Bedrohung durch Infektionskrankheiten Ltd. Med. Dir. Dr. med. H.-U. Koch Ltr. Abt. Gesundheitswesen Kreisverwaltung Südwestpfalz, Pirmasens Öffentliche Wahrnehmung von Risiken und Gefahren n Risiken sind quantifizierte Gefahren Beispiel Treppe Öffentliche Wahrnehmung von Risiken und Gefahren Risiken sind quantifizierte Gefahren n Unsere Wahrnehmung entspricht oft nicht den tatsächlichen Gegebenheiten n Als „nicht selbst beeinflussbar“ empfundene Gefahren werden i.d.R. überschätzt n Als „selbst beeinflussbar“ empfundene Gefahren werden i.d.R. unterschätzt n Risikokommunikation Was bedroht und wirklich? Zunahme der Lebenserwartung in Deutschland Ursachen für eine Verdreifachung der heutigen Lebenserwartung Vermeidung von Infektionen durch Umsetzung hyg. Grundprinzipien in technische Systeme Trinkwasserversorgung n Abwasserentsorgung n LM- Versorgung n Lebens- vor allem Wohnumwelt n Impfungen n Tatsächlicher Verlust an Lebenszeit Vor was fürchten wir uns? Vor was fürchten wir uns? ... oder davor ? Infektionen die eigentlichen Krankmacher und Killer in der Welt! Kleine Ursache Grosse Wirkung! Mikroorganismen die eigentlichen Krankmacher und Killer in der Welt! Mikroorganismen die eigentlichen Krankmacher und Killer in der Welt! Mikroorganismen – kleine Lebewesen! Bakterien 1 – 10 µm Viren 10 – 100 nm Einflussfaktoren für das „Erkranken“ nach einer Infektion Das Gleichgewicht zwischen Erreger (Keim - Parasit) und Wirt (z.B. Mensch) ist gestört! Auf Erregerseite wird wirksam: - die Infektionsdosis - die „Stärke“ des Erregers Eindringfähigkeit (Infektiosität) und Fähigkeit, krank zu machen (Pathogenität) - Kontagiosität (Übertragbarkeit) Auf Wirtsseite wird wirksam: Effizienz der körpereigenen „Abwehr“ (Immunsystem) n Spezifische Abwehr n humorale Abwehr (Antikörper) n zelluläre Abwehr (Lymphozyten) n unspezifische Abwehr n humorale Abwehr (Komplementsystem) n zelluläre Abwehr (Freßzellen, Makrophagen) Übertragungswege n n n Um „Anstecken“ zu können, muss der Erreger zunächst in den „Wirt“ eindringen können ( = Infektion i.e.S.) Eindringen kann der Erreger aber nicht wo und wie er will; das kann er nur an bestimmten natürlichen „Schwachstellen“ der Körperoberfläche (den sog. Eintrittspforten) Die wichtigsten Eintrittspforten sind die Schleimhäute der Atemwege, des MDT und das „Loch“ in der Haut 20 Übertragungswege n „Kontrolle“ (Beherrschung ! ) eines Infektionsgeschehens durch primäre Prävention setzt zur Verhütung des Eindringens der Erreger („Infektion“ i.e.S.) die Kenntnis der Übertragungswege voraus. n 5 (Haupt-) Übertragungswege von Krankheitserregern Luft (feuchte od. trockene Partikel) (Eintrittspforte: Schleimhaut Atemtrakt; [MDT]) n Arthropoden (Eintrittspforte: transkutane Verletzung) n Tbc, Grippe, Masern; Hanta; [Noro] Malaria, GF, Dengue, West nile Blut u. a. Körperflüssigkeiten/Gewebe (Eintrittspforte: Schleimhaut, transkutane Verletzung) n HBV, HCV, HIV Kontakte (Eintrittspforte: Haut, Schleimhaut, transkutane Verletzungen) Scabies, Melioidose (Rotz), Hakenwürmer, Leptospiren n Oral (Eintrittspforte MDT: direkter