Projekt Solarauto Nino Pommerencke Sören Ole Sauer Konstantin Fischer Felix Nollain Nino Pommerencke, Sören Ole Sauer, Konstantin Fischer, Felix Nollain Projekt Solarauto Inhaltsverzeichnis 1. Projektvorstellung………………………………………………………………..3 2. Solarmodule………………………………………………………………….......4 2.1. Messreihen……………………………………………………………..4 2.2. Auswertung……………………………………………………...….….6 3. Schaltplan…………………………………………………………...……………7 3.1. Überlegungen und Probleme…………………………………………7 3.2. Komponenten…………………………………………………………..8 3.3. Funktionsprinzip…………………....………………………………….8 4. Konstruktion………………………………………………………………………9 5. Projizierung auf Kfz.……………………………………………………………10 5.1. Potenzial der Module………………………………………………...10 5.2. Anwendungsbeispiel kompletter E-Motor………………………….11 5.3. Kostenbeispiel………………………………………………………..12 6. Fazit……………………………………………………………………………...15 7. Anhang…………………………………………………………………………..16 2 Nino Pommerencke, Sören Ole Sauer, Konstantin Fischer, Felix Nollain Projekt Solarauto 1. Projektvorstellung Im täglichen Leben fällt einem die Häufigkeit von solar-unterstützten Produkten in den unterschiedlichsten Situationen auf. Von den Leuchten im Garten über Parkscheinautomaten bis hin zum Taschenrechner. Der Trend in der Automobilbranche bewegt sich in die Richtung, dass in absehbarer Zeit immer mehr Elektroautos die Straßen befahren. Diese Tatsachen brachten unser Projektteam auf die Idee, ob es nicht möglich wäre, Kraftfahrzeuge mit solarer Energie fortzubewegen, oder wenigstens unterstützend bei dem Antrieb mitzuwirken. Um die Machbarkeit zu prüfen, setzten wir uns zum Ziel, dies in geringerem Maßstab zu modellieren und umzusetzen. Um dieses zu realisieren teilten wir unser Modellauto in drei Bestandteile auf: 1. 2. 3. Solarmodul Motor Karosserie Wichtigstes Kriterium zur Auswahl der einzelnen Bestandteile war dabei das Verhältnis von Leistung zu Gewicht. An Solarmodulen standen uns drei zur Auswahl, die wir durchgemessen haben. Jeweils eine mono- und polykristalline Solarzelle wurde uns dafür vom Labor gestellt und eine weitere haben wir in einem Onlineshop erworben. Anhand dieser Daten begaben wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Motor. Eine Auswahl dafür fanden wir ebenfalls im weltweiten Netzwerk. Sobald das Solarmodul und der Motor gewählt waren, konnten wir mit der Messung der tatsächlich erbrachten Leistung beginnen. Diese Werte würden für die Konstruktion ausschlaggebend sein. Das Design würden wir dabei in den Hintergrund stellen und uns hauptsächlich auf die Machbarkeit beschränken. Aus dem Modellauto können wir die Erkenntnis ziehen, welche Leistung ein Solarmodul auf einem herkömmlichen Kraftfahrzeug erbringen müsste, oder welches Gewicht dieses Fahrzeug maximal haben darf, um eine sinnvolle Nutzung der Sonnenenergie zu ermöglichen. Es handelt sich hierbei um eine Machbarkeitsstudie und jeden von unserem Modellauto zurückgelegte Meter, betrachten wir deshalb als einen vollen Erfolg. Für eine erfolgreiche Projektplanung und Durchführung haben wir mit den uns bekannten Projektmanagmentwerkzeugen gearbeitet. Zuallererst haben wir uns mit dem Projektstrukturplan (PSP) beschäftigt. Hier wurden die einzelnen Teilaufgaben und die dazu gehörigen Arbeitspakete definiert. Als nächstes wurde der Netzplan (NP) aufgestellt, der die Logik des Projekts entwickelt. Beim Netzplan arbeitet man sich durch die erste Teilaufgabe und deren Arbeitspakete. Nach jeder Teilaufgabe wird eine Entscheidung getroffen, ob es weiter geht zur nächsten Teilaufgabe oder, wenn die Anforderungen nicht erfüllt werden, diese wiederholt wird, bis sie den Anforderungen entspricht. Wenn keine angemessene Lösung der Teilaufgabe gefunden wird, kann unter Umständen das Projekt auch beendet werden. Anschließend wird im Rahmenterminplan (RTP) der zeitliche Rahmen und die Dauer des gesamten Projekts und der einzelnen Teilaufgaben bestimmt. Auch die Meilensteine sind hier festgelegt, die einen gewissen Erfolg im Projekt beschreiben oder ein Arbeitspaket abschließen. 3 Nino Pommerencke, Sören Ole Sauer, Konstantin Fischer, Felix Nollain Projekt Solarauto 2. Solarmodule 2.1. Messreihen Nachdem das Projekt soweit geplant und die Zielvorgabe festgehalten war, bestand die erste Aufgabe darin, eine passende Photovoltaik-Zelle zu finden. Wir entschieden uns dazu mehrere Zellen durchzumessen um daraufhin die für unsere Anforderungen am besten geeignete zu ermitteln. Herr Laufer konnte uns dafür zwei Module zur Verfügung stellen, zu welchen wir die Spannung-Strom-Kennlinie aufzeichnen sollten. Für diese Aufgabe stand uns ein Versuchsaufbau in der Fachhochschule zur Verfügung. Die Durchführung bestand darin, die PV-Zelle anzuschließen und in eine Vorrichtung zu schieben, in der sie bestrahlt wurde. Die Ergebnisse wurden vollautomatisch in ein Programm auf einen danebenstehenden Rechner übertragen. Das Programm lieferte uns nicht nur die Messwerte, aus welchen die Kennlinien erstellt werden konnten, sondern auch den Strom und die Spannung im "Point of Maximum Power". Für die polykristalline Zelle ergab sich dabei (Abb. 1): und somit für die Leistung: bei einer Einstrahlung von und einer Temperatur von Der Wirkungsgrad liefert mittels folgender Formel einen Wert von: I [A] / P [W] bei einer bestrahlten Fläche von 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 I [A] 0,4 P [W] 0,3 0,2 0,1 0 0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 U [V] 0,6 Abbildung 1: Spannung-Strom-Kennlinie der polykristallinen PV-Zelle 4 Nino Pommerencke, Sören Ole Sauer, Konstantin Fischer, Felix Nollain Projekt Solarauto Die monokristalline Zelle lieferte folgende Ergebnisse (Abb. 2): bei einer Einstrahlung von und der Temperatur Der Wirkungsgrad liefert einen Wert von mit I [A] / P [W] 1 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 I [A] P[W] 0,4 0,3 0,2 0,1 0 0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 U [V] Abbildung 2: Strom-Spannung-Kennlinie der monokristallinen PV-Zelle Außerdem bestellten wir uns eine PV-Zelle mit passendem Motor im Internet dazu. Auch zu dieser nahmen wir zunächst die Kennlinie auf. Da das Programm aber sobald die Zelle bestrahlt wurde einen Fehler anzeigte, und auch nach mehrmaligem ändern der Parameter für die Aufzeichnung, dieser immer wiederkehrte, blieb uns nichts anderes übrig als sie per Hand zu vermessen. Dazu schalteten wir zwei Schieber mit veränderlichen Widerständen vor die Zelle und bekamen so unsere Ergebnisse (Abb. 3). Ein Problem dabei stellte das Heißwerden der Zelle dar, welches deren Eigenschaften veränderte und so ungenaue Daten liefern würde. Da eine gute Belüftung nicht zu gewährleisten war, entschieden wir uns dennoch mit den erhaltenen Ergebnissen zu arbeiten. 5 Nino Pommerencke, Sören Ole Sauer, Konstantin Fischer, Felix Nollain Projekt Solarauto Diese ergaben: bei einer Einstrahlung von und der Temperatur Der Wirkungsgrad liefert einen Wert von mit I [A] / P [W]] 0,5 0,45 0,4 0,35 0,3 I=f(U) 0,25 P=f(U,I) 0,2 0,15 0,1 0,05 0 0 0,5 1 1,5 2 2,5 U [V] Abbildung 3: Strom-Spannung-Kennlinie 2.2. Auswertung Die Kriterien für die Auswahl des Moduls waren vielfältig. Zum einen durfte der Strom nicht zu hoch sein, um den Motor sowie die Akkus nicht zu gefährden. Zum anderen sollte die PV-Zelle stabil genug sein um Witterungen wie Regen, Hagel oder Schneefall zu überstehen. Für die Projizierung auf ein wirkliches Kraftfahrzeug galt aus Effizienzgründen außerdem der Vorsatz, dass das Auto mit der kleinstmöglichen Leistung zum Fahren gebracht werden sollte. Aus diesem Grund entschieden wir uns für die aus dem Internet bestellte Zelle. Sie lieferte die geringste Leistung, bei dem gleichzeitigen kleinsten Strom. Zudem ist sie die mit Abstand widerstandsfähigste Zelle. 6 Nino Pommerencke, Sören Ole Sauer, Konstantin Fischer, Felix Nollain Projekt Solarauto 3.Schaltplan 3.1. Überlegungen und Probleme Nach der Wahl des Solarmoduls stellte sich die Aufgabe einen Schaltplan zu entwickeln, der die Anforderungen des Moduls erfüllt. Dabei war unser erstes Ziel, dass das Solarmodul die Motoren direkt ansteuert. Nach einem ersten „Kick-off-Meeting“ mit unserem Projektbetreuer wurde deutlich, dass diese Umsetzung zu einfach und zu wenig Bezug auf elektrobetriebene Kraftfahrzeuge hat. Um unser Projekt dem aber näher zu bringen, entschlossen wir uns einen Schaltplan zu konstruieren, in der die Zelle einen Akku auflädt, welcher die Motoren auch bei keiner direkten (Verschattungen) oder diffusen Einstrahlung mit genügend Energie versorgt. Durch das Einfügen eines Akkus kamen diverse Probleme hinzu. Denn durch ständiges auf- und entladen dieses, würde riskiert werden diesen über Zeit zu beschädigen. Um dieses Problem zu beheben entschlossen wir uns einen weiteren Akku einzusetzen, damit jeweils ein Akku entladen und der andere gleichzeitig von der Zelle geladen werden kann. Ein solcher Aufbau musste aber auch geregelt werden, damit diese abwechselnd geladen werden können. Eine einfache sowie praktische Ladesteuerung musste also entwickelt werden. Diese Regelung sollte jedoch keine bis wenig weitere Energie durch die Solarzelle beziehen, da diese an Antriebsleistung verloren ginge. Mittels zwei Leuchtdioden, die parallel zu den Akkus geschaltet werden, schien dieses Problem leicht zu beheben zu sein. Die LEDs würden bei der geladenen Spannung der Akkus zu leiten anfangen und somit ein weiteres aufladen verhindern und gleichzeitig als Ladeanzeige dienen. Jedoch würde die Spannung eines aufgeladenen Akkus mit 1,2 V nicht ausreichen um diese zum Leuchten zu bringen, da selbst eine rote LED eine Mindestspannung von 1,63 V benötigt. Auch dieses Problem musste behoben werden und wir entschieden uns für ein System mit einem Paar aus zwei in Reihe geschalteten NiMH Akkus à 1,2 V, die zusammen 2,4 V ergeben würden. Diese Spannung würde dann ausreichen um die Dioden zum Leuchten zu bringen, um so ein weiteres Laden und möglicherweise überladen der Akkus zu vermeiden. Wir entschieden uns somit für zwei grüne LEDs, da diese zwischen einer Spannung von 2 bis 3,4 V zu Leuchten beginnen. Ausgewählt wurden zwei Dioden die mit 25 mA und 2,2 V betrieben werden. Zwei weitere Probleme kamen hinzu: Die Spannung einer Solarzelle würde nicht ausreichen um dieses System mit Spannung zu versorgen und der durch die Dioden fließende Strom wäre zu groß und würde diese zerstören. Das Problem ließ sich durch zwei in Reihe geschalteter Solarmodule beheben. Ein jeweils vor die Dioden geschalteter 100 Ohm großer Widerstand begrenzt den Strom auf die zugelassenen 25 mA. Durch die Parallelschaltung des Diodenkreises kam jedoch ein weiteres Problem hinzu. Die Dioden würden auch dann Strom beziehen, wenn die Akkus die Motoren antreiben sollen. Diese Leistung fehlt dann an Antriebsleistung an den Motoren. Wir entschieden uns deshalb für einen weiteren Wechselschalter mit Öffner und Schließer. Dieser soll den Diodenstromkreis abschalten, wenn die Akkus die Motoren antreiben. Jetzt