Betriebssysteme

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Fahrplan
Nr.
Datum
Wintersemester 2005/06
1
11.01.06
2
18.01.06
Strukturen von Betriebssystemen
Vorlesung 8
Virtueller Speicher
3
25.01.06
Prozesse und Threads
4
01.02.06
CPU Scheduling
5
22.02.06
Synchronisation von Prozessen
6
22.02.06
Blockaden (Deadlocks)
7
22.02.06
Speicherverwaltung
Betriebssysteme
Dr. Oliver Waldhorst
Rechnernetze und verteilte Systeme
Universität Leipzig
http://www.informatik.uni-leipzig.de/rnvs
Virtueller Speicher
z
z
z
z
z
z
z
z
z
Betriebssysteme WS 05/06
Organisation der Vorlesung,
Einführung in die Betriebssysteme
8
23.02.06
Virtueller Speicher
9
23.02.06
Dateisystem
10
23.02.06
Verteilte Systeme
O. Waldhorst
Betriebssysteme WS 05/06
2
Hintergrund
z
Hintergrund
Seitenauslagerung nach Bedarf (Demand Paging)
Leistung von Demand Paging
Ersetzung von Speicherseiten
Seitenersetzungs-Algorithmen
Speicherzuweisung
Thrashing
Weitere Gesichtspunkte
Beispiele: Windows XP / Solaris
O. Waldhorst
Thema
Virtueller Speicher
z
z
z
z
z
3
Trennung des logischen Benutzerspeichers vom
physikalischem Speicher
Nur ein Teil des Programms muss sich zur Ausführung im
Speicher befinden
z Bsp.: Fehlerbehandlungsroutinen, Teile von Arrays,
Symboltabellen eines Assemblers …
Logischer Adressbereich kann daher viel größer als der
physikalische Adressbereich sein
z Erlaubt höheren Grad von Multiprogramming und erhöht
CPU Auslastung ohne Anstieg von Antwortzeiten und Zeit
zur Fertigstellung
Ermöglicht geteilten Speicher
Ermöglicht effizientes Erzeugen von Prozessen
O. Waldhorst
Betriebssysteme WS 05/06
4
Organisation des
virtuellen Speichers
Hintergrund
z
Logische Sichtweise für
jeden Prozess
z
z
O. Waldhorst
Betriebssysteme WS 05/06
5
Geteilte Bibliotheken
und virtueller Speicher
z
Speicher beginnt bei 0
und wächst in zwei
Richtungen
Einfache Realisierung
von Compilern
O. Waldhorst
z
z
Eine Speicherseite wird nur bei Bedarf in den Speicher geladen
z Benötigt weniger E/A
z Benötigt weniger Speicher
z Schnellere Antwortzeiten
z Erlaubt mehr Benutzer
Seite wird benötigt ⇒ Referenz auf diese Seite
z Ungültige Referenz ⇒ Abbruch
z Nicht im Speicher ⇒ bringe Seite in den Speicher
z Ähnlich Paging mit Auslagern
z
z
Betriebssysteme WS 05/06
6
Seitenauslagerung nach
Bedarf (Demand Paging)
Bibliotheken können im virtuellen Adressraum
mehrerer Prozesse liegen
O. Waldhorst
Betriebssysteme WS 05/06
7
Träges Auslagern (Lazy Swapping), Systemkomponente Pager
Im Extremfall ist bei Programmstart keine Seite im Speicher
(Pure Demand Paging)
O. Waldhorst
Betriebssysteme WS 05/06
8
Gültigkeitsbit
(Valid-Invalid Bit)
z
Speicherorganisation bei
virtuellem Speicher
Jeder Eintrag der Seitentabelle enthält ein
Gültigkeitsbit
z
z
1 ⇒ im Speicher
0 ⇒ nicht im Speicher oder nicht gültig
z
Zu Beginn sind alle Gültigkeitsbits auf 0 gesetzt
z
Gültigkeitsbit 0 bei Adressübersetzung
Seitenfehler
z
z
Sprung zu Pager im Betriebssystem
O. Waldhorst
Betriebssysteme WS 05/06
9
Seitenfehler
z
Betriebssysteme WS 05/06
10
Behandlung von Seitenfehlern
Betriebssystem entscheidet anhand entsprechender
Tabelle
z
z
z
O. Waldhorst
ungültige Referenz ⇒ Abbruch
Ansonsten Seite einfach nicht im Speicher
Aktionen zum Transfer einer Seite in den Speicher
z
z
z
z
Besorgt freien Rahme
Holt Seite in den Seitenrahmen
Setzt Tabelleneintrag, Gültigkeitsbit = 1
Neustart der Instruktion
O. Waldhorst
Betriebssysteme WS 05/06
11
O. Waldhorst
Betriebssysteme WS 05/06
12
Was passiert, wenn kein
Seitenrahmen verfügbar?
