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Formular für Vorschläge zur ICD-10 und zum OPS
Bitte füllen Sie diesen Fragebogen in einem Textbearbeitungsprogramm aus und schicken Sie ihn
als e-mail-Anhang ans DIMDI an folgende e-mail-Adresse [email protected]
Das DIMDI behält es sich vor, die Vorschläge für 2006 ggf. auf seinen Internetseiten zu
veröffentlichen.
Pflichtangaben sind mit einem * markiert.
1. Verantwortlich für den Inhalt des Vorschlages (Anschrift des Einsenders und vertretene
Organisation)
Bundesverband der Medizinproduktehersteller-Referat
Organisation *
Gesundheitssystem
Name *
Winkler
Vorname *
Olaf
Titel
Straße
Reinhardstrasse 29b
PLZ
10117
Ort
Berlin
E-Mail-Adresse *
[email protected]
Telefon *
030 246 255-26
Telefax
030 246 255-24
2. Ansprechpartner (wenn nicht Einsender)
Name
Sicker
Vorname
Thomas
Titel
Dr.med.
Straße
Grüneburgweg 102
PLZ
60323
Ort
Frankfurt
E-Mail-Adresse
[email protected]
Telefon
069-17 00 86 0
Telefax
069-17 00 86 50
3. Fachgebiet * (Mehrfachnennungen möglich)
Innere Medizin – Gastroenterologie
Innere Medizin – Nephrologie
4. Ist Ihr Vorschlag bereits mit einer Fachgesellschaft abgestimmt? Wenn ja, mit welcher?*
Ja
Nein
Name der Fachgesellschaft: Deutsche Gesellschaft für Verdauungs-und Stoffwechselerkrankungen
(DGVS), siehe Leitlinien Colitis ulcerosa (Z. Gastroenterologie 2004, 42, 1006-1010)
Status der Abstimmung:
Begonnen
Abgeschlossen
5. Muss Ihr Vorschlag mit weiteren Fachgesellschaften abgestimmt werden? Wenn ja, mit
welcher? *
Ja
Nein
Name der Fachgesellschaft:
6. Art der Änderung *
Redaktionell
z.B. Schreibfehlerkorrektur, Textkorrektur
Inhaltlich
z.B. Differenzierung bestehender Kodes, Neuaufnahme, Zusammenfassung, Streichung)
7. Inhaltliche Beschreibung des Vorschlages *
Differenzierung der bestehenden OPS-Kodegruppe 8-823 Zellapherese
8. Vorschlag für (neuen) Kode, Text und Klassifikationsstruktur
(Bitte geben Sie auch Synonyme für das Alphabetische Verzeichnis an)
Es wird der Antrag gestellt, die bestehende Kodegruppe 8-823 Zellapherese nach Eigenschaft der Verfahren weiter
zu differenzieren:
8-823 Zellapherese
8-823.1 Leukapherese
Hier sollte eine weitere Differenzierung nach Art der Leukapheresen vorgenommen werden:
.10
Zellapherese mit Adsorption von Granulozyten und Monozyten an Zellulose-Perlen
.1x
Sonstige Leukapheresen
8-823.2 Thrombapherese
8-823.3 Erythrozytapherese
Zur besseren Differenzierung und Erleichterung der Kodierung sollte jede durchgeführte Behandlung mit einem
eigenen OPS-Kode dokumentiert werden. Damit können die Vorgaben einer Dokumentation zum Zeitpunkt der
Leistungserbringung und damit Steigerung der Datenqualität am einfachsten erfülllt werden.
9. Begründung des Vorschlages (bei redaktionellen Änderungen nicht erforderlich) *
Für eine Zellapherese steht grundsätzlich die Prozedurenklassifikation OPS zur Verfügung. Die aktuelle Version
OPS Version 2005 enthält bereits Schlüsselnummern zur Kodierung von Zellapheresen zu therapeutischen Zwecken
(Kodegruppe 8-823 Zellapherese, diese Gruppe wird weiter differenziert nach Anzahl der durchgeführten
Behandlungen). Eine Differenzierung nach unterschiedlichen therapeutischen Zellapherese-Verfahren erfolgt nicht.
Nach dem zusammenfassenden Bericht des Arbeitsausschusses "Ärztliche Behandlung" des Bundesausschusses der
Ärzte und Krankenkassen über die Beratungen gemäß §135 Abs.1 SGB V über Therapeutische Hämapheresen vom
25.07.2003 werden allerdings verschiedene Formen der Zellapheresen differenziert:
1. Leukapheresen:
Durch die therapeutische Leukapherese wird die Zahl der zirkulierenden weißen Blutzellen verringert. Der Großteil
der Leukapheresen wird mit folgender Zielsetzung durchgeführt:
- Gewinnung von Spenderzellen (vor allem neutrophile Granulozyten) zur Transfusion bei anderen Patienten
- Reduktion von Leukozyten bei Blutprodukten
- Gewinnung von hämatopoietischen Vorläuferzellen (Blutstammzellen) zur späteren autologen Transfusion nach
Chemotherapie oder Bestrahlung bei Erkrankungen des Blutes
- Reduktion der Leukozyten im Blut vor Chemotherapie, um die Schädigung des Körpers durch die Chemotherapiebedingte Lyse einer zu großen Zahl von Zellen zu verhindern oder zu begrenzen
Der Einsatz der Leukapherese mit den genannten Zielsetzungen wird weiter von den therapeutischen Zytapheresen
abgegrenzt, da als therapeutisches Prinzip nicht unmittelbar die Entfernung des Blutbestandteils erachtet wird.
