Geschäftsbericht der Linde Aktiengesellschaft 2000

Werbung
Geschäftsbericht der Linde Aktiengesellschaft
2000
We know how.
Linde in Zahlen
Konzern
1996
1997
1998
1999
2000
Umsatzerlöse
Auftragseingang
Auftragsbestand
Mio. 1
Mio. 1
Mio. 1
4.500
4.569
3.119
4.881
5.260
3.501
5.490
5.671
3.455
6.194
6.349
3.830
8.450
9.083
6.491
Ergebnis vor Ertragsteuern
Jahresüberschuss
Ergebnis nach DVFA/SG
Kapitalrendite (ROCE)
Umsatzrendite vor Ertragsteuern
Mio. 1
Mio. 1
Mio. 1
%
%
325
202
190
14,5
7,2
369
229
213
15,3
7,6
418
259
244
16,4
7,6
417
261
243
10,2
6,7
481
274
273
9,8
5,7
Investitionen
Cashflow nach DVFA/SG
Eigenkapital
Bilanzsumme
Mio. 1
Mio. 1
Mio. 1
Mio. 1
567
512
2.183
4.253
569
556
2.360
4.514
584
612
2.482
4.791
885
603
4.056
9.003
979
999
4.131
11.675
Zahl der Mitarbeiter (31.12.)
30.746
32.112
33.371
35.597
47.126
Je Aktie 1)
Ergebnis nach Goodwill
1
Dividende
1
Dividende einschl. Steuergutschrift
1
Cashflow nach DVFA/SG
1
1)
Anzahl Aktien
Tsd. Stück
2,26
0,90
1,28
6,09
84.054
2,54
1,00
1,42
6,61
84.054
2,90
1,13
1,61
7,28
84.054
2,04
1,13
1,61
5,06
119.262
1)
2)
2,29
1,13 + 0,222)
1,93
8,38
119.262
bezogen auf die Aktienanzahl jeweils am 31.12.; Angaben 1996 bis 1998 angepasst an Aktiensplit 1:10 in 1999
Sonderausschüttung
Arbeitsgebiete
2000
Anlagenbau Fördertechnik
Mio. 1
909
1.358
39
21
3.897
Umsatzerlöse
Auftragseingang
EBIT
Investitionen
Zahl der Mitarbeiter (31.12.)
Ergebnis vor Ertragsteuern
Angaben in Mio. 1
1996
1997
1998
1999
Kältetechnik
Mio. 1
2.951
3.124
244
172
17.310
Mio. 1
935
927
12
30
6.798
Investitionen
Angaben in Mio. 1
Technische
Sonstige/
Gase Konsolidierung
Mio. 1
3.784
3.774
519
773
18.661
Konzern
Mio. 1
– 129
– 100
– 146
– 17
460
Mio. 1
8.450
9.083
668
979
47.126
Umsatzerlöse
Angaben in Mio. 1
500
1.000
8.500
450
890
7.500
400
780
6.500
350
670
5.500
2000
1996
1997
1998
1999
2000
1996
1997
1998
1999
2000
Inhalt
Linde in Zahlen: Umschlagseite vorne
Unternehmensprofil
2
Aufsichtsrat und Vorstand
3
Bericht des Aufsichtsrats
4
Brief des Vorstandsvorsitzenden
an die Aktionäre
6
Lagebericht
8
Überblick
Vorschlag zur Gewinnverwendung
Risikomanagement
Ausblick
Vermögenslage
Ertragslage
Investitionen
Forschung und Entwicklung
Qualität, Sicherheit und Umweltschutz
Mitarbeiter
8
12
13
14
15
16
17
19
21
22
Linde-Aktie
24
Anlagenbau
Fördertechnik
Kältetechnik
Technische Gase
26
32
38
44
Glossar
50
Jahresabschluss
51
Konzernbilanz
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Bilanz Linde AG
Gewinn- und Verlustrechnung Linde AG
Entwicklung des Anlagevermögens
Anhang
Segmentinformationen
Konzern-Kapitalflussrechnung
Erläuterungen
zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung
Bestätigungsvermerk
52
53
54
55
56
58
58
60
Mitgliedschaften in anderen Kontrollgremien
Führungsorganisation
Weitere Angaben zu verbundenen Unternehmen
Zehnjahresübersicht
74
77
78
80
Termine: Umschlagseite hinten
1
61
73
Unternehmensprofil
Know-how, das weltweit überzeugt
Im Jahr 2000 hat der Linde Konzern mit 47.126 Mitarbeitern einen Umsatz von 8,450 Milliarden 1 erwirtschaftet.
In unseren vier Arbeitsgebieten nehmen wir führende Marktpositionen ein und werden diese auch in Zukunft
konsequent weiter ausbauen. Dabei setzen wir besonders auf Innovationskraft und technologisches Know-how. Das
sind die Erfolgsfaktoren für unsere Produkte und Dienstleistungen auf den neuen Wachstumsmärkten der Zukunft.
Anlagenbau
Das Know-how für den Bau von schlüsselfertigen
Industrieanlagen für z. B. die Petrochemie, zur Erzeugung
von Wasserstoff und Synthesegasen, zur Erdgasbehandlung sowie für die pharmazeutische Industrie haben
nur wenige Unternehmen. Der Linde-Anlagenbau ist
internationaler Markt- und Technologieführer in vielen
wachstumsstarken Produktbereichen dieses Arbeitsgebiets. Seine Qualität und Leistungsfähigkeit sind von
den größten Industrieunternehmen weltweit gefragt.
Fördertechnik
Mit den drei Marken Linde, STILL und FIAT OM halten
wir eine internationale Spitzenposition. Jede bietet die
gesamte Palette von Staplern und Lagertechnikgeräten
sowie maßgeschneiderte Dienstleistungspakete an – ein
Programm, das auf die Anforderungen des zunehmenden
internationalen Warenverkehrs zugeschnitten ist. Unsere
Mehrmarkenstrategie zeichnet sich durch ein hohes Innovationspotenzial, ein dichtes Servicenetz und marktgerechte Lösungen für jeden Einsatzbereich der Logistik aus.
Kältetechnik
Als europäischer Marktführer in der Kältetechnik liefert Linde Kühl- und Tiefkühlmöbel für alle
Bereiche des Lebensmittelhandels. In Zukunft wird die
Nachfrage nach Tiefkühlkost weltweit weiter steigen.
Darauf sind wir gut vorbereitet. Denn wir gehören seit
jeher zu den Schrittmachern in der Kältetechnik und
setzen auch heute noch Maßstäbe mit der ständigen
Weiterentwicklung unserer Produkte und Dienstleistungen.
Technische Gase
Nach der Übernahme der schwedischen AGA AB
ist Linde in die Spitzengruppe der Gaseanbieter aufgestiegen. Wir stellen unseren Kunden eine Vielzahl
von Gasen für Anwendungen in der Industrie, in
der Medizin, beim Umweltschutz sowie in Forschung
und Entwicklung zur Verfügung. Unser gesamtes
Leistungsspektrum umfasst darüber hinaus anwendungstechnisches Know-how, Service und die für
den Gaseeinsatz benötigte Hardware.
2
Aufsichtsrat
Dr. rer. pol. Hans Meinhardt
Vorsitzender,
ehemaliger Vorsitzender des
Vorstands der Linde AG
Jakob Staub*
stellv. Vorsitzender,
Vorsitzender des Betriebsrats des
Betriebs Köln-Sürth der Linde AG
Werksgruppe Kälte- und
Einrichtungstechnik
Dr. jur. Henning Schulte-Noelle
weiterer stellv. Vorsitzender,
Vorsitzender des Vorstands der
Allianz AG
Dr. oec. Josef Ackermann
Mitglied des Vorstands der
Deutschen Bank AG
Dr. rer. oec. Karl-Hermann
Baumann
Vorsitzender des Aufsichtsrats der
Siemens AG
Dr. jur. Gerhard Beiten
Rechtsanwalt,
Mitglied des Vorstands des
Landesverbands Bayern der
Deutschen Schutzvereinigung für
Wertpapierbesitz e.V. (DSW)
Dipl.-Ök. Rüdiger Bouillon*
Abteilungsleiter im Hauptvorstand
der IG Bergbau, Chemie, Energie
Bereich Tarifpolitik-Humanisierung
Otto Forchel*
Gewerkschaftssekretär beim
Vorstand der IG Metall Frankfurt
Vorstand
Dipl.-Ing.
Klaus Heinrich Hofmann*
Leiter des Bereichs Produktion der
Linde AG Werksgruppe
Flurförderzeuge und Hydraulik
(ab 11. November 2000)
Dr. rer. nat. Wolfgang H. Jentzsch
ehemaliger stellv. Vorsitzender
des Vorstands der BASF AG
(bis 17. Mai 2000)
Hans-Dieter Katte*
Vorsitzender des Betriebsrats
des Betriebs Höllriegelskreuth der
Linde AG Werksgruppe Verfahrenstechnik und Anlagenbau
Dr. h.c. Martin Kohlhaussen
Sprecher des Vorstands der
Commerzbank AG
Dipl.-Wirtschaftsing.
Gerhard Full
Vorsitzender
Dr.-Ing. Peter Grafoner
stellv. Vorsitzender
(ab 1. September 2000)
Dr.-Ing. Aldo Belloni
Dipl.-Kfm. Hero Brahms
Dipl.-Kfm. Hubertus Krossa
Dipl.-Ing. Falko Schling
Dr.-Ing. Hans-Peter Schmohl
(ab 1. Februar 2000)
Gerold Tandler
Rainer Schmidt*
Vorsitzender des Betriebsrats des
Betriebs Hamburg der STILL GmbH
Hermann J. Strenger
Vorsitzender des Aufsichtsrats
der Bayer AG
Prof. Dr. jur. Jürgen F. Strube
Vorsitzender des Vorstands der
BASF AG
(ab 17. Mai 2000)
Dipl.-Kfm.
Otmar Zimmermann*
Leiter der Administration
Deutschland der Linde Gas AG
(bis 1. Juli 2000)
Gernot Hahl*
Vorsitzender des Betriebsrats des
Betriebs Worms der Linde Gas AG
* als Vertreter der Arbeitnehmer
Joachim Hartig*
Vorsitzender des Betriebsrats
der Betriebe Aschaffenburg
der Linde AG Werksgruppe
Flurförderzeuge und Hydraulik
Mitgliedschaften in anderen gesetzlich
zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien finden Sie auf den Seiten 74ff.
3
Bericht des Aufsichtsrats
Sehr geehrte Aktionäre,
auch im Jahr 2000 hat sich der weltweite Konjunkturaufschwung fortgesetzt. Die gute Nachfrage nach Investitionsgütern und technischen Gasen wirkte sich positiv auf den Geschäftsverlauf des Linde Konzerns aus.
Wir sind uns bewusst, dass die Anforderungen an Wirtschaftsunternehmen durch die zunehmende Globalisierung
und durch die rasche technische Entwicklung einem vielfältigen und schnellen Wandel unterworfen sind.
Die Gesellschaft versteht diese Änderungen als
Chance, die Zukunft des Unternehmens aktiv zu
gestalten, das internationale Geschäft deutlich zu verstärken und die Ertragslage nachhaltig zu verbessern.
Die strategischen Ziele sind definiert; um sie zu erreichen, hat Linde ihre Arbeitsgebiete u. a. durch Akquisitionen und Kooperationen weiter ausgebaut sowie
durch umfassende Restrukturierungsmaßnahmen
abgestützt.
Als Aufsichtsrat haben wir die Geschäftsführung
des Vorstands im vergangenen Geschäftsjahr laufend
überwacht. In den Aufsichtsratssitzungen und durch
schriftliche Berichte hat uns der Vorstand über den
Geschäftsverlauf, die wirtschaftliche Lage, wesentliche
Geschäftsereignisse sowie die Geschäftspolitik und
andere grundsätzliche Fragen der Unternehmensplanung informiert. Dies umfasste auch die Finanz-, Investitions- und Personalplanung. Außerdem stand der
Aufsichtsratsvorsitzende mit dem Vorsitzenden des
Vorstands in engem Kontakt und wurde kontinuierlich
über die wesentlichen Geschäftsvorfälle, Vorhaben
und Beschlüsse des Vorstands unterrichtet. Bei zustimmungspflichtigen Maßnahmen des Vorstands sind wir
rechtzeitig umfassend informiert worden. Nach gründlicher Prüfung und ausführlicher Erörterung haben wir
alle erforderlichen Zustimmungen erteilt.
Sitzungen und Ausschüsse
Im Geschäftsjahr 2000 fanden vier turnusmäßige
und zwei außerordentliche Aufsichtsratssitzungen
statt. Wir haben die Berichte des Vorstands eingehend
diskutiert und die Entwicklungsperspektiven und
Strategien des Unternehmens und der einzelnen Arbeitsgebiete mit dem Vorstand erörtert.
Neben der Entwicklung des laufenden Geschäfts
wurde insbesondere über wichtige geschäftliche Einzelvorgänge gesprochen. Der Stand der Integration der
AGA AB und ihrer Gesellschaften sowie die in diesem
Zusammenhang erforderlichen Restrukturierungsmaßnahmen und die Erfüllung der Auflagen der Europäischen Kommission wurden in allen Sitzungen
behandelt. Außerdem erteilten wir die erforderlichen
Zustimmungen für die im Arbeitsgebiet Technische
Gase notwendigen Investitionen und Desinvestitionen,
so u. a. für den Erwerb der restlichen Anteile an
dem niederländischen Unternehmen nv W.A. Hoek’s
Machine- en Zuurstoffabriek sowie an der PanGas,
Schweiz. Ferner haben wir dem Vorstandsbeschluss
über die Auflage eines Debt-Issuance-Programms zur
Begebung mittel- und langfristiger Schuldverschreibungen zugestimmt. Gegenstand eingehender Erörterungen waren zudem die Restrukturierungsmaßnahmen
im Arbeitsgebiet Kältetechnik zur nachhaltigen Verbesserung der Ertragslage. Im November 2000 wurde von
uns das Investitionsprogramm 2001 des Linde Konzerns genehmigt. Auf der Bilanzsitzung im März dieses
Jahres haben wir u. a. die Unternehmensplanung für
die nächsten Jahre besprochen.
Der Aufsichtsrat hat einen Ständigen Ausschuss
und den nach dem Mitbestimmungsgesetz notwendigen Vermittlungsausschuss gebildet. Der Ständige
Ausschuss beschäftigte sich in vier Sitzungen schwerpunktmäßig mit Vorstandsangelegenheiten und fasste
die entsprechenden Beschlüsse. Ausführlich hat er
die Einführung von zusätzlichen Vergütungskomponenten für die Mitglieder des Vorstands und die obersten Führungskräfte erörtert, mit denen das TopManagement an der langfristigen Wertsteigerung des
Unternehmens beteiligt werden soll.
4
Dr. Hans Meinhardt
Besetzung von Aufsichtsrat
und Vorstand
Für das Zusammentreten des Vermittlungsausschusses nach § 27 Abs. 3 MitbestG bestand kein
Anlass.
Jahres- und Konzernabschluss
Der Jahresabschluss der Linde AG, der Konzernabschluss sowie der mit dem Lagebericht der Linde AG
zusammengefasste Konzernlagebericht sind von
der durch die Hauptversammlung als Abschlussprüfer
gewählten KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft
Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
Berlin und Frankfurt am Main, geprüft und mit dem
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen
worden. Gemäß den Anforderungen des Gesetzes zur
Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich
(KonTraG) war auch das Risikomanagement-System
des Linde Konzerns Gegenstand der Abschlussprüfung.
Sämtliche Abschlussunterlagen und die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers wurden jedem Aufsichtsratsmitglied ausgehändigt und in der Bilanzsitzung
des Aufsichtsrats am 15. März 2001 umfassend behandelt. An dieser Sitzung haben auch die Wirtschaftsprüfer teilgenommen, über ihre Prüfung Bericht erstattet sowie Fragen der Mitglieder des Aufsichtsrats
beantwortet. Nach dem abschließenden Ergebnis unserer eigenen Prüfung erheben wir keine Einwendungen
und schließen uns dem Ergebnis des Abschlussprüfers
an. Den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss
der Linde AG zum 31. Dezember 2000 haben wir gebilligt; dieser ist damit festgestellt. Dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands stimmen wir zu.
Herr Dr. Wolfgang H. Jentzsch ist mit Ablauf der
Hauptversammlung am 17. Mai 2000 aus dem
Aufsichtsrat ausgeschieden. Für Herrn Dr. Jentzsch
wurde Herr Prof. Dr. Jürgen F. Strube, Vorsitzender des
Vorstands der BASF AG, von der Hauptversammlung
in den Aufsichtsrat gewählt. Ferner ist Herr Dipl.Kfm. Otmar Zimmermann am 1. Juli 2000 aus dem
Aufsichtsrat ausgeschieden. An seiner Stelle wurde
Herr Dipl.-Ing. Klaus Heinrich Hofmann, Leiter des
Bereichs Produktion der Linde AG Werksgruppe Flurförderzeuge und Hydraulik, gerichtlich zum Aufsichtsratsmitglied der Arbeitnehmer bestellt. Wir danken
Herrn Dr. Jentzsch und Herrn Zimmermann für ihre
konstruktive Mitarbeit.
Mit Wirkung vom 1. Januar 2000 haben wir die
Herren Dr. Aldo Belloni, Dipl.-Kfm. Hubertus Krossa
und Dipl.-Ing. Falko Schling, bisher stellvertretendes
Mitglied, sowie mit Wirkung vom 1. Februar 2000
Herrn Dr. Hans-Peter Schmohl zu ordentlichen Mitgliedern des Vorstands bestellt. Außerdem haben wir
Herrn Dr. Peter Grafoner, zuletzt Vorstandsvorsitzender der Mannesmann VDO AG, mit Wirkung vom
1. September 2000 zum ordentlichen Mitglied des
Vorstands bestellt und zum stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands ernannt.
Wir sprechen dem Vorstand und allen Mitarbeitern
für ihren Einsatz und ihre erfolgreiche Arbeit im abgelaufenen Geschäftsjahr Dank und Anerkennung aus.
Wiesbaden, den 15. März 2001
Für den Aufsichtsrat
Dr. Hans Meinhardt
Vorsitzender
5
Brief des Vorstandsvorsitzenden an die Aktionäre
Sehr geehrte Damen und Herren,
für Linde war 2000 erneut ein erfolgreiches Jahr: Wir haben unsere ehrgeizigen Wachstumsziele hinsichtlich
Umsatz und Ertrag erreicht. Zugleich wurde die internationale Präsenz des Konzerns deutlich verstärkt.
Dazu trug vor allem die Integration des schwedischen Gaseunternehmens AGA AB bei, die wir nach der Genehmigung durch die Europäische Kommission im Februar 2000 mit Nachdruck vorangetrieben haben.
Im Frühjahr gaben wir ein öffentliches Übernahmeangebot für die nv W.A. Hoek’s Machine- en Zuurstoffabriek (Hoek Loos) ab, zu der auch wichtige Gasegesellschaften im Südosten der USA zählen. Bis zu
diesem Zeitpunkt waren wir mit 65 Prozent an Hoek
Loos beteiligt, heute sind alle Aktien in unserer Hand.
Außerdem haben wir in der Schweiz unseren Anteil an
der PanGas auf 100 Prozent aufgestockt. Damit sind
wir in der Lage, unser Gasegeschäft strategisch neu
zu gliedern und die Synergien aus der Übernahme der
AGA besser zu nutzen.
Im Rahmen der Globalisierung wurden auch
im Weltgasemarkt verstärkt Allianzen angestrebt, die
letztlich aus wettbewerbsrechtlichen Erwägungen
nicht zustande kamen. Mit dem Erwerb der AGA konnten wir eine aktive Rolle übernehmen und uns zukünftige Wachstumschancen in neuen Absatzmärkten
wie Skandinavien sowie Nord- und Südamerika erschließen. Dies entspricht unserer strategischen Zielsetzung.
Healthcare mit vielversprechenden
Perspektiven
Unsere Schwerpunkte werden auch zukünftig
in den Wachstumsregionen Europa, Amerika sowie an
ausgewählten Standorten Asiens liegen. Darüber hinaus erweiterten wir mit der AGA unser Gaseproduktund Dienstleistungsangebot. In dem zunehmend
wichtigen Segment Medizingase ist Linde heute einer
der weltweit führenden Anbieter. Mit dem pharmazeutischen Gas INO (Inhaled Nitric Oxide) einschließlich
der dazugehörigen Therapie- und Servicemöglichkeiten
eröffnen sich für uns vielversprechende neue Perspektiven im Healthcare-Bereich. Aber auch das Industriegasegeschäft bietet weiterhin gute Entwicklungschancen. Einen wichtigen Schwerpunkt bildet dabei
das zunehmende On-site-Geschäft, vor allem im Bereich Wasserstoff. Hier zählen wir zu den wichtigsten
Gase-Anbietern und können zudem auf das führende
Know-how unseres Anlagenbaus zurückgreifen.
6
Nach einer zunächst kritischen Beurteilung erkennen mittlerweile auch die Finanzmärkte, dass wir uns
mit der AGA erfolgreich im Weltgasemarkt positioniert
haben. Unser Ziel ist es, eines der profitabelsten Gaseunternehmen der Welt zu werden. Daran wollen wir
uns messen lassen. Wir wissen, dass dies noch vieler
Anstrengungen bedarf. Deshalb arbeiten wir daran, in
allen Bereichen die Prozessabläufe zu straffen und
zu optimieren. Mit der Integration der AGA wollen wir
bei Technischen Gasen bis zum Jahr 2002 Kosteneinsparungen von 100 Millionen 1 p.a. erzielen. Damit ist
ein Abbau von rund 1.500 Arbeitsplätzen verbunden.
Ertragskraft sichert Shareholder Value
Die Internationalisierung bringt für den Linde
Konzern entscheidende Vorteile mit sich. Der wichtigste besteht in der größeren Unabhängigkeit von konjunkturellen Schwankungen der regionalen Volkswirtschaften. Zudem begleiten wir unsere global tätigen
Kunden bei ihrer Expansion in neue Märkte, gewinnen
zusätzliche Abnehmer und sichern uns so zukünftige
Absatzchancen. Der weltweite Ausbau unseres Geschäfts erfordert einen hohen Einsatz an finanziellen
Ressourcen für Investitionen, Übernahmen oder Aufwendungen zur Markterschließung. Unser Ziel ist
dabei stets eine langfristig befriedigende Kapitalrendite. Messgröße ist der „Return on Capital Employed“
(ROCE) mit angestrebten 20 Prozent für jedes Arbeitsgebiet. Alle unsere Entscheidungen werden danach
ausgerichtet. Denn für uns bedeutet Shareholder
Value auch die Verpflichtung sicherzustellen, dass der
Ausbau des Unternehmens nicht zu Lasten unserer
Ertragskraft geht. Sie ist die Voraussetzung für weiter
dauerhaftes Wachstum und unerlässlich für die
Stärkung unserer Eigenkapitalbasis. Gleichzeitig sind
wir bestrebt, den Anteil unserer Finanzverbindlichkeiten am Gesamtkapital zügig zurückzuführen und
Finanzaufwendungen zu vermindern.
Gerhard Full
Alle vier Arbeitsgebiete sind dabei, ihr weltweites
Vertriebs- und Servicenetz weiter auszubauen. Wir
wollen unseren Kunden in den wichtigen Märkten das
Know-how sowie Produkte und Dienstleistungen von
Linde zur Verfügung stellen. Hier setzen wir auch
auf strategische Partnerschaften, mit denen wir Markteintrittsbarrieren überwinden und marktspezifische
Bedürfnisse schneller abdecken können. Ein gutes Beispiel dafür ist unsere Kooperation mit Komatsu Forklift
Ltd., die wir in 2000 eingegangen sind. Sie stärkt
unsere Position in der Fördertechnik in Asien und auf
dem amerikanischen Markt. In Japan verfügen wir
jetzt über eine breitere Vertriebsorganisation. Zudem
können wir unsere Marktposition in den USA aufgrund
der erweiterten Produktpalette ausbauen. Beides
sichert unsere führende Rolle in der Fördertechnik, die
mit einem neuen Produktions- und Ergebnisrekord auf
ein sehr erfolgreiches Jahr 2000 zurückblickt.
Restrukturierung in der Kältetechnik
Weniger zufriedenstellend verlief dagegen die
Entwicklung der Kältetechnik. Deshalb haben wir in
2000 ein Restrukturierungsprogramm begonnen, das
die Kostenstruktur dieses Arbeitsgebiets um 60 Millionen 1 p. a. verbessern soll. Dazu gehören die Konzentration auf wenige große Fertigungsstandorte, die
Überprüfung sämtlicher Produktionsabläufe sowie innovative Kühl- und Tiefkühlmöbel für den Lebensmittelhandel. Diese Maßnahmen entsprechen den gewandelten Bedürfnissen der Lebensmittelketten und ihrem
veränderten Investitionsverhalten: Ihre Investitionen
verlagern sie zunehmend in die Wachstumsmärkte
Lateinamerikas und Asiens. Wir begleiten sie dorthin.
Der Anlagenbau konnte im Jahr 2000 wieder
eindrucksvolle internationale Großaufträge verbuchen,
die unsere technologische Spitzenstellung in diesem
Arbeitsgebiet erneut unterstreichen. Während viele
Anlagenbau-Unternehmen wirtschaftliche Einbußen
hinnehmen mussten, zeigte sich der Linde-Anlagenbau
in guter Verfassung. Unsere Strategie der Konzentration auf wenige, eng miteinander verknüpfte Kernbereiche ist international erfolgreich. Bei Petrochemie-,
Luftzerlegungs-, Wasserstoff- und Pharmazieanlagen
zählen wir zu den bedeutendsten Anbietern. Diese
Kernkompetenzen fördern zugleich die erfolgreiche
Stellung unseres Arbeitsgebiets Technische Gase. Insbesondere für den stark wachsenden Wasserstoffbedarf sind wir gut gerüstet.
Dieser Geschäftsbericht wird Ihnen einen umfassenden Eindruck von den vielfältigen und zukunftsweisenden Aktivitäten unseres Unternehmens vermitteln. Überall in der Welt sind Mitarbeiter von Linde
tätig. Nahezu zwei Drittel von ihnen arbeiten heute
bereits außerhalb Deutschlands. Sie alle haben Linde
zu einem Unternehmen von Weltbedeutung gemacht.
Gemeinsam mit ihnen wollen wir auch die Zukunft
bewusst und kraftvoll gestalten.
Wir sind zuversichtlich, dass wir im Jahr 2001 trotz
möglicher konjunktureller Eintrübungen unseren
Erfolgskurs beibehalten werden. Die Voraussetzungen
dafür haben wir geschaffen.
Ihr
Gerhard Full
7
Lagebericht
Konzern
Beträge in Mio. 1
2000
1999
Umsatzerlöse
8.450
6.194
Ergebnis vor Ertragsteuern
481
417
Cashflow nach DVFA/SG
999
603
Investitionen
979
885
47.126
35.597
Zahl der Mitarbeiter
Umsatzerlöse – Aufteilung nach Regionen
Deutschland
24 %
Übriges Europa
50 %
Amerika
21 %
Asien
3%
Australien
1%
Afrika
1%
Überblick
Auslandsanteil erneut gestiegen
Der Linde Konzern ist auf seinem Weg, die Chancen neuer Märkte zu nutzen und die führende Rolle in
den vier Arbeitsgebieten weltweit zu festigen, erneut
ein bedeutendes Stück vorangekommen. Ziel ist es,
das Geschäft durch internes Wachstum und Akquisitionen auch außerhalb Europas, vor allem in den Wachstumsregionen Amerika und Asien, weiter zu forcieren.
Dies ist im abgelaufenen Geschäftsjahr gelungen.
Der Gesamtumsatz stieg auf 8,450 Milliarden 1.
Davon entfielen 76 Prozent auf das Auslandsgeschäft
gegenüber 69 Prozent im Vorjahr. In Amerika nahm
der Umsatz von 643 Millionen 1 auf über 1,747 Milliarden 1 zu. Ein Erfolg, der vor allem auf die AGAÜbernahme zurückzuführen ist.
Deutliches Ergebniswachstum
Die Struktur des Linde Konzerns hat sich durch
die Konsolidierung der AGA AB wesentlich verändert. Bei einem Umsatzanstieg um 36,4 Prozent auf
8,450 Milliarden 1 nahm das Ergebnis vor Ertragsteuern von 417 Millionen 1 auf 481 Millionen 1 zu;
das ist ein Zuwachs von 15 Prozent.