z
z Seitenfehlerrate
Seitenersetzung
z
z
z
z
z
Leistung von Demand Paging
Falls p = 0: keine Seitenfehler
Falls p = 1: jede Referenz führt zum Fehler
z
Finden einer Speicherseite, die nicht gebraucht
wird
Auslagerung der Seite
Algorithmus für Seitenersetzung
Performanz: Algorithmus soll möglichst wenige
Seitenfehler produzieren
z
z Effektive
Zugriffszeit (EZZ; engl.: EAT)
EZZ = (1 – p) x Speicherzugriffszeit
+ p (Seitenfehler-Overhead
+ [Seitenauslagerung]
+ Seiteneinbringung
+ Neustart-Overhead)
Es kann durchaus vorkommen, dass dieselbe
Seite mehrmals ein- und ausgelagert wird
O. Waldhorst
Betriebssysteme WS 05/06
0 ≤ p ≤ 1,0
13
O. Waldhorst
Betriebssysteme WS 05/06
Leistung von Demand Paging
Erzeugung von Prozessen
z Speicherzugriffszeit
z
= 200ns
z Durchschnittliche Zeit für Behandlung von
Seitenfehlern = 8ms
z
z
EZZ = (1 – p) x 200ns + p (8ms)
= (1 – p x 200ms + p x 8.000.000ns
= 200ns + p x 7.999.800ns
Einer aus 1000 Zugriffen verursacht eine
Seitenfehler
z
O. Waldhorst
z
EZZ = 8,2ms
z Zugriffszeit
z
erhöht sich um Faktor 40!
Betriebssysteme WS 05/06
Virtueller Speicher hat Vorteile bei der
Erzeugung von Prozessen
Kopieren beim Schreiben (Copy-on-Write,
COW)
z
z Annahme:
Elter und Kind Prozess teilen sich Seiten im
Speicher
Wenn einer der Prozesse eine geteilte Seite
modifiziert, wird diese kopiert
Speicher-Abbildung von Dateien
z
15
14
Dateizugriff als Speicherzugriff maskiert
O. Waldhorst
Betriebssysteme WS 05/06
16
Seitenersetzung
z
Vermeidung der Überbelegung des Speichers durch
Integration einer Seitenersetzungsstrategie in die
Seitenfehlerroutine
z
z
Seitenersetzung
Greift dann, wenn bei Seitenfehler keine freien Rahmen
mehr verfügbar
z
z
Anwendung eines Modifikationsbits, um Overhead durch
Seitentransfers zu verringern
Nur geänderte Seiten werden auf Festplatte geschrieben
Ein großer virtueller Speicher kann auf einem kleineren
physikalischen Speicher bereitgestellt werden
O. Waldhorst
Betriebssysteme WS 05/06
17
Schritte bei Seitenersetzung
2.
z
z
z
Betriebssysteme WS 05/06
18
z
z
z
19
O. Waldhorst
Paging erfordert
Rahmenzuweisungsalgorithmus (s.u.)
Seitenersetzungsalgorithmus
z Ziel
Lade die angeforderte Seite
in den gewählten Rahmen
und aktualisiere Seiten- und
Rahmentabellen
Starte den Prozess neu
O. Waldhorst
Betriebssysteme WS 05/06
z Demand
Wenn Rahmen vorhanden,
benutze diesen
Wenn kein Rahmen
vorhanden, wähle einen
Rahmen aus (victim)
z
O. Waldhorst
Seitenersetzungsalgorithmen
Finde die angeforderte Seite
auf der Platte
Finde einen leeren Rahmen
1.
4.
