Russische Föderation - Nordkaukasus Russland besteht aus insgesamt 89 Föderationssubjekten: • • • • • • 21 Republiken: gemäss nicht-russischen Nationaliäten definiert 6 Regionen: mehrheitlich von Russen bewohnt, nach administrativen Gesichts49 Gebieten: punkten eingeteilt 2 Städten mit föderalem Rang: Moskau und Petersburg 10 Autonome Kreise: Gebiete von kleineren nicht-russischen Minoritäten Autonomes Jüdisches Gebiet Jede Republik verfügt über eine Verfassung mit Parlament, Präsident, Ministerpräsident. Die Gebiete besitzen ein Statut, das eine legislative Gewalt und eine Administration aufweist, an deren Spitze ein vom Volk gewählter Gouverneur steht. In der ganzen Föderation gilt das Prinzip der örtlichen Selbstverwaltung. Die Kompetenzaufteilung ist dreistufigund gleichzeitig ebenso kompliziert wie unklar: • • • Zentrumskompetenzen Gemischte Kompetenzen Kompetenzen der Föderationssubjekte Um Unklarheiten zu beseitigen und Streitigkeiten vorzubeugen, werden Kompetenzabgrenzungsverträge geschlossen (bis heute ca. 40). Informationen zu den Republiken im Kaukasus 2 Zur Geschichte Russland ó Kaukasus 1. Die Eroberung Die Eroberung der Gebiete zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer begann im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts, noch in der Zeit Peters des Grossen. Die Gewinnung dieser Gebiete erfolgte in immer neuen Kriegen gegen das Osmansiche Reich und gegen Persien, im 19. Jahrhundert immer häufiger auch gegen einzelne Völker im Kaukasus und in Zentralasien. Gerade das 19. Jh. war durch fast ständige Kriege gekennzeichnet. 2. Die Zeit der Sowjetunion Wegen des im sowjet-marxistischen System üblichen Zentralismus verschärfte sich die Einbindung dieser Völker ins sowjetische Grossreich. Das hatte für die Völker verschiedene Auswirkungen: • • • • • • • 3. forcierte, meist einseitige also monokulturähnliche Landwirtschaft oder Industrialisierung bzw. Ausbeutung der Rohstoffquellen; gerade die einseitige Entwicklung bedeutete wirtschaftliche Abhängikeit vom Gesamstaat analog dazu wurde die Infrastruktur einseitig und extrem zweckorientiert entwickelt Massive Eingriffe in die und Raubbau an der Umwelt; z.B. Austrocknung der Aralsee und als Folge davon Verwüstung durch Salzwinde systematische Russifizierung durch Ansiedlung von Russen, durch die Schulen und durch die Verwaltung; damit einher ging eine gezielte Schwächung (Benachteiligung) örtlicher Kultur und Tradition missliebige Völker wurden deportiert, vor allem in den 30iger und 40iger Jahren z.B. die Tschetschenen nach Zentralasien gemäss dem Herrschaftsprinzip von „divide et impera“ wurden andere Völker und/oder örtlich mächtige Clans favorisiert und privilegiert, z.B. Dagestan erhielt einen Teil von Tschetschenien allfällig aufbrechende Konflikte wurden sofort mit Gewalt unterdrückt und mit drakonischen Strafen geahndet Das heutige Russland Der Zusammenbruch der Sowjetunion öffnete die Schleusen für nationale und nationalistische Entwicklungen. Viele Völker erhielten rasch sogar die Unabhängigkeit, dies auch im Süden Russlands und in Zentralasien. Im Nordkaukasus sind die ethnischen Verhältnisse durchgehend äusserst kompliziert, so dass nationalistische Zielsetzungen - jedem Volk einen unabhängigen Staat - fast zwangsläufig Konflikt und Krieg bedeuten. Folgende Faktoren sind für die aktuelle Lage und zukünftige Entwicklung von grossem Gewicht: • • • • Entwicklung der Russischen Föderation: demokratisch handelnde, verlässliche Behörden; die wirtschaftliche und infrastrukturelle Entwicklung; föderalistischer Aufbau Islamismus Der Islam war während der gesamten Zeit der Auseinandersetzung mit Russland bzw. der Sowjetunion ein ganz entscheidendes identitätstiftendes Element, d.h. die unterdrückten Völker empfanden sich als islamische Schicksalsgemeinschaft, und zwar trotz aller ethnischer Unterschiede. An diesem Punkt setzen die Islamisten an, was umso leichter ist, als es viel historisch begründeten Hass gibt und die wirtschaftliche Lage fast überall desolat ist. Nationalismus Einfluss von UNO und OSZE