8
Im operativen Bereich erhöhte sich das Ergebnis
vor Ertragsteuern dabei um 183 Millionen 1 oder
38,9 Prozent auf 653 Millionen 1. Allerdings ergaben
sich hohe, nicht operative Belastungen. Sie stiegen um
119 Millionen 1 auf 172 Millionen 1. Diese Zunahme
beruht vor allem auf Zinsen für die AGA-Finanzierung,
Vorsorge für Restrukturierungsmaßnahmen sowie
Goodwill-Abschreibungen. Ihnen standen Erträge aus
Beteiligungsveräußerungen sowie aus Grundstücksund Wertpapierverkäufen gegenüber.
Aufgrund der überproportionalen Umsatzzunahme
ging die Umsatzrendite im Konzern von 6,7 Prozent
auf 5,7 Prozent zurück. Wird dabei die Belastung
durch den Goodwill außer Acht gelassen, steigt sie auf
7 Prozent. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital verminderte sich durch die AGA-Konsolidierung und den
weiteren Ausbau aller Arbeitsgebiete von 10,2 Prozent
auf 9,8 Prozent.
Mit 274 Millionen 1 verbuchte der Konzern einen
Jahresüberschuss, der mit 5 Prozent über dem Wert
des Vorjahres von 261 Millionen 1 liegt. Dies ist auf
eine stark gestiegene Steuerquote zurückzuführen. Sie
nahm von 37,5 Prozent auf 43,0 Prozent zu, da die
Belastungen aus der Goodwill-Abschreibung steuerlich
nicht absetzbar sind. Ohne sie hätte die Steuerquote
35,2 Prozent betragen. Aus dem Jahresüberschuss
haben wir 112 Millionen 1 den Gewinnrücklagen zugeführt.
Das Ergebnis je Aktie nahm bezogen auf den
Stichtag von 2,04 1 auf 2,29 1 zu. Ohne Berücksichtigung des Goodwill beträgt es 3,18 1. Der Gewinn
je Aktie nach DVFA/SG, bei dem die Veränderung der
Kapitalstruktur nach der Kapitalerhöhung nur anteilig
berücksichtigt ist, ging gegenüber dem Vorjahr von
2,59 1 auf 2,29 1 je Aktie zurück.
Nachfrage ungebrochen
Begünstigt wurde die positive Geschäftsentwicklung des Konzerns von der hohen Nachfrage nach
Investitionsgütern sowohl in Deutschland als auch in
Europa und Übersee. Die Weltwirtschaft wies im vergangenen Jahr mit 4,5 Prozent den höchsten realen
Anstieg seit über 10 Jahren aus. Der Höhepunkt des
weltwirtschaftlichen Aufschwungs wurde jedoch im
Spätsommer mit der Abflachung der US-Konjunktur
und durch Kurseinbußen an den internationalen
Finanzmärkten überschritten. Dennoch blieb die Nachfrage nach unseren Produkten und Dienstleistungen
Umsatzerlöse nach Arbeitsgebieten
Beträge in Mio. 1
1996
1997
1998
1999
2000
662
729
904
1.117
909
2.004
2.150
2.396
2.617
2.951
554
639
784
892
935
Technische Gase
1.298
1.408
1.453
1.615
3.784
Konzern
4.500
4.881
5.490
6.194
8.450
Anlagenbau
Fördertechnik
Kältetechnik
weitgehend ungebrochen. Ursachen dafür waren das
starke Wirtschaftswachstum in Westeuropa sowie der
Exportboom des Produzierenden Gewerbes, der durch
den schwachen Eurokurs begünstigt wurde. Der Auftragseingang legte vergleichbar um 12,9 Prozent auf
9,083 Milliarden 1 zu. Mit einem Rekordauftragsbestand von 6,491 Milliarden 1 zum Jahresende sind
wir erfolgreich in das neue Jahr gestartet.
Für die Zukunft gut gerüstet
Wir arbeiten kontinuierlich am weiteren Ausbau
unserer Technologieführerschaft. In allen Arbeitsgebieten werden die Geschäftsabläufe permanent hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit und Effizienz überprüft.
Außerdem nutzen wir zunehmend die Chancen und
Möglichkeiten des Internets. Mit der Umsetzung einer
konzernweiten E-Commerce-Strategie wollen wir neue
Geschäftsmöglichkeiten erschließen.
In 2000 beliefen sich die Investitionen auf insgesamt 979 Millionen 1 und lagen damit deutlich unter
dem Vorjahr von 4,485 Milliarden 1. Diese waren insbesondere durch den Erwerb der AGA außergewöhnlich hoch.
Zum 31. Dezember 2000 waren im Konzern
47.126 Mitarbeiter beschäftigt – 11.529 mehr als im
Vorjahr. Dieser Zuwachs ist zum größten Teil auf neu
konsolidierte Gesellschaften zurückzuführen.
Anlagenbau: Fokussierung auf
Wachstumssegmente zahlt sich aus
Der Linde-Anlagenbau setzte auch 2000 seinen
Erfolgskurs fort und rechnet für die Zukunft mit einer
branchenüberdurchschnittlichen Steigerung des
Umsatzes und der Kapitalrendite.
Der Auftragseingang, wichtigster Indikator für die
gute Positionierung im Anlagenbaugeschäft, verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 16,9 Prozent
auf 1,358 Milliarden 1. Abrechnungsbedingt verminderten sich die Umsatzerlöse um 18,6 Prozent auf
909 Millionen 1.
Das operative Ergebnis (EBIT) blieb mit 39 Millionen 1 unter dem Wert des Vorjahres von 43 Millionen 1. Bezogen auf den Umsatz verbesserte sich
die Rendite jedoch von 3,8 Prozent auf 4,3 Prozent.
Mit einer neu entwickelten Spaltofengeneration,
erweiterten Verfahren für die Propylengewinnung
aus Raffinerieabgasen sowie innovativen Erdgaszerlegungsprojekten konnten wir die führende Stellung
des Arbeitsgebiets im vergangenen Jahr erneut unterstreichen.
Darüber hinaus profitierten wir als Weltmarktführer bei Wasserstoffanlagen vom wachsenden Wasserstoffbedarf, z. B. für die Verringerung von SchadstoffEmissionen.
Gute Konjunktur auch für Linde-Luftzerlegungsanlagen: Hier konnte der Auftragseingang nahezu verdoppelt werden. In Mexiko wurden die von Linde
gebauten vier größten Luftzerleger der Welt in Betrieb
genommen. Neue Anwendungsgebiete, wie die wirtschaftliche Umwandlung von Erdgas in schwefelfreien
Dieselkraftstoff, überzeugten Kunden in aller Welt
und sichern auch zukünftig eine steigende Nachfrage.
In dem wichtigen Wachstumssegment Pharmazieanlagen genießt der Konzern heute internationalen
Ruf. Namhafte Unternehmen vertrauen auf unsere
Kompetenz und beauftragen uns mit der Planung von
Anlagen zur Herstellung pharmazeutischer Wirkstoffe
oder mit dem Bau ganzer Werkskomplexe.
9
Lagebericht
Fördertechnik: Hohe Nachfrage hält
unvermindert an
Abermals wartet das Arbeitsgebiet Fördertechnik
mit neuen Rekordergebnissen auf. Innovative Produkte
und Dienstleistungsangebote, dazu die unabhängigen
Vertriebskanäle der drei Marken Linde, STILL und
FIAT OM: Das sind die entscheidenden Faktoren für
den Erfolg und die führende Rolle, die der Konzern
bei Staplern und Lagertechnikgeräten einnimmt.
Die anhaltend hohe Nachfrage nach Flurförderzeugen führte zu einem Auftragseingang, der mit
3,124 Milliarden 1 um 15,6 Prozent über dem Vorjahr
lag. Den Absatz haben wir um 14 Prozent auf
105.000 Stück gesteigert. Ein neuer Rekordwert.
Die Umsatzerlöse konnten gegenüber dem bereits
hohen Vorjahresniveau nochmals deutlich zulegen,
und zwar um 12,8 Prozent auf 2,951 Milliarden 1.
Dabei profitierten wir von der anziehenden Konjunktur in Europa, wo 89 Prozent der Umsätze in 2000
erzielt wurden. Auch das operative Ergebnis entwickelte sich erfreulich, es verbesserte sich um 12,4 Prozent
auf 244 Millionen 1.
Umsatzerlöse Inland/Ausland
Angaben in Mio. 1
1.651 1.604 1.799 1.917 2.015
10
1997
1998
1999
Für die weltweit steigende Nachfrage nach umfassenden Logistiklösungen bieten wir maßgeschneiderte Produkte und Dienstleistungen. Hierzu zählen
Nutzungsanalysen, Verfügbarkeitsgarantien oder unser
Angebot, im Auftrag des Kunden das komplette
Flottenmanagement zu übernehmen. Die Linde-Fördertechnik ist in diesem Wachstumsmarkt gut positioniert.
Kältetechnik: Mit Innovationen
neue Märkte erschließen
Als Marktführer in Europa und zweitgrößter Anbieter für gewerbliche Kühl- und Tiefkühlmöbel in der
Welt bauten wir im Berichtsjahr unsere internationale
Präsenz weiter aus. Die Umsatzerlöse stiegen um
4,8 Prozent auf 935 Millionen 1. Das Wachstum wurde vor allem durch das anziehende Geschäft in Osteuropa, Lateinamerika und Südostasien begünstigt.
Ergebnis vor Ertragsteuern
Angaben in Mio. 1
8.750
490
7.500
420
6.250
350
5.000
280
3.750
210
2.500
140
1.250
70
0
0
2.849 3.277 3.691 4.277 6.435 Ausland 1996
Der amerikanische und der asiatische Markt
gewinnen für das Arbeitsgebiet immer mehr an Bedeutung. Die Strategie, unsere Marktposition durch ein
breiteres Produktangebot und Kooperationen auszubauen, zeigt erste Ergebnisse. Der Auftragseingang
stieg in den genannten Regionen überproportional an.
2000
325
369
418
417
481
1996
1997
1998
1999
2000
Inland EBIT
Beträge in Mio. 1
2000
1999
Anlagenbau
39
43
Fördertechnik
244
217
12
30
Technische Gase
519
234
Arbeitsgebiete gesamt
814
524
Kältetechnik
Die Nachfrage blieb dagegen nahezu unverändert. Der Auftragseingang betrug 927 Millionen 1
(Vj. 929 Millionen 1). In den wichtigen westeuropäischen Ländern Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien führte der Rückgang der Investitionsvorhaben seitens der großen internationalen Lebensmittelketten zu einem deutlich verstärkten Preisdruck.
Damit waren rückläufige Margen verbunden. Das
operative Ergebnis in der Kältetechnik verringerte sich
daher von 30 Millionen 1 auf 12 Millionen 1.
Mit einem umfassenden Restrukturierungsprogramm wollen wir die Ertragskraft des Arbeitsgebiets
nachhaltig stärken. Schwerpunkt ist die Reduzierung
von Fertigungsstandorten. Weitere Effekte erwarten
wir durch die Einführung standardisierter, kostengünstiger Produkte und verbesserte Fertigungsabläufe.
Technische Gase setzt auf neue
Anwendungen
Auf vergleichbarer Basis gerechnet, stiegen die
Umsatzerlöse im zurückliegenden Jahr um 14,2 Prozent auf 3,784 Milliarden 1. Das operative Ergebnis
nahm um 18,2 Prozent auf 519 Millionen 1 zu. Bezogen auf den Umsatz verbesserte sich die Rendite von
13,3 Prozent auf 13,7 Prozent. Vor allem das Flüssigund On-site-Geschäft trugen im Industriegasebereich
zu der erfolgreichen Geschäftsentwicklung bei.
Auch die medizinischen Gase erzielten mit
450 Millionen 1 sowie einem Wachstum von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr einen beachtlichen
Erfolg.
Das Auslandsgeschäft im Arbeitsgebiet verbesserte sich um 18,9 Prozent auf 2,990 Milliarden 1.
Erfreulich verlief die Nachfrage im On-siteGeschäft: Linde-Kunden werden dabei aus eigenen
Anlagen vor Ort mit technischen Gasen versorgt. Das
große verfahrenstechnische Know-how des LindeAnlagenbaus verschafft uns in diesem Bereich immer
wieder entscheidende Vorteile. Mit zahlreichen gewonnenen Neuprojekten stellten wir unsere führende
Position eindrucksvoll unter Beweis.
Im klassischen Flaschengeschäft haben wir trotz
insgesamt schwieriger Marktbedingungen den Umsatz
gesteigert. Zuwächse erzielten wir vor allem in Osteuropa und Südamerika.
Ebenso verbuchte das Tankgeschäft einen zunehmenden Absatz. Durch die weitere Optimierung von
Distribution und Transportwegen waren die Verflüssigungskapazitäten voll ausgelastet.
Für das Arbeitsgebiet Technische Gase stehen die
Zeichen auf Wachstum. Grund dafür ist in erster Linie
die Integration des schwedischen Gaseunternehmens
AGA, die vielversprechende Synergiepotenziale freisetzt. Sie werden in den nächsten Jahren zum weiteren
Ergebnisanstieg beitragen.
Mit der Erschließung neuer Gase-Anwendungsgebiete, der Bündelung von Ressourcen sowie dem Ausbau der Service- und Vertriebsstrukturen, auch über
das Internet, werden wir zukünftiges Wachstum sicherstellen.
Als Marktführer in Europa und einer der bedeutendsten Gaseanbieter in der Welt ist der Konzern gut
gerüstet, um seine Position im Industrie- und Medizingasegeschäft weiter auszubauen. Darüber hinaus konzentrieren wir uns auf innovative Gase-Anwendungen
in der Wasserstoff-Technologie, im Halbleiterbereich
und in der Lasertechnik.
Geschäftsverlauf der Linde AG
Durch die Ausgliederung des Gasegeschäfts der
Werksgruppe Technische Gase in die Linde Gas AG
zum 1. Juli 1999 hat sich die Struktur der Linde AG
verändert. Deshalb fehlen im Berichtsjahr die Umsatzerlöse dieser Werksgruppe in der Linde AG, die im
Vorjahr noch 265 Millionen 1 betragen hatten. In der
Werksgruppe Verfahrenstechnik und Anlagenbau
sind abrechnungsbedingt 197 Millionen 1 geringere
11
Lagebericht
Umsatzerlöse erzielt worden. Die Realisierung der
Umsätze ist dort stark abhängig von der Fertigstellung
und Abnahme der über mehrere Jahre laufenden Großprojekte. Insgesamt kam es bei der Linde AG zu einem
Umsatzrückgang von 18,4 Prozent auf 1,809 Milliarden 1. Nach einer Verminderung des Bestands an
fertigen und unfertigen Erzeugnissen wurde eine
Gesamtleistung von 1,765 Milliarden 1 erzielt.
Das Beteiligungsergebnis nahm von 117 Millionen 1 auf 242 Millionen 1 zu. Davon stammen
153 Millionen 1 von der Linde Gas AG. Insgesamt
erzielte die Linde AG ein Ergebnis vor Ertragsteuern
(EBT) von 222 Millionen 1 und damit 12,7 Prozent
mehr als im Vorjahr.
Nach Abzug der Ertragsteuern von 61 Millionen 1
verbleiben ein Jahresüberschuss und Bilanzgewinn von
161 Millionen 1. Die Anzahl der dividendenberechtigten Stückaktien blieb mit 119.262.134 unverändert
zum Vorjahr. Dies ermöglicht die Ausschüttung einer
Dividende von 1,13 1 und einer Sonderdividende
von 0,22 1 je Aktie. Damit wird das mit 45 Prozent
Körperschaftsteuer belastete Eigenkapital an die
Aktionäre ausgeschüttet.
Die Bilanzsumme der Linde AG hat sich nur
geringfügig um 4,0 Prozent auf 7,126 Milliarden 1
erhöht. Die Mittel aus der Begebung einer festverzinslichen Anleihe in Höhe von einer Milliarde 1 durch die
Linde Finance B.V., Niederlande, nutzten wir zur Rück-
750
600
Abschreibungen
450
300
150
0
1996
1997
1998
12
1999
2000
Die Hauptversammlung hat im Mai 2000 die
Schaffung eines genehmigten Kapitals in Höhe von insgesamt 120 Millionen 1 sowie eines bedingten Kapitals
in Höhe von 50 Millionen 1 beschlossen. Außerdem
hat die Hauptversammlung die Gesellschaft ermächtigt,
bis zum 16. November 2001 eigene Aktien bis zu zehn
von Hundert des Grundkapitals zu erwerben.
Die Linde AG beschäftigte zum Jahresende 2000
9.705 Mitarbeiter, 99 weniger als ein Jahr zuvor.
Vorschlag zur Gewinnverwendung
Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, den
Bilanzgewinn von 161.003.881 1 zur Ausschüttung
einer Dividende von 1,13 1 je Stückaktie sowie für eine
Sonderausschüttung von 0,22 1 je Stückaktie auf die
119.262.134 dividendenberechtigten Stückaktien zu
verwenden.
Der zur Anrechnung oder Vergütung von Körperschaftsteuer berechtigte Aktionär erhält damit zusammen mit der Steuergutschrift eine Bruttodividende
von 1,93 1 je Aktie.
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen
Angaben in Mio. 1
Zugänge
führung von Bankkrediten. Dadurch verminderten sich
die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten zum
Jahresende um 756 Millionen 1, während die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
um 911 Millionen 1 anstiegen. Der Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme ist mit 50,1 Prozent
nahezu unverändert zum Vorjahr.
Risikomanagement
Integrierter Bestandteil der
Geschäftsprozesse
Die vier Arbeitsgebiete des Linde Konzerns sind
weltweit aktiv und unterschiedlich ausgerichtet.
Während der Anlagenbau Einzel-Projektgeschäfte mit
mehrjährigen Durchlaufzeiten abzuwickeln hat,
beschäftigen wir uns in der Förder- und Kältetechnik
überwiegend mit Serienprodukten des Investitionsgüterbereichs. Technische Gase wiederum betreibt das
Geschäft mit Industriegasen und Healthcare-Produkten. Dies erfordert differenzierte Systeme für den
Umgang mit Risiken. Das Risikomanagement ist
untrennbarer Bestandteil unserer Geschäftsprozesse
und Unternehmensentscheidungen.
Unsere Risikopolitik ist darauf ausgerichtet,
Risiken gezielt zu begrenzen. Es ist unsere Strategie,
vorhandene Chancen optimal auszuschöpfen und
Risiken nur dann einzugehen, wenn wir im Gegenzug
mit nachhaltigen Wertsteigerungen rechnen können.
Die Grundsätze für das Risikomanagement sind in
einem Leitfaden konzernweit festgelegt. Er enthält die
Vorgaben für die Erfassung, Bewertung und das
Reporting von Risiken. In allen Unternehmenseinheiten wurden Verantwortliche für das Risikomanagement bestimmt. Neben einer Sofortberichterstattung
bei plötzlicher Veränderung der Risikosituation haben
wir eine vierteljährliche Berichterstattung eingeführt.
Zur Bewertung der Risiken sind Schwellenwerte für
Risikohöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit definiert.
Status- und Kennzahlenberichte sowie kurz- und
mittelfristige Planungen liefern uns ein konkretes Bild
über Veränderungen des geschäftlichen Umfelds
und alle wesentlichen unternehmensinternen Einflussgrößen. Damit können Risiken bei Linde besser erkannt
und analysiert werden. Markt- und Wettbewerbsuntersuchungen ergänzen diese Berichterstattung. Bei
einzelnen Projekten, wie z. B. bei Investitionsentscheidungen, werden spezielle Methoden zur Bestimmung
des Risikos verwendet.
Zur Absicherung von Zins-, Währungs- und Preisänderungsrisiken werden auch derivative Finanzinstrumente in Form von Termin- und Optionsgeschäften
sowie Swaps eingesetzt. Detaillierte Richtlinien regeln
Handel, Abwicklung, Buchung und Controlling. Sämtliche derivative Instrumente werden nur mit Banken
erstklassiger Bonität im Rahmen festgelegter Limits
abgeschlossen und dienen neben Absicherungszwecken der Optimierung der Finanzierung.
Finanzielle Folgen von Haftungsrisiken und Vermögensschäden sind weitgehend durch Versicherungen
abgedeckt, deren Deckungsumfang regelmäßig überprüft wird.
Besonderen Wert messen wir einem ausgeprägten
Bewusstsein für das Erkennen und die Vermeidung
von Risiken bei. Das Management der Unternehmenseinheiten ist aufgefordert, die Mitarbeiter immer
wieder für Risiken zu sensibilisieren.
Identifizierte Risiken sowie die innerhalb des
Strategie-, Planungs- und Budgetierungsprozesses festgelegten Maßnahmen werden von den verantwortlichen Mitarbeitern kontinuierlich überwacht.
Die interne Revision überprüft regelmäßig die
Angemessenheit und Effizienz der Arbeitsabläufe und
die Sicherheit der verwendeten Systeme im In- und
Ausland. Darüber hinaus werden spezielle Prüfungen
über die Umsetzung des Leitfadens zum Risikomanagement vorgenommen. Die interne Revision ist nicht
weisungsgebunden und kann ihre Aufgaben unabhängig vom operativen Geschäft wahrnehmen.
Das Risikomanagement-System wurde zudem von
den Abschlussprüfern im In- und Ausland untersucht.
Geschäftsrisiken
Die internationale Präsenz birgt für Linde nicht
nur Chancen, sondern auch Risiken. Die konjunkturelle
Entwicklung der Volkswirtschaften in den relevanten
Märkten ist nur schwer kalkulierbar. Darüber hinaus
führen die zunehmende Globalisierung und fortschreitende Dynamisierung des Wettbewerbs zu wachsender
Wettbewerbsintensität und schärfer werdendem Preisdruck. Das zeigt sich vor allem in der Kältetechnik.
Hier üben die Auftraggeber der Lebensmittelbranche
durch weltweite Zusammenschlüsse eine immer stärkere Einkaufsmacht aus. Auf diese Entwicklung haben
wir mit einem umfassenden Restrukturierungsprogramm reagiert.
13
Lagebericht
Im Anlagenbau werden Projekte aufgrund der
steigenden Auftragsgrößen zunehmend gemeinsam
mit Partnern abgewickelt und durch ein straffes Risikound Kostenmanagement begleitet. In der Fördertechnik führt der Kampf um Marktanteile zu einem anhaltenden Preisdruck. Dem tragen wir durch Rationalisierungsmaßnahmen und verstärkten Aktivitäten bei
der Entwicklung kostengünstiger neuer Geräte und
Komponenten Rechnung. Bei den Technischen Gasen
wird der strukturelle Rückgang des Flaschengeschäfts
durch ein deutlich zunehmendes Flüssig- und On-siteGeschäft kompensiert.
Nach dem Erwerb der AGA haben sich die Kreditverbindlichkeiten erhöht. Durch Ertragsverbesserungen
und Zurückhaltung bei den Investitionen wollen wir
einen freien Cashflow erwirtschaften, der zur Rückführung der Kredite eingesetzt wird. Mögliche Zinsrisiken werden durch derivative Finanzinstrumente
abgesichert. Auch Währungsrisiken, denen wir aufgrund unserer weltweiten Geschäftstätigkeit ausgesetzt sind, begegnen wir in angemessenem Umfang
durch den Abschluss von Termin- und Optionsgeschäften. Kapitalinvestitionen in Schwellen- und Entwicklungsländern sind in der Regel durch Bundesbürgschaften abgesichert.
Personalrisiken
Die positive Entwicklung des Linde Konzerns
hängt in starkem Maße von der Qualifikation unserer
Mitarbeiter ab. Wachsende Anforderungen an die
Entwicklung neuer Produkte, zunehmend komplexere
organisatorische Abläufe sowie der internationale
Ausbau machen es erforderlich, verstärkt qualifizierte
Mitarbeiter in den jeweiligen Regionen einzustellen
und an das Unternehmen zu binden. Um Personalrisiken zu begrenzen, pflegen wir auch enge Kontakte zu
den Universitäten und gestalten attraktive, wettbewerbsfähige Vergütungssysteme und Weiterbildungsmaßnahmen.
Im Berichtszeitraum hat sich die Risikolage nicht
wesentlich verändert. Aus heutiger Sicht sind auch für
die Zukunft keine Risiken zu erkennen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten.
14
Ausblick
Seit Jahresbeginn 2001 haben sich die Unsicherheiten hinsichtlich der Weltwirtschaftsentwicklung
erhöht. Die Anzeichen nehmen zu, dass sich die Konjunktur in den USA stärker als bisher erwartet verlangsamen könnte. Ein Übergreifen auf andere Wirtschaftsräume und damit eine gewisse Abschwächung
der Weltkonjunktur ist nicht mehr ganz auszuschließen.
Dagegen sind die wirtschaftlichen Fundamentaldaten des Euroraums weiterhin günstig. Die Konjunktur in Europa wird in erster Linie von binnenwirtschaftlichen Faktoren getragen. Zwar hat sich in der zweiten
Jahreshälfte 2000 das reale Wachstum in Europa
etwas verlangsamt, doch tragen die hohen Kapazitätsauslastungen und eine stärkere Verbrauchernachfrage
weiterhin zu einem stabilen Wachstum bei.
Der Linde Konzern ist gut aufgestellt. Mit unseren
Arbeitsgebieten in wichtigen Zukunftsbranchen und
-regionen werden wir auch im laufenden Jahr Umsatz
und Ertrag steigern. Die Erfolgsfaktoren sind effizientes Kostenmanagement sowie anspruchsvolle Technologien, Produkte und Dienstleistungen.
Mit der Fokussierung auf die Wachstumssegmente
Petrochemie, Wasserstoff und Luftzerlegung sowie auf
Pharmazieanlagen wird der Anlagenbau im laufenden
Geschäftsjahr den Umsatz deutlich steigern. Dabei
kommt auch ein Großauftrag in Malaysia zur Abrechnung. Da wir ihn als Generalunternehmer mit Partnern
ausführen, weist er eine niedrige Umsatzrendite aus.
Das Ergebnis des Arbeitsgebiets wird unter dem Wert
des Vorjahres liegen.
Die gute Entwicklung in der Fördertechnik wird
sich auch 2001 fortsetzen. Innovative Logistikkonzepte sind für viele Unternehmen ein wichtiger Beitrag
zur Kostensenkung und zur Optimierung von Fertigungs- und Vertriebsabläufen. Wir profitieren von dem
wachsenden Bedarf und bieten mit unseren Marken
Linde, STILL und FIAT OM entsprechende Lösungen
und Dienstleistungen an. Die hohe Nachfrage nach
Staplern und Lagertechnikgeräten in Europa wird
anhalten und maßgeblich zum erwarteten Umsatzanstieg in der Fördertechnik beitragen. Der Ausbau des
Entwicklungs- und Fertigungsverbunds, erhöhte Kapazitätsauslastungen sowie Einsparungen im Einkauf
werden das Ergebnis weiter deutlich ansteigen lassen.
Angesichts veränderter Marktbedingungen werden
wir die Restrukturierungsanstrengungen in der Kältetechnik verstärken. Ziel ist eine nachhaltige Verbesserung der Ertragssituation. Um die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu festigen, wird sich das Arbeitsgebiet auf wenige Fertigungsstandorte mit hoher Auslastung konzentrieren. Wegen der zurückhaltenden
Investitionsneigung des Lebensmittelhandels erwarten
wir für 2001 keine wesentliche Umsatzsteigerung.
Die Ertragslage wird sich gegenüber dem Vorjahr erheblich verbessern.
Vermögenslage
Die Bilanzsumme des Linde Konzerns hat sich vor
allem aufgrund der erstmaligen Konsolidierung der
AGA um 2,672 Milliarden 1 auf 11,675 Milliarden 1
erhöht. Insgesamt nahm das Anlagevermögen von
6,282 Milliarden 1 auf 7,936 Milliarden 1 zu. Das
Umlaufvermögen stieg um 1,000 Milliarden 1 auf
3,695 Milliarden 1.
Für den Ausbau der Konzernaktivitäten haben wir
Investitionen in Höhe von 979 Millionen 1 getätigt.
Einschließlich der Goodwill-Amortisation standen
ihnen Abschreibungen von 677 Millionen 1 sowie
Abgänge von 71 Millionen 1 gegenüber. Durch Währungsveränderungen und andere Anpassungen stieg
das Anlagevermögen um 20 Millionen 1.
Technische Gase wird 2001 seine Führungsrolle
in Europa weiter ausbauen und gleichzeitig seine Position im Weltgasemarkt stärken. Durch die Synergieeffekte im Rahmen der AGA-Integration wird das Ergebnis deutlich steigen: Entscheidende Faktoren sind
u. a. die effizientere Nutzung der Produktions- und
Distributionskapazitäten und ein umfangreiches
Kostensenkungsprogramm. Damit ist Technische Gase
auf dem besten Weg, eines der profitabelsten Gaseunternehmen der Welt zu werden. In den USA, dem
nach Europa wichtigsten Gasemarkt, wird Linde seine
Marktposition regional stärken. Das wachsende
On-site- und das Healthcare-Geschäft werden einen
wichtigen Anteil am Umsatzanstieg haben.
Saldiert mit erhaltenen Anzahlungen nahmen die
Vorräte um 248 Millionen 1 auf 814 Millionen 1 und
die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um
32 Prozent auf 1,734 Milliarden 1 zu. Dieser Zuwachs
beruht im wesentlichen auf der erstmaligen Konsolidierung der AGA. Bei den Vorräten wirkten sich außerdem
höhere Bestände im Anlagenbau aus.
Weiteres Ergebniswachstum in 2001
Die liquiden Mittel im Konzern betrugen 521 Millionen 1 gegenüber 398 Millionen 1 im Vorjahr.
Für das laufende Jahr erwarten wir vor allem in
Europa eine anhaltend gute Nachfrage. Das Geschäft
in Nordamerika gewinnt für Linde zunehmend an
Bedeutung. Daher wird sich der erwartete Rückgang
der Konjunktur in den USA bremsend auf Umsatz und
Ergebnis auswirken. Wir rechnen in diesem Jahr mit
einer Umsatzsteigerung im Konzern um 8 Prozent auf
über 9 Milliarden 1 und einer Ergebnisverbesserung,
die über die Umsatzzunahme hinausgeht.
Wir werden alles daran setzen, diese Ziele zu erreichen und möglichst zu übertreffen.
Das Eigenkapital erhöhte sich um 75 Millionen 1
auf 4,131 Milliarden 1. Die Gewinnrücklagen nahmen
um 152 Millionen 1 und der Bilanzgewinn (Dividendenbetrag) um 26 Millionen 1 zu. Der Ausgleichsposten für Fremdanteile ging um 104 Millionen 1
zurück. Ursache ist der Erwerb der restlichen Anteile
von Hoek Loos und PanGas.
Insgesamt verminderte sich der Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme von 45,1 Prozent auf
35,4 Prozent.
Aufgrund des erweiterten Geschäftsumfangs
nahmen die Rückstellungen um 804 Millionen 1 zu.
Hierin ist auch eine Vorsorge für Restrukturierungsmaßnahmen in Höhe von 120 Millionen 1 enthalten.
Der Betrag von 2,219 Milliarden 1 trägt allen erkennbaren Risiken Rechnung.
15
Lagebericht
Zur Refinanzierung der anlässlich des AGAErwerbs aufgenommenen Bankkredite haben wir im
Rahmen eines Debt Issuance Programme eine siebenjährige Euroanleihe in Höhe von 1 Milliarde 1 und im
Anschluss daran weitere Kapitalmarktpapiere (Notes)
in Höhe von insgesamt 366 Millionen 1 erfolgreich
platziert.
Im Geschäftsjahr 2000 haben wir die Umsatzerlöse um 36,4 Prozent auf 8,450 Milliarden 1 gesteigert. Ein Zuwachsanteil von 30,3 Prozent entfällt
dabei auf die erstmalige Einbeziehung der AGA.
Die Finanzschulden erhöhten sich, insbesondere
durch die Einbeziehung der bei AGA bestehenden Kredite, um 1,440 Milliarden 1 auf 4,180 Milliarden 1.
Material- und Personalaufwand nahmen unterproportional zum Umsatz um 31,1 Prozent auf 3,986 Milliarden 1 bzw. um 34,1 Prozent auf 2,223 Milliarden 1 zu.
Ertragslage
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen betrugen 570 Millionen 1 und die Goodwill-Amortisation 107 Millionen 1.
In den sonstigen betrieblichen Erträgen von
274 Millionen 1 (Vj. 187 Millionen 1) sind wie in den
Vorjahren auch Erträge aus Anlageabgängen sowie
Fondsausschüttungen enthalten.
Insbesondere durch die Ausweitung des Geschäfts
sowie einen höheren anteiligen Gaseumsatz sind die
sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 973 Millionen 1 auf 1,544 Milliarden 1 angewachsen.
Aufgrund von Zinsbelastungen, die vor allem im
Zusammenhang mit dem Erwerb der AGA stehen,
nahm der negative Finanzsaldo um 166 Millionen 1
auf 187 Millionen 1 zu.
Ertragslage
2000
Mio. 1
Umsatzerlöse
Bestandsveränderungen und Eigenleistungen
8.450
Mio. 1
%
6.194
419
66
Gesamtleistung
8.869
100,0
6.260
100,0
Materialaufwand
3.986
45,0
3.040
48,6
Personalaufwand
2.223
25,1
1.658
26,5
677
7,6
316
5,0
– 1.502
– 16,9
– 829
– 13,2
Ergebnis vor Ertragsteuern
481
5,4
417
6,7
Ertragsteuern
207
2,3
156
2,5
Jahresüberschuss
274
3,1
261
4,2
Abschreibungen
Saldo aus verschiedenen Aufwendungen und Erträgen
16
%
1999
Investitionen
Kapitalflussrechnung (verkürzt)
Beträge in Mio. 1
2000
1999
Cashflow
+ 999
+ 603
(1999 inkl. Währungseinfluss)
– 261
– 191
Nettoinvestitionen
– 908
– 4.445
–6
+ 3.752
– 176
– 281
Veränderung Nettoumlaufvermögen
Finanzierung inkl. Dividendenzahlungen
Veränderung der liquiden Mittel
Das Ergebnis vor Ertragsteuern erhöhte sich um
15 Prozent auf 481 Millionen 1.
Die Umsatzrendite verminderte sich von 6,7 Prozent auf 5,7 Prozent. Ohne Goodwill-Belastung beträgt
die Umsatzrendite 7 Prozent.
Die Ertragsteuerquote stieg von 37,5 Prozent
auf 43,0 Prozent. Ohne die steuerlich nicht absetzbare
Goodwill-Amortisation wäre sie auf 35,2 Prozent zurückgegangen. Der Jahresüberschuss nahm einschließlich Goodwill um 5 Prozent auf 274 Millionen 1 und
ohne um 46 Prozent auf 381 Millionen 1 zu.
Kapitalflussrechnung
Bei der Kapitalflussrechnung wurden im Jahr
2000 die Änderungen des Konsolidierungskreises
sowie Währungseinflüsse eliminiert. Der Cashflow
stieg um 396 Millionen 1 auf 999 Millionen 1.
Aufgrund der Ausweitung des Geschäfts wurden
261 Millionen 1 im Nettoumlaufvermögen gebunden.
Für Investitionen haben wir netto 908 Millionen 1
aufgewendet. Zur Finanzierung war ein Abbau der
liquiden Mittel um 176 Millionen 1 erforderlich.
Linde hat im Berichtsjahr 979 Millionen 1 investiert (Vj. 4,485 Milliarden 1). Davon entfielen 756
Millionen 1 (Vj. 739 Millionen 1) auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen sowie 223 Millionen 1 (Vj. 3,746 Milliarden 1) auf Finanzanlagen.
Im Fokus unserer Investitionen lag in 1999 der
Erwerb des schwedischen Gaseunternehmens AGA mit
3,600 Milliarden 1. Im Berichtsjahr reduzierten wir
die Investitionstätigkeit wie geplant. Die Investitionen
in Sachanlagen sanken gemessen am Umsatz von
11,9 Prozent auf 8,9 Prozent. Sie werden in den Folgejahren weiter sinken, weil wir bereits in den Vorjahren
mit hohen Vorleistungen die Grundlage für unser
weiteres Wachstum geschaffen haben.
Bei den Investitionen der Arbeitsgebiete stand im
Berichtsjahr die Stärkung der Ertragskraft im Vordergrund. Dazu passten wir unsere Produktionskapazitäten an die jeweilige Nachfrage an. Weitere Maßnahmen dienten der Optimierung von Einrichtungen und
Maschinen, zur Markteinführung neuer Produkte, der
Rationalisierung von Produktionsbereichen und der
Straffung von Arbeitsprozessen.
Am Standort Deutschland nahmen die Investitionen weiter ab und hatten mit 176 Millionen 1 einen
Anteil von 18,0 Prozent am gesamten Investitionsvolumen. An den ausländischen Standorten, deren Zahl
hauptsächlich durch die Übernahme der AGA erheblich
zugenommen hat, investierten wir 803 Millionen 1.
Die Schwerpunkte der Investitionsprojekte lagen
mit 79 Prozent im Arbeitsgebiet Technische Gase
sowie mit 17,6 Prozent in der Fördertechnik.
Die Investitionen im Arbeitsgebiet Technische
Gase in Höhe von 773 Millionen 1 konzentrierten sich
im wesentlichen auf On-site-Anlagen zur Direktbelieferung unserer Kunden.
Für die Versorgung unserer Kunden Bayer AG
in Brunsbüttel, Wacker Chemie GmbH in Burghausen
und Butachimie in Frankreich erstellten wir drei
Steamreformer-Anlagen für die Erzeugung von Wasserstoff.
17
Lagebericht
Investitionen
Aufteilung nach Regionen
Angaben in Mio. 1
2000
Deutschland
250
1999
2000
Übriges Europa
Amerika
Asien
1999
0%
10 %
20 %
30 %
40 %
50 %
26
59
1999
2000
188
151
1999
2000
572
403
1999
2000
177
Australien/Afrika
16
In der Gießerei Weilbach errichteten wir den Rohbau für die spanende Fertigung von Gegengewichten.
Künftig werden wir von dort aus komplette einbaufertige Module direkt an die Montagebänder liefern.
Im Werk Linde-FH, Aschaffenburg, haben wir im
Hydraulikbereich und in der Staplerproduktion wesentliche Rationalisierungsvorhaben realisiert, wie beispielsweise eine Tandem-Schweißanlage für den Rahmenbau. Ein neues automatisches Kleinteilelager
dient der besseren Teileversorgung.
22
60 %
Außer dem weiteren Auf- und Ausbau des On-siteGeschäfts haben wir auch im Jahr 2000 wieder erhebliche Beträge in die Distribution von Flaschen- und
Flüssigprodukten investiert.
Weitere Mittel flossen in die Modernisierung unserer Gase- und Füllwerke in Osteuropa.
Für den eigenen Lieferbedarf haben wir an mehreren Standorten Luftzerlegungsanlagen in Betrieb
genommen. Bei der Linde Gáz Magyarország RT in
Ungarn und bei der Linde Sogás, LDA in Portugal
erstellten wir neue Anlagen zur Gewinnung von Sauerstoff, Stickstoff und Argon.
Prozessoptimierung in der Fördertechnik
Die Fördertechnik investierte im Berichtsjahr
172 Millionen 1.
In allen Werken des Arbeitsgebiets haben wir
Rationalisierungsvorhaben zur Prozess- und Kostenoptimierung durchgeführt. Die Investitionen dienten zugleich der Vorbereitung für einen Serienanlauf
einer innovativen Staplerbaureihe.
18
Die Linde-FH-Gruppe hat ihr im vergangenen
Jahr erworbenes Werk in Merthyr Tydfil, Wales, bezogen. Hier werden auf einer Grundfläche von knapp
20.000 m2 Groß- und Containerstapler produziert.
Gegenüber dem alten Standort haben wir die Abläufe
deutlich verkürzt und den Materialfluss gestrafft.
Damit können wir der wachsenden Kundennachfrage
schneller entsprechen. Insgesamt war eine Investition
von über 12 Millionen 1 erforderlich.
Die STILL GmbH hat am Standort Hamburg den
Ausbau und die Neustrukturierung der Fertigung planmäßig fortgeführt. Ziele des Projekts sind die Optimierung der logistischen Abläufe und die Erhöhung der
Flexibilität der Produktion. Dazu haben wir im ersten
Schritt den Rahmenbau in Betrieb genommen.
FIAT OM Carrelli Elevatori S.p.A. investierte in ein
neues Servicezentrum in Mailand und hat die Fertigung in Bari neu strukturiert.
Das Arbeitsgebiet Kältetechnik konzentrierte
seine Investitionen von 30 Millionen 1 auf die Rationalisierung der Blechbearbeitung sowie des Materialflusses in den Hauptwerken. Außerdem wurde die
neue Produktionsstätte des Tochterunternehmens
Seral do Brasil S.A. Mitte 2000 in Betrieb genommen,
die verkehrsgünstig in der Nähe von São Paulo liegt.
Die Produktion von Blechteilen haben wir auf
den zukünftigen Bedarf an Kühlmöbeln und Ladenbau
ausgerichtet. Zusätzlich wurde eine moderne Pulverlackieranlage installiert. Mit ihr kann eine spezielle
Farbgebung auch in kleinen Stückzahlen realisiert werden. Daher können wir nun noch flexibler auf Kundenwünsche eingehen.
In unserem deutschen Werk Bad Hersfeld, dem
Competence Center für Ladenbau, haben wir den
Bereich der Großserienteile technologisch verbessert.
Eine Maßnahme, die uns im Wettbewerbsvergleich
ein gutes Stück nach vorne bringt.
Neue Wärmetauscherfertigung
Mit Investitionen von insgesamt 21 Millionen 1
hat der Anlagenbau das Projekt „Plattenwärmetauscher großer Abmessungen“ abgeschlossen. Der im
Vorjahr zu diesem Zweck installierte Vakuum-Lötofen
läuft inzwischen im Serienbetrieb. Im Werk Schalchen
haben wir einen Portalschweißautomaten für die
Wärmetauscherfertigung in Betrieb genommen.
Die Linde-KCA-Dresden GmbH (LKCA) hat mit
ihrem neuen Entwicklungs- und Projektierungszentrum
ihre Wettbewerbsposition für die Planung von Pharmazieanlagen deutlich verbessert.
Forschung und Entwicklung
Kernaufgabe unserer Forschung und Entwicklung
ist es, den zukünftigen Unternehmenserfolg durch
Innovationen zu sichern. Linde hat im Geschäftsjahr
2000 den Aufwand für Forschung und Entwicklung
erhöht und den Entwicklungsverbund weiter ausgebaut – sowohl innerhalb des Unternehmens als auch
mit Lieferanten und Geschäftspartnern.
Im Konzern nahmen die Aufwendungen für
Forschung und Entwicklung um 39 Millionen 1 auf
182 Millionen 1 zu. Der Anteil am Umsatz betrug
2,2 Prozent und blieb im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Die Summe enthält keine auftragsbezogenen
Entwicklungsarbeiten im Arbeitsgebiet Anlagenbau.
Weltweit arbeiteten im Jahresdurchschnitt rund
1.500 Mitarbeiter an 14 Standorten in der Forschung
und Entwicklung. Die eigene Kompetenz stärken
wir durch aktives Wissensmanagement, ergänzt durch
Kooperationen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen wie auch mit Systemlieferanten.
Im Berichtsjahr meldete Linde 255 Erfindungen
zum Patent an. Damit waren unsere Technologien
am Ende des Geschäftsjahres 2000 durch insgesamt
1.712 erteilte Patente geschützt.
Flüssigwasserstoff für Fahrzeuge
Investitionen nach Arbeitsgebieten
Beträge in Mio. 1
2000
1999
Anlagenbau
21
37
Fördertechnik
172
241
Kältetechnik
30
50
Technische Gase
773
557
Sonstige/Konsolidierung
– 17
–
Konzern
979
885
Wegweisende Linde-Patente gibt es bei Fahrzeugen mit Wasserstoffantrieb. In diesem Zukunftsmarkt
konnten wir unsere führende Position als Komplettausrüster – von der Wasserstofferzeugung über die Distribution bis hin zu den Fahrzeugausrüstungen – ausbauen. So erhielt Linde ein Patent für einen Verdampfer, der für den Fahrbetrieb mit Flüssigwasserstoff
notwendig ist und den Wirkungsgrad der Fahrzeuge
erheblich verbessert. Ein weiteres Patent betrifft einen
speziellen Speichertank für verflüssigten Wasserstoff,
der die Reichweite der Fahrzeuge deutlich erhöht.
Im Arbeitsgebiet Anlagenbau haben wir nach
mehr als zweijähriger Aufbau- und Erprobungsarbeit
ein umfangreiches datenbankgestütztes Wissensmanagement eingeführt, das als Basis für ein konzernweites
System dient. Neuentwicklungen fließen im Anlagenbau unmittelbar in technisch sehr anspruchsvolle und
innovative Kundenaufträge ein. Dazu verfügt Linde
mit der Entwicklung von Anlagenkomponenten in
eigenen Produktionsstätten über ein wertvolles inter-
19
Lagebericht
disziplinäres Know-how. Beispielsweise lieferten wir
auf dem expandierenden Markt für verflüssigtes Erdgas neuartige, gewickelte Wärmetauscher.
Vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt
erhielt Linde den Auftrag über eine Brennstoff-Armatur sowie superisolierte Flüssigwasserstoff-Tanks für
den Raketen-Teststand der ARIANE 5, der Trägerrakete
der europäischen Forschungs- und Kommunikationssatelliten.
In der chemischen Industrie gewinnt die Erzeugung von Synthesegas, einem Gemisch aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid, in großvolumigen Anlagen
zunehmend an Bedeutung. Der Linde-Anlagenbau
entwickelte ein Verfahren mit einem Reaktor/BrennerSystem, das sich durch hohe Effizienz, Anlagenverfügbarkeit und Betriebssicherheit auszeichnet. Diese
Technologie wird große Vorteile bei der Realisierung
von On-site-Projekten in Zusammenarbeit mit der
Linde Gas AG bieten, bei denen hohe Konzentrationen
an Kohlenmonoxid verlangt werden.
Wichtige Synergie-Effekte zwischen den Arbeitsgebieten Anlagenbau und Technische Gase zeigten sich
auch in Projekten im Bereich der Wasserstoff-Technologie: So konnte Linde gemeinsam mit der MAN AG und
der Siemens AG einen Brennstoffzellenbus entwickeln,
der bereits in Erlangen im Einsatz ist. Ein weiterer, mit
Wasserstoff angetriebener Brennstoffzellenbus wird im
Frühjahr 2001 in Berlin den Linienbetrieb aufnehmen.
Zusätzlich wird Linde die Wasserstoff-Tankstelle für die
Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) errichten.
Textilreinigung mit Gasen
Auch in verbrauchernahen Projekten ist Linde
engagiert: Chemische Reinigungen für Textilien verwenden heute oft giftige oder die Umwelt belastende
Lösungsmittel. Wir werden in Kürze ein Verfahren
auf den Markt bringen, bei dem diese Lösungsmittel
durch verflüssigtes Kohlendioxid ersetzt werden.
Für spezielle Anwendungen im Gesundheitswesen,
etwa für die Behandlung von Atemfehlfunktionen bei
Neugeborenen, wurde die INO-Therapie mit inhaliertem Stickstoffmonoxid entwickelt. Die amerikanische
Arzneimittelbehörde FDA hat diese Therapie in 2000
für den Vertrieb in den USA freigegeben. Im laufenden
Jahr konzentrieren sich unsere Forschungs- und Entwicklungs-Anstrengungen auf die Einführung der INOTherapie auch in Europa. Darüber hinaus untersuchen
wir weitere Anwendungsgebiete für dieses Gas.
20
Stapler mit Brennstoffzelle
Das Arbeitsgebiet Fördertechnik sorgte für einen
höheren Kundennutzen in der Anwendungsbreite der
Ergonomie und der Wirtschaftlichkeit. Ein Schwerpunkt lag in der umweltbewussten Nutzung von Energie. So haben wir alle neu entwickelten Elektrofahrzeuge mit Fahr- und Hubsteuerungen ausgestattet, die
eine effektive Rückgewinnung von Energie und feinfühliges Manövrieren ermöglichen.
Auch bei verbrennungsmotorischen Staplern
haben wir neue Projekte initiiert, um den Energieverbrauch zu senken und die verschärften Abgasnormen,
die ab 2003 in Kraft treten werden, zu erfüllen.
Der weltweit erste Gabelstapler mit Brennstoffzellen-Antrieb basiert auf einem Elektrostapler von Linde.
Seine Energie bezieht der Prototyp aus einer Brennstoffzelle mit einer Leistung von 10 kW, welche die
herkömmliche Batterie ersetzt.
Im Bereich der Hydraulik wurden neue Komponenten hoher Leistungsdichte entwickelt, die sowohl für
den Linde-Stapler als auch für unsere Kunden besonders
wirtschaftliche Systemlösungen für den Antrieb bieten.
Technische Design-Studien mit wegweisenden
Neuerungen, wie der futuristische Stapler RXX von
STILL oder der Janus von FIAT OM, die auf der Cemat
2000 vorgestellt wurden, dienen dazu, neue Techniken
auf Anwenderforen zu diskutieren. Dort können wir
auch Kenntnisse über den Kundennutzen und die
Marktakzeptanz der Studien gewinnen. Viele Innovationen sind so bereits in unser Produktprogramm eingeflossen. Weitere werden in naher Zukunft folgen.
Kühlmöbel mit niedrigem Energieverbrauch
Konsequente Kundenorientierung prägte auch die
Entwicklungsprojekte im Arbeitsgebiet Kältetechnik. Besonderes Augenmerk galt dabei der optimalen Warenpräsentation durch unverwechselbares, kundenspezifisches Design. Mit geringerem Energieverbrauch unserer
Kühlmöbel senken wir die Betriebskosten unserer
Kunden. Die zuverlässige Temperaturkonstanz bietet die
Voraussetzung für einwandfreie Lebensmittelqualität.
Die wirtschaftliche Umsetzung von Kundenwünschen und neuen Erkenntnissen in marktgerechte Produkte, Systeme sowie Dienstleistungen wird auch in
Zukunft die tragende Säule unseres Erfolgs sein – und
eine wesentliche Voraussetzung zur Sicherung unserer
führenden Position in den Märkten der Welt.
Qualität, Sicherheit und Umweltschutz
Es entspricht unserem seit Jahrzehnten gewachsenen Selbstverständnis, die hohen Qualitätsansprüche
unserer Kunden in jeder Hinsicht zu erfüllen. Das gilt
für unsere Produkte, Verfahren und Dienstleistungen,
aber auch für den Umweltschutz. So hat der verantwortliche Umgang mit den natürlichen Ressourcen im
Bewusstsein aller Mitarbeiter einen hohen Stellenwert
– mit dem Ergebnis, dass bei der Herstellung und im
Betrieb unserer Produkte keine oder möglichst wenige
Schadstoffe entstehen.
Bereits zu Beginn der siebziger Jahre hat der Anlagenbau umwelttechnische Verfahren entwickelt und
diese Aktivitäten Anfang 1994 bei der LKCA konzentriert. Inzwischen besitzt Linde für Umwelttechnik
im engeren Sinne mehr als 140 Patente und Patentanmeldungen.
schaften in Europa erhielten für ihre Umweltmanagement-Systeme zusätzlich Zertifikate nach ISO 14001,
außerdem für ihr Sicherheitsmanagement-System Zertifikate gemäß SCC (Safety Certificate for Contractors)
oder gemäß OHSAS 18001 (Occupational Health
and Safety Assessment Series). Ein Nachweis für die
hohen Standards, zu denen sich Linde bekennt und
verpflichtet.
Auch im Arbeitsgebiet Fördertechnik ist umweltund sicherheitsbewusstes Verhalten ein Bestandteil
der täglichen Arbeit. Vorhandene Regelungen und Einrichtungen werden regelmäßig durch Cross Audits
überprüft. Dabei machen sich die Mitarbeiter unterschiedlicher Betriebsbereiche gegenseitig auf potenzielle Schwachstellen und mögliche Verbesserungen
aufmerksam. So bleiben die Themen Sicherheit und
Umweltschutz stets im Bewusstsein der Belegschaft.
Energie- und Wasserverbrauch reduziert
Biomüllanlage in Thailand
Für unsere Leistungsfähigkeit und Kompetenz
im Umweltschutz gibt es weltweit viele eindrucksvolle
Beispiele. Eines davon ist die von Linde in Bangkok,
Thailand, auf der Basis eigener Patente gebaute
Biomüllverarbeitungsanlage mit einer Jahreskapazität
von 400.000 Tonnen.
In Zusammenarbeit mit der Europäischen Vereinigung der PVC-Hersteller und dem Vynil Institut, USA,
haben wir in Frankreich eine Pilotanlage errichtet.
Sie zerlegt PVC-Abfälle umweltfreundlich in die wieder
verwertbaren Bestandteile Chlor und Heizgas. Daneben entsteht Schlacke für den Straßenbau. Auch diese
Anlage entstand auf der Grundlage eines patentierten
Linde-Verfahrens.
Im Arbeitsgebiet Technische Gase haben wir nach
dem Zusammenschluss mit der AGA die überarbeiteten Leitlinien für Qualität, Sicherheit und Umweltschutz (safety, environment and quality policy) für alle
Standorte als verbindlich erklärt. Die Umsetzung auf
der operativen Ebene ist zügig angelaufen. Das Management stellt die weltweit einheitliche Anwendung
dieser Prozesse sicher.
Zertifikate für Umweltmanagement
Die Qualitätsmanagement-Systeme der wesentlichen operativen Einheiten bei Technische Gase sind
nach ISO 9001 bzw. 9002 zertifiziert. Einige Gesell-
Die Schonung natürlicher Ressourcen und die konsequente Reduzierung der Umweltbelastung schlagen
sich in messbaren Zahlen nieder: Seit 1993 haben wir
pro produziertem Stapler den Energieverbrauch um
46 Prozent und den Wasserverbrauch um 52 Prozent
reduziert. Die Restmenge der noch zu beseitigenden
Abfälle sank um stattliche 85 Prozent, da wir alternative Verwendungsmöglichkeiten gefunden haben.
Das Arbeitsgebiet Kältetechnik hat im Frühjahr
2000 in seinem Werk Mainz-Kostheim das von den
hessischen Behörden propagierte Management-System
ASCA zertifizieren lassen, das neben Arbeits- und
Anlagensicherheit auch alle Gefahrstoffe erfasst.
Auch auf der Produktseite realisierten wir entscheidende umweltrelevante Verbesserungen. Besonders
hervorzuheben ist die neue Regalbaureihe in der Sonderausführung „ec“, die den Kunden erhebliche Einsparungen beim Energieverbrauch bringt. Technische
Grundlage dafür sind ein patentiertes Nachtrollo
und ein innovatives Verdampfersystem mit energieeffizientem Strömungsverlauf.
Ein unabhängiges Labor hat bestätigt, dass der
Strombedarf dieses Kühlregals 51 Prozent unter dem
durchschnittlichen Energiebedarf der Möbel aller
europäischen Kühlmöbelhersteller liegt. Auch dies ist
ein Beispiel dafür, wie Linde durch Qualität, Kompetenz und Innovationen den Kunden hilft, ihre eigenen
Ziele zu erreichen.
21
Lagebericht
Mitarbeiter
Höhere Mitarbeiterzahl durch neue
Gesellschaften
Die Integration des schwedischen Gaseunternehmens AGA in die Linde Gas AG und die erstmalige
Konsolidierung der Linde Xiamen Gabelstaplergesellschaft mbH ließen die Anzahl der Beschäftigten deutlich steigen. Der Linde Konzern zählte zum 31.12. 2000
weltweit 47.126 Mitarbeiter – 11.529 mehr als Ende
1999.
In Europa führen wir die Landesgesellschaften
der AGA und der Linde Gas AG zusammen. Wir werden
so die geplanten Synergie-Effekte baldmöglichst realisieren. Von den insgesamt 1.500 freizustellenden
Beschäftigten sind in Deutschland 400 Mitarbeiter betroffen. Für sie wurde ein Sozialplan vereinbart. Außerdem haben wir für die Belegschaft der AGA GmbH &
Co. KG eine Überleitungsvereinbarung getroffen; danach gelten Linde-Regelungen ab dem 1. Januar 2001
einheitlich für alle Mitarbeiter.
In der Kältetechnik leiteten wir ebenfalls umfangreiche Maßnahmen zur Optimierung der Strukturen
und Abläufe in allen Unternehmensteilen ein. Daraus
ergeben sich auch personelle Konsequenzen für rund
400 Mitarbeiter. Der Personalabbau ergibt sich vor
allem aus der Konzentration der Produktionsstandorte
und der Restrukturierung der Vertriebs- und Serviceorganisation.
Neue Medien gewinnen an Bedeutung
Das Internet setzen wir als Informationsinstrument
über Berufschancen in unserem Unternehmen intensiv
ein. Dazu haben wir die Online-Inhalte zur Personalentwicklung bei Linde im Berichtsjahr überarbeitet
und weiterentwickelt. Mit einer Online-Jobbörse publizieren wir unsere offenen Stellen nun weltweit. Dadurch ermöglichen wir zugleich auch unseren Mitarbeitern, die sich aus beruflichen oder privaten Gründen
verändern wollen, sich für Tätigkeiten an anderen
Standorten des Linde Konzerns bewerben zu können.
Der Ausbau eines globalen Intranets für alle
Konzerngesellschaften steht kurz vor dem Abschluss.
Wir nutzen dieses Instrument zur betrieblichen Information und Kommunikation sowie als Basis für ein
gezieltes Wissensmanagement.
Mehr Ausbildungsplätze
Mit Investitionen in die Ausbildung junger Mitarbeiter sichern wir unseren wachsenden Bedarf an qualifiziertem Personal für die Zukunft. Im Geschäftsjahr
waren allein in Deutschland 761 Jugendliche bei
Linde in der Ausbildung. Der Entwicklung am Arbeitsmarkt tragen wir besonders durch die Ausbildung in
neuen Berufsbildern sowie im IT-Bereich Rechnung.
Außerdem haben wir in Zusammenarbeit mit Berufsakademien praxisorientierte Studiengänge im Bereich
Wirtschafts- und Ingenieurinformatik angeboten.
Wissensmanagement
ist für uns ein wichtiges
Thema. Deshalb hat
der Ausbau der betrieblichen Information eine
hohe Priorität.
22
Linde setzt in seiner
Personalpolitik auf Personalentwicklung und
eine verstärkte internationale Ausrichtung.
Mitarbeiter – Aufteilung nach Regionen
Europa
38.911
davon Deutschland
18.475
Amerika
6.371
Asien
1.409
Australien
335
Afrika
100
(31.12.)
Gute Hochschulkontakte
Linde gewährte auch im Jahr 2000 wieder Studienbeihilfen sowie Stipendien und unterstützte Maßnahmen zur berufsbegleitenden Qualifizierung. Wir
haben zahlreichen Praktikanten im In- und Ausland
erste Einblicke in die berufliche Praxis vermittelt sowie
Studien- und Diplomarbeiten betreut. Der gute Kontakt zu den potenziellen Nachwuchskräften ist ein
Erfolg unserer Präsenz an den Hochschulen und auf
Bewerbermessen.
interdisziplinäre Zusammensetzung dieser Kreise entstehen wichtige netzwerkartige Strukturen weltweit im
Konzern. Den Teilnehmern eröffnen sich viele Entwicklungsmöglichkeiten in unterschiedlichen Funktionen.
Mehr als 100 Nachwuchskräfte profitierten von diesem
Programm.
Neben der Personalentwicklung werden wir uns in
Zukunft auch verstärkt auf die internationale Ausrichtung unseres Personaleinsatzes konzentrieren.
Betriebliche Sozialleistungen
Personalentwicklung: Voraussetzung
für Erfolg
Unsere Personalentwicklung zielt auf die Motivation, das Know-how und die Leistungsfähigkeit unserer
Mitarbeiter und dient darüber hinaus der langfristigen
Bindung an unser Unternehmen.
Der Wettbewerb um qualifizierte Kräfte nimmt
ständig zu. Die stetige Weiterbildung der Mitarbeiter
ist daher für uns ein Garant für deren berufliches
Fortkommen und für unseren wirtschaftlichen Erfolg.
Deshalb haben wir zahlreiche spezifische Fortbildungsprogramme in den Unternehmenseinheiten sowie zentrale Seminare durchgeführt. Denn Karrieren setzen
die Bereitschaft voraus, die eigene Wissensbasis kontinuierlich zu verbreitern, weitere Fähigkeiten zu erlangen und in neue Aufgabenfelder hinein zu wachsen.
Unsere Juniorenkreise waren auch im Berichtsjahr
ein Instrument der systematischen Nachwuchsentwicklung. Mit diesem Programm kann sich talentierter
Nachwuchs fachlich und persönlich qualifizieren. Durch
Für Altersversorgung und Unterstützung haben
wir im Geschäftsjahr 117 Millionen 1 aufgewandt.
Angesichts der neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen haben wir beschlossen, die Altersversorgung
neu zu strukturieren und zugleich die private Vorsorge
zu fördern.
Zum Jahresende war die Zahl der Beitragszahler
in unserer Betriebskrankenkasse um 973 höher als vor
Jahresfrist. Insgesamt betreute die BKK Ende Dezember 23.657 Mitglieder mit 12.409 Familienangehörigen. Der Beitragssatz betrug in den alten und in den
neuen Bundesländern einheitlich 12,5 Prozent.
Dank an die Mitarbeiter
Der Vorstand dankt allen Mitarbeitern für die
guten Leistungen und den engagierten Einsatz, mit
dem sie zum Erfolg des Unternehmens beigetragen
haben.
23
Linde-Aktie
In schwierigem Markt gut behauptet
Der deutsche Aktienmarkt startete gut in das Jahr 2000. Getragen durch die Kursentwicklung einiger
weniger Unternehmen erreichte der DAX im März mit 8.136 Punkten einen neuen Rekordstand.
Dieses Niveau konnte in den Folgemonaten nicht gehalten werden: So sank der DAX bis auf 6.434 Punkte,
eine Veränderung gegenüber dem Vorjahr von minus 7,5 Prozent.
Der Kursverlauf der Linde-Aktie zeigte zum Start
einen vielversprechenden Aufwärtstrend. Am 10. Januar erreichte die Aktie ihren Jahreshöchststand mit
58,40 1. Im weiteren Verlauf sank die Notierung der
Linde-Aktie entgegen der DAX-Entwicklung und erreichte am 14. März ihren niedrigsten Stand von 39,50 1.
Die Zahlen für das erste Halbjahr 2000 stärkten
das Vertrauen in die positive Ertragsentwicklung von
Linde. Besonders der sich abzeichnende Erfolg bei der
Integration der AGA wurde durchweg positiv bewertet:
Dies zeigte sich in einem besseren Kursverlauf im
zweiten Halbjahr. Der Schlusskurs von 51,70 1 bedeutet ein Minus von 5,0 Prozent gegenüber dem Wert
des Vorjahres. Trotz dieses Kursrückgangs hat sich die
Linde-Aktie in 2000 besser entwickelt als der DAX.
Die Marktkapitalisierung der Linde AG ist im Vergleich zum Vorjahr um 310 Millionen 1 auf 6,166 Milliarden 1 zurückgegangen.
Entwicklung der Linde-Aktie im Vergleich zum DAX und CDAX-Machinery
Angaben in %
von Dezember 1990 bis Dezember 2000
550
DAX-Index
500
450
400
350
300
250
Linde-Aktie
200
150
Höhere Dividende durch
Sonderausschüttung
Die Ergebnissituation ermöglicht es uns, für das
Geschäftsjahr 2000 eine unverändert hohe Dividende
auszuschütten. Der Hauptversammlung wird eine
Dividende von 1,13 1 je Aktie vorgeschlagen. Zusätzlich schlägt der Vorstand die Ausschüttung einer
Sonderdividende in Höhe von 0,22 1 vor. Sie steht im
Zusammenhang mit der Änderung des Körperschaftsteuer-Systems. Das mit 45 Prozent versteuerte Eigenkapital soll an die Aktionäre ausgeschüttet werden.
Zusammen mit der Steuergutschrift für den anrechnungsberechtigten Aktionär von 0,58 1 je Aktie ergibt
sich insgesamt eine Bruttodividende von 1,93 1. Die
Aktionäre erhalten somit, bezogen auf den Schlusskurs
des Jahres 2000 von 51,70 1, eine Dividendenrendite
von 3,73 Prozent. Unter den DAX-Werten liegt die
Linde-Aktie damit weiterhin auf einem guten Platz.
Beschlüsse der Hauptversammlung
am 17. Mai 2000
Die Hauptversammlung der Linde AG beschloss,
den Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats zu
ermächtigen, bis zum 16. Mai 2005 das Grundkapital
um bis zu 120 Millionen 1 zu erhöhen. Weiterhin
wurde ein bedingtes Kapital von 50 Millionen 1 genehmigt, das bis zum 16. Mai 2005 zur Begebung von
Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen im
Gesamtnennbetrag von bis zu 1 Milliarde 1 genutzt
werden kann. Der Vorstand wurde ferner ermächtigt,
mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 16. November 2001 eigene Aktien bis zu 10 Prozent des Grundkapitals zu erwerben.
100
CDAX-Machinery
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
50
2000
Studie zur Aktionärsstruktur
Die Aktionärserhebung im Jahr 2000 hatte ihren
Fokus auf der Identifizierung institutioneller Investoren: 33,2 Prozent der Linde-Aktien halten die drei
Großaktionäre Allianz (12,5 Prozent), Commerzbank
(10,7 Prozent) und die Deutsche Bank (10 Prozent).
24
Kennzahlen zur Linde-Aktie
2000
1999
Dividendenberechtigte Aktien
für das Geschäftsjahr
Stück
119.262.134 119.262.134
Anzahl Aktien (bereinigt)
Stück
119.262.134 93.935.218
Ergebnis nach DVFA/SG für den
Linde Konzern
Mio. 1
272,6
243,1
%
+ 12,1
– 0,3
Mio. 1 134,8 + 26,2
134,8
Veränderung zum Vorjahr
Ausschüttungssumme Linde AG
Veränderung zum Vorjahr
%
+ 19,4
+ 42,5
Bardividende
1
1,13 + 0,22
1,13
Steuergutschrift
1
0,58
0,48
Bardividende + Steuergutschrift
1
1,93
1,61
Ergebnis vor Goodwill*
1
3,18
2,04
Ergebnis nach Goodwill*
1
2,29
2,04
Ergebnis nach DVFA/SG
1
2,29
2,59
Jahresschlusskurs
1
51,70
54,30
Jahreshöchstkurs
1
58,40
68,30
Jahrestiefstkurs
1
39,50
43,30
Angaben je Aktie
* bezogen auf die Aktienanzahl jeweils am 31.12.
Weitere institutionelle Investoren halten 35 Prozent,
davon befindet sich ein Drittel im Auslandsbesitz.
Rund 32 Prozent sind in den Händen von Privatanlegern.
Aktiver Dialog mit den Kapitalmärkten
Die Investor-Relations-Aktivitäten führten wir im
Berichtsjahr mit unverändert hoher Intensität fort.
Neben dem jährlichen Analysten-Meeting wurden die
Finanzanalysten und institutionellen Investoren durch
Telefonkonferenzen über die Geschäftsentwicklung
des Linde Konzerns unterrichtet. Auf Roadshows in
Europa und den USA sowie auf mehreren Investorenkonferenzen stellte sich der Vorstand den Fragen institutioneller Anleger. Darüber hinaus nutzten während
des Jahres viele Analysten und Fondsmanager die
Möglichkeit eines direkten Gesprächs mit dem Vorstand und den Investor-Relations-Verantwortlichen.
Den Dialog mit unseren privaten Aktionären
wollen wir weiter intensivieren: Auf unserer Website
www.linde.de werden wir erstmalig kurz nach dem
Analysten-Meeting am 3. April 2001 die Präsentationsunterlagen veröffentlichen.
Auf der Linde-Homepage können außerdem allgemeine Unternehmensinformationen sowie der aktuelle
Kurs der Aktie erfragt werden. Hier findet der interessierte Anleger auch Empfehlungen namhafter Wertpapier-Analysten und kann per E-Mail Veröffentlichungen anfordern.
Für Fragen und Informationen rund um die
Linde-Aktie steht den Aktionären die Hotline unter der
Telefonnummer (0611) 770-284 zur Verfügung.
Kapitalrendite
Linde misst den Erfolg der Arbeitsgebiete mit der
Kennziffer Rendite auf das eingesetzte Kapital
(ROCE). Zielwert ist eine Mindestrendite von 20 Prozent. Dieser Wert wurde 2000 vom Anlagenbau mit
22 Prozent (Vj. 23,4) deutlich überschritten. Die Fördertechnik erreichte 19,5 Prozent (Vj. 19,9). Aufgrund
der anhaltend schwierigen Marktlage erreichte die
Kältetechnik nur 4,1 Prozent (Vj. 11,0) – die eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen sollen das Erreichen
der geforderten Mindestrendite in 2002 sicherstellen.
Bei Technische Gase verblieb die Rendite auf vergleichbarer Basis bei 15,5 Prozent (Vj. 15,7). Aufgrund
des Synergiepotenzials aus dem Zusammenschluss
mit AGA und einer zurückhaltenden Investitionspolitik
gehen wir davon aus, in 2002 eine Rendite von
20 Prozent zu erreichen. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital im Konzern ist niedriger als in den
Arbeitsgebieten. Dies ist vor allem auf den Goodwill
zurückzuführen, der durch die AGA-Übernahme entstanden ist. Hinzu kommen niedrig verzinsliche Vermögenswerte wie liquide Mittel und sonstige Vermögensgegenstände, die zentral im Konzern gehalten werden.
Die Rendite im Berichtsjahr betrug 9,8 Prozent gegenüber 10,2 Prozent im Jahr 1999. Es ist unser Ziel, die
Rendite innerhalb der nächsten drei Jahre auf rund
15 Prozent zu steigern.
In der zweiten Jahreshälfte hat sich Linde mit
einer Image-Kampagne in der nationalen und internationalen Wirtschaftspresse sowie mit TV-Spots in wichtigen Wirtschaftssendern gut positioniert: Die Visualisierung von Zukunftsthemen stand dabei im Vordergrund. Die durchweg positive Resonanz auf diese
Kampagne werten wir als Zeichen dafür, dass Linde
als „Zukunftswert“ wahrgenommen wird.
25
Die vier weltweit
größten
Luftzerleger
26
Anlagenbau
Anteil am Konzernumsatz 10,8 %
Auftragseingang um
17 Prozent gestiegen
Markt für Erdgasanlagen
im Aufwind
Hohes Potenzial bei
Pharmazieanlagen
Beträge in Mio. 1
Umsatzerlöse
Auftragseingang
EBIT
ROCE in %
Investitionen
Zahl der Mitarbeiter
Cantarell – am Golf von Mexiko
27
2000
1999
909
1.117
1.358
1.162
39
43
22,0
23,4
21
37
3.897
4.040
Anlagenbau
Für die Zukunft bestens aufgestellt
Als technologieorientierter Anlagenbauer hat Linde sich auf klar definierte Geschäftsfelder konzentriert und
Stärken weiter ausgebaut. Bei der Luftzerlegung, der Ethylen- sowie der Wasserstofferzeugung, der Erdgasaufbereitung und den Pharmazieanlagen gehören wir zu den Marktführern. Unsere Verfahren bedienen
Branchen, die weiterhin wachsen und an Bedeutung gewinnen. Wir haben damit eine starke Position erreicht,
von der wir auch in Zukunft profitieren werden.
Das vergangene Geschäftsjahr bestätigt erneut
unsere strategische Ausrichtung. So stieg der Auftragseingang gegenüber dem Vorjahr um 16,9 Prozent auf
1,358 Milliarden 1. Durch technisch anspruchsvolle
Projekte konnten wir im Wachstumsmarkt der Pharmazieanlagen unsere Marktposition weiter ausbauen. Besonders erfreulich entwickelten sich die Bereiche Petrochemie und Erdgasaufbereitung. Auch die Nachfrage
nach unseren Luftzerlegern stieg wieder deutlich an.
Abrechnungsbedingt gingen die Umsatzerlöse im Jahr
2000 um 18,6 Prozent auf 909 Millionen 1 zurück.
Petrochemie: Linde errichtet größte
Olefinanlage der Welt
Im Iran realisieren wir zur Zeit die größte
Olefinanlage der Welt. Diese Anlage wird gleichzeitig
auch die wirtschaftlichste ihrer Art – dank neuartiger
Prozesslösungen, die wir dort einsetzen. Unsere weltweiten Aktivitäten und innovativen Verfahren stärkten
unsere Marktposition in der Ethylentechnologie
wesentlich.
Die permanente Prozessoptimierung in Olefinanlagen schafft Vorteile
für unsere Kunden.
Kompetente Beratung führt zum Erfolg: Das
Polymer-Joint Venture der Firmen BASF und SHELL
erteilte uns den Großauftrag für eine neue ProzessofenGruppe zur Ethylenerzeugung. Durch eine umfangreiche Wirtschaftlichkeitsanalyse überzeugten wir den
Kunden, dass der Neubau von Linde-Spaltöfen aufgrund der höheren Ausbeute, des geringeren Energieverbrauchs und der besseren Verfügbarkeit günstiger
ist als die Modernisierung der bestehenden Anlage.
„Furnace 2000“ heißt unsere neue Ofengeneration, die sich durch hohe Betriebssicherheit und
Wartungsfreundlichkeit auszeichnet. Mit dieser Weiterentwicklung wird Linde auch in Zukunft ihre Spitzenposition im Industrieofenmarkt behaupten können.
Ein Erfolgsbeispiel: Für das Ethylenprojekt in Jilin,
China, liefern wir einen Prozessofen, der teilweise
bereits mit der Technologie des Ofens „Furnace 2000“
von Linde arbeitet. Der Ofen erhöht die Leistung
der 1996 von uns in Betrieb genommenen Anlage um
20 Prozent.
Linde hat ihre Prozesspalette zur Propylengewinnung erweitert. Die meisten derzeit im Bau befindlichen Ethylenanlagen sind Gascracker, die vorzugsweise Ethylen produzieren. Daher muss der Propylenbedarf der Kunststoffindustrie aus alternativen Verfahren gedeckt werden, z. B. mit der Propandehydrierung
(PDH). Für dieses Verfahren haben wir eine neue
Katalysatorengeneration in einer Pilotanlage getestet.
Zudem gewinnen wir mit dem CryoPlus-Verfahren
Propylen aus Raffinerieabgasen.
28
Linde verfügt über
Know-how bei der Verflüssigung von Erdgas,
einem zukunftsträchtigen Energieträger.
Erdgas als Rohstoff für die Petrochemie:
Renaissance eines Wachstumsmarkts
Auch der Markt für verflüssigtes Erdgas (LNG)
wächst. Dieses ist wegen seiner großen Energiedichte,
des konstanten Brennwerts und seiner hohen Reinheit
ein zukunftsträchtiger Energieträger. Den Durchbruch
auf diesem Gebiet erzielten wir mit dem Planungsauftrag von der Firma STATOIL zum Bau einer LNG-Anlage
am Standort Hammerfest in Norwegen. Der Transport
des Erdgases aus diesem entlegenen Fördergebiet mittels einer Pipeline auf dem Meeresgrund wäre nicht
wirtschaftlich. Erst die Verflüssigung macht es möglich, das Gas mit Tankschiffen rentabel an seinen
Bestimmungsort zu liefern.
Erdgas und seine Derivate sind die umweltfreundlichsten Bausteine der Petrochemie: Bei ihnen fallen
im Vergleich zu Erdölfraktionen deutlich weniger
Schadstoff-Emissionen an. Mit innovativen Erdgaszerlegungsanlagen ist der Anlagenbau gut auf diesem
boomenden Markt positioniert.
Linde engagiert sich auch bei Entwicklungsprojekten, die Erdgas als umweltfreundlichen Treibstoff nutzbar machen. Gemeinsam mit der Erdgas Südbayern
GmbH errichteten wir eine kombinierte LNG-CNG-Tankstelle, an der die Kunden sowohl verflüssigtes als
auch verdichtetes Erdgas (CNG) tanken können.
Im vergangenen Geschäftsjahr erhielten wir aus
dem Iran zwei Bestellungen für den Bau hochmoderner Anlagen im Gesamtwert von über 300 Millionen 1.
Am Persischen Golf errichten wir die größte Erdgaszerlegungsanlage ihrer Art. Hier wird aus dem Erdgasfeld South Pars Ethan gewonnen – als Rohstoff für zwei
Petrochemiekomplexe. Die iranische National Petroleum Company beauftragte Linde mit der Errichtung
einer weiteren Anlage dieses Typs in Bandar Assaluyeh.
Sie wird Erdgas in Pipelinequalität sowie Ethan und
schwere Kohlenwasserstoffe produzieren. Diese werden
in einer Olefinanlage weiterverarbeitet, die ebenfalls
von uns geplant wird. Beide Erdgasanlagen gehen
2003 in Betrieb.
Umsatzerlöse – Aufteilung nach Regionen
Deutschland
13 %
Übriges Europa
31 %
Amerika
37 %
Asien
10 %
Australien
4%
Afrika
5%
Wasserstoff: Linde baut führende
Position aus
Im Bereich der Wasserstoffanlagen sind wir Marktführer. Auch in den nächsten Jahren rechnen wir hier
mit einem guten Auftragseingang. Wir werden unsere
Spitzenposition daher auch in den kommenden Jahren
kontinuierlich weiter ausbauen.
Das Wachstum des Wasserstoffmarkts wird maßgeblich durch die Umsetzung der gesetzlichen Vorschriften zur Verringerung des Schwefel- und Aromatengehalts in Kraftstoffen bestimmt. Im Rahmen des
„European Clean Fuel Programme“ erhielt Linde von
der Petrogal S.A. in Portugal den Auftrag für eine Anlage zur Erzeugung von Wasserstoff, mit dem Benzin
und Diesel veredelt werden.
29
Anlagenbau
Wir versorgen auch die chemische Industrie mit
Wasserstoff. In enger Zusammenarbeit mit der Linde
Gas AG steht hier die gemeinsame Projektentwicklung
bei der On-site-Belieferung der Gasekunden im Vordergrund. Beispiele hierfür sind drei Anlagen zur Wasserstofferzeugung nach dem Prinzip des Steamreformers,
die wir im Jahr 2000 in Betrieb nahmen.
Mit langjähriger Erfahrung in der WasserstoffTechnologie ist Linde auch an Forschungsprojekten
rund um das Thema „Wasserstoff – umweltfreundlicher Energieträger der Zukunft“ beteiligt.
Luftzerlegung: Auftragseingang
verdoppelt
Im Produktbereich Luftzerlegungsanlagen konnten
wir den Auftragseingang nahezu verdoppeln. Die
Nachfrage erhielt u. a. starke Impulse aus der Stahlbranche.
Die vier größten Luftzerleger der Welt, die Linde
im mexikanischen Cantarell errichtet hat, gingen im
Geschäftsjahr in Betrieb. Die Anlage liefert Stickstoff
für die Ölgewinnung der nationalen Ölgesellschaft
Petroleos Mexicanos Coportivo (Pemex). Das Gas wird
in die Öllagerstätten gepresst, um die Ausbeute
an Rohöl und gleichzeitig die Betriebssicherheit zu
erhöhen.
Den Grundstein für zukünftiges Wachstum legt
Linde mit dem Einstieg in das expandierende Anwendungsgebiet „Gas to Liquid“. Bisher nicht nutzbares
Erdgas aus entlegenen Gasquellen wird in schwefelfreien Dieselkraftstoff umgewandelt. Dieser Prozess
benötigt enorme Mengen Sauerstoff. Linde verfügt
über umfangreiche Erfahrung bei der Planung
und dem Bau entsprechend leistungsfähiger Luftzerlegungsanlagen.
Anlagenkomponenten: Innovative
Verfahrenstechnik in die Praxis umgesetzt
Linde entwickelt und fertigt Anlagenkomponenten
in eigenen Produktionsstätten und verfügt daher über
wertvolles Know-how. Nach der erfolgreichen Erprobung einer neuen Konstruktion von gewickelten Wärmetauschern haben wir uns den Auftrag zur Lieferung
dieser Schlüsselkomponenten für das „LNG-ExpansionProject“ in Westaustralien gesichert.
Pharmazieanlagen: Gestärkte
Marktstellung
Linde hat sich bei Pharmazieanlagen konsequent
auf drei Produktsegmente spezialisiert: Anlagen
für Wirkstoffe auf der Basis chemischer Synthesen und
gentechnischer Prozesse sowie Ausrüstungen für die
Weiterverarbeitung von Wirkstoffen zu Fertigarzneien
wie Tabletten, Salben oder Impflösungen.
Mit drei Projekten für die Aventis S.A. und die
Bayer AG stärken wir unsere Marktposition in Westeuropa deutlich. So plant Linde zur Zeit für die Aventis
Behring GmbH in Marburg eines der größten Blutplasmaprojekte.
In Kooperation mit einem der führenden, deutschen Gentechnik-Unternehmen, der Rhein Biotech
GmbH, entwickelten wir im Rahmen eines Pilotprojekts die Technologie zur Gewinnung eines HepatitisImpfstoffs. Hepatitis B ist eine lebensbedrohende
Form der Gelbsucht. Der Impfstoff konnte bisher nur
äußerst aufwendig gewonnen werden und war in der
Anwendung risikoreich. Das gentechnische Verfahren
der Rhein Biotech wurde inzwischen erfolgreich
umgesetzt. Linde ist Mitinhaber des Know-how-Pakets,
das international lizenziert wird.
Moderne Leitstände
gewährleisten einen optimalen Anlagenbetrieb.
30
Auch im Bereich Pharmazieanlagen ist Linde
ein kompetenter Partner.
ist. Das Produkt wird für zahlreiche organische Synthesen in immer größeren Mengen benötigt. Der neue
Prozess ergänzt die bewährten Verfahren der partiellen Oxidation sowie des Steamreforming. Das Verfahren erschließt uns Synergien bei der gemeinsamen
Marktbearbeitung mit der Linde Gas AG.
Ausblick: Steigerung von Rendite
und Umsatz
Forschung und Entwicklung:
Verfahren zur Marktreife entwickelt
Kontinuierliche Forschung und Entwicklung sind
entscheidend für unseren Erfolg als führender Anlagenbauer.
Im vergangenen Jahr haben wir eine Pilotanlage
in Betrieb genommen, die lineare Alpha-Olefine (LAO)
aus Ethylen gewinnt. Dieser Prozess basiert auf einem
neuen Linde-Verfahren und wurde in Zusammenarbeit mit der Saudi-Arabian Basic Industry Corporation
(SABIC) entwickelt. Die Ergebnisse aus dem Pilotprojekt setzen wir zur Zeit im Basic-Engineering für
eine kommerzielle Anlage mit einer Kapazität von
100.000 Jahrestonnen LAO um.
Für die nächsten Jahre erwartet der Linde-Anlagenbau eine nachhaltige Steigerung des Umsatzes
sowie eine Kapitalrendite, die deutlich über dem
Branchendurchschnitt liegt.
Mit der kontinuierlichen Rationalisierung der
Prozessabläufe stärken wir unsere Ertragssituation.
In unserer Forschung und Entwicklung haben wir Verfahren optimiert sowie Wertschöpfungsketten erweitert. Wir sichern unseren Erfolg durch konsequentes
Risikomanagement und fokussierte Marktbearbeitung.
Für den Wachstumsmarkt Synthesegas hat Linde
ein weiteres leistungsfähiges Verfahren entwickelt.
Dieses setzt Erdgas mit reinem Sauerstoff katalytisch
zu Synthesegas um, das sehr reich an Kohlenmonoxid
Die Zusammenarbeit
mit dem Arbeitsgebiet Technische Gase
bringt Synergien:
Zum Beispiel bei Luftzerlegungsanlagen.
31
700.000 Warenpositionen pro
Jahr in Bewegung
32
Fördertechnik
Anteil am Konzernumsatz 34,9 %
Innovationen sichern führende
Marktposition
Europa bleibt wichtigster
Markt
Kooperation mit Komatsu
forciert die Globalisierung
Beträge in Mio. 1
2000
1999
Umsatzerlöse
2.951
2.617
Auftragseingang
3.124
2.702
EBIT
244
217
ROCE in %
19,5
19,9
Investitionen
172
241
17.310
15.890
Zahl der Mitarbeiter
Linde-Ersatzteillager, Kahl am Main
33
Fördertechnik
Rekordabsatz von Flurförderzeugen
Der Markt für Flurförderzeuge wuchs in allen Regionen der Welt, zum Teil sogar mit zweistelligen Wachstumsraten. Die anhaltend günstige Konjunktur für die Logistik unterstützte den positiven Trend. Für das Gesamtjahr wies der Weltmarkt eine Rekordbilanz auf, ungeachtet der langsamer fortschreitenden wirtschaftlichen
Expansion in den USA und Europa. Weltweit wurden mit rund 600.000 Fahrzeugen im Jahr 2000 mehr Flurförderzeuge abgesetzt als je zuvor. Der Absatz stieg damit um 14 Prozent. Europa war mit rund 248.000 Fahrzeugen der größte Regionalmarkt vor dem amerikanischen, auf den etwa 215.000 Einheiten entfielen. Zum
Wachstum des europäischen Markts trugen vor allem Frankreich und Italien bei.
