein Atom zu ionisieren, das heißt, ein oder mehrere Elektronen anzuregen und aus der Hülle zu schlagen. Solche Strahlen können im engeren Sinne vor allem Photonen, Elektronen, Neutronen, Protonen und schwere Ionen sein. Um ein Atom zu ionisieren, muss die Strahlung eine hinreichend hohe Energie besitzen. In der Strahlentherapie â 1, 602 × 10−13 J).1 In nutzt man typischerweise Energien von mehreren MeV (1 MeV ≃ Abbildung 1 sieht man das Energiespektrum von elektromagnetischer Strahlung, also Photonen, die neben den Elektronen die üblichsten Teilchen sind, mit denen bestrahlt wird. Abbildung 1: Das Energiespektrum elektromagnetischer Strahlung [2]. Die Entstehung dieser hochenergetischen Strahlung fällt in den Bereich der Kernphysik, da durch Kernumwandlungen, also α- und β- Zerfälle im Kern He-Kerne bzw. Elektronen ausgesandt werden und diese dann als ionisierende Strahlung fungieren können, wenn sie hinreichend hohe Energien besitzen. Eine solche Kernumwandlung ist in (1) gezeigt, hier wandelt sich ein Neutron in ein Proton und ein Elektron um, zusätzlich entsteht ein Antineutrino (β − - Zerfall). 1 2 Bemerkung: In der Kernphysik nutzt man typischerweise Elektronenvolt [eV] als Energieeinheit, anstelle der SI-Einheit Joule [J], so auch in dieser Arbeit, da dies physikalisch richtig ist. In der Strahlentherapie werden Energien auch häufig in Volt [V], also der Beschleunigungsspannung der Elektronen angegeben. 2. Theoretische Grundlagen n → p + e− + ν¯e (1) Durch angeregte Kerne, die wieder in den Grundzustand zurückfallen (2) und dabei Energie in Form von γ-Quanten aussenden oder Elektronen, die abgebremst werden, entsteht hochenergetische Photonenstrahlung. A∗ → A + γ (2) Diese ionisierende Elektronen- bzw. Photonenstrahlung wird nun in der Strahlentherapie genutzt, um damit beispielsweise bösartige Tumoren zu zerstören. Durch folgende in 2.1.2 beschriebenen Effekte werden Atome ionisiert. 2.1.2. Wechselwirkungen ionisierender Strahlung mit Materie Die in der Strahlentherapie wichtigen Wechselwirkungsprozesse von ionisierender Strahlung mit Materie, insbesondere mit menschlichem Gewebe, sind: • Rayleigh-Streuung • Photoeffekt • Comptoneffekt • Paarbildung • Kernreaktionen (Kernphotoeffekt) Bei diesen Wechselwirkungen kommt es zur Absorption und Streuung der Teilchen an der Atomhülle bzw. dem Atomkern (genauer: dessen Coulomb-Potential). Die RayleighStreuung muss hier der Vollständigkeit halber genannt werden, allerdings ist dieser Effekt für den in der Strahlentherapie üblichen Energiebereich vernachlässigbar. Nun sollen die weiteren genannten Prozesse etwas genauer erläutert werden [3]. Photoeffekt Bei diesem Effekt wird ein Elektron aus der Atomhülle geschlagen (siehe Abbildung 2). Die dafür notwendige Energie liefert ein Photon, welches komplett absorbiert wird. Die Energie des Photons muss mindestens so groß sein, wie die elementspezifische Auslösearbeit des Elektrons. 3 2. Theoretische Grundlagen Abbildung 2: Schemazeichnungen der Effekte: Photoeffekt, Comptoneffekt, Paarbildung [4]. Comptoneffekt Hier wechselwirkt ein Photon inelastisch mit einem äußeren, schwach gebundenen Hüllenelektron. Allerdings wird nur ein Teil der Energie und des Impulses auf das Elektron übertragen, um dieses aus der Hülle zu schlagen und mit kinetischer Energie zu versorgen. Zusätzlich wird das Photon aus seiner ursprünglichen Bewegungsrichtung abgelenkt, also gestreut. Hierbei verliert das Photon Energie, wird aber nicht komplett absorbiert. Die Folge ist ein freies Elektron und ein gestreutes Photon [3]. Hierbei ist festzuhalten, dass dieser Effekt den - in den Energiebereichen der Strahlentherapie (30 keV bis 30 MeV) - primär auftretenden Prozess darstellt [5]. Paarbildung Im Coulombfeld des Atomkerns kann ein Photon passender Energie in ein ElektronPositron-Paar umgewandelt werden. Die dazu benötigte Energie beträgt laut (3) die zweifache Ruheenergie des Elektrons (bzw. des Positrons). Eγ = 2 · 511 keV = 1022 keV (3) Das heißt, erst ab einer Energie von mindestens Eγ ≥ 1, 022 MeV kann es überhaupt zur Paarbildung kommen. Auch dieses Phänomen ist für die Strahlentherapie wichtig, da meist hohe Energien von mehreren MeV genutzt werden und es daher auch immer zu Paarbildungsprozessen kommen kann. 4 2. Theoretische Grundlagen Kernphotoeffekt Hierbei werden durch das Photon Nukleonen aus dem Kern geschlagen, die zurückbleibenden Nukleonen bilden dann aufgrund der Störung des Protonen-NeutronenGleichgewichts oft ein radioaktiven Kern. Auch hier ist die Mindestenergie sehr hoch, da die Kernbindungsenergien deutlich höher sind, als die der Elektronen in der Hülle. Ein bei der Bestrahlung mit modernen Linearbeschleunigern mit hohen Energien zu beachtendes Phänomen ist die Entstehung radioaktiven Sauerstoffs durch den Kernphotoeffekt [5]. Darüber hinaus sind vor allem die wichtigen Prozesse der Röntgenphysik zu nennen. Photonenstrahlung bzw. γ-Strahlung entsteht zum Einen auch, wenn geladene Teilchen, vor allem Elektronen, abgebremst werden (Bremsstrahlung); zum Anderen wenn ein Elektron aus einer inneren Schale des Atoms herausgeschlagen und dieses Loch durch ein Elektron einer höher liegenden Schale aufgefüllt wird, da dies für das Elektron energetisch günstiger ist. Auch hierbei wird Energie in Form von γ-Strahlung frei (charakteristische Strahlung). Ein weiterer wichtiger Effekt ist der Auger-Effekt, bei dem, ähnlich dem Photoeffekt, ein Photon absorbiert wird, dessen Energie das Herauslösen eines Elektrons aus einer der inneren Schalen ermöglicht. Allerdings geschieht das hier ohne Aussendung eines γ-Quants, stattdessen wird die Energie auf ein Elektron der äußeren Schale übertragen und dieses dann emittiert. Die Strahlung muss zudem in direkt und indirekt ionisierende Strahlung differenziert werden, wenn man von ihren Wechselwirkungen mit Materie spricht. Zur Kategorie der direkt ionisierenden Strahlung gehören alle geladenen Teilchen, also Elektronen, Protonen etc., basierend auf der Coulombkraft. Dagegen spricht man bei ungeladenen Teilchen wie Neutronen, aber auch Photonen, von indirekt ionisierender Strahlung, die erst geladene Sekundärteilchen auslösen müssen, die dann wiederum zu den direkt ionisierenden Teilchen gezählt werden [5]. Alle diese genannten Wechselwirkungen führen nun dazu, dass die Strahlung beim Durchgang durch Materie abgeschwächt und dies durch den Gesamtschwächungskoeffizenten µ beschrieben wird. Dies ist in Abbildung 3 dargestellt. Hier wurde die Schwächung bezogen auf die Dichte ρ, also der Massenschwächungskoeffizient µ ρ 2 [ cm g ] von Wasser gegen die Energie aufgetragen und die Gesamtschwächung inklusive aller wichtigen Wechselwirkungsprozesse gezeigt. 5 2. Theoretische Grundlagen Abbildung 3: Einzelne Wechselwirkungen (Rayleigh-Streuung, Comptoneffekt, Photoeffekt, Paarbildung) und die resultierende Gesamtwirkung der Strahlung mit Materie (hier H2 O) [6]. Der Schwächungskoeffizient µ setzt sich gemäß µ = τ + σC + σK + σKP + κ (4) aus der Summe der einzelnen Wechselwirkungskoeffizienten zusammen. Hierbei beschreibt τ den Photoeffekt, σC den Comptoneffekt, σK die kohärente Streuung (RayleighStreuung), σKP den Kernphotoeffekt und κ die Paarbildung [5]. 2.2. Medizinische Grundlagen 2.2.1. Strahlenbiologie Trifft hochenergetische Strahlung auf (menschliches) Gewebe, so wechselwirken diese auf mehrere Arten miteinander, die Strahlung ist mutagen. Die Menge der absorbierten Strahlung bei einer Strahlenexposition wird als Dosis bezeichnet. Dies führt dazu, dass Zellen teilweise irreparabel zerstört werden, was bei Tumorzellen, nicht aber bei umliegenden gesunden Zellen, erwünscht ist [5]. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen stochastischen und nicht-stochastischen Strahlenschäden. Die stochastischen Schäden, also die Schäden, für die keine Schwellendosis angegeben werden kann, ab der sie zwangsläufig auftreten, sondern nur eine 6 2. Theoretische Grundlagen Wahrscheinlichkeit für ein Auftreten eines Schadens, sind Langzeitschäden, wie zum Beispiel Krebs. Die häufigsten Strahlenschäden sind: • Einzel- oder Doppelstrangbruch der DNA • Weitere Modifikationen der DNA, wie Basenmodifikationen und -verluste • Radikalbildung, wie OH − , H + , hydratisierte e− Des Weiteren sind Zellen besonders strahlensensibel, wenn sie eine hohe Sauerstoffkonzentration aufweisen, da dies die Bildung von Peroxidradikalen und Wasserstoffperoxid begünstigt. Dagegen sinkt die Strahlensensibilität bei Hypoxie (Sauerstoffmangel) oder sogar Anoxie (komplette Sauerstoffabwesenheit) auf circa ein Drittel [5]. 2.2.2. Anatomie der Lunge In dem Thorax sitzend befindet sich, umgeben vom Mediastinum, in der Pleurahöhle die paarig angelegte Lunge mit den beiden Lungenflügeln und dem Bronchialast. Die unteren Atemwege bestehen aus der Trachea, welche sich in der Bifurcatio tracheae in die beiden Hauptbronchien aufteilt, und den beiden Lungenflügeln selbst. Die Bronchien enden in den Bronchioli, wo ab den Bronchioli respiratorii und den Alveolen schließlich der Gasaustausch stattfindet. Die Lunge teilt sich in zwei Lungenflügel auf, die jeweils aus zehn Segmenten bestehen, wobei das siebte Segment des linken Flügels fehlt, da dort das Herz sitzt. Das Volumen der Lunge eines erwachsenen Menschen liegt bei ungefähr fünf bis sechs Litern, je nach Geschlecht und Größe der Person [7, 8]. 2.2.3. Tumoren der Lunge – Das Bronchialkarzinom Da in dieser Arbeit ein spezielles Phantom mit einem Lungenflügel entwickelt wird, soll hier kurz auf die typischste Krebsart der Lunge eingegangen werden, das Bronchialkarzinom (BC). Das Bronchialkarzinom ist ein maligner Tumor der Bronchien und / oder der Atemwege, das heißt eine bösartige Neoplasie (Neubildung) des Gewebes. Als Hauptrisikofaktor wird das Rauchen angesehen. Die Neoplasie muss unterschieden werden von benignen Tumoren der Lunge. Außerdem treten häufig (30% - 40%) Lungenmetastasen auf, die von ferneren im Körper sitzenden Tumoren stammen. 7 2. Theoretische Grundlagen Maligne Tumoren zeichnen sich dadurch aus, dass sie sehr schnell wachsen und dabei in umliegendes gesundes Gewebe eindringen und dieses schädigen. Außerdem metastasieren diese Tumoren, das heißt, sie streuen Tumorzellen und können somit Tochtergeschwülste hervorrufen, aus denen sich weitere Tumoren entwickeln können. Dies macht diese Art der Tumoren so gefährlich, denn damit sinken die Überlebenschancen enorm. Eine makroskopische Klassifikation richtet sich nach der Ausbreitung und Lage der Karzinome. Man differenziert zwischen zentral und hilusnah liegenden von peripheren, sowie diffus wachsenden Karzinomen. Zudem gibt es noch eine besondere Form des Bronchialkarzinoms – der Pancoast Tumor. Dieser wächst an der Spitze der Lunge Richtung Thoraxwand und zerstört diese und weitere dort sitzende Strukturen. Bronchialkarzinome können (patho-)histologisch noch wie folgt unterschieden werden: • kleinzelliges BC (small cell lung cancer, SCLC) • nicht-kleinzelliges BC (non-small cell lung cancer, NSCLC) – Plattenepithelkarzinom – Adenokarzinom – großzelliges Karzinom Die nicht-kleinzelligen BC’s, die ungefähr 80% der Fälle darstellen, werden in oben genannte Platten- und Adenokarzinome unterschieden. Das kleinzellige BC ist ein sehr schnell wachsendes, sehr früh metastasierendes und meist inoperables Karzinom, das circa 20% der Fälle ausmacht [9, 10]. 2.3. Grundlagen der Strahlentherapie Aus den physikalischen und medizinischen Grundlagen ergeben sich nun die strahlentherapeutisch wichtigen Grundlagen. In der Strahlentherapie geht es allgemein um die Bekämpfung meist bösartiger Tumoren, darüber hinaus werden aber auch gutartige Erkrankungen, wie entzündliche Gelenkerkrankungen, Arthrose und benigne Tumoren mithilfe der hochenergetischen Strahlung behandelt. Man unterscheidet zudem generell bei der Behandlung zwischen Tele- und Brachytherapie, das heißt zwischen perkutanen Bestrahlungen von außen mit typischerweise 1 m Abstand und Bestrahlungen, die direkt in Körperhöhlen appliziert werden, also die Strahlenquelle bis auf cm oder mm an den Tumor gebracht wird. Das primäre Ziel in der Strahlentherapie bei Tumorpatienten ist die möglichst vollständige Vernichtung der Tumorzellen bei möglichst guter Schonung der benachbarten 8 2. Theoretische Grundlagen gesunden Gewebestrukturen. Die in der Strahlentherapie benutzte Energiedosiseinheit J ist das Gray. Es ist als Energie pro Masse definiert, das heißt 1Gy = [5]. â 1 kg Eine Besonderheit bei der Bestrahlung eines Bronchialkarzinoms in der Lunge ist die ständige Atembewegung des Thorax. Dies führt dazu, dass sich das Zielvolumen um mehrere cm verschieben kann. Daher gilt es, solch eine große Beweglichkeit des Zielvolumens so zu berücksichtigen, dass ein hinreichend großer Sicherheitssaum bei der Bestrahlungsplanung eingeführt wird. 2.3.1. Zielvolumina Bei der Bestrahlungsplanung gibt es verschiedene Zielvolumina, die es zu verstehen gilt (siehe hierzu auch Abbildung 4). Die wichtigsten sind: • GTV = gross tumor volume; entspricht dem eigentlichen Tumorvolumen, inklusive den lokoregionären Lymphknoten • CTV = clinical target volume; stellt das klinische Zielvolumen dar, das heißt, das Tumorvolumen mit Sicherheitssaum, der typischen Tumorausbreitungszone und dem potentiellen Tumorausbreitungsgebiet • PTV = planning target volume; umfasst das CTV mit weiterem Sicherheitssaum für Ungenauigkeiten bezüglich der Lage des Tumors, der Position des Patienten und der Gewichts- und Organfüllungszustandsänderungen [5]. Abbildung 4: Die verschiedenen onkologischen und strahlentherapeutischen Zielvolumina eines Tumors [11]. 2.3.2. Kurative und palliative Ansätze Man unterscheidet in der Strahlentherapie grundsätzlich zwei Behandlungsziele, je nachdem ob man eine (vollständige) Heilung der Krankheit in Aussicht stellt (Ku- 9 2. Theoretische Grundlagen ration) oder „nur” symptomlindernde Maßnahmen ergreift (Palliation). Hierbei werden circa die Hälfte aller diagnostizierten Tumoren als kurativ behandelbar eingestuft, wenn noch keine Metastasierung erfolgt ist. Bei der kurativen Bestrahlung wird in der Regel je nach Tumorart eine höhere Dosis von 40 - 80 Gy appliziert. Dagegen werden bei palliativen Behandlungen, bei denen keine vollständige Heilung in Aussicht gestellt werden kann und vor allem die Symptome gelindert und Schmerzen gestillt werden sollen, kleinere Dosen appliziert, die im Bereich von 20 - 36 Gy liegen, damit dem Patienten keine unnötigen Unannehmlichkeiten oder Komplikationen zugemutet werden müssen [5, 12]. 