Diagnostik ausgearbeitete Altfragen

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WS 2015
Prof. Astrid Ortner
Diagnostik
ausgearbeitete Altfragen:
1.) Metabolisches Syndrom: Wie kann es entstehen? Was sind die Spätfolgen? Welche sind die
„Symptome“?
Wie kann es entstehen?:
Überernährung, Wenig Bewegung, Erbfaktoren (Genetik)
Symptome:
Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen,
Hypercholesterinämie
Spätfolgen:
- Koronare Herzkrankheiten (Herzinfarkt)
- Erkrankungen der Hirngefäße (Schlaganfall)
- Arterielle Verschlusskrankheiten (Diabetischer Fuß)
- Diabetische Netzhauterkrankungen (Erblindung)
- Diabetische Nierenveränderung (Dialyse)
2.) GGT : Was ist das? Wie kann man es bestimmen?
= γ-Glutamyltransferase
Die Gamma-Glytamyltransferase ist ein membrangebundenes Leberenzym, welches für den
Transfer von Aminosäuren in die Zellen verantwortlich ist.
Die Methode zur Bestimmung von GGT wurde 1969 von Szasz beschrieben und später von
Tarlow und Rosalki modifiziert. GGT wird aus dem Serum bestimmt. Der Test hat hohe
Sensitivität. Wird bei Verdacht auf Alkoholmissbrauch gemessen.
Wie kann man es bestimmen?:
Gamma-Glutamyl-p-nitroanalid wird mit Glycylglycinen versetzt. Das GGT überträgt den
Glutamylrest vom Gamma-Glutamyl-p-Nitroanalid auf das Glycylglycin. Dadurch entsteht PNitroanalin  dieses wird photometrisch detektiert.
Wann hat man erhöhte GGT-Werte:
 Bei Leber- und Gallenwegserkrankungen
 Bei Chronischem Missbrauch von Alkohol und Medikamenten (Narkotika)
 Oft auch bei Arbeitsmedizinischen Untersuchungen, wenn man mit zu viel
Lösungsmitteln in Kontakt kommt.
3.) Blutfette: Bestimmung, Funktion, Warum untersucht man diese Fette? Welche Parmeter
werden gemessen?
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Kommt es zu einer Verschiebung der Zusammensetzung der Blutfette kommt es zu einer
Fettstoffwechselstörung.
Zu den Blutfetten gehören:
 Triglyceride
 Fettsäuren
 Lipoide:
o Cholesterin (HDL, VDL)
o Phospholipide
o Glykoproteine
Funktion der diversen Blutfette/Lipide:
o
o
o
o
o
o
o
Aufbau und Funktionserhalt von Membranen (Cholesterin)
Zellteilung
Aufbau subzellulärer Strukturen
Synthese von Steroidhormonen (Cholesterin)
Energie- und Brennstofffunktion (Triglyceride)
Schutz- und Stützfunktion (Niere in Fettpolster)
wärmeisolierend
Warum untersucht man diese Fette?
Man untersucht die Blutfette weil sie die Nr.1 –Faktor bei der Ausbildung von KHK und
Arteriosklerose sind. In diesem Fall wird Cholesterin nicht mehr aufgenommen. Es lagert sich
ab und oxidiert, was Makrophagen anlockt. Es bilden sich Schaumzellen – Plaque.
Bestimmung:
Bei einer routinemäßigen Diagnostik werden Gesamtcholesterin, HDL und Triglyceride
bestimmt.


Gesamtcholesterin:
o Direkte Bestimmung mit Liebermann-Burchard-Methode:
zu Cholesterinester hydrolysieren, extrahieren und dann mit
Essigsäureanhydrid, Essigsäure und konz. H2SO4 versetzen. Es entsteht ein
blaugrüner Farbstoff, der bei 600-630 nm photometrisch bestimmt wird.
o Enzymatische Bestimmung mittels Cholesterinesterase:
Cholesterinester werden durch Cholesterinesterase zu Cholesterin und FS
gespalten. Diese werden mit Sauerstoff und Cholesterinoxidase oxidiert.
Dabei entsteht Wasserstoffperoxid, welches, versetzt mit 4-Aminophenazon,
Phenol und katalyisert mit Peroxidase einen roten Farbstoff gibt. Bei 246nm!
