Übungen zur Linearen Algebra 2 Lösungen Sommersemester 2010 Universität Heidelberg Mathematisches Institut Dr. D. Vogel Michael Maier Lösungen Blatt 11 Aufgabe 44. a) (a) 0b = (0) ⊂ a ⇒ 0 ∈ a : b (b) Seien r, s ∈ a : b, so gilt rb ⊂ a und sb ⊂ a. Für b ∈ b ergibt sich dann sb ∈ a, d.h. (r + s)b ⊂ a und damit r + s ∈ a : b. (r + s)b = |{z} rb + |{z} ∈rb⊂a ∈sb⊂a (c) Für r ∈ R, s ∈ a : b und b ∈ b gilt rsb = s |{z} rb ∈ a und damit rs ∈ a : b. ∈b b) r ∈ a : (b+c) ⇔ r(b+c) ⊂ a ⇒ rb ⊂ a und rc ⊂ a ⇔ r ∈ a : b und r ∈ a : c ⇔ r ∈ (a : b) ∩ (a : c) Zeigen wir noch, dass die Folgerung auch eine Äquivalenz ist: rc ∈ a x ∈ b + c ⇒ ∃b ∈ b, c ∈ c : x = b + c ⇒ rx = r(b + c) = |{z} rb + |{z} ∈a ∈a c) r ∈ (a : b) : c ⇔ rc ⊂ a : b ⇔ ∀c ∈ c : rcb ⊂ a ⇔ r(b·c) ⊂ a ⇔ r ∈ a : (b·c) wie oben ⇔ r ∈ a : (c · b) ⇔ r ∈ (a : c) : b Für R = Z gilt: (m) : (n) = {r ∈ Z | r(n) = (rn) ⊂ (m)} = {r ∈ Z | m | rn } = Z m=n=0 m ( ggT(m,n) ) sonst Aufgabe 45. a) Z[i] ⊂ C ist bezüglich Addition und Multiplikation abgeschlossen und enthält 1. Damit ist Z[i] ein Ring. Sei f = f1 + f2 i, g = g1 + g2 i ∈ Z[i], g 6= 0, dann ist fg = x + iy ∈ C. Zu x, y ∈ R gibt es q1 , q2 ∈ Z, so dass |x − q1 | ≤ 12 und |y − q2 | ≤ 12 . Setzen wir q := q1 + q2 i ∈ Z[i], so erhalten wir: f f f δ(f − qg ) = |f − qg|2 = |g|2 · | − q|2 = |g|2 · (ℜ( − q)2 + ℑ( − q)2 ) = | {z } g g g =:r 1 1 1 |g|2 · (|x − q1 |2 + |y − q2 |2 ) ≤ |g 2 | · (( )2 + ( )2 ) = |g|2 < δ(g) 2 2 2 1 b) Wie bereits oben gesehen ist δ multiplikativ. Für z ∈ Z[i]× gibt es ein z −1 ∈ Z[i] mit zz −1 = 1. Daraus folgt 1 = δ(z)δ(z −1 ) und damit ergibt sich δ(z) ∈ Z× ∩ N0 = {1}. Die Gleichung 1 = δ(z) = δ(a + bi) = a2 + b2 mit ganzen Lösungen führt zu den einzigen Möglichkeiten ±1, ± i und diese sind Einheiten in Z[i]. Insgesamt gilt also Z[i]× = {±1, ± i}. c) Ist z ∈ Z[i] und δ(z) prim, so muss z irreduzibel sein. Gilt nämlich z = ab mit a, b ∈ Z[i], so folgt δ(z) = δ(a)δ(b), d.h. δ(a) = 1 oder δ(b) = 1, also a ∈ Z[i]× oder b ∈ Z[i]× . Und da es sich ja jeweils um reelle Zahlen handelt, treten alle echt komplexen irreduziblen Faktoren auch in ihrer konjugierten Form auf. 2 = (1+i)(1−i) und δ(1+i) = δ(1−i) = 2 prim, d.h. 1+i, 1−i irreduzibel. 3 ist irreduzibel, denn für jeden echten Teiler d von 3 müsste δ(d) = 3 | δ(3) = 9 gelten. Aber a2 + b2 = 3 ist über Z nicht lösbar (⇒ a, b < 2 und durchprobieren). 4 = 2 · 2 = (1 + i)2 (1 − i)2 s.o. 5 = (2+i)(2−i) und δ(2+i) = δ(2−i) = 5 prim, d.h. 2+i, 2−i irreduzibel (1 − 2i, 1 + 2i sind dazu assoziiert). Aufgabe 46. (i)⇒(ii) Bsp. 22.2 (b) (Teilen mit Rest) (ii)⇒(iii) Satz 22.3 (iii)⇒(i) R[X] ist ein Hauptidealring. Um zu zeigen, dass R ein Körper ist, fehlt nur noch, dass alle Elemente ungleich 0 ein multiplikatives Inverses besitzen. Sei r ∈ R \ {0}. Dann betrachten wir das Ideal (r, X), nach Voraussetzung ein Hauptideal. Es gibt also ein s ∈ R[X] \ {0} mit (r, X) = (s), d.h. t, p ∈ R[X]\{0} : r = ts, X = ps. Als Hauptidealring ist R[X] nullteilerfrei und es gilt 0 = deg(r) = deg(t) + deg(s) und 1 = deg(X) = deg(p) + deg(s). Dann haben wir deg(s) = 0, d.h. s ∈ R. Also folgt deg(p) = 1 und wir haben p = aX + b für a, b ∈ R mit ps = asX + bs = X. Damit gilt s ∈ R× und es folgt R = (s) = (r, X). Wir haben also c, d ∈ R[X] mit 1 = cr + dX. Aus Gradgründen folgt 1 = c0 r, wobei c0 der konstante Term von c ist, und damit r ∈ R× . 2 Aufgabe 47. Wie bei Aufgabe 45 ist δ die vom Quadrat der komplexen Norm herrührende Abbildung. Damit ist sie multiplikativ mit δ(1) = 1 und wir erhalten wieder, √ dass für jede Einheit z ∈ Z[ −5] gilt δ(z) =√1. Betrachten wir die folgende Menge z ∈ Z[ −5] | δ(z) = 1 = {±1}. Ihre Elemente sind sicher Einheiten und wir haben wieder: √ √ z ∈ Z[ −5] | δ(z) = 1 = Z[ −5]× √ a) Beh.: 3 ∈ Z[ −5] ist irreduzibel, aber nicht prim. δ(3) = 9 ⇒ Für alle nicht zu 3 assoziierten Teiler d von 3, die keine Einheiten sind, gilt also δ(d) = 3 (nach obiger Überlegung für die Einheiten). Es gibt aber keine ganzen Zahlen a, b ∈ Z mit a2 + b2 5 = 3. Also ist 3 irreduzibel. √ √ √ Andererseits gilt 3 | 9 = (2 + −5)(2 − −5), aber 3 ∤ 2 + −5 und √ 3 ∤ 2 − −5, da 3 ∤ 2. Deshalb ist 3 nicht prim. √ Insgesamt sieht man also, dass δ den Ring Z[ −5] nicht zu einem euklidischen Ring werden lässt. b) Wir wollen also die Menge der größten gemeinsamen Teiler von 6 und √ 2 + 2 −5 bestimmen: √ GGT(6, 2 + 2 −5) = √ √ √ d ∈ Z[ −5] d | 6 und d | 2 + 2 −5 und (c | 6 und c | 2 + 2 −5 ⇒ c | d) √ √ √ ⊂ d ∈ Z[ −5] d | 6 und d | 2 + 2 −5 = {±1, ± 2, ± (1 + −5)} √ Denn ist d ein√Teiler von 6 und 2 + 2 −5, dann gilt δ(d) | δ(6) = 36 und δ(d) | δ(2 + 2 −5) = 24. Daraus folgt δ(d) | 12, d.h. δ(d) ∈ {1, 2, 4, 6, 12}. Gehen wir die einzelnen Möglichkeiten durch und suchen alle a, b ∈ Z, so dass a2 + 5b2 die Zahl ergibt. Zuerst erhalten wir die Einheiten ±1. Für 2 und 12 gibt es keine Lösung, da sich durch Abziehen von 5 nie ein Quadrat √ ergibt. Für√4 ergeben sich √ die Lösungen ±2 und für 6 die Lösungen ±(1+ −5) (±(1− −5) ∤ 2+2 −5). Wie man leicht sieht, sind dies jeweils Teiler, also alle Teiler. Da 2 keine Einheit ist, √ kann ±1 kein größter gemeinsamer Teiler sein. Da δ(±2) = 4, δ(±(1 + −5)) = 6 und 4 ∤ 6, 6 ∤ 4 ist auch keiner der anderen Teiler ein größter. Es gibt also keinen. Die Übungsblätter sowie weitere Informationen zur Vorlesung ”Lineare Algebra 2” finden Sie unter folgendem Link http://www.iwr.uni-heidelberg.de/groups/compalg/maier/la2 3