2.3.3. Dosisfraktionierung und Strahlensensitivität Es ist üblich, die zu applizierende Dosis in mehrere Fraktionen aufzuteilen, die dann über mehrere Tage bis Wochen in Teildosen auf den Tumor appliziert werden. Dabei macht man sich zunutze, dass die Strahlensensitivität der Tumorzellen größer ist und die benötigten Erholungs- und Reparaturzeiten von Tumorzellen länger sind, als die der gesunden Zellen des Körpers. Solch eine Fraktionierung ist in Abbildung 5 zu sehen, in der eine relative Anzahl lebender Zellen gegen die Dosis aufgetragen ist. Abbildung 5: Dosisfraktionierung. Vergleich der relativen Anzahl der gesunden Zellen (orange) mit denen des Tumors (grün). Zur Relation: Einmalige Bestrahlung (rot). Man beachte: Die relative Anzahl der lebenden Zellen des jeweiligen Gewebes ist in einer logarithmischen Skala aufgetragen [11]. Weitere Effekte, die die Strahlensensitivität beeinflussen, sind bspw. der Sauerstoffeffekt (s.o. in 2.2.1), Hyperthermie und die Phase des Zellzyklus der bestrahlten Zelle. Hier sind die Mitose- und die G2-Phase am strahlensensitivsten. Außerdem lässt sich allgemein die Regel postulieren, dass Zellen mit höherer Proliferationsrate eine höhe- 10 2. Theoretische Grundlagen re und Zellen mit höherer Zelldifferenzierung eine niedrigere Strahlenempfindlichkeit haben. Bekannte Schemata für die Fraktionierung sind konventionelle, akzelerierte und hyper- oder hypofraktionierte Bestrahlungen, die in Abbildung 6 zu sehen sind [5, 11]. Abbildung 6: Verschiedene Fraktionierungsschemata. Die Farben markieren die Kalendertage und die Höhe der Pfeile symbolisiert die Größe der einzelnen Bestrahlungsfraktion [11]. 2.3.4. Dosimetrie Die Dosimetrie befasst sich mit Dosismessungen der Strahlendosis. Hierzu wird ein Strahlungsdetektor in das Strahlenfeld gebracht und die Dosis bspw. anhand einer Ionisationskammer oder eines Festkörperdosimeters gemessen. Dabei können je nach Detektor und Meßmethode Aussagen über die Qualität, Verteilung und absolute Dosis der Strahlungsfelder gemacht werden. 2.3.5. Qualitätssicherung in der Strahlentherapie Um eine hinreichend hohe Präzision und Qualität der Bestrahlung zu gewährleisten, gibt es mehrere qualitätssichernde Maßnahmen in der Strahlentherapie. Man unterscheidet generell zwischen Überprüfungen, die in 14-tägigen, 1/4-jährlichen, 1/2jährlichen und jährlichen Intervallen durchgeführt werden. Dabei werden Zustandsund Konstanzprüfungen der Kennmerkmale eines Linearbeschleunigers durchgeführt. 11 2. Theoretische Grundlagen Außerdem gibt es Gesetze, Verordnungen und Richtlinien, die den richtigen Umgang mit ionisierender Strahlung und eine hohe Qualität der Strahlenbehandlung gewährleisten sollen, wie das Atomgesetz (AtG), die Strahlenschutzverordnung (StrSchV), die Röntgenverordnung (RöV) und die Richtlinie nach der Verordnung über den Schutz vor Schäden durch ionisierende Strahlen (RiLi StrlSch in der Medizin). Mit dem speziellen Meßphantom, das in dieser Arbeit entwickelt wird, kann man nun ebenso Maßnahmen zur Qualitätssicherung des Computertomographen und des bildgebenden Systems des Linearbeschleunigers (iView, s. hierzu auch 3.2.2) ausführen. Dies geschieht, indem in bestimmten Abständen Aufnahmen des Phantoms gemacht und miteinander verglichen werden. Anhand der akquirierten Aufnahmen wird eine gleichbleibende Qualität derselben überprüft. Des Weiteren können mit solch einem Phantom auch Dosismessungen erfolgen, die eine immer gleichbleibende Strahlendosis bei der Lungenbestrahlung verifizieren sollen und somit auch hier zur Qualitätssicherung beitragen [5]. 12 3. Materialien und Methoden 3. Materialien und Methoden 3.1. Einführung in die Computertomographie 3.1.1. Röntgentechnik Um die Computertomographie (CT) zu verstehen, muss man zuerst auf die Erzeugung von Röntgenstrahlen eingehen. In einer Vakuumröhre werden mithilfe des thermoelektrischen Effektes Elektronen aus einer Glühkathode ausgelöst, in einem elektrischen Feld zur (Dreh-)Anode hin beschleunigt und dort von der Anode abgebremst. Die kinetische Energie der Bestrahlung wird hierbei gemäß (7) ganz oder teilweise in elektromagnetische Strahlung, das heißt Röntgenstrahlung, umgewandelt. Ephoton = hν e− Ekin = eU eU ⇒ νmax = h (5) (6) (7) Es treten zwei Effekte auf, die dazu führen, dass diese Energieumwandlung stattfindet und Röntgenstrahlung entsteht. Zum Einen werden die Elektronen abgebremst, wobei die so genannte Bremsstrahlung entsteht. Zum Anderen werden, sobald die Bindungsenergie erreicht ist, aus den inneren Schalen der Atome des Anodenmaterials (meist Wolfram) Elektronen ausgelöst. Die dabei entstehenden Löcher in der Atomhülle werden von Elektronen aus höheren Schalen wieder aufgefüllt. Die in Form von Röntgenstrahlung – die charakteristische Strahlung – frei werdende Energie ist typisch für die Atome des Anodenmaterials. Allerdings wird in der Röntgendiagnostik in der Regel die charakteristische Strahlung mit einem Aluminiumfilter herausgefiltert, da diese „weiche” Röntgenstrahlung fast vollständig im menschlichen Gewebe absorbiert wird und damit nicht zur Bildgebung, wohl aber zur Strahlenbelastung des Patienten, beiträgt. Makroskopisch lässt sich die Schwächung der Röntgenstrahlung beim Durchgang durch Materie mithilfe des Lambert-Beerschen-Gesetzes mit dem Schwächungskoeffizienten µ, der Dicke d und der Anfangsintensität I0 des Röntgenstrahls durch I = I0 e−µd (8) bzw. bei inhomogenem Material mit mehreren unterschiedlichen Schichten als Integral 13 3. Materialien und Methoden über die Funktion µ(x), also die jeweilige Schwächung über die infinitesimale Strecke dx 3 I = I0 exp − ˆ 4 µ(x)dx (9) beschreiben [4, 13]. 3.1.2. Funktionsweise des Computertomographen Bei den modernen CT-Geräten handelt es sich in der Regel um das so genannte Spiral-CT, das sequentielle Spiralaufnahmen macht, während es um den Körper rotiert, der wiederum durch die Röhre gefahren wird. Um nun ein 2D oder 3D Bild des menschlichen Körpers zu erhalten, werden in der Computertomographie Aufnahmen aus mehreren Winkeln gemacht und aus diesen über die Radontransformation bzw. die Fourier-Rekonstruktion axiale Schichtbilder erzeugt. Das Prinzip einer Tomographieaufnahme ist stets ein Volumen auf eine zweidimensionale Scheibe zu projizieren. Die dabei zugrunde liegende Meßgröße ist die Absorption der Röntgenstrahlen, also der Röntgenschwächungskoeffizient µ. Durch geeignete Rekonstruktionsalgorithmen (s.o.) werden dann die axialen Schichtbilder erzeugt, die dann wiederum zu anderen Schichten (koronale, sagittale und axiale Schichten) bzw. zu einem dreidimensionalen Volumen zusammengesetzt werden können [13]. Abbildung 7: Hounsfield-Skala für verschiedene menschliche Organe und Gewebe, bzw. für Wasser und Luft [4]. 14 3. Materialien und Methoden In der Hounsfield-Skala werden die durch die CT-Aufnahmen erhaltenen Grauwerte beschrieben und mit den Hounsfield-Einheiten (HU, auch: CT-Zahlen) angegeben, die wie folgt definiert sind HU (µ) = µ − µW asser · 1000 HU µW asser (10) wobei µ wieder für den (Röntgen-)Schwächungskoeffizienten steht. Wasser hat hierbei also per Definition den Wert µW asser = 0. Für die verschiedenen menschlichen Gewebetypen werden die Hounsfield-Einheiten in Abbildung 7 dargestellt. Die Skala reicht von −1000 ≤ HU ≤ +3000, es sind also etwa 4000 Werte zur Beschreibung vorhanden, was in der digitalen Bildverarbeitung 212 = 4096, also 12 bit, entspricht [4]. Die Speicherung dieser Bilddaten geschieht in dem DICOM-Format (= digital imaging and communications in medicine), dem Standard in der medizinischen Bildgebung. Mit diesen DICOM-Daten kann die Darstellung auch später noch angepasst werden, das heißt die Grauwertdarstellung verändert werden. Man spricht hier dann von Fensterung (engl. windowing), das heißt, man ändert den Ausschnitt der Hounsfield-Skala, mit der die Aufnahmen gezeigt werden. Es gibt zwei Parameter, center und width, die verstellt werden können, um die Grauwerte des Bildes dem darzustellenden Gewebe anzupassen, also die Fensterung zu ändern. Center ändert das Zentrum, also die Mitte, width die Breite des Ausschnittes der angezeigten Skala. 