Die Geschichte von Sinuhe

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Die Geschichte von Sinuhe
Die Geschichte von Sinuhe ist ein im Original titelloses Werk der altägyptischen Literatur aus dem Anfang
der 12. Dynastie des Mittleren Reichs (ca. 1900 v. Chr.).
Der unbekannte Autor der Dichtung schildert in Form einer Ich-Erzählung die vermutlich fiktive Lebensgeschichte des Hofbeamten Sinuhe, der nach dem Tod des Königs
(Pharao) Amenemhet I. in Panik gerät und nach einer
abenteuerlichen Flucht schließlich in der Region Palästina sesshaft wird. Doch im Alter wird er von Heimweh
geplagt. Tatsächlich bittet ihn Sesostris I. wieder heimzukehren, da er dessen Unschuld am Tode seines Vaters
Amenemhet erkannt habe. Daraufhin kehrt Sinuhe nach
Ägypten zurück und wird dort mit allen Ehren empfangen.
wa 100 bis 150 Jahre später, in die zweite Hälfte der 12.
Dynastie.[7] Damit ist der spätestmögliche Entstehungszeitpunkt (Terminus ante quem) gegeben. Aus inhaltlichen Gründen wird im Allgemeinen angenommen, dass
das Werk unmittelbar nach den geschilderten Ereignissen
entstanden ist, möglicherweise noch während der Regierungszeit von Sesostris I. oder kurz danach.[8]
1.2 Handschriften des Mittleren Reiches
Die Erzählung hat einen starken Bezug zum Königshof von Sesostris I. und wird teilweise als eine Art
Propaganda angesehen, welche die Loyalität zum König
betonen soll. Daneben scheint die Identität als Ägypter,
insbesondere im Spiegelbild des Auslands, und als ein solcher auch begraben zu werden, eine besondere Rolle gespielt zu haben.
Beginn der Geschichte von Sinuhe nach Papyrus Berlin 10499 in
einer Edition von Georg Möller
Die meisten Ägyptologen stimmen darin überein, dass
es sich um ein Meisterwerk der ägyptischen Literatur
und die bekannteste Erzählung aus dem Alten Ägypten
handelt,[1][2] für Richard Parkinson allerdings auf Kosten
von anderen, weniger zugänglichen Werken.[3] Sie wurde
noch lange nach ihrer Entstehung gelesen und weiterverbreitet. In moderner Zeit fand sie Eingang in die Literatur
und das Medium Film.[1]
1
Die vollständigste und wohl älteste erhaltene Handschrift
der Sinuhe-Erzählung ist der Papyrus Berlin 3022 (abgekürzt B). Er wurde vermutlich in einem thebanischen
Privatgrab gefunden und datiert in die zweite Hälfte der 12. Dynastie, aufgrund einer Verschreibung zu
Beginn des Briefs wird die Regierungszeit eines Königs mit dem Namen Amenemhet angenommen, womit
Amenemhet II. und Amenemhet III. in Frage kämen.
Ebenfalls aus Theben, aus einem Grab in der Nähe des
späteren Ramesseums, stammt der Papyrus Berlin 10499
(abgekürzt R).[9] Zusammengenommen bieten die beiden
Papyri B und R den Text von Anfang bis Ende und nach
deren Zeilen- und Spalteneinteilung wird die Erzählung
üblicherweise zitiert (R1–R24, B1–B311). B und R sind
mehr als ein Jahrhundert jünger als die erste Niederschrift
und weichen etwas von diesem (nicht mehr erhaltenen)
Urtext ab.[10]
Überlieferung und Datierung
Die Erzählung ist auf zurzeit 36 bekannten Handschriften überliefert (8 Papyri und 28 Ostraka).[4] Alle stammen aus dem Mittleren oder Neuen Reich und wurden in
hieratischer Schrift, der Kursivschrift der Hieroglyphen
und mittelägyptischer Sprache verfasst. Meist wird sie anhand Transkriptionen in die Hieroglyphen übersetzt. Als
Standard-Edition gilt seit 1990 jene von Roland Koch.[5]
1.1
Vermutlich ebenfalls in die späte 12. Dynastie datieren zwei Papyrusfragmente mit nur wenigen Zeilen Text.
Diese stammen aus Al-Lahun, das am östlichen Taleingang des Fayyum-Beckens liegt und sich in der direkten Umgebung des Regierungszentrums des Mittleren
Reichs befand. Einen Großteil dieser Lahunpapyri entdeckte Flinders Petrie 1888-89, darunter vermutlich auch
Papyrus UC 32106C, dessen Fundort nicht genau vermerkt worden war, aber wohl zu einem Archiv mit li-
Entstehungszeit
Die Handlung der Sinuhe-Erzählung endet in den späten
Regierungsjahren von Sesostris I. (regierte ca. 1956 bis
1910 v. Chr.),[6] womit der frühestmögliche Entstehungszeitpunkt (Terminus post quem) gegeben ist. Die älteste
überlieferte Handschrift (Papyrus Berlin 3022) datiert et1
2
1 ÜBERLIEFERUNG UND DATIERUNG
dings nichts bekannt. Nach inhaltlichen Kriterien wurde
auch schon eine Herkunft aus dem Norden angenommen,
etwa aus Memphis, allerdings spricht die Ähnlichkeit zu
den Papyri aus Deir el-Medina doch für eine Herkunft aus
Theben. Paläografisch lässt er sich in die späte 18. oder
19. Dynastie datieren.
Ein weiterer Papyrus des Neuen Reiches ist der Turiner
Papyrus CGT 54015, der bis heute aber unpubliziert ist.