Ersetzung kann das Zurückschreiben von Seiten erfordern
Seitenersetzung komplettiert die Trennung zwischen
logischen und physikalischen Speicher
z
3.
z
Seitenersetzungsalgorithmus
Niedrigste Seitenfehler-Rate
Bewertung eines Algorithmus durch Testlauf auf einer
vorgegebenen Folge von Speicherzugriffen
(Referenzstring) und Berechnung der Anzahl von
Seitenfehlern auf dieser Folge (Deterministisches Modell)
In allen folgenden Beispielen wird folgender
Referenzstring verwendet:
1, 2, 3, 4, 1, 2, 5, 1, 2, 3, 4, 5
Betriebssysteme WS 05/06
20
First-In-First-Out (FIFO)
Algorithmus
Seitenersetzungsalgorithmen
z
Eigenschaften von Seitenersetzungsalgorithmen
z
z
z
Zwei direkt aufeinander folgende Zugriffe auf die selbe Seite
verursachen niemals einen Fehler
Für andere Zugriffe hängt die Fehlerrate von der Anzahl der
Rahmen ab
z
Intuitiv: Je mehr Rahmen, desto kleiner die Seitenfehler-Rate
Gilt nicht immer!
z
z
z
Ersetzung der ältesten Seite
z
Vorteil
z
z
Betriebssysteme WS 05/06
21
Belady‘s Anomalie
z
Referenzstring: 1, 2, 3, 4, 1, 2, 5, 1, 2, 3, 4, 5
z
3 Seitenrahmen (pro Prozess können 3 Seiten gleichzeitig im Speicher sein)
z
1
1
4
5
2
2
1
3
3
3
2
4
1
1
5
4
2
2
1
5 10 Seitenfehler
3
3
2
4
4
3
Einfach zu implementieren
Nachteile
z
O. Waldhorst
Realisierung durch FIFO-Warteschlange
Ersetzte Seite kann selten gebrauchtes Modul, aber auch
häufig gebrauchte Bibliothek sein
Belady‘s Anomalie
O. Waldhorst
Betriebssysteme WS 05/06
22
Belady‘s Anomalie
z
Mehr Rahmen ⇒ Mehr Seitenfehler
9 Seitenfehler
4 Seitenrahmen
O. Waldhorst
Betriebssysteme WS 05/06
23
O. Waldhorst
Betriebssysteme WS 05/06
24
Least Recently Used (LRU)
Algorithmus
Optimaler Algorithmus
z
z
z
Optimaler Algortimus sollte
z Niedrige Pagefault-Rate haben
z Nicht an Belady‘s Anomalie leiten
Algorithmus OPT (auch als MIN bezeichent):
z Ersetzung der Seite, die am längsten nicht verwendet wird
Beispiel mit 4 Seitenrahmen
z
Woher soll OPT die zukünftige Verwendung
kennen?
z
z
1, 2, 3, 4, 1, 2, 5, 1, 2, 3, 4, 5
1
z
4
Algorithmus wird verwendet, um Performanz
anderer Algorithmen zu messen
Problematik ähnliche Shortest-Job-First
Scheduling
Approximation:
z
2
6 Seitenfehler
Ersetzung der Seite, die am längsten nicht mehr
verwendet wurde
3
4
O. Waldhorst
5
Betriebssysteme WS 05/06
25
Least Recently Used (LRU)
Algorithmus
z
z
z
5
2
8 Seitenfehler
3
5
4
3
z
4
z
z
27
verschiebe Seite nach oben
benötigt Änderung von 6 Zeigern (Speicherzugriff aufwendig!)
Keine Suche für Ersetzung notwendig
z
Betriebssysteme WS 05/06
26
Wie kann LRU Algorithmus effizient implementiert werden?
Implementierung mit Zähler
z Jedem Seiteneintrag ist ein Zähler zugeordnet; bei jedem Zugriff
wird Zählereintrag der Seite auf die aktuelle Zeit gesetzt
z Wird Seitenauslagerung notwendig, werden die Zählereintrage
zur Auswahl herangezogen
Implementierung mit Stack
z Verwaltung eines Stacks von Seitennummern in einer doppelt
verketteten Form:
z Wird Seite referenziert:
z
O. Waldhorst
Betriebssysteme WS 05/06
Least Recently Used (LRU)
Algorithmus
Referenzstring: 1, 2, 3, 4, 1, 2, 5, 1, 2, 3, 4, 5
1
O. Waldhorst
O. Waldhorst
Seite am Ende des Stacks ersetzen
Betriebssysteme WS 05/06
28
Least Recently Used (LRU)
Algorithmus
z
LRU ApproximationsAlgorithmuen
Implementierung mit Stack
z
z
z
z
Verwaltung eines Stacks von Seitennummern in einer doppelt verketteten Form:
Wird Seite referenziert:
z verschiebe Seite nach oben
z benötigt Änderung von 6 Zeigern (Speicherzugriff aufwendig!)