HLD:
o VLDL und LDL werden mittels eines Präzipitationsgemisches aus
Phosphorwolframsäure und Magnesiumchlorid gefällt und durch
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
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Zentrifugieren sedimentiert. Im Überstand bleibt das HDL-Cholesterin,
welches ganz normal (enzym.) wie das Gesamtcholesterin bestimmt wird.
Triglyceride:
o Triglyceride mittels Lipase zu Glycerol und FS gespalten
o ATP überträgt mittels Glycerolkinase einen Phosphatrest auf das Glycerol
o Mit der Glyerophosphatoxidase bildet sich das Nebenprodukt: H2O2
o Mit Peroxidase bildet sich der Chinonimin-Farbstoff
Welche diagnostischen Parameter werden gemessen?:



LDL (hat ein hohes aterogenes Potential)
HDL (hat Schutzfunktion, senkt den Cholesterin-Wert)
Lp(a) (direkter Indikator für KHK Risiko)
4.) Lipoproteine: Was ist das? Nach welchen 2 Methoden kann man sie auftrennen? Nenne 4
Lipoproteine und beschreibe diese.
Lipoproteine sind Lipide die einen Komplex mit Proteinen bilden. Dadurch können die
hydrophoben Lipide wasserlöslicher gemacht und im Blut transportiert werden.
Bestimmung von Lipoproteinen:
- elektrophoretisch
- über das Flotationsverhalten
Chylomikrone
LDL
HDL
VLDL
Beschreibung:
Treten bei der Verdauung auf. Lösen Triglyceride aus der Nahrung
und transportieren sie zur Leber. Chylomikrone werden im Magen
gebildet.
= low density Lipoprotein
besteht aus 50% Cholesterin, Phospholipiden und Proteinen.
LDL hat ein hohes aterogenes Potential
Lipoprotein B für Funktion wichtig
= high density Lipoprotein
HDL senkt den Cholesterinwert indem es Cholesterin zur Leber
transportiert. Es hat eine Schutzfunktion.
Lipoprotein A wichtig für Funktion
= very low density Lipoprotein
Wird in der Leber synthetisiert wenn mit der Nahrung mehr Fette
und KH aufgenommen werden als in der Leber als Brennstoff
benötigt wird.
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5.) Nichtenzymatische Bestimmung von Cholesterin:
Die nicht-enzymatische Bestimmung von Cholesterin wird durch die Liebermann-BurchardMethode durchgeführt. Das Cholesterin wird durch Hydrolyse zu Cholesterinester und kann
anschließend extrahiert werden. Das Cholesterin wird mit einem Reagenz, bestehend aus
Essigsäure, Essigsäureanhydrid und konzentrierter Schwefelsäure versetzt. Es entsteht ein
blaugrüner Farbstoff.
6.) Friedewald-Formel: wie und wofür wird sie angewendet? Nachteile?
Diese Formel wird zur Berechnung von LDL-Cholesterin herangezogen, nachdem das
Gesamtcholesterin, HDL und Triglycerid-Wert bestimmt worden ist. Das ist wichtig, um das
Risiko für Gefäßerkrankungen (Arteriosklerose) abschätzen zu können.
Die Formel lautet wie folgt:
LDL = Gesamtcholesterin – HDL – TG/5 (= ca VLDL)
Ein Fünftel des Triglycerid-Wertes entspricht in etwa dem VLDL-Wert.
Nachteile:
 Die Chylomikrone, IDL und LP(a) werden bei der Friedewald-Formel nicht
berücksichtig.
 Die Friedewald-Formel ist nicht geeignet bei der familiären Dys-beta-Lipoptreinämie.
Allerdings kommt sie eher selten vor und ist daher vernachlässigbar.
7.) GFR – Glomeruläre Filtrationsrate: Was ist das? Wie bestimmt man diese? Warum bestimmt
man sie? Welche Parameter nötige ich für die Berechnung und nenne die Formel?Erläutere
Cockcroft-Gault-Formel.Was ist der Normalwert der GFR?:
Die Glomeruläre Filtrationsrate ist das gefilterte Volumen der Glomeruli in den Nieren pro
Zeiteinheit.
Sie wird indirekt über die Creatinin-Clearence bestimmt, indem man die Ausscheidung von Creatinin
misst.
Die GFR gibt Auskunft über die Nierenfunktion.