fehlten für einen kompletten Schaltplan lediglich ein Wechselschalter zum Wechseln der Akkus und eine Schottky Diode, die hinter die Solarzellen geschaltet wird um zu verhindern, dass der Strom, für den Fall, dass das Spannungspotenzial der Akkus über dem der Zelle liegt, in die Solarzelle fließt. Schottky Dioden benötigen kleinere Spannungen um in den leitenden Zustand zu kommen. Dadurch wird der Verlust durch die Schleusenspannung weiter begrenzt. Damit man auch die Motoren abschalten kann, wurde ein einfacher Schalter S5 vor die Motoren geschaltet. 7 Nino Pommerencke, Sören Ole Sauer, Konstantin Fischer, Felix Nollain Projekt Solarauto 3.2. Komponenten Der Schaltplan (Abb. 4) besteht aus zwei Solarmodulen (2 V, 380 mA), einem Wechselschalter mit den Schließern S1 und S2, einem Wechselschalter mit Öffner und Schließer, zwei Gleichstrommotoren für Photovoltaik (Anlaufstrom 12 mA, 0.45-5 V), vier NiMH Akkus à 1,2 V 600 mAh, einer Schottky Diode (I r= 1 A ; Ur=40 V) sowie zwei grünen Leuchtdioden (If=25 mA ; Uf=2,2 V) und zwei Widerstände à 100 Ohm. Abbildung 4: Der Schaltplan 3.3. Funktionsprinzip Die beiden in Reihe verschalteten Solarmodule versorgen das System mit Spannung. Durch die Akkus wird die Spannung auf 2,4 V gesenkt. Eine hinter die Module geschaltete Schottky-Diode verhindert, dass der Strom in die Solarmodule fließt, wodurch diese zum Verbraucher werden könnten. Dies wäre immer dann der Fall, wenn das Spannungspotenzial der Akkus auf einem höheren Niveau liegen würde als das der Solarmodule. Durch einen Wechselschalter kann der zu laden gewünschte Akku angesteuert und geladen bzw. durch die Motoren entladen werden. Dazu sind die zwei Motoren parallel geschaltet, so dass diese jeweils mit der gleichen Spannung versorgt werden. Der Strom teilt sich dadurch logischerweise auf die beiden Motoren auf. Ebenfalls parallel angeschlossen, aber zu den Akkus, ist ein Strang aus Widerstand und Diode. Der Widerstand begrenzt den Strom auf 25 mA, da die Diode bei höheren Strömen zerstört 8 Nino Pommerencke, Sören Ole Sauer, Konstantin Fischer, Felix Nollain Projekt Solarauto werden würde. Ebenfalls vor die Dioden geschaltet ist ein Wechselschalter mit Öffner und Schließer, der immer den Stromkreislauf der Diode trennt, der gerade die Motoren mit Leistung speist. Dies verhindert, dass die Dioden zusätzlich Leistung beziehen, die an den Motoren fehlen würde. Der Schalter S5 hat lediglich die Funktion die Motoren abzuschalten. 4. Konstruktion Nachdem das Solarmodul und der Motor gewählt waren, mussten wir uns weitere Gedanken über die Konstruktion im Einzelnen machen. Dabei sollte sie bestimmte Anforderungen erfüllen, sowie auf ein reales Kfz übertragbar sein. Die Anforderungen sollten sein, dass im Inneren genug Platz für Motor, das Getriebe und den Akku und auf dem Dach genug Fläche für die Module vorhanden ist. Ein Modul hat eine Abmessung von 120mm x 62mm, ist 4mm dick und liefert bei voller Sonneneinstrahlung und unbedecktem Himmel eine Spannung von 2 Volt und einen Strom von 380 mA (Angaben vom Hersteller). Der Motor muss demnach angepasst werden. Wir haben uns deswegen für den Solarmotor RF 300 entschieden. Dieser benötigt einen geringen Anlaufstrom von 12mA und arbeitet im Spannungsbereich von 0,45 V bis 5 V. Somit ist dieser optimal für unsere Zwecke. Die nächste Frage, mit der wir uns beschäftigen mussten, war die Wahl der Form. Um ausreichend Platz bereit zu stellen, haben wir uns für ein Auto in Form eines Transporters entschieden (Abb. 5). Als stilistische Vorlagen diente dabei die T-Reihe von Volkswagen. Aufgebaut wird das Ganze auf einer Platte aus PVC. Darauf werden die Motoren, das Getriebe, die Akkubuchsen sowie die Achsen montiert. Die Verkleidung wird aus einem dünnen Aluminiumblech gebogen. Es soll nach der Endmontage leicht wieder abgenommen werden können. Die Solarmodule werden über einen Winkel mit dem Bus verbunden. Mit dem Winkel bleibt das Modul verstellbar und kann, wenn das Auto parkt, in einer günstigen Position zur Sonne aufgestellt werden. Abbildung 5: Diese Abbildung zeigt das fertige Auto. Eine der beiden Anlagen ist aufgestellt wie es im Parkzustand möglich wäre. 9 Nino Pommerencke, Sören Ole Sauer, Konstantin Fischer, Felix Nollain Projekt Solarauto 5. Projizierung auf ein Kfz Die Idee ein Auto über Strom zu betreiben ist so alt wie das Auto selbst. Zu der Zeit war allerdings Benzin und Diesel günstig zu besorgen und die Stromherstellung war dagegen sehr aufwendig. Die Batterien von damals waren ebenso sehr leistungsschwach im Gegensatz zu dem heutigen Stand der Technik. Von daher konzentrierte sich die Entwicklung in der Automobilbranche auf die Verbesserung der gängigen Kraftstoffmotoren. Seit der Ölkrise in den 70'ern jedoch erregte die Elektromobilität neues Interesse, sodass heutzutage viele Hersteller darin die Zukunft sehen und eigene Modelle erfolgreich auf den Markt gebracht haben. Der Peugeot iOn ist ein Beispiel für die enorme technologische Entwicklung in den letzten Jahrzehnten. Er wird über einen Lithium-IonenAkku betrieben, hat eine Ladezeit von sechs Stunden und bei einer Reichweite von 150 Kilometern erreicht er eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h. Sein Stromverbrauch beträgt dabei 13,5 kWh/100km [1]. Dieses Beispiel ist sicherlich nicht mit dem aus unserem Projekt gebauten Solarauto vergleichbar. Um dieses in der Realität umzusetzen bedarf es vor allem in der Elektronik einige Änderungen. Zum einen müsste die Ladesteuerung optimiert werden, damit dortige Verluste so gering wie möglich bleiben. Zum anderen bedarf es leistungsfähigerer Akkus, um eine größtmögliche Reichweite zu garantieren. Bei der Entwicklung von immer besseren Energiespeichern haben die Hersteller verschiedene Ansätze. Der gängigste dabei ist jedoch die Verwendung von Lithium-Ionen-Akkus. Diese weisen nach dem heutigen Stand die höchste Leistungsdichte auf. Neben dem Motor wird der Akku auch von anderen Verbrauchern belastet. Eine Lichtanlage und elektronische Fahrhilfen wie ABS oder ESP sollten in jedem Fahrzeug vorhanden sein, das heute auf dem Markt erscheint. [1]: Quelle: http://www.emobility-web.de/spaces/12/efahrzeuge-im-überblick-siehe-wiki/wiki/view/28/peugeot-ion 5.1. Potenzial der Module Um eine vergleichbare Dachfläche zu bekommen, haben wir uns an dem Modell T3Caravelle von VW orientiert. Anhand der Daten aus dem Bild haben wir eine abgeschätzte Dachfläche von 4000mm * 1845mm (Abb. 6). Demgegenüber hat ein Solarmodul eine Länge von 1653mm, ist dabei 982mm breit und hat ein Gewicht von 18,69kg (Tab. 1). Tabelle 1: Daten des monokristallinen Solarmoduls Suniva Optimus (Modell 250-60-4-100) Quelle: Vorlesungsskript, Photovoltaik und Brennstoffzellen, Prof. Blome Nimmt man in Kauf, dass die Module ein Stück vorn und hinten, sowie ein Teil an den 10 Nino Pommerencke, Sören Ole Sauer, Konstantin Fischer, Felix Nollain Projekt Solarauto Seiten überstehen, können vier Module auf dem Dach des VW Transporters installiert werden. Die vier Module kommen so insgesamt auf eine Leistung von 1000 . Um den Transporter T3 von VW mit anderen Nutzfahrzeugen vergleichen zu können, beziehen wir uns beim Verbrauch auf den Van EQ 6380 vom chinesischen Hersteller Dongfeng. Dessen Verbrauch liegt nach Angaben des Herstellers bei 15,5 kWh auf 100 km Strecke [2]. Um diese Distanz zurückzulegen bzw. um die dafür erforderliche Energie bereitzustellen, müssen die Solarzellen 15,5 Stunden lang bei voller Sonneneinstrahlung laden. Dies ist für den alltäglichen Gebrauch sehr unpraktisch, da vor allem die reale Ladezeit über den 15,5 Stunden liegt. In Wirklichkeit schwankt die von den Solarmodulen gelieferte Leistung, da die globale Einstrahlung im Laufe des Tages zu und wieder abnimmt. [2]: Quelle: http://www.emobility-web.de/spaces/12/efahrzeuge-im-überblick/wiki/view/41/dfm-mini-auto-van-eq-6380 Abbildung 6: Maße eines T3 VW Transportes Quelle: http://www.o-kruecke.de/gallerie/01/CaravelleCarat1.jpg 5.2. Anwendungsbeispiel kompletter E-Motor Um weiter vergleichen zu können, haben wir uns drei Beispielmotoren mit dazugehörigen Akkumulatoren herausgesucht und miteinander verglichen. Über die Kapazität der Akkus haben wir die Ladezeit und Reichweite bestimmt. Eine volle Ausnutzung der gesamten Kapazität würde die Lebensdauer der Akkus stark reduzieren. Um eine reale Reichweite bestimmen zu können, haben wir in der Berechnung der Kapazität den Faktor von berücksichtigt, damit eine Restkapazität erhalten bleibt. 11 Nino Pommerencke, Sören Ole Sauer, Konstantin Fischer, Felix Nollain Projekt Solarauto Tabelle 2: Verschiedene Motoren und Akkus Quelle: http://www.elektro-auto-umbau.de/index.php5?weiter=6 Motor Akku 4 kW / 48 V 4 St. à 12V/150Ah [Pb] Höchstgeschwindigkeit Gewicht KapazitätAkku Ladezeit Reichweite 50 – 60 km/h 224 kg 6000 Wh 6h 40 km 7,5 kW / 72 V 11 kW / 144 V 6 St. à 12V/150Ah [Pb] 48 St. à 3,2V/160Ah [LiFePO4] 70 – 80 km/h 100 – 120 km/h 310 kg 349 kg 9000 Wh 20480 Wh 9h 20,5 h 60 km 128 km Um eine richtige Auswahl beim Motor und Akku zu treffen muss man besonders den Verwendungszweck beachten, da gewisse Unterschiede erkenntlich wurden. Herkömmliche Bleiakkus (Pb) besitzen eine geringere Kapazität und Reichweite als die Lithium-Phosphat-Akkus (LiFePO4). Bleiakkus haben ein vergleichsweise hohes Gewicht, weshalb man bei anspruchsvollen Anforderungen an den Motor auf einen, mit einer höheren Leistungsdichte aufweisenden, LiFePO4 Akku zurückgreift. In Bereichen, wo Geschwindigkeit und Reichweite keine große Rolle spielen (Gabelstapler, Putzmaschinen), benutzt man von daher herkömmliche Bleiakkus. Im Straßenverkehr hat sich derzeit deshalb die Lithium-Phosphat Variante durchgesetzt. Die rasante Entwicklung der Technik lässt den Preis pro Kilowattstunde momentan immer weiter fallen, sodass sie in naher Zukunft für eine immer breitere Masse bezahlbar werden. Unter der Annahme, dass die Akkus ausschließlich von den Solarmodulen geladen werden, wird die Ladezeit nur von der Kapazität bestimmt. Die Zeiten um den Akku voll aufzuladen sind dementsprechend hoch. Eine Verwendung im alltäglichen Gebrauch kommt daher, für den Betrieb des Motors über reinen Solarstrom, nicht in Frage. 5.3. Kostenbeispiel Das folgende Anwendungsbeispiel soll die Vorteile eines Hybrid Antriebs verdeutlichen und dabei die vorhergehenden Rechnungen noch einmal aufgreifen. Dazu soll die auf den Kilometer Wegstrecke bezogene spezifische Fahrenergie bei konstanter Geschwindigkeit von berechnet werden. Dies bedarf folgender Annahmen. Masse PV-Module: Masse Transporter: Masse Motor und Akkus: Resultierend: Stirnfläche des Transporters: Luftwiderstandsbeiwert: Die folgenden Formeln und Werte wurden dem Vorlesungsskript „Energieeffizienz und Anwendungstechnik“ von Herrn Hagedorn entnommen. 