3.2. Der Linearbeschleuniger 3.2.1. Aufbau und Funktionsweise Der Linearbeschleuniger (engl. linear accelerator, kurz Linac) ist heutzutage das gängigste moderne Teletherapiegerät in der Strahlentherapie. Der hier verwendete Linac von der Firma Elekta (Stockholm / SWE) läuft unter dem Namen Precise. Das zugrunde liegende Prinzip ist die Beschleunigung von Elektronen in einem Vakuumrohr, die als solche zur Bestrahlung genutzt werden können oder aber auf ein Targetmaterial gelenkt werden, wodurch dann hochenergetische γ-Quanten, also Photonen, entstehen. Die Elektronen werden aus einer Elektronenkanone (siehe Abbildung 8, eingezeichnete 1) über eine Lochanode in das Beschleunigungsrohr in der Gantry (4) geschossen und hier mittels 3 GHz-Mikrowellen eines Magnetrons (2) beschleunigt. Diese Hochfrequenzimpulse werden zur Beschleunigung im elektrischen Feld und Bündelung der Elektronen genutzt. Hier wird die eingespeiste Welle (im Wanderwellenbeschleuniger) 15 3. Materialien und Methoden verwendet, die Elektronen werden zu Paketen gebündelt und „reiten” nun auf diesen Wellenzügen. Sie spüren permanent den positiven Teil der elektromagnetischen Wechselfelder und erlangen so kontinuierlich Energie. In einem Stehwellenbeschleuniger wird eine Stehwelle aus eingespeister und am Ende des Rohres reflektierter Welle erzeugt und zur Beschleunigung verwendet. Die Elektronen werden in jeder zweiten Kavität beschleunigt und driften beim Nulldurchgang der Stehwelle mit konstanter Energie in Vorwärtsrichtung bis zur nächsten Beschleunigung. Da nur jede zweite Kavität effektiv genutzt wird, können die dazwischen liegenden Kavitäten nach aussen verlagert und das Beschleunigungsrohr somit um die Hälfte verkürzt werden. Abbildung 8: Der Linearbeschleuniger als Schemazeichnung, hier ein Elekta LinAc (Quelle: Elekta AB). Im Bestrahlerkopf sitzen nun Umlenkmagneten (6), die den Elektronenstrahl um 270° nach unten ablenken. Hierbei treffen alle Elektronen unabhängig ihrer Energie unterhalb der Magneten wieder in einem Punkt zusammen. Wenn die Elektronen nicht selbst zur Bestrahlung verwendet werden, so lässt man sie auf ein geeignetes Targetmaterial 16 3. Materialien und Methoden (7) prallen (Wolfram + Kupfer). Dadurch entstehen wieder (s. 3.1.1 Röntgentechnik) hochenergetische Photonen, die je nach Beschleunigung der Elektronen Energien im Bereich von mehreren MeV (typisch sind circa 6 − 15 MeV) besitzen. Hierauf folgt ein Dosiskontrollsystem (9), welches die Dosis misst und so der Überwachung dient. Durch diverse Kollimatoren (8), insbesondere Multi-Leaf-Kollimatoren (MLC’s) (10), Keilfilter (13) und Blenden (15) wird der Strahl noch geformt und so beschnitten, dass letztendlich nur ein individuelles und stark begrenztes Gebiet bestrahlt wird. 3.2.2. Das Bildgebungssystem des Linacs (MV-Verifikation) Der Linearbeschleuniger verfügt über ein eigenes bildgebendes System (EPID = electronic portable imaging device). Es wird auch als MV-Verifikation bezeichnet, da es die Energie der Bestrahlung zur Bildgebung nutzt und damit bspw. zur Verifikation der Lage des Patienten dient. Dieses System ist ein Festkörperdetektor, der über Szintillation Lichtblitze erzeugt, die wiederum über Photomultiplier verstärkt und zur Bildgebung genutzt werden. Das Bildgebungssystem des in dieser Arbeit verwendeten Elekta-Linacs firmiert unter dem Namen iView. Bei einer Bestrahlung wird die Dosis erst auf ein offenes Feld abgestrahlt, das heißt, nur die x-y-Blenden begrenzen das Feld, in unserem Fall auf (10×10) cm2 . Dann werden die Kollimatoren (MLC) individuell so eingestellt, dass sie das Zielvolumen konformal erfassen und ein weiteres Mal die Dosis appliziert. Daher ist das von der MLCKonstellation umgrenzte Gebiet auf den Aufnahmen deutlich zu erkennen. 3.2.3. Bestrahlungsplanung Mit der Software MasterPlan der Firma Nucletron (Veenendaal / NL) kann man Bestrahlungspläne auf CT-basierten Bilddaten am PC erstellen. Hier werden die CTAufnahmen zugrunde gelegt und ein oder mehrere Beams bestimmter Energie hinzugefügt, sodass in einem Zielgebiet – in der Regel das PTV – die erforderliche Dosis erreicht wird und umliegende in die CT-Daten eingezeichnete (Risiko-)Strukturen weitgehend geschont werden, also unter den Restriktionen bezüglich der Dosis bleiben. Typische Bestrahlungstechniken bei Bronchialkarzinomen sind Techniken wie opponierend eingestrahlte Felder, mit einem zusätzlichen Seitenfeld („Hockey-Stick” oder „Drei-Felder-mit-Keil”) und zwei opponierende und zwei bilaterale Gegenfelder („VierFelder-Box”). Der Hockey-Stick besteht aus einem ap (anterior - posterior), einem pa (posterior - anterior) und einem seitlich (lateral) eingestrahlten Feld. Ähnlich ist die Drei-Felder-Technik, bei der drei Felder aus verschiedenen Winkeln eingestrahlt wer- 17 3. Materialien und Methoden den. Dabei werden diese Felder mit Keilen sequentiell abgeschwächt. Die Vier-FelderBox bezeichnet eine Methode, bei der jeweils von beiden Seiten, also bilateral, und opponierende, also ap und pa Felder appliziert werden. Dabei entsteht eine boxförmige Dosisverteilung im Zielvolumen. 3.3. Materialien Die in dieser Arbeit verwendeten Materialien sind von großer Bedeutung, da das aus diesen Materialien aufgebaute Phantom in vielerlei Hinsicht bestimmten Bedingungen entsprechen muss. 3.3.1. Dosimetrische Materialäquivalenz Um eine gute Simulation menschlichen Gewebes zur Dosimetrie zu erreichen, benutzt man idealerweise den menschlichen Geweben äquivalente Materialien. Das bedeutet, diese Materialien müssen hinsichtlich „ihrer Wirkung auf das Strahlenbündel und der Energieabsorption im Meßmedium identisch (...)” 2 mit dem nachzustellenden Gewebe sein. Um ein bestimmtes Material / Gewebe äquivalent durch ein anderes zu ersetzen, sollten die beiden in ihrer Massendichte, aber auch in ihrer Elektronendichte, der Massenund der Ordnungszahl gut übereinstimmen. Jedoch ist die Elektronendichte ein Parameter, der ungleich schwerer zu bestimmen ist als die Massendichte. Daher wurde im Wesentlichen vor allem darauf geachtet, dass die Materialien und ihre Äquivalente in der Massendichte gut übereinstimmen [14]. 3.3.2. Verwendete Materialien RW3 Aus diesem Material (Polystyrol mit 2% Titanoxid) wurden die Schichten des Plattenphantoms gefertigt, sie bilden somit das Grundgerüst. RW3 ist ein in der Dosimetrie übliches Material, das in weiten Energiebereichen von Elektronen- und Photonenstrahlung wasseräquivalent ist. Da Muskel- und Fettgewebe Dichten von ρM uskel = 1, 05 und ρF ett = 0, 95 2 aus [14] S. 283 18 g cm3 g cm3 (11) (12) 3. Materialien und Methoden besitzt und im Vergleich dazu die Dichte von RW3 ρRW 3 = 1, 045 g cm3 (13) beträgt, kann dieses Material in guter Näherung als Weichteilgewebeäquivalent eingesetzt werden, ähnlich dem reinen Wasserphantom mit ρW asser; 20° = 0, 9982 g cm3 (14) Kork Neben den für die Dosimetrie relevanten Muskel- und Fettgeweben gibt es noch zwei Gewebetypen, die aus dosimetrischer Sicht nachgebildet werden müssen: Knochen(spongiosa, kompakta) und Lungengewebe. Die durchschnittliche Dichte des Lungengewebes ist durch den hohen Luftanteil gegenüber dem restlichen Gewebe deutlich reduziert und beträgt ungefähr ρLunge = 0, 26 − 0, 3 g cm3 (15) Ein geeignetes Materialäquivalent ist Kork mit einer Dichte von circa ρKork = 0, 3 g cm3 (16) (variiert je nach Korktypus durch unterschiedliche Pressung) [14, 15]. Der hier verwendete Kork hat eine experimentell bestimmte Dichte von ρ= 12, 17g 12, 17g g m ⋍ ⋍ ⋍ 0, 275 2 2 V πR · h π · (3, 75 cm) · 1 cm cm3 (17) wobei eine circa 1 cm dicke kreisrunde Scheibe mit einem Durchmesser von ungefähr 7,5 cm zur Bestimmung diente. 19 4. Ergebnisse 4. Ergebnisse In diesem Teil der Arbeit sollen die Ergebnisse vorgestellt und beschrieben werden. 4.1. Bau des Phantoms 4.1.1. Die Planung und Entwicklung Zuerst wurde am PC mithilfe der Software GoogleSketchUp ein dreidimensionales Modell des zu bauenden Phantoms erstellt. Die Außenkontur entspricht der des „CIRSPhantoms” 3 , die Länge wurde auf 25 cm gesetzt. Ein einfaches Modell des gesamten Phantoms ist in Abbildung 9 zu sehen (weitere Bilder siehe Anhang A.1, Abbildung 21). Abbildung 9: 3D Modell des Phantoms. Um nun ein aus 50 jeweils 5 mm dicken RW3-Platten aufgebautes Phantom zu entwickeln, wurde für jede Schicht ein Modell am PC gezeichnet. Der Einfachheit halber besteht hier solch eine Schicht nicht aus einer sondern zwei Platten, das heißt die Schichten messen 1 cm. Die ersten und die letzten fünf Platten blieben unbehandelt, die anderen 40 Platten, also 20 Schichten, sollten so bearbeitet werden, dass sie zusammengesetzt eine „Lunge” darstellen, allerdings wurde hier nur ein Lungenflügel (links) nachgebaut. Hierfür dienten CT-Aufnahmen des Thorax als Vorlage (siehe Anhang B.2, Abbildung 25). Diese und weitere CT-Aufnahmen aus der Patientendatenbank des Universitätsklinikums Düsseldorf konnten nun ausgemessen und näherungsweise in der Software nachgebildet werden, siehe Abbildung 10. Dies geschah in Zusammenarbeit mit der Feinmechanikwerkstatt (insbesondere C. Stasch) der Klinik für Strahlentherapie, wo alle praktischen Arbeiten umgesetzt wurden. Im späteren Verlauf sollte die „Lunge” darüber hinaus mit Kork, einem dem Lungengewebe ähnlichen Material, ausgefüllt werden. 3 Das CIRS-Phantom ist ein typisches Thorax-Röntgenphantom der Firma CIRS, mit dem RöntgenCT Geräte überprüft werden. 20 4. Ergebnisse Abbildung 10: (a) Vergleichbare CT-Aufnahme [16]. (b) Modell der Schicht 15 des Phantoms, horizontal gespiegelt zur besseren Vergleichbarkeit. Auch diese Arbeiten konnten in enger Zusammenarbeit mit der Werkstatt ausgeführt werden. Hierfür wurden 1 cm dicke Korkplatten so zurecht geschnitten, dass sie genau in eine Schicht des Phantoms passten. So konnte Schicht für Schicht das Phantom passgenau mit Kork gefüllt werden. Bei der gesamten Arbeit gilt es zu beachten, dass bei der Betrachtung der CTAufnahmen und der Schichtmodelle spiegelverkehrte Bilder verglichen werden. Typische CT-Aufnahmen bei Patienten mit einem BC erfolgen in Rückenlage, mit dem Kopf nach vorne. Daher sind in den CT-Aufnahmen die Schichtbilder von caudal (fußwärts) nach cranial (kopfwärts), die Schichtmodelle und Phantomplatten aber genau umgekehrt gezeigt. Der linke Lungenflügel ist auf den CT-Bildern rechts zu sehen, im Modell jedoch links. 4.1.2. Fertiges Phantom Das fertige Phantom ist in Abbildung 11 zu sehen, hierzu siehe auch im Anhang B.1, Abbildung 24. Abbildung 11: Foto des fertigen Phantoms. 21 4. Ergebnisse Der luftgefüllte Lungenflügel wurde abschließend mit Kork ausgestattet, indem man in alle Schichten eine passend zugeschnittene Korkplatte einfügte, um die menschliche Lunge möglichst genau zu simulieren. Das vollständig bearbeitete Phantom als kompletter Körper und Schichten davon sind in Abbildung 12 zu sehen. Abbildung 12: Fertiges mit Kork gefülltes Phantom. (a) „aufgeschnittenes” Phantom. (b) Schicht 22. 4.2. CT-Aufnahmen des Phantoms Um nun die Phantomeigenschaften bezüglich der radiologischen Qualität zu verifizieren, wurden CT-Aufnahmen gemacht, bei denen anfangs der Lungenflügel noch luftgefüllt, später dann mit Kork ausgestattet wurde. Die helikalen Spiral-CT-Aufnahmen wurden in verschiedenen Schrittweiten gefahren, 3 mm, 5 mm und 10 mm. Verwendet wurden in der Regel die 3 mm-Aufnahmen. In Abbildung 13 ist zunächst eine CTÜbersichtsaufnahme dargestellt, die das Phantom in noch unfertigem Zustand zeigt, das heißt noch ohne Lungenkavität. Abbildung 13: CT-Übersichtsaufnahme des noch unfertigen Phantoms. In Abbildung 14 ist eine weitere CT-Aufnahme zu erkennen, die eine homogene Schicht, auch noch ohne eingebaute Kavität, zeigt. Hier sollte verifiziert werden, dass 22 4. Ergebnisse die RW3-Platten einer homogenen, dem Wasser bzw. Muskelgewebe äquivalenten CTAufnahme entsprechen und als Grundmaterial des Phantoms dienen können. Abbildung 14: Axiale Schicht eines CT-Scans. Auf der CT-Aufnahme ist eine homogene, nur dem statistischen Rauschen unterliegende, Schicht zu sehen. Die Aufnahme zeigt, dass keine starken Artefakte die Bildqualität beeinflussen. 4.2.1. Lunge mit luftgefüllter Kavität Auch hier ist zunächst eine CT-Übersichtsaufnahme in Abbildung 15 gezeigt. Abbildung 15: CT-Übersichtsaufnahme des Phantoms mit luftgefüllter Lungenkavität. In Abbildung 16 sind CT-Bilder gezeigt, die eine Verifikation darstellen sollen, inwiefern die Lunge als luftgefüllte Kavität behandelt werden kann. Darüber hinaus sollte auch überprüft werden, ob beim Übergang vom Plattenmaterial zu Luft Artefakte auftreten (weitere Bilder siehe Anhang B.3, Abbildung 26). Wie in Abbildung 16 zu sehen ist, sind nur sehr leichte Bildartefakte am Rand der Kavität zu erkennen. 23 4. Ergebnisse Abbildung 16: CT-Bild des Phantoms mit luftgefülltem Lungenflügel. 4.2.2. Lunge mit korkgefüllter Kavität Hier sollte nun anhand einiger CT-Aufnahmen geprüft werden, ob der Kork auf dem CT sichtbar und vor allem von Luft unterscheidbar ist. Außerdem musste auch hier wieder darauf geachtet werden, dass keine Artefakte durch das Material und / oder die durch die Herstellung bedingten Kanten im CT-Bild entstehen. Eine beispielhafte CTAufnahme hiervon ist in Abbildung 17 zu sehen, weitere Aufnahmen in Anhang B.4, Abbildung 27. Man sieht, durch Vergleiche der Schwarzwerte in der Kavität und um das Phantom herum, dass die Struktur in der Lunge nicht Luft sondern Kork ist. Abbildung 17: 3 mm CT-Scan des Phantoms mit korkgefüllter Lunge. Aufnahme im Lungenfenster dargestellt mit center: -400 und width: 1600. Um die Bilder validieren und evaluieren zu können, mussten die Werte für die Hounsfield-Einheiten in der Planungssoftware gemessen und mit denen gewöhnlicher CT-Thoraxaufnahmen verglichen werden. Diese Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt. Hierbei ist zu beachten, dass laut Gleichung (10) die HU-Werte direkt proportional zu dem Schwächungskoeffizienten µ des jeweiligen Gewebes sind, das heißt, diese Werte können eine Aussage darüber treffen, wie stark der Strahl geschwächt, also vom Gewebe absorbiert und gestreut, wurde. Wenn nun das Phantom in den unterschiedlichen 24 4. Ergebnisse nachzuahmenden Geweberegionen ähnliche HU-Werte besitzt, wie menschliches Gewebe, so hat das Phantom eine dem Gewebe ähnliche Schwächung verursacht und ist damit als Phantom zur Simulation des Menschen in der Strahlentherapie geeignet. Die Differenz der Durchschnittswerte beträgt bei (i) und (ii) 239,3 HU und zwischen (i) und (iii) 15,5 HU. Wenn man die HU-Werte von (iv) und (v) miteinander vergleicht, ergibt sich eine Differenz von 56 HU. Tabelle 1: Gemessene HU-Werte des Phantoms, alle Werte in [HU]. Messungen (i) Lungengewebe im Menschen (ii) Luftgefüllte Kavität im Phantom (iii) Korkgefüllte Kavität im Phantom (iv) RW3-Platten (wasseräquivalent) (v) Muskelgewebe / Herz* im Menschen 1. -848 -1000 2. -786 -988 3. -740 -1000 4. -639 -982 ∅ -753,3 -992,5 -762 -752 -695 -742 -737,8 22 10 -5 -2 6,3 62 54 72 61* 62,3 Abbildung 18: CT-Aufnahmen des Phantoms (oben) und eines realen Patienten (unten) mit zugehörigen Histogrammen (jeweils rechts). Alle Angaben von Grauwerten in [HU]. Eine weitere Messung ist in Abbildung 18 gezeigt. Hier wurde ein kreisrunder Aus- 25 4. Ergebnisse schnitt in den CT-Aufnahmen des Phantoms und eines Patienten ausgewählt, die dortige Grauwertverteilung gemessen und als Histogramm (Häufigkeitsverteilung von Grauwerten) dargestellt. Diese und weitere Auswertungen der Bilder wurden mit der Bildbearbeitungs-Software ImageJ (National Institutes of Health / USA) erstellt. Ein Vergleich der Histogramme zeigte ebenfalls, dass die korkgefüllte Lungenkavität des Phantoms und die reale Lunge des Patienten hinsichtlich ihrer HU-Werte sehr ähnlich sind. Das Phantom besitzt in dem gemessenen Ausschnitt HU-Werte im Bereich −823 ≤ HU ≤ −459 mit einem Mittelwert bei circa -734 HU, die des Patienten liegen im Intervall −954 ≤ HU ≤ −540 mit einem Mittelwert von etwa -820 HU. Die Grauwertverteilung hat einen sehr ähnlichen Verlauf, ist aber um etwa 86 HU verschoben, wenn man die Mittelwerte zugrunde legt. 4.3. Validierung des Bildgebungssystems iView Auch hier wurden Bilddaten am EPID-Bildgebungssystem iView des Elekta-Linacs akquiriert, jedoch mit der MV-Bildgebung (also mit weitaus größeren Energien von 6 MeV und 15 MeV) des Linearbeschleunigers. Es wurden typische Bestrahlungspläne für mediastinal liegende Bronchialkarzinome erstellt und diese auf das Phantom appliziert. Hierzu zählen die bereits genannten Techniken, wie Hockey-Stick, Drei-Felder-mit-Keil und Vier-Felder-Box. Es sollte nun validiert werden, inwieweit die durch das bildgebende System iView des Linearbeschleunigers erstellten Aufnahmen zur Qualitätssicherung desselben geeignet sind. Um die Aufnahmen zu bewerten, sollten im Idealfall wieder die Hounsfield-Werte gemessen und mit den Ergebnissen der CT-Aufnahmen verglichen werden, um zu entscheiden, ob das Phantom in der Lage ist, eine gleichbleibende Qualität des iView-Systems beurteilen zu können. Hierbei muss beachtet werden, dass aufgrund der deutlich höheren Energien die Bildqualität schlechter wird, als bei herkömmlichen CT-Aufnahmen. Bei hohen Energien kann die Photonenstrahlung ungehinderter das Phantommaterial durchstrahlen, ohne stark geschwächt zu werden. Hinzu kommt vor allem, dass die verschiedenen Gewebetypen bei solch hohen Energien alle ungefähr die gleiche Gesamtschwächung der Strahlung verursachen und daher keinen starken Kontrast und somit keine besonders gute Bildqualität ermöglichen. Da für die Verifikationsaufnahme die Feldgröße auf (10×10) cm2 begrenzt war, zeigten die erstellten Aufnahmen im Gegensatz zu den CT-Bildern immer nur einen Ausschnitt, der aber das bestrahlte Feld und damit den relevanten Teil des Bildes darstellte. Abbildung 19 zeigt solch einen Ausschnitt einer Verifikationsaufnahme, verglichen mit der Planungs-CT-Aufnahme. Nun sollte ein Vergleich mit den CT-Aufnahmen erfolgen. Da das iView System die aufgenommenen Bilder aber nicht im DICOM-Format expor- 26 4. Ergebnisse tiert, ist eine Angabe der HU-Werte hier in diesem Rahmen nicht möglich. Stattdessen wurden die Bilder zuerst einmal rein qualitativ verglichen. Man sah, dass der Kontrast aufgrund der hohen Energie etwas gemindert ist. Außerdem erkennt man deutlich das von den Kollimatoren stark begrenzt bestrahlte, nahezu kreisrunde Gebiet, da dieses dunkler auf der Aufnahme erscheint. Abbildung 19: Ausgewählte iView-Aufnahme des Phantoms (links), verglichen mit zugehöriger CTAufnahme aus der Planung (rechts). Um nun noch einen weiteren Vergleich zu erstellen und das Phantom bewerten zu können, wurden die Aufnahmen noch mit denen eines realen Patienten mit einem mediastinal liegenden Bronchialkarzinom verglichen. Dieser wurde mit einer Photonenenergie von 6 MeV bzw. 15 MeV geplant und der Hockey-Stick-Technik bestrahlt. In Abbildung 20 sind Aufnahmen des Phantoms und des Patienten zu sehen, durch ein ap-Feld entstanden sind. Man erkennt auf beiden iView-Bildern, dass der Kontrast nicht sehr gut, das von den Kollimatoren eingegrenzte PTV aber deutlich zu erkennen ist. Auf den Verifikationsaufnahmen des Patienten sieht man außerdem noch schwach die Anatomie der Lunge, vor allem die Trachea und den Hauptbronchus. Bei den Bildern des Phantoms war wieder deutlich die Grenze zwischen Lungenkavität und dem Weichteilgewebeäquivalent (RW3) zu erkennen, da das eingezeichnete Zielvolumen mediastinal in der Lunge platziert wurde. Auch die Ausbuchtung, die in die Lungenkavität hineinreichte, also den Bereich darstellte, in dem das Herz in den linken Lungenflügel eindringt, war gut sichtbar. Um dennoch eine quantitative Beurteilung der iView-Aufnahmen zu erreichen, wurden die akquirierten Bilder des Phantoms mit denen des Patienten verglichen, indem die Grauwerte analysiert wurden. Dabei ist zu beachten, dass, wie bereits erwähnt, die Bilder aus dem iView-System nicht als DICOM-Datei mit 4096 Grauwerten (=12 â bit), sondern als unkomprimierte Bitmap-Bilddatei (BMP) vorlagen. Daher sind die Grau- 27 4. Ergebnisse stufen im Intervall 0 (schwarz) - 255 (weiß), also mit 256 Graustufen (=8 â bit), darge- stellt. Dies ist ein deutlich kleineres Graustufenintervall, als die Hounsfield-Skala bei den DICOM-Dateien, lässt aber eine quantitative Aussage über die Schwächung und damit den Grauwert der iView-Bilder zu. Abbildung 20: iView-Aufnahmen des Patienten (oben) und des Phantoms (unten), jeweils mit iViewAufnahme (links) und Planungs-CT-Aufnahme (rechts). Bestrahlt wurde mit der Hockey-Stick Technik und einer Energie von 6 MeV. In Tabelle 2 sind die gemessenen Grauwerte der Verifikationsaufnahmen des Phantoms verglichen mit denen des Patienten angeführt. Bei der Bestimmung dieser Grauwerte wurde ein kreisrunder Ausschnitt des Bildes ausgewählt und die dortige Grauwertverteilung gemessen. Es sind die Intervalle der Grauwerte angegeben, also die minimalen und maximalen Grauwerte, und der Durchschnittswert. Man erkennt, dass die Durchschnittsgrauwerte in der Lungenkavität verglichen mit denen der menschlichen Lunge leicht abweichen. Die Abweichung beträgt etwa 30,9 â 1 % bezogen auf die gesamte Skala). Das angegebene Intervall hierGraustufen (=12, bei stimmt auch nicht völlig überein, das des Patienten lag höher. Im umliegenden Gewebe, also beim Phantom im Bereich des RW3, überschnitten sich die gemessenen 28 4. Ergebnisse Grauwertintervalle des Phantoms und des Patienten. Das Phantom besaß dort eine viel kleinere Streuung der Meßwerte von nur 5 Grauwertstufen. Die Durchschnittswerte sind ebenso nicht identisch, weisen allerdings nur eine Differenz von circa 10 Grauwerten auf. Tabelle 2: Vergleich der Grauwerte (GW) der iView-Bilder (BMP) des Phantoms und des Patienten auf einer Grauwertskala von 0 - 255 (8 bit). GW in der Lunge (Min. - Max.) ∅ der GW in der Lunge GW im umliegenden Gewebe (Min. - Max.) ∅ der GW im umliegenden Gewebe Phantom mit korkgefüllter Lungenkavität 137 - 155 155 - 190 144,7 191 - 196 (RW3) 175,6 164 - 216 193,5 (RW3) 203,5 Patient 29 5. Diskussion 5. Diskussion In diesem Abschnitt der Arbeit sollen die angegebenen Ergebnisse diskutiert und interpretiert werden. 5.1. Auswertung der CT-Aufnahmen des Phantoms Wie die Ergebnisse in 4.2 zeigen, ist das Phantom geeignet, um CT-Aufnahmen zu erstellen, die in den wesentlichen Parametern menschliche Thorax-Aufnahmen gut simulieren können. Eine erste Validierung der CT-Aufnahmen erfolgte direkt nach dem Erstellen der Aufnahmen, indem überprüft wurde, inwieweit Artefakte das Bild beeinflussen und somit das aus vielen einzelnen Platten aufgebaute Phantom überhaupt für die CTBildgebung verwendet werden kann. Die CT-Aufnahmen zeigten bei den homogenen Platten, also ohne ausgeschnittene Kavität, keine Artefakte. Bei den Schnittbildern mit der Kavität sind leichte Artefakte am Übergang der Materialien, also am Rand zwischen RW3 und Luft bzw. Kork, zu sehen. Hier kam es zur Bildfeldwölbung aufgrund differierender Strahlungsreflektionen an den Grenzübergängen. Da aber die Aufnahmen insgesamt nur sehr wenig Artefakte aufwiesen, ist das Phantom für die CT-Bildgebung geeignet. Wie in Kapitel 3.3.1 bereits erwähnt, ist die dosimetrische Materialäquivalenz wichtig, um zu beurteilen, ob ein Phantom als solches benutzt werden kann, es also in den Materialeigenschaften, die die Schwächung hervorrufen, mit dem nachzuahmenden Gewebe übereinstimmt. Hierbei entscheidet die durch das Material / Gewebe hervorgerufene Gesamtschwächung der Strahlung, ob ein Phantom das humane Gewebe hinreichend gut simulieren kann. Die in Kapitel 4.2.2 gemessenen Hounsfield-Werte stellen anschaulich dar, wie stark die Gesamtschwächung im Menschen und im Phantom ist (siehe hierzu auch Tabelle 1). In verschiedenen willkürlichen Messungen in der korkgefüllten Kavität wurde ein durchschnittlicher Wert von ungefähr -738 HU, im Vergleich dazu in menschlichem Lungengewebe ein durchschnittlicher Wert von etwa -753 HU, erreicht, also eine Abweichung von circa 2 %. Diese Werte stimmen gut überein, da hier auf einer Skala von 4000 HU-Werten nur eine geringe Differenz von 15 HU besteht. Auch muss man sich vergegenwärtigen, dass das menschliche Lungengewebe individuelle Differenzen aufweist und vor allem keinesfalls homogen aufgebaut ist, sondern aus einem komplexen Geflecht von verschiedenen Strukturen – Alveolen, Blutgefäße, Knorpel – besteht und auch je nach Luftfüllungszustand die Schwächung stark differieren kann. Aufgrund des Luftfüllungszustands können die HU-Werte zwischen -500 HU und -800 HU schwanken. 30 5. Diskussion Auch die Histogramme in Abbildung 18 haben bestätigt, dass die HU-Werte der Lunge des Phantoms verglichen mit denen einer Lunge eines realen Patienten nah beieinander liegen. Da hier nicht nur ein einzelner Punkt ausgewählt wurde, sondern ein Ausschnitt und damit eine Verteilung von HU-Werten, konnten so statistische Schwankungen durch Mittelung eliminiert werden. Mit einer Differenz von etwa 86 HU liegen die Mittelwerte in Relation zur Größe der Hounsfield-Skala nah beieinander. Das Ergebnis hiervon beweist damit auch, dass die korkgefüllte Kavität das Lungengewebe gut nachstellen kann. Diese Ergebnisse zeigen also, dass vor allem die korkgefüllte Lunge zwar nicht anatomisch korrekt ist, dafür jedoch radiologisch das humane Lungengewebe durch eine ähnliche Gesamtschwächung der Photonenstrahlung gut simulieren kann. 5.2. Validierung der MV-Verifikationsaufnahmen des Phantoms Das entwickelte Meßphantom kann mit dem EPID-Bildgebungssystem des Linearbeschleunigers für die Verhältnisse – für die Bildgebung mit Photonen werden Photonenenergien im Bereich von 6 MeV und 15 MeV verwendet – gut dargestellt werden. Man erkennt die Struktur des Phantoms und die eingebaute Lungenkavität. Strahlenfelder die von vorne nach hinten, also ap (anterior - posterior) bzw. von hinten nach vorne, das heißt pa (posterior - anterior) eingestrahlt, als auch die Felder, die lateral (seitlich) appliziert wurden, ermöglichten auswertbare Bilder. Da aber die Analyse der HU-Werte aufgrund der unterschiedlichen Dateiformate nicht möglich war, sondern primär nur eine qualitative Aussage über die Aufnahmen gemacht werden konnte, wurden die Bilder, wie bereits erwähnt, mit denen eines Patienten verglichen. Damit hat man die Möglichkeit, die Aufnahmen mit klinisch relevanten Aufnahmen zu vergleichen und damit ihre Qualität zu bestimmen. Die Messungen zeigen, dass die Bildqualität der Verifikationsaufnahmen zwar im Rahmen von Routinekontrollen als Qualitätssicherungsmaßnahmen bewertet werden können, jedoch durch die MV-Bildgebung mit reduziertem Kontrast und insgesamt reduzierter Bildqualität. Daher ist eine Bewertung schwierig, die Funktionalität des bildgebenden Systems iView kann allerdings beurteilt werden. Auch die unterschiedlichen „Gewebearten” des Phantoms sind differenzierbar. Damit ist die Grundvoraussetzung des Phantoms, verschiedene Gewebearten wie Lungen- und Muskelgewebe im bildgebenden Verifikationssystem darzustellen, gegeben. Da der Kontrast auch bei Aufnahmen, die bei der Bestrahlung von Menschen erstellt werden, sehr schwach ist, kann das Phantom in diesem Punkt nicht besser sein, da es im Idealfall die gleiche Schwächung der Strahlung in gleichem Gewebe verursachen soll. 31 5. Diskussion Die anschließend erfolgte quantitative Beurteilung der iView-Bilder anhand der Grauwerte der BMP-Dateien zeigte, dass die Grauwerte der nachgebauten Lunge im iViewSystem nur ungefähr denen der menschlichen Lunge entsprechen, mit einer Abweichung von 30,9 Grauwerten. Das umliegende Gewebe – im Phantom ist damit das Muskelund Fettgewebe simulierende RW3 gemeint – hat beim Patienten und beim Phantom im Durchschnitt eine Grauwertdifferenz von etwa 10 Stufen, also eine relativ gute Übereinstimmung. Die Streuung der Meßwerte des Phantoms ist dabei so gering, da hier das homogene RW3-Material überall nahezu den gleichen Grauwert verursacht. Dies ist beim Patientenbild nicht der Fall. Hier sind im umliegenden Gewebe mehrere Gewebetypen mit einbezogen und aufgrund dessen wird eine größere Wertevariation erfasst. Hierbei ist allerdings bei generell schlechtem Kontrast mit einem relativ hohen Fehler in der Grauwertanalyse zu rechnen. Somit ist dies nur als ungefährer Vergleich zu betrachten und hat nicht die Aussagekraft der Analyse der Hounsfield-Werte, die sehr genau abgelesen werden und eine direkte physikalische Aussage über die Gesamtschwächung und damit über die Elektronendichte geben können. Insgesamt kann mit dem Phantom im Linac-eigenen MV-Bildgebungssystem ein aussagefähiges Bild gemacht werden, welches allerdings aufgrund der hohen Photonenenergie nicht an die Qualität einer CT-Aufnahme heran reicht. Dies ist jedoch nicht das primäre Ziel, sondern eine Validierung der gleichbleibenden Funktionalität (Langzeitkontrolle) des MV-Bildgebungssystems, welche mit dem Phantom möglich ist. 5.3. Zusammenfassung Zusammenfassend ist festzuhalten, dass das konstruierte und validierte Meßphantom den getesteten Ansprüchen genügt. Es konnte gezeigt werden, dass die verwendeten Materialien, wie RW3 als Muskelgewebeäquivalent und Kork als Lungengewebeäquivalent, bei CT-Aufnahmen den menschlichen Körper hinreichend gut simulieren. Dies konnte mit dem Vergleich der Hounsfield-Werte bewiesen werden. Auch die