Der Netzplan Netzplantechniken finden Verwendung bei der Analyse zeitbeanspruchender Projekte. Diese werden aufgegliedert in einzelne Vorgänge (Aktivitäten), deren Start- und Endzeitpunkte als Ereignisse bezeichnet werden. Die Vorgänge sind durch technologisch bedingte Vorgänger-NachfolgerBeziehungen miteinander verknüpft. Projekte sind charakterisiert durch: keine Routineaufgaben, sondern einmalige Aufgaben klarer Anfangs - und Endtermin verschiedene, untereinander und voneinander abhängige Teilaufgaben, -vorgänge, in die das Projekt untergliedert ist begrenzter Ressourcensatz eindeutige Aufgabenstellung Verantwortung und Zielsetzung Rund um die eigentlichen Tätigkeiten gibt es meist eine Vielzahl von zusätzlichen Aufgaben, die erledigt sein müssen, um einen Auftrag erfolgreich auszuführen. Angefangen bei den Planungszeiten, über die Bestellung der PCs und die Wartezeit, bis hin zur Ablieferung der fertigen Geräte beim Kunden. Um diese Zeiten mit zu berücksichtigen, wurde der Netzplan entwickelt. In Ihm sind alle Zeiten und Aufgaben, von der Planung bis zur Lieferung und die Transportzeiten erfasst. Netzplanelemente: Der Vorgang Ein Vorgang wird durch zwei Ereignisse begrenzt, die den Eintritt eines bestimmten Zustandes darstellen. Beispiel Bestellung der PCs --> Transport --> Ankunft der PCs beim Kunden. Für jedes Projekt muss festgestellt werden, wie lange die einzelnen Vorgänge dauern und in welcher Reihenfolge welche Arbeitsvorgänge zu erledigen sind, um das Projekt erfolgreich durchzuführen. Reihenfolge Bei der Feststellung der Reihenfolge wird festgestellt, welcher Vorgang beendet sein muss, bevor der Nächste überhaupt beginnen kann. Beispielsweise müssen die PCs, die Netzwerkkarten und die Read/Write-CD-ROMs erst geliefert worden sein, bevor sie montiert werden können. Netzplanelemente: Berechnung der Projektdauer Die Dauer eines Projekts kann mit der Netzplantechnik auf zwei unterschiedliche Arten berechnet werden: Vorwärtsrechnung Rückwärtsrechnung Bei der Vorwärtsrechnung werden die Vorgänge bis zum Projektende addiert. Auf diese Weise erhält man für jeden Vorgang den frühestmöglichen Anfangs- oder Bearbeitungszeitpunkt. Laufen einige Vorgänge nebeneinander gleichzeitig ab, so nimmt man den Vorgang mit der längsten Dauer, um weiterzurechnen. Als Ergebnis erhält man am Projektende die Gesamtdauer des Projekts, sowie den frühestmöglichen Zeitpunkt, an dem das Projekt beendet ist. Beispiel: Während die PCs in einem Tag geliefert werden, müssen noch die Netzwerkkarten bestellt und geliefert werden. Dies dauert 2 Tage. Die Lieferung der 10 Read/Write-CD-ROMLaufwerke dauert ab der Bestellung 4 Tage. Wenn man die Zeiten in einem Paket betrachtet, könnte man erst nach 4 Tagen anfangen. Mit Hilfe der Arbeitspakete und des Netzplanes sehen Sie aber, dass bereits am 2. Tag mit der Montage der Rechner ohne Read/Write-CD-Rom begonnen werden kann. Diese Laufwerke werden ziemlich genau dann geliefert, wenn die anderen Rechner bereits fertig sind. Ausgangspunkt der Rückwärtsrechnung ist der festgelegte Fertigstellungstermin. Von diesem Termin wird dann rückwärts zum Projektanfang gerechnet. Bei gleichzeitig abgelaufenen Vorgängen ergeben die unterschiedlichen frühestmöglichen Anfangszeitpunkte die späterstmöglichen Endzeitpunkte eines Vorgangs. Netzplanelemente: Pufferzeit und kritischer Pfad Pufferzeit: Differenz zwischen den einzelnen Zeitpunkten. Dies ist die Zeit, um die sich ein Vorgangverzögern darf, ohne dass sich der Endtermin des Projekts ändert. Kritischer Pfad: Der kritische Pfad bezeichnet alle Vorgänge, an deren Anfang und Ende keine Pufferzeiten zur Verfügung stehen. Tritt hier eine Verzögerung auf, verlängert sich das gesamte Projekt. Diesen Vorgängen sollte besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden, da bei einer Verzögerung der gesamte Projekterfolg gefährdet werden kann. Projektmanagementsoftware Projektmanagementsoftware (kurz PMS) ist Software, die den oder die Anwender beim Projektmanagement unterstützt. Grundsätzlich ist Projektmanagement auch ohne einen speziellen Softwareeinsatz möglich. Insbesondere bei einer hohen Projektkomplexität, vielen Beteiligten oder der Integration in unternehmensweite Systeme (ERP, Kostenrechnung, Dokumenten-Management-System etc.) kann Projektmanagementsoftware wertvolle Dienste leisten. Am Markt haben sich eine ganze Reihe von Anbietern von Projektmanagmentsoftware etabliert. Einige Softwarelösungen sind branchenspezifisch. Nach ihrem Funktionsumfang und ihrer Zielsetzung können verschiedene Kategorien von Software unterschieden werden, die im Projektmanagement eingesetzt werden. Funktional werden entsprechende PM-Anwendungen häufig nur für bestimmte Teildisziplinen des PM eingesetzt, z. B. die Terminplanung. Größere PM-Pakete decken mehrere oder alle Aspekte des PM integriert ab. Eigenentwicklungen werden in der Regel nur für isolierte Teilaspekte verwendet, ansonsten werden Lösungen vom Softwaremarkt eingesetzt. Die Werkzeuge bestimmen nicht nur maßgeblich die Inhalte und die Form von Arbeitsunterlagen und ergebnissen, sondern auch die Qualität der PM-Prozesse: Dabei sollten möglichst keine Lücken und keine zu großen Redundanzen (Gefahr der Inkonsistenz) entstehen, sodass die Bearbeitung möglichst effizient möglich ist, z. B. auch über Import-/Export-Schnittstellen zwischen verschiedenen Werkzeugen. Beispiel In der Praxis hat sich das Projektmanagementprogramm Microsoft Projekt bewährt. Mit Microsoft Projekt können Sie einen kompletten Netzplan mit Beginn- und Abschlusszeiten, Pufferzeiten sowie kritischen Pfad darstellen und berechnen. Grundlagenlagenkenntnisse über das Programm sind aber mindestens erforderlich.