Kontakt zu Ausscheidungen, Materialien, Oberflächen, über Salmonellen, EHEC, Cholera, Typhus Hände[!] – Mund od. indirekt LM, TrW [!] - Mund) 5 (Haupt-) Übertragungswege von Krankheitserregern n 1. Luft (feuchte od. trockene Partikel) (Eintrittspforte: Schleimhaut Atemtrakt; [MDT]) Tbc, Grippe, Masern; Hanta; [Noro], ... n n n n Arthropoden (Eintrittspforte: transkutane Verletzung) Malaria, GF, Dengue, West nile Blut u. a. Körperflüssigkeiten/Gewebe (Eintrittspforte: Schleimhaut, transkutane Verletzung) HBV, HCV, HIV Kontakte (Eintrittspforte: Haut, Schleimhaut, transkutane Verletzungen) Scabies, Melioidose (Rotz), Hakenwürmer, Leptospiren Oral (Eintrittspforte MDT: direkter Kontakt zu Ausscheidungen, Materialien, Oberflächen, über Hände[!] – Mund od. indirekt LM, TrW [!] - Mund) Salmonellen, EHEC, Cholera, Typhus Bedeutung der Partikelgröße für die Lungendeposition Schutz vor aerogenen Infektionen n Abstand halten! n n Doppelter Armabstand – 1 Stunde „face - to - face“ Schutzmaske Tuberkulose: 2.000.000.000 Infizierte (~ 1/3 der Weltbev.!) 9.000.000 Neuinfektionen/Jahr 4.000.000 Tote/Jahr 26 Akute respiratorische Erkrankungen: über 7.000.000.000 Menschen auf der Welt, > jeder 2-3 x pro Jahr erkrankt > 4.500.000 Tote/Jahr (vor allem Kinder) 27 Influenza (echte Virusgrippe) n n bis zu 40.000 Tote/Jahr durch die saisonale Grippe in Pandemien (neuer Erregertyp) sind „sehr viele“ Tote möglich und zu erwarten n Sog. „spanische Grippe“ 1918/19 n n aber Sog. „Schweinegrippe“ 2009/2010 n Ø Bis zu 40.000.000 (oder mehr?) Tote „nur“ ca. 230 Tote (weniger als in einer „normalen“ Grippesaison) auch weniger gesundheitliche Schäden als zu erwarten können resultieren! 5 (Haupt-) Übertragungswege von Krankheitserregern n Luft (feuchte od. trockene Partikel) (Eintrittspforte: Schleimhaut Atemtrakt; [MDT]) n 2. Tbc, Grippe, Masern; Hanta; [Noro] Arthropoden (Eintrittspforte: transkutane Verletzung) Malaria, GF, Dengue, West nile, ... n n n Blut u. a. Körperflüssigkeiten/Gewebe (Eintrittspforte: Schleimhaut, transkutane Verletzung) HBV, HCV, HIV Kontakte (Eintrittspforte: Haut, Schleimhaut, transkutane Verletzungen) Scabies, Melioidose (Rotz), Hakenwürmer, Leptospiren Oral (Eintrittspforte MDT: direkter Kontakt zu Ausscheidungen, Materialien, Oberflächen, über Hände[!] – Mund od. indirekt LM, TrW [!] - Mund) Salmonellen, EHEC, Cholera, Typhus Malaria: 3.000.000.000 „under risk“ 500.000.000 Infizierte 2.500.000 Tote/Jahr 30 Beispiel Malaria betroffene Regionen 2000 Beispiel Malaria betroffene Regionen 2020 Schutz vor Infektionen durch Arthropoden Zeckenarten - Aussehen Schildzecken (Ixodes) Stichwerkzeuge von Zecken Zecken - wesentliche Krankheitsüberträger (Vektoren) n Schildzecken n n n Holzbock (Ixodes sp.) Borreliose, Babesiose, FSME Hundezecke (Rhipicephalus sp.) Ehrlichiose (Anaplasmose), Rickettsiosen Auwaldzecke, Schafzecke (Dermacentor sp.) Rickettsiosen, Viren; Tularämie n n ( ... Ambylomma sp., Hyalomma sp. ) Lederzecken n Taubenzecke (Argas sp.) Rückfallfieber (Rickettsiosen) Schutz vor vektorgebundenen Infektionen Meidung der Biotope (übliche Aufenthaltsorte der Vektoren) n Die Haut bedeckende Kleidung n Anwendung Arthropoden abschreckender Mittel (Repelentien) an n n unbedeckten Hautstellen (z.B. DEET) n Imprägnierung der Kleidung (z.B. Permethrin) 5 (Haupt-) Übertragungswege von Krankheitserregern n n Luft (feuchte od. trockene Partikel) (Eintrittspforte: Schleimhaut Atemtrakt; [MDT]) Arthropoden (Eintrittspforte: transkutane Verletzung) Tbc, Grippe, Masern; Hanta; [Noro] Malaria, GF, Dengue, West nile n 3. Blut u. a. Körperflüssigkeiten/Gewebe (Eintrittspforte: Schleimhaut, transkutane Verletzung) HBV, HCV, HIV n n Kontakte (Eintrittspforte: Haut, Schleimhaut, transkutane Verletzungen) Scabies, Melioidose (Rotz), Hakenwürmer, Leptospiren Oral (Eintrittspforte MDT: direkter Kontakt zu Ausscheidungen, Materialien, Oberflächen, über Salmonellen, EHEC, Cholera, Typhus Hände[!] – Mund od. indirekt LM, TrW [!] - Mund) Schutz vor transkutanen Infektionen durch Schutz der Haut vor Verletzungen - Aufpassen - Schutzhandschuhe - Kleidung - Hautpflege Hepatitis B n Hepatitis B: Weltweit: ~ 30% aller Menschen (~ 2 Mrd. ) hatten irgendwann im Leben eine Infektion; P [Prävalenz] : ~ 5% aller Menschen sind heute „infektiös“ n D: ~ 7 % hatten irgendwann eine Infektion [anti-HBc-AK pos. als Indikator für eine stattgehabte oder aktuelle Infektion], P: ~ 0.6 % sind heute pot. „infektiös“ [HBsAg pos.] ; ca. 2000 Neuinfektionen/Jahr (Inzidenz: ~ 1/100.000) n Hepatitis C n Hepatitis C: Weltweit: ~ 3 % aller Menschen (~ 170 Mio.) waren erkrankt; n D: ~ 0.4 % waren erkrankt [HCV-AK pos. als Indikator für eine stattgehabte oder aktuelle Infektion], davon [P] sind ~ 4/5 „infektiös“ (= HCV-Ag pos.); ca. 5000 Neuinfektionen/Jahr (Inzidenz: ~ 6/100.000) n Komplikationen: Leberzirrhose (~ 30%), Leberkrebs (~ 50 %) 5 (Haupt-) Übertragungswege von Krankheitserregern n n n Luft (feuchte od. trockene Partikel) (Eintrittspforte: Schleimhaut Atemtrakt; [MDT]) Arthropoden (Eintrittspforte: transkutane Verletzung) Blut u. a. Körperflüssigkeiten/Gewebe (Eintrittspforte: Schleimhaut, transkutane Verletzung) n 4. Tbc, Grippe, Masern; Hanta; [Noro] Malaria, GF, Dengue, West nile HBV, HCV, HIV Kontakte Eintrittspforte: Haut, Schleimhaut durch - passive transkutane Verletzungen Melioidose (Rotz), Vibrio vulnificus, Tollwut (Tierbisse) - aktive transkutane Verletzungen Hakenwürmer, Leptospiren; Scabiesmilben n Oral (Eintrittspforte MDT: direkter Kontakt zu Ausscheidungen, Materialien, Oberflächen, über Hände[!] – Mund od. indirekt LM, TrW [!] - Mund) Salmonellen, EHEC, Cholera, Typhus Scabies- Milbe (0.3 – 0.5 mm) (Krätzeerreger) – Endoparasit Hakenwürmer Früher eine häufige Berufserkrankung der Bergleute n Heute eher eine touristische Rarität n 5 (Haupt-) Übertragungswege von Krankheitserregern n n n n Luft (feuchte od. trockene Partikel) (Eintrittspforte: Schleimhaut Atemtrakt; [MDT]) Tbc, Grippe, Masern; Hanta; [Noro] Arthropoden (Eintrittspforte: transkutane Verletzung) Malaria, GF, Dengue, West nile Blut u. a. Körperflüssigkeiten/Gewebe (Eintrittspforte: Schleimhaut, transkutane Verletzung) HBV, HCV, HIV