Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. Substitution & Betreuung Fachtag für soziotherapeutische Einrichtungen: EINGLIEDERUNGSHILFE AG 4 „Umgang mit Substituierten in der Eingliederungshilfe“ Bernd Westermann, Februar 2015 Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. Vor-Bemerkungen Bernd Westermann, Februar 2015 Substitution & Betreuung Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. Substitution & Betreuung (für mich) nahe liegende Fragen Gibt es das? Geht das? (Wie) geht das? Soziotherapie + Substitution ??? Substitution + Eingliederungshilfe ??? Soziotherapie + Eingliederungshilfe ??? Bernd Westermann, Februar 2015 Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. Substitution & Betreuung Soziotherapie + Substitution? stationär? ambulant? Bei der begleitenden Substitution in der Soziotherapie … hat sich gezeigt, dass ein Teil der substituierten Patienten nicht die Ziele zu erreichen vermag…Hier handelt es sich um Klienten die ein besonders hohes Abhängigkeits- und Problempotential besitzen. Im ambulanten Setting sind sie nicht therapierbar. Matthias Müller, Therap. Leiter AHG-Therapiezentrum Ravensruh; Resümee von 8 Jahren eigener positiver Erfahrungen mit der Substitution verbreitete Auffassung zu „ambulant-Eignung“: - Stabilität (Motivation, Alltagsbewältigung, Umfeld) - Verbindlichkeit - Selbständigkeit… Bernd Westermann, Februar 2015 Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. Substitution & Betreuung Soziotherapie + Substitution ??? Eigene Erfahrungen - 20 Jahre Basis / Modus von PSB (nicht vorausgesetzte, aber vielfach gegebene, nicht hinderliche MA-Qualifikation, zum Aufgabenspektrum passend) - zeitweilige Ideen zu Finanzierungsalternativen (Renten-/ Krankenversicherung), aber: nicht wirklich passende Indikation, zu kompliziertes Prozedere, Leistungsumfang und -dauer vergleichsweise unattraktiv… deshalb (?) so gut wie keine Verschreibungen (2014: 6 x in Berlin) - Vermittlungsadresse(n): neben Entgiftungs- und stat. Reha v.a. KomplementärEinrichtungen (betreutes Wohnen für psychisch Kranke) Bernd Westermann, Februar 2015 Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. Substitution & Betreuung Vor-Fragen zur Substitution Welche Behandlung ist für Opiatabhängige angemessen? (welche nicht?) Welche Behandlung sollen sie bekommen? Von welcher Art Behandlung profitieren Opiatabhängige? (Grenzen? Was fehlt?) - Ist ambulante Behandlung möglich? Bernd Westermann, Februar 2015 Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. Substitution & Betreuung Klischees: Therapie-Alternativen („Wellness“ nirgendwo!) Stationäre Settings Ambulante Settings Jeweilige Lebensumstände / Setting-“Zumutungen“ Bernd Westermann, Februar 2015 Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. Substitution & Betreuung Substitution - Etablierte, effiziente Behandlung (wie keine Behandlung sonst gesetzlich und durch andere Vorschriften geregelt, engmaschig kontrolliert! umfassend beforscht) - erkennbare Grenzen / Entwicklungsbedarfe - Rahmen / Gesamtpaket aktuell in heftiger Bewegung Bernd Westermann, Februar 2015 Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. Substitution & Betreuung Sehr verschiedene Bilanzen/ Ideen. Gebündelte Expertise Berlin 2008 PSB: Wirksamkeit – Akzeptanz - Perspektiven ► http://www.dgsuchtmedizin.de/newsletter/fruehere-ausgaben/dgs-info-extraausgabe-zum-psb-fachtagberlin-23052008/ Berlin 2010 PSB: Teilhabe von Substituierten am Leben in der Gesellschaft – Aufträge - Leistungen - Netzwerke ► http://www.dgsuchtmedizin.de/newsletter/fruehere-ausgaben/dgs-info-extra-zur-ii-berliner-fachtagung-zurpsychosozialen-betreuung-von-substituierten-berlin-11-juni-2010-jerusalemkirche Betonung Potential / Optimierung, aber auch Risiko der „Verlotterung“! Frankfurt 2011ff., 2013: CaSuPAG Substitution ► http://www.caritas-suchthilfe.de/87825.html Betonung Defizite, u.a. auch basierend auf PREMOS Chronifizierungsrisiken angesichts einer strukturschwachen und richtungslosen Behandlung Bernd Westermann, Februar 2015 Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. Substitution & Betreuung Substitution Der Regelungs-Rahmen wackelt „NEWS“!!! BTMVV Substitutions-RL BÄK, KBV / LL DGS BtMG § 13 Bernd Westermann, Februar 2015 Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. Substitution & Betreuung Substitution Der Rahmen war / ist stets flexibel (interpretierbar und in Bewegung) Berliner Verhältnisse Bernd Westermann, Februar 2015 Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. Fachbereich Substitution & Betreuung ► Berlin, vor 26 (bzw. 21) Jahren Bernd Westermann, Februar 2015 Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. Fachbereich Substitution & Betreuung Berlin 1989: Senat setzt AG ein, Hintergründe: ► Substitution zu Selbstverständlichkeit geworden / fehlende Betreuungskapazität, DROBSEN wenig interessiert an PSB ► Ergebnis: 1990 vom Senat beschlossene Maßnahmen ► Umsetzung: Schaffung von berlinweit 6 Sozialarbeiter-Stellen bei DROBsen, finanziert über §§ 39,40 BSHG (Rundschreiben von Februar 1994: „Empfehlung“, Stundensatz, Regelung Prozedere, + Selbsthilfeförderung, befristetete und kontingentierte (gedeckelte) Leistung (begründete Ausnahmen werden zur Regel) ► gravierende Veränderungen 2001/ aktueller Rahmen (Leistungstypen, Hilfebereiche, Prozedere: Hilfeplanverfahren / Evaluation / “Mitwirkung“, Entwicklungen / Größenordnungen…) Bernd Westermann, Februar 2015 Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. Ambulanz für Integrierte Drogenhilfe Das Schicksal der „Berliner Linie“ der Substitution : • Einzelfall-Entscheidung • Subst. + PSB • Dezentrale Versorgung Bernd Westermann, Februar 2015 Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. Substitution & Betreuung In Berlin meint(e) PSB immer BETREUUNG ► Ironische Nachfragen angesichts ganz anderer Statements ► (letztlich doch vorschneller) Optimismus (2007 Berlin / 2008 Hannover…) Bernd Westermann, Februar 2015 Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. Substitution & Betreuung Allgemein anerkannte PSB-Standards? Positionspapier (mit Minderheiten-Votum) Bernd Westermann, Februar 2015 Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. Substitution & Betreuung Allgemein anerkannte PSB-Standards? Deimel, Daniel & Stöver, Heino, Therapeutische Ziele und Evidenz der psychosozialen Behandlung Opiatabhängiger „Die psychosoziale Betreuung stellt ein wesentliches Merkmal der Substitutionsbehandlung Opiatabhängiger dar. Bis heute existieren jedoch keine verbindlichen Standards für dieses Behandlungssegment.“ S. 27 „Bislang kreist die Fachdiskussion über die Standards der psychosozialen Betreuung vornehmlich um das Junktim Substitutvergabe nur in Kombination mit einer psychosozialen Betreuung. Dieser Disput erinnert an die Auseinandersetzungen abstinenzorientierter und akzeptierender Suchtarbeit in den 1980er und 1990er Jahren. Für eine Weiterentwicklung der PSB wäre eine Diskussion über die Behandlungsziele sowie eine Orientierung an der wissenschaftlichen Evidenz für Patienten, Behandler und Kostenträger gleichermaßen deutlich ertragreicher.“ Bernd Westermann, Februar 2015 Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. Fachbereich Substitution & Betreuung Was steckt hinter dem großen „B“? ► Das bleibt unklar bei der alleinigen Beschreibung von „Hilfebereichen“. ► BETREUUNG meint (m. E.): sehr alltagsnahe, bei Bedarf auch längerfristige, wenn nötig hochfrequente Interventionen, gekennzeichnet durch: a) ein hohes Maß verbindlich vereinbarter (ggf. weitreichender) Übertragung von Verantwortung sowie b) durch das (z. B. per „case management“) koordinierte Einwirken bis tief in das institutionelle und persönliche Umfeld der Klientel Bernd Westermann, Februar 2015 Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. Fachbereich Substitution & Betreuung Verantwortungsübernahme? „Ein Zustand weiteren Entferntseins vom unsere Gesellschaft bestimmenden Ideal der autonomen Persönlichkeit, die selbstbestimmt und rational das eigene Leben in die Hand nimmt, ist kaum vorstellbar. Folglich brauchen unsere PatientInnen in aller Regel eine Betreuung, eine kontinuierlich erreichbare, selber sehr wohl auch fordernde, fachlich reflektierte Unterstützung, eine Hilfe zur Selbsthilfe organisierende und anstoßende `gute Seele´.“ Chaim Jellinek, Berlin Voraussetzung: „KlientInnen haben eine(n) feste(n) Bezugsbetreuer(in), die/der für die Gesamtbetreuung zuständig ist“ („von der Funktions- zur Bezugsbetreuung“, außerdem auch: „Zusammenstellung eines Vertrages mit Mitwirkungspflicht …, klare Absprachen über sanktionierende Maßnahmen“) Gabi Becker / Hans-Volker Happel / Sabine Krystek, Frankfurt Bernd Westermann, Februar 2015 Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. Fachbereich Substitution & Betreuung Betreuung muss sich auf sämtliche Teilhabehindernisse richten! ► individuelle und strukturelle Barrieren (die einander überlagern und sich bei gleichzeitigem Vorliegen potenzieren), also u. a.: ► Alter, Geschlecht, „Migrationshintergrund“, Herkunft, prekäre Bildungs-, Ausbildungs-, Beschäftigungs- und Einkommenssituation, Verschuldung ► Entwicklungsdefizite, Isolation, Delinquenz, Haft, Hospitalisierung ... ► Sucht !!! ► weitere psychiatrische Erkrankungen, schwerwiegende Traumatisierungen ► somatische Komorbidität ► Auffälligkeiten der körperlichen / psychischen Erscheinung / des Verhaltens Bernd Westermann, Februar 2015 Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. Fachbereich Substitution & Betreuung Was sollte Betreuung bestenfalls sein? eine klar definierte und (schon daher) begrenzte (sich ihrer Grenzen bewusste), sich zentralen Behandlungsproblemen stellende Dienstleistung, zielorientiert (im Detail zieloffen), methodengeleitet, standardisiert / zugleich höchst flexibel, Ressourcen erhaltend, pflegend und entwickelnd, eine im Verbund mit anderen Professionen erbrachte, in Netzwerke eingebundene, transparente, Geld werte, sich ständig entwickelnde Leistung Bernd Westermann, Februar 2015 Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. Fachbereich Substitution & Betreuung Was Betreuung deshalb braucht: ► ► ► ► ► ► ► ► hocheffiziente Settings mit klar definierten Regeln und Prozeduren hoch motiviertes / zu motivierendes, (speziell!) qualifiziertes Personal ein System der Leistungsmessung sowie strukturierte Fortbildungsprogramme geklärte / ggf. laufend neu zu klärende Verhältnisse zu sämtlichen relevanten Kooperationspartnern (einschließlich der Kostenträger / Begutachtungsstellen) den konsequenten Abschied von ideologischem Ballast und „alten Zöpfen“ passfähige, nachhaltig implementierte, ggf. selbst zu entwickelnde Instrumente für den Umgang mit den zentralen Behandlungs- und Betreuungsproblemen konsequente Entscheidungen über Prioritäten, Delegation von Leistungen (und nicht zu Leistendes), nochmals: Ziel- und Rollenklarheit !!! eine tragfähige, stabile (spezielle) Finanzierung Bernd Westermann, Februar 2015 Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. Fachbereich Substitution & Betreuung Methoden, Haltungen, Rollenklarheit. Nicht nur das Heroinmodell zeigt: ► „bemerkenswerte Unterschiede“: „Mit dem personenzentrierten und strukturierten Interventionsverfahren MOCA“: signifikant bessere Haltequote (44 : 29) ► „Mit der Dauer und Intensität der psychosozialen Intervention steigt die Motivation … ihre Ressourcen zu aktivieren und ihre Lebenssituation zu verbessern.“ ► positive Wirkungen dann am stärksten, „wenn die Sozialarbeiter nicht nur unterstützend und motivierend arbeiten, sondern auch zusammen mit ihren Klienten Ziele erarbeiten und Hilfepläne ausformulieren, die in der Folgezeit umgesetzt werden.“ ► Wichtige Qualifikation: „Switchen“ zwischen verschiedenen Rollen, „ von denen einige kompatibel sind, andere eher nicht … Interessenvertreter … Vermittler … Berater … aber auch Kontrolleure ihrer Klientel … Sanktionen“ (Folge: Konflikte) ► „Schwierig wird es, wenn es um Machtfragen geht … Darauf gehe ich hier nicht ein.“ Irmgard Vogt, Frankfurt Bernd Westermann, Februar 2015 Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. Substitution & Betreuung Erfolgreiche PSB bedeutet, dass ► deutlich mehr stattfindet als unverbindliche „Begleitung“ ► aus Hilfeempfängern Vertragspartner werden ► jede/r genau ihr/sein Paket bekommt ► die Substitution besser läuft und auch anstrengende andere Behandlungen angegangen und abgeschlossen werden Bernd Westermann, Februar 2015 Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. Substitution & Betreuung Erfolgreiche PSB bedeutet, dass ► im ambulanten Bereich auch Gruppen funktionieren ► Verhaltenszumutungen akzeptiert werden ► kontrollierter Konsum, Abstinenz, ein gesünderer Umgang mit aggressiven Impulsen oder Elternkompetenzen standardisiert trainiert werden ► der Weg aus Betreutem Wohnen - sogar in Berlin - in eine eigene Wohnung führt ► das Pendeln zwischen Haft und Freiheit von der Regel zur Ausnahme wird … Bernd Westermann, Februar 2015 Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. Substitution & Betreuung Manualgestütztes Arbeiten auch als ein Indiz von „Verbindlichkeit“? ► Notdienst-Praxis/-Projekte: GAIA ElternTraining ImpulsPunkt! Etc. pp. (Wohnungssuche, Haushaltsführung… ► Weitere /andere Bausteine v.a.: Leitungsrolle!!! und: Kooperationskultur/-vereinbarungen/-verträge) Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. Substitution & Betreuung Substitution + PSB als EGH? JA, es gibt es einen Zusammenhang zwischen Art, Umfang und Qualität der psychosozialen Unterstützungsleistungen für Substituierte und deren Finanzierung!!! EGH ermöglicht einen hohen Betreuungsstandard!!! Teilhabeorientierung, Personenzentrierung und Gemeindenähe sind möglich Bernd Westermann, Februar 2015 Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. Substitution & Betreuung (Besonderes?) Potenzial von EGH? Ja, weil… / wenn… - diejenigen, die am dringendsten Unterstützung brauchen, bekommen sie auch - niedrigschwelliger Zugang - passender Inhalt, alle Themen abdeckend - verbindlich im Verbund - dann, wenn, so lange wie erforderlich, im nötigen Umfang - in hoher (kontrollierter) Qualität - Akzeptanzüberprüfungsturnus… Bernd Westermann, Februar 2015 Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. Substitution & Betreuung Weiterer /neuer Klärungsbedarf? Braucht PSB einen anderen Namen? Betreuung, die Umfeld einbezieht = Soziotherapie??? „ … Bei der Schwierigkeit der (therapeutischen) Aufgabe stellt sich die Aufgabe lebenslage- und netztwerkorientierter Betreuungskonzepte (Soziotherapie/Sozialtherapie)“ Peter Schay, AG Dropo NRW, Stand 2004 Klinische Sozialarbeit = „Soziale Psychotherapie“ Dario Deloie, Soziale Psychotherapie als Klinische Sozialarbeit Psychosozial Verlag 2011 Bernd Westermann, Februar 2015 Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. Substitution & Betreuung Allgemein anerkannte PSB-Standards? Nach Brei („Begleitung“) versus Brot („Betreuung“) wird nun nach der Torte („Behandlung“/“Therapie“) gegriffen… Woher kommt, wem nützt, was bringt diese neue Diskussion? Bernd Westermann, Februar 2015 Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. Substitution & Betreuung Allgemein anerkannte PSB-Standards? Beliebigkeit von Betreuung? Oder: verbindlicher Rahmen der Leistungsvereinbarungen / - beschreibungen Je nach konzepttioneller Ausrichtung der betreuenden Einrichtung sowie dem Ausbildungsniveau und Behandlungsverständnis des betreuenden Sozialarbeiters, findet die psychosoziale Betreuung Substituierter auf einem Kontinuum zwischen begleitender sozialer Unterstützung und psychosozialer Behandlung im Sinne einer sozialen Psychotherapie, wie sie Deloie (2012) in seiner Konzeption dargestellt hat, statt. Diese Konzeption fokussiert auf die psychosoziale Not der Patienten und integriert psychotherapeutische sowie sozialarbeiterische Interventionen gleichermaßen. Ihre Wirkbereiche liegen auf den Ebenen der intrapersonellen, interpersonellen und sozioökonomischen Dimension. Psychosoziale Betreuung unterscheidet sich daher deutlich von psychotherapeutischen Interventionen, welche ihren Schwerpunkt in der Behebung intrapsychischer Störungen und pathogenen Verhaltensweisen legt, da sie über die Störungsperspektive deutlich hinausgeht. Küfner und Ridinger (2008) schlagen ein strukturiertes Vorgehen in der psychosozialen Behandlung wie folgt vor: Manualisierung / Fallcoaching!!! Praxis. Klinische Verhaltensmedizin und Rehabilitation. 28. Jahrgang Heft 1-2015 (95) Daniel Deimel & Heino Stöver et al. http://www.psychologie-aktuell.com/shop/psychologie-journals/verhaltensmedizin0.html Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. Für Fragen, Informationen, Mitteilungen: Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige e.V. Ansbacher Straße 11 D – 10787 Berlin Telefon: Telefax: Email: Internet: 030 235 553 28 030 235 549 23 [email protected] www.drogennotdienst.org, www.aid-berlin.org Der Verein dankt seinen Unterstützern: Der Verein ist Mitglied in: Substitution & Betreuung