Die 28 bisher bekannten Ostraka stammen wohl hauptsächlich aus dem Schulbetrieb des Neuen Reiches in Theben West, in der Schreibschule der Nekropolenarbeiter
von Deir el-Medina, wenn auch einige davon bei Gräbern
gefunden wurden, darunter zwei im Grab des Sennedjem.
Sie datieren wahrscheinlich alle in die Ramessidenzeit.
Die meisten enthalten kurze Schreibübungen, meist vom
Anfang der Erzählung in denen die Schüler vor allem die
Kalligraphie und die Gliederung (Rubra und Verspunkte) eines klassischen Textes in klassischer Sprache erlernen
sollten.[11]
Einzig das Ashmolean Ostrakon (abgekürzt AOS) ist länger und bietet auf seiner Vorder- und Rückseite ca. 90
% der Erzählung. Möglicherweise diente es in einem Archiv aufbewahrt als Vorlage für die Schreibübungen der
Schüler.
Papyrus UC 32773 (auch Papyrus Harageh 1) aus Harageh,
heute im Petrie Museum
Nur das Ostrakon Senenmut 149 (abgekürzt S) stammt
von einem anderen Ort in Theben-West, nämlich vom
Grab des Senenmut (TT71) bei Deir el-Bahari und datiert somit in die Zeit der Hatschepsut und des Thutmosis
III. (frühe 18. Dynastie). Daneben gibt es keine direkten
Zeugen für eine Beschäftigung mit dem Text in der 18.
Dynastie, was aber vermutlich an der Überlieferungssituation liegt. So lassen Zitate in den Grabinschriften dieser Dynastie keinen Zweifel, dass die Erzählung auch zu
dieser Zeit intensiv gelesen wurde und auch das Ashmolean Ostrakon enthält Spuren einer Redaktion, die unter
der Herrschaft Echnatons erfolgt sein muss.[12]
terarischen und nichtliterarischen Texten gehörte. Der
Text des Sinuhe befindet sich auf dem Verso; das Recto 1.4
enthält einen unbekannten, vermutlich ebenfalls literarischen Text. Papyrus UC 32773 (auch Papyrus Harageh
1, abgekürzt H) wurde in der Nekropole von Harageh
von Reginald Engelbach gefunden und stammt womöglich aus einem Grab.[9]
Tradierung bis in die Spätzeit
Paläografisch lässt sich auch Papyrus Buenos Aires (abgekürzt BA), ein weiteres Fragment mit der Erzählung, in
die 12. Dynastie datieren, allerdings ist über dessen Herkunft und Umstände des Erwerbs nichts bekannt.[9]
1.3
Handschriften des Neuen Reiches
Der sehr fragmentarische Papyrus Moskau 4657 (abgekürzt G) enthält nur Passagen vom Anfang der Er- Die Arbeitersiedlung Deir el-Medina, wo die Sinuhe-Erzählung
zählung. Er wurde um 1900 vom russischen Ägyptolo- offenbar als Schultext verwendet wurde.
gen Wladimir Semjonowitsch Golenischtschew angeblich in Luxor gekauft, über die Fundumstände ist aller- Ludwig D. Morenz sieht die Erzählung als Paradebei-
3
spiel für die Integration verschiedener Themen und Stile
und als eine regelrechte „Buchausgabe“, die wohl bereits
im Mittleren und im Neuen Reich in Privat-Bibliotheken
aufbewahrt wurde. Somit zählte sie zum allgemeinen
Bildungsgut[13] Eberhard Otto spricht von einem „lehrhaften Stück“, eine amüsante „historische“ Erzählung, die
im Grunde immer aktuell blieb und deren Sprache als Musterbeispiel „klassischer“ Formen zu lernen immer nützlich
war.[14]
Bei den vielen Ostraka mit Zitaten literarischer Texte, die
in Deir el-Medina gefunden wurden, handelt es sich nach
herkömmlicher Ansicht um Schreibübungen von Schülern. Nach anderer Meinung sind es Texte, die von gebildeten Arbeitern angefertigt und aufbewahrt wurden.
Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass so vielfach zitierte Texte wie das Buch Kemit aus bloßem Interesse
an Literatur gelesen wurden. Außerdem wurden die literarischen Texte teilweise so stark entstellt, als seien sie
nicht immer von den Schreibern (bzw. Schülern) verstanden worden.[15]
Zitate und Anspielungen in königlichen und privaten Inschriften des zweiten und ersten Jahrtausend v. Chr. zeigen, dass die Beliebtheit weder auf den Schreiberstand
noch auf das Neue Reich beschränkt war.[7] Zwar sind
für die Zeit nach dem Neuen Reich keine weiteren Handschriften überliefert, doch die Tradierung anderer „klassischer“ Werke bis in die 27. Dynastie legt nahe, dass
auch Sinuhe weiterhin kopiert worden war. Die Siegesstele des Pianchi aus der kuschitischen 25. Dynastie enthält gewisse Anspielungen an die Sinuhe-Erzählung.[16]
Das späteste bekannte Zitat stammt vermutlich aus der
Biographie des Udja-Hor-Resnet, der während der Perserzeit (525-401 v. Chr.) lebte:[17]
„Die Barbaren (ḫ3stjw) brachten mich von
Land zu Land (m ḫ3st r ḫ3st) und geleiteten
mich nach Ägypten, wie der Herr der beiden
Länder es befohlen hatte.“
– Biographie des Udja-Hor-Resnet[18]
2
Inhalt
Am Anfang werden im Stil einer autobiographischen
Grabinschrift Sinuhes Name und Titulatur genannt, die er
an seinem Lebensende trägt: Der Graf und Fürst, der königlich unterägyptische Siegelbewahrer und einzige Freund
(des Herrschers), der Richter und Verwalter in den Ländern der Asiaten, der wirkliche Bekannte des Königs, den
er liebt, der Gefolgsmann, Sinuhe (Sohn der Sykomore).
Die eigentliche Erzählung beginnt mit dem Tod des Königs Amenemhet I. am 7. Achet III im 30. Regierungsjahr, wobei der große Kummer des Volkes beschrieben
wird, nicht aber der Grund für den plötzlichen Tod, die
Beschreibung passt aber gut zur Lehre des Amenemhet,
Beginn der Erzählung in hieroglyphischer Transkription, Publikation von Gaston Maspero 1908
der nach Amenemhet I. bei einem Attentat im Harem
starb.[19][20]
Der „Kronprinz“ Sesostris I. ist gerade auf dem Rückweg
von einem Libyenfeldzug, den er als Kommandant geleitet hat, als ihn Boten mit der Nachricht vom Tod seines
Vaters erreichen. Ohne zu zögern und ohne sein Heer zu
informieren, eilt Sesostris zur Residenz, um sich um die
Regelung der Nachfolge zu kümmern. Als man auch nach
den anderen Königskindern mit der Todesnachricht sendet, erfährt Sinuhe diese zufällig und ergreift darauf die
Flucht. Detailreich beschreibt er seine Bestürzung und
Panik, ohne ein genaues Motiv seiner überstürzten Flucht
anzugeben.[20][21]
Die Flucht führt ihn durch verschiedene Orte und
Länder.[22] Er erreicht die Grenze zum vorderasiatischen
Raum bei Wadi Tumilat, wo er sich zunächst aus Angst
von einem Wärter gesehen zu werden in einem Gebüsch
versteckt, bis er Nachts den heimlichen Grenzübertritt
wagt, indem er die sogenannten „Mauern des Herrschers“
überwindet. Wenig später schildert er eindrücklich die
Erfahrung seiner Todesnähe, als er fast verdurstet und im
letzten Moment von Beduinen gerettet wird.[20][23]
Anschließend reist Sinuhe weiter nach Byblos, bis ihn
Amunenschi, der Herrscher von Ober-Retjenu (Bergland
von Syrien-Palästina), bei sich aufnimmt. Als ihn Amunenschi über den Grund seiner Flucht befragt, antwortet
Sinuhe m jwms,[24] wie er es nennt, also in Unwahrheit
oder Halbwahrheit und sagt, dass er nicht wisse, was ihn
4
2 INHALT
Tempel der Obelisken in der Stadt Byblos, einer Station auf Sinuhes Flucht
in dieses fremde Land gebracht habe, es war wie ein Plan
eines Gottes.[25] Als sich Amunenschi nach der Situation
in Ägypten erkundigt, hebt Sinuhe zu einer Eulogie auf
König Sesostris an, in der er ihn als heldenhaften Krieger,
furchtlos vor den Fremdländern und unglaublich beliebt
in seinem Land schildert. Darauf führt ihm Amunenschi
aber die Realität seiner Situation vor Augen: Nun, Ägyp- Sesostris I., Amenemhets Nachfolger, der Sinuhe bittet, wieder
ten hat es gut, da es weiß, dass er kraftvoll ist. Siehe, du bist nach Ägypten zu kommen.
(nun aber) hier, du bist bei mir. Gut ist, was ich dir tue.[26]
Amunenschi erweist sich als großzügig und ernennt ihn
zum Fürsten und Befehlshaber der Armee und gibt ihm
seine Tochter zur Frau und ein Stück fruchtbares Land
im Grenzgebiet namens Jaa, welches Sinuhe als eine Art
„Schlaraffenland“ schildert. So gründet Sinuhe eine Familie und verbringt viele Jahre in diesem Land.[20][27]
Ein zentraler Vorfall und Wendepunkt der Geschichte ist
Sinuhes Duell mit einem lokalen Herausforderer, dem
Starken von Retjenu, ein namenloser Mann, der schon
ganz Retjenu bezwungen hat. Dieser plante, Sinuhe zu
berauben und fordert ihn zum Kampf heraus. Sinuhe besiegt den Starken von Retjenu, was ihm noch mehr Reichtum und Ansehen bringt. Ironischerweise löst dies in Sinuhe einen inneren Konflikt aus und er verspürt plötzlich
Heimweh nach Ägypten und betet zu den Göttern: Sicher Pyramide des Sesostris I., in deren Bezirk Sinuhe eine Steinpyrawirst du geben, dass ich den Ort sehe, an dem mein Herz mide errichten durfte.
