Früher ist besser - Rheuma rechtzeitig erkennen

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Rheumatische Erkrankungen
Früher ist besser
Rheuma rechtzeitig erkennen und handeln
• gemeinsam mehr bewegen •
Rheumatische Erkrankungen
Früher ist besser
Rheuma rechtzeitig erkennen und handeln
• gemeinsam mehr bewegen •
Impressum
4
Herausgeber
Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband. e.V.
Maximilianstr. 14 • 53111 Bonn
Text
Petra Hennicke, steinrücke + ich, Köln
Redaktion und Projektabwicklung
Susanne Walia
Fachliche Beratung
Dr. Wolfgang Brückle,
Prof. Dr. med. Erika Gromnica-Ihle
Christel Kalesse
Gestaltung
diller . corporate communications
Druck
ARGO Projekt GmbH, Bonn
6. Auflage – 20.000 Exemplare, 2015
Drucknummer: A 2/BV/12/15
Bildnachweis
Michael Bause, Köln; Fotolia; Getty Images;
privat; Susanne Troll, Köln
Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser,
5
steife Gelenke, schmerzende Knochen, Muskeln oder Sehnen quälen in Deutschland etwa
20 Millionen Menschen. Rheuma ist keine Frage des Alters. Betroffen sind Junge und
Alte, Frauen und Männer, Kinder und Erwachsene – die schmerzhafte Erkrankung, im
Volksmund »Rheuma« genannt, kann jeden treffen. Doch Rheuma ist ein Sammelbegriff
für viele unterschiedliche Krankheiten. Über 100 verschiedene rheumatische Erkrankungen
sind beschrieben. Darunter weit verbreitete Krankheitsformen wie Arthrose, chronischer
Rückenschmerz, Osteoporose, Fibromyalgie oder entzündliche Rheumaerkrankungen, die
Gelenke oder innere Organe beeinträchtigen. Gerade am Anfang einer solchen Erkrankung
ist es manchmal schwierig, die Symptome einzuordnen. Die gute Zusammenarbeit zwischen
Hausarzt und Rheumatologen oder Orthopäden ist dabei wichtig.
Die Rheumatologie hat gerade in den letzten beiden Jahrzehnten große Fortschritte
erzielt. Bei rechtzeitiger Diagnose und frühzeitiger Behandlung kann bei der Mehrzahl der
Betroffenen ein weitgehender Stillstand der Erkrankung erreicht und eine Zerstörung der
Gelenke ver­hindert werden. Darum sind die rechtzeitige Diagnose und Therapieeinleitung
so wichtig.
Bei mehr als zwei geschwollenen Gelenken und einer Morgensteifigkeit von über 60
­Minuten besteht Verdacht auf eine rheumatoide Arthritis. In diesem Fall sollte man sobald
als möglich einen Termin beim Rheumatologen anfragen und sich vom Hausarzt vermitteln
lassen.
Die Deutsche Rheuma-Liga informiert in der vorliegenden Broschüre über die unterschiedlichen Krankheitsbilder und Therapiemöglichkeiten sowie Möglichkeiten der Selbst­
hilfe. Auch die Verbände der Deutschen Rheuma-Liga bieten Beratung, Begegnung und
Be­wegung an.
Werden Sie gegen Rheuma aktiv! Je früher desto besser!
Ihre
Prof. Dr. med. Erika Gromnica-Ihle
Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga
Seite
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
5
1
1.1
1.2
1.3
1.4
1.5
1.6
Rheuma rechtzeitig erkennen –
Symptome, Krankheitsverlauf, Ursachen
7
Rheuma – was ist das?
Signale, Warnzeichen und Symptome erkennen
Entzündlich-rheumatische Erkrankungen
Degenerative Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen
Weichteilrheumatismus
Rheumatische Beschwerden infolge anderer Erkrankungen
8
10
11
14
16
19
2
Diagnose Rheuma – und nun?
Aktiv werden und Handeln!
21
2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 Diagnose Rheuma – und nun?
Mit Bewegung auf die Beine kommen
Schmeckt gut – tut gut: Die richtige Ernährung bei Rheuma
Kartoffelwickel und Hochseefisch: 10 praktische Tipps für den Alltag
Warnung vor Scharlatanen und Wundermitteln
22
23
25
27
3
Hilfe und Beratung durch die Deutsche Rheuma-Liga
29
6
3.1 Aktiv werden – so hilft die Deutsche Rheuma-Liga
3.2 Anschriften der Deutschen Rheuma-Liga
3.3 Informationsmaterial der Deutschen Rheuma-Liga
30
32
34
Rheuma rechtzeitig erkennen –
Symptome, Krankheitsverlauf, Ursachen
Kapitel
1
7
©
aceshot – Fotolia.com
Rheuma – was ist das?
1.1
Kapitel
8
Leichte Beschwerden in Gelenken oder
­Muskeln, im Kreuz oder in den Fingern kennt
jeder. Sie können ein Anzeichen für Rheuma
sein, heilen aber ebenso oft durch ein wenig
Schonung und Wärme (bei Entzündung ­Kälte)
von selbst wieder aus. Rheuma hingegen ist
etwas anderes. Die Krankheit ist schmerzhaft
und in der Regel chronisch, sie beeinträchtigt
die Kranken ein Leben lang und bedarf stän­
diger Behandlung. Was aber ist Rheuma?
»Fließender Schmerz«
erwähnt. Übersetzt heißt »Rheuma« etwa so
viel wie »fließender Schmerz«, eine Namensgebung des griechischen Ge­lehrten Empedokles. Er beschrieb damit die so genannten
»Schmerzdämonen«, die für die verschiedensten Leiden verantwortlich sein sollten und
das typisch schmerzhafte Rheuma-Leiden verursachen. Auch heute, über 2.500 Jahre nach
den Entdeckungen von Empedokles, ist dieser
Begriff aus der Antike noch immer aktuell.
Rheuma ist nicht gleich Rheuma
Der Begriff Rheuma steht für chronische
Schmerzen, die die Betroffenen meist ein
Leben lang beeinträchtigen und den Bedarf
häufiger oder ständiger Behandlung ein­
schließen. Dabei ist Rheuma nicht gleich
Rheuma, sondern vielmehr ein Sammel­begriff,
mit dem mehr als 100 verschiedene Krankheitsformen beschrieben werden. Der Begriff
als solcher stammt aus dem Griechischen und
wurde bereits im 5. Jahrhundert vor Christus
Und noch immer ist Rheuma nur schwer zu
beschreiben, denn zu verschieden sind die
Krankheitsbilder. Rheumatische ­Erkrankungen
können manchmal leicht verlaufen, in einigen
Fällen aber lebensbedrohlich sein. Sie können
schleichend, über ­Jahre hinweg, syste­matisch
die Gelenke zerstören oder, im Extremfall,
Organe wie Herz, Nieren, Lunge, Darm, Haut
oder Augen ­angreifen.
Wie auch immer die Krankheit verläuft, eine
Regel bleibt gleich: Je eher Rheuma erkannt
und behandelt wird, desto besser sind die
Chancen!
Vier große Hauptgruppen der Krankheit
­werden unterschieden:
©
carlosseller – Fotolia.com
•
entzündlich-rheumatische
Erkrankungen – z. B. Arthritis
•
degenerative Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen – z. B. Arthrose
•
Weichteilrheumatismus –
z. B. Fibromyalgie
•
Stoffwechselerkrankungen mit
rheumatischen Beschwerden –
z. B. Osteoporose
Rheuma – was ist das?
erforscht. Die Mehrzahl der rheumatischen
­Erkrankungen ist noch nicht heilbar – mit einer
Rheumatologen können heute zwar Symp­ rechtzeitig ein­setzenden Therapie ­können
tome der Krankheit behandeln, doch die jedoch schlimme Entwicklungen gebremst
Ursachen sind noch immer nicht voll­ständig werden.
Keine Heilung in Sicht?
1.1
Rheumatische Erkrankungsformen auf einen Blick
•
Arthrose
•
Bechterew’sche Krankheit
•
•
•
•
Rheumatoide Arthritis
(Chronische Polyarthritis)
•
Sarkoidose
•
Sjörgren-Syndrom
•
Sklerodermie
•
Spondylose
(zugleich Verschleißerkrankung
der Wirbelsäule)
•
Vaskulitis
•
Weichteilrheumatismus
Degenerative Gelenkerkrankungen
Fibromyalgie
Gicht
•
Granulomatose mit Polyangiitis
(früher: Wegenersche Granulomatose)
•
Juvenile chronische Arthritis
(Rheuma bei Kindern)
•
Lupus erythemathodes
•
Lyme-Borreliose
(oder Arthritis bei Borreliose)
•
Osteoporose
•
Polymyalgia rheumatica
•
Psoriasis Arthritis
•
Reaktive Arthritis
Kapitel
9
Signale, Warnzeichen und
Symptome erkennen
Doch wie kann man erkennen, ob es sich i­nternistischen Rheumatologen überweisen
um entzündliches Rheuma handelt? Welche lassen.
An­zeichen gibt es? Welche Signale weisen auf
die Krankheit hin?
Es ist sehr wichtig, dass die Dia­­­­­­gnose so früh
wie möglich gestellt wird: eine recht­zeitig einWenn Sie eine der nachfolgenden Fragen mit geleitete Therapie kann er­folg­reich sein und
»Ja« be­antworten können, sollten Sie sofort verhindern, dass Sie später unter unnötigen
Ihren Hausarzt aufsuchen. Der Hausarzt kann Einschränkungen leiden müssen.
einen Gelenkstatus und erste Laborbefunde
erstellen. Bei einem Verdacht auf entzünd­ Handeln Sie rechtzeitig, handeln Sie schnell.
liches Rheuma sollten Sie sich an einen Früher ist besser!
1.2
Kapitel
10
Checkliste Rheuma
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Sind Ihre Finger morgens so steif, dass Sie den Wasserhahn oder die Dusche
kaum aufdrehen können?
(Diese Checkliste läßt in erster Linie auf entzündliche rheumatische Erkrankungen,
wie rheumatoide Arthritis, schließen)
Schlafen Sie seit Monaten, ohne sich dabei zu erholen?
Wachen Sie morgens gerädert auf und tun Ihnen dann alle Sehnen, Muskeln
und auch Gelenke weh?
Wachen Sie regelmäßig nachts nach drei bis vier Stunden Schlaf mit tiefsitzenden
Kreuzschmerzen auf?
Bessern sich Ihre Beschwerden, wenn Sie dann ein wenig umhergehen?
Haben Sie starke Schmerzen in den Kniegelenken (oder in den Hüften, im Knöchel,
in den Zehen), wenn Sie nach längerem Sitzen gehen?
Verschwinden diese Beschwerden, wenn Sie sich einige Zeit bewegen?
Beobachten Sie seit einigen Tagen Schwellungen an den Fingern und Handgelenken?
Fühlen Sie sich schon eine ganze Weile nicht mehr leistungsfähig und angeschlagen?
Haben Sie seit mindestens zwei Wochen unklare Gelenkschmerzen, die immer wiederkehren?
Entzündlich-rheumatische
Erkrankungen
Die häufigste entzündliche Erkrankung ist
die rheumatoide Arthritis (auch chronische
Polyarthritis). Sie geht oft mit dem Nachweis
eines Rheumafaktors einher. Die zweite große
­Gruppe ist die sero­negative Spondyloarthritis.
Sie kann die peripheren Gelenke, aber auch
die Wirbel­säule be­treffen. Die bekanntesten
Vertreter sind die Ankylosierende Spondylitis
­(Morbus Bechterew) und die Psoriasis Arthritis im Zusammenhang mit einer Schuppenflechte. Weitere entzünd­liche Gelenkerkrankungen treten nach ­Infekten auf, die meist
im Bereich der Harnwege oder des Darmes
stattfinden. Auch die Gelenkentzündungen,
die mit chronischen Darmentzündungen
einher­gehen (Colitis ulcerosa und Morbus
Crohn) gehören in diese Gruppe.
Eine besondere Form der entzündlichen
Ge­lenk­erkrankungen ist die Arthritis des
Kindes­alters (juvenile idiopatische Arthritis).
Zu den entzündlich-rheumatischen Er­kran­
kungen gehören auch die so genannten
­Bindegewebserkrankungen (Kollagenosen)
und die Gefäßentzündungen (Vaskulitiden).
Beide Krankheitsgruppen können durch die
Beteiligung innerer Organe zu schweren,
mitunter lebensbedrohlichen Erkrankungen
­führen. Betroffen sind Haut, Nieren, Herz,
­Lunge, Gefäße und Blut bildende Organe
sowie das Nervensystem.
sche ­­Skle­rose), die Dermatomyositis bzw. Poly­
myo­sitis und das Sjögren-Syndrom. ­Häufig
gibt es Misch­erkrankungen (Mischkollage­
nosen), wie etwa das Sharp-Syndrom.
Beispiel: Rheumatoide Arthritis –
die häufigste entzündliche Erkrankung
Die rheumatoide Arthritis ist eine chro­nische
Gelenkentzündung, bei der eine Vielzahl von
Gelenken erkranken. Weltweit sind cirka 0,5
bis 1% der Bevölkerung von dieser Krankheit
betroffen (in Deutschland ca. 500.000 Menschen) – Frauen rund drei Mal häufiger als
Männer. Die Erkrankung kann in jedem Alter
auftreten, am häufigsten ­zwischen dem 50.
und 70. Lebensjahr.
Obwohl die Forschung in den letzten Jahren
viele Fortschritte gemacht hat, ist die Ur­sache
der rheumatoiden Arthritis immer noch nicht
geklärt. Aktuell wird eine Fehlsteuerung des
Immunsystems diskutiert, wobei Zellen des
Immunsystems in die Gelenkinnenhaut einwandern und diese zu aggressivem Wachstum
anregen. Auslöser der Immunreaktion könnten
auch Infektionserreger (Viren oder Bakterien)
sein, gesicherte Kenntnisse liegen bis heute
nicht vor. Wahrscheinlich ist auch eine erb­liche
Veranlagung erforderlich, dass die Immun­
reaktion zum Ausbruch der Erkrankung führt.
Wie sieht das Krankheitsbild aus?
Die rheumatoide Arthritis beginnt oft plötzlich: Zumeist sind anfangs die kleinen ­Fingerund Zehengelenke betroffen, sie schmerzen,
­schwellen an und sind überwärmt. Beim Aufwachen besteht eine so genannte »Morgensteife« – Schmerzen verbunden mit UnbewegDie klassischen Binde­gewebserkrankungen lichkeit, die je nach Aktivität der Erkrankung
sind der syste­mi­sche Lupus erythematodes mehrere Stunden anhalten können. Neben
(SLE), die Sklero­dermie (progressive systemi- diesem typischen Beginn der rheumato-
1.3
11
Kapitel
Bei den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen ist die Entzündung nicht nur auf ein
Gelenk begrenzt, sondern betrifft zugleich ­viele
Gelenke oder auch Organe. Die Be­troffenen
fühlen sich allgemein krank und matt, meist
sind Entzündungswerte im Blut nachweisbar.
Entzündlich-rheumatische Erkrankungen
iden Arthritis sind anfangs nur einige große
­Gelenke ent­zündet, im Alter oft die Schultergelenke. Im Laufe von Wochen oder Monaten
können mehr und mehr Gelenke erkranken.
Neben den Gelenken entzünden sich die
Sehnen­scheiden, schwellen an und behindern
die Beweglichkeit (z. B. die Fingerstrecksehnen
auf dem Handrücken). Auch die Halswirbelsäule und Schleimbeutel können betroffen
sein, letztere häufig am Ellenbogen. Allge12
meinsymptome, wie Müdigkeit, Leistungs- Diagnostik
schwäche, Fieber, Nachtschweiß und eventuelle Gewichtsabnahme, zeigen, dass der ganze Wie bei allen rheumatischen Erkrankungen
Körper von dem Entzündungsprozess betroffen gilt auch hier die Regel: Früher ist besser! Eine
ist.
möglichst frühe Diagnosestellung und rechtzeitige Therapie können ­Folgeschäden ver­
Als charakteristisches Merkmal bilden sich meiden. Rheumatoide Arthritis wird an­hand
bei bis zu 20% der Betroffenen so ­genannte der Krankheitssymptome sowie durch die
Rheuma­knoten, besonders im Bereich der ­rheumatologische Untersuchung diagnostiEllenbogen und der Finger. Der Verlauf der ziert.
Erkrankung ist oft schubweise. Für einige
Zeit schmerzen die Gelenke besonders ­heftig, Zum Nachweis von Rheuma­faktoren und Entdanach tritt die Krankheit wieder in den zündungsmarkern im Blut werden LaborunterHinter­grund.
suchungen durchgeführt. Allerdings sind die
Rheumafaktoren kein Beweis, sondern nur
Insgesamt verläuft die rheumatoide ­Arthritis ein Hinweis auf rheu­ma­toide Arthritis, denn
sehr unterschiedlich, bei etwa 10 % der Er­­ sie werden bei dieser Erkrankung nicht immer
krankten ist sogar mit einem spontanen und darüber hinaus auch bei anderen ErkranStillstand (ohne Therapie) zu rechnen. Das kungen gefunden. Neben den Laboruntersuchungen sind auch Röntgenuntersuchungen
erforderlich, die bei der beginnenden rheuma­
Hinweis
toiden Arthritis noch keine Veränderungen
aufweisen, aber als Ausgangs­befund wichtig
sind.
Zur rheumatoiden Arthritis liegt ein umfassender Ratgeber
für Betroffene vor. Ausführliche Informationen über Ursachen,
Darüber hinaus ­können per Ultraschall Infor­Diagnostik und Behandlung weiterer entzündlich-rheuma­
mationen über Gelenkweichteile gewonnen
tischer Erkrankungen sind in den Merkblättern der Deutschen
werden, z. B. zum Gelenkerguss, zur entzündRheuma-Liga erhältlich.
lich verdickten Gelenkinnenhaut (Synovialmembran) etc. Weitere Verfahren, wie Magnet­
Broschüren und Merkblätter können auf der Website der
Deutschen Rheuma-Liga unter www.rheuma-­liga.de herunter­
geladen oder bei den Landesverbänden (Siehe Adressen Seite
32/33) an­gefordert werden.
1.3
Kapitel
besondere Merkmal der Erkrankung ist das
Einwachsen des Entzündungsgewebes in
den Gelenkknorpel und die Knochen. Bei
ungebremster Entzündung werden diese
Gelenkstrukturen zunehmend abgebaut, die
Gelenke werden zerstört. Zusätzlich können
bei schweren Verläufen andere Organe in Mit­
leidenschaft ge­zogen werden, z. B. Au­gen,
Herz und Herzbeutel, Lunge und ­Rippenfell,
Nerven und Blutgefäße.
Entzündlich-rheumatische Erkrankungen
reso­nanz­tomographie kommen bei ge­zielten
Frage­stellungen zum Einsatz, z. B. bei entzünd­
licher Beteiligung der Hals­wirbelsäule im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium.
Therapie und Umgang mit
der Krankheit
1.3
Wäre die Ursache der rheumatoiden Arthritis bekannt, könnte man sie vielleicht mit
einer gezielten Therapie behandeln oder zur
Ausheilung bringen. Dies ist bis heute leider
nicht der Fall. So ist oft ein ganzes Spektrum
therapeutischer Maßnahmen erforderlich, um
Schmerzen und Krankheitsaktivität zu mildern
und die Prognose zu verbessern ­(siehe Kapitel
3). Vor allem die Ent­zündungsaktivitäten im
Körper lassen sich in vielen Fällen mit Medikamenten be­handeln – eine reale Erleichterung
des täglichen Lebens.
Dennoch ist die rheumatoide Arthritis eine
langdauernde Erkrankung, die neben Veränderungen an den Gelenken und Organen des
­Körpers auch Spuren an der Seele hinterlässt.
Der tägliche Umgang mit Schmerzen und
der Verzicht auf früher selbstverständliche
Tätigkeiten sind nicht einfach zu verkraften.
Umstellungen im täglichen Leben sind erforderlich, sowohl in Bezug auf die berufliche
wie auch familiäre Situation. Die Hilfe anderer Menschen muss in Anspruch genommen
­werden, um mit der Erkrankung im Alltag
bestehen zu können.
Es ist die Aufgabe der Deutschen Rheuma-­
Liga, zu beraten und den Betroffenen
weiter­zuhelfen. Dies geschieht durch laien­
verständliche Informationen, Bewegungsangebote, wie Funktionstraining, Partner­seminare
und vieles mehr.
