Kosmetik & Mode Test Zahncremes für empfindliche Zähne Die Wissenschaft der Putztechniken Schon etwas von Bass-, Stillman- oder Fones-Methode gehört? Dahinter verbergen sich unterschiedliche Putztechniken für Zähne. Keine Angst, alle Details dazu muss man als Normalsverbraucher nicht kennen. Hier die wichtigsten Infos: Als effektivste, aber auch schwierige Putztechnik gilt eine modifizierte Bass-Technik: Zahnbürste in einem Winkel von 45 Grad aufsetzen, so dass die Borsten etwa halb das Zahnfleisch und halb den Zahn bedecken; leichte Rüttelbewegungen beziehungsweise Vibrationen, ohne dass sich die Borsten vom Fleck bewegen; anschließend Auswischbewegung von Rot (Zahnfleisch) nach Weiß (Zähne). Foto: iStockphoto/©Thinkstock Einfacher und dadurch im Resultat oft besser ist die sogenannte Fegetechnik: Zahnbürste wie oben beschrieben schräg aufsetzen; mit Auswischbewegung von Rot nach Weiß fegen. Wichtig ist, dass Nahrungsreste und Plaque bestmöglich entfernt werden: – sorgfältig putzen, mindestens zwei bis drei Minuten, und dabei alle Stellen berücksichtigen, systematisch Zahn um Zahn, Lücke um Lücke, Außenseite, Innenseite, Oberseite – die Zahnbürste nur mit geringem Druck (100 bis 150 Gramm, an Küchenwaage ausprobieren) aufsetzen, nicht schrubben – harte Zahnbürsten reinigen besser als weiche, können aber auch eher das Zahnfleisch schädigen, deshalb bei empfindlichem Zahnfleisch ein weiches Modell wählen – möglichst zweimal am Tag Putzen, unbedingt am Abend vor dem Zubettgehen – Zahnseide und Interdentalbürstchen ergänzend für die Zwischenräume benutzen – nach sauren Speisen und Getränken: mindesten 30 Minuten mit dem Putzen warten. Vom Sinn und Unsinn des RDA-Werts 128 ÖKO-TEST 6 | 2013 art fehleranfällig, und die Ergebnisse schwanken von Untersuchung zu Untersuchung, dass der Wert keine wirkliche Aussagekraft hat. Gleiche Zahnpasten haben in verschiedenen Ländern oft unterschiedliche RDA-Werte. „Allgemein nimmt man den Wert immer weniger ernst“, erläutert uns Professor Carolina Ganß von der Zahnklinik der Universität Gießen. Daher kann man auch keine Angaben zu Grenzwerten machen, bis wann eine Zahncreme noch einen geringen Abrieb habe und für empfindliche Zähne geeignet sei. Carolina Ganß ist sogar insgesamt skeptisch, was den Abrieb angeht: „Mir ist kein wissenschaftlicher Beleg über den ursächlichen Zusammenhang von Überempfindlichkeit und der Verwendung von Pasten mit hohem RDAWert bekannt.“ Foto: iStockphoto/©Thinkstock „Sanft und schonend, geringer Abrieb“: Eine solche Zahncreme empfehlen die meisten Fachleute bei empfindlichen Zähnen. Auf der anderen Seite dienen die kleinen Putzkörperchen in der Zahnpasta aber dazu, den Schmutz und die Beläge von den Zähnen zu entfernen. Also ist es für viele Hersteller eine Gratwanderung, wieviel Abrieb noch sein muss, damit die Creme reinigt und wieviel Abrieb sein darf, damit Zähne und Zahnfleisch nicht noch mehr in Mitleidenschaft gezogen werden. Nun kann man theoretisch die Abrasion messen und mit einem Messwert angeben. Dieser RDA-Wert (Relativ Dentin Abrasion) gibt den Grad des Abriebs im Vergleich zu einer Referenzzahnpasta an. Das hört sich gut an, praktisch bringt es aber nichts. Denn die Methode, um das zu messen, ist der-