2. Thrombozytapherese
Hier erfolgt eine Reduktion der Thrombozytenzahl meist durch Zentrifugation bei reaktiven Erhöhung der
Thrombozyten (Thrombozytosen) oder autonomen Erkrankungen aus dem myeloprofiferativen Formenkreis
(Thrombozythämien). Die Indikation zur Thrombozytapherese wird häufig bei einer Thrombozytenzahl von über 1
Mio/ml gestellt.
3. Erythrozytapherese
Reduktion der Erythrozyten bei Schädigung (wie Sichelzellanämie) oder Polyzythämien anstelle von Aderlässen.
Dieser Bericht gibt einen Überblick über die aktuell eingesetzten unterschiedlichen Apherese-Verfahren. Die
Zellapherese mit Adsorption von Granulozyten und Monozyten an Zellulose-Perlen würde in die Gruppe der
Leukapheresen einzusortieren sein, stellt aber ein eigenständiges Verfahren zur Behandlung immunologischer
Krankheitsbilder dar (M. Crohn, C. ulcerosa, rheum. Arthritis, systemischer Lupus erythematodes und okulärer M.
Behcet) dar.
Der Einsatz der Leukapheresen zur Behandlung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen wird in den Leitlinien
zur Diagnostik und Therapie der Colitis ulcerosa der deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und
Stoffwechselerkrankungen zusammen mit dem Kompetenznetz chronisch entzündliche Darmerkrankungen
empfohlen. Zur Therapie der chronisch aktiven C. ulcerosa durch Leukozytenapherese liegen insbesondere Daten
aus Japan, aber auch aus Europa vor, die die Sicherheit und gute Verträglichkeit sowie die therapeutische Effizienz
des Verfahrens belegen (Diagnostik und Therapie der Colitis ulcerosa: Ergebnisse einer evidenzbasierten
Konsensuskonferenz der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen zusammem mit
dem Kompetenznetz chronisch entzündliche Darmerkrankungen – Chronisch aktiver Verlauf, Dignass, AU et al.;
Zeitschrift für Gastroenterologie 2004, 42: 1006-1010). Der Einsatz einer Leukozytenapherese kann im Einzelfall
für Patienten mit chronisch aktivem Verlauf erwogen werden (Therapieempfehlung der Evidenzstufe B).
Damit stellt die Zellapherese mit Adsorption von Granulozyten und Monozyten an Zellulose-Perlen nach den
Gesichtspunkten zur Aufnahme neuer OPS-Kodes der Arbeitsgruppe OPS der KKG ein eigenständiges
therapeutisches Verfahren dar und sollte mit einem eigenen OPS-Kode dokumentierbar sein.
Ein weiterer Gesichtspunkt der Arbeitsgruppe OPS zur Differenzierung bestehender OPS-Kode besteht in
relevanten Kostenunterschieden bei Verfahren, die mit einem OPS-Kode zu dokumentieren sind. In den
Empfehlungen der DAGKN (Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Klinische Nephrologie) zur
krankenhausindividuellen Verhandlung von Zusatzentgelten für Dialyse, Plasmapherese und andere extrakorporale
Therapieverfahren sowie der Erlöse für die teilstationäre Dialyse im DRG-System 2004 vom 20. Februar 2004 wird
ein Betrag für Zellapheresen von 685,67 € pro Behandlung ohne weitere Differenzierung genannt (siehe "Das
Krankenhaus 05/2004). In einer Kostenkalkulation für die Zellapherese mit Adsorption von Granulozyten und
Monozyten wurde ein Betrag von 1.785,00 € speziell für dieses Verfahren ermittelt (üblicherweise werden fünf
Behandlungen pro Therapiezyklus durchgeführt). Aufgrund dieser Differenz erscheint es nicht möglich, das
spezielle Verfahren der Zellapherese mit Adsorption von Granulozyten und Monozyten an eine Zellulose-Membran
in der bestehenden OPS-Kodegruppe 8-823 aufwandsgerecht zu dokumentieren.
Ist Ihr Vorschlag für das Entgeltsystem erforderlich? Wenn ja, bitte kurz begründen!
Ja
Nein
Begründung:
Berücksichtigung der Kostenunterschiede der verschiedenen Apheresen (siehe oben)
Ist Ihr Vorschlag für die externe Qualitätssicherung erforderlich? Wenn ja, bitte kurz begründen!
Ja
Nein
Begründung:
Verbreitung des Verfahrens (nur bei Vorschlägen für den OPS
Standard
Etabliert
In der Evaluation
Experimentell
Unbekannt
Geschätzte Häufigkeit des Verfahrens (z.B. Zahl der Fälle, Zahl der Kliniken) (nur bei Vorschlägen für
den OPS)
Das Verfahren wird zurzeit in ca. 15 Kliniken in der Bundesrepublik Deutschland eingesetzt. Dort werden
jeweils 5 bis 10 Patienten pro Jahr behandelt. Ein Therapiezyklus beinhaltet üblicherweise 5
Behandlungen über einen Zeitraum von fünf Wochen. Individuelle Anpassungen sind möglich.
Geschätzte Kosten der Prozedur (nur bei Vorschlägen für den OPS)
Lt. Kostenermittlung 1.785 € pro Behandlung bei üblicherweise 5 Behandlungen pro Zyklus
10. Sonstiges (z.B. Kommentare, Anregungen)
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