weilt! Was ist größer, als dass mein Leichnam mit dem
Land vereinigt wird, in dem ich geboren bin?[20][28]
Fast schon wie durch ein Wunder werden Sinuhes Gebete
erhört und er empfängt einen Brief des Königs Sesostris,
welcher ihn bittet, wieder nach Ägypten zu kommen, da
er nichts Schlechtes verübt habe. In seinem Antwortbrief
beteuert Sinuhe zum wiederholten Male seine Unschuld
und dass er seine Flucht nicht beabsichtigt habe und er
nicht aus eigenem Antrieb geflohen sei, sondern diese in
einem traumartigen Zustand erfolgte, als ob ein Gott sie
veranlasst habe.[20][29]
den Boden und hat einen todesähnlichen Kollaps: Ich war
wie ein Mann, der gepackt wird von der Dämmerung, meine Seele war vergangen, mein Leib war ermattet, mein
Herz, es war nicht in meinem Körper. Ich wusste <nicht>
das Leben vom Tod zu unterscheiden.[30] Sinuhe wird aufgehoben und die Königin und die Königskinder werden
gerufen, die erneut um Gnade für Sinuhe bitten, worauf
der König diese gewährt und veranlasst, dass Sinuhe wieder die Stellung eines Hofbeamten innehaben wird. Der
Darauf reist Sinuhe auf dem Horusweg nach Süden und König lässt ihm auch eine Steinpyramide in seinem Pygelangt in die Hauptstadt Itj-taui. Als ihn der König zur ramidenfeld errichten, die unter anderem mit einer aus
Audienz im Palast empfängt, wirft er sich vor diesem auf Gold überzogenen Statue ausgestattet war.[20][31]
5
3
Form und Stilistik
genüber: schmachtvolle Flucht und Ausgliederung aus der Gemeinschaft, ehrenvolle Rückkehr und Wiedereingliederung in die ägyptische Gesellschaft. Der Mittelabschnitt III enthält in seiner mittleren, durch Überlänge hervorgehobenen Perikope Höhepunkt und Wende der Geschichte: den Zweikampf mit dem
„Starken von Retenu“.“
Unter Ägyptologen besteht weitgehend darin Einigkeit,
dass die Geschichte in Versen (und nicht in Prosa)
geschrieben ist, deren Charakter jedoch unterschiedlich aufgefasst wird.[32] Gerhard Fecht hat vorwiegend den Mittelteil nach seinen Regeln der Metrik
gegliedert.[33] Ein erfolgversprechenderer Weg scheint
die Einteilung der Verse nach Sinneinheiten zu sein.[32]
[38]
So sieht Miriam Lichtheim wie in der biblischen Li- – Jan Assmann
teratur im parallelismus membrorum ein grundlegendes Formprinzip.[34] Nach John Foster erstreckt sich die
Vollendung des Parallelismus mehrheitlich auf ein Verspaar, das er Thought Couplet („Gedankenpaar“) nennt. 4 Historischer Bericht
In diesem wird der Gedanke eines Satzes oder Satzteils
rische Fiktion?
im Nachfolgenden mit anderen Worten wiederholt oder
ausgebaut.[35]
oder litera-
Das folgende Textbeispiel (Beschreibung des Landes Jaa)
veranschaulicht die Einteilung der Verse in Thought Couplets, wie sie John Foster vornimmt:
Ein gutes Land ist es, Jaa ist sein Name,
es gibt nicht Seinesgleichen auf Erden.
Feigen sind in ihm und Weintrauben
(und) mehr Wein hat es als Wasser.
Reichlich ist sein Honig, zahlreich seine Moringaölbäume
(und) jegliche Früchte sind auf seinen Bäumen.
Gerste ist in <ihm> und Emmer,
es gibt (auch) kein Ende jeglichen Viehs.
Reichlich war auch das, was mir zukam,
zusammen mit dem, was hereinkam wegen
meiner Beliebtheit.[36]
Jan Assmann ist es gelungen, auf Grund der in mehreren Handschriften überlieferten Rubren ein zu den Versen übergeordnetes Einteilungsschema herauszuarbeiten.
Demnach besteht der Text aus 40 Perikopen (größere
Abschnitte von Versen) unterschiedlicher Länge, deren
Grenzen durch Rubren bestimmt sind. Weiter lässt sich
eine Gliederung in 5 Abschnitte zu je 8 Perikopen vornehmen: I. Die Flucht, II. Sinuhe und Amunenschi, III.
Die Wende, IV. Der Briefwechsel zwischen dem König
und Sinuhe und V. Heimkehr.[37] Über den Sinn dieser
Einteilung in 5 Abschnitte reflektiert Assmann:
„Die Abschnitte I, III und V bringen die
Erzählung voran, nach der universellen Dreiteilung jeder Geschichte in arché (Exposition),
peripateia (Wende, Komplikation) und lysis
(Auflösung) in drei klar voneinander abgesetzten Schritten. Die Abschnitte II und IV halten
die Erzählung auf und loten in reflektierenden,
als (mündlicher und schriftlicher) Dialog gestalteten Perikopen den Sinnhorizont des Geschehens aus. I und V stehen sich kontrastiv ge-
Felsgräber in Beni Hasan aus dem Mittleren Reich, typische Beamtengräber mit langen autobiographischen Inschriften
Außerhalb des literarischen Rahmens hat man bisher keinen Hinweis auf die Existenz Sinuhes gefunden. Obwohl
der Name „Sinuhe“ im Mittleren Reich mehrmals belegt
ist,[39] ist der Sinuhe dieser Erzählung historisch nicht
fassbar.[40] Trotzdem wurde immer wieder vermutet, dass
es sich um eine historische Persönlichkeit handelt, da die
Erzählung im Stil einer autobiographischen Grabinschrift
gestaltet ist. Diese Gattung entstand in den Beamtengräbern des Alten Reichs (um 2500 v. Chr.) und bestand einerseits aus der „Laufbahnbiographie“, in der sich die Beamtenlaufbahn ablesen lässt und der „Idealbiographie“, in
der sich der Verstorbene seiner guten Taten rühmt und die
sich an der Norm der Maat orientiert: In der Identitätspräsentation der Idealbiographie erscheint der einzelne nicht
als Individuum, sondern als vollkommener Baustein in jenem Ordnungsgefüge, das mit dem Begriff Maat gemeint
ist.[41][42] Seit dem Ende des Alten Reichs (mit dem Zusammenbruch der königlichen Zentralgewalt) rückte die
persönliche Leistung in den Vordergrund der autobiographischen Berichte. Sie werden erweitert und neben den
„weisheitlichen Diskurs der Idealbiographie“ treten vermehrt auch historische Details, so dass sie den literarischen Texten immer näher kommen.[43]
Zuletzt äußerte 1996 Kenneth A. Kitchen die Vermutung, dass die Geschichte auf der Grundlage einer echten
6
5 HISTORISCHER HINTERGRUND
gangstyp“ bzw. einem „außerliterarischen Faktum“.[47]
Allgemein ist es für Antonio Loprieno Zeichen fiktionaler
Schöpfung, wenn ein Text außerhalb seines vorgegebenen
Rahmens auftritt – so erscheint zum Beispiel mit Sinuhe ein autobiographischer Text außerhalb des Grabes.[48]
Bill Manley meint, dass die Frage nicht so wichtig sei, ob
Sinuhe nun der Dichtung oder der Wahrheit entspringt:
Sollte es Sinuhe tatsächlich gegeben haben, dann hat man
ihn literarisch so nachhaltig verklärt, dass von seinem
wirklichen Leben ohnehin nur eine Romanfigur übrig geblieben ist.[49]
5 Historischer Hintergrund
Die Handlung der Sinuhe-Erzählung findet zu Beginn der
altägyptischen 12. Dynastie statt und wurde schon oft als
historische Quelle für diese Zeit herangezogen. Dies ist
nicht immer unproblematisch, aber sie schwebt auch nicht
im historisch luftleeren Raum und deckt sich oft mit anderen Quellen wie der Lehre des Amenemhet.[50]
Scheintür aus der Mastaba des Metjen (Altes Reich, 3. Dynastie), die erstmals belegbare autobiographische Grabinschriften
enthielt.
5.1 Die frühe 12. Dynastie
Gegen Ende des Alten Reichs nahm die Macht und Unabhängigkeit des Beamtentums zu und die Herrschaftsgewalt des Königs immer mehr ab. Es fand ein schleichender Verlust der göttlichen Würde des Königs statt und
der Verlust der königlichen Zentralgewalt (um 2200 v.
Chr.) leitete schließlich die Erste Zwischenzeit ein. Diese war ein tiefer geistiger und politischer Einschnitt in
der ägyptischen Geschichte. Erst Mentuhotep II. konnte
die Zentralgewalt um 2025 v. Chr. wiederherstellen und
die thebanische 11. Dynastie wurde zur neuen Reichsdynastie. Nach dieser eher kurzlebigen Dynastie folgte auf
Mentuhotep IV. Amenemhet I. als erster König der 12.
Dynastie.[51]
Autobiographie basiert, die vom Grab eines Sinuhe im
Pyramidenbezirk des Sesostris auf Papyrus kopiert und
weiterverbreitet worden sei. Typische Elemente der Gattung der autobiographischen Grabinschrift sind die Einleitung mit Titeln, Name und „Er sagt“, auf die eine IchErzählung folgt, sowie die Einbettung anderer literarischer Formen wie Königshymnus und Königsbrief. Die
höchst spezifischen Bezüge zu echten zeitgenössischen
Herrschern in Ägypten und im Ausland stellen nach Kitchen die Erzählung neben reale Abenteurer wie Harchuf
und ungleich zu den fiktionalen Werken gibt es kein Eswar-einmal-Element, keine Anonymität der Hauptcharaktere, keine Vagheit über Orte und keine Phantasterei- Man war nun bestrebt, nach dem Vorbild des Alten
en oder magische Wunder.[44]
Reichs wieder ein Königtum zu erschaffen, das die absoAllerdings geht die Erzählung mit weiteren Gattungen lute Loyalität des Beamtentums forderte und an eine Zeit
wie Klagelied, Privatbrief und Kulthymnus und in Um- anzuknüpfen, als das Königtum noch uneingeschränktes
fang, Stil und Intention erheblich über die Form der Au- Gottkönigtum war. So wurden die Pyramiden als Grabtobiographie hinaus,[45] so ist sie etwa doppelt so lang form wieder aufgenommen und die Residenz nach Itjwie die autobiographische Inschrift des Chnumhotep II. taui in der Nähe von Memphis, der Residenz des Alten
in Beni Hasan, der längsten aus dem Mittleren Reich.[44] Reichs, verlegt.
Nach Jan Assmanns Auffassung gibt sich die Erzählung
als Kopie einer autobiographischen Grabinschrift, um
sich durch diese Einkleidung die in dieser Gattung liegenden literarischen Möglichkeiten zunutze zu machen.
Demnach ist das Grab in vieler Hinsicht die „Vorschule“ der Literatur.[46] Der Schreiber des literarischen Textes als eines „literarischen Faktums“ orientiert sich am Modell der autobiographischen Grabinschrift als einem „Aus-
Als großes Problem dieser neuen Dynastie stellte sich die
Frage der Legitimation als König, da Amenemhet I. nicht
königlicher Abstammung war. Er begann seine Karriere am Hof Mentuhoteps IV. und stieg unter diesem zum
Wesir auf. Möglicherweise hatte Mentuhotep IV. keine
Nachfolger hinterlassen, so dass Amenemhet I. als ranghöchster Mann im Land den Thron bestieg – sicher nicht
ohne Widerstände.[52]
5.2
5.2
Koregentschaft von Amenemhet I. mit Sesostris I.
7
Koregentschaft von Amenemhet I. mit als Alleinherrscher vorzustellen. Er regiert als Verkörperung des Horus auf Erden und verschmilzt nach seinem
Sesostris I.
Tod mit Osiris, dem Herrscher der Unterwelt. Mit diesem Konzept ist es kaum vereinbar, dass plötzlich zwei
Horusfalken regieren.[53] Andererseits hatte eine Koregentschaft aus pragmatischen Erwägungen sicher viele
Vorteile:
König Amenemhet I.
„Thronwechsel, und damit Machtwechsel,
dürften in Ägypten, wie auch in anderen orientalischen Monarchien, sicher sehr häufig durch
Haremsintrigen, Morde und Umstürze inszeniert worden sein, fraglos sehr viel öfter als
die wenigen Male, wo unsere Quellen derartiges aussagen oder andeuten. [...] Gewaltsames Vorgehen dürfte im Zusammenhang mit
Thronwechsel eher die Regel als die Ausnahme gewesen sein. Gegen diese Gefahren bot
die vorzeitige Krönung des designierten Nachfolgers, noch zu Lebzeiten des alten Königs, eine gewisse Sicherheit: Wollte man beim Tod
des alten Herrschers einen anderen als den legitimen Erben zum König machen, hätte man
dann einen schon gekrönten Monarchen beseitigen müssen.“
– Karl Jansen-Winkeln[54]
Als Beleg für oder gegen eine solche Koregenz wurden
auch einige Textstellen der Sinuhe-Erzählung ins Feld geführt. So wird zu Beginn, beim Bericht über den Libyenfeldzug (R 12-13), der Name Sesostris’ I. in Kartusche
geschrieben, die üblicherweise den Namen eines Königs
umgibt. Darin sieht Jansen-Winkeln einen Beweis, dass
Sesostris zu diesem Zeitpunkt bereits Herrscher war.[55]
Nach Auffassung Claude Obsomers ist dies allerdings eine anachronistische Bezeichnung, da die Erzählung zu einem Zeitpunkt verfasst wurde, als Sesostris König war.
Etwas später (R 18) wird Sesostris wiederum nur als
„Königssohn“ (s3 njswt) bezeichnet, was nach Obsomer
beweist, dass er noch nicht König war.[56] Für JansenWinkeln ist aber an dieser Stelle nur die Funktion als
Sohn relevant, da über den Tod des Vaters berichtet
wird.[55]
Sesostris I. wurde von Amenemhet I. möglicherweise als Koregent
(Mitregierender) eingesetzt.
Nach Meinung einiger Ägyptologen setzte Amenemhet
I. in seinem 20. Regierungsjahr seinen Sohn Sesostris
I. als Mitregenten ein und sie regierten für zehn Jahre
zusammen auf dem ägyptischen Thron. Die Frage nach
Koregenzen im Alten Ägypten allgemein und insbesondere jener von Amenemhet I. mit Sesostris I. gehört zu
den umstrittensten Fragen in der Ägyptologie. Gemäß der
Theologie und „Königsideologie“ der alten Ägypter ist
der König ein singuläres, göttliches Wesen, und daher nur
Eine weitere Stelle aus der Eulogie auf Sesostris I. zieht
Günter Burkard als Argument gegen eine Koregenz heran:
„Er ist es, der die Fremdländer unterwarf,
während sein Vater in seinem Palast war. Er
meldet ihm die Vollstreckung seiner Befehle.“
– Sinuhe R73-75[57]
So ist es nach seiner Meinung kaum möglich, dass ein
Koregent Befehle ausführt und Sesostris ist hier nur in
seiner Rolle als Sohn und Feldherr beschrieben.[57]
8
5.3
5 HISTORISCHER HINTERGRUND
Das Attentat auf Amenemhet I.
„Hatten denn jemals Frauen Truppen aufgestellt?
Zieht man denn Rebellen im Palast auf?“
– Lehre des Amenemhet IX[59]
Allerdings wird in der Lehre des Amenemhets nicht über
den Ausgang des Attentats berichtet. Dies führte unter Ägyptologen zu verschiedenen Auffassungen darüber,
gerade auch im Zusammenhang mit der Diskussion zu
den Koregenzen.
Papyrus Sallier II mit der Lehre des Amenemhet, in welcher über
ein Attentat auf Amenemhet I. berichtet wird.
Der Bericht über den Tod Amenemhets I. zu Beginn der
Sinuhe-Erzählung erinnert an die Lehre des Amenemhet.
In dieser berichtet Amenemhet im Stil eines posthum verfassten „Testaments“, wie er einem Attentat zum Opfer
fiel:
„Es war nach dem Abendbrot, die Nacht
war gekommen.
Ich gönnte mir eine Stunde der Erquickung,
indem ich auf meinem Bett lag, denn ich war
müde,
und mein Herz begann, sich meinem Schlaf
hinzugeben.
Da wurden die Waffen für meinen Schutz gegen mich gewendet,
während ich mich wie eine Schlange in der
Wüste verhielt.
Ich erwachte zum Kampf, indem ich sofort bei
mir war,
und fand, dass es ein Handgemenge der Wache
war.
Ich habe mich zwar beeilt, die Waffen in meiner Hand,
und so habe ich die Feiglinge in (ihren)
Schlupfwinkel zurückgetrieben.
Es gibt aber keinen, der allein kämpfen kann,
und eine erfolgreiche Tat gelingt nicht ohne
Helfer.“
– Lehre des Amenemhet VI–VII[58]
Weiter wird berichtet, dass sich das Attentat ereignete,
als Amenemhet ohne Sesostris war, was an den in Sinuhe erwähnten Libyenfeldzug denken lässt. Auch passt gut
zur Tatsache, dass Sinuhe, ein Harems-Beamter, flieht,
da Amenemhet offenbar einer Haremsverschwörung zum
Opfer fiel:
Nach einer Auffassung starb Amenemhet nicht durch ein
Attentat in seinem 30. Regierungsjahr, sondern entging
einem solchen etwa 10 Jahre vor seinem (natürlichen)
Tod und richtete als Konsequenz darauf das Amt des
Mitregenten für seinen Sohn Sesostris ein. Demnach gab
Amenemhet die Lehre in Auftrag und sie schildert eine
„was-wäre-wenn“-Situation, um die Position eines Mitregenten zu rechtfertigen.[53] Gemäß Jansen-Winkeln widerspricht dem Sinuhes Flucht nicht. Er flieht aufgrund
eines Irrtums oder Hörfehlers mit Unruhen, im weiteren
Verlauf der Geschichte beteuert er mehrfach, dass eben
nichts vorgefallen war und nur „sein Herz“ ihn irregeleitet
hatte.[55]
Nach anderer Auffassung schildern die Geschichte von
Sinuhe und die Lehre des Amenemhet beide die historischen Umstände von Amenemhets Tod. Die Lehre wurde
nach dem Tod Amenemhets von Sesostris in Auftrag gegeben, um seine Nachfolge zu legitimieren.[60]
5.4 Palästina im 2. Jahrtausend v. Chr.
Die Sinuhe-Erzählung ist neben den Ächtungstexten eine wichtige ägyptische Quelle für die politische Situation Palästinas im frühen 2. Jahrtausend v. Chr. Nach
dem Zusammenbruch der urbanen Zentren in der Endphase der Frühbronzezeit in dieser Region – vermutlich
vor allem wegen Versorgungsproblemen – haben sich zu
dieser Zeit schon wieder Stadtstaaten oder feste Siedlungen herausgebildet, daneben existierte aber auch weiterhin die nomadische Lebensweise, die Lebensform des
pastoral nomadism (Wanderbeweidung). Als Modell mag
man sich Stämme neben Städten vorstellen, d.h. ein Nebeneinander nomadischer und urbaner Lebens- und Herrschaftsformen.[10] So befanden sich zumindest ein Teil
der Amurriter im Vorgang der Sesshaftwerdung und Urbanisierung.
