2.14 Konservative Kräfte und Potential lap2/mewae/scr/kap2_14sf7_ 31-10-03 Begriff des Kraftfeldes: Def.: Ein Kraftfeld ist ein von einer Kraft-Wirkung erfüllter Raum. Darstellung: F r z.B. Gravitation: 2. Masse m 2 in Umgebung einer Masse m 1 : spürt Kraft: F f mr1 m2 2 ”F zwischen m 1 , m 2 ” 11 f 6.7 10 andere Betrachtungsweise: Anwesenheit von m 1 alleine schon verändert den Raum, erfüllt ihn mit einer ’Kraftwirkung’, die durch 2. Masse nachgewiesen werden kann ( m 2 spürt F ja in r 2 , also an Punkt im Raum, der i.a. von m 1 entfernt ist r 1 r 2 ... Wirkung in Raum...) Dementsprechend kann man eine Gravitations - Feldstärke E g . definieren: Eg Fg m e r f mr N/kg r , m , m E m, r f g 1 2 m2 r3 r2 Dieser Begriff ist nicht allgemein üblich, wird aber hier gebracht, da das elektrische Feld E analog gebildet wird. Darstellung des Feldes durch Feldlinien: in jedem Punkt des Raumes ist die Richtung der Kraft eine Tangente an die Feldlinien. Also für die Gravitation: radiale Feldlinien. wenn F r12 (Gravitation, Coulomb-Feld),Dichte der Feldlinien AN Fr N4F rm2 , ebenfalls r12 : NAF kann daher als Maß für Stärke des Feldes verwendet werden: N f m E 4N rf 2 fr m2 N f m 4 f m dann ist F m 2 E m 2 AN rf analog in Elektrostatik etc. A 2 A 1 Schwerkraft auf Erdoberfläche: r r r E r const gilt rE F const im Bereich r da dort r ∆r =∆h >> E r E er F m g E g f rm2 e r E Begriff der konservativen Kraft: Definition: in einem konservativen Kraftfeld ist die Arbeit, die das Kraftfeld beim Verschieben eines Objektes, das diese Kraft spürt,verrichtet, unabhängig vom Weg, d.h. sie ist nur eine eindeutige Funktion des Anfangs- und Endpunktes dieser Bewegung. d.h. weiter: Fds 0 z.B. für F const : r2 r1 denn: Fds Fds Fds F r2 r1 2 1 1 2 1 2 1 2 0 ds F r F r 2 r 1 W pot relativ zu einem beliebigen Bezugspunkt ist eine eindeutige Ortsfunktion. D.h.eine einzige Zahlenangabe definiert das Feld in einem gegebenen Raumpunkt W eg b B W eg a A Wirbelfeld Warum ist das wichtig? Feld kann dann statt als Vektor r durch Skalar r beschrieben werden: wesentlich einfacher (1 dim statt 3 dim.) Skalares Potentialfeld statt vektoriellem Kraftfeld beschreibt Kraftwirkung im Raum! Z.B. Addition von Feldern reduziert sich dann auf Addition von 2 Zahlen in gegebenem Raumpunkt (statt Addition der 3 Vektor-komponenten) offene Fragen: a) Wie sieht V aus? b)Wie bekomme ich F aus V? c)Wann ist 0? ad a)Def. des Potentials: Analog zu potentieller Energie: (im folgenden wird ein mächtiger Formalismus an einem trivialen Beispiel erläutert, das man auch einfacher Lösen könnte ....) r2 V W pot Fdr r1 dV Fdr F x dx F y dy F z dz dV x dV y dV z d.h. die Änderung des Potentials dV setzt sich aus Anteilen der Arbeit gegen F x , F y , F z entlang dx, dy, dz zusammen. (Angabe eines Bezugspunktes r 1 : V V wenn V r 1 0 gewählt wird) ad b) Umgekehrt kann dann aus diesen Anteilen die entsprechende Kraftkomponente berechnet werden: Änderung von W bei Verschieben um dx: entspricht F x ! ( d.h. wenn dx 1m wäre ...) Vx , F x F Vy , F y V ex x V ey y Vz F z V ez z Zeichen der partiellen Ableitung gibt an, daß V(x,y,z) nur nach einer dieser Variablen abgeleitet wird.) Formal: F F x e x F y e y F z e z Vx e x Vy e y Vz e z ... kann geschrieben werden als:”Gradient von V” F wenn man den Vektor-Operator ” Gestalt hat: ” einführt, der z.B. in kartesischen Koordinaten folgende V : x ex ey y z ez ”NABLA-Operator”; Differentialoperator, (Nabla: Griechisches Saiteninstrument) z.B.Bewegung im Schwerefeld nahe der Erdobefläche: F m g m g e z const Damit wird dann: ez er r2 r2 V W pot Fdr F dr F r mge z r mg rcos e z , e r mg h r1 r1 h V V relat.z.Erdoberfl. mgh daraus dann mit Gradientenbildung die Kraft F : V V h h F Vx e x Vy e y Vz e z mit V mgh 0 hz 1, x y x y F Vz e z mge z Vz mg Jetzt das gleiche nocheinmal in einer anderen Variante, nämlich der Darstellung über das Feld E : (gleicher Formalismus wie zuvor, nur mit mF E, mV U) E g dr mit E g mF g U F Joule E g dr g r g h U m l kg U ist hier das Gravitationspotential an der Erdoberfläche, ist jetzt unabhängig von gewählter Masse m Aus U r kann E r jetzt wieder berechnet werden (analog zu F aus V): U U h E Ux e x Uy e y Uz e z U g h x y x E Uz e z ge z F mE mge z ... wie zu erwarten hy hz 1, Uz g 0 Kompaktere Schreibweise: E U gh g h mit h x k h kz ... Kronecker-Symbol x h k kz k ek E ge z kz e k 0 für k z und 1 für k z. kz Darstellung des Potentials: durch Äquipotentiallinien: U 0; für dr entlang dieser Linien gilt Edr 0 d.h. Edr 0, Linie d.h. E, dr /2, d.h. dr auf E: Höhenlinien im Falle der Schwerkraft! U 0, U const : g h const : h const F s zu Höhenlinie: maximale Komponente der Schwerkraft maximale Steilheit V F s ds h Schon bekannt aus geographischen Karten: Wo Höhenlinien eng: groß (Steigung tan s ,F s m g sin groß, d.h. wo ds bei gegebenem U ein Minimum, muß F also Maximum haben! ad c) Wie können wir feststellen, ob ein Kraftfeld konservativ ist? Naheliegend: Fds 0 für gesamtes Feld beweisen; mühsam bis unmöglich Ausweg: wird auf Anwendung eines Differentialoperators auf den Vektor zurückgeführt, der leichter zu berechnen ist ( Differenzieren . immer leichter als Integrieren!) Satz von Stokes: F r dr rotF x lim dA 0 1 A F s d s mit A rotF r dA rotF F e x etc..) F dA = dAe A eA dA A ds Der Satz von Stokes muß für beliebig große und bel. orientierte Flächen (Bahnen am Rand dieser Flächen) gelten, daher auch für Integranden: F r dr 0 wenn rotF F 0 ”F ist Wirbelfrei” Beispiel: Gravitationsfeld Beispiel: Berechnung von rot F für das Gravitationspotential fm r damit rot F 0 und daher auch rotE 0 : E r fm 0 3 3 r r E fm e r fm r r2 r3 hier müßte nun in Kugelkoordinaten umgeschrieben werden, da es aber hier keine , -Anhängigkeit gibt, kann die r-Abhängigkeit in kartesischen Koordinaten dargestellt werden. ( sieht in jedem Koordinatensystem anders aus!) r r 1 r3 x k e k 1 x 2k 2 x 2k damit wird: r r3 3 2 1 2 x2 x 2k y2 z2 3 2 3 r zur Erinnerung: Wenn C A zyklisch! In Matrixschreibweise: B, dann gilt für die Komponenten C x A y B z A z B y und x z.B. x-Komponente: z 3 2 r r3 x xk 3 2 x2 r r3 x y x 2k y z 5 2 y xk 3 2 y2 x 2k r r3 3 2 z r r3 z2 xk z y 3 2 x 2k x 2k 2y y 3 2 z 5 2 3 2 2z 0 Analog verschwinden auch die anderen Komponenten Gravitationsfeld ist ein konservatives Kraftfeld, kann also mit einem Potential beschrieben werden. Berechnung des Gravitationspotentials einer Masse m: r2 r2 r2 1 U e dr fm 1r fm E r dr r e r dr fm 2 r2 r r1 Wahl: r 1 r1 r1 , r2 r : U r fm r mit U r2 r1 fm r2 fm r1 0 (U 0, da Bezugspunkt in r gewählt, um dorthin zu gelangen, muß Arbeit aufgebracht werden, Masse im Gravitationsfeld einer 2. Masse sieht einen Potential-Trichter!). (Skizze! Potentialtrichter mit kreisender Masse, Wges Berechnung der Gravitationskraft aus U r : F m 1 U m 1 x U k ek z-Richtung jeweils in r-Richtung gelegt: 1 U F m 1 r e r fm 1 m r r e r f mr12m e r 0, Wkin Wges - Wpot)