Kontakte (Eintrittspforte: Haut, Schleimhaut, transkutane Verletzungen) Scabies, Melioidose (Rotz), Hakenwürmer, Leptospiren n 5. Oral (Eintrittspforte MDT: direkter Kontakt zu Ausscheidungen, Materialien, Oberflächen, über Hände[!] – Mund od. indirekt LM, TrW [!] - Mund) Salmonellen, EHEC, Cholera, Typhus, ... Schutz vor Kontakt- Infektionen Das Bild kann nicht angezeigt werden. Dieser Computer verfügt möglicherweise über zu wenig Arbeitsspeicher, um das Bild zu öfnen, oder das Bild ist beschädigt. Starten Sie den Computer neu, und öfnen Sie dann erneut die Datei. Wenn weiterhin das rote x angezeigt wird, müssen Sie das Bild möglicherweise löschen und dann erneut einfügen. Bedeutung des Händewaschens: n mehrere Studien haben ergeben: n 5 x pro Tag Händewaschen senkt die Rate übertragbarer Erkrankungen um bis zu 80 %! akute Durchfallerkrankungen: über 7.000.000.000 Menschen auf der Welt, > jeder 1-2 x pro Jahr erkrankt > 2.500.000 Tote/Jahr (vor allem Kinder) Ursachen: - 10 % direkte Übertragungen - 60 % via TrW - 30 % via LM 48 akute Durchfallerkrankungen in D: ca. 2.000.000 gemeldete Fälle/Jahr n Dunkelziffer wahrscheinlich x 5 = ~ 10.000.000 „echte“ Fälle/Jahr n Ursachen: - 10 % direkte Übertragungen - 0 % via TrW - 90 % via LM 49 Schutz vor oralen Infektionen Die Wissenschaft, die sich mit der Verhütung, also der primären Prävention von Krankheiten beschäftigt, ist die 52 Johann Peter Frank *19. 3. 1745 Rodalben (Deutschland), † 24. 4. 1821 Wien, Hygieniker. n Begründer der öffentlichen Hygiene und eines sozialmedizinisch geprägten Gesundheitsdienstes n Johann-Peter-FrankGesellschaft, altes Rathaus, Rodalben 53 Staatl. Vorsorge für den Fall einer Influenza-Pandemie der „geplante“ Verlauf – Influenzapandemieplanung Nationaler Pandemieplan Stand: Mai 2007 Einleitung Der nationale Pandemieplan besteht aus drei Teilen: n Teil I Überblick über die Maßnahmen n Teil II Phasenorientierte Aufgaben und Handlungsempfehlungen n Teil III Wissenschaftliche Zusammenhänge n Länderspezifische Umsetzungsempfehlungen Surveillance n Epidemische Surveillance: n Erfassung n des (ARE-) Krankheitsgeschehens Virologische Surveillance: n Erfassung des Erregergeschehens Erfassung des ARE- Krankheitsgeschehens auf Länderebene mittels KiTa Surveillance (RLP) Erfassung des ARE- Krankheitsgeschehens auf Bundesebene mittels Sentinell- Praxen Das Bild kann nicht angezeigt werden. Dieser Computer verfügt möglicherweise über zu wenig Arbeitsspeicher, um das Bild zu öfnen, oder das Bild ist beschädigt. Starten Sie den Computer neu, und öfnen Sie dann erneut die Datei. Wenn weiterhin das rote x angezeigt wird, müssen Sie das Bild möglicherweise löschen und dann erneut einfügen. Der Impact des jährlichen Krankheitsgeschehens im Gesundheitswesen wird über den Praxisindex erfasst Erregernachweise Impact einer Influenza-Pandemie in einer Region (Abschätzung gem. Pandemieplan) Beschreibung der Region: Einwohner: ca. 170.000 n 1. Welle: 4 – 6 (-8) Wochen Dauer n Falldauer: (2-) 3 – 10 (-14) d n Beanspruchung des Gesundheitssystems (gem. Pandemieplan): n Zusätzl. Erkrankte: 15-50% d. Bev. = + 25.000 – 90.000 Fälle Zusätzl. Amb. Beh.: 7- 25% d. Bev. = + 13.000 – 50.000 Pat. n n davon Pneumonie: 8 – 10 % hiervon beatmungspflichtig: ca. 15% = + zusätzl. Stat. Beh.: 0.5 – 3 % d. Bev. = + 180 – = + 1200 – 1500 Fälle 750 Fälle 850 – 5.000 stat. Pat (bei Beh. Dauer (Φ) von 1 Wo => + 110 – 830 Pat. in 3 Krhs über 6-8 Wo) d.h. zusätzlicher (2x-6x) Bedarf an betreibbaren Betten (ca. 18 – 120 je Krhs und Tag)! * * regionaler Grundbedarf an betreibbaren Betten/Tag: ~ 0.5% d. Bev. = ~ 850 [Ist: 850 => 500/ 100.000 , Ø D: 616/100.000, Ø RLP: 560/100.000 ] n Mortalitätssteigerung: ~ 1 % d. Bev. = + 1.500 Tote Anmerkung zu den betreibbaren Krankenhausbetten in D Kapazitätskennziffern der Krankenhäuser Krankenhäuser Anzahl Betten pro 100.000 EinW Fallzahl pro 100.000 EinW Verweildauer Tage im Durchschnitt Patienten pro Pflegekraft 1991 2411 832 18224 14.0 6 2006 2087 616 20883 8.3 20 %- Veränderung -13.4 -25.9 +14.5 - 40.4 + 333 1991 / 2006 Eine Katastrophe benötigt „alternative Versorgungsstrukturen“ (z.B.) Implementierung einer „prä- ambulanten“ Versorgungsstruktur durch qualitätsgesicherte Algorithmen (via hotlines) zur Entlastung der ... Ø ... ambulanten Versorgungsstrukturen Ø ... stationären Versorgungsstrukturen n Verstärkung der hauswirtschaftlichen Versorgungsstrukturen n ... n Saison 2009 -2010 in D n Epidemiologie der „Pandemie“ 2009/2010 durch ein neues Grippevirus H1N1 Influenza – Pandemie n „Schweinegrippe“: der neue pandemische Influenzavirustyp H1N1 im Jahr 2009/10 Lage 2009 (lila/blau) /2010(blau) im Überblick 1. Welle (28. – 34. Woche, 2009), „Mallorca- Welle“ (lila) 2. Welle (37. – 03. (- 12. Woche, Nachwelle?) 2009/2010), „Hauptwelle“ (blau) Das Bild kann nicht angezeigt werden. Dieser Computer verfügt möglicherweise über zu wenig Arbeitsspeicher, um das Bild zu öfnen, oder das Bild ist beschädigt. Starten Sie den Computer neu, und öfnen Sie dann erneut die Datei. Wenn weiterhin das rote x angezeigt wird, müssen Sie das Bild möglicherweise löschen und dann erneut einfügen. „verborgene“ Influenza- Aktivitätskurven 2010 (Deutschland) 2. Welle 2009/2010 13 Wochen Nachwelle 2010 10 Wochen > typische jährliche „saisonale“ Welle 16 Wochen 1. Welle 2009 6 Wochen < Lage ab der 40. KW 2009 n 40. KW 41. KW 42. KW Lage 2009/2010 n 44. KW 47. KW 52. KW Lage 2009/2010 Impact der Influenza-Pandemie 2009/2010 Erkrankungszahlen in D: (die Reliabilität der Erfassungsrate nahm kontinuierlich ab) 1. Welle: D: ~ 20.000; 0 Tote, d.h. Letalität < 0.01% (RLP: < 1200; 0 Tote) 2. Welle: > „rohe“ Daten: D: ~ 220.000; 226 Tote, d.h. Letalität < ~ 0.1% (RLP: > 15.000; 12 Tote) > „letalitätsbezogen“ adjustiert: D: ~ 2.200.000; 226 Tote, d.h. Letalität < 0.01% (RLP: > 150.000; 12 Tote) Impact der Influenza-Pandemie 2009/2010 Krankheitsverläufe: schwere Verläufe/Todesfälle weit überwiegend mit Risikofaktoren seitens der Patienten assoziiert n ITS- Grippeanteil an Aufnahmen: max. 1% (~ 90% davon beatmungspflichtig) n > Grippeanteil an stat. Patiententagen max. 5% somit stellten beide Wellen keine wesentliche