Presseaussendung Linz, am 26. Juli 2016 Welt-Hepatitis-Tag am 28. Juli 2016 Zum fünften Mal findet der Welt-Hepatitis-Tag am 28. Juli statt. Dr. Herbert Hackl, Fachgruppenobmann für Innere Medizin der Ärztekammer für OÖ gibt einen Überblick über die drei Hepatitis-Typen. Über 500 Millionen Menschen mit Hepatitis B und/oder Hepatitis C sind auf der ganzen Welt infiziert. Der Welt-Hepatitis-Tag soll helfen, die Krankheit schneller zu entdecken, über Therapiemöglichkeiten aufzuklären und gesunde Menschen sollen informiert werden, wie man die Erkrankung vermeiden kann. Das Motto heuer: Weltweit sterben weit mehr Menschen an Virushepatitis als an HIV oder Malaria. „Als Hepatitis bezeichnet man eine Leberentzündung. Eine Hepatitis kann viele Ursachen haben, wie zum Beispiel Alkohol. Eine Virushepatitis hingegen wird durch eine Virusinfektion mit einem Hepatitis-Virus ausgelöst. Je nach Virusart unterscheiden wir A, B und C, es gibt aber auch schon die neuen Formen D und E, “ erklärt Dr. Herbert Hackl, Facharzt für Innere Medizin in Attnang-Puchheim. Doch welche Unterschiede gibt es nun zwischen Hepatitis A, B und C? Hepatitis A Hepatitis A wird auch als „Reisehepatitis“ bezeichnet und ist relativ harmlos. Sie wird über verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel, die mit Fäkalien in Berührung gekommen sind, übertragen. Eine Hepatitis A kann, vor allem bei Kindern, ohne nennenswerte Symptome verlaufen, aber es gibt auch unangenehme Nebenwirkungen wie Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Fieber und Müdigkeit. Manchmal kommt es zu einer Gelbsucht. Hat man die Infektion einmal durchgemacht, ist man lebenslang gegen Hepatitis A-Viren immun. Rückfragen: Celia Ritzberger, BA MA, Ärztekammer für OÖ / Kommunikation & Medien, Tel.: +43 732 77 83 71-326, Mobil: +43 676 93 40 981, Mail: [email protected] Dinghoferstraße 4, 4010 Linz, T: +43 732 77 83 71-0, F: +43 732 78 36 60-300, E-Mail: [email protected], www.aekooe.at Auch wenn eine Hepatitis A fast immer ohne bleibende Schäden überstanden wird, ist eine Erkrankung während des Urlaubs unangenehm. „Deshalb würde ich jedem eine Impfung empfehlen. Sie ist zwar kostenpflichtig, aber ich rate besonders Kindern, bevor sie zur Schule oder in den Kindergarten gehen, Reisenden, die Länder mit mangelnden oder keinen hygienischen Standards aufsuchen und Arbeitern, die im Gastgewerbe oder in der Lebensmittelindustrie tätig sind, sich impfen zu lassen, “ sagt Dr. Hackl. Hepatitis B Viel gefährlicher ist die Infektion mit dem Hepatitis-Virus des Typs B (HBV), die eines der größten infektbedingten Gesundheitsprobleme weltweit darstellt. „Das Virus wird ausschließlich von Mensch zu Mensch über Körperflüssigkeiten übertragen: ungeschützter Sexualkontakt (besonders im Urlaub), Leute die im medizinischen Bereich arbeiten und mit Blut und Ausscheidungen in Berührung kommen oder Drogenabhängige, die gebrauchte Spritzen verwenden. Aber auch Polizisten oder Angestellte im Gefängnis zählen zur Risikogruppe, da es ein hohes Verletzungsrisiko mit potentiellen Hepatitis-Virusträgern gibt, “ klärt Dr. Herbert Hackl auf. Symptome sind ebenfalls Übelkeit, Erbrechen, Fieber oder auch die Gelbsucht. Die Krankheit kann völlig abheilen, verläuft aber bei etwa fünf Prozent der Infizierten chronisch. Dann kann es auch zur Leberzirrhose kommen. Diese irreparable Schädigung des Lebergewebes erhöht das Risiko, in der Folge an einem Leberzellkrebs zu erkranken. Es gibt bereits einen kombinierten Impfstoff, der vor HVA und HVB schützt und aus zwei Teilimpfungen besteht. „Ich rate jedem, sich impfen zu lassen. Bei Kindern ist die Impfung sogar schon kostenfrei im Impfplan vorgesehen“, sagt der Mediziner. Hepatitis C Hepatitis C ist eine Leberentzündung. Klassische Risikogruppen sind medizinisches Personal (Nadelstiche), Dialyse-Patienten, Personen, die sich Drogenbesteck teilen oder verletzende Sexualpraktiken anwenden sowie Personen, die vor 1990 Blutspenden erhalten haben oder Plasmaspenden waren. Denn 1989 ist das Hepatitis-C-Virus entdeckt worden. Rückfragen: Celia Ritzberger, BA MA, Ärztekammer für OÖ / Kommunikation & Medien, Tel.: +43 732 77 83 71-326, Mobil: +43 676 93 40 981, Mail: [email protected] Dinghoferstraße 4, 4010 Linz, T: +43 732 77 83 71-0, F: +43 732 78 36 60-300, E-Mail: [email protected], www.aekooe.at Eine Infektion verläuft oft unbemerkt, wird aber bei mehr als der Hälfte der Infizierten chronisch. Unbehandelt führt eine Hepatitis-C-Infektion bei etwa einem Viertel der Infizierten langfristig zu einer Leberzirrhose. Das Risiko eines Leberzellkrebses ist erhöht. Gegen Hepatitis C gibt es im Gegenteil zu A und B derzeit noch keine Impfung, da der Erreger sehr anpassungsfähig ist. „Es gibt mittlerweile schon sehr gute Therapien, wo mit Medikamenten eine Heilungschancen von über 90 Prozent besteht. Diese Therapie ist aber sehr teuer“, sagt Dr. Hackl. Rechtzeitig schützen Am besten wäre es, sich im Voraus vor allen drei Typen der Hepatitis zu schützen: Eine Kontrolle der so genannten Leberwerte im Rahmen der jährlichen VorsorgeUntersuchung kann Hinweise auf eine chronische Lebererkrankung geben. „Bei Verdacht auf Hepatitis sollte man gezielt mit Bluttests und Suchtests nachsehen. Patienten, die zur Risikogruppe gehören oder erhöhte Leberwerte haben, sollten ebenfalls genauer untersucht werden“, sagt Dr. Herbert Hackl. Reduzieren Sie das Ansteckungsrisiko: Gegen Hepatitis A und B schützt eine Impfung. Vermeiden Sie ungeschützten Sexualverkehr mit oft wechselnden Partnern, achten Sie auf Hygiene, wenn Sie sich Tätowierungen oder Piercings machen lassen. Verwenden Sie keine gebrauchten Injektionsnadeln! Infektionsgefahr besteht bei der Übertragung von Körperflüssigkeiten wie Speichel, Tränen, Blut, Samenflüssigkeit oder Scheidenflüssigkeit. Rückfragen: Celia Ritzberger, BA MA, Ärztekammer für OÖ / Kommunikation & Medien, Tel.: +43 732 77 83 71-326, Mobil: +43 676 93 40 981, Mail: [email protected] Dinghoferstraße 4, 4010 Linz, T: +43 732 77 83 71-0, F: +43 732 78 36 60-300, E-Mail: [email protected], www.aekooe.at