Standardisierung Die Zusammenführung der Daten ermöglicht die Entwicklung von standardisierten Formaten sowohl für die Datenhaltung als auch für die Weitergabe. Bestehende Standards (z.B. des Open Geospatial Consortiums) sollen verwendet werden, damit Anwendungen und Komponenten unabhängig entwickelt und genutzt werden können. Es werden Schemata entwickelt, nach denen die Messdaten in die Datenbank aufgenommen werden, die mit der Sensorplattform erfasst werden. Damit ist eine Vergleichbarkeit gewährleistet und Auswerteverfahren können serverseitig implementiert werden. Zu den Daten, die in die Datenbank aufgenommen werden, müssen Metadaten erstellt werden, die diese Daten beschreiben und genutzt werden können, um Inhalte nach Lage und Typ aufzufinden. Sofern die Daten Zugangsbeschränkungen haben, werden diese an den Schnittstellen implementiert, die Metadaten geben Auskunft darüber. Zusammenfassend dient die Datenhaltung: • der Zusammenarbeit • der Recherche • der Anwendungsentwicklung (GIS, Statistik, Analysen, Expertensysteme, Entscheidungsmodelle) • zur Visualisierung in Karten (WMS-Dienst) Die Praxistauglichkeit der Technologien von morgen wird mit diesem Projekt vorangetrieben. Fehlende, notwendige Bausteine für eine breite Anwendbarkeit werden entwickelt und praktisch umgesetzt. ....................................................................................................................................... Abbildung 2 zeigt die Funktionen und Interaktionen, die sich mit der Geodatenbank ergeben. Die Geodaten sind in einer Datenbank zentral abgelegt und können von dort über verschiedene Schnittstellen genutzt und ergänzt werden. Zum einen können die Daten direkt in Anwendungen verwendet werden (grüner Ring), zum anderen haben alle Projektbeteiligten (blauer Ring) Zugriff. So können Expertensysteme, Entscheidungshilfen und Modelle entwickelt und gemeinsam genutzt werden, die einerseits eine präzise Nutzung der Sensor- und sonstigen Informationen ermöglichen und andererseits helfen, die Ursachen für die Variabilität aufzuklären. Kontakt an der Universität Hohenheim D R . M ARTIN W EIS Institut für Phytomedizin (360 b), Otto-Sander-Straße 5, 70599 Stuttgart, Tel: 0711-459-2 29 38, Email: [email protected] D R . J OHANNA L INK -D OLEZAL Institut für Pflanzenbau und Grünland (340 a), Fruwirthstraße 23, 70599 Stuttgart, Tel: 0711-459-2 23 73, Email: [email protected] P ROF. D R . ROLAND G ERHARDS Universität Hohenheim, Institut für Phytomedizin (360 b), Otto-Sander-Straße 5, 70599 Stuttgart, Tel: 0711-459-2 23 99, Email: [email protected] P ROF. D R . W ILHELM C LAUPEIN Institut für Pflanzenbau und Grünland (340 a), Fruwirthstraße 23, 70599 Stuttgart, Tel: 0711-459-2 41 14, Email: [email protected] Büro Das Büro von S EN GIS ist im Gebäude Garbenstraße 9 (Agrartechnik), zunächst in Zimmer 108/17 und 108/18 zu finden. Förderung Dieses Projekt wird gefördert von der Kompetenzzentrum für Sensoren und Geoinformationssysteme Dr. Martin Weis Dr. Johanna Link-Dolezal Prof. Dr. Roland Gerhards Prof. Dr. Wilhelm Claupein November 2009 Sensoren Ein zentraler Aspekt von S EN GIS besteht in der Integration von bestehenden Messverfahren und Auswertemethoden, um Synergieeffekte nutzen zu können. Damit neue Messverfahren zur Praxisreife gelangen, müssen diese getestet und Methoden zur Auswertung und Interpretation entwickelt werden, die ebenfalls oft fachübergreifendes Wissen erfordern. Für die Erarbeitung von umsetzbaren Lösungsansätzen wird daher eine Multisensorplattform für eine simultane Datenerfassung mit verschiedenen Sensoren angestrebt. ermöglichen den Zugriff über das Internet, so dass alle Fachgebiete Zugriff auf aktuelle Daten und Auswertungsergebnisse haben. Nicht nur die aktuellsten Datensätze sind interessant: Langzeituntersuchungen benötigen Daten, die über lange Zeiträume hinweg erfasst werden. Das zentrale Datenmanagement ermöglicht die langfristige Archivierung der Daten und erlaubt eine Wiederverwendung in neuem Kontext. Externe Datenquellen (z.B. Luftbilder) können ebenfalls über solche Schnittstellen angebunden werden. Multisensorplattform Abbildung 1: Sensorplattform, an der die Sensoren zur Bestimmung der Variabilität des Pflanzenbestandes und der Bodeneigenschaften montiert sind. Multisensorplattform für Precision Farming Experimente Die laufenden Forschungen zum Thema Precision Farming an der Universität Hohenheim sind über verschiedene Fachgebiete mit unterschiedlichen Kompetenzen verteilt. Aufgrund der teils sehr komplexen Fragestellungen der Forschungsaufgaben ist ein interdisziplinäres Arbeiten sowohl innerhalb der Universität als auch in nationalen und internationalen Kooperationen angestrebt und notwendig. Durch die finanzielle Unterstützung der Carl Zeiss Stif” tung“ ist es möglich, ein Kompetenzzentrum für Senso” ren und Geoinformationssysteme“ (S EN GIS) an der Universität Hohenheim zu etablieren, das dieser Forderung nachkommen wird. Die Basiskomponenten aller Precision Farming Experimente sind die räumlich und zeitlich hoch aufgelösten Messdaten, mit denen die Variabilität innerhalb eines Schlages erfasst wird. Diese lassen Rückschlüsse auf den Pflanzenbestand und Bodeneigenschaften zu. Die hierfür eingesetzten Sensoren liefern die notwendigen Informationen, die eine Umsetzung von Precision Farming in Form einer gezielten Analyse und kleinräumigen Optimierung der Wachstumsbedingungen ermöglicht. Das Trägerfahrzeug für die Multisensorplattform wird in den kommenden Monaten entwickelt und aufgebaut. Die auf dem Fahrzeug erfassten Daten lassen sich georeferenzieren und untereinander in Beziehung setzen. Die Entwicklung neuer, multisensorieller Auswerteverfahren wird ermöglicht und gleichzeitig die Vergleichbarkeit zwischen Sensoren und den Messterminen sichergestellt. Neben optischen Sensoren (Bi- und Multispektralkameras) und Spektrometern sollen Sensoren zur Erfassung der lokalen Bedingungen (Einstrahlung, Temperatur, Bodenfeuchte, . . . ) eingesetzt werden. Die Integration neuer Sensoren zu Vergleichs- oder Testzwecken soll durch eine modulare Bauweise ermöglicht werden. Neben der Multisensorplattform auf dem Trägerfahrzeug wird der Einsatz von optischen Sensoren auf einem UAV (unmanned aerial vehicle) für die Erfassung von Messdaten näher untersucht. Mit Hilfe der Multisensorplattform sollen pflanzenbaulich relevante Merkmale aus den Sensordaten extrahiert, quantifiziert und für weitere Analysen und Entscheidungsprozesse im Pflanzenbau genutzt werden. Geodatenbank Die Geodatenbank dient der Bereitstellung von Precision Farming Daten und wird als servergestützte Komponente verfügbar sein, mit der sich das Datenmanagement zentral realisieren lässt. Den Kern bildet eine Datenbank mit räumlichen Erweiterungen, mit denen sich typische GISAufgaben erledigen lassen. Standardisierte Schnittstellen Abbildung 2: Die zentrale Datenhaltung in einer Geodatenbank (gelb) ermöglicht es den Nutzern (blau), Daten und Ergebnisse gemeinsam zu nutzen. Anwendungen, die auf den Geodaten Analysen durchführen (grün) können so entwickelt werden. Die Abkürzungen bezeichnen: WMS – Web Map Service (Auslieferung von Karten), WFS – Web Feature Service (originäre Geodaten), SQL – Structured Query Language (direkter Zugriff auf die Datenbank und ihre Funktionen), ISO – ISO 19115 (Metadatenstandard für die Recherche).