Keine Suche für Ersetzung notwendig
z Seite am Ende des Stacks ersetzen
Problem des LRU-Algorithmus
z
z
z
Update des Stacks bei jedem Speicherzugriff
Verlangsamung typischerweise Faktor 10
Referenzbit
z
z
z
z
Assoziiere mit jeder Seite ein Bit, anfangs = 0
Wird auf Seite zugegriffen, setze Bit auf 1
Ersetzte Seite mit Referenzbit = 0 (falls es eine gibt)
Verfahren legt jedoch keine Reihenfolge fest!
z Erweiterung: Mehrere Referenzbits in Verschiebe-Register
z Z.B. 8 Bits
ƒ
ƒ
ƒ
O. Waldhorst
Betriebssysteme WS 05/06
29
LRU ApproximationsAlgorithmus
z
O. Waldhorst
00000000 – nicht referenziert
11111111 – jedes Runde referenziert
11000100 später benutzt als 01110111
Betriebssysteme WS 05/06
30
Second Chance Algorithmus
Zweite Chance (Second Chance)
z
z
z
FIFO mit Referenzbit
Falls zu ersetzende Seite (in FIFO Reihenfolge)
Referenzbit = 1 hat, dann:
z Setzte Referenzbit auf 0
z Belasse Seite im Speicher
z Ersetze nächste Seite (in der zeitlichen Folge) gemäß
denselben Regeln
Auch bezeichnet als Uhr-Algorithmus (Clock Algorithm)
z Realisierung in ringförmig verketteter Liste mit Zeiger auf
nächsten Ersetzungskandidaten
O. Waldhorst
Betriebssysteme WS 05/06
31
O. Waldhorst
Betriebssysteme WS 05/06
32
Seiten-Pufferung
(Page Buffering)
Zähler-Algorithmen
z
z
z
z
z
Ersetzung der Seite mit dem kleinsten Zählerwert
z
Leistung schlechter als LRU!
Betriebssysteme WS 05/06
z
z
Datenbanken, Data Mining Anwendungen, …
O. Waldhorst
Betriebssysteme WS 05/06
34
Feste Zuweisung
Wie wird der freie physikalische Speicher den
Prozessen zugewiesen?
Jeder Prozess benötigt eine minimale Anzahl von
Seiten
z
Modifizierte Seiten werden vorsorglich nebenläufig
geschrieben, wenn Pager nicht beschäftigt
Merken, welche auf den als frei Markierten Seiten im Pool
gespeichert waren, um diese bei Bedarf ohne Plattenzugriff
wieder herzustellen
Viele Applikationen nutzen direkten Plattenzugriff
z
33
Angeforderte Seite kann direkt geladen und Prozess
fortgesetzt werden
Zu ersetzende Seite wird nebenläufig geschrieben
Varianten:
z
Rahmenzuweisung
z
z
z
Die Seite mit dem kleinsten Zählwert ist
womöglich soeben erst eingebracht worden und
wird daher noch benötigt
O. Waldhorst
Verwaltung eines Pools von freien Rahmen
z
Most-Frequently-Used (MFU) Algorithmus
z
z
z
Verwaltung eines Zählers für jede Seite, der
die Anzahl der Zugriffe festhält
Least-Frequently-Used (LFU) Algorithmus
z
Gleichmäßige Zuweisung
z
Bsp.: IBM 370 – benötigt 6 Seiten um SS MOVE Instruktion
durchzuführen:
z Instruktion hat 6 Bytes, kann über 2 Seiten gehen
z 2 Seiten für Quelle
z 2 Seiten für Ziel
z
Bsp.: 100 Seitenrahmen, 5 Prozesse, jeder
Prozess bekommt 20 Seitenrahmen
Proportionale Zuweisung
z
Aufteilung im Verhältnis der Prozessgrößen
Es gibt 2 wesentliche Zusweisungssschemata
z
z
Feste Zuweisung
Prioritätszuweisung
O. Waldhorst
Betriebssysteme WS 05/06
35
O. Waldhorst
Betriebssysteme WS 05/06
36
Prioritätsbelegung
Beispiel proportionale Zuweisung
z
Kenngrößen
z
si = Größe von Prozess pi
S = ∑ si
z
m = Gesamtanzahl der Seitenrahmen
s
ai = Belegung für pi = i ´ m
S
z
z
z
Anzahl zugewiesener Rahmen
m = 64
z
s1 = 10
z
10