Bestrahlungen mit dem Linearbeschleuniger und die Aufnahmen mit dem bildgebenden System desselben konnten unterstreichen, dass das Phantom zur Kontrolle der Bildgebung und zur Qualitätskontrolle am Linearbeschleuniger verwendet werden kann, auch wenn die Bildqualität dort nicht vergleichbar mit CT-Aufnahmen und damit die Validierung schwieriger ist. 5.4. Ausblick Die Arbeit hat gezeigt, dass es möglich ist, ein solches Meßphantom zu konstruieren. In weiterführenden Arbeiten könnte man noch folgende Punkte mithilfe des entwickelten 32 5. Diskussion Phantoms untersuchen. Im Allgemeinen kann das Phantom noch verbessert, das heißt dem menschlichen Thorax ähnlicher gestaltet, werden. Hier können weitere anatomische Strukturen, wie die Wirbelsäule, ansatzweise nachgebildet werden, um eine gute Simulation des menschlichen Körpers zu ermöglichen. Die knöcherne Wirbelsäule streut die Strahlung stärker als die Weichteile und die Lunge und es kommt daher einerseits zu einem Dosiseinbruch im Zielvolumen und andererseits sorgt diese Streustrahlung für eine Dosiseskalation in anderen, primär nicht bestrahlten, Bereichen. Darüber hinaus sind Zylindereinschübe auf der freien Seite des Phantoms denkbar (ähnlich dem CIRS-Phantom), die die Dichte von Knochen- (z.B. um Rippenknochen zu simulieren), Leber- oder Herzmuskelgewebe besitzen, um die Darstellung von diesen nur leicht unterschiedlichen Geweben im CT zu verifizieren und damit das CT zu evaluieren. Darüber hinaus kann die freie Seite des Phantoms ebenfalls einen Lungenflügel, also eine zweite korkgefüllte Kavität erhalten, um die Streu- und Rückstrahlung noch genauer zu simulieren. Schließlich kann man noch detaillierte Dosismessungen in der Lunge durchführen, um damit zu überprüfen, welche Dosis bei einer typischen Bestrahlung in der Lunge erreicht wird. Hiermit kann dann auch ein Vergleich mit den in der Bestrahlungsplanung errechneten Dosis erfolgen und damit auch eine Validierung der Planungsalgorithmen stattfinden. Weiterhin könnte man eine Vorrichtung konstruieren, mit der es möglich ist, die absolute Kenndosisleistung in der geschlossenen Lungenkavität mit einer Ionisationskammer zu messen. Ebenso ist es vorstellbar, andere dosimetrische Methoden, wie ein Filmdosimeter oder radiochrome Filme zu nutzen, um Aussagen über die Dosis in der Lunge und in umliegenden (Risiko-)Strukturen, wie dem Rückenmark oder dem benachbarten gesunden Lungenflügel, machen zu können. 33 Literatur [1] Statistisches Bundesamt Deutschland: http://www.destatis.de/jetspeed/portal/ cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/Gesundheit/ Todesursachen/Aktuell,templateId=renderPrint.psml (abgerufen am 08.09.2011) [2] http://www.chemgapedia.de/vsengine/media/vsc/de/ch/13/pc/spektroskopie/ theorie/images/spekber.gif (abgerufen am 26.09.2011) [3] H. Krieger; 2009. Grundlagen der Strahlungsphysik und des Strahlenschutzes. 3. Auflage. Vieweg + Teubner. Wiesbaden. [4] O. Dössel; 2000. Bildgebende Verfahren in der Medizin. Springer. Heidelberg. [5] I. Simiantonakis; 2011. Skript zur Vorlesung: Grundlagen der Strahlentherapie. HHU Düsseldorf. [6] http://physics.nist.gov/cgi-bin/Xcom/xcom3_2 (abgerufen am 26.09.2011) [7] T.H. Schiebler, H.W. Korf; 2007. Anatomie. 10. Auflage. Steinkopff. Heidelberg. [8] M. Witt; 2007. Anatomie - GK 1 Kompakt Band 3 Anatomie. Springer. Heidelberg. [9] J. Lorenz; 2009. Checkliste XXL: Pneumologie. 2. Auflage. Thieme. Stuttgart. [10] H. Leischner; 2007. Basics Onkologie. 1. Auflage. Elsevier. München. [11] G.W. Kauffmann, E. Moser, R. Sauer; 2006. Radiologie. 3. Auflage. Urban & Fischer. München. [12] J. H. Karstens et al.; 2010. Strahlentherapie und Radioonkologie aus interdisziplinärer Sicht. 5. Auflage. Lehmanns Media. Berlin. [13] T. Heinzel; 2010. Skript zur Vorlesung: Einführung in die Medizinische Physik. HHU Düsseldorf. [14] H. Krieger; 2011. Strahlungsmessung und Dosimetrie. 1. Auflage. Vieweg + Teubner. Wiesbaden. [15] Deutsche Gesellschaft für Medizinische Physik e.V.; 2000. DGMP Bericht Nr. 15. Köln. 34 Literatur [16] http://www.info-radiologie.ch/computertomographie-thorax.php (abgerufen am 22.07.2011) [17] R. Sauer; 2010. Strahlentherapie und Onkologie. 5. Auflage. Urban & Fischer. München. [18] Strahlenschutzkommission; 2010. Physikalisch-technische Qualitätssicherung in der Strahlentherapie – Vorschläge zur Prüfung des gesamten Behandlungssystems. Bonn. [19] A. H. Köneke; 2009. Bestimmung von Präzision und Reproduzierbarkeit der Volumetrie von Lungenrundherden mit einer neuen Volumetrie-Software (LungVCAR™) an einem Lungenphantom mit Rundherden unterschiedlicher Größe und Lokalisation. Dissertation. HHU Düsseldorf. [20] E. Drud; 2006. MOSFET-Dosimetrie von radioaktiven Quellen für die Brachytherapie. Diplomarbeit. Universität Hamburg. 35 Anhang A. 3D-Skizzen und Zeichnungen A. 3D-Skizzen und Zeichnungen Einige Bilder der Softwareskizzen und Zeichnungen aus der Planung des Phantoms. A.1. Grundmodell Abbildung 21: 3D Modell des gesamten Phantoms I A. 3D-Skizzen und Zeichnungen A.2. Schichtmodelle Abbildung 22: 3D Skizzen der einzelnen Schichten, die jeweils aus zwei je 5 mm dicken Platten bestehen. (a) Schicht 1. (b) Schicht 4. (c) Schicht 8. (d) Schicht 10. (e) Schicht 12. (f) Schicht 15. (g) Schicht 18. (h) Schicht 20. II B. Bilder und CT-Aufnahmen B. Bilder und CT-Aufnahmen Hier sind einige Bilder des Phantoms, sowie CT-Aufnahmen desselben zu sehen, des weiteren CT-Aufnahmen des Menschen als Relation. B.1. Bilder des Phantoms Abbildung 23: Zwei Platten des Phantoms. Links: Platte ohne Kavitätsausschnitt. Rechts: Platte mit korkgefülltem Ausschnitt Abbildung 24: Phantom von vorne, von oben, von der Seite und von schräg oben III B. Bilder und CT-Aufnahmen B.2. Axiale CT-Aufnahmen des menschlichen Thorax Abbildung 25: Menschliche CT-Thoraxaufnahmen [16] IV B. Bilder und CT-Aufnahmen B.3. Axiale CT-Aufnahmen des luftgefüllten Phantoms Abbildung 26: CT Aufnahmen - Schichtbilder des luftgefüllten Phantoms, Schrittweite 3 mm V B. Bilder und CT-Aufnahmen B.4. Axiale CT-Aufnahmen des korkgefüllten Phantoms Abbildung 27: CT Aufnahmen - Schichtbilder des korkgefüllten Phantoms mit 3 mm Schrittweite, dargestellt im Lungenfenster VI B. Bilder und CT-Aufnahmen B.5. iView-Aufnahmen Abbildung 28: iView-Aufnahmen des Phantoms bei typischen Bestrahlungstechniken bei einem mediastinal liegenden Bronchialkarzinom VII B. Bilder und CT-Aufnahmen Abbildung 29: iView-Aufnahmen eines Patienten mit mediastinal liegenden Bronchialkarzinom als Referenz, wieder verglichen mit den Planungs-CT-Aufnahmen (rechts) VIII Danksagung Ich möchte mich bei der Feinmechanikwerkstatt der Strahlentherapie des Universitätsklinikums Düsseldorf, insbesondere bei Christoph Stasch bedanken, der alle praktischen Arbeiten bei dem Bau des Meßphantoms übernahm und auch bei der Planung tatkräftige Unterstützung leistete. Auch meinem Betreuer und Erstkorrektor Dr. Ioannis Simiantonakis möchte ich für die vielfältige Hilfe beim Erstellen dieser Arbeit danken, ebenso wie allen anderen Mitarbeitern der Strahlentherapie des Universitätsklinikums. Ehrenwörtliche Erklärung Ich versichere hiermit, dass ich die Arbeit selbständig angefertigt habe und insbesondere keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt, sowie die wörtlich oder inhaltlich übernommenen Stellen, insbesondere Zitate, als solche kenntlich gemacht habe. Remscheid, den 19. Dezember 2011 Manuel Reifegerst