Kapitel
13
Tipp
Weiterführende Informationen liefert der Ratgeber »Rheuma­
toide Arthritis – Therapie und Lebensperspektiven« Die
­Broschüre will Betroffenen Mut machen und fasst alles
­Wichtige zum Verständnis der Krankheit zusammen. Zugleich
­werden Therapiemöglichkeiten und Wege der Selbsthilfe
gezeigt.
Der Ratgeber kann bei den Landesverbänden der Deutschen
Rheuma-Liga (Siehe Adressen Seite 32/33) bestellt werden.
Degenerative Gelenk- und
Wirbelsäulenerkrankungen
1.4
Kapitel
14
Bei den sehr weit verbreiteten degenera­tiven
Gelenkerkrankungen kommt es zu Schäden des Gelenkknorpels, z. B. im Hüft- oder
Kniegelenk. Dabei kann es sich einerseits um
rein alters­bedingte Veränderungen handeln,
anderer­seits können Vorschäden die Ursache
sein. ­Schmerzen und Bewegungseinschränkung sind die Folge. Die Ursachen der vorzeitigen Knorpel­zerstörung können eine zu
flach ausgebildete Hüftpfanne sein, die Folge
eines Knochen­bruchs, starke Fehlstellungen,
über­mäßige Belastungen des Gelenkes, eine
Schwäche des Knorpel­stoffwechsels oder eine
entzündliche Gelenk­erkrankung. Auch die
Bandscheiben ­können durch Fehl­stellungen
und Über­lastungen ­verschleißen. Es kommt zu
­starken Schmerzen in der ­Wirbelsäule, die nicht
selten so gravierend sind, dass die Betroffenen
ihre Arbeit aufgeben müssen.
Beispiel: Arthrose
Arthrosen sind Gelenkerkrankungen, die durch
großflächige Knorpelschädigungen eines
Gelenkes gekennzeichnet sind. Meist sind
Knie- und Hüftgelenke betroffen, seltener
Fuß, Schulter-, Ellenbogen- oder Handgelenke.
Auch an den Fingergelenken kann sich Arthrose zeigen. Einmal aufgetreten, ist die Arthrose
nicht mehr zu stoppen, denn mit der ständigen Belastung der Gelenke einerseits und
ihrer ­sinkenden Belastbarkeit andererseits,
beginnt ein zerstörerischer ­Teufelskreis. Ist der
­Knorpel im Gelenk erst zerstört, kann er sich
nicht erneut bilden, sondern bestenfalls durch
minderwertiges Bindegewebe ersetzt werden.
ein »Risikofaktor«. Weitere ­Risikofaktoren sind
eine entsprechende Veranlagung, Fehlstellungen, wie beispiels­weise X- oder O-Beine,
was zur Knie­gelenksarthrose führen kann,
oder eine so genannte Hüftdysplasie, bei der
ein Ungleichgewicht zwischen einer kleinen
­Pfanne und einem großen Gelenkkopf besteht
und somit ein erhöhter Druck pro Fläche auftritt. Auch Unfälle sind ein ­Risiko­faktor, ebenso wie Übergewicht, ­mangelnde Bewegung
sowie körperliche Überlastung. Häufig folgt
die Arthrose einer Gelenkentzündung.
Wie entsteht Arthrose?
Gelenkflächen werden durch Knorpel ge­bildet.
Geschmiert und genährt wird dieser Knorpel
durch die Gelenkflüssigkeit (nicht durch Blut­
gefäße!), die wiederum durch die GelenkInnenhaut gebildet wird. Damit sich die
Gelenkflüssig­keit mit neuen Nährstoffen
an­reichern und gleichzeitig die Entsorgung
von Stoffwechselprodukten der Knorpel­zellen
bewerkstelligen kann, ist Bewegung nötig.
Kommt es durch ein Missverhältnis von Belastung und Belastungsfähigkeit des Knorpels
zu Rissen der Knorpel­oberfläche, kann es zur
Bildung von Ergüssen kommen. Dadurch
­wiederum wird der Knorpel nicht ausreichend
mit ­Gelenkschmiere und somit Nährstoffen
versorgt. Es kommt zur Zerstörung der Knorpelzellen. Gleichzeitig ­werden aus der Knorpel­
zelle Stoffe frei­gesetzt, die die Knorpelsubstanz
angreifen und eine weitere Zerstörung des
Knorpels vorantreiben.
Wie macht sich Arthrose bemerkbar?
Welche Faktoren begünstigen
eine Arthrose?
Typisch sind auch hier wechselnde Schmerzen im betroffenen Gelenk. Häufig treten die
Wer alt genug wird, muss mit hoher Wahr- Schmerzen als so genannter Anlaufschmerz
scheinlichkeit damit rechnen, an einer A
­ rthrose auf: Beim Aufrichten aus einem Sessel oder
zu erkranken, denn: Höheres Lebensalter ist beim Aussteigen aus dem Auto. Frühsymp­
Degenerative Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen
Wie wird die Diagnose gestellt?
Am wichtigsten ist die möglichst frühzeitige
ärztliche Untersuchung. Diese legt gegebenenfalls die weitere Diagnostik fest, da es
auch zahlreiche andere Erkrankungen gibt,
die Schmerzen in einem Gelenk verursachen
­können. In der Regel ist ein Röntgenbild
erforderlich, gelegentlich auch ­Laborbe­funde,
Ultraschalluntersuchungen, selten eine
Kern­spintomographie bei komplizierten
Fragen. Eingreifende Verfahren, wie eine
Gelenkspiege­lung, sollten nur dann angestrebt werden, wenn es gleichzeitig einen
therapeu­tischen Handlungsbedarf gibt (z. B.
gleichzeitig bestehender Meniskusschaden).
werden. Wie jedes Medikament haben sie
Nebenwirkungen, die vor allem den Magen
betreffen.
Wenn nichts mehr hilft – Operation?
Wenn der Arthrose eine Fehlstellung zugrunde
liegt, empfiehlt sich die rechtzeitige Opera­tion
zur Achsenkorrektur mit dem Ziel, das Gelenk
noch zu retten. »Erwischt« man den richtigen
Zeitpunkt, kann mit einer solchen Operation
ein Arthrosekranker lange Jahre vor einer
Gelenkprothese bewahrt werden. Derartige
Eingriffe werden sowohl an der Hüfte wie auch
am Kniegelenk durch­geführt. Ist die ­Arthrose
sehr weit fortgeschritten und bestehen
­ständige Schmerzen, bzw. ist die Gehfähigkeit
sehr stark ein­geschränkt, kann die Prothese
wieder zu neuer Lebensqualität verhelfen.
Heute ­werden viele Menschen mit Endoprothesen (künstlichen Gelenken) versorgt, die
deutlich unter 50 Jahre alt sind. Die Opera­
tionstechnik ist mittlerweile standardisiert und
ausgereift, die Häufigkeit von Komplikationen
gering. Wann der richtige Zeitpunkt zur Opera­
tion gekommen ist, sollte der Betroffene mit
sich und seinem Arzt klären.
1.4
15
Was kann ich gegen Arthrose tun?
An erster Stelle steht die physikalische Thera­
pie, d. h. Maßnahmen wie Wärme, ­Kälte,
Krankengymnastik, das Funktions­training der
Deutschen Rheuma-Liga, Muskeltraining und
Sporttherapie, ggf. auch Ergotherapie. Sie
­sollten die Erkrankung immer be­gleiten. Da
das Wohlergehen des Knorpels von Bewegung
abhängt, muss das wichtigste Ziel immer sein,
Beweglichkeit und Bewegung wieder möglich
zu machen. Grundprinzip dabei ist: »Bewegen
ohne allzu sehr zu belasten«. Ideal sind deshalb Sport­arten wie Schwimmen oder Rad­
fahren. Als Medikamente sind neben Schmerz­
mitteln die so genannten nichtsteriodialen
Antirheumatika (NSAR) zu nennen. Sie sind
bei Arthrose meist wirksam, sollten jedoch
nach Möglichkeit nur bei Bedarf genommen
Wollen Sie mehr wissen?
Viele Fragen konnten an dieser Stelle nur angerissen werden,
­weiterführende Informationen liefert der Ratgeber »Leben mit
Arthrose – ein Leitfaden für Betroffene«.
Die Broschüre will Betroffenen Mut machen und fasst alles
Wichtige zum Verständnis der Krankheit zusammen. Zu­gleich
werden Therapiemöglichkeiten aufgezeigt und die Chancen
und Risiken von Gelenkoperationen erörtert.
Der Ratgeber kann bei den Landesverbänden der Deutschen
Rheuma-Liga (Siehe Adressen Seite 32/33) bestellt w
­ erden.
Kapitel
tome sind jedoch auch Schmerzen beim berg­
ab oder Treppen heruntergehen sowie nach
längerer Belastung, z. B. beim Gehen. Oft
kommt es nachts zu Schmerzen, vor allem
beim Herumdrehen im Bett. Anfangs treten
die Schmerzen nur zeitweise auf, allmählich
weichen sie einem mehr oder minder starken
Dauerschmerz. Auch über eine Schmerzverstärkung bei feucht-kalter Witterung wird vielfach
geklagt.
Weichteilrheumatismus
1.5
Kapitel
16
Die (nicht entzündlichen) weichteilrheuma­
tischen Erkrankungen stellen die größte
­Gruppe im rheumatischen Formenkreis dar,
denn faktisch wird jeder Mensch während
seines Lebens von weichteilrheumatischen
Beschwerden betroffen. Sie treten durch
Überlastung von Muskeln und Reizung von
Sehnen sowie anderen Weichteilgeweben
auf. Meist ist nur eine Körperregion be­troffen.
Bekannte Beispiele sind der Tennis­ellbogen,
die schmerzhafte Schulter nach nächtlichem
Liegen mit »verdrehtem Arm«, der »­steife
­Nacken« oder auch Verspannungen im Bereich
der seitlichen Hüfte.
Das Beispiel Fibromyalgie
Das Fibromyalgie-Syndrom (FMS oder Genera­
lisierte Tendomyopathie) ist eine häufige
Krankheit, die sich in starken ­Muskelschmerzen
äußert und viele weitere Beschwerden mit sich
bringt. Trotz einer großen Zahl von ­Betroffenen
– ca. 1 bis 2 % der Bevölkerung – ist das
Krankheitsbild noch nicht allzu bekannt. Die
­meisten Patientinnen und Patienten erkranken
im mittleren Lebensalter, Beschwerden können
schon früher beginnen. Frauen sind acht Mal
häufiger betroffen als Männer.
Die Beschwerden
Auch Rückenschmerzen durch Fehlhaltung
­(langes Sitzen am PC etc.) ge­hören hierzu. Die Nervenengpass-Syndrome (Nerven­­
kom­pres­sionssyndrome) werden oft auch
zu ­dieser Gruppe gezählt, z. B. das Carpal­
tunnel-Syndrom (Engpass im Handgelenk)
mit ­Kribbeln oder Einschlafen von Fingern.
Eine sehr ausgedehnte Form des Weichteil­
rheumatismus ist die Fibromyalgie.
Hauptbeschwerden sind Schmerzen, die fast
immer an der Wirbelsäule beginnen. Obwohl
die Gelenke selbst nie betroffen sind, schmerzt
meist der gelenknahe Be­reich, z. B. an den
Schultern, Ellbogen, Händen, Knien und
Sprunggelenken. Schmerzhafte Muskelverspannungen ­können auch am Hinterkopf und
am Brustbein vorkommen und sogar in der
Gesichts- und ­Kiefermuskulatur. Die Schmerzen verstärken sich oft bei längerem Sitzen
ohne Bewegung und längerem Verharren in
einer Lage, dadurch meist auch nachts. Häufig bestehen Ein- und Durchschlafstörungen,
Müdigkeit (Schlaf wird nicht als erholsam
empfunden), Erschöpfung und Leistungs­abfall.
©
Robert Kneschke – Fotolia.com
Weitere Beschwerden können sein: Kopfschmerzen, Kloßgefühl im Hals, Ge­fühlsstörungen an
Händen und Füßen, Magen- und Darmbe­­
schwerden, Men­struationsschmerzen, Herz­­­
jagen, Atemnotgefühl, Konzentrationsstörun­
gen und er­höhte Schmerzempfindlichkeit.
Hinzu kom­­­­men nicht selten seelische Verstimmungen oder Angstgefühle. Die Fülle
der ­Be­schwer­den kann dazu führen, dass es
schwerfällt, ein »normales Leben« zu führen.
Weichteilrheumatismus
Die genauen Ursachen der Fibromyalgie
sind bis heute nicht bekannt. Veranlagung,
schlecht verarbeiteter Stress, einschneidende Lebensveränderungen, Todesfälle naher
Angehöriger, psychische und/oder körper­liche
Überlastung oder Verletzung, Fehl­haltungen
und Bänderschwäche können zur Fibromyalgie führen. Die Fibromyalgie kann auch als
Sekundärerkrankung infolge einer anderen
Erkrankung auftreten, z. B. bei einer Rheuma­
toiden Arthritis. Derzeit wird er­forscht, ob
auch biochemische Störungen im Körper für
die Erkrankung eine Rolle spielen. Das volle
Krankheitsbild entwickelt sich über einen
langen Zeitraum, wobei die Beschwerden
meist an ein oder zwei Körper­stellen beginnen – sehr oft am Rücken – und sich dann
über Arme und ­Beine ausbreiten. Später werden die Schmerzen stärker, der Verlauf wird
chronisch. Hinzu treten weitere Beschwerden,
wie etwa Schlafstörungen. Trotz des chronischen und belastenden Schmerzcharakters
1.5
17
Kapitel
Ursachen
Schmerzregionen
Schmerzregionen
Druckpunkte
(sog. »tender points«
nach den ACR-Kriterien)
Die Schmerzen in den Muskeln werden meist unter Druck oder bei Stress schlimmer. Bestimmte
­Stellen am Körper sind besonders empfindlich. Sie liegen zumeist an Muskel-Sehnen-Übergängen und
­Sehnenansätzen. Bereits ein leichter Druck mit dem Finger schmerzt.
Weichteilrheumatismus
ist die Erkrankung nicht lebensbedrohlich
und führt auch bei ­langem Verlauf nicht zur
Gelenkversteifung oder Zerstö­rungen der
Gelenke, Wirbelsäule, der Mus­ku­latur oder
innerer Organe.
1.5
Kapitel
18
Diagnose
Viele Betroffene haben eine langjährige Odyssee von Arzt zu Arzt hinter sich, bis sie endlich
die richtige Diagnose erfahren. Oft wurden
ihre Beschwerden nicht ernst genommen oder
falsch diagnostiziert. Er­höhte Druckschmerzen
an bestimmten Körper­stellen (»Tender Points«)
können Hinweise sein. Da es bisher keine im
Labor nachweisbaren Anzeichen der Erkrankung gibt, helfen Blut- und ggf. Röntgen­
untersuchungen, andere Erkrankungen auszuschließen.
Die Behandlung
Da die Erkrankung nicht auf einer einzelnen erkennbaren Ursache beruht, muss
die Behandlung an den unterschiedlichen
Beschwerden angreifen. Sie erfordert deshalb
viel Geduld und Vertrauen. Als hilfreich hat
sich die Zusammenarbeit zwischen Ärzten,
Psychologen, Krankengymnasten und Selbsthilfegruppen erwiesen.
Hinweis
Hilfen für Fibromyalgie-Betroffene sind Informationen über die Erkrankung, ihre Therapie,
aber auch über den Umgang mit Krankheit
und Schmerz sowie der Blick auf Zukunft­s­
perspektiven.
Physikalische Therapie
Da gymnastische Übungen häufig mit Schmerzen, Überanstrengung und somit Frustrationen
verbunden sind, sollten Bewegungsübungen
langsam begonnen und nur behutsam gesteigert werden. Wichtig ist, dass die Bewegung
Freude macht und nicht als Drill ­angesehen
wird. Werden Wärme oder Kälte gut an schmerzenden Stellen vertragen, so kann diese Hilfe
mittels warmen Vollbädern, Wärmepackung
oder aber Kältepackung auch selbstständig
durchgeführt werden.
Medikamentöse Therapie
Kritisch betrachtet bringen Schmerzmittel
­(z. B. Paracetamol) oder auch die »nicht­
steroidalen Antirheumatika« nur bei einem
Teil der Betroffenen Wirkung – und das
meist nur in bescheidenem Maße. Cortison
hilft nicht. Starke Schmerzmittel sollten nur
dann länger genommen werden, wenn deutliche Effekte zu bemerken sind, reine Schlafund Beruhigungsmittel sind wegen des
Stationäre Aufenthalte in Rheuma-Fachabtei- Ge­wöhnungseffektes möglichst zu meiden.
lungen oder Rheuma-Fachkliniken, die Erfah- Trizyklische Antidepressiva (Amitriptylin)
rung mit der Fibromyalgie haben, sind vor können hilfreich sein.
allem bald nach der Diagnosestellung und
bei schweren Verläufen sinnvoll. Wichtige Weitere, auch für die Mitbehandlung der
Fibromyalgie geeignete Verfahren, sind
­kognitiv-verhaltenstherapeutische Schmerztherapie, meditative Bewegungstherapie und
auch Patientenschulung.
Die aktuellen Erkenntnisse aus wissenschaftlichen Studien sind
in einer Patientenleitlinie zusammengefasst.
Mehr dazu im Internet: www.rheuma-liga.de/fibromyalgie
Rheumatische Beschwerden
infolge anderer Erkrankungen
beim Husten oder Wirbel­körper­brüche, wenn
beim Heben leichter Lasten oder allein durch
das Gewicht des eigenen Körpers Wirbelkörper
zusammensacken.
Besonders schmerzhaft wird die Osteo­porose
dann, wenn der Knochen Form­veränderungen
erleidet, z. B. durch einen Bruch (Fraktur) oder
Zusammensacken von Wirbelkörpern. Letzteres
ist die häufigste Ursache für Größenabnahme
und Rund­rückenbildung (sog. Buckel) bei
Bei der Gicht ist der Harn­säurestoffwechsel älteren ­Menschen. Besonders gefürchtet ist
(Purin-Stoffwechsel) ge­stört, was dazu führt, die schon erwähnte Fraktur des Oberschenkeldass mehr Harnsäure gebildet oder im Körper halses bei älteren Menschen.
zurückgehalten wird, so dass der Harnsäure­
gehalt des ­Blutes über den Normbereich Vorbeugung ist möglich
ansteigt. Das »Rheuma der Reichen«, an dem
bereits Berühmtheiten wie Martin Luther, Leo- Die Ursachen der Osteoporose sind viel­fältig.
nardo da Vinci oder Darwin gelitten haben, Meist wirken mehrere Faktoren zu­sammen.
kann mit starken Gelenkentzündungen einher­
gehen, lässt sich jedoch gut mit purinarmer Dazu gehören:
Diät und Medikamenten behandeln.
• Untergewicht
Beispiel: Osteoporose
Osteoporose ist eine weit verbreitete Er­­
krankung, an der allein in Deutschland
­schätzungsweise sechs Millionen ­Menschen
leiden. Durch verstärkten Abbau der Knochensubstanz verringert sich die Knochen­masse,
das Knochen­gewebe wird weniger stabil (Verminderung der Knochenfestigkeit) und der
Knochen kann leichter brechen. Osteo­­porose
ist vor allem eine Erkrankung des ­höheren
Lebensalters und zeigt zumeist einen chronischen Verlauf.
Folgen einer Osteoporose äußern sich am
häufigsten in Brüchen der Wirbelkörper (insbesondere der Lendenwirbelsäule), des Unterarms sowie des Oberschenkelhalses. Knochenbrüche können bereits bei relativ harmlosen
Ein­wirkungen auftreten, z. B. Rippen­brüche
•
Hormonstörungen (z. B. Östrogenmangel / frühe Menopause)
•
wenn die Krankheit in der Familie
häufig vorkommt
•
Medikamente (z. B. Cortison)
•
entzündliche rheumatische
Erkrankungen
Auch Raucher und Bewegungsmuffel haben
ein erhöhtes Risiko, an Osteoporose zu er­­
kranken. Wenn Sie zum Kreis der gefähr­deten
Personen zählen, sollten Sie so früh wie möglich etwas gegen die erhöhte Brüchigkeit der
Knochen tun, z. B. regelmäßige Spazier­gänge,
Bewegungs­training, kalziumreiche Ernährung
(Magermilch) und evtl. zusätzlich Vitamin D
(siehe auch Seite 26). Auch der Verzicht auf
Nikotin und zuviel Alkohol gehört hierzu.
1.6
19
Kapitel
Zur vierten und letzten Hauptgruppe des
rheumatischen Formenkreises rechnet man
Beschwerden der Bewegungsorgane, die
infolge anderer Krankheiten auftreten. Ein
bekanntes und weit verbreitetes Beispiel ist
der ausgeprägte Verlust an Knochenmasse
– die Osteoporose. Ein weiteres Beispiel ist
die Gicht, die jedoch eine Sonderstellung einnimmt, da sie durch geeignete Maßnahmen
gut zu behandeln ist.
Rheumatische Beschwerden infolge anderer Erkrankungen
Diagnose
1.6
Kapitel
20
Behandlung der Osteoporose
Risikopatienten sollten sich beim Arzt durchchecken lassen, bevor es zu Brüchen kommt.
Wichtig sind Anamnese (Erhebung der
Kranken­geschichte) mit Fragen zu Risikofaktoren sowie eine körperliche Untersuchung.
Blutuntersuchungen können Anhaltspunkte
zum Kalzium- und Hormonspiegel ­liefern.
Durch rechtzeitige und geeignete Maß­nahmen
kann weiterer Knochenabbau verhindert und
neuer Knochenaufbau (bis zu 5 % jährlich)
erreicht werden. Grundlage der Therapie ist
eine ausreichende Versorgung mit Kalzium
(1.000 mg/d) und Vitamin D (1.000 Einheiten Vitamin D pro Tag). Dies kann auch
bereits zur Vorbeugung ge­nommen werden,
Ob bereits eine Osteoporose vorliegt, lässt insbesondere bei Vor­liegen von Osteoporosesich durch eine Knochendichtemessung ­(z. B. Risikofaktoren.
DXA-Methode) feststellen. Die Knochendichte­
messung wird als Früherkennungsmaßnahme In der Therapie hat sich in den letzten ­Jahren
bei besonderer Gefährdung von den Kranken- viel geändert. Zunehmend in den Vorder­grund
kassen bezahlt. In 1-bis 2-jährigem Abstand rückt die Osteoklasten hemmende Therapie
wieder­holt, ­liefert sie auch Anhaltspunkte zur mit Bisphosphonaten, die sowohl als ­Tabletten
Beurteilung des Osteoporose-Verlaufes und wie auch als Kurzinfusion (in 3-monatigen
der Wirksamkeit ­medi­kamentöser Therapie- definierten Abständen) gegeben werden
kann. Diese hochwirksamen Medikamente
maßnahmen.
sind in der Regel sehr gut verträglich, jedoch
sind die Einnahmebedingungen genauestens
Osteoporose nach den Wechseljahren
einzuhalten.
Bei etwa 30 bis 40 % aller Frauen kommt
es nach den Wechseljahren zu einer Anstelle der Hormonersatztherapie, die ­heute
Osteoporose,weil die Produktion der weib­ nicht mehr so häufig durchgeführt wird, gibt
lichen Hormone (in erster Linie der Östro- es die Möglichkeit der Therapie mit sog. Selekgene) und damit deren bremsender Einfluss tiven Hormonen (selektiv-östrogen-rezeptorauf die Knochen abbauenden Zellen (Osteo- spezifische Modulatoren / SERM), ­die positiv
klasten) ausbleibt. Doch nur etwa ein Drittel auf Knochen wirkt.
aller Frauen erkrankt nach der Menopause an
einer Osteoporose. Man schließt daraus, dass Es stehen auch Medikamente zur Ver­fügung,
auch die erblichen Anlagen eine Osteoporose die die Knochen aufbauenden Zellen, die
­fördern bzw. hemmen.
Osteoblasten, stimulieren und damit die
­Architektur des Knochens stärken. Die vermehrte Einnahme von Kalzium sollte mit dem
Arzt/der Ärztin abgeklärt werden.
Hinweis
Mehr dazu im Internet:
www.rheuma-liga.de/osteoporose
Da eine ausreichende körperliche Belastung
zum Erhalt der Knochenfestigkeit erforderlich
ist, darf eine krankengymnastische und sporttherapeutische Behandlung nicht versäumt
­werden.
Kapitel
Diagnose Rheuma – und nun?
Aktiv werden und Handeln!
2
21
Diagnose Rheuma – und nun?
2.1
Kapitel
22
Das A & O bei allen Beschwerden, die auf
­Rheuma hinweisen, ist frühes und recht­zeitiges
Handeln! So fördert Bewegung ohne zu ­große
Belastung den Heilungs­prozess. ­Erleichterung im
Alltag bietet oft auch der Einsatz von ­Hilfsmitteln,
Entspannungsübungen oder die Umstellung der
Ernährung. Aber auch die Möglichkeiten der
ärztlichen Behandlung sind vielfältig und reichen
von der schlichten ­Massage über die medikamentöse Therapie bis hin zur Gelenk­operation.
Wichtige Maßnahmen im Überblick
Krankengymnastik
•
zum Erhalt der Gelenkfunktion, der Muskelkraft und Beweglichkeit
Physikalische Therapie
•
zur Schmerzlinderung, z. B. Eisbehandlungen, Massagen, Packungen
Ergotherapie
•
Wie entlaste ich meine Gelenke, wie darf ich sie belasten, welche Hilfsmittel setze ich dafür ein?
Medikamente
•
Rheumaschmerzmittel (sog. nicht-steroidale Antirheumatika): helfen bei Entzündungsschmerzen
•
Kortison: schnelle Wirkung auf die Entzündungsreaktion
(bei einer Dauertherapie so niedrig wie möglich dosieren)
•
Rheuma-Basismedikamente: helfen bei entzündlichen Rheumaerkrankungen
langfristig gegen Entzündung und Gelenkzerstörung
•
Biologika bei Versagen der Basistherapie
lokale Therapiemaßnahmen
•
Kortison-Injektionen in Gelenke, chemische oder nuklearmedizinische Synoviorthesen
(Verödungsbehandlung der entzündeten Gelenkinnenhaut)
Entspannungstraining
Ernährungsumstellung und Gewichtsreduktion bei Übergewicht
Funktionelles Bewegungstraining
•
Bewegungstraining speziell für Rheumakranke
Orthopädische Therapie
•
Einlagen, Gehstützen, Schienen, operative Maßnahmen (z. B. Gelenkersatz)
Psychologische Therapie
•
zur Krankheits- und Schmerzbewältigung
Sozialmedizinische Maßnahmen
•
Arbeitsplatzsicherung, Umschulung, Rehabilitation
Aufklärung und Information
•
Tragen zum Gelingen der Therapie und zum besseren Leben mit der Erkrankung wesentlich bei.
Mit Bewegung auf die Beine kommen
Das sollten Sie beachten:
Da sich Rheumakranke oft auf eine lebenslange Begleittherapie einstellen müssen, sind
besonders jene sport- oder bewegungstherapeutischen Methoden sinnvoll, die selbstständig regelmäßig durchgeführt werden können
– entweder allein oder in der Gruppe. Sport
ist nicht nur nützlich für das Stütz- und Bewegungssystem, sondern hat auch einen sehr
positiven Effekt auf das Herzkreislauf- und
Stoffwechselsystem.
Spiel, Sport, Vorbeugung
An Sportarten ist alles erlaubt, was Spaß macht,
die Gelenke schont und die Be­schwerden nicht
verstärkt. Bevor Sie los­legen, sollten Sie eine/n
Arzt/Ärztin oder Physiotherpeuten/in konsultieren: Er/sie kann Sie bei der Wahl der richtigen Sportart beraten und hilft Ihnen, Über­
lastungen zu vermeiden.
Außer den ­häufig empfohlenen Sportarten,
wie Schwimmen im warmen Wasser, Waldund Skilanglauf ­können manche rheuma­
kranke Menschen auch andere Sportarten
ausüben, wie zum Beispiel ­Walking, Fahrradfahren oder Golf. Zunehmend tritt auch das
Training an Geräten immer mehr in den Vordergrund sportlicher Betätigung.
•
Überanstrengen Sie sich nicht, üben
Sie in Maßen, aber regelmäßig.
•
Achten Sie darauf, dass die Übungen
Ihre Muskulatur kräftigen und die
Beweglichkeit der Gelenke fördern –
einschließlich der Wirbelsäule.
•
Versuchen Sie auch, Ihre Atemtiefe zu
verbessern. Ein spezielles Beweglichkeitstraining für den Brustkorb hilft dabei.
•
Lassen Sie in Zeiten einer akuten
Entzündung das Training ruhen.
Wenn die Gelenke schon geschädigt
sind
Zunächst sollte man eine Sportart wählen,
bei der:
•
keine starken Erschütterungen
auftreten
•
keine Fehlhaltungen am
Bewegungsapparat vorkommen
•
einseitige Belastungen oder ein
hohes Verletzungsrisiko vermieden
werden
Daneben braucht es erfahrene Anleitung und
fachliche Begleitung, um Fehlhaltungen oder
Überforderungen zu vermeiden.
Funktionstraining
Die Deutsche Rheuma-Liga hat ein einzigartiges bundesweites Netz mit Bewegungskursen unter fachlicher Leitung geschaffen.
Das so genannte Funktionstraining findet als
­Trocken- oder auch als Warmwassergymnastik
meist zweimal die Woche statt. Die meisten
Rheumakranken haben erhebliche Schmerzen
in den betroffenen Gelenken, und das Funk-
2.2
23
Kapitel
Viele Rheumakranke neigen dazu, sich so
wenig wie möglich zu bewegen. Dabei ist
Bewegung enorm wichtig, denn gerade regelmäßige Übungen helfen, den Tag in Angriff
zu nehmen und überhaupt auf die Beine zu
kommen. Gleichzeitig werden die Muskeln
gestärkt und gelockert und die Ausdauer
erhöht. Darüber hinaus haben der Kontakt
zu anderen und gemeinsame Aktivi­täten mit
Betroffenen eine positive Wirkung auf das allgemeine Wohlbefinden.
Mit Bewegung auf die Beine kommen
2.2
Kapitel
24
tionstraining leitet zur Bewegung trotz der
Schmerzen an. Die Therapeuten sorgen dafür,
dass man sich nicht unbewusst eine Schonhaltung angewöhnt. Das Üben in der Gruppe
gibt zudem das Gefühl, mit der Krankheit nicht
alleine zu sein.
Meditatives Training
lich haben regelmäßige Übungen einen positiven Effekt auf das Herz-Kreislauf-System, das
zentrale Nervensystem sowie die Atmung.
Ebenfalls aus China kommt das Qi Gong. Es
ist die älteste Form der traditionellen chinesischen Medizin. Mit Hilfe spezieller Körperübungen soll das Qi, die Lebensenergie innerhalb des Körpers, angeregt werden. Mit seinen
sanften Bewegungen eignet sich Qi Gong gut
für Rheumatiker. Die Übungen haben einen
positiven Einfluss auf die inneren Organe,
stärken das Immunsystem und fördern die
Blutzirkulation. Wer regelmäßig übt, fühlt sich
zufriedener und ausgeglichener.
Yoga ist leichter und effektiver als viele glauben. Für Rheumatiker stellen die vielfältigen
Übungen eine wirkungsvolle Gelenkgymnastik dar, mit der sich zugleich hervorragend
entspannen lässt. Durch spezielle Körper­
übungen nehmen die Muskeln sanft an Kraft
zu, die Beweglichkeit wird verbessert und das
Körperbewusstsein steigt. Auch wenig sport­ Angebote der Deutschen Rheuma-Liga
liche Menschen können bei dieser aus Indien
übernommenen Sportart schnell Fortschritte Vielerorts gibt es in den Rheuma-Liga-Vererzielen. Yoga-Übungen sollten in speziellen bänden neben dem Funktionstraining (s. o.)
zahlreiche andere Sport- und Be­wegungs­
Kursen erlernt werden.
angebote, die speziell auf die Bedürfnisse und
Auch das aus China stammende Tai Chi ist für Möglichkeiten rheumakranker Menschen ausRheumatiker jeden Alters hervorragend geeig- gerichtet sind. Eine Auswahl:
net. Die Übungen zeichnen sich durch weiche,
fließende Bewegungen aus und beeinflussen • Aquajogging
den gesamten Bewegungs­apparat positiv. Tai • Ergotherapie
Chi stärkt die Musku­latur, verbessert die Statik • Eutonie und rhythmische
Bewegungstherapie
der Wirbelsäule und mildert Beschwerden im Bereich von Schulter, Hals und Rücken. Zusätz- • Golfen
• Muskelaufbautraining
• Schmerzbewältigungstraining
• Tanzgruppen
• Wandern
• Walking
• Zilgrei Training
Fragen Sie bei Ihrem Landes- oder Mitgliedsverband der Deutschen Rheuma-Liga nach
(Adressen siehe Kapitel 3). Nutzen Sie die
Bewegungsangebote der Rheuma-Liga-Selbsthilfegruppen.
Gemeinsam geht alles leichter.
Schmeckt gut – tut gut:
Die richtige Ernährung bei Rheuma
dass Essen und Trinken mehr sind als bloße
Nahrungsaufnahme. Als Faustregel gilt: Der
Ausgewogene Ernährung ist ein ­wichtiger Verlust an Lebensqualität durch eine Diät darf
Baustein der Rheumabehandlung. Eine Er­­ nicht stärker wiegen als die Einschränkungen
nährungsweise, die auf Fisch, Geflügel, Obst, durch die Krankheit.
Gemüse und Vollkornprodukte setzt, kann
dazu beitragen, Gelenkentzündungen und Fisch oder Fleisch?
die damit verbunden Schmerzen zu mindern.
Da­rüber hinaus hilft eine solche Ernährung das Dennoch lohnt ein Blick darauf, was auf den
Gewicht zu reduzieren und somit die Gelenke Tisch kommt. Wie immer gilt die Faustregel:
zu entlasten. Um jedoch keine falschen Erwar- Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Auf
tungen zu wecken: ­Keine noch so ­durchdachte jeden Fall ist es gut, weniger Fleisch und Wurst
Ernährungs­weise kann die medikamentöse zu essen – sie sollten bei Rheumakranken
oder chirurgische Behandlung rheumatischer höchstens ein- bis zweimal pro Woche auf dem
Erkrankungen ersetzen.
Speiseplan stehen. Eier und Innereien werden
möglichst ganz ge­strichen. Anstelle von VollWas Ernährung bewirken kann
fettprodukten mit entzündungsfördernder
Arachidonsäure bie­ten sich fettreduzierte
Einige Krankheitsbilder sprechen besonders Milchprodukte an. Eine andere, anti-entzündgut auf eine »Rheuma-Diät« an: Arthrosen der liche Wirkung hat hingegen die so genannte
»lasttragenden« Gelenke, vor allem der Kniege- Omega-3-Fett­säure, die vor allem in frischen
lenke, wenn sie durch Übergewicht verursacht Seefischen, wie Hering, Lachs oder Makrele
worden sind. Hier ist Reduktionskost gefragt, vorkommt. Vergleichbar wirken auch einfach
denn jedes Kilo weniger bringt Entlastung für unge­sättigte Fettsäuren, die in hochwertigen
Knorpel und Bänder. Auch die Gicht-Arthritis Pflanzenölen, wie Weizenkeim-, Raps-, Leinist eindeutig durch Er­nährung beeinflussbar. und Walnussöl enthalten sind.
Was hat Ernährung mit Rheuma zu tun?
Was Ernährung nicht bewirken kann
Andererseits ist der Einfluss der Ernährungs­
weise auch begrenzt. Einer entzündlichrheu­matischen Gelenkerkrankung oder
gar einer schweren entzündlichen Binde­
gewebserkrankung kann keine noch so ausgewogene Ernährung vorbeugen oder sie heilen. Bislang ist auch keine Diät bekannt, die
die Entstehung von Schäden an Knorpel und
­Knochen verzögert.
Eine spürbare Entzündungshemmung, wie sie
heutige Basis-Medika­mente erreichen, kann
durch keine Ernährungsweise ersetzt werden.
Zu guter Letzt darf nicht vergessen werden,
2.3
Kapitel
25
Schmeckt gut – tut gut: Die richtige Ernährung bei Rheuma
Reichlich Obst und Gemüse
2.3
Kapitel
26
Rheumatiker mit Gelenkentzündungen haben
einen besonders hohen Bedarf an Vitaminen.
Häufig haben sie niedrigere Vitamin-E- und
Zink-Spiegel als Gesunde, obwohl ihr Körper
diese Mikronährstoffe besonders dringend
benötigt. Daher gehören bei Rheumapatienten täglich ­frisches Obst und Gemüse sowie
Vollkornprodukte auf den Speiseplan. Zur
Vor­beugung von Osteoporose, einer häufigen Folgeerscheinung rheumatischer Gelenk­
erkrankungen, sollte auf eine ausreichende
Versorgung mit Vitamin D und Kalzium geachtet werden.
Manche Menschen mit Rheuma können ihren
erhöhten Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen
und Spurenelementen nicht ausreichend
über die normale Er­nährung abdecken. Nach
Absprache mit dem Arzt kann eine zusätzliche
Einnahme von Mikronährstoffen sinnvoll sein.
Sind Nahrungsergänzungsstoffe
sinnvoll?
Nahrungsergänzungsstoffe – wie Vitaminpräparate, Spurenelemente, Heil­erden, Ge­­
latinekapseln oder Soja-, Hefe- und Algen­
extrakte – sind bei ausgeglichener Er­näh­rung
oft überflüssig. Und: Nicht jedes der frei
verkäuf­lichen Mittel ist harmlos. Prüfen Sie
daher jedes Angebot sorgfältig und ­fordern
Sie – im Zweifel schriftliche – Informationen
Wollen Sie mehr wissen?
Ausführlichere Informationen zu diesem Thema bietet unsere
Broschüre »Die ­rich­tige Ernährung bei Rheuma«. Das Merk­
blatt dazu finden Sie auf www.rheuma­-­liga.de. Es kann als
PDF-Datei herunter­geladen werden.
Darüber hinaus kann die Broschüre bei den Landesverbänden
der Deutschen Rheuma-Liga bestellt werden (Adresse, siehe
Seiten 32/33).
an, die eindeutig belegen, welche Inhaltsstoffe
im Produkt enthalten sind.
Ein hoher Preis ist übrigens nicht gleichbedeutend mit guter Qualität oder exzellenter Wirksamkeit. Allgemeine Aussagen wie »Stärkung
der Abwehr«, »Entschlackung«, »Gelenkschutz«
verschleiern oft, dass ein messbarer, positiver
Effekt der angebotenen Stoffe fehlt. Und noch
ein Tipp: Fragen Sie sich vorher, was Sie mit
den gewünschten Mitteln eigentlich erreichen
­wollen: Weniger Schmerzen? Gesünderen
Schlaf? Sprechen Sie darüber mit Ihrem Arzt.
Ist Fasten gesund?
Fastenkuren werden häufig für Patienten
mit Rheumatoider Arthritis empfohlen.
­Kurze Fastenperioden von 7-9 Tagen können
Gelenkschmerzen lindern, allerdings halten
diese Effekte meist nicht lange an. Dennoch
profitierten manche Patienten vom Heil­
fasten, die Ursachen sind noch nicht eindeutig geklärt. Der Gewichtsverlust beim Fasten
beruht anfangs leider nicht vorrangig auf dem
Abbau von Fett, sondern kommt zunächst
durch die Darmentleerung zustande. ­Parallel
dazu ­werden Energiespeicher, z. B. in der Leber
abgebaut. Fettreserven ­werden später mobili­
siert. Außerdem kann es zum Abbau von
Eiweiß aus Muskulatur, Knochen und anderen
Geweben kommen. Gerade für Patienten mit
aktiver Rheumatoider Arthritis wirkt sich dieser
Eiweißverlust negativ aus, denn die Gelenk­
entzündung an sich führt bereits zu verstärktem Abbau von Eiweiß.
Daher sind Fastenkuren allenfalls bei übergewichtigen Patienten zu empfehlen. Zur Vorbeugung stärkerer Eiweißverluste wird eine
abgewandelte Form des Fastens empfohlen,
bei der hochwertiges Eiweiß und Vitamine
zugeführt werden. Längere Fastenkuren ­sollen
von Ärzten mit Erfahrung in der Diättherapie
durchgeführt werden. Die medikamen­töse
Therapie sollte dabei unbedingt fort­gesetzt
werden.
Kartoffelwickel und Hochseefisch:
Zehn praktische Tipps für den Alltag
Nutzen Sie Hilfsmittel bei schweren körper­
lichen Belastungen. Zum Beispiel spezielle Vorrichtungen, die das Aufdrehen eines Wasser­
hahns leichter machen. Oder ein kleines
Wägelchen, das beim Einkaufen hilft.
6
Gehen Sie in eine Selbsthilfegruppe, in der Sie
sich austauschen können, Sie erhalten Tipps und
Hilfe und treffen auf Menschen, denen es ähnlich
geht wie Ihnen. Für Ihren seelischen Ausgleich
sind verschiedene Entspannungstechniken nützlich. Fragen Sie Ihre Rheuma-Liga vor Ort.
2
7
Dem Fuß exakt angepasste Schuhe ver­hindern
Fehlstellungen und beugen so Gelenk­schäden
vor. Tragen Sie keine hohen Absätze und
­achten Sie darauf, dass die Zehen genügend
Platz haben.
3
Eine spezielle Rheuma-Diät gibt es nicht.
Zu empfehlen ist jedoch eine ­ausgewogene
Ernährung mit viel frischem Salat, Obst,
Gemüse sowie Seefisch und ballaststoff­reichen
Vollkornprodukten. Essen Sie möglichst wenig
Wurst und Fleisch. Bevorzugen Sie auch pflanzliche Öle.
4
Viele Menschen nehmen eine falsche ­Haltung
ein. Das kann sich rächen und auf Dauer die
Entstehung von Arthrosen oder anderen rheumatischen Erkrankungen fördern. Achten Sie
deshalb schon beim Zähne­putzen darauf, die
Wirbelsäule gerade zu halten, statt sich mit
rundem Rücken übers Waschbecken zu beugen.
8
Wer lange sitzen muss, sollte auf einen hochwertigen Bürostuhl achten. Wichtig ist eine
ausreichend lange Rückenlehne, die die Form
der Wirbelsäule unterstützt. Hilfreich kann es
sein, bestimmte Tätigkeiten im Stehen durchzuführen, zum Beispiel kurze Besprechungen
unter Kollegen oder das Schreiben von Notizen.
Finden Sie heraus, welche Ernährung für Sie
gut ist. Führen Sie zum Test eine Zeit lang ein 9
Ernährungstagebuch. Dann sehen Sie selbst,
bei welchen Lebensmitteln sich Ihr Zustand Arbeiten im Haushalt bedeutet oft Schwerst­
arbeit für unser Kreuz. Achten Sie auf die
verschlechtert und welche Ihnen gut tun.
richtige Höhe der Arbeitsflächen und halten
Sie den ­Rücken gerade. ­Müssen Sie schwere
5
Ge­genstände hoch heben, gehen Sie in die Knie.
Stehen Sie zu Ihrer Krankheit, statt sie
zu verstecken! Für Mitmenschen ist es oft 10
schwer, die Leiden eines Rheumakranken
nachzuvollziehen. Wenn Ihre Umwelt, die Das Bett ist nur dann ein Ort der Erholung,
Familie, Freunde, Kolleginnen und Kollegen wenn die Matratze stimmt. Achten Sie ­da­rauf,
darüber Bescheid wissen, können sie Sie auch dass die Matratze etwa mittelhart ist und die
besser unterstützen.
natürliche Wölbung der Wirbel­säule unterstützt.
2.4
27
Kapitel
1
Kartoffelwickel und Hochseefisch: Zehn praktische Tipps für den Alltag
Wenn Kälte gut tut: Hilfe bei Entzündungen und Schwellungen
2.4
Kapitel
28
Akute Entzündungen – zum Beispiel Arthritis – sollte man kühlen. Doch nicht alles wirkt bei jedem
gleich. Deshalb sollten Sie ausprobieren, was Ihnen gut tut. Wichtiger Hinweis: Decken Sie die Haut
immer mit einem Tuch ab, bevor Sie ein Kühlelement auflegen. Das können Sie tun:
•
Ein feuchtes Tuch kurz ins Gefrierfach legen und bei Bedarf auflegen.
•
Eiswürfel oder ein Kühlelement in ein Handtuch einwickeln. Vorsicht vor Erfrierungen:
Nicht länger als fünf bis zehn Minuten auf der Haut lassen.
•
Essigwickel: Kalten Apfelessig und kaltes Wasser zu gleichen Teilen vermischen,
ein Tuch eintauchen, auswringen und auf die betreffende Stelle legen.
•
Alkoholumschläge hemmen Entzündungen: 70%igen Isopropyl-Alkohol aus der Apotheke
mit zwei Dritteln Wasser mischen. Ein Tuch damit tränken und ums Gelenk wickeln.
•
Quarkwickel, ein bewährtes Rezept: Reichlich kalten Quark aus dem Kühlschrank auf
das entzündete Gelenk streichen und ein Tuch darumlegen.
Wenn Wärme gut tut: Hilfe bei Verschleißerkrankungen und Muskelverspannungen
Degenerative, d. h. auf Verschleiß beruhende Erkrankungen – zum Beispiel Arthrose – sowie Muskel­
ver­spannungen – zum Beispiel bei Fibromyalgie – brauchen in der Regel Wärme. Achtung: Ver­brennen
Sie sich nicht! Das können Sie tun:
•
Kälte, Nässe und Überanstrengung vermeiden
•
Warme Kleidung, besonders Naturfasern
•
Warme Bäder mit Zusätzen (Rosmarin, Fichtennadeln)
•
Warme Umschläge und Packungen (z. B. Fango)
•
Regelmäßige Bewegung (Dehnung und Kräftigung von Muskeln und Bändern)
•
Entspannungstechniken, wie z. B. progressive Muskelrelaxation können die
Selbstheilungskräfte anregen
•
Wärmepflaster (brechen Sie bei allergischen Reaktionen die Behandlung ab)
Wärmepflaster und fertige Fangopackungen sind in der Apotheke erhältlich. Bäder sollten mindestens
28°C warm sein, damit sich die Wirkstoffe der Zusätze besser entfalten. Baden Sie zwischen 10 und
15 Minuten und ruhen Sie danach am besten.
Einreibemittel: Franzbranntwein fördert die Durchblutung. Massieren Sie ihn in kreisenden ­Bewegun­gen
an der schmerzenden Stelle ein. Warme Wickel: Altbewährte Hausmittel, wie Kartoffelwickel, Heublumen­
sack, Heilerdewickel & Co. sind einfach gemacht und helfen wirksam.
Kapitel
Hilfe und Beratung durch die
Deutsche Rheuma-Liga
3
29
Aktiv werden – so hilft
die Deutsche Rheuma-Liga
Gemeinsam stark
3.1
30
Über 290.000 Mitglieder machen die Deutsche Rheuma-Liga zum größten deutschen
­Verband im Gesundheitsbereich. Und sie
machen ihn stark: Die Mitglieder legen mit
ihren ­Beiträgen und Spenden das Fundament
für das ­breite Spektrum der Leistungen der
Deutschen Rheuma-Liga. Mehrere Tausend
unter ihnen sind ehrenamtlich aktiv und
­informieren neu Erkrankte, schaffen Beratungsund Betreuungs­angebote und organisieren die
unterschiedlichsten Angebote für Betroffene.
An der Seite der Betroffenen
Millionen junge wie alte Menschen in Deutschland leiden an Rheuma. Manche Krankheiten
entwickeln sich schleichend über viele ­Jahre.
Andere sind akut lebensbedrohlich und
­greifen die Organe an. Immer beein­flussen sie
die Lebensperspektive der Betroffenen. Wer
mit Rheuma lebt, der braucht deshalb Hilfe,
wie sie die Deutsche Rheuma-Liga bietet:
umfassende Informationen, gezielte Beratung,
Unterstützung im Alltag.
Überall in Deutschland
Ein breites Bündnis
Betroffene, Angehörige, Wissenschaftler und
Therapeuten – sie alle sind in der Deutschen
Rheuma-Liga aktiv. Sie stehen miteinander im
ständigen konstruktiven Austausch und ­wirken
intensiv zusammen. So bündelt die Deutsche
Rheuma-Liga die Stimmen und Energien aller,
die sich für eine bessere Versorgung der an
Rheuma Erkrankten einsetzen.
Offen für alle
Es gibt eine Vielzahl rheumatischer Erkrankungen. Ob Menschen mit Arthrose, entzündlichen Erkrankungen, Fibromyalgie, Rheuma
bei ­Kindern oder eher seltenere Krankheitsformen, die Deutsche Rheuma-Liga ist für alle
da. Morbus Bechterew-, Lupus Erythematodesund Sklerodermie-Betroffene organisieren sich
in eigenen Verbänden unter dem Dach der
Deutschen Rheuma-Liga.
Das Netz der örtlichen Gruppen und Ver­bände
der Deutschen Rheuma-Liga überzieht ganz
Deutschland von Osten nach Westen, von
Norden nach Süden. So besteht vor Ort eine
Vielzahl von Möglichkeiten der Begegnung
und Unterstützung im Leben mit der Krankheit: Bewegungstherapie, ergo­therapeutische
Behandlung, ­Schmerzbewältigungskurse,
sozialrechtliche Beratung, Betreuung von
Schwerstbetroffenen, Selbsthilfe- und Ge­­
sprächsgruppen, Elternkreise, Treffen ­junger
Rheumatiker und viele Freizeit­angebote.
Umfassende Aufklärung,
aktuelle Information
Die Deutsche Rheuma-Liga sorgt dafür, dass
Betroffene und Angehörige stets die ­richtigen
Antworten auf ihre Fragen und Probleme
­finden. Deshalb gibt es für sie eine breite
Auswahl an verständlichen, kompetenten und
umfassenden Ratgebern.
Diese und viele andere Serviceangebote, wie z.
B. eine »Versorgungslandkarte« oder ein Forum
zum Austausch, finden sich auch im Internet:
Aktiv werden – so hilft
die Deutsche Rheuma-Liga
www.rheuma-liga.de. Immer auf dem neuesten Vorteile für Mitglieder
Stand sind die Leser der Mitgliederzeitschrift
mobil, in deren Redak­tion vor allem Betroffe- Alle Angebote der Deutschen Rheuma-Liga
ne, aber auch ärztliche Berater mitwirken.
sind speziell auf rheumakranke Menschen
zugeschnitten. Die Deutsche Rheuma-Liga
Dialog und Bildung
setzt sich für die Belange ihrer Mitglieder ein,
z. B. durch gesundheitspolitisches EngageDie Deutsche Rheuma-Liga und die Verbände ment. Sie bringt ihre Mitglieder zusammen,
unter ihrem Dach setzen auf den Dialog mit z. B. in Gesprächsgruppen, Elternkreisen oder
Mitgliedern, Betroffenen und Angehörigen. ­Treffen für junge Rheumatiker. Und sie verDeshalb organisieren sie die unterschiedlich- sorgt rheumakranke Menschen mit allen wichsten Informationsveranstaltungen und Schu- tigen Informationen, z. B. im Internet oder
lungen. Ein Schwergewicht liegt hier auch auf durch Arztvorträge.
der Fortbildung von ehrenamtlichen Mitarbeitern und im Gesundheitsbereich ­Tätigen. Eine Jahresmitgliedschaft (Informationen dazu
Ebenso hat die Deutsche Rheuma-­Liga bei den Landesverbänden) beinhaltet den
­Patientenschulungsprogramme ent­wickelt Bezug der Zeitschrift mobil, Beratung, umfangund bietet diese an.
reiches Informationsmaterial nach Wunsch
sowie die kostenlose oder kostengünstige
Nutzung aller übrigen Angebote. Viele gute
Unterstützung der Forschung
Gründe, die Deutsche Rheuma-Liga kennen­
»Rheuma heilbar machen« ist das Ziel der zulernen, oder?
2008 gegründeten Rheumastiftung. Auch
die Deutsche Rheuma-Liga fördert gezielt die Wir freuen uns auf Sie!
Forschung und vergibt Promotionsstipendien
für Forschungsprojekte im Bereich der Selbst- Wir helfen weiter –
hilfe und der Versorgung. Patientenvertreter die Deutsche Rheuma-Liga
bringen ihre Anliegen in den entsprechenden
Telefon 01804 – 60 00 00*
Gremien der medizinischen Forschung ein.
Fax 0228 76606-20
eMail [email protected]
Unabhängig, aber parteiisch
Die Deutsche Rheuma-Liga wird allein vom
Willen ihrer Mitglieder getragen und ist in
ihren Zielen und Handlungen unabhängig
und überparteilich. Aber sie ergreift überall da
Partei, wo es um die Belange rheuma­kranker
Menschen geht. Deshalb setzt sich die Deutsche Rheuma-Liga auf kommunaler, Landes-,
Bundes- und europäischer Ebene für deren
bestmögliche medizinische Versorgung und
soziale Unterstützung ein.
www.rheuma-liga.de
Besuchen Sie uns auch auf Facebook
und YouTube:
www.facebook.com/DeutscheRheumaLiga
www.youtube.com/RheumaLiga
*20 ct. pro Anruf aus dem deutschen Festnetz;
max. 42 ct. pro Anruf aus den Mobilfunknetzen.
3.1
31
Anschriften der
Deutschen Rheuma-Liga
3.2
32
Deutsche Rheuma-Liga
Bundesverband e.V.
Maximilianstr. 14 • 53111 Bonn
Telefon 0228 – 7 66 06 - 0
Fax 0228 – 7 66 06 - 20
eMail: [email protected]
Internet: www.rheuma-liga.de
Deutsche Rheuma-Liga
Landesverband Bremen e.V.
Am Wall 102 • 28195 Bremen
Telefon 0421 – 1 76 14 29
Fax 0421 – 1 76 15 87
eMail: [email protected]
www.rheuma-liga-bremen.de
Rheuma-Liga Baden-Württemberg e.V.
Kaiserstr. 20 • 76646 Bruchsal
Telefon 07251 – 91 62 - 0
Fax 07251 – 91 62 - 62
eMail: [email protected]
www.rheuma-liga-bw.de
Deutsche Rheuma-Liga
Landesverband Hamburg e.V.
Schön Klinik Eilbek, Haus 17
Dehnhaide 120 • 22081 Hamburg
Telefon 040 – 6690765-0
Fax 040 – 6690765-25
eMail: [email protected]
www.rheuma-liga-hamburg.de
Deutsche Rheuma-Liga
Landesverband Bayern e.V.
Fürstenrieder Str. 90 • 80686 München
Telefon 089 – 58 98 85 68-0
Fax 089 – 58 98 85 68-99
eMail: [email protected]
www.rheuma-liga-bayern.de
Deutsche Rheuma-Liga Berlin e.V.
Therapie-, Selbsthilfe- und Begegnungszentrum
Mariendorfer Damm 161a • 12107 Berlin
Telefon 030 – 3 22 90 29-0
Fax 030 – 3 22 90 29-39
eMail: [email protected]
www.rheuma-liga-berlin.de
Deutsche Rheuma-Liga
Landesverband Brandenburg e.V.
Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 19 • 03044 Cottbus
Telefon 0800 – 26 50 80 39-151 oder -152
Fax 0800 – 26 50 80 39-190
eMail: [email protected]
www.rheuma-liga-brandenburg.de
Rheuma-Liga Hessen e.V.
Elektronstr. 12 a • 65933 Frankfurt/Main
Telefon 069 – 35 74 14
Fax 069 – 35 35 35 23
eMail: [email protected]
www.rheuma-liga-hessen.de
Deutsche Rheuma-Liga
Mecklenburg-Vorpommern e.V.
Im Hause der AOK Nordost
Warnowufer 23 • 18057 Rostock
Telefon 0381 – 7 69 68 07
Fax 0381 – 7 69 68 08
eMail: [email protected]
www.rheumaligamv.de
Rheuma-Liga Niedersachsen e.V.
Rotermundstr. 11 • 30165 Hannover
Telefon 0511 – 1 33 74
Fax 0511 – 1 59 84
eMail: [email protected]
www.rheuma-liga-nds.de
Anschriften der
Deutschen Rheuma-Liga
Deutsche Rheuma-Liga
Nordrhein-Westfalen e.V.
III. Hagen 37 • 45127 Essen
Telefon 0201 – 82 79 70
Fax 0201 – 8 27 97-27
eMail: [email protected]
www.rheuma-liga-nrw.de
Deutsche Rheuma-Liga
Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.
Schloßstr. 1 • 55543 Bad Kreuznach
Telefon 0671 – 83 40 - 44
Fax 0671 – 83 40 - 460
eMail: [email protected]
www.rheuma-liga-rp.de
Deutsche Rheuma-Liga Saar e.V.
Schmollerstr. 2 b • 66111 Saarbrücken
Telefon 0681 – 3 32 71
Fax 0681 – 3 32 84
eMail: [email protected]
www.rheuma-liga-saar.de
Rheuma-Liga Sachsen e.V.
Angerstr. 17B • 04177 Leipzig
Telefon 0341 – 3 55 40 17
Fax 0341 – 3 55 40 19
eMail: [email protected]
www.rheumaliga-sachsen.de
Deutsche Rheuma-Liga
Landesverband Sachsen-Anhalt e.V.
Weststr. 3 • 06126 Halle
Telefon 0345 – 68 29 60 66
Fax 0345 – 68 29 60 66
eMail: [email protected]
www. rheuma-liga-sachsen-anhalt.de
Rheuma-Liga Schleswig-Holstein e.V.
Holstenstr. 88-90 • 24103 Kiel
Telefon 0431 – 5 35 49-0
Fax 0431 – 5 35 49-10
eMail: [email protected]
www.rlsh.de
3.2
33
Deutsche Rheuma-Liga
Landesverband Thüringen e.V.
Weißen 1 • 07407 Uhlstädt-Kirchhasel
Telefon 036742 – 673 - 61 oder -62
Fax 036742 – 673 - 63
eMail: [email protected]
www.rheumaliga-thueringen.de
Deutsche Vereinigung
Morbus Bechterew e.V.
Metzgergasse 16 • 97421 Schweinfurt
Telefon 09721 – 2 20 33
Fax 09721 – 2 29 55
eMail: [email protected]
www.bechterew.de
Lupus Erythematodes
Selbsthilfegemeinschaft e.V.
Döppersberg 20 • 42103 Wuppertal
Telefon 0202 – 4 96 87 97
Fax 0202 – 4 96 87 98
eMail: [email protected]
www.lupus.rheumanet.org
Sklerodermie Selbsthilfe e.V.
Am Wollhaus 2 • 74072 Heilbronn
Telefon 07131 – 3 90 24 25
Fax 07131 – 3 90 24 26
eMail: [email protected]
www.sklerodermie-sh.de
Informationsmaterial der
Deutschen Rheuma-Liga
3.3
Die Deutsche Rheuma-Liga gibt eine Vielzahl von Publikationen heraus.
Einige haben wir für Sie nachfolgend aufgeführt. Alle Publikationen können
bei Ihrem Landesverband oder einem der Mitgliedsverbände (siehe Adressen
Seite 32/33) bezogen werden.
34
Broschüren
A 11 Erst Rheuma – dann Osteoporose?
A 12
Leben mit Arthrose
A 13
Rheumatoide Arthritis –
Therapie und Lebensperspektiven
A 14 Jeden Tag neu beginnen –
Ein Ratgeber für Fibromyalgiebetroffene
Kurzinformationen in leicht verständlicher Sprache
•
Arthrose
•
Gicht
•
Osteoporose
•
Rheumatoide Arthritis
•
Rückenschmerzen
Diese Faltblätter erhalten Sie in Deutsch, Englisch, Türkisch und Russisch.
Ansichtsexemplar »mobil« – Zeitschrift der Deutschen Rheuma-Liga
Was tut den Gelenken gut? Wie kann man sie schützen?
• gemeinsam mehr bewegen •
Info-Hotline
01804 – 60 00 00
Deutsche Apotheker- und Ärztebank
IBAN: DE33 3006 0601 0005 9991 11
20 ct. pro Anruf aus dem deutschen Festnetz,
max. 42 ct. pro Anruf aus den Mobilfunknetzen.
www.rheuma-liga.de
BIC: DAAEDEDD
Telefon 0228 – 7 66 06-0
D e r A l lta g s c h m e r z t . I h r e S p e n d e h i l f t .
• gemeinsam mehr bewegen •
Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V.
Maximilianstr. 14 • 53111 Bonn
Telefon0228 – 7 66 06 - 0
Fax 0228 – 7 66 06 - 20
eMail [email protected]
www.rheuma-liga.de
Rheuma-Spezialisten finden:
www.versorgungslandkarte.de
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www.facebook.com/DeutscheRheumaLiga
www.youtube.com/RheumaLiga
Spendenkonto
Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V.
Deutsche Apotheker- und Ärztebank Köln
IBAN: DE33 3006 0601 0005 9991 11
BIC: DAAEDEDD
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