Parameter zur Berechnung der der Creatinin-Konzentration:



Volumen des Urins
Creatinin-Gehalt im Sammelharn
Creatinin-Gehalt im Plasma
𝑐𝐾𝑟𝑒𝑎𝑡𝑖𝑛𝑖𝑛 =
𝐶𝑟𝑒𝑎𝑡𝑖𝑛𝑖𝑛𝑈𝑟𝑖𝑛 ∗ 𝐹𝑙𝑢𝑠𝑠𝑈𝑟𝑖𝑛
𝐶𝑟𝑒𝑎𝑡𝑖𝑛𝑖𝑛𝑃𝑙𝑎𝑠𝑚𝑎
Cockcroft-Gault-Formel:
ist zu Berechnung der Creatinin-Konzentration, ohne Bestimmung des Sammelharns. Stattdessen
bezieht es Alter, Gewicht und Geschlecht der Patienten in die Berechnung mit ein.
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𝐶𝐶𝑟𝑒𝑎𝑡𝑖𝑛𝑖𝑛 =
( 140 − 𝐴𝑙𝑡𝑒𝑟) ∗ 𝐺𝑒𝑤𝑖𝑐ℎ𝑡
∗ (0,85
72 ∗ 𝐶𝑟𝑒𝑎𝑡𝑖𝑛𝑖𝑛𝑃𝑙𝑎𝑠𝑚𝑎
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𝑏𝑒𝑖 𝐹𝑟𝑎𝑢𝑒𝑛 )
Normalwert der GFR = 120 ml/min (das sind ca 170 Liter pro Tag)
8.) Blut: Bestandteile, Funktion?
Bestandteile:
zelluläre Bestandteile sind Leukozyten, Thrombozyten, Erythrocyten
gelöste Bestandteile sind Wasser90% 6-8% , Proteine und diverse andere 2-4%
Funktion des Blutes:
Kommunikation, Transport, Abwehr, Reparatur
9.) Plasma – Serum: Was ist der Unterschied? Wie werden sie gewonnen?
Plasma und Serum sind der flüssige Teil des Blutes. Während das Plasma noch
Gerinnungsfaktoren (Fibrinogen) enthält ist das Serum einfach Plasma ohne Fibrinogen.
Gewinnung von Plasma:
Man gibt zum Vollblut Gerinnungshemmer dazu und zentrifugiert es ab. Der klare Überstand
ist das Plasma.
Gewinnung von Serum:
Man lässt das Vollblut etwas stehen, sodass es gerinnt und zentrifugiert dann das Serum ab.
10.) POCT : Name, Definition, Vorteile. Nenne 2 Beispiele
POCT = Point-of-care-Testing
Das ist eine patientennahe Sofort-Diagnostik, die direkt vor Ort durchgeführt werden kann.
Vorteile: keine Probenvorbereitung. Es müssen keine Reagenzien hergestellt werden. Es ist
keine Kalibierung notwendig. Sehr einfache Proben-Identifikation. Einfache „Geräte“. Geht
sehr schnell (schnelle Turraround time).
Nachteile: es ist teuer. Gefahr falscher Handhabung
Beispiele: zur Glukosebestimmung, Schwangerschaftstests
11.) Blutzucker: Was ist das? Regulation? Bestimmung? Metabolismus?
Der Blutzuckerspiegel beschreibt den Glucose-Wert im Blut. Diese Glucose nehmen wir über
die Nahrung auf (Kohlehydrate), welche anschließen als Glykogen in der Leber gespeichert
wird. Nehmen wird zuviel Glucose auf, wird das restliche Glykogen zu Fett umgewandelt.
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Die Glucose kann unterschiedlich metabolisiert werden:
 Glykolyse (Abbau von Glucose zu Pyruvat od. Lactat)
 Gluconeogenese (Glucosebildung aus Pyruvat und AS)
 Glycogenese ( Glucose zu Glykogen)
 Lipogenese ( Abbau von Kohlehydraten zu Fettsäuren)
 Lipolyse (Abbau von Fett)
Blutzuckerregulation:
Für die Regulation gibt es 2 Gegenspieler: Insulin und Glykogen. Insulin senkt den
Blutzuckerspiegel. Glykogen und Epinephrine erhöhen den Blutzucker, indem sie Glucose
mobilisieren und ins Blut transportieren.
Insulin:
Herrscht im Blut ein Glucose-ÜS wird Insulin ausgeschüttet. Das Insulin bindet an Rezeptoren
der Zellen, was dazu führt dass Vesikel zur Zellmembran wandern und mit ihr verschmelzen.