Das Arbeitsgebiet Fördertechnik konnte Absatz
und Auftragseingang deutlich steigern. Das bestätigt
erneut unsere Strategie, unsere drei Marken konsequent zu differenzieren und unser Dienstleistungsangebot auszubauen. Die Weichen sind für uns auch
weiterhin auf Wachstum gestellt. Bei einem um
14 Prozent auf 105.000 Stück gestiegenen Absatz
nahmen die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr
um 12,8 Prozent auf 2,951 Milliarden 1 zu. Mit
einem Anteil von 89 Prozent war Europa für Linde der
wichtigste Markt. Unsere Strategie, die Marktposition
Der Linde Reach Stacker
hebt und platziert
Großcontainer auf den
Zentimeter genau.
in Amerika und Asien auszubauen, zeigt bereits
erste Resultate: Der Auftragseingang wuchs in diesen
Regionen prozentual kräftiger als in Europa.
Kooperation mit Komatsu stärkt
unsere Position
Im Mai 2000 haben wir mit der Komatsu Forklift
Ltd. (KFL) einen Vertrag über eine weltweite Zusammenarbeit abgeschlossen. Die Kooperation ist für uns
ein wichtiger Schritt zur weiteren Globalisierung des
Arbeitsgebiets Fördertechnik.
KFL ist jetzt mit 10 Prozent an unserer Konzerngesellschaft FIAT OM Carrelli Elevatori S.p.A. beteiligt.
Diese übernahm die Vertriebs- und Marketingfunktion
als Importeur für Komatsu-Produkte in Europa und
wird auch Stapler für KFL fertigen.
Gleichzeitig vertreibt KFL, an der sich Linde im
Gegenzug mit 10 Prozent beteiligt hat, Linde-Geräte in
Japan. Damit steht uns dort die zweitstärkste Vertriebsorganisation zur Verfügung.
In China baut Komatsu parallel zu Linde eine Vertriebs- und Serviceorganisation für Komatsu-Stapler
auf, die im Linde-Werk Xiamen produziert werden. Darüber hinaus wird diese Fabrik verstärkt Komponenten
fertigen.
Beträge in Mio. 1
Linde-FH
STILL
FIAT OM
Umsatzerlöse
1.733
1.060
242
Auftragseingang
1.887
1.080
238
59.599
35.046
12.747
Absatz (Stückzahl)
34
Umsatzerlöse – Aufteilung nach Regionen
Deutschland
27 %
Übriges Europa
62 %
Amerika
5%
Asien
3%
Australien
2%
Afrika
1%
steigt. Innerbetriebliche Transporte werden verstärkt
an externe Spezialisten übertragen, die in der Lage
sind, entsprechend umfassende Konzepte im Sinne des
Supply-Chain-Managements anzubieten. Diesem
Anspruch werden wir mit unserem kompletten Flottenmanagement gerecht.
Produktpalette – zugeschnitten auf
unsere Kunden
In Nordamerika erfolgt eine Produktergänzung der
jeweiligen Lieferprogramme von Linde und KFL. Wir
werden dabei von Komatsu Benzin- und Treibgasstapler in Kompaktbauweise übernehmen und KFL als
Gegenleistung Lagertechnikgeräte und Elektrostapler
zur Verfügung stellen.
Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Komatsu
bringt uns Synergie-Effekte, die unsere Wertschöpfungskette optimieren und unser Wachstum stärken.
Dienstleister für unsere Kunden
Komplexe Dienstleistungspakete gewinnen im
Markt der Fördertechnik zunehmend an Bedeutung.
So gehen die Betreiber von Flurförderzeugen
immer häufiger dazu über, Fahrzeuge nicht mehr zu
erwerben, sondern zu leasen oder zu mieten. Unsere
Kunden können dadurch eine langfristige Kapitalbindung vermeiden und die Transportkapazität kurzfristig dem Bedarf anpassen. Wir haben auf diese Entwicklung reagiert und bieten den Kunden komplette
Dienstleistungspakete an, verbunden mit Nutzungsanalysen, Verfügbarkeitsgarantien und einem lückenlosen Flottenmanagement.
Linde ist auch in der Produktentwicklung auf
diesen Trend vorbereitet. So haben wir zum Beispiel
ein Code-System entwickelt, das die Fahrzeugnutzung
optimiert, vollständig dokumentiert und überwacht.
Das System erkennt die Fahrer durch elektronische
Schlüssel oder durch PIN-Codes, Datenspeicher zeichnen die Einsatzzeiten und die Nutzung der Fahrzeuge
auf. Die Daten können online ausgewertet werden.
Mit Staplerleitsystemen lässt sich darüber hinaus die
optimale Auslastung der Fahrzeuge gewährleisten.
Diese Angebote stoßen im Markt auf großes Interesse.
Bei der Produktentwicklung ist für uns Marktnähe
entscheidend. Nur so können wir optimal auf die Anforderungen der Kunden reagieren. Die drei Flurförderzeugegruppen Linde-FH, STILL und FIAT OM verfügen
über spezifische Produktangebote in allen Marktsegmenten. Unser Ziel ist es dabei, ein attraktiver Partner
für unsere Kunden zu sein. Mit unterschiedlichen
Technologieansätzen und einem mehrschichtigen Vertriebs- und Servicenetz haben wir dafür die besten
Voraussetzungen.
In die Produktentwicklung binden wir zeitgleich
Kunden, Lieferanten sowie alle am Prozess beteiligten
Bereiche unseres Hauses ein. Dabei legen wir den
Schwerpunkt auf die konsequente technische Differenzierung der Produkte unserer drei Marken. Hierin
unterscheiden wir uns vom Wettbewerb. Denn unsere
Marken verfügen jeweils über ein eigenständiges,
komplettes Programm von Lagertechnikgeräten und
Gegengewichtsstaplern.
Im vergangenen Geschäftsjahr konzentrierte sich
unsere Entwicklung darauf, Ergonomie, Sicherheit
und die Leistungsfähigkeit zu verbessern. Besondere
Sorgfalt und Pflege wenden wir auch für Produkte auf,
die zwar nur kleine Marktsegmente abdecken, aber
wichtig für den Kunden sind – z. B. Schlepper und
Sonderfahrzeuge.
Um auch in Zukunft schnell auf Marktveränderungen mit neuen Produkten reagieren zu können, hat
Linde die Fertigungsstätten hinsichtlich Prozess-Sicherheit und Qualität optimiert. Damit werden wir bei
jeder neuen Produktentwicklung die Durchlaufzeiten
verkürzen, die Kosten senken und den Qualitätsstandard weiter erhöhen.
Mit ihren Neuentwicklungen ist die Linde-Fördertechnik im Bereich der Dienstleistungen gut aufgestellt, deren Bedarf mit wachsendem Logistikmarkt
35
Fördertechnik
Synergien durch konzernweiten
Fertigungsverbund
Synergien und Kosteneinsparungen gewinnen wir
durch unseren konzernweiten Fertigungsverbund für
Komponenten aus eigenen Werken und von Systemlieferanten. Einführungsrisiken neuer Produkte minimieren wir durch die entkoppelte Entwicklung von Komponenten für künftige Fahrzeuggenerationen.
Entwicklung und Fertigung in
einer Hand
Die Linde-FH-Gruppe lässt in Zukunft Produkte
dort entwickeln, wo sie später auch produziert werden.
So haben wir die Verantwortung für Lagertechnikgeräte in dem französischen Werk Châtellerault, für die
Elektro-Vierrad- und Schubmaststapler im englischen
Werk Basingstoke und für die Schwer- und Containerstapler in dem neuen Werk Merthyr Tydfil in Wales
konzentriert.
Das Stammwerk in Aschaffenburg, in dem mit
über 25.000 Staplern ein Produktionsrekord erreicht
wurde, bildet das Zentrum für die Entwicklung und
Großserienfertigung von elektro- und verbrennungsmotorischen Staplern sowie für hydraulische Antriebssysteme.
STILL bietet mit seinen
Kommissionier-Staplern
Im Bereich der Hydraulik wurden neue Komponenten hoher Leistungsdichte entwickelt, die sowohl
für den Linde-Stapler als auch für unsere Kunden
besonders wirtschaftliche Systemlösungen für den
Antrieb bieten.
eine wirtschaftliche
Lösung für Schmalganganlagen.
Ähnliches gilt für die elektro-mechanischen Antriebe bei Elektrostaplern. Hier stehen Gleichstrom-,
Nebenschluss- und Drehstromantriebe im Wettbewerb
miteinander und werden von uns für die jeweiligen
Anforderungsprofile ausgelegt.
Dem Einsatz elektronischer Steuerungen zur
Optimierung der Fahreigenschaften und der damit verbundenen höheren Umschlagleistung kommt eine
wachsende Bedeutung zu. Auf der Cemat 2000 konnten wir zahlreiche Verbesserungen vorstellen und erhielten von unseren Kunden eine gute Resonanz.
Ein Beispiel für die weitere Modernisierung unserer
Produktpalette ist der neue leistungsgesteigerte
Elektroschlepper, der über modernste Drehstrom- und
Canbus-Technologie verfügt.
36
STILL hat in Hamburg die Vorfertigung und Montage sowie die Serviceprozesse komplett umstrukturiert. Eine Grundstücksarrondierung war die Voraussetzung für einen Ausbau, in dem wir innerhalb der
nächsten zwei Jahre moderne Materialfluss-Prozesse
nach neuesten Erkenntnissen realisieren. Das Projekt
hat im Jahr 2000 zu erheblichen Belastungen durch
Zwischenumzüge geführt. Trotzdem konnten wir die
Produktion zu jedem Zeitpunkt sicherstellen.
Entwicklungsschwerpunkte bei STILL waren die
Umstellung der Elektrostapler auf Drehstrom-Technologie und der deichselgeführten Lagertechnikgeräte
auf Nebenschluss- und Canbus-Technik.
Im Werk Reutlingen werden Schubmaststapler,
Kommissionierer und Systemfahrzeuge hergestellt. Mit
einer kompletten Modernisierung des Programms
konnten wir hier die Service-Aufwendungen und den
Energieverbrauch deutlich verringern. Gleichzeitig
haben wir auch den Montageprozess optimiert.
FIAT OM hat das Lagertechnikprogramm überarbeitet und verfügt nun über eine Produktpalette, die
jünger als zwei Jahre ist. Damit konnte die Leistungsfähigkeit als Vollsortimenter unter Beweis gestellt werden. Im vergangenen Jahr wurde mit dem Umzug der
Serviceabteilung sowie der Ersatzteilläger von Rozzano
und Luzzara nach Lainate in der Nähe von Mailand
die Verlagerung der Hauptverwaltung abgeschlossen.
Dieser Schritt war von besonderer Bedeutung, da er
die Versorgung aller Kunden mit Ersatzteilen von nur
einem Standort auch über Nacht sicherstellt.
Das Werk Bari produziert und liefert Gegengewichtsstapler. In den nächsten zwei Jahren werden
hier die Abläufe und Fertigungsverfahren komplett
umstrukturiert und modernisiert. Die Vorbereitungen
der Produktion von Komatsu-Fahrzeugen für den
europäischen Vertrieb wurden planmäßig beendet.
Zuwächse in der Hydraulik-Sparte
In der Hydraulik erzielte Linde einen Auftragseingang von 130 Millionen 1 und Umsatzerlöse von
136 Millionen 1. Die hohen Zuwächse gegenüber dem
Vorjahr von 34 bzw. 15 Prozent lassen sich vor allem
auf das verbesserte Auslandsgeschäft zurückführen.
Ausblick weiterhin positiv
Linde-Stapler werden
dort eingesetzt, wo Prä-
Trotz der erzielten Rekordzahlen und des intensiven Wettbewerbs sind wir überzeugt, dass unsere Strategie der mehrkanaligen Marktbearbeitung mit klar
differenzierten Produkten und Dienstleistungspaketen
wiederum eine deutliche Steigerung unseres Geschäfts
in der Fördertechnik ermöglichen wird.
Innerbetriebliche Logistik verfügt als wichtiger Bestandteil der Wertschöpfungsprozesse unserer Kunden
über ein hohes Rationalisierungspotenzial. Flurförderzeuge spielen hier eine wesentliche Rolle. Mit der
Gestaltung des Supply-Chain auch für E-CommerceProdukte ergeben sich zusätzliche Impulse für Neugeräte und Dienstleistungen. Wir werden ein neu geschaffenes Internet-Portal zum Vertrieb von Gebrauchtstaplern nutzen.
Wie sich in den USA zeigt, sind die Schwankungen
unserer Branche aufgrund der gestiegenen Bedeutung
der Logistikprozesse und des Mietgeschäfts deutlich
weniger ausgeprägt. Verschiebungen sind eher in
der Struktur des Produktprogramms zwischen Gegengewichtsstaplern und Lagertechnikgeräten möglich.
Diese sind jedoch für einen Vollsortimenter gut auszugleichen.
zision und ruckfreies
Fahren gefordert wird.
Das Service-Geschäft ist durch unseren hohen
Gerätebestand im Markt nahezu unabhängig von Konjunkturzyklen. Wir werden diesen Sektor weiter ausbauen, denn er schafft zusätzliche langfristige Kundenbeziehungen. Die Potenziale außerhalb Europas
werden wir durch den Aufbau eigener zusätzlicher
Vertriebskanäle und durch Akquisitionen konsequent
nutzen.
Die hohe Rentabilität unseres Arbeitsgebiets
Fördertechnik werden wir daher auch in Zukunft
weiter steigern. Unsere strategische Ausrichtung hält
uns auf Wachstumskurs.
37
Wachsender
Bedarf an Tiefkühlkost in China
38
Kältetechnik
Anteil am Konzernumsatz 11,1 %
Weltweite Konzentration im
Lebensmittelhandel
Verhaltenes Wachstum bei
unverändert hohem Marktanteil
Kosteneinsparungen durch
Restrukturierungsprogramm
Beträge in Mio. 1
2000
1999
Umsatzerlöse
935
892
Auftragseingang
927
929
EBIT
12
30
ROCE in %
4,1
11,0
Investitionen
30
50
6.798
6.535
Zahl der Mitarbeiter
Supermarkt in Shanghai
39
Kältetechnik
Weichen für die Zukunft gestellt
Globalisierung und Konzentration prägen den Markt für Investitionsgüter im Lebensmittelhandel.
Eine kleine Anzahl großer internationaler Kunden, die sich verstärkt global ausrichten, gewinnt zunehmend
an Bedeutung. Linde hat sich auf die weltweite Belieferung dieser Großkunden eingestellt. Dazu haben
wir unsere internationale Präsenz durch die Übernahme von Unternehmen in Großbritannien, Frankreich und
Brasilien deutlich ausgebaut. Dem zunehmenden Wettbewerbsdruck begegnen wir offensiv mit umfassenden
Restrukturierungsmaßnahmen.
Restrukturierungen eingeleitet
Trotz dieser ungünstigen Rahmenbedingungen ist
Linde in Europa weiterhin Marktführer. Mit der Ertragskraft des Arbeitsgebiets Kältetechnik sind wir allerdings nicht zufrieden. Die Weichen für die Zukunft
sind hier jedoch gestellt: Die eingeleiteten Restrukturierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen sollen
bis 2002 voll greifen und jährlich Kosten von rund
60 Millionen 1 einsparen. Dazu passen wir die Produktionskapazitäten an und konzentrieren sie auf
eine geringere Anzahl von Fertigungsstätten. Unsere
moderne Fabrik in Beroun, Tschechien, erhält dadurch
einen höheren Auslastungsgrad. Insgesamt reduzieren
wir die Belegschaft in den Werken um 400 Mitarbeiter. Zudem bündeln wir die Einkaufspotenziale und
optimieren unsere Prozesse. So senken wir mit schlankeren Organisationen und schnelleren Abläufen die
Kosten und Bearbeitungszeiten.
Konsolidierung der Märkte in
Westeuropa
Das klimatisierte
Obst- und Gemüseregal
mit zusätzlicher Be-
Die Umsatzerlöse im Arbeitsgebiet Kältetechnik
betrugen im Berichtsjahr 935 Millionen 1 und lagen
damit 4,8 Prozent über dem Vorjahr.
feuchtung hält die Ware
länger frisch.
Die Märkte Westeuropas weisen zunehmend
Zeichen einer Konsolidierung auf, während sich das
Wachstum in Osteuropa, Lateinamerika und Südostasien fortsetzt.
Die anhaltende Stagnation im Lebensmittelhandel
Westeuropas geht mit einem schärfer werdenden
Preiskampf einher. Die Konsequenz: sinkende Margen
und weniger Investitionen. Auch der harte Wettbewerb um die immer häufiger in internationalen Tendern ausgeschriebenen Großaufträge drückt die Preise
für gewerbliche Kühlmöbel und Kältesysteme.
40
Auch die neue EDV-gestützte Auftragsbearbeitung
und die engere Einbindung der Lieferanten in den
Produktionsprozess werden zu kürzeren Reaktionszeiten führen.
Marktführer in Europa durch
Full-Service
Linde hat in Deutschland und in Europa seit Jahren gute Geschäftsbeziehungen zu Großkunden aufgebaut und das eigene Produkt- und Leistungsangebot
ständig verbessert. Denn wir liefern nicht nur Kühlmöbel als Komponenten, sondern können komplette
Supermarkt-Projekte aus einer Hand planen und realisieren. Hierzu zählen neben der Lieferung von Kühlmöbeln und Kältesystemen die Konzeption und Installation sowie Wartung und Service. Daher verlassen
sich die großen Handelsketten auch in neuen Märkten
auf Linde als Systempartner.
Mit unserem kältetechnischen Know-how sind
wir bevorzugter Partner
des Lebensmittelhandels.
In Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien
ließ die Investitionstätigkeit des Lebensmittelhandels
nach. In Österreich hingegen verbuchte Linde als
Toplieferant der beiden führenden Handelsketten ein
Umsatzplus von 20 Prozent. Außerdem konnten wir in
Skandinavien unsere Marktpräsenz festigen.
Die Nachfrage nach Kühlmöbeln in Großbritannien hat sich infolge des verschärften Preiskampfs im
dortigen Lebensmittelhandel deutlich verändert: Statt
teurer, kundenspezifischer Kühlmöbel, die wir in unserem britischen Werk in Chew Stoke bauten, sind zunehmend standardisierte, kostengünstigere Kühlmöbel
gefragt. Aus diesem Grund mussten wir das Werk zum
Jahresende 2000 schließen. Dies führte zu einer höheren Auslastung der anderen Linde-Werke, die ihr Pro-
Umsatzerlöse – Aufteilung nach Regionen
Deutschland
32 %
Übriges Europa
58 %
Amerika
6%
Asien
3%
Australien
1%
duktprogramm dadurch wirtschaftlicher produzieren
können. Unsere Wettbewerbsfähigkeit im britischen
Markt verbesserte sich damit erheblich.
In Osteuropa konnten wir in Tschechien, der Slowakei, Polen und Ungarn unsere bereits gute Position
weiter festigen. In den noch jungen Märkten Ukraine,
Bulgarien und Russland haben wir mit dem Aufbau
eines Netzwerks technisch kompetenter Vertriebs- und
Servicepartner begonnen.
40 Prozent Umsatzplus in
Lateinamerika
Der Umsatz in Brasilien konnte im Berichtsjahr um
40 Prozent gesteigert werden. Unser weiteres Wachstum im südamerikanischen Wirtschaftsraum Mercosur
stellt künftig die stark expandierende Tochtergesellschaft Seral do Brasil S.A. in São Paulo sicher. Seral ist
bereits Marktführer für Ladenbausysteme und Kassentische in Brasilien, dem größten Markt der Region.
Gegenwärtig vergrößert das Unternehmen seine Kompetenz für Kühlmöbel hinsichtlich Produktion und
Technik, um auch in diesem Kernsegment die Marktführerschaft zu erreichen. Die Voraussetzung dazu
haben wir mit der neuen Fabrik am Rande der Metropole São Paulo geschaffen.
Neben Kühl- und Tiefkühlmöbeln plant und
realisiert Linde auch
den gesamten Ladenbau
aus einer Hand.
41
Kältetechnik
Asien: Gezieltes Wachstum
Südostasien hat die Wirtschaftskrise weitgehend
überwunden und seine Märkte für globale Handelsketten geöffnet. Die Linde-Kältetechnik profitiert von
dem wieder einsetzenden Wirtschaftswachstum in
dieser Region.
Linde konzentriert sich in Südostasien auf die internationalen Handelskonzerne sowie einige führende
lokale Einzelhandelsketten. Hier geht es uns vor allem
darum, die technische Kompetenz lokaler Partner zu
stärken. Unsere Produktion in Thailand soll Kostenvorteile und kurze Lieferzeiten in der Region ermöglichen.
Forschung und Entwicklung bieten
viele Innovationen
Die gesetzlichen Bestimmungen hinsichtlich zuverlässiger Kühlketten vom Produzenten bis zum Handel erhöhen die Anforderungen an die Temperatursicherheit der Kühlmöbel. Vorgegebene Produkttemperaturen müssen exakt eingehalten werden. Dieser
anspruchsvollen Aufgabe begegnen wir mit unserem
kältetechnischen Know-how und können so den Kunden die gewünschten Kühlmöbel, Steuerungen und
Kälteanlagen als Gesamtlösung bieten. Als weiteren
Entwicklungsschwerpunkt arbeiten wir an der Reduzierung des Energieverbrauchs. Nur wenn auch dieses
Kriterium erfüllt ist, kann der Lebensmittelhändler seine Produkte anforderungsgerecht und kosteneffizient
zugleich anbieten.
Eine von vielen Speziallösungen für unsere
Kunden: Die gekühlte
Sushi-Bar.
Mit der neuen Kühlregal-Generation werden wir
beiden Aspekten gerecht: Sie verbraucht deutlich
weniger Energie und verfügt zudem über ein neues
Design und über erhöhte Flächenproduktivität. Die
Varianten der neuen Kühlregal-Reihe sind modular
aufgebaut, so dass sich die Vielfalt der verwendeten
Teile um mehr als ein Drittel verringert. Die neuen
Kühlregale machen über 20 Prozent des jährlichen Absatzvolumens von Linde an Supermarkt-Kühlmöbeln
mit externer Kälteversorgung aus.
42
Die neue energieeffiziente Containerregal-Familie
bringt unseren Großkunden im Discountbereich deutliche Einsparungen: Die Baureihe benötigt nur sehr
einfache Kältemaschinen und damit niedrigere Investitionssummen und geringeren Wartungsaufwand.
Unser klimatisiertes Obst- und Gemüseregal mit
zusätzlicher Befeuchtung bietet zahlreiche Vorteile für
Lebensmittelhändler und Verbraucher: Die Produkte
bleiben länger frisch und trocknen nicht aus. Vitamine
und andere wichtige Inhaltsstoffe bleiben erhalten.
Das Fernwartungs- und Diagnose-System LDS
(Long Distance Service) haben wir weiter optimiert.
Messfühler und Regler aller Kühlmöbel in einem
Supermarkt werden miteinander vernetzt und mit
einem Marktrechner verbunden.
Ein Supermarkt in Wien:
Komplett mit Kühlund Tiefkühlmöbeln von
Linde ausgestattet.
Der Rechner überwacht und protokolliert den Temperaturverlauf der Kühlmöbel. Die computergestützte
Fernüberwachung erkennt zeitnah jede eventuelle
Abweichung von vorgegebenen Temperaturverläufen.
Per Internet oder Telefonnetz überwacht eine Servicezentrale mehrere Märkte gleichzeitig. Servicetechniker
können so schnell eingreifen, bevor größere Schäden
an Maschinen oder Lebensmitteln entstehen.
Steckerfertige Kühlmöbel in
neuem Design
Eine völlig neue Art der Warenpräsentation erfordern die neuen Vertriebskanäle des Lebensmittelhandels: Impulsartikel und Convenience-Produkte werden
zunehmend auch in Tankstellen, Bahnhof-Shops,
Kantinen oder Kino-Centern verkauft. Linde entwickelt
gemeinsam mit führenden Lebensmittelherstellern
speziell auf deren Marken zugeschnittene Lösungen.
Steckerfertige Kühl- und Tiefkühlmöbel unterstützen
die attraktive Präsentation kühlungsbedürftiger Produkte und zugleich den gewünschten Markenauftritt
der Lebensmittelhersteller.
Strategie: Drei Schwerpunkte für den
zukünftigen Erfolg
Weltweit ist Linde die Nummer 2 und Marktführer
in Europa. Unser Wachstum stellen wir sicher, indem
wir unseren Geschäftspartnern auch in den Zukunftsmärkten Osteuropa, Lateinamerika und Asien als verlässlicher Lieferant zur Verfügung stehen.
Hohe Marktanteile bei allen Kundengruppen zu
sichern, hat für uns oberste Priorität. Wir werden dafür
weiter die Kundenzufriedenheit und damit die Kundenbindung stärken. Neben unserem stabilen, regional ausgerichteten Flächenvertrieb verfügen wir über
eine auf Schlüsselkunden, sogenannte Key Accounts,
ausgerichtete Betreuung. Wir werden künftig auch
Produktmanagement und Entwicklung in diese Struktur einbeziehen. Linde kann damit im regionalen
Flächenvertrieb und bei bedeutenden Großkunden als
kompetenter und zuverlässiger Partner auftreten
und kundenindividuelle Lösungen schnell und flexibel
erarbeiten.
Durch die eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen werden wir unsere führende Marktposition
ausbauen und die angestrebten Renditeziele in 2002
erreichen. Wir stellen damit sicher, dass wir weltweit
Produkte und Leistungen bekannter Linde-Qualität zu
einem wettbewerbsfähigen Preis liefern.
Auch in Zukunft werden wir unseren Kunden echten Mehrwert bieten: Mit innovativen Dienstleistungen und Produkten, die wir hinsichtlich der Warenpräsentation, der Ergonomie und des Energieverbrauchs
kontinuierlich optimieren.
Convenience-Shops bieten die Möglichkeit,
rasch und unkompliziert
einzukaufen. Linde liefert
die benötigten steckerfertigen Kühlmöbel.
43
Wasserstoff und
Kohlenmonoxid –
über Rohrleitung
direkt
zum Kunden
44
Technische Gase
Anteil am Konzernumsatz 44,8 %
Position als bedeutender
Anbieter in der Welt gefestigt
Integration der AGA
erfolgreich
Starkes Wachstum im
Healthcare-Bereich
On-site-Geschäft weiter
ausgebaut
Beträge in Mio. 1
2000
1999
Umsatzerlöse
3.784
1.615
Auftragseingang
3.774
1.604
EBIT
519
234
ROCE in %
15,5
15,7
Investitionen
773
557
18.661
8.690
Zahl der Mitarbeiter
Linde-Steamreformer in Brunsbüttel
45
Technische Gase
Internationale Präsenz ausgebaut
Im Arbeitsgebiet Technische Gase ist Linde Marktführer in Europa und einer der bedeutendsten Anbieter
weltweit. Mit der Übernahme der schwedischen AGA AB erschließen sich den Technischen Gasen neue Absatzregionen und Anwendungsgebiete für Produkte und Dienstleistungen. Vor allem in Nordeuropa sowie in Nordund Südamerika konnten wir unsere strategische Position stärken.
Starkes Wachstum im Ausland
Als viertgrößter Gaseproduzent in der Welt erhöhten wir die Umsatzerlöse auf vergleichbarer Basis deutlich um 14,2 Prozent auf 3,784 Milliarden 1. In
Deutschland verzeichneten wir nach Jahren der Stagnation erstmals wieder einen Zuwachs – bedingt durch
Neukunden im Flüssig- und im On-site-Geschäft sowie
die bessere Konjunktur.
Der Umsatz wuchs vor allem durch die positive Entwicklung des Auslandsgeschäfts, das um 18,9 Prozent
auf 2,990 Milliarden 1 zunahm. So stieg der Auslandsanteil am Umsatz von 76 Prozent auf 79 Prozent – eine
eindrucksvolle Bestätigung der langfristigen Strategie
von Linde, verstärkt im Ausland zu wachsen. Das Gasegeschäft zog insbesondere außerhalb Europas an –
u. a. eine Folge des starken US-Dollars.
In Westeuropa erhöhten sich die Umsatzerlöse um
4,2 Prozent auf 1,564 Milliarden 1. Vor allem unsere
Gasegesellschaften in Italien, Portugal und Spanien
waren erfolgreich. Aber auch in den osteuropäischen
Ländern stehen die Zeichen weiter auf Wachstum.
Zweistellige Steigerungsraten erzielten wir in Polen,
Ungarn und Rumänien sowie in Tschechien.
Mit rund 34 Prozent Anteil am Gesamtumsatz baute die Linde Gas AG ihr Überseegeschäft in ausgewählten Regionen in Amerika und Asien gezielt aus. Insbesondere in den USA und in Südamerika verbesserten
wir unsere Marktposition durch Wachstum im On-sitebzw. Healthcare-Geschäft. In Australien und China
setzte sich die erfreuliche Geschäftsentwicklung fort.
46
Umsatzerlöse – Aufteilung nach Regionen
Deutschland
21 %
Übriges Europa
45 %
Amerika
33 %
Australien/Asien
1%
Ausrichtung des Geschäfts auf Gase
und Healthcare
Wir haben unsere Aktivitäten im Medizinbereich
in einem eigenständigen Geschäftsfeld Healthcare
gebündelt. Gleichzeitig teilten wir das klassische Gasegeschäft in Industrie- und Spezialgase, um den Anforderungen des Markts besser zu entsprechen.
Der Industriegasebereich umfasst wie bisher die
Sparten Flaschen-, Tank- und On-site-Geschäft. Mit
einem Umsatzanteil von rund 88 Prozent bildet er den
Schwerpunkt der Geschäftsaktivitäten des Arbeitsgebiets.
Flaschengeschäft weiter gefestigt
Den größten Anteil am Industriegasebereich hat
mit rund 52 Prozent das Flaschengeschäft. Das Wachstum ist entsprechend dem Branchentrend in diesem
Segment schwächer als im Tank- und On-site-Geschäft.
Das liegt an den technologischen Entwicklungen
und dem unterschiedlichen Reifegrad der Märkte. Auf
diese Tendenz waren wir vorbereitet: Wir verdichteten
unser Vertriebsnetz und erweiterten unsere Servicefunktionen mit Kundendienstzentren. Darüber hinaus
übernahmen wir im Rahmen eines Rundum-Services
für unsere Kunden das Gasflaschen-Management.
Zusätzlich richten wir gerade den Online-Vertrieb für
Gasflaschen über das Internet ein.
Hohe Zuwächse im Flaschengeschäft erzielten wir
vor allem in Osteuropa sowie in Südamerika. In Deutschland konnte der Rückgang der letzten Jahre abgebremst werden. Trotz insgesamt schwieriger Marktbedingungen haben wir unsere Position weltweit gefestigt.
Neue Perspektiven im Tankgeschäft
Neue Kunden im Tankgeschäft ließen den Absatz
deutlich steigen. Unsere Verflüssigungskapazitäten
waren im vergangenen Geschäftsjahr voll ausgelastet.
Der Brennstoffzellenbus
gibt wertvolle Impulse
für die Entwicklung von
Wasserstoffantrieben.
In Zusammenarbeit mit dem Mineralölkonzern OMV,
Wien, haben wir begonnen, ein Netz öffentlicher Erdgastankstellen in Österreich einzurichten.
Wachstumsmarkt Wasserstoff
Um den niedrigeren Durchschnittserlösen zu begegnen, rationalisieren wir die Distribution und optimieren
die Abfüllstationen.
Durch die Integration der AGA in Europa hat
Linde jetzt mehr Produktionsstandorte und ein dichteres Kundennetz. Das hat sehr positive Auswirkungen
auf unsere Effizienz: So lassen sich Transport-Ressourcen jetzt optimal auslasten und die Routen der Tankfahrzeuge besser planen. Zusätzlich senken wir unsere
Kosten, indem wir Kunden in den Nachtstunden beliefern und die Füllstände der Tanks bei Großabnehmern
elektronisch fernüberwachen.
Der Wasserstoffbedarf wird künftig durch neue
Anwendungen, z. B. in der chemischen und ElektronikIndustrie, der Lebensmittelverarbeitung sowie in Raffinerien stark zunehmen. So werden bald große Mengen
an Wasserstoff benötigt, um schwere Erdölrückstände
zu verarbeiten. Auch werden die strengeren Umweltvorschriften für die Entschwefelung von Kraftstoffen
zukünftig die Bedeutung des Wasserstoffs erhöhen.
Darauf sind wir gut vorbereitet: Denn wir haben bereits
hervorragende Kenntnisse auf dem Gebiet von Wasserstoff als umweltverträglichem Energieträger. Und
wir profitieren vom weltweiten Know-how des LindeAnlagenbaus bei der Erzeugung von Wasserstoff.
Auf dem Gebiet alternativer Antriebsenergien engagiert sich Linde mittlerweile in Projekten mit nahezu allen führenden deutschen Fahrzeugherstellern.
Jüngstes Beispiel ist der von Linde gemeinsam mit
MAN, Siemens und Ludwig-Bölkow-Systemtechnik entwickelte Brennstoffzellenbus. In dem Fahrzeug kommt
gasförmig komprimierter Wasserstoff zum Einsatz.
Linde entwickelte die gesamte Wasserstoff-Gasstraße
und -Betankungsanlage inklusive Peripherietechnik.
On-site-Geschäft im Aufwind
Positive Impulse erhält das Tankgeschäft durch
neue anwendungstechnische Verfahren. Im zukunftsträchtigen Lasermarkt hat Linde neben Gasen für
das Laserschneiden jetzt auch ein Gas für das Laserschweißen unter dem Namen LASGON® in den Markt
eingeführt. Dieses Schutzgas wird in der Automobilindustrie zum Schweißen von Präzisionsteilen verwendet.
Wie in den vergangenen Jahren engagierte sich
Linde auch 2000 für den Einsatz zukunftsträchtiger
Energieträger. Flüssiges Erdgas ist ein umweltfreundlicher Kraftstoff mit hoher Energiedichte und Reinheit.
Die höchsten Zuwächse im Industriegasebereich
erzielten wir im On-site-Geschäft, der Versorgung von
Kunden über Rohrleitungen aus Anlagen, die direkt
beim Verbraucher stehen.
Im Rahmen der Strategie, das Wasserstoffgeschäft
auch im Hightech-Bereich weiter auszubauen, versorgt
Linde die Wacker Chemie GmbH, Burghausen, mit gasförmigem Wasserstoff für die Produktion von Siliziumwafern, den Grundbausteinen für die Chipherstellung.
47
Technische Gase
Gute Wachstumschancen sieht das Arbeitsgebiet
auch im Spezialgasegeschäft, vor allem in der Bereitstellung von Gasen, Geräten und Serviceleistungen
für die Halbleiterindustrie. Diesem Zweck dienen u. a.
unsere neuen Spezialgasewerke in Unterschleißheim
bei München und in Singapur.
Healthcare: Ausweitung des Geschäfts
in neue Anwendungsgebiete
Ein Geschäftsfeld mit vielversprechendem Wachstumspotenzial ist Healthcare.
Auch bei der Produktion von Reinstgasen konnten
wir erneut unsere führende Position bestätigen. So
beliefern wir die Philips GmbH, Hamburg, für die Fertigung von Halbleitern mit hochreinem Stickstoff aus
einer Standardanlage. Die Texas Instruments Deutschland GmbH, Freising, bestellte bei Linde ebenfalls
eine entsprechende Versorgung. Zudem beliefern wir
die Infineon Technologies AG in Regensburg mit hochreinem Stickstoff und Sauerstoff für die Halbleiterproduktion.
Für die Versorgung von
Patienten mit Erkrankungen der Atemwege
stellt Linde Sauerstoff
Über einen Zeitraum von 15 Jahren wird Linde die
französische Butachimie am Standort Chalampé aus
einer neuen Anlage mit hochreinem Wasserstoff für
die Fabrikation eines Grundstoffs zur Produktion von
Nylon versorgen. Damit haben wir das Wasserstoffgeschäft in Westeuropa weiter ausgebaut.
und Behandlungsgeräte
zur Pflege in häuslicher
Umgebung bereit.
Auch die Belieferung der Bayer AG in Brunsbüttel
mit Wasserstoff und Kohlenmonoxid aus einem Steamreformer geben dem Rohrleitungsgeschäft richtungweisende Impulse.
Neben der chemischen sowie der Elektronik-Industrie ist die Stahlbranche ein wichtiger Kundenkreis für
das On-site-Geschäft von Linde. So werden in Třinec,
Tschechien, sowie in Dunaújváros, Ungarn, Stahlwerke
durch unsere Luftzerlegungsanlagen versorgt. Mit dem
zum Thyssen-Krupp-Konzern gehörenden Stahlunternehmen AST, Terni, haben wir einen Vertrag über die
Belieferung mit Sauerstoff, Stickstoff und Argon abgeschlossen und damit unsere Marktstellung in Mittelitalien gestärkt. Desweiteren ging auch bei der
Thyssen-Krupp Stahl AG in Duisburg eine neue Luftzerlegungsanlage in Betrieb. Erstmals wurde hier die
vollständige rektifikatorische Gewinnung der begehrten, aber knappen Edelgase Krypton und Xenon
realisiert.
48
Mit der Übernahme der AGA zählt Linde nunmehr
zu den weltweit führenden Anbietern von medizinischen Gasen innerhalb der Gaseindustrie. Wir verfügen über Spezial-Know-how für die Versorgung von
Patienten mit Erkrankungen der Atemwege. Dafür
stellen wir Gase, modernste Behandlungsgeräte und
Dienstleistungen zur Pflege in Krankenhäusern und
in häuslicher Umgebung bereit.
Im Geschäftsjahr erzielte Linde im Bereich Healthcare einen Umsatz von 450 Millionen 1 – das entspricht einer Zunahme von 25 Prozent gegenüber dem
Vorjahr.
Dieser Zuwachs ist u. a. auf die erfolgreiche Einführung des Inhaled Nitric Oxide (INO) in den USA
zurückzuführen. INO dient als Pharmazeutikum zur
Behandlung von Neugeborenen mit Atemfehlfunktionen. Auch in Europa und Japan haben wir die Zulassung als Medikament beantragt und rechnen mit
einer Genehmigung im Laufe des Jahres 2001.
Gute Fortschritte bei der Integration
der AGA
Nach der Freigabe der AGA-Akquisition durch
die EU-Wettbewerbsbehörde im Februar 2000 haben
wir mit der ersten Phase des Integrationsprojekts
begonnen. Mehrere Projektgruppen analysierten in
vier Monaten Geschäftsprozesse, Systeme und Anwendungen und entwickelten Konzepte für eine neue
Organisation. Inzwischen hat das Unternehmen, das
am 8. August 2000 in die Linde Gas AG umgewandelt
wurde, die zweite Phase erfolgreich gestartet. Die
Eingliederung ist in vollem Gange. Wir optimieren die
Beschaffung, die Produktion, die Distribution, den
Vertrieb und die Administration. Daraus werden wir
bis zum Jahresende 2002 Synergien von 100 Millionen 1 generieren.
Vom Personalabbau in Höhe von 1.500 Mitarbeitern entfallen rund 400 auf Deutschland. Die Verhandlungen über Interessenausgleich, Sozialplan sowie Überleitungsvertrag für die rund 700 AGA-Mitarbeiter in Deutschland haben wir mit den Vertretungen
der Arbeitnehmer einvernehmlich abgeschlossen.
Die Genehmigung der Übernahme der AGA war
seitens der Europäischen Kommission mit Auflagen
verbunden, die wir termingemäß bis Ende September
2000 erfüllt haben. Das abzugebende Gasegeschäft
der AGA in Österreich wurde an L’Air Liquide verkauft.
Die österreichischen Kartellbehörden genehmigten diesen Vorgang. Mit der Air Products and Chemicals, Inc.
vereinbarten wir den Kauf des in den Niederlanden
von der AGA abzugebenden Teils der Gaseaktivitäten.
Das Genehmigungsverfahren vor der niederländischen
Kartellbehörde läuft zurzeit.
Forschung und Entwicklung –
Grundlagen für weiteres Wachstum
In der Entwicklung arbeiten wir vor allem an
neuen Anwendungs- und Verfahrenstechniken, die zusätzliche Absatzmärkte erschließen und zum langfristigen Wachstum beitragen.
Das von Linde angebotene DryWash®-Verfahren
geht völlig neue Wege bei der Reinigung von Textilien.
Flüssiges Kohlendioxid ersetzt umweltbelastende Reinigungsmittel; die Bearbeitungszeiten verkürzen sich
um die Hälfte. Mit dem neuen Verfahren ist zugleich
eine schonende und geruchlose Behandlung von
Textilien möglich.
Für das einfachere und sichere Handling von Gasflaschen entwickelte Linde das System LISY®tec, bei
dem Flaschenventil und Druckminderer in einer Armatur mit einer besonderen Schutzvorrichtung integriert
sind. Diese bedienerfreundliche Armatur gewährleistet
die sichere Gasentnahme für die Autogenflamme und
für Schweißschutzgase.
Ein ähnliches System wurde für Flaschen entwickelt, die im Medizingasebereich eingesetzt werden.
Die neue Armatur verfügt zusätzlich über eine Schnellkupplung sowie eine Durchflussregulierung und ermöglicht so den einfachen Einsatz von medizinischen
Sauerstoffgeräten.
Die hundertprozentige Versorgungssicherheit unserer Kunden gewährleisten wir bei Druckgasflaschen
mit der neuen Füllstandsüberwachung per Datenfernübertragung. Hier löst das System bei einer definierten Restgasmenge automatisch einen Dispositionsauftrag zur Nachlieferung aus.
Gute Voraussetzungen für zukünftigen
Erfolg
Mit dem Erwerb der AGA hat das Arbeitsgebiet
Technische Gase seine Marktstellung sowohl in regionaler Sicht als auch im Hinblick auf das verbreiterte
Produkt- und Serviceangebot deutlich gestärkt. Diese
Ausgangsposition ist die beste Voraussetzung für unseren weiteren Erfolg – unterstützt durch einen hohen
Standard in der Anwendungstechnik. Wir erwarten
auch für die nächsten Jahre ein gutes Wachstum des
Weltgasemarkts, das Linde effizient nutzen wird. Wir
werden vor allem die Geschäftssegmente Healthcare
und Spezialgase sowie On-site ausbauen. Neben dem
Umsatzwachstum messen wir der besseren Ertragskraft einen besonders hohen Stellenwert zu. Aus diesem Grund wird Linde das Kostensenkungsprogramm
konsequent umsetzen, die Produktions- und Distributionskapazitäten effizienter nutzen und eine restriktive
Investitionspolitik betreiben.
Bei der Thyssen-Krupp
Stahl AG in Duisburg ging
unsere Luftzerlegungsanlage in Betrieb, die die
vollständige Gewinnung
der Edelgase Krypton
und Xenon gewährleistet.
49
Glossar
ASCA
E-Business
ISO 9000
Propylen
Arbeitsschutz und sicherheitstechnischer
Abkürzung für „Electronic Business“.
Internationale Normenreihe der Interna-
Gasförmiger, ungesättigter Kohlenwas-
Check in Anlagen, Konzept der Hessi-
Oberbegriff für Geschäfte, die über
tional Organization for Standardisation
serstoff, technisch wichtiger Ausgangs-
schen Landesregierung.
elektronische Medien, z. B. das Internet,
(ISO) betreffend Qualitätssicherung in
stoff für andere Stoffe.
Canbus-Technologie
abgewickelt werden.
Entwicklung, Produktion, Montage und
Reaktor-Brennersystem
Der Canbus ist ein genormter serieller
E-Commerce
Wartung.
Vorrichtung zum Erwärmen bzw. Erhitzen
Kommunikations-Datenbus, mit dessen
Abkürzung für „Electronic Commerce“.
ISO 9001/9002
von Behältnissen, in denen chemische
Hilfe Daten zwischen diversen Steuer-
Elektronischer Handel. E-Commerce
International gültige Normen für Quali-
Synthesen durchgeführt werden.
geräten und auch Sensoren/Aktuatoren
ist ein Unterbereich des E-Business und
tätsmanagement-Systeme.
Risikomanagement
in einem Fahrzeug ausgetauscht werden
der Oberbegriff für alle Arten von Trans-
ISO 14001
Systematische Vorgehensweise, um
können.
aktionen über elektronische Medien
Internationale Normenreihe der Interna-
potenzielle Risiken zu identifizieren, zu
Cashflow
(besonders Internet). Kauf- und Ver-
tional Organization for Standardisation
bewerten und Maßnahmen zur Risiko-
In der Bilanz-, Unternehmens- und
kaufstransaktionen bilden die Haupt-
(ISO) für Umweltmanagement-Systeme
handhabung auszuwählen und um-
Aktienanalyse verwendete Kennzahl zur
bestandteile des E-Commerce.
mit weltweiter Gültigkeit.
zusetzen.
Beurteilung der Finanz- und Ertrags-
Erdölfraktionen
Konsolidierung
Roadshow
kraft eines Unternehmens. Der Cashflow
Erdöl bzw. Rohöl wird bei der Weiter-
Zusammenfassung der Einzelabschlüsse
Vorstände und Investor-Relations-Mitar-
(Umsatz- oder Finanzüberschuss) be-
verarbeitung in Gruppen von Grund-
aller Konzernunternehmen unter Eli-
beiter informieren institutionelle Investo-
zeichnet den Zugang an liquiden Mitteln
bestandteilen zerlegt. Eine einzelne
minierung der konzerninternen Trans-
ren vor Ort an wichtigen Finanzzentren.
aus dem Umsatzprozess und anderen
Gruppe bezeichnet man als Fraktion.
aktionen.
Shareholder Value
Quellen innerhalb eines bestimmten
Ethylen
Lineare Alpha-Olefine
Begriff, der ausdrückt, wie gewinnbrin-
Zeitraums.
Gasförmiger, ungiftiger Kohlenwasser-
Vorprodukt zur Herstellung von Schmier-
gend ein Unternehmen das Kapital
Chemische Synthesen
stoff. Wichtiges Basisprodukt der Petro-
ölen und Motorölen.
einsetzt, das ihm von seinen Aktionären
Herstellung chemischer Produkte aus
chemie, vor allem zur Herstellung von
Mercosur
zur Verfügung gestellt wurde.
chemischen Ausgangsstoffen.
Kunststoffen wie z. B. Polyethylen.
Regionale Wirtschaftsgemeinschaft
Steamreformer
Convenience-Produkte
European Clean Fuel Programme
in Lateinamerika. Mitgliedsstaaten sind
Anlage, die Erdgas oder andere leichte
Gekühlte oder tiefgekühlte Nahrungs-
Von der EU definierte Richtlinien zur stu-
Argentinien, Brasilien, Paraguay und
Kohlenwasserstoffe unter Zuführung von
mittel, die rasch fertig gegart werden
fenweisen Reduzierung von Emissionen
Uruguay. Chile und Bolivien sind asso-
Wasserdampf und Wärme in Synthese-
können, da sie bereits vorbereitet sind.
(Schadstoffe) aus Automobilkraftstoffen
ziiert.
gas umwandelt.
Debt Issuance Programme
bis zum Jahr 2005.
Nebenschlussantrieb
Supply-Chain-Management
Rahmenvereinbarung für die Begebung
Finanzinstrumente, derivative
Spezieller Antrieb für Gleichstrom-
Ein Prozess unternehmensübergreifender
von Finanzierungsinstrumenten am
Derivative Instrumente sind Finanzinstru-
Elektromotoren, der für eine besonders
Koordination der gesamten Wertschöp-
Kapitalmarkt
mente, deren Wert von Basisinstrumen-
einfache und bedienerfreundliche
fungskette. Ziel ist es, den gesamten
DVFA/SG-Methode
ten (Wertpapiere, Devisen, Rohstoffe)
Steuerung sorgt.
Transformationsprozess entsprechend
Gemeinsame Empfehlung der Deutschen
abhängig ist.
OHSAS 18001
Inhalten, Aufgaben und Rahmenbedin-
Vereinigung für Finanzanalyse und
Gleichstromantrieb
Occupational Health and Safety Assess-
gungen zu optimieren.
Anlageberatung e.V. (DVFA) und der
Der Gleichstromantrieb ist der gegen-
ment Series Document No. 18001 ist
Swap
Schmalenbach-Gesellschaft Deutsche
wärtige Standardantrieb bei batteriege-
eine normenähnliche Publikation, die als
Sammelbegriff für Tauschoperationen
Gesellschaft für Betriebswirtschaft (SG)
speisten Flurförderzeugen. Dabei werden
Beurteilungsmaßstab für die Zertifi-
im Finanzhandel.
zur Berechnung von Unternehmens-
in der Regel sogenannte Gleichstrom-
zierung eines Managementsystems für
Synthesegas
kennzahlen.
Reihenschluss- oder Gleichstrom-Neben-
betrieblichen Gesundheitsschutz und
Gemisch, das hauptsächlich aus Wasser-
EBIT
schlussmotoren verwendet.
Arbeitssicherheit dient.
stoff und Kohlenmonoxid besteht.
Abkürzung für „Earnings before Interest
Goodwill
Optionsschuldverschreibung
Verdampfersystem
and Taxes“. Ergebnis vor Zinsen und
Geschäfts- und Firmenwert. Positiver
Anleihe, der ein Optionsschein beigelegt
Komponente im Kühlkreislauf. Durch
Steuern.
Unterschiedsbetrag zwischen dem Kauf-
ist, der zum Kauf einer vorher bestimm-
Verdampfen des Kältemittels wird
EBITDA
preis und dem Reinvermögen eines
ten Anzahl von Aktien in einem festge-
der Umgebung Wärme entzogen und
Abkürzung für „Earnings before Interest,
erworbenen Unternehmens.
setzten Zeitraum zu einem vorgegebenen
dadurch gekühlt.
Taxes, Depreciation and Amortization“.
Healthcare
Kurs berechtigt.
Wandelschuldverschreibung
Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschrei-
Sammelbegriff für Unternehmensaktivi-
Oxidation, partielle
Schuldverschreibung von Aktiengesell-
bungen auf Sachanlagen und immateri-
täten im Bereich Gesundheitsfürsorge.
Teilweise chemische Vereinigung eines
schaften, bei der entweder ein Anspruch
elle Vermögensgegenstände.
Impulsartikel
Stoffs mit Sauerstoff.
auf Rückzahlung des Nennwerts und der
Produkte, die im Geschäft besonders
Zinsen oder ein Wandlungsrecht in eine
verkaufsfördernd präsentiert werden, da
bestimmte Anzahl von Aktien der Gesell-
sie vom Kunden i.d.R. spontan gekauft
schaft besteht.
werden.
50
Jahresabschluss
2000
Konzernbilanz
Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung
Bilanz Linde AG
Gewinn- und Verlustrechnung Linde AG
Entwicklung des Anlagevermögens
Anhang
Segmentinformationen
Konzern-Kapitalflussrechnung
Erläuterungen zur Bilanz und zur
Gewinn- und Verlustrechnung
Bestätigungsvermerk
51
52
53
54
55
56
58
58
60
61
73
Jahresabschluss
Konzernbilanz
in Tausend 1
Aktiva
Geschäfts- und Firmenwerte
Sonstige immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlagen
Finanzanlagen
Anlagevermögen
Zahlungen zum Erwerb von Aktien der AGA AB
Anhang
31.12. 2000
31.12.1999
1
2
3.285.801
101.125
4.381.180
168.214
7.936.320
–
–
103.014
2.359.996
219.085
2.682.095
3.599.958
Vorräte
abzüglich erhaltener Anzahlungen auf Bestellungen
3
1.755.855
– 941.358
814.497
1.345.192
– 778.792
566.400
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Wertpapiere
Flüssige Mittel
Umlaufvermögen
4
5
6
2.359.243
263.843
257.310
3.694.893
1.730.884
282.662
115.240
2.695.186
Rechnungsabgrenzungsposten
7
44.083
25.262
11.675.296
9.002.501
Anhang
31.12. 2000
31.12.1999
Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklage
Gewinnrücklagen
Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter
Bilanzgewinn
Eigenkapital
8
305.311
2.595.863
1.033.337
35.522
161.004
4.131.037
305.311
2.595.863
881.255
139.287
134.766
4.056.482
Sonderposten mit Rücklageanteil
9
12.882
7.529
10
814.983
1.403.938
2.218.921
651.157
764.058
1.415.215
4.179.938
1.079.303
5.259.241
2.740.166
756.078
3.496.244
53.215
27.031
11.675.296
9.002.501
Bilanzsumme
Passiva
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Andere Rückstellungen
Rückstellungen
Finanzschulden
Andere Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme
52
11
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
in Tausend 1
Anhang
2000
1999
13
14
8.450.279
418.357
6.193.923
65.642
8.868.636
6.259.565
274.078
– 3.986.321
– 2.222.890
– 676.834
– 1.544.010
7.020
– 111
– 193.518
187.262
– 3.039.673
– 1.657.814
– 315.128
– 973.147
6.933
– 1.072
– 26.506
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
526.050
440.420
Steuern vom Einkommen und Ertrag
Sonstige Steuern
– 207.117
– 44.556
– 156.324
– 23.374
274.377
260.722
Umsatzerlöse
Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen
Gesamtleistung
Sonstige betriebliche Erträge
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Beteiligungsergebnis
Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens
Zinsergebnis
Jahresüberschuss
15
16
17
18
19
20
18
21
22
53
Jahresabschluss
Bilanz Linde AG
in Tausend 1
Aktiva
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlagen
Finanzanlagen
Anlagevermögen
Anhang
31.12. 2000
31.12.1999
1
51.246
157.737
3.078.335
3.287.318
26.757
169.380
3.107.201
3.303.338
Vorräte
abzüglich erhaltener Anzahlungen auf Bestellungen
3
457.449
– 304.422
153.027
441.538
– 250.995
190.543
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Wertpapiere
Flüssige Mittel
Umlaufvermögen
4
5
6
3.431.155
224.315
30.460
3.838.957
3.083.797
266.066
11.130
3.551.536
7.126.275
6.854.874
Anhang
31.12. 2000
31.12.1999
Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklage
Gewinnrücklagen
Bilanzgewinn
Eigenkapital
8
305.311
2.595.863
509.503
161.004
3.571.681
305.311
2.595.863
509.503
134.766
3.545.443
Sonderposten mit Rücklageanteil
9
9.347
–
10
466.605
373.800
840.405
454.181
323.398
777.579
1.318.027
1.386.815
2.704.842
2.073.551
458.301
2.531.852
7.126.275
6.854.874
Bilanzsumme
Passiva
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Andere Rückstellungen
Rückstellungen
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Andere Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten
Bilanzsumme
54
11
Gewinn- und Verlustrechnung Linde AG
in Tausend 1
Anhang
2000
1999
13
14
1.808.913
– 43.722
2.217.831
– 122.820
1.765.191
2.095.011
97.337
– 928.734
– 581.376
– 60.785
– 308.802
241.713
– 767
– 87
113.443
– 1.065.998
– 645.252
– 84.421
– 334.213
116.521
– 460
3.688
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
223.690
198.319
Steuern vom Einkommen und Ertrag
Sonstige Steuern
– 61.476
– 1.210
– 48.490
– 1.544
Jahresüberschuss
161.004
148.285
–
– 13.519
161.004
134.766
Umsatzerlöse
Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen
Gesamtleistung
Sonstige betriebliche Erträge
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Beteiligungsergebnis
Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens
Zinsergebnis
Einstellungen in Gewinnrücklagen
Bilanzgewinn
15
16
17
18
19
20
18
21
55
Jahresabschluss
Entwicklung des Anlagevermögens
in Tausend 1
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Veränderungen
und
1.1. 2000 Anpassungen
Zugänge
Konzern
Geschäfts- und Firmenwerte
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
Geleistete Anzahlungen
Immaterielle Vermögensgegenstände
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten
auf fremden Grundstücken
Technische Anlagen und Maschinen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
Sachanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen
Ausleihungen an verbundene Unternehmen
Anteile an assoziierten Unternehmen
Beteiligungen
Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
Wertpapiere des Anlagevermögens
Sonstige Ausleihungen
Finanzanlagen
Anlagevermögen Konzern
–
3.222.734
169.742
195.787
1.897
197.684
103.375
52
3.326.161
55.321
226
225.289
1.293.490
2.327.520
1.382.420
278.969
5.282.399
208.860
3.684
10.200
26.666
418
3.598
9.524
262.950
504.130
2.009.771
1.175.626
32.751
3.722.278
– 157.529
– 3.579
1.155
49.081
184
1.258
9.675
– 99.755
66.648
311.692
263.495
58.957
700.792
2.174
–
1.029
21.903
48
354
2.945
28.453
5.743.033
6.948.684
954.534
Linde AG
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
Geleistete Anzahlungen
Immaterielle Vermögensgegenstände
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten
auf fremden Grundstücken
Technische Anlagen und Maschinen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
Sachanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen
Ausleihungen an verbundene Unternehmen
Beteiligungen
Ausleihungen an Beteiligungen
Sonstige Ausleihungen
Finanzanlagen
53.950
1.099
55.049
37.027
–
37.027
297.115
274.527
192.473
7.267
771.382
3.190.598
–
10.355
244
1.967
3.203.164
4.323
8.753
18.702
7.100
38.878
21.159
–
21.772
–
316
43.247
Anlagevermögen der Linde AG
4.029.595
119.152
56
Abschreibungen
AbschreibunKumulierte
gen des
AbGeschäftsjahres schreibungen
Abgänge
Umbuchungen
31.12. 2000
–
–
3.392.476
106.675
32.564
81
32.645
2.009
– 1.115
894
323.928
979
3.717.383
29.979
67.049
133.079
7.347
237.454
17.998
31
–
3
151
75
2.447
20.705
37.998
78.527
84.115
– 201.534
– 894
– 1.986
–
–
1.986
–
–
–
–
290.804
Buchwerte
31.12. 2000
31.12.1999
106.675
3.285.801
–
27.179
–
133.854
223.782
–
330.457
100.146
979
3.386.926
101.117
1.897
103.014
1.872.287
4.660.461
2.772.577
161.796
9.467.121
33.521
74
12.384
99.633
499
5.135
19.697
170.943
53.467
255.636
232.879
998
542.980
78
–
–
181
–
25
3
287
742.437
2.618.701
1.724.232
571
5.085.941
1.148
–
768
400
–
388
25
2.729
1.129.850
2.041.760
1.048.345
161.225
4.381.180
32.373
74
11.616
99.233
499
4.747
19.672
168.214
750.068
839.984
490.976
278.968
2.359.996
166.313
3.684
9.432
26.447
418
3.282
9.509
219.085
–
13.355.447
677.121
5.419.127
7.936.320
2.682.095
5.305
–
5.305
446
– 446
–
86.118
653
86.771
12.538
–
12.538
35.525
–
35.525
50.593
653
51.246
25.658
1.099
26.757
6.422
11.559
10.041
32
28.054
70.684
–
–
101
561
71.346
1.438
3.285
170
– 4.893
–
– 1.973
–
1.973
–
–
–
296.454
275.006
201.304
9.442
782.206
3.139.100
–
34.100
143
1.722
3.175.065
12.835
12.044
23.368
–
48.247
767
–
–
–
–
767
218.722
241.104
164.643
–
624.469
95.962
–
768
–
–
96.730
77.732
33.902
36.661
9.442
157.737
3.043.138
–
33.332
143
1.722
3.078.335
86.915
33.998
41.200
7.267
169.380
3.095.403
–
9.587
244
1.967
3.107.201
104.705
–
4.044.042
61.552
756.724
3.287.318
3.303.338
57
Jahresabschluss
Anhang
Segmentinformationen
in Millionen 1
Anlagenbau
2000
1999
Fördertechnik
2000
1999
Anlagevermögen und AGA-Erwerb
Vorräte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Aktiva
Liquide Mittel
142
– 26
59
64
430
139
– 167
92
159
388
690
595
668
113
–
608
559
608
125
–
Bilanzsumme
Investiertes Kapital
Rückstellungen und Sonderposten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Passiva
669
170
372
75
52
611
185
327
67
32
2.066
1.307
374
260
125
1.900
1.195
340
243
122
Bilanzsumme
669
611
2.066
1.900
Umsatzerlöse
EBITDA
Abschreibungen auf Sachanlagen
EBITA
Amortisation Goodwill
EBIT
Finanzsaldo
909
59
– 20
39
–
39
–3
1.117
61
– 18
43
–
43
–3
2.951
363
– 119
244
–
244
– 27
2.617
320
– 103
217
–
217
– 12
36
40
217
205
in %
in %
22,0
4,0
23,4
3,6
19,5
7,4
19,9
7,8
Cashflow DVFA/SG
Veränderung Nettoumlaufvermögen
Investitionen
AGA-Erwerb
Zahl der Mitarbeiter (31.12.)
51
41
21
–
3.897
49
– 17
37
–
4.040
276
– 20
172
–
17.310
242
– 91
241
–
15.890
Ergebnis vor Ertragsteuern
Kapitalrendite (ROCE)
Umsatzrendite
58
Kältetechnik
2000
1999
Technische Gase
2000
1999
2000
Sonstige
1999
2000
Konzern
1999
121
136
289
21
–
128
130
271
38
–
3.490
199
662
279
–
1.640
86
304
148
–
3.493
– 90
56
193
91
3.767
– 42
39
– 27
10
7.936
814
1.734
670
521
6.282
566
1.314
443
398
567
292
176
66
33
567
294
164
73
36
4.630
3.090
1.079
210
251
2.178
1.650
269
102
157
3.743
3.462
231
12
38
3.747
3.482
323
11
– 69
11.675
8.321
2.232
623
499
9.003
6.806
1.423
496
278
567
567
4.630
2.178
3.743
3.747
11.675
9.003
935
34
– 22
12
–
12
–8
892
49
– 19
30
–
30
–3
3.784
965
– 446
519
–
519
– 86
1.615
447
– 213
234
–
234
– 14
– 129
– 76
37
– 39
– 107
– 146
– 63
– 47
– 124
38
– 86
–
– 86
11
8.450
1.345
– 570
775
– 107
668
– 187
6.194
753
– 315
438
–
438
– 21
4
27
433
219
– 209
– 74
481
417
4,1
0,4
11,0
3,0
15,5
11,4
15,7
13,6
9,8
5,7
10,2
6,7
32
–7
30
–
6.798
38
– 62
50
–
6.535
746
– 180
773
–
18.661
342
– 79
557
–
8.690
999
– 261
979
–
47.126
603
– 191
885
3.600
35.597
– 106
– 95
– 17
–
460
– 68
58
–
3.600
442
59
Jahresabschluss
Konzern-Kapitalflussrechnung
in Tausend 1
2000
1999
Jahresüberschuss
Abschreibungen Anlagevermögen
Zuführung zu Pensionsrückstellungen
Nettozuführung zu Sonderposten
+ 274.377
+ 676.945
+ 49.831
– 2.074
+ 260.722
+ 315.454
+ 27.245
– 573
Cashflow nach DVFA/SG
+ 999.079
+ 602.848
– 107.519
– 95.877
– 28.814
– 55.960
– 279.330
+ 73.525
– 28.328
+ 70.962
Veränderungen Nettoumlaufvermögen gesamt
– 260.538
– 190.803
Operativer Cashflow
+ 738.541
+ 412.045
Investitionen
AGA-Erwerb
Anlageabgänge
– 978.904
–
+ 70.500
– 885.180
– 3.599.958
+ 39.557
Nettoinvestitionen
– 908.404
– 4.445.581
Kapitalerhöhungen
Veränderung Fremdanteile
Dividendenzahlung
Veränderung Anleihen und Bankverbindlichkeiten
–
– 113.397
– 142.525
+ 249.987
+ 1.453.924
+ 122
– 103.698
+ 2.401.795
– 5.935
+ 3.752.143
Veränderung der liquiden Mittel
– 175.798
– 281.393
Anfangsbestand liquide Mittel
Zugang aus Konsolidierungskreisänderung
Währungseinflüsse
Endbestand liquide Mittel
+ 397.902
+ 299.499
– 450
+ 521.153
+ 679.295
–
–
+ 397.902
Veränderung
Vorräte saldiert mit erhaltenen Anzahlungen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Sonstiges Nettoumlaufvermögen
(1999 inkl. Währungseinfluss)
Finanzierung einschließlich Dividendenzahlungen
60
Erläuterungen zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung
Allgemeine Angaben
Der Konzernanhang und der Anhang der Linde AG
sind gemeinsam dargestellt.
Soweit in den Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen zur Verbesserung der Übersichtlichkeit
Positionen zusammengefasst sind, werden sie im
Anhang einzeln aufgeführt.
Konsolidierungskreis
In den Konzernabschluss sind neben der Linde AG
39 inländische und 289 ausländische Unternehmen
einbezogen, bei denen die Linde AG unmittelbar oder
mittelbar über die Mehrheit der Stimmrechte verfügt.
Zwei Gesellschaften werden quotal konsolidiert. Im
Berichtsjahr sind 156 Gesellschaften erstmals einbezogen worden, davon 135 Gesellschaften der AGAGruppe.
Nicht einbezogen sind 17 inländische und 50 ausländische Gesellschaften wegen untergeordneter
Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.
Nach den Vorschriften über assoziierte Unternehmen sind eine inländische und drei ausländische
Beteiligungen angesetzt.
Wegen Geringfügigkeit wurde bei 66 assoziierten
Unternehmen auf die Anwendung der Equity-Methode
verzichtet.
Die wesentlichen einbezogenen Konzernunternehmen sind auf den Seiten 78 und 79 aufgeführt. Die
Aufstellung des vollständigen Anteilsbesitzes des
Konzerns und der Linde AG wird beim Handelsregister
des Amtsgerichts Wiesbaden hinterlegt.
Die Änderungen im Konsolidierungskreis hatten folgende Auswirkungen auf den Konzernabschluss 2000:
Bilanz
Gewinn- und Verlustrechnung
(in Auszügen)
in Mio. 1
in Mio. 1
Anlagevermögen
1.138,6
Umlaufvermögen
597,9
Bilanzsumme
Eigenkapital/Sonderposten
1.736,5
22,7
Umsatzerlöse
1.967,6
Sonstige betriebliche Erträge
118,4
Personalaufwand
465,6
Abschreibungen
324,7
Sonstige betriebliche
Rückstellungen
733,6
Aufwendungen
494,9
Verbindlichkeiten
980,2
Zinsergebnis
– 56,6
Bilanzsumme
1.736,5
61
Jahresabschluss
Konsolidierungsgrundsätze
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Buchwertmethode durch Verrechnung der Buchwerte mit
dem anteiligen Eigenkapital der Konzernunternehmen
zum Zeitpunkt des Erwerbs oder der erstmaligen Einbeziehung in den Konsolidierungskreis. Ein sich ergebender aktiver Unterschiedsbetrag wird, soweit möglich, den entsprechenden Bilanzpositionen zugerechnet.
Ein verbleibender aktiver Unterschiedsbetrag wird erstmals – im Vorgriff auf die zukünftig vorgesehene Bilanzierung nach internationalen Rechnungslegungsvorschriften – ab dem Geschäftsjahr 2000 als Geschäftsund Firmenwert aktiviert und planmäßig über die
voraussichtliche Nutzungsdauer erfolgswirksam abgeschrieben. In den Vorjahren wurden die erworbenen
Firmenwerte mit den Gewinnrücklagen verrechnet.
Die Konsolidierung nach der Equity-Methode
folgt den gleichen Grundsätzen.
Zwischenergebnisse, Aufwendungen und Erträge
sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen
den einbezogenen Gesellschaften werden eliminiert.
Wegen untergeordneter Bedeutung wurde auf
die Zwischenergebnis-Eliminierung bei assoziierten
Unternehmen verzichtet.
Die anteiligen Bilanzergebnisse der Konzernunternehmen und die ergebniswirksamen Konsolidierungsmaßnahmen werden in die Konzern-Gewinnrücklagen eingestellt. Dadurch werden die Bilanzgewinne des Konzerns und der Linde AG in jeweils
gleicher Höhe ausgewiesen.
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss
einbezogenen Unternehmen sind nach einheitlichen
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Von diesen Grundsätzen abweichende Wertansätze in den Abschlüssen der assoziierten Unternehmen wurden wegen Geringfügigkeit beibehalten.
Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert
um lineare Abschreibungen, angesetzt. Bei Geschäftsund Firmenwerten beträgt die Nutzungsdauer zwischen 10 und 40 Jahren.
Das Sachanlagevermögen ist mit Anschaffungskosten oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen entsprechend der voraussichtlichen Nutzungsdauer, bewertet. Die Nutzungsdauer beträgt bei Gebäuden 25 bis 50 Jahre, bei technischen Anlagen und Maschinen grundsätzlich 6 bis
15 Jahre sowie bei anderen Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung 4 bis 10 Jahre.
Vorwiegend bei den Inlandsgesellschaften wird
degressiv abgeschrieben mit Übergang zur linearen
Abschreibung, sobald diese zu höheren Abschreibungsbeträgen führt; auf die Zugänge des ersten
Halbjahres wird der volle, auf die übrigen Zugänge
der halbe Abschreibungssatz verrechnet. Grundsätzlich
werden geringwertige Wirtschaftsgüter im Jahr
des Zugangs voll abgeschrieben. Soweit steuerliche
Vorschriften weitere Abschreibungen zulassen, werden
diese bei der Linde AG in Ansatz gebracht.
Im Konzernabschluss wird die lineare Abschreibungsmethode angewandt.
62
Die Anteile an verbundenen Unternehmen und an
Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis
besteht, werden zu Anschaffungskosten bzw. dem
niedrigeren beizulegenden Wert ausgewiesen. Im Konzernabschluss sind die wesentlichen Beteiligungen an
assoziierten Unternehmen mit ihrem anteiligen Kapital nach der Buchwertmethode aktiviert. Unverzinsliche und niedrig verzinsliche Ausleihungen werden
mit dem Barwert bzw. dem niedrigeren steuerlich
zulässigen Wert bilanziert.
Die Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bzw. zu niedrigeren Tageswerten angesetzt. In die Herstellungskosten werden neben den Einzelkosten auch Fertigungs- und Materialgemeinkosten
einbezogen. Bei bestimmten gleichartigen Vorräten
werden Verbrauchsfolgeverfahren angewandt. Hierbei
wird unterstellt, dass die zuletzt angeschafften Vorräte
zuerst verbraucht oder veräußert worden sind. Die
Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit usw. ergeben, werden durch
Abwertungen berücksichtigt. Bei der Bewertung der
Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände
wird allen erkennbaren Risiken durch angemessene
Wertberichtigungen Rechnung getragen.
Die Rückstellungen für unmittelbare Pensionsverpflichtungen der inländischen Konzerngesellschaften
sind nach versicherungsmathematischen Grundsätzen
gemäß § 6a EStG gebildet. Dabei werden ein Zinssatz
von 6 Prozent und die Richttafel 1998 von Dr. Klaus
Heubeck zugrundegelegt. Ausländische Gesellschaften
bilden Pensionsrückstellungen nach vergleichbaren
Grundsätzen unter Berücksichtigung landesrechtlicher
Vorschriften.
Die übrigen Rückstellungen sind so bemessen,
dass alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen berücksichtigt sind.
Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Rückzahlungsbetrag angesetzt.
Zur Absicherung von Zins-, Währungs- und Preisänderungsrisiken werden auch derivative Finanzinstrumente in Form von Termin- und Optionsgeschäften
sowie Swaps eingesetzt. Sämtliche derivative Instrumente werden im Rahmen festgelegter Limits auf
Basis detaillierter Richtlinien abgeschlossen und dienen neben Absicherungszwecken der Optimierung
der Finanzierung. Soweit die Bildung von Bewertungseinheiten möglich ist, werden diese bilanziert. Für
die übrigen derivativen Finanzinstrumente werden bei
negativen Marktwerten Rückstellungen gebildet.
Währungsumrechnung
In den Einzelabschlüssen sind die Fremdwährungsforderungen, falls erforderlich, mit dem niedrigeren
Geldkurs am Bilanzstichtag bewertet; währungskursgesicherte Forderungen sind mit dem jeweiligen Terminkurs angesetzt.
Verbindlichkeiten in ausländischer Währung sind
mit dem Briefkurs des Einbuchungstags bzw. dem
höheren Briefkurs am Bilanzstichtag bewertet.
Im Konzernabschluss werden die Bilanzpositionen
und die Abschreibungen der ausländischen Konzern-
unternehmen zum Mittelkurs am Bilanzstichtag, die
übrigen Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung –
erstmals auch das Jahresergebnis – zum Jahresdurchschnittskurs in 1 umgerechnet.
Die Umrechnungsdifferenzen aus Stichtagskurs
und Durchschnittskurs betrugen 13,2 Mio. 1 und wurden entsprechend internationalen Rechnungslegungsstandards mit den Gewinnrücklagen verrechnet.
Wechselkurse der für den Konzernabschluss wesentlichen Währungen
Mittelkurs am Bilanzstichtag Jahresdurchschnittskurs
31.12.2000
2000
11 =
11 =
Argentinien
ARS
0,930500
0,923594
Australien
AUD
1,675400
1,588205
Brasilien
BRL
1,811600
1,68465
Dänemark
DKK
7,462800
7,453784
Großbritannien
GBP
0,623300
0,609443
Mexiko
MXN
8,920000
8,736275
Norwegen
NOK
8,271000
8,113106
Schweden
SEK
8,840000
8,442896
Schweiz
CHF
1,522100
1,557854
Tschechien
CZK
35,040000
35,584843
Ungarn
HUF
265,175000
260,723333
USA
USD
0,930500
0,923594
63
Jahresabschluss
Erläuterungen zur Bilanz
1 Anlagevermögen
Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist auf den Seiten 56 bis 57 dargestellt. In
der zusätzlichen Spalte Veränderungen und Anpassungen sind die Änderungen des Konsolidierungskreises
und Unterschiede aus der Währungsumrechnung ausgewiesen.
2 Zahlungen zum Erwerb von Aktien der AGA AB
In dieser Position wurden im Vorjahr die Zahlungen zum Aktienerwerb der AGA AB mit 3.599.958 T1
ausgewiesen. In 2000 wurden noch zusätzlich
23.567 T1 für den restlichen Erwerb der Anteile von
der Linde Gas AG aufgewendet.
3 Vorräte
Konzern
Linde AG
2000
1999
2000
1999
227.763
186.428
66.018
66.435
unfertige Leistungen
797.333
580.849
196.251
239.237
Fertige Erzeugnisse und Waren
552.698
459.808
57.986
62.777
Geleistete Anzahlungen
178.061
118.107
137.194
73.089
1.755.855 1.345.192
457.449
441.538
in Tausend 1
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Unfertige Erzeugnisse,
64
4 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Konzern
2000
Linde AG
1999
2000
1999
1.733.953 1.313.855
157.888
158.718
(244)
(1.299)
in Tausend 1
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(davon Restlaufzeit > 1 Jahr)
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
(davon Restlaufzeit > 1 Jahr)
(16.192)
35.632
(6.673)
44.263 3.094.671 2.812.460
(–)
(–)
(–)
(–)
ein Beteiligungsverhältnis besteht
36.447
50.244
7.987
8.216
(davon Restlaufzeit > 1 Jahr)
(1.506)
(3.773)
(–)
(–)
Sonstige Vermögensgegenstände
553.211
322.522
170.609
104.403
(davon Restlaufzeit > 1 Jahr)
(29.260)
(16.988)
(83)
(72)
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen
2.359.243 1.730.884 3.431.155 3.083.797
Die sonstigen Vermögensgegenstände im Konzern
enthalten Zinsabgrenzungen und Steuererstattungsansprüche in Höhe von 76,9 Mio. 1, bei der Linde AG
75,2 Mio. 1.
5 Wertpapiere
In den Wertpapieren sind Aktien und festverzinsliche Papiere enthalten.
6 Flüssige Mittel
Die flüssigen Mittel umfassen Schecks, Kassenbestände sowie Guthaben bei Kreditinstituten.
7 Rechnungsabgrenzungsposten
Dieser Posten enthält unter anderem Steuerabgrenzungen auf ergebniswirksame Konsolidierungsmaßnahmen in Höhe von 7,8 Mio. 1.
65
Jahresabschluss
8 Eigenkapital
Die Hauptversammlung hat im Mai 2000 die
Schaffung von drei neuen genehmigten Kapitalien
von je 40 Mio. 1, insgesamt 120 Mio. 1, beschlossen.
Mit dem Genehmigten Kapital I wurde der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung
des Aufsichtsrats bis zum 16. Mai 2005 durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender Aktien gegen Bareinlagen um bis zu
40 Mio. 1 zu erhöhen. Den Aktionären ist dabei mit
Einschränkungen (Ermächtigung zum Ausschluss
des Bezugsrechts für einen Betrag von 3,5 Mio. 1 zur
Ausgabe von Belegschaftsaktien) ein Bezugsrecht
einzuräumen.
Mit dem Genehmigten Kapital II wurde der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung
des Aufsichtsrats bis zum 16. Mai 2005 durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender Aktien gegen Bareinlagen um bis zu
40 Mio. 1 zu erhöhen, wobei den Aktionären
grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen ist.
Das Bezugsrecht kann jedoch für einen Betrag von
bis zu 10 % des Grundkapitals ausgeschlossen werden, wenn der Ausgabebetrag der neuen Aktien den
Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien nicht
wesentlich unterschreitet.
Mit dem Genehmigten Kapital III wurde der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung
des Aufsichtsrats bis zum 16. Mai 2005 durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer auf den Inhaber
lautender Aktien gegen Bar- oder Sacheinlage um bis
zu 40 Mio. 1 zu erhöhen. Das grundsätzlich bestehende Bezugsrecht der Aktionäre kann ausgeschlossen
werden, wenn eine Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen oder
von Beteiligungen an Unternehmen erfolgt.
In allen Fällen kann das Bezugsrecht darüber
hinaus für Spitzenbeträge sowie zur Gewährung von
Bezugsrechten an Inhaber/Gläubiger ausgegebener
Wandelschuldverschreibungen bzw. Optionsscheine
ausgeschlossen werden.
Außerdem hat die Hauptversammlung eine
bedingte Erhöhung des Grundkapitals um bis zu
50 Mio. 1 beschlossen. Die bedingte Kapitalerhöhung
dient der Gewährung von Rechten an die Inhaber
bzw. Gläubiger von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von 1 Mrd. 1
mit einer Laufzeit von längstens 20 Jahren, die gemäß
der bis zum 16. Mai 2005 befristeten Ermächtigung
des Vorstands begeben werden.
Das Gezeichnete Kapital beträgt gegenüber dem
Vorjahr unverändert 305.311.063,04 1. Am Bilanzstichtag sind 119.262.134 Stückaktien ausgegeben.
Kapitalrücklage
Die Kapitalrücklage der Linde AG beträgt unverändert 2,596 Mrd. 1.
Gewinnrücklagen
in Tausend 1
Stand zum 1.1.2000 Konzern
881.255
Einstellung aus dem Jahresüberschuss des Konzerns
111.606
Saldo aus Währungsdifferenzen und Konsolidierungsvorgängen
Stand zum 31.12.2000 Konzern
40.476
1.033.337
9 Sonderposten mit Rücklageanteil
Die Sonderposten mit Rücklageanteil sind bei ausländischen Gesellschaften nach entsprechenden nationalen Vorschriften gebildet.
66
Bei der Linde AG sind Sonderposten nach
§ 6b EStG ausgewiesen.
10 Andere Rückstellungen
Konzern
Linde AG
2000
1999
2000
1999
342.583
135.880
17.940
19.725
1.061.355
628.178
355.860
303.673
1.403.938
764.058
373.800
323.398
in Tausend 1
Steuerrückstellungen
Sonstige Rückstellungen
–
In den sonstigen Rückstellungen sind u. a. Beträge
enthalten für
– ausstehende Rechnungen und fehlenden Aufwand
für abgerechnete Lieferungen und Leistungen
– Personalaufwand
–
Garantieverpflichtungen und Risiken aus schwebenden Geschäften
sonstige Verpflichtungen und Risiken aus dem laufenden Geschäft.
11 Verbindlichkeiten
Konzern
2000
2000
1999
Restlaufzeit Restlaufzeit Restlaufzeit
Gesamt
Gesamt
1.862.118
–
bis
über 1
über
1 Jahr bis 5 Jahre
5 Jahre
in Tausend 1
Anleihen und sonstige Schuldverschreibungen
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
460.496
401.622 1.000.000
1.001.088 1.289.988
26.744 2.317.820 2.740.166
(davon durch Grundpfandrechte gesichert)
Finanzschulden
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
(13.701)
(14.735)
1.461.584 1.691.610 1.026.744 4.179.938 2.740.166
615.605
6.471
587
622.663
495.604
9.988
–
–
9.988
9.378
26.645
–
–
26.645
15.438
6.538
–
–
6.538
3.673
173.216
216.857
23.396
413.469
231.985
Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener Wechsel
und der Ausstellung eigener Wechsel
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
Verbindlichkeiten gegen Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
Sonstige Verbindlichkeiten
(davon aus Steuern)
(167.338)
(90.973)
(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit)
(34.291)
(22.569)
(davon durch Grundpfandrechte gesichert)
(5.113)
(4.090)
23.983 1.079.303
756.078
Andere Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten
(davon durch Grundpfandrechte gesichert)
831.992
223.328
2.293.576 1.914.938 1.050.727 5.259.241 3.496.244
(18.814)
67
(18.825)
Jahresabschluss
Im Rahmen des 4 Mrd. 1 Debt Issuance Programme
hat die Linde Finance B.V. eine 6,375 %-Anleihe über
1 Mrd. 1 sowie weitere zum Teil börsennotierte Schuldverschreibungen in Höhe von 366,5 Mio. 1 in verschiedenen Währungen begeben.
Die Anleihen und sonstigen Schuldverschreibungen in Höhe von 1,862 Mrd. 1 enthalten Verbindlichkeiten in Höhe von 495,7 Mio. 1, die sich aus
Commercial Paper und Privatplatzierungen zusammensetzen.
Linde AG
2000
2000
1999
Restlaufzeit Restlaufzeit Restlaufzeit
Gesamt
Gesamt
bis
über 1
über
1 Jahr bis 5 Jahre
5 Jahre
in Tausend 1
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
317.969 1.000.058
–
(davon durch Grundpfandrechte gesichert)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
1.318.027 2.073.551
(93)
(156)
51.316
92
–
51.408
49.029
1.263.826
–
–
1.263.826
352.931
303
–
–
303
175
71.273
5
–
Verbindlichkeiten gegen Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
Sonstige Verbindlichkeiten
71.278
56.166
(20.547)
(16.620)
(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit)
(853)
(937)
(davon durch Grundpfandrechte gesichert)
(5.113)
(4.090)
(davon aus Steuern)
Verbindlichkeiten
1.704.687 1.000.155
–
(davon durch Grundpfandrechte gesichert)
2.704.842 2.531.852
(5.206)
(4.246)
12 Haftungsverhältnisse
Konzern
Linde AG
2000
1999
2000
1999
Wechselobligo
27.113
35.671
23.598
22.257
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften
11.751
6.829
151.762
36.643
63.007
42.690
490.071
113.787
in Tausend 1
Verbindlichkeiten aus
Gewährleistungsverträgen
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen
Verpflichtungen beläuft sich am 31. Dezember 2000
im Konzern auf 795,0 Mio. 1 (Vj. 594,0 Mio. 1) und
68
bei der Linde AG auf 57,2 Mio. 1 (Vj. 52,5 Mio. 1).
Hierbei handelt es sich um Verpflichtungen aus Mietund Leasingverträgen, Investitionsbestellungen, Einzahlungsverpflichtungen usw.
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
13 Umsatzerlöse
Die Aufteilung der Umsatzerlöse nach Tätigkeitsbereichen und geografischen Regionen ist den nachstehenden Tabellen zu entnehmen:
Weitere Segmentinformationen befinden sich auf
den Seiten 58 und 59.
Aufgliederung nach Tätigkeitsbereichen
Konzern
Linde AG
2000
1999
2000
1999
908.692
1.116.574
542.920
749.415
2.950.782 2.616.514
803.539
753.658
891.983
465.637
462.795
3.783.892 1.614.851
–
267.004
in Tausend 1
Anlagenbau
Fördertechnik
Kältetechnik
Technische Gase
Sonstige
Konsolidierungen
935.276
55.527
51.656
–
–
– 183.890
– 97.655
– 3.183
– 15.041
8.450.279 6.193.923 1.808.913 2.217.831
Aufgliederung nach geografischen Regionen
Konzern
2000
1999
Linde AG
2000
1999
in Tausend 1
Deutschland
2.015.291 1.916.805
710.889 1.007.089
Übrige EU-Länder
3.327.029 2.525.690
580.145
547.751
Übriges Europa
Amerika
915.626
596.029
127.877
209.250
1.746.600
642.515
199.333
177.219
Asien
248.587
247.577
107.496
152.963
Afrika
75.024
103.570
50.465
81.021
122.122
161.737
32.708
42.538
Australien
8.450.279 6.193.923 1.808.913 2.217.831
69
Jahresabschluss
14 Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen
Konzern
2000
1999
fertigen und unfertigen Erzeugnissen
226.785
– 49.247
Andere aktivierte Eigenleistungen
191.572
114.889
418.357
65.642
Linde AG
2000
1999
in Tausend 1
Veränderungen des Bestands an
– 46.337 – 135.264
2.615
12.444
– 43.722 – 122.820
15 Sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen von
187,3 Mio. 1 auf 274,1 Mio. 1. Sie enthalten u. a.
Erlöse aus Fondsverkäufen, Erträge aus dem Abgang
von Gegenständen des Anlagevermögens, davon aus
Abgängen von Finanzanlagen 71,9 Mio. 1, Devisenkursgewinne, Erlöse aus Wirtschaftsbetrieben sowie
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen.
Die Erträge aus der Auflösung von Sonderposten
mit Rücklageanteil betragen im Konzern 4,2 Mio. 1
(Vj. 1,4 Mio. 1).
16 Materialaufwand
Konzern
2000
Linde AG
1999
2000
1999
3.676.077 2.738.179
862.267
987.178
66.467
78.820
in Tausend 1
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und
Betriebsstoffe, bezogene Waren
Aufwendungen für bezogene Leistungen
310.244
301.494
3.986.321 3.039.673
928.734 1.065.998
Konzern
Linde AG
17 Personalaufwand
2000
1999
2000
1999
1.738.744 1.313.604
457.088
508.565
in Tausend 1
Löhne und Gehälter
Soziale Abgaben
367.530
259.970
82.550
91.708
Aufwendungen für Altersversorgung
113.032
81.875
41.392
44.701
3.584
2.365
346
278
2.222.890 1.657.814
581.376
645.252
Aufwendungen für Unterstützung
70
Die Anzahl der durchschnittlich beschäftigten Mitarbeiter (ohne Auszubildende und Praktikanten) verteilt sich auf die einzelnen Arbeitsgebiete wie folgt:
Konzern
Linde AG
2000
1999
2000
1999
Anlagenbau
3.834
3.949
2.370
2.441
Fördertechnik
16.453
15.121
3.290
3.415
Kältetechnik
6.639
6.308
3.208
3.206
18.923
8.556
–
1.237
435
425
344
342
46.284
34.359
9.212
10.641
Technische Gase
Sonstige
18 Abschreibungen
Die im Jahr 2000 allein nach steuerrechtlichen
Vorschriften vorgenommenen Abschreibungen auf das
Anlagevermögen (§ 6b EStG), betrugen bei der
Linde AG 6,5 Mio. 1.
Die Auswirkungen der steuerlichen Sonderabschreibungen des Berichtsjahres und der Vorjahre auf
das Jahresergebnis der Linde AG sind von geringer
Bedeutung.
19 Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen
stiegen von 973,1 Mio. 1 auf 1,544 Mrd. 1.
Sie enthalten u. a. 189,1 Mio. 1 (Vj. 121,8 Mio. 1)
Mieten und Pachten, 122,3 Mio. 1 (Vj. 96,2 Mio. 1)
öffentlich-rechtliche Abgaben und Versicherungsprämien, 272,9 Mio. 1 (Vj. 124,9 Mio. 1) Frachtkosten,
134,8 Mio. 1 (Vj. 89,4 Mio. 1) Fremdreparaturen und
Instandhaltungen sowie 208,6 Mio. 1 (Vj. 134,7 Mio. 1)
Reisen, Repräsentationen und Vertriebsaufwendungen.
Im Gesamtbetrag sind auch 45,0 Mio. 1 Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen im Arbeitsgebiet
Kältetechnik enthalten.
Die Einstellung in Sonderposten mit Rücklageanteil betrug im Konzern 2,6 Mio. 1. (Vj. 0,8 Mio. 1).
20 Beteiligungsergebnis
Konzern
Linde AG
2000
1999
2000
1999
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen
1.451
1.335
31.344
36.703
Erträge aus Beteiligungen
2.581
4.550
212.532
80.193
(davon aus verbundenen Unternehmen)
(284)
(2.144)
(211.942)
(79.948)
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen
3.148
1.231
749
540
160
183
2.912
915
7.020
6.933
241.713
116.521
in Tausend 1
Aufwendungen aus Verlustübernahme
71
Jahresabschluss
21 Zinsergebnis
Konzern
Linde AG
2000
1999
2000
1999
2.335
597
111
185
(12)
(–)
(–)
(–)
67.569
48.289
156.296
49.113
(542)
(279)
(125.741)
(16.792)
263.422
75.392
156.494
45.610
(597)
(183)
(55.057)
(5.941)
– 193.518
– 26.506
– 87
3.688
in Tausend 1
Erträge aus Ausleihungen des
Finanzanlagevermögens
(davon aus verbundenen Unternehmen)
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
(davon aus verbundenen Unternehmen)
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
(davon an verbundene Unternehmen)
22 Jahresüberschuss
Im Jahresüberschuss des Konzerns sind auf andere
Gesellschafter entfallende Gewinnanteile in Höhe von
5,6 Mio. 1 und Verlustanteile von 3,8 Mio. 1 enthalten.
Gesamtbezüge des Aufsichtsrats und des Vorstands
Für das Geschäftsjahr beträgt die Vergütung
an den Aufsichtsrat 1.290.629 1 (Vj. 1.304.577 1).
Die Bezüge des Vorstands betragen bei der
Linde AG 6.049.971 1 (Vj. 3.676.413 1), im Konzern
insgesamt 6.101.803 1 (Vj. 3.811.013 1).
Die Bezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder und
ihrer Hinterbliebenen belaufen sich auf 1.455.730 1
(Vj. 1.424.964 1).
Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren
Mitgliedern des Vorstands und ihrer Hinterbliebenen
sind 13.718.807 1 (Vj. 13.819.381 1) zurückgestellt.
Die Namen der Mitglieder von Aufsichtsrat
und Vorstand sind aus der Übersicht auf Seite 3 zu
entnehmen.
Wiesbaden, im März 2001
Linde Aktiengesellschaft
Der Vorstand
72
Full
Grafoner
Belloni
Brahms
Krossa
Schling
Schmohl
Tandler
Bestätigungsvermerk
„Wir haben den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung der Linde AG, Wiesbaden,
sowie den von ihr aufgestellten Konzernabschluss und
ihren Bericht über die Lage der Gesellschaft und des
Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis
31. Dezember 2000 geprüft. Die Aufstellung dieser
Unterlagen nach den deutschen handelsrechtlichen
Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands
der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung
der Buchführung sowie den von ihr aufgestellten
Konzernabschluss und ihren Bericht über die Lage der
Gesellschaft und des Konzerns abzugeben.
Wir haben unsere Jahres- und Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom
Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten
deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu
planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und
Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch
den Jahresabschluss und den Konzernabschluss unter
Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Bericht über die Lage der
Gesellschaft und des Konzerns vermittelten Bilds der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden.
Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden
die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über
das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft und des Konzerns sowie die Erwartungen über
mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise
für die Angaben in Buchführung, Jahres- und Konzernabschluss und in dem Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns überwiegend auf der
Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst
die Beurteilung der angewandten Bilanzierungs- und
Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen
Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung
der Gesamtdarstellung des Jahres- und Konzernabschlusses sowie des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns. Wir sind der Auffassung,
dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen
geführt.
Nach unserer Überzeugung vermittelt der Jahresabschluss und der Konzernabschluss unter Beachtung
der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein
den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und des Konzerns. Der Bericht über die Lage
der Gesellschaft und des Konzerns gibt insgesamt eine
zutreffende Vorstellung von der Lage der Gesellschaft
und des Konzerns und stellt die Risiken der künftigen
Entwicklung zutreffend dar.“
Frankfurt am Main, den 7. März 2001
KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Zielke
Wirtschaftsprüfer
Bauer
Wirtschaftsprüfer
73
Mitgliedschaften in anderen Kontrollgremien
Stand: 31. 12. 2000
Aufsichtsrat
Die Mitglieder des Aufsichtsrats der Linde Aktiengesellschaft haben Mitgliedschaften in folgenden gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren
in- und ausländischen Kontrollgremien:
Dr. rer. pol. Hans Meinhardt
Vorsitzender des Aufsichtsrats der Linde AG
Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden
Aufsichtsräten:
Externe Mandate:
Beiersdorf AG (Vorsitzender)
KarstadtQuelle AG (Vorsitzender)
Karstadt Warenhaus AG (Vorsitzender)
Linde Gas AG (Vorsitzender)
Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen
Kontrollgremien:
Externe Mandate:
nv W.A. Hoek’s Machine- en Zuurstoffabriek
(stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats)
Jakob Staub
stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats der Linde AG,
Vorsitzender des Betriebsrats des Betriebs Köln-Sürth
der Linde AG Werksgruppe Kälte- und Einrichtungstechnik
Dr. jur. Henning Schulte-Noelle
weiterer stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats der
Linde AG,
Vorsitzender des Vorstands der Allianz AG
Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden
Aufsichtsräten:
Externe Mandate:
BASF AG
Dresdner Bank AG
E.ON AG
Münchener Rückversicherungs-AG
(stellv. Vorsitzender)
Siemens AG
ThyssenKrupp AG
Konzernmandate:
Allianz Versicherungs-AG (Vorsitzender)
Allianz Lebensversicherungs-AG (Vorsitzender)
Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen
Kontrollgremien:
Externe Mandate:
Vodafone Group Plc (Mitglied des Board of
Directors)
74
Konzernmandate:
Assurances Générales de France (Vizepräsident
des Verwaltungsrats)
Elvia Versicherungen (Vizepräsident des
Verwaltungsrats)
Fireman’s Fund (Mitglied des Board of Directors)
RAS (Vizepräsident des Verwaltungsrats)
Dr. oec. Josef Ackermann
Mitglied des Vorstands der Deutschen Bank AG
Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden
Aufsichtsräten:
Externe Mandate:
Eurex Frankfurt AG
Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen
Kontrollgremien:
Externe Mandate:
Eurex Zürich AG (Mitglied des Verwaltungsrats)
Stora Enso, Helsinki (Mitglied des Verwaltungsrats)
Vodafone Group Plc (Mitglied des Board of
Non-Executive Directors)
Konzernmandate:
Deutsche Bank Luxemburg SA (Vorsitzender
des Verwaltungsrats)
Dr. rer. oec. Karl-Hermann Baumann
Vorsitzender des Aufsichtsrats der Siemens AG
Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden
Aufsichtsräten:
Externe Mandate:
Allianz AG
Deutsche Bank AG
E.ON AG
mg technologies ag
Schering AG
Siemens AG (Vorsitzender)
ThyssenKrupp AG
Wilhelm von Finck AG
Dr. jur. Gerhard Beiten
Rechtsanwalt,
Mitglied des Vorstands des Landesverbands Bayern
der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. (DSW)
Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden
Aufsichtsräten:
Externe Mandate:
Atecs Mannesmann AG
IWKA Industriewerke Karlsruhe Augsburg AG
MVS Miete Vertrieb Service AG
Dipl.-Ök. Rüdiger Bouillon
Abteilungsleiter im Hauptvorstand der IG Bergbau,
Chemie, Energie
Bereich Tarifpolitik-Humanisierung
Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden
Aufsichtsräten:
Externe Mandate:
Linde Gas AG (stellv. Vorsitzender)
Otto Forchel
Gewerkschaftssekretär beim Vorstand der IG Metall
Frankfurt
Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden
Aufsichtsräten:
Externe Mandate:
Alcatel SEL AG
Alcatel Deutschland GmbH
DaimlerChrysler Rail Systems GmbH
Gernot Hahl
Vorsitzender des Betriebsrats des Betriebs Worms der
Linde Gas AG
Joachim Hartig
Vorsitzender des Betriebsrats der Betriebe Aschaffenburg der Linde AG Werksgruppe Flurförderzeuge
und Hydraulik
Dipl.-Ing. Klaus Heinrich Hofmann
Leiter des Bereichs Produktion der Linde AG
Werksgruppe Flurförderzeuge und Hydraulik
(ab 11. November 2000)
Dr. rer. nat. Wolfgang H. Jentzsch
ehemaliger stellv. Vorsitzender des Vorstands der
BASF AG
(bis 17. Mai 2000)
Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden
Aufsichtsräten:
Externe Mandate:
BASF AG
Linde Gas AG
Hans-Dieter Katte
Vorsitzender des Betriebsrats des Betriebs Höllriegelskreuth der Linde AG Werksgruppe Verfahrenstechnik
und Anlagenbau
Dr. h.c. Martin Kohlhaussen
Sprecher des Vorstands der Commerzbank AG
Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden
Aufsichtsräten:
Externe Mandate:
Bayer AG
Heraeus Holding GmbH
Hochtief AG
Infineon Technologies AG (stellv. Vorsitzender)
KarstadtQuelle AG
Schering AG
Konzernmandate:
RHEINHYP Rheinische Hypothekenbank AG
(Vorsitzender)
Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen
Kontrollgremien:
Externe Mandate:
Assicurazioni Generali S.P.A. (Mitglied des
Verwaltungsrats)
DaimlerChrysler AG (Mitglied des Shareholder
Committee)
Konzernmandate:
Commerzbank International S.A. (CISAL)
(Vorsitzender des Verwaltungsrats)
Commerzbank (Schweiz) AG (Präsident des
Verwaltungsrats)
Commerzbank (South East Asia) Ltd.
(Vorsitzender des Board of Directors)
Rainer Schmidt
Vorsitzender des Betriebsrats des Betriebs Hamburg
der STILL GmbH
Hermann J. Strenger
Vorsitzender des Aufsichtsrats der Bayer AG
Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden
Aufsichtsräten:
Externe Mandate:
Bayer AG (Vorsitzender)
Commerzbank AG
Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen
Kontrollgremien:
Externe Mandate:
Agfa-Gevaert N.V. (stellv. Vorsitzender des
Verwaltungsrats)
75
Prof. Dr. jur. Jürgen F. Strube
Vorsitzender des Vorstands der BASF AG
(ab 17. Mai 2000)
Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden
Aufsichtsräten:
Externe Mandate:
Allianz Lebensversicherungs-AG
Bertelsmann AG
Commerzbank AG
Hapag-Lloyd AG
Hochtief AG
Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen
Kontrollgremien:
Externe Mandate:
Germany Fund (Mitglied des Board of Directors)
Central European Equity Fund (Mitglied des Board
of Directors)
Konzernmandate:
BASFIN Corporation (Vorsitzender des Board of
Directors)
Dipl.-Kfm. Otmar Zimmermann
Leiter der Administration Deutschland der
Linde Gas AG
(bis 1. Juli 2000)
Vorstand
Die Mitglieder des Vorstands der Linde Aktiengesellschaft haben neben einzelnen Kontrollfunktionen
in Konzern- und Beteiligungsgesellschaften Mitgliedschaften in folgenden gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren in- und ausländischen
Kontrollgremien:
Dipl.-Wirtschaftsing. Gerhard Full
Vorsitzender des Vorstands
Dr.-Ing. Peter Grafoner
stellv. Vorsitzender des Vorstands
(ab 1. September 2000)
Dr.-Ing. Aldo Belloni
Mitglied des Vorstands
76
Dipl.-Kfm. Hero Brahms
Mitglied des Vorstands
Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden
Aufsichtsräten:
Externe Mandate:
Deutsche Post AG
Georgsmarienhütte Holding GmbH
Konzernmandate:
Linde Gas AG
Dipl.-Kfm. Hubertus Krossa
Mitglied des Vorstands
Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden
Aufsichtsräten:
Externe Mandate:
Bauknecht Hausgeräte GmbH
Konzernmandate:
STILL GmbH
Dipl.-Ing. Falko Schling
Mitglied des Vorstands
Dr.-Ing. Hans-Peter Schmohl
Mitglied des Vorstands
(ab 1. Februar 2000)
Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden
Aufsichtsräten:
Externe Mandate:
EADS Airbus GmbH
Konzernmandate:
STILL GmbH (Vorsitzender)
Gerold Tandler
Mitglied des Vorstands
Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden
Aufsichtsräten:
Externe Mandate:
Walter Bau-AG
Konzernmandate:
Linde Gas AG
Führungsorganisation
Stand: 1. 1. 2001
Vorstand
Betreute Arbeitsgebiete
Gesamt-Unternehmensaufgaben
Gerhard Full
(Vorsitzender)
Technische Gase
Zentralverwaltung, Leitende
Angestellte
Dr. Peter Grafoner
(stellv. Vorsitzender)
Dr. Aldo Belloni
Organisation, Informatik
Anlagenbau
Patente
Hero Brahms
Bilanzen, Steuern,
Betriebswirtschaft, Revision
Hubertus Krossa
Fördertechnik (V)*
Marketing
Falko Schling
Kältetechnik (T)*
Zentrale technische Aufgaben
Dr. Hans-Peter Schmohl
Fördertechnik (T)*
Gerold Tandler
Kältetechnik (V)*
Finanzen, Personalwesen
(Arbeitsdirektor)
* (T) = Technik (V) = Vertrieb, kaufmännischer Bereich
Zentralverwaltung
Unternehmenskommunikation,
Unternehmensplanung
(Gerhard Full)
Organisation,
Informatik
(Dr. Peter Grafoner)
Betriebswirtschaft,
Revision
Heinrich Schmitz
Bilanzen, Steuern
Dr. Klaus Gröhn
Finanzen
Erhard Wehlen
Marketing
(Hubertus Krossa)
Personal
Dr. Lutz Klingelhöfer
Recht
Hans-Georg Haeseler
Anlagenbau
Fördertechnik
Kältetechnik
Technische Gase
Werksgruppe
Verfahrenstechnik
und Anlagenbau
Werksgruppe
Flurförderzeuge
und Hydraulik
Werksgruppe
Kälte- und
Einrichtungstechnik
Linde Gas AG
Geschäftsleitung
Geschäftsleitung
Geschäftsleitung
Vorstand
Franz Habicht
Erwin Bruckmoser
(Hubertus Krossa)
Dr. Markus Raab
Dr. Ferdinand Megerlin
(Sprecher)
Stephan Schaller
(Gerhard Full)
(Vorsitzender)
Werner Schwarzmeier
Ralf Mock
STILL GmbH
Geschäftsführung
Lennart Selander
(stellv. Vorsitzender)
Dr. Gunnar
Eggendorfer
Dr. Rainer Goedl
Dr. Folker Metzler
Horst Peter Jäger
Norbert Pfeiffer
Jens Reinecke
FIAT OM Carrelli
Elevatori S.p.A.
nv W.A. Hoek’s
Machine- en
Zuurstoffabriek
Vorstand
Bernard Fortuyn
Geschäftsführung
Dr. Daniele Signorini
Technik
(Falko Schling)
77
Weitere Angaben zu verbundenen Unternehmen
Stand: 31. 12. 2000
Land
Eigen-
Umsatz-
Ergebnis nach
kapital
erlöse
Ertragsteuern
T1
T1
T1
3.269
Mitarbeiter
Anlagenbau
Linde-KCA-Dresden GmbH
D
63.200
147.059
Selas-Linde GmbH
D
921
30.883
Linde (Australia) Pty. Ltd.
AUS
917
32.186
– 1.174
8
Lotepro Corporation
USA
9.464
30.293
839
32
Selas Fluid Processing Corp.
USA
6.362
51.758
297
84
The Pro-Quip Corporation
USA
11.144
106.725
1.896
386
A
7.787
35.882
1.441
102
Linde Materials Handling Pty. Ltd.
AUS
13.163
45.495
819
181
Linde Carretillas e Hidraulica, S.A.
E
23.152
96.391
5.738
183
Fenwick-Linde-Gruppe Frankreich
F
84.304
439.977
16.275
1.868
GB
126.811
442.502
3.663
1.775
Linde Güldner Italiana S.p.A.
I
18.677
94.812
3.596
99
Linde Milenz Truck A/B
S
6.583
42.643
1.214
103
TJ
40.452
55.061
– 12.405
704
1.088*
536
68
Fördertechnik
Linde Fördertechnik GmbH
Lansing-Linde-Gruppe Großbritannien
Linde-Xiamen Gabelstaplergesellschaft mbH
Linde Lift Truck Corporation
USA
19.832
85.963
2.489
STILL GmbH
D
61.565
648.311
26.528*
STILL WAGNER GmbH & Co. KG
D
22.405
113.979
3.216
593
STILL N.V.
B
5.269
35.036
1.413
112
STILL, S.A.
E
9.592
40.363
968
88
STILL & SAXBY S.A.R.L.
F
44.531
249.224
2.299
1.068
GB
9.442
46.099
3
69
I
12.077
61.485
3.785
74
NL
8.165
54.248
1.118
199
I
52.895
239.872
– 380
1.433
A
10.507
73.298
3.060
257
Seral do Brasil S.A. – Indústria Metalúrgica
BR
3.066
45.169
– 1.843
409
LKS KälteSchweiz AG
CH
11.467
51.197
1.683
276
F
6.504
72.666
– 12.096
367
GB
5.969
178.950
– 13.338
856
I
20.206
59.332
777
318
STILL Materials Handling Ltd.
STILL ITALIA S.p.A.
STILL Intern Transport B.V.
FIAT-OM-Gruppe
148
3.293
Kältetechnik
Linde Kältetechnik Ges.m.b.H.
Linde-Kältetechnik-Gruppe Frankreich
Linde-Kältetechnik-Gruppe Großbritannien
Linde-Kältetechnik-Gruppe Italien
78
Land
Eigen-
Umsatz-
Ergebnis nach
kapital
erlöse
Ertragsteuern
T1
T1
T1
Mitarbeiter
Technische Gase
Linde Gas AG
D
2.249.684
566.229
151.298
2.499
Tega-Technische Gase und Gasetechnik GmbH
D
478
41.630
1.735
142
Linde-Gase-Gruppe Österreich
A
67.272
89.161
7.998
343
AUS
38.842
34.438
8.462
134
Linde Gas Pty. Ltd.
AGA-Gruppe Brasilien
BR
64.292
130.288
6.023
640
PanGas
CH
131.707
70.719
12.928
281
AGA-Gruppe Kolumbien
CO
35.678
41.870
10.478
246
Linde Technoplyn a.s.
CZ
112.768
80.676
6.617
635
AGA-Gruppe Dänemark
DK
6.538
35.610
3.631
146
Abelló Linde, S.A.
E
43.032
61.772
3.340
319
Linde-AGA-Gase-Gruppe Frankreich
F
73.932
183.898
10.286
766
AGA-Gruppe Finnland
FIN
97.152
106.856
16.501
385
Linde-Gase-Gruppe Großbritannien
GB
31.959
53.866
2.362
258
H
44.108
55.438
9.210
730
Linde Gas Ungarn AG
Linde-Gase-Gruppe Italien
I
68.033
85.239
421
207
MEX
74.085
60.628
4.893
446
N
36.896
88.415
12.512
337
nv W.A. Hoek’s Machine- en Zuurstoffabriek
NL
215.229
424.193
26.246
1.809
AGA-Gruppe Niederlande
NL
17.727
55.461
10.972
224
LINDE GAZ POLSKA Spolka z o.o.
PL
37.478
30.796
– 2.552
426
AGA-Gruppe Puerto Rico
PR
11.551
38.361
4.148
250
AGA S.A.
RA
– 8.574
49.173
– 7.096
287
RCH
37.745
31.841
3.946
218
AGA-Gruppe Mexiko
AGA-Gruppe Norwegen
AGA-Gruppe Chile
AGA AB
S
690.565
265.540
156.579
1.017
Linde Gas Inc.
USA
74.670
163.621
– 7.814
79
AGA-Gruppe USA
USA
96.893
415.192
8.022
1.508
AGA Gas C.A.
YVA
33.051
33.546
3.073
178
D
5.223
55.527
3.675*
94
Sonstige
MATRA-WERKE GmbH
* Ergebnisübernahme
79
Zehnjahresübersicht
Umsatzerlöse
davon Inland
Ausland
Mio. 1
%
%
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
3.534
53,9
46,1
3.852
50,2
49,8
3.667
43,9
56,1
4.074
40,9
59,1
4.236
39,8
60,2
4.500
36,7
63,3
4.881
32,9
67,1
5.490
32,8
67,2
6.194
30,9
69,1
8.450
23,8
76,2
Ergebnis
Ergebnis vor Ertragsteuern Mio. 1
244
244
160
214
291
325
369
418
417
481
Jahresüberschuss
Mio. 1
129
130
91
126
184
202
229
259
261
274
Ergebnis nach DVFA/SG
Mio. 1
149
143
111
132
172
190
213
244
243
273
Ergebnis je Aktie1)2)
1
2,17
2,10
1,61
1,89
2,04
2,26
2,54
2,90
2,04
2,29
Dividende
Mio. 1
53
53
49
54
69
75
84
95
135 135+26
Dividende je Aktie1)
1
0,77
0,77
0,72
0,77
0,82
0,90
1,00
1,13
1,13 1,13 + 0,223)
Anzahl Aktien1)
Tsd. Stück 68.345 68.436 68.834 69.997 84.054 84.054 84.054 84.054 119.262 119.262
Vermögensstruktur
Anlagevermögen 4)
Vorräte abzüglich
erhaltener Anzahlungen
Lieferforderungen
Liquide Mittel
Sonstige Aktiva
Gesamtvermögen
Mio. 1
1.011
1.188
1.278
1.401
1.544
1.762
2.020
2.200
6.282
7.936
Mio. 1
Mio. 1
Mio. 1
Mio. 1
Mio. 1
205
811
844
155
3.026
255
786
807
140
3.176
321
777
608
203
3.187
270
793
598
193
3.256
354
847
932
195
3.872
480
902
834
275
4.253
431
1.043
746
274
4.514
510
1.035
679
367
4.791
566
1.314
398
443
9.003
814
1.734
521
670
11.675
Kapitalstruktur
Eigenkapital
Rückstellungen
Finanzschulden
Übrige Verbindlichkeiten
Gesamtkapital
Mio. 1
Mio. 1
Mio. 1
Mio. 1
Mio. 1
1.433
873
213
507
3.026
1.506
894
267
509
3.176
1.513
935
258
481
3.187
1.566
943
303
444
3.256
2.058
1.012
303
499
3.872
2.183
1.091
445
534
4.253
2.360
1.178
354
622
4.514
2.482
1.309
347
653
4.791
4.056
1.415
2.740
792
9.003
4.131
2.219
4.180
1.145
11.675
Kapitalflussrechnung
Investitionen
Abschreibungen
Cashflow nach DVFA/SG
Mio. 1
Mio. 1
Mio. 1
481
217
373
495
261
409
413
263
387
427
254
406
477
245
456
567
281
512
569
293
556
584
333
612
885
315
603
979
677
999
32.112 33.371 35.597
52,9
51,8
49,3
47,1
48,2
50,7
47.126
39,2
60,8
Mitarbeiter (31.12.)
davon Inland
Ausland
Kennziffern
Eigenkapitalquote
Kapitalrendite (ROCE)
Umsatzrendite vor Ertragsteuern
Cashflow nach DVFA/SG
in Prozent des Umsatzes
1)
2)
3)
4)
28.535 30.424 29.636 29.618 30.068 30.746
%
69,6
63,5
60,7
58,8
57,9
55,9
%
30,4
36,5
39,3
41,2
42,1
44,1
%
%
%
47,4
–
6,9
47,4
–
6,3
47,5
–
4,4
48,1
13,5
5,3
53,2
15,6
6,9
51,3
14,5
7,2
52,3
15,3
7,6
51,8
16,4
7,6
45,1
10,2
6,7
35,4
9,8
5,7
%
10,6
10,6
10,6
10,0
10,8
11,4
11,4
11,1
9,7
11,8
bezogen auf die Aktienanzahl jeweils am 31.12.; Angaben 1991 bis 1998 angepasst an Aktiensplit 1:10 in 1999
nach Goodwill
Sonderausschüttung
1999: Anlagevermögen und Zahlungen von 3.600 Mio. 1 zum Erwerb von Aktien der AGA AB
80
Termine
Bilanzpressekonferenz
3. April 2001
Frankfurt/Main
Analystenkonferenz
3. April 2001
Frankfurt/Main
Zwischenbericht Januar bis März 2001
16. Mai 2001
Hauptversammlung 2001
29. Mai 2001, 10.00 Uhr
Internationales Congress Center, München
Auszahlung der Dividende
30. Mai 2001
Zwischenbericht zum ersten Halbjahr 2001
23. August 2001
Herbstpressekonferenz
15. November 2001
Wiesbaden
Zwischenbericht Januar bis September 2001
15. November 2001
Hauptversammlung 2002
14. Mai 2002, 10.00 Uhr
Internationales Congress Center, München
Hauptversammlung 2003
27. Mai 2003, 10.00 Uhr
Internationales Congress Center, München
Informationen
Linde AG
Abraham-Lincoln-Straße 21
65189 Wiesbaden
Telefon (06 11) 770-0
Telefax (06 11) 770-269
www.linde.de
www.linde.com
Unternehmenskommunikation
Telefon (06 11) 770-317
Telefax (06 11) 770-690
E-Mail [email protected]
Investor Relations
Aktionärs-Hotline
Telefon (06 11) 770-284
Telefax (06 11) 770-690
Der Linde-Geschäftsbericht liegt auch
in englischer Sprache vor.
Herausgeber:
Linde AG
Abraham-Lincoln-Straße 21
65189 Wiesbaden
Fotografie
Ralf Baumgarten, Köln
Mike Harker, Los Angeles/USA
Uwe Rasp, Heusenstamm
Georg Valerius, Köln
Produktion
Werbung und Messebau GmbH,
Aschaffenburg
Herunterladen