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AUSSERGEWÖHNLICHES DENTAL-PAINTING – THE SET OF 32
EvaMaria Hübner, Köln, zu Besuch beim Künstler Willie Sturges – Zahnmedizin malerisch erfasst
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Zähne in Acryl und Öl
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Das Thema Zähne taucht in der Kunst nur selten auf. Erst nach einer längeren
Recherche stößt man auf die „Dental-Paintings THE SET OF 32“ des Malers Willie
Sturges. Keildefekt, Sägemodelle, Okklusion und Interkuspidation haben den Trierer
Maler inspiriert und so hat er der Zahnmedizin einen Bilderzyklus mit 32 verschiedenen Motiven gewidmet. Sein Stil: zwischen abstraktem Expressionismus und Pop Art.
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Der gesamte Bilderzyklus
„Dental-Painting – THE
SET OF 32“ ist unter
www.dental-painting.de
zu sehen.
Wenn sich zwei langjährige Freunde zu einem
feucht fröhlichen Abend in einer Kneipe treffen,
dann gibt irgendwann ein Wort das Andere und
ganz plötzlich steht eine Idee im Raum: „Du kannst
ja auch mal Zähne malen.“ Spontan, und nicht so
ganz ernst gemeint, hatte dies der Trierer Zahnarzt
Dr. Michael Vorbeck zu seinem guten Freund Willie
Sturges gesagt. Doch der Künstler war mit einem
Schlag für das Thema Zahnmedizin inspiriert. Schon
am nächsten Tag malte Sturges das erste seiner
insgesamt 32 Dental-Painting Bilder. Das war 1993.
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Dental-Painting
Die Titel der Bilder lesen sich zum Teil wie Auszüge
aus einem klassischen Lehrbuch: „Abfolge der langfristigen Versorgung eines Molaren. Fissurenversiegelung, MOD-Kavität, Höckerschutz-Inlay“ und „Die
sagital reduzierte basisadäquate und im muskulären
Gleichgewicht stehende Aufstellung in Wachs der
linken Seite im UK eines prothetischen Falles mit
schmalem, wenig tragfähigem Kieferkamm.“ Wie
setzt ein Maler solche Motive um?
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EvaMaria Hübner, Köln, zu Besuch beim Künstler Willie Sturges – Zahnmedizin malerisch erfasst
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„Die Arbeit ist sehr abstrahiert und weit weg von der
gegenständlichen Realität“, beschreibt der Künstler,
dessen Stil zwischen abstraktem Expressionismus
und Pop-Art einzuordnen ist. „Ich wollte mit der
Farbwahl gar nicht erst in die Nähe des natürlichen
Zahnes kommen.“ Trotzdem ist ihm vom ersten Motiv
an wichtig, dass er den zahnmedizinischen Hintergrund trifft. Das war bei den ersten zehn Werken
nicht immer einfach: „Ich wusste zunächst nicht
genau was ich male“, so Sturges. Deshalb holte er
sich für jedes Bild den Rat seines Freundes Dr. Vorbeck ein. Mit der Zeit genügte ihm das nicht mehr.
Er wollte mehr über die zahnmedizinischen Hintergründe erfahren. Ihn interessierten die wissenschaftlichen Zusammenhänge und so vertiefte er sich
immer mehr in die Fachliteratur. Die Inspirationen
für seine weiteren Zahn-Motive nahm er aus rastermikroskopischen Aufnahmen, aus Fotos zur Pathologie der Mundhöhle und aus Bildmaterial von Fachbeiträgen. „Vorlagen, die mir gefielen, habe ich im
Bild umgesetzt. Dabei ist die Entscheidung zum
Nachmalen immer aus dem Moment heraus gefallen.“
Insgesamt drei Jahre hat sich der Künstler Sturges
mit der Zahnmedizin intensiv auseinander gesetzt
und dabei ein großes Interesse für dieses Thema
entwickelt. „Die Implantologie, die CAD/CAM Technik
und die zahlreichen Möglichkeiten, einen Zahn wieder herzustellen und ihn so natürlich wie möglich zu
rekonstruieren, das fasziniert mich seit dieser Zeit“,
meint er mit Begeisterung in der Stimme.
THE SET OF 32
Dass es einmal 32 Bilder an der Zahl würden, damit
hatte der Trierer nicht gerechnet, als er die erste
Holztafel kaufte. Aber das Thema hatte ihn so
begeistert, dass innerhalb eines Monats weitere
neun Werke entstanden. Alle Motive sind auf 10mm
dicken MDF Holzplatten im Format 130x80 cm entstanden. Für die Wahl dieses Materials hat ihn die
mittelalterliche Holzmalerei inspiriert.
Erst mit der Zeit reifte die Idee, allen 32 Zähnen
jeweils ein Motiv zu widmen. Dabei unterscheiden
sich die Sujets in Technik und Stil. Acryl-, Ölfarben,
eine Kombination von Öl- und Lackfarben, Sprayfarbe, Marker, Teer und Raffaelo Stucco – mit diesen
Materialien hat Sturges gemalt. Über die Wahl der
jeweiligen Technik hat – wie über das Motiv –
immer der Augenblick entschieden. Zu Motiv Num-
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Willie Sturges
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ist per Zufall zur Malerei gekommen. So hat er
nach dem Abitur zunächst eine Ausbildung zum
Dekorateur absolviert und ein Innenarchitekturstudium in Trier angehängt. Die Auseinandersetzung mit Farben, Kunstgeschichte und dem
Zeichnen waren wichtige Bestandteile des Studiums. Diese haben auch später während der
Berufsausübung eine wichtige Rolle gespielt.
1989 kam der Impuls sich intensiver der Malerei
zu widmen. „Ich wollte damals abstrakte Portraits von guten Freunden malen. Abstrakt deshalb, weil ich mich nur als mittelmäßiger Zeichner sehe.“ Meint der Trierer Maler im Rückblick.
Der spontane Erfolg seiner ersten Ausstellung in
einem Trierer Szene Cafe hat ihn motiviert, sich
mit der Zeit ganz dem Malen zu verschreiben.
Heute ist Willie Sturges hauptberuflich Künstler und
malt im Auftrag von Kunstinteressierten. Als Fan
von Jackson Pollock ist er dem Stil der abstrakten
Malerei treu geblieben. Zurzeit beschäftigt er sich
intensiv mit philosophischen Themen. Insbesondere
der Philosoph Heidegger fasziniert ihn mit seinen
Ausführungen zu Raum und Zeit, die er auch schon
in vier Bildern malerisch umgesetzt hat.
Doch die Dental-Painting THE SET-OF-32 sind bisher sein größtes zusammenhängendes Werk geblieben, für das er sich wünscht: „Es wäre toll, wenn
die Dental-Painting Bilder als Ausstellung einmal
um die ganze Welt gingen und sich für diese Idee
eine Firma oder ein Verband gewinnen ließen.“
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„Extrahierte Zähne“
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www.dentalmagazin.de
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mer 11 hat er eine besondere Beziehung: „Hier habe
ich Farblack in verschiedenen Farben genommen
und diesen inspiriert von zahnmedizinschen Aufnahmen einfach über das Holz verlaufen lassen.“ Und in
Bild 32 „Extrahierte Zähne“ hat er tatsächlich echte
Zähne einfließen lassen, die ihm einige Trierer
Zahnärzte zur Verfügung gestellt haben.
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Willie Sturges
Kurfürstenstraße 12
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