× 64 ≈ 5
137
127
a2 =
× 64 ≈ 59
137
z
Betriebssysteme WS 05/06
37
Globale vs. Lokale Ersetzung
z
z
z
z
z
Prozess wählt einen Seitenrahmen zur Ersetzung aus allen
Rahmen
Ein Prozess kann den Rahmen von einen anderen Prozess
wegnehmen
Problem: Prozess hat keine Kontrolle über seine
Seitenfehlerrate
Betriebssysteme WS 05/06
Betriebssysteme WS 05/06
38
Hat ein Prozess nicht „genug“ Seiten, ist die
Seitenfehlerrate extrem hoch
z
z
z
z
39
Es werden Seiten ersetzt, die in naher Zukunft
wieder gebraucht werden
Dies führt zu:
z
Jeder Prozess wählt nur aus der Menge seiner eigenen,
belegten Seitenrahmen
Problem: Lässt evtl. Ressourcen ungenutzt, globale
Ersetzung hat größeren Durchsatz
O. Waldhorst
O. Waldhorst
z
Lokale Ersetzung
z
Auswahl eines Seitenrahmens von Pi zur Ersetzung
Auswahl eines Seitenrahmens von einem Prozess mit
niedrigerer Priorität
Thrashing
Globale Ersetzung
z
Anzahl der Rahmen pro Prozess ändert sich mit Grad des
Multiprogramming
Beachtet nicht die Prioritäten der Prozesse
Proportionales Belegungsschema anhand von
Prioritäten
Wenn Prozess Pi einen Seitenfehler auslöst
s2 = 127
a1 =
O. Waldhorst
Problem feste Zuweisung:
Niedriger CPU Auslastung
Betriebssystem nimmt an, es muss die Anzahl der
Prozesse erhöhen
Ein weiterer Prozess wird zum System
hinzugefügt
O. Waldhorst
Betriebssysteme WS 05/06
40
Thrashing Diagramm
z
Thrashing ≡ Ein Prozess
lagert ständig Seiten ein
und aus
z
z
Lokalitätsprinzip
z
CPU verrichtet keine
sinnvolle Arbeit, sondern ist
mit Paging beschäftigt
z
Lokale Ersetzung kann
Trashing reduzieren
z
z
z
Tritt nur bei einzelnen
Prozessen auf
Aber: Pager wird von
diesen Prozessen belegt
und andere Prozesse
ausgebremst
O. Waldhorst
Betriebssysteme WS 05/06
z
z
Prozess wandert von
einer Lokalität zur
anderen
Lokalitäten können sich
überlappen
Warum tritt Thrashing
auf?
z Σ Lokalitätsgrößen >
Gesamtspeicherplatz
41
Arbeitsmengen-Modell
(Working-Set Model)
z
Warum funktioniert die
Seitenauslagerung?
Lokalitätsprinzip
O. Waldhorst
Betriebssysteme WS 05/06
42
Arbeitsmengen-Modell
(Working-Set Model)
Δ ≡ Arbeitsmengen-Fenster ≡ Eine feste Anzahl von
Seitenzugriffen
Beispiel: 10.000 Instruktionen
WSSi (Arbeitsmenge von Prozess Pi) =
Gesamtzahl von Seiten auf die in den letzten Δ
Speicherzugriffen zugegriffen wurde (variiert über
die Zeit)
z Bei zu kleinem Δ kann nicht ganze Lokalität überschaut
z
D = Σ WSSi ≡ Gesamtzahl benötigter Rahmen
z
falls D > m ⇒ Thrashing
z
Strategie falls D > m: Anhalten eines Prozesses
werden
z
Bei zu großem Δ werden mehrere Lokalitäten umfasst
z
ist Δ = ∞ ⇒ das ganze Programm wird erfasst
O. Waldhorst
Betriebssysteme WS 05/06
43
O. Waldhorst
Betriebssysteme WS 05/06
44
Bestimmung der Arbeitsmenge
z
z
z
z
Seitenfehler-Rate
Wie kann die Arbeitsmenge effizient bestimmt werden?
z Abschätzung mit Intervall-Timer + Referenzbit
z
z
Beispiel: Δ = 10.000
z Timer unterbricht alle 5.000 Zeiteinheiten
z Verwalte im Speicher 2 Bits für jede Seite
z Bei jeder Unterbrechung durch Timer kopiere Bits und setze alle
Referenzbits auf 0
z Ist eines der Bits = 1 ⇒ Seite ist in der Arbeitsmenge
Warum ist dieses Verfahren nicht exakt?
z Kann Zugriffe nur auf 5000 Zeiteinheiten genau bestimmen
Verbesserung
z 10 Bits und Unterbrechung alle 1000 Zeiteinheiten
O. Waldhorst
Betriebssysteme WS 05/06
z
z
45
Weitere Gesichtspunkte
z
z
z
z
z
O. Waldhorst
z
z
z
Fragementierung
Tabellengröße
E/A Overhead
Lokalität
z
Ansonsten viele Seitenfehler
Kann interne Fragmentierung erhöhen
Mehrere Seitengrößen
z
47
Durch den TLB zugreifbarer Speicher
TLB Reichweite = (TLB Größe) X (Seitengröße)
Vergrößerung der Seiten
z
Betriebssysteme WS 05/06
46
Idealerweise sollte die Arbeitsmenge aller Prozesse
im TLB gespeichert werden
z
z
O. Waldhorst
Betriebssysteme WS 05/06
TLB Reichweite (TLB Reach)
z
Seiten vorsorglich in den Speicher bringen
Auswahl der Seitengröße
z
Ist Rate zu niedrig, wird Prozess Rahmen entzogen
Ist Rate zu hoch, wird Prozess neuer Rahmen zugeteilt
Weitere Gesichtspunkte
Vorgezogenes Paging (Prepaging)
z
Arbeitsmengen-Modell ist etwas schwerfällig
Erreichen einer „akzeptable“ Seitenfehler-Rate
Flexible Nutzung ohne (große) interne Fragmentierung
O. Waldhorst
Betriebssysteme WS 05/06
48
Weitere Gesichtspunkte
Weitere Gesichtspunkte
z Programmstruktur
z E/A
z
z
z
z
O. Waldhorst
Feld A[1024, 1024] von Integer-Zahlen
Jede Zeile wird in einer Seite gespeichert, für die ein
Seitenrahmen zur Verfügung steht
Programm 1:
for j := 1 to 1024 do
for i := 1 to 1024 do
A[i,j] := 0;
z 1024 x 1024 Seitenfehler
Programm 2 :
for i := 1 to 1024 do
for j := 1 to 1024 do
A[i,j] := 0;
z 1024 Seitenfehler
Betriebssysteme WS 05/06
Beispiel: Windows XP
z
z
z
Betriebssysteme WS 05/06
O. Waldhorst
Betriebssysteme WS 05/06
50
Beispiel: Solaris
Benutzt Demand Paging mit Gruppierung (Clustering)
z Gruppierung lädt Seiten um eine Seite mit Seitenfehler mit hin
den Speicher
Prozesse bekommen minimale und maximale Größe der
Arbeitsmenge (working set minimum / maximum) zugewiesen
z Minimale Größe ist Anzahl der Seiten, die ein Prozess garantiert
im Hauptspeicher halten darf
z Ein Prozess kann Seiten bis zur maximalen Größe zugewiesen
bekommen
Wenn der freie Speicher unter eine Schranke fällt, werden die
Arbeitsmengen angepasst (Automatic Working Set Trimming)
z Entfernt Seiten von Prozessen, die mehr als die minimale Größe
haben
O. Waldhorst
Seiten müssen während
E/A an fester
Speicherstelle bleiben
z
49
Sperre
51
z
z
Verwaltet Liste von freien Seiten, die Prozessen bei Seitenfehlern
zugewiesen werden
Parameter:
z
Lotsfree
z
Desfree
z
Minfree
z
z
z
z
Schwellwert an freiem Speicher, bei dem Paging begonnen wird
Schwellwert, bei dem Paging verstärkt wird
Schwellwert, bei dem mit Auslagern (Swapping) begonnen wird
Paging wir von speziellem Prozess (Pageout Process) durchgeführt
z
z
Pageout bestimmt zu ersetzende Seiten mit modifiziertem Zweite-ChanceAlgorthmus
Scanrate ist die Rate, mit der Seiten untersucht werden
z
z
O. Waldhorst
Variiert zwischen slowscan und fastscan
Pageout wird häufiger aufgerufen, wenn nur wenig Speicher verfügbar ist
Betriebssysteme WS 05/06
52
Beispiel: Solaris
Nächste Stunde
z
z
O. Waldhorst
Betriebssysteme WS 05/06
53
Im Anschluss…
Thema: Dateisystem
O. Waldhorst
Betriebssysteme WS 05/06
54
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