Diese Vesikel tragen Glucosetransporter, welche nun an der Zelloberfläche offen liegen, um
Glucose ins Zellinnere aufzunehmen.
Wie wird der Blutzucker bestimmt? :

Die Glucoseoxidase (GOD) oxidiert die β-D-Glucose zu Gluconolacton. Dabei entsteht
Wasserstoffperoxid, welches man bestimmen kann. Vom Wasserstoffperoxid kann
man auf die Glucose rückschließen.
Wasserstoffperoxid kann verschieden bestimmt werden:
o Photometrisch (bildet einen Farbstoff)
o Elektrochemisch (Sauerstoffabnahme)
o PAP-Methode (es entsteht ein gefärbtes Benzochinon)
12.) Cholinesterase: Bestimmung, Diagnostik: worauf deuten erniedrigte Werte hin?
= ist eine Hydrolase die Cholin spaltet
(z.B. Acteylcholin in Cholin und Acetat)
CHE wird in der Leber gebildet. Erniedrigte Werte bedeuten:
 Schwere Leberzellschäden bei Leberzirrhose
 Vergiftungen (durch Insektizide oder Pestizide)
 Medikamente (Cyclophosphamid = Zytostatikum)
Bestimmung:
Schnelltest: Acetylcholin + Indikator + Probe
Ist in der Probe CHE enthalten, spaltet es das Acetylcholin.  die Essigsäure-Freisetzung
wird durch das Indikatorpapier angezeigt.
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13.) Eiweiß: Elektrophorese (Prinzip, Skizze)
Es handelt sich um Gelelektrophorese. Die Gelgrundlage in der das Serum eingebracht wird
ist meisten Agarosegel oder Polyacrylamid. Damit keine Störung durch Gerinnungsfaktoren
eintritt verwendet man Serum und nicht Plasma. Nachdem ein elektrisches Feld angelegt
wurde wandern die Proteine und werden aufgetrennt. Und zwar in einem homogenen
Puffersystem mit konstantem pH-Wert. Die Geschwindigkeit ist dabei von der Größe und
Ladung abhängig.
Die Normalverteilung der Serumproteine:
59-72% Albumin
ca 4% alpha 1 - Globulin
ca 8% alpha 2 - Globulin
ca 12% Beta-Globulin
ca 16% Gamma-Globulin
14.) Was sind klinisch-chemische Marker?
Klinisch-chemische Marker sind meistens endogen. Sie können aus dem Zytosol stammen
oder membrangebunden sein.
Solche Marker können sein:
 Eine aus einem erkrankten Organ stammende Verbindung
 Verbindungen die nicht oder nur in geringerem Ausmaß von diesem Organ eliminiert
werden
 Exogen zugeführte Verbindungen, die bei Erkrankung anders verstoffwechselt oder
transportiert werden.
15.) Radiale Immundiffusion: Bestimmung. Wie erfolgt der Nachweis? Nenne Beispiele!
Radiale Immundiffusion gehört zu den Immunologischen Methoden und ist eine
Bestimmungsmethode ohne markierten Reaktionspartner
Prinzip der Bestimmung:
Man hat eine Agarose-Platte, die Antikörper enthält. In ein Stanzloch in der Mitte werden
Antigene eingebracht, die nach und nach kreisförmig in die Agarose hinausdiffundieren. 
sie bilden einen Präzipitationsring. Denn sobald Antigene und passender Antikörper
aufeinander treffen entsteht ein sichtbarer Niederschlag.
Der Radius des Ringes gibt Auskunft über die Menge des Antigens.
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Beispiele:
zu Bestimmung von Serumproteinen wie den Immunglobulinen.
 IgA
 Albumin
 Transferrin
 Haptoglobin
16.) Parameter der Leberdiagnostik (Enzyme)
Zu den Leberenzymen zählen:
 GOT = Glutamat-Oxalacetat-Transaminase
 GPT = Glutamat-Pyruvat-Transaminase
 LDH = Lactat-Dehydrogenase
 GLDH = Glutamat- Dehydrogenase
 AP = Alkalische Phosphatase
 GGT = Gamma-Glutamyl-Transferase
 CHE = Cholinesterase
 Zytoplasma u. Mitochondrien
 Zytoplasma
 Zytoplasma
 nur in den MItochondrien
 membrangebunden
 membrangebunden
 Funktion, außerhalb der Leber
17.) Harnstoff: Struktur, Bildung, Abbau, Bestimmung mit NADPH, Diagnostik
Bildung:
Harnstoff wird in der Leber aus Ammoniak und CO2 gebildet. ES ist das Endprodukt des
Proteinstoffwechsels.
Abbau:
Die Harnstoffauscheidung hängt von der Wasser-Ausscheidung ab und läuft über Niere,
Stuhlgang und Schweiß.
Diagnostik:
enzymatische Bestimmung von Harnstoff:
 Der Harnstoff wird von der Urease in Ammoniak und Kohlendioxid gespalten
 Der freiwerdende Ammoniak wird über a-Ketoglutarat zum Glutamat umgesetzt. Da
wird von GLDH katalysiert.
 Bei dieser Reaktion wird NADPH verbraucht. Über den NADPH – Verbrauch kann
man auf den Harnstoff rückschließen.
18.) Harnsäure: Struktur, Bildung, Abbau, Bestimmung mit NADPH
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Bildung:
Harnsäure wird über den Purin-Stoffwechsel gebildet (Endprodukt)
Abbau: Harnsäure wird hauptsächlich renal ausgeschieden, aber auch über Schweiß oder
Speichel. Wird zuviel Harnsäure produziert und kann nicht genug abgebaut werden, kommt
es zu einer Hyperurikämie (führt zu Gicht, Harnsteine,…)
Referenzwerte:
Männer und Frauen nach der Menopause : 3-7 mg/dl
Frauen vor der Menopause: 3,5 – 5,7 mg /dl
Bestimmung:
 Harnsäure wird durch die Urikase zu Allantoin, H2O2 und CO2 umgesetzt
 Wasserstoffperoxid oxidiert nebenbei Ethanol zum Aldehyd über die Peroxidase
 Dieser Aldehyd wird mit Hilfe der Aldehyd-Dehydrogenase zur Essigsäure
weiteroxidiert.
 Hier entsteht als Nebenprodukt NADPH, welches bestimmt werden kann
19.) Nierenfunktionstest (Tabelle), STrukturfomel von Creatinin
Die Nierenfunktion wird über die glomeruläre Filtrationsrate bestimmt (GFR). Dabei misst
man die Creatinin-Ausscheidung im Harn.
Das kann man auf verschiedene Arten messen.


Enzymatisch: Creatinin wird über die Creatinkinase zu Creatin hydrolysiert. ATP gibt
einen Phophatrest an Creatin ab, welches zum Creatinphosphat wird. Dabei entsteht
ADP. ADP erhält wieder einen Phosphatrest vom Phosphoenolpyruvat welches
dadurch zu Pyruvat wird. Katalysiert durch die Lactatdehydrogenase erhält Pyruvat
ein Proton von NADH. Dabei entsteht NAD+ und Lactat.
 Lactat und NAD+ werden im Harn bestimmt.
Direkte Jaffe- Methode: Creatin mit Pikraten (in alkal. Lsg.) versetzten  es bildet
sich eine orangerote Verbindung, die photometrisch vermessen werden kann
Referenzwerte:
Enzymatisch: Frauen unter 0,9 mg/dl, bei Männern unter
1,1 mg /dl
Jaffe: Frauen unter 1 mg/dl, Männer unter 1,2 mg/dl
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Urin: 0,8 -2,2 g in 24h.
20.) Serumproteinelektrophorese: Prinzip, Grafik, Prozentuelle Aufteilung der Proteine
Prinzip:
Verwendet wird das Serum, welches keine Gerinnungsfaktoren mehr hat, wie das Plasma.
Diese wird in die Gelgrundlage (Agarosegel oder Celluloseacetat) eingebracht und Strom
angelegt in einem homogenen Puffersystem mit konstanten pH-Wert. Je nach Größe und
Ladung trennen sich die Proteine unterschiedlich schnell auf (Albumin ist am schnellsten,
dann Globuline)
Die Normalverteilung der Serumproteine:
ca 4% alpha 1 - Globulin
ca 8% alpha 2 - Globulin
ca 12% Beta-Globulin
ca 16% Gamma-Globulin
59-72% Albumin.
21.) Glucose zeichnen und Bestimmung mittels Hexokinase
Beta-D-Glucose

Glucose-Bestimmung über die Hexokinase:
o Gibt man zu Glucose Hexokinase und ATP  entstehen Glucose-6-phosphat
und ADP
o Gibt man nun zum Glucose-6-Phosphat NAD+ , dann entsteht 6Phosphogluconat und NADH.
o Das NADH kann anhand eines Absorptionsspektrums bestimmt werden (Je
mehr NADH umso mehr Glucose vorhanden)
22.) Blutglucosewerte nüchtern:
Die Referenzwerte nüchterner Personen laut WHO:
 Glucosespiegel im Serum/Plasma: 80-100 mg/dl
 Glucosespiegel im Kapillarblut: 69-115 mg/dl
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23.) Gib einen Überblick über die analytischen Methoden in der Diagnostik
 Elektrochemische Methoden
 Elektrophorese
 Chromatografie
 Optische Methoden
o Spektralphotometrie
o AAS
o Fluorimetrie
o Polarmetrie
o Turbidimetrie (misst die Absorption)
o Nephelometrie (misst die seitl. Streuung)
o Flammenphotometrie
 Osmometrie (Gefrierpunktserniedrigung)
 Nukleinsäure-Analytik (inkl. Blotting)
 Radioaktivitätsmessungen
 Immunologische Methoden (AG-AK-Reaktionen)
 POCT-Systeme
24.) Nenne 5 Methoden zur Gesamteiweißbestimmung:
 1.Kjedahl
 2. Biuret
 3. Direkte Photometrie
 4. Folin-Ciocalteau (Lowry) Methode
 5. Farbstoffbindende Methode
1. Kjeldahl Methode:
Eiweiß fällen. Eiweiß-N wird zu NH4+. Ammonium wird titriert.
Gesamteiweiß = Eiweiß-N * 6,25
2. Biuret-Methode:
Biuret-Reagenz zugeben. Kuperionen bilden einen Komplex mit den N-Atomen aus
der Peptidbindung. Es entsteht ein rotvioletter Komplex. Bei 540 nm messen. Je
mehr Protein umso intensiver die Färbung
Biuret-Reagenz = Kupfernatriumtartrat, Kupferiodid, Kupfersulfat
3. Direkte Photometrie-Methode
Aromatische AS absorbieren bei 280 nm.(Harnsäure und Bilirubin stören)
Peptidbindungen bei 200-225 nm (hier sind viele Störstoffe möglich)
4. Folin-Ciocalteau-Methode (Lowry-Methode)
Diese Methode beruht auf der Biuret-Methode. Es bildet sich mit den Kupferionen
ein rotvioletter Komplex. Das zugegebene Phosphomolybdat wird zu Molybdänblau
reduziert  intensive Blaufärbung
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5. Farbstoffbindende Methode
25.) Was können die Fehlerquellen bei der Präanalytik sein
 Probennahme
o Wurde das richtige Probenröhrchen verwendet
o Wurde die Blutabnahme richtig durchgeführt
o Wurde die Probe entsprechend gelagert (ev gekühlt)
 Identifizierung
o Wurde das Blut vom richtigen Patienten genommen
o Ist das Gefäß korrekt beschriftet (Datum,…)
26.) Was sind die Physiologischen Einflussfaktoren auf den Normalwert und die die Variabilität
beeinflussen:
Kontrollierbar:
 Lagerung des Patienten
 Bewegungsmangel (stationärer Aufenthalt)
 Zirkadiane Rhytmen und Variationen
 Andere chronopyhsiologische Faktoren
 Nahrungszufuhr allgemein
 Zufuhr bestimmter Lebensmittel und Getränke
Zum Teil kontrollierbar:
 Rauchen
 Alkoholkonsum
 Zufuhr von Medikamenten

Andere:
Fieber Schock, Trauma
Den Normalwert = Referenzwert nutzt man, um eine Krankheit zu erkennen und dessen
Verlauf verfolgen zu können.
27.) Was sind die Voraussetzungen für einen idealen Test im klinischen Labor





Sollte einfach in der Durchführung sein  anwendbar für die entsprechende Probe
Er sollte nur einfaches Equipment zur Erzielung guter Resultate haben
Sollte wenig kosten
Sollte eine ausreichende Beantwortung der Fragestellung gewährleisten  d.h. sehr
spezifisch den Analyten sein
Sollte eine hohe Reproduzierbarkeit und gute Qualitätskontrolle-Resultate leisten.
28.) Turbidimetrie: Prinzip und Anwendung
Prinzip:
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Ungelöste Festpartikel erzeugen in einer Lösung eine Trübung. Wird ein Lichtstrahl durch die
Lösung geschickt, wird er abgeschwächt. Das Licht wird gestreut. Die Turbidimetrie misst
direkt das Streulicht. (im Gegensatz zur Nephelometrie.)
Anwendung:
Turbidimetrie wird bei Antigen-Antikörper-Reaktionen eingesetzt z.B. :
 Zur Bestimmung von immunologischen Serumkomponenten z.B. Immunglobulinen
im Plasma
 Zur Bestimmung der Lipase-Aktivität
29.) Was sind die Blutbestandteile / Blut-Zusammensetzung?
geformte zelluläre Bestandteile:
 4000-9000 Leukozyten pro µl
 150.000 -300.000 Thrombozyten pro mikroliter
 4.500.000 – 6.000.000 Erythozyten pro mikroliter
Gelöste Bestandteile:
 90 % Wasser
 6-8% Proteine
 2-4% diverse andere Bestandteile
30.) Cholesterinbestimmung: Nenne eine enzymatische und eine direkte Methode!
Eine direkte nicht enzymatische Methode ist die Liebermann Burchard-Methode:
Das Cholesterin wird zu Cholesterinester hydrolysiert und extrahiert. Anschließen wird das
Liebermann-Burchard Reagenz, bestehend aus Essigsäureanhydrid, Essigsäure und konz.
Schwefelsäure zugegeben. Dabei entsteht ein blaugrüner Farbstoff der photometrisch bei
600-630 nm bestimmt werden kann.
Enzymatische Methode, um Cholesterin zu bestimmen:
Cholesterinester werden durch Cholesterinesterase zu Cholesterin und Fettsäuren (= freies
Cholesterin)aufgespalten. Dieses Cholesterin wird durch die Cholesterinoxidase zu einem
Keton oxidiert (Cholest-3-on). Im Wässrigen ensteht als Nebenprodukt Wasserstoffperoxid,
welches mit der PAP-Methode bestimmt werden kann. Dabei wird 4-Aminophenazon und
Phenol, katalysiert durch Peroxidase, zugegeben und es entsteht ein roter Farbstoff. Die
Absorption bei 546nm ist der Cholesterinkonzentration proportional.
31.) Was sind die Richtwerte für Cholesterin, HDL und TG
Cholesterin sollte unter 200 mg/dl sein (früher mal 220)
HDL bei Frauen über 45 mg/dl
HDL bei Männern über 35 mg/dl
TG sollten unter 200 mg/dl sein
LDL sollte unter 130 mg/dl liegen
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Je mehr HDL umso besser, je weniger LDL umso besser!
32.) Leberdiagnostik: Wie wird sie gemacht? Mit Welcher Methode? Indikation?
33.) Welche Werte verändern sich wenn das Blut zu lange gestaut wird?


Kalium
Lipide:
o Triglyceride
o Fettsäuren
o Lipoide
 Phospholipide
 Cholesterin
 Glykoproteine
34.) Was ist HbA1c? Bildung, Bedeutung, Bestimmung
HbA bezeichnet glykosyliertes Hämoglobin, d.h. Hämoglobin welches chemisch mit
Zuckerresten verknüpft ist.
HbA ist wichtig für den Sauerstofftransport. Man unterteil es in 2 Gruppen:
 HbA1 (98%)
 HbA1c
HbA1c hat einen zusätzlichen Zuckerrest am N-terminalen Ende der β-Untereinheit.
HbA1c ist ein guter Parameter um zu sehen ob ein Diabetiker gut eingestellt ist, denn es
spiegelt die Zuckerverhältnisse der letzten 4-12 Wochen wieder. Es dient also vor allem der
Therapiekontrolle!
Mit welchen Methoden kann glykiertes Hämoglobin gemessen werden?
- immunologischen Methoden (Immunoassays)
- Chromatografisch z.b. Affinitätschromatografie, Ionenaustauschchromatografie
Referenenzwerte
HbA1c Erwachsene : 3-6 %
HbA1 Erwachsene : 5-8 %
HbA1 Säuglinge: 5,4 -13,6 %
35.) Elektrochemische Methoden
Beispiele: Amperometrie, Potentiometrie, Coloumetrie
Potentiometrie:
In eine Probelösung wird eine pH-Elektrode gehängt. Man misst die Potentialänderung mit
der zugegeben Reagenzlösung. Sie ist konzentrationsabhängig.
36.)
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