12 Nino Pommerencke, Sören Ole Sauer, Konstantin Fischer, Felix Nollain Projekt Solarauto Rollreibungswiderstand: Dichte der Luft: mit Da die Geschwindigkeit nicht geändert wird und wir eine Fahrt auf ebener Fläche annehmen, fallen die Kräfte und weg und die Formel reduziert sich auf mit und mit mit ] Damit erhält man einen Fahrwiderstand von Also ist Aus dem Fahrwiderstand ergibt sich multipliziert mit der dazugehörigen Geschwindigkeit 13 Nino Pommerencke, Sören Ole Sauer, Konstantin Fischer, Felix Nollain Projekt Solarauto die Fortbewegungsleistung . Um nun die Motorleistung zu errechnen nehmen wir einen Übertragungswirkungsgrad von an. Damit ergibt sich eine Motorleistung von Anhand dieser Leistung wählen wir einen Motor mit 7,5kW/72V und die dazu passenden Blei Akkus mit 12V/150Ah aus. Um den Motor zu betreiben werden sechs dieser Akkus in Reihe geschaltet, so dass sich eine für den Motor erforderliche Betriebsspannung von 72V ergibt. Die Blei Akkus haben somit insgesamt eine elektrische Kapazität von 9000Wh, wenn man wie zuvor unter Punkt 5.1 beschrieben, berücksichtigt, dass die Blei Akkus nur bis zu einem gewissen Teil entladen werden dürfen. Bei einer spezifischen Fahrenergie von und einer Energie von 9000Wh erhält man eine Reichweite von 84,11km. In einem Hybriden Fahrzeug besteht die Möglichkeit während der Fahrt den Verbrennungsmotor abzuschalten, so dass das Fahrzeug rein elektrisch betrieben wird. Nachfolgend wollen wir einen Vergleich der Kosten für den, auf der Wegstrecke benötigten Strom und den Kosten für den von einem herkömmlichen Verbrennungsmotor benötigten Kraftstoff anstellen. Dazu nehmen wir einen Strompreis sowie einen Kraftstoffverbrauch von bei an. Damit ergeben sich folgende Kosten: Durch den Betrieb mit einem Elektromotor spart man also gegenüber dem Betrieb mit einem Verbrennungsmotor Kosten in der Höhe von 3,13€. 14 Nino Pommerencke, Sören Ole Sauer, Konstantin Fischer, Felix Nollain Projekt Solarauto 6. Fazit Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dies eine schöne Idee ist, jedoch nach dem heutigen Stand der Technik eine Serienproduktion wirtschaftlich nicht rentabel wäre. Dies hat mehrere Gründe: Der Ladevorgang des Solarautos würde deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen, als das dieses in Betrieb genommen werden kann. Die Amortisationszeit würde die Lebensdauer der Module überschreiten. Des Weiteren sind die Anforderungen im öffentlichen Straßenverkehr deutlich anspruchsvoller. Ein Auto, was daran teilnehmen möchte, muss gewissen Standards entsprechen, wie eine funktionierende Beleuchtung und ein bestimmtes Maß an Sicherheit bieten. Dies würde sich deutlich auf das Gewicht niederschlagen, sodass eine Anlage eine höhere Leistung erzielen müsste. Bei dem Potenzial der Fläche und dem heutigen Wirkungsgrad von modernen PV-Anlagen ist dies nicht realisierbar. Zukünftig wird der Wirkungsgrad der Module weiter optimiert werden, so dass dadurch auch die Leistungen der Module weiter steigen. Ein Vorreiter in der Entwicklung regenerativer Antriebstechnik ist beispielsweise Bertrand Piccard. Mit seinem Solarflugzeug HB-SIA setzt er in dieser Technologie neue Maßstäbe und treibt die Forschung voran. Darüber hinaus sensibilisiert er die Öffentlichkeit für die Thematik „Erneuerbarer Energien“. 15 7. Anhang Projektstrukturplan Solarauto Testreihen Bestandteile Auswertung Konstruktion Karosserie Motor Bewertung Messergebnisse Entwurf Module Karosserie Fazit Detailkonstruktion Module Bau Projekt 6.Semester Projektstart Netzplan Bestandteile Bestandteile geeignet Nein Ja Testreihen Testreihen Nein ausreichend Ja Auswertung Ja Projekt möglich Nein Ja Nein Konstruktion Fertigung möglich Nein Ja Bau Funktionstüchtig Projektende Projekt fortführen Nein Rahmenterminplan