Belastung für die stat. Einrichtungen des Gesundheitswesens dar! Impact der Influenza-Pandemie 2009/2010 n die Schutzrate der Chemoprophylaxe (CP) lag bei nur ~ 20%, d.h. die CP konnte auch nur 1 von 5 Erkrankungsfällen verhindern. n die Schutzrate der Impfung lag bei ~ 80%, d.h. 4 von 5 Erkrankungen konnten durch die Impfung verhindert werden n die Schutzrate (als Vermeidungsquote von Erkrankungen, nicht Infektionen!) der nicht pharmazeutischen Maßnahmen lag bei 30% - 50% Impact der Influenza-Pandemie 2009/2010 > der „neue“ H1N1 Erreger hatte die „alten“ saisonalen Erregerstämme zunächst vollständig verdrängt und ist nun neuer unter den saisonalen Stämmen > die Ansteckungsrate (als sek. Erkrankungsrate SER) lag bei den engen (Haushalts-) Kontaktpersonen bei ca. 20 (– 25) %, > d.h. nur 1 von 5 Kontakten erkrankte, 4 von 5 blieben auch ohne Intervention gesund! Die Impfung Es gab drei in D zugelassene Impfstoffe: n Teilvirus- (Spalt- und Untereinheiten) Impfstoffe (adjuvantiert): n Pandemrix (GSK) n Focetria (Novaris) n Ganzvirus- Impfstoffe (nicht adjuvantiert): n Celvapan (Baxter) Ganzvirus- Impfstoffe n „Vorteile“ n Geringere n (nicht adjuvantiert) lokale NW „Nachteile“ n Geringere systemische Verträglichkeit n Engeres Wirkspektrum bei Driftvarianten Spalt- Impfstoffe (adjuvantiert) n „Vorteile“: n Bessere systemische Verträglichkeit der Virusteile n Breiteres Wirkspektrum auch bei Driftvarianten durch die Adjuvantien n „Nachteile“: n Stärkere lokale NW wegen der Adjuvantien Die Impfung Ein kurzes Fazit zur Impfung: Gut verträglich n Wirksam schützend n Kostengünstig Ø Effektiv n Die Impfung Die Wahrnehmung der Impfung – leider nicht nur in der Nicht- Fachöffentlichkeit Hohes Risiko n „kontaminierte“ Impfstoffe für die Bevölkerung n Fragliche Schutzwirkung Ø Nicht empfehlenswert n Gründe für diese Fehlwahrnehmung desolate Krisenkommunikation n keine abgestimmte, effektive, vertikal wie horizontal proaktive Medienarbeit n Teils chaotische Berichterstattung in den Medien n Ø völlige Desorientierung der Bevölkerung Fähigkeiten in Anspruch und Wirklichkeit n n n n nur das „15 %- impact- Szenario“ ließe sich noch in den „normalen Strukturen“ des Gesundheitswesens (gerade noch!) bearbeiten ab einem höheren impact müssten alternatíve Strukturen greifen, wie sie im Pandemieplan vorgesehen sind aber nicht ausgearbeitet werden (durften), denn ... ... die Sicherstellung fällt in die Zuständigkeit des Innen-, nicht des Gesundheitsressorts der hierzu erforderliche Paradigmenwechsel wurde nie ernsthaft weiterverfolgt Saisonale Influenza 2014/15 Virusnachweise NRZ Virusnachweise NRZ Epidemiekurve 4. – 8. KW Saisonale Influenza 2014/15 n Drift- Variante im Typ H3N3 mit Anteil ~ 60% (A/Switzerland/9715293/2013 (H3N2)-like virus ) n Impfstoffzusammensetzung aber: n n n n A/California/07/2009 (H1N1) pdm 09-ähnlich A/Texas/50/2012 (H3N2)-ähnlich B/Massachusetts/2/2012-ähnlich [B/Brisbane/60/2008 ] nicht im Impfstoff abgedeckt n Schutzrate d. Impfung deshalb nur ~ 5 -10 % statt ~ 60 % n Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !