Tierarztpraxis Dr. Stephanie van Loosen

Werbung
Tierarztpraxis
Stephanie van Loosen
Am Rathaus 3 · 28816 Stuhr
Telefon: 0421 / 5659039 · Telefax: 0421 / 8783156
e-Mail: [email protected] · Internet: www.tierarztpraxisvanloosen.de
Thema: feline infektiöse Peritonitis
Was ist eine Feline Infektiöse Peritonitis?
Die Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) ist eine wichtige
Katzenerkrankung, die durch das FIP-Virus (FIPV)
ausgelöst wird. Obwohl FIP nicht häufig vorkommt, ist
sie doch von Bedeutung, da sie fast unweigerlich zum
Tod führt. Es gibt verschiedene Stämme des FIPVirus, die sich in ihrer Infektionsfähigkeit und ihren
krankheitserregenden Eigenschaften unterscheiden.
Hinzu kommt, dass es einige nah verwandte Viren (bekant unter dem Namen Feline Coronaviren)
gibt, die ebenfalls Katzen infizieren, aber wenige oder gar keine Krankheitssymptome auslösen.
Wie infiziert sich eine Katze mit FIP?
Es ist nicht genau geklärt, wie eine Katze sich mit FIP infiziert. Der direkte Kontakt zwischen
Katzen ist der wahrscheinlichste Übertragungsweg, da das empfindliche Virus nicht lange in der
Umgebung überlebt. Allerdings hatten viele Katzen, bei denen die Krankheit ausbrach, keinen
Kontakt zu anderen infizierten Katzen. Deshalb wird angenommen, dass es sogenannte "CarrierKatzen" gibt, die gesund erscheinen, aber das Virus übertragen können. Darüber hinaus können
sich Katzen mit dem Virus infizieren, aber für mehrere Monate oder Jahre keine Symptome
zeigen, bis die Krankheit ausbricht. Man spricht von einer latenten oder "schlafenden" Infektion.
Welche Krankheitssymptome zeigen an FIP erkrankte Katzen?
Die meisten Katzen, die mit dem FIP-Virus in Berührung kommen, können eine Immunabwehr
aufbauen, die sie schützt. Deshalb entwickeln nur wenige der infizierten Katzen wirklich ein
Krankheitsbild. Allerdings sterben diese nach dem Krankheitsausbruch fast immer.
Die ersten Zeichen für einen Krankheitsausbruch können unbestimmt sein - Abgeschlagenheit,
Lethargie und verschiedene Fiebergrade sind häufig. Nach einigen Tagen oder wenigen Wochen
zeigen sich andere Symptome. Meist sammelt sich Flüssigkeit im Bauch- oder Brustraum an, was
zu einem dicken Bauch oder Atemschwierigkeiten führt. Bei anderen Katzen sammelt sich wenig
Flüssigkeit an. Dafür finden sich Entzündungen der Augen, des Gehirns oder anderer Organe mit
einhergehenden vielfältigen Krankheitssymptomen. Wenn die Krankheit soweit fortgeschritten
ist, verfallen die meisten Katzen zusehends, obwohl einige für ein paar Wochen sich noch recht
gut fühlen können. Schliesslich folgt in allen Fällen der Tod.
Wie kann FIP diagnostiziert werden?
Leider ist gerade FIP schwer zu diagnostizieren. Röntgenaufnahmen können hilfreich sein, um
Flüssigkeit im Bauch- oder Brustraum nachzuweisen. Einige Bluttests sind bei FIP verändert.
Aber keines dieser Symptome ist spezifisch für FIP. Man kann einen Teil der gefundene
Flüssigkeit entnehmen und sie untersuchen, da die Zusammensetzung der Flüssigkeit bei FIP
relativ spezifisch ist. Eine definitive Diagnose kann aber auch so nicht gestellt werden.
Ein anderer oft durchgeführter Bluttest ist der Nachweis von Antikörpern gegen FIP-Viren im
Blut ("Coronavirus-Serologie"). Es ist wichtig zu beachten, dass auch dieser Test seine
Beschränkungen hat. Ein positives Resultat
bedeutet nur, dass die Katze dem FIP-Virus
oder auch dem Coronavirus ausgesetzt war.
Der Test kann keine Diagnose für FIP bieten
- viele absolut gesunde Katzen haben positive
Testresultate,
da
viele
dem
Virus
ausgesetzte Katzen überhaupt nicht krank
werden.
Zur Zeit ist der einzig sichere Weg zur
Diagnose die histologische Untersuchung von
entnommenem befallenem Gewebe (Chirurgie
oder Autopsie) durch einen Pathologen oder spezielles Labor. Bei einer zweifelhaften Diagnose
muss deshalb eine Biopsie genommen werden, um FIP von anderen behandelbaren Erkrankungen
abzugrenzen. In Zukunft kann es möglich werden, verlässlichere Bluttests zu entwickeln, um auf
die Biopsie verzichten zu können.
Gibt es eine Behandlung gegen FIP?
FIP ist eine tödliche Krankheit, so dass eigentlich alle erkrankten Katzen unweigerlich sterben
werden. Antibiotika sind gegen Viren nicht wirksam, ein spezifisches Mittel gegen Viren nicht
erhältlich. Der Gebrauch von entzündungshemmenden Mitteln kann der Katze Besserung
verschaffen, aber keine Heilung herbeiführen. Bei vielen Katzen ist die Einschläferung nach der
Diagnosestellung die vernünftigste und schonendste Vorgehensweise.
Wie kann der Krankheit vorgebeugt werden?
Eine Kontrolle von FIP ist schwierig. Es gibt einen Impfstoff, der in die Nase eingetropft wird
und dort eine gute lokale Immunabwehr aufbaut. Der Impfschutz ist natürlich nicht 100%ig.
Fragen Sie bezüglich des Schutzes Ihrer Katze und des einzuhaltenden Impfschemas bitte Ihren
Tierarzt. Wenn FIP in einem Haushalt aufgetreten ist, sollte für 1-2 Monate keine neue Katze
angeschafft werden, obwohl sich das Virus in der Aussenwelt nicht lange hält.
Diese Kunden – Informationshandzettel basieren auf Material von
T J Gruffydd-Jones, BVetMed, PhD, DipECVIM(CA), MRCVS und Kollegen. Deutsche Übersetzung von Dr Michael Koch.
Alle Rechte vorbehalten – Gebrauch nur mit Lizenz. © Lifelearn Limited, P.O. Box 16, Newmarket, Suffolk CB8 7TH, UK.
Herunterladen