Krebsdiäten Extreme in der Ernährung: Prognose Goodwin P et al. Diet and breast cancer: evidence that Extremes in diet are associated with poorer survival; J Clin Oncol 2003;21:2500-2507 477 Patientinnen nach Resektion Mammakarzinom Ernährungsfragebogen standardisiert ca. 9 Wochen nach OP zur Ernährung der letzten 12 Monate Ergebnis: Signifikante nicht-lineare Assoziation von Prognose und Aufnahme von Proteinen, mehrfach ungesättigten Fetten, Anteil der Fette und Kohlenhydrate an der Gesamtenergiezufuhr Krebsdiäten: Grundideen Krebs entsteht durch einen Mangel an… Krebs entsteht durch ein Zuviel an…. Krebs entsteht durch eine Veränderung im Stoffwechsel der Tumorzelle „Krebsfeindliche stoffwechselaktive Vollwertkost“ Zabel, Kollath, Anemueller, Bircher-Benner Varianten einer lakto-(ovo)vegetabilen Kost Vollkorn, Rohkost, Kampf gegen Übersäuerung Tabellen „empfohlen / verboten“ Budwig-Diät Dr. J. Budwig (1904-2003, Chemikerin, Apothekerin) Heilung aller Krebsarten Krebs entsteht durch zu viel an gesättigten oder zu wenig an ungesättigten Fettsäuren → Sauerstoffmangel in der Zelle durch fehlende negative Ladungen der unges. Fettsäuren (Vor. auch: positive Ladungen von Aminosäuren) Öl-Eiweiss-Kost Zunächst Entgiftung durch Homöopathen Basis: Leinsamen-Nuss-Quark-Gemisch Nach Normalisierung der Krebsmarker auf vegetarische Kost ohne Butter und raffinierte Fette übergehen Breuß-Kur „Krebs entsteht durch lokale Blutverarmung infolge chronischen Drucks“ „Krebs lebt nur von festen Speisen – der Mensch kann von Gemüsesäften allein leben“ Gepresste Säfte aus Roter Beete, Sellerie, Rettich, Kartoffeln, Möhren Während des Fastens auf antitumorale Therapien verzichten www.breuss-kur.de 11.12.2015 Gerson-Diät Krebs entsteht durch Ungleichgewicht von Kalium und Natrium, Natrium muss ausgeschwemmt werden Streng salzarme vegetarische Kost Mind. 10 kg Obst/Gemüse als frisch gepresster Saft 3-4 Kaffeeeinläufe/d Supplemente zur Stoffwechselanregung: Pepsin, Kalium, Niacin, Pankreasenzyme, Schilddrüsenextrakte Ggf. kombiniert mit Laetrile, H2O2, Sauerstoff, Haifischknorpel Behandlungsdauer Monate bis Jahre Gerson in Deutschland Screenshot 29.08.2014 Ketogene Diät http://swissmedicalfood.com/produkte; Screenshot: 18.06.2013 Ketogene Diät: Kasuistik Wegener B., Pfisterer M.; TKTL1-Ernährung nach Dr. Coy: Therapieerfolge beim Glioblastom und metastasierten Kolonkarzinom; Deutsche Zeitschrift für Onkologie 2007;39:170-174 Patient mit Glioblastoma mulitiforme WHO Grad IV 05/05 ED 06/05 OP 07-09/05 Radiochemotherapie mit Temozolomid Ab 10/05 Temozolomid 02/07 kontralaterales Tumorrezidiv OP 03/07Rezidiv (MRT) Chemotherapie mit PCV Abbruch nach 2 Zyklen durch Patient 04/07 Ernährungsumstellung nach Coy-Prinzip 06/07MRT deutlich geringere KM-Anreicherung Pilotstudie Schmidt M, Pfetzer N, Schwab M, Strauss I, Kämmerer U. Effects of a ketogenic diet on the quality of life in 16 patients with advanced cancer: A pilot trial. Nutr Metab (Lond). 2011 Jul 27;8(1):54. Pilotstudie mit maximal 70g KH/d über mindestens 6 Wochen 16 Patienten mit weit fortgeschrittener Krebserkrankung Ergebnis: 2 Patienten verstarben Woche 2 und 5 2 schieden wegen Inakzeptanz aus Von 11 Patienten erreichten 6 eine stabile Ketose Von 7 Patienten lagen auswertbare Laborparameter vor: keine Besonderheiten bei Leber- und Nierenwerten Körpergewichtsverlust im Durchschnitt 2 kg ERGO-Studie Rieger J, Baehr O, Maurer GED, Hattingen E, Franz K, Brucker D, Walenta S, Kaemmerer U, Coy JF, Weller M, Steinbach JP. ERGO: A pilot study of ketogenic diet in recurrent glioblastoma; Int J Oncology; doi: 10.3892/ijo.2014.2382 Prospektive Studie mit 20 Patienten mit rezidiviertem Glioblastom nach Radiatio Ergebnis: 3 Patienten beendeten Diät Medianes PFS 5 Wochen (3-13) „Trend zu besserem PFS bei Patienten mit stabiler Ketose“ (p=0,069) Alle 17 Patienten erlitten Progress ERGO-Studie Rieger J, Baehr O, Maurer GED, Hattingen E, Franz K, Brucker D, Walenta S, Kaemmerer U, Coy JF, Weller M, Steinbach JP. ERGO: A pilot study of ketogenic diet in recurrent glioblastoma; Int J Oncology; doi: 10.3892/ijo.2014.2382 Ergebnis Teil 2: Von 7 Patienten mit Bevacizumab bei Progress, davon hatten 6 ein objektives Ansprechen Vergleich zu Kohorte unter Bevacizumab im gleichen Zeitraum: p=0,38 Gewichtsverlust 2,2% (stat. signifikant) Bei 12 Patienten war wenigstens ein selbst ausgefülltes Blatt zu Nebenwirkungen vorhanden Gute Verträglichkeit? Otto Ch., Kämmerer U.; Die ketogene Diät als Ernährungsoption für Tumorpatienten; Krankheitsbedingte Mangelernährung, DGEM Schrift 2010 Übelkeit Appetitmangel Gewichtsverlust Sedierung Fehlendes Durstgefühl Dehydratation Hypoglykämie (nur bei zu schneller Umstellung) Metabolische Azidose Hyperlipidämie Stimmt die Hypothese? Resistenzen entstehen im Laufe der normalen Tumorentwicklung Tumoren mit einer konstitutiven PI3K-Aktivierung oder PTEN-Inaktivierung sind resistent gegenüber einer glucosearmen Nährstofflösung Kalaany NY, Sabatini DM. Tumors with PI3K activation are resistant to dietary restriction; Nature 2009 April 9; 458(7239): 725-731 Tumorzellen können Ketonkörper aufnehmen und für die Energieproduktion nutzen Kallinowski F, Vaupel P, Runkel S, Berg G, Fortmeyer HP, Baessler KH, Wagner K, Mueller-Klieser W, Walenta S. Glucose uptake, lactate release, ketone body turnover, metabolic micromilieu, and pH distributions in human breast cancer xenografts in nude rats. Cancer Res 1988;48: 7264-7272 Epitheliale Tumorzellen induzieren die aerobe Glycolyse in benachbarten mit dem Karzinom assoziierten Fibroblasten Dies führt zur Produktion von Ketonkörpern und Laktat, welche die Energiegewinnung in den Tumorzellen fördern Bonuccelli G, Tsirigos A, Whitaker-Menezes D, Pavlides S, Pestell RG, Chiavarina B et al.: Ketones and lactate „fuel“ tumor growth and metastasis , Cell Cycle 2010;9:17, 3506-3514 Glucosedeprivation von kolorektalen Tumorzellen erhöht die Expression der COX-2 Folge: Zunahme der extrazellulären PGE(2) PGE(2) fördert Tumorzellüberleben während Glucosedeprivation „The prolonged survival (…) could be due to a Roberts HR, Smartt HJ, Greenhough A, Moore AE, Williams AC, Colon tumour increase be PGE(2) by regulating general inhibition of Paraskeva tumor Cgrowth or cells it could COX-2 and 15-PGDH to promote survival during the microenvironmental stress of glucose deprivation. Carcinogenesis. 2011 due to a lag in tumor growth that was then Nov;32(11):1741-7 Glucoseentzug selektiert resistente Tumorzellen overcome by the selection of cells resistant to the Eine Exposition von KRAS-Wildtyp-Zellen mit einer glucosearmen Nährstofflösung führt zur Entwicklung von KRASeffects of the diet.“ Mutationen Stafford P, Abdelwahab MG, Kim do Y, Preul MC, Rho JM, Scheck AC. The ketogenic diet Yun J, Rago C, Cheong I, Pagliarini R, gene Angenendt P, Rajagopalan H. Glucose deprivation contributes to theused developement of KRAS reverses expression patterns and reduces reactive oxygen species levels when as an pathway mutations in tumor cells, Science 2009 Sept 18; 325(5947): 1555 adjuvant therapy for glioma, Nutr Metab (Lond), 2010;7:14 Ketonkörper und Laktat fördern „Stemness“ von Tumorzellen Martinez-Outschoorn UE, Prisco M, Ertel A, Tsirigos A, Lin Z, Pavlides S et al. Ketones and lactate increase cancer cell „stemness“, driving recurrence, metastasis and poor clinical outcome in breast cancer, Cell Cycle 10:8, 1271-1286,2011 Was ist der Wirkmechanismus? Seyfried TN, Sanderson TM, El-Abbadi MM, McGowan R, Mukherjee P. Role fo glucose and ketone bodies in the metabolic control of experimental brain cancer, British J Cancer (2003) 89, 1375-1382 Mausmodell Xenograft Astrozytom Ernährung: Standardkost ad libidum Ketogene Diät ad libidum Standarddiät bei 40% der Kalorien Ketogene Diät bei 40% der Kalorien Ergebnis: Rasches Tumorwachstum in beiden ad libidum Diäten Tumorwachstum in beiden restriktiven Diäten um ca. 80% reduziert „The results indicate …growth is dependent more on the amount than on the origin of dietary calories.“ www.prio-dkg.de Oder: www.krebsgesellschaft.de Copyright: www.cartoon-concept.de