25_6 Praxisinformation für Milchkuhhalter 8.3.12

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Tierärztliche Gemeinschaftspraxis Dr. G. Kreher, Dr. E. Stamnitz, Dr. M. Kreher, Bad Liebenwerda
Praxisinformation für
Milchkuhhalter
Sehr geehrte Tierhalter,
diese Information ist ein Service unserer Praxis zu Ihrer Kenntnisnahme.
1. Ab sofort wird der Transport eines verendeten Tieres in Brandenburg in das
Landeslabor Frankfurt/Oder von der Tierseuchenkasse bezahlt. Damit ergibt sich
die Möglichkeit, unklare Todesfälle oder Krankheitsgeschehen, abklären zu lassen.
Die Kosten für die Sektion übernimmt der Tierhalter.
Transportdienst:
Firma Tierfeuerbestattung Falkenhagen, Sitz Pritzwalk,
Tel: 033986-502070, Sektionsformular muss bereit liegen, vom
Tierarzt auszufüllen, Abholung in 24h, Kosten trägt TSK BB
In Sachsen besteht eine Transportregelung bereits länger, ein Eigenanteil von 80,-€
an das Landeslabor für die Sektion ist zu entrichten, der Transport wird von der
TKBA übernommen und automatisch von der TSK bezahlt.
2. Schmallenberg-Virus:
am 08.03.2012 fand eine Konferenz zum aktuellen Stand in Berlin statt
Ergebnisse: Das Schmallenberg-Virus (benannt nach dem Ort des ersten Falles in
Europa, Schmallenberg in NRW) hat seit Herbst 2011 in Deutschland über 900
Betriebe (Schafe, Rinder, Ziegen) infiziert. Der neue Erreger ist seit Dezember
2011 identifiziert. Neuinfektionen beim Schaf bereits rückläufig, beim Rind noch
ansteigend, in Brandenburg bisher 19 Schafbestände und 1 Rinderbestand
betroffen, tagesaktuelle Informationen unter:
http://www.fli.bund.de/de/startseite/aktuelles/tierseuchengeschehen/schmallenberg-virus.html
Erreger: ein Orthobunyavirus, nahe verwandt dem Blauzungenvirus
Übertragung: Infektion erwachsener Tiere nur über Stechmücken und Gnitzen,
keine Übertragung zwischen Tieren, bei tragenden Tieren infiziert sich der
Embryo über die Plazenta, was zu Missbildungen führt (beim Schaf
zwischen 25. und 32. Trächtigkeitstag)
Als Erregerreservoire gelten Gnitzenlarven, die im Stall überwintern.
Symptome bei Erwachsenen Tieren:
Schaf und Ziege unauffällig,
Rind: Milchabfall, 1 Woche lang Fieber
>40°C, manchmal Durchfall
D:\GVP-Handbuch\25_6 Praxisinformationen für Tierhalter.doc
Erstellt am 8.11..2011 von S. J., genehmigt am 1.1.2012 von Mi, geändert am
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Tierärztliche Gemeinschaftspraxis Dr. G. Kreher, Dr. E. Stamnitz, Dr. M. Kreher, Bad Liebenwerda
Symptome bei infiziert geborenen Tieren:
Bei Schaf, Rind und Ziege lebensschwache Kälber/Lämmer, Aborte,
Frühund
Totgeburten
mit
Wirbelsäulenund
Gliedmaßenverkrümmung
und
Gelenkversteifungen,
Unterkieferverkürzung, Wasserkopf, alles einzeln oder zusammen
möglich
Nachweis: RT-PCR – direkter Virusnachweis im Labor aus dem Abortmaterial
Oder N-AK indirekt aus Blut der Elterntiere (EDTA und Serum),
Schnelltests noch nicht vorhanden, Speziallabore
Vorbeuge: dämmerungsaktive Insekten bekämpfen durch Aufgusspräperate
(Butox, Latroxin, Eprinex, Cydectin) oder insektizidbehandelte
Gazenetze als Umzäunung, Absperrmaßnahmen zwischen Tieren sind
zwecklos. An einem Impfstoff wird geforscht, er wird jedoch
voraussichtlich nicht vor 2014 bereit stehen.
Handel: viele Drittländer (Russland, Nordafrika) haben Einfuhrverbote für
deutsche Rinder ausgerufen, Marokko bisher nicht.
Das Schmallenberg-Virus wird als Tierseuche eingestuft, die Aufnahme in die
Liste der „Meldepflichtigen Tierseuchen“ ist für den 30.03.2012 vorgesehen. Es
besteht keine Übertragungsgefahr für den Menschen, Lebensmittel tierischer
Herkunft bleiben unbedenklich.
Bis auf weiteres empfehlen wir im Sinne einer flächendeckenden Erkennung,
Verdachtsfälle zu melden und untersuchen zu lassen. Die Kosten müssen bisher
vom Tierhalter getragen werden, Reglementierungen sind nicht zu befürchten,
Entschädigungen oder Beihilfen sind bisher nicht zu erwarten.
3. Die aktuellen Entwicklungen im prophylaktischen Antibiotikaeinsatz werden in
einer Fortbildungsveranstaltung unserer Praxis im Mai 2012 diskutiert. Eine
Einladung geht Ihnen gesondert zu.
4. Blauzungenimpfung: Deutschland gilt 2012 als frei vom Blauzungenvirus. Damit
ist ein Impfverbot verbunden. Eine Ausnahmegenehmigung zur Erlaubnis einer
freiwilligen Impfung soll im März 2012 folgen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Praxisteam
D:\GVP-Handbuch\25_6 Praxisinformationen für Tierhalter.doc
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