Auch Sinuhe lebte zwischen streifenden Nomaden und
Herrschern festumrissener Gebiete. Zum Beispiel war
Byblos ein Stadtstaat von einiger Bedeutung, in den Ächtungstexten wird aber auch vom Stamm von Byblos gesprochen. Sinuhe wohnte in einem Zelt und auch in der
Beschreibung vom Starken von Retjenu schimmert beduinisches Kolorit durch. Abgesehen von Byblos erwähnt
der Autor der Sinuhe-Erzählung keine Städte, obwohl die
Stadtkultur zur Zeit der Komposition der Erzählung ge-
6.2
Werkimmanente Interpretation
9
rade neu zu erblühen begann. Nach Ludwig Morenz lag
dies darin begründet, dass dadurch die Kontrastierung
zwischen Ägypten und Palästina noch stärker herausgearbeitet wurde, bei der das Ausland als Unkultur dargestellt wird. Dafür griff man auf historisches und lokales
Kolorit Palästinas zurück.[61]
man kann aber nicht sagen, ob es sich genau genommen
um ein Werk politischer Propaganda handelt. Der Autor
drückt seine Überzeugungen und Empfindungen ohne besondere Übertreibungen aus, authentisch und ohne beabsichtigte Kunstgriffe, die darauf abzielen, den Leser zu
beeinflussen. So sind es nach Posener vielmehr die AufErstmals taucht in der Sinuhe-Erzählung die Bezeichnung richtigkeit und Warmherzigkeit des Schreibers, die die
Ḥq3-ḫ3swt („Herrscher der Fremdländer“) auf (Sinuhe Erzählung zu einem Werk machen, das geeignet[69]ist, bei
der Leserschaft das Königtum zu thematisieren.
B98),[62] die allgemein Hyksos genannt werden. Zur Zeit
des Mittleren Reichs stand dieser Ausdruck für eine bestimmte Gruppe in der Bevölkerung der palästinischen 6.2 Werkimmanente Interpretation
Region.[63] Später waren damit Könige asiatischer Herkunft gemeint, die in Ägypten von etwa 1650 bis 1542 Nachdem Georges Posener in bahnbrechender Analyv. Chr. eine Fremdherrschaft ausübten.[64] Nach Ludwig se die politische Tendenz und damit den außerliterariMorenz handelt es sich bei den „Herrschern der Fremd- schen Zweck des Textes erforschte, bemerkte John Bailändern“ in der Sinuhe-Erzählung um etablierte Herr- nes 1982, dass trotz des Umfangs an Geschriebenem über
scher, die sich in jener Zeit der Sesshaftwerdung im pa- Ägyptische Literatur an ihr mögliche Ansätze, die in anlästinensischen Raum von den umherziehenden Noma- deren Gebieten der Literatur weit verbreitet sind, bisher
den unterscheiden.[65]
wenig gebraucht wurden.[70]
Er unterzog die Sinuhe-Erzählung partienweise
und aus wechselnder Perspektive einer vertieften
6 Interpretationen
werkimmanenten Interpretation.[71] Damit betrachtete
er den Text als eigenständiges Literaturwerk, mehr
oder weniger losgelöst von zeitlichen, geographischen
6.1 Politische Literatur
und politischen Bezügen, betonte aber auch, dass diese
Georges Posener arbeitete 1956 in subtiler Analyse eine Betrachtungsweise nicht ausschließend ist, sondern
[70]
Gruppe von Werken der älteren, „klassischen“ Literatur neben vielen anderen steht.
als politische Literatur heraus, „als Literatur zum Zweck Zusammenfassend kam Baines zu folgendem Urteil:
der Legitimierung der jungen, legitimationsbedürftigen 12.
Dynastie“.[66]
Scrutiny of the narrative structure and the
So waren die Könige zu Beginn der 12. Dynastie mit
presentation of character in Sinuhe does idender Schwierigkeit konfrontiert, das Prestige des Amtes zu
tify considerable complexity, analogous with
restaurieren und ein Königtum zu etablieren, das wie im
the richness of the text in style and vocabulary;
Alten Reich durch die absolute Loyalität der Untertanen
it also brings out the relationship of the text
bestimmt wurde. Deshalb wurden die Texte dieser Dywith Egyptian values. Techniques of analysis
nastie gelegentlich als „Propagandaliteratur“ bezeichnet,
that are applied to western literature seem to
als Medium für Propagandazwecke, die unter anderem
yield results with Sinuhe, but reveal alien preimmer wieder die goldenste aller Tugenden betonen: Die
occupations and emphases, as is only to be exLoyalität dem König gegenüber.[53]
pected. Such analyses do not seek to discover a
single, correct understanding or author’s intenPosener gebrauchte den Begriff „Propaganda“ nur äußerst
tion in a text, but to deepen our comprehension
vorsichtig, im Bewusstsein, wie vorbelastet und missof its meaning.
verständlich er ist. William Kelly Simpson verwendet die Bezeichnung „maintenance propaganda“ (i.e.
Aufrechterhaltungs-Propaganda), die dazu dient, den
status quo der politischen und religiösen Situation zu erhalten, und nicht ihn zu verändern.[67] So ist wohl die
Mehrzahl dieser Texte mit der Absicht verfasst worden,
„auf der zeitlosen Folie von jzf.t vs. m3ˁ.t “Chaos vs. Ordnung” die Gegenwart als beste aller Welten [zu] erweisen“.[68]
In diesem Rahmen stellt Georg Posener auch für die
Sinuhe-Erzählung einen starken Bezug zum Königshof
von Sesostris I. fest, hält sich aber im Urteil zurück, ob
es sich um ein politisches Propagandawerk handelt: Zwar
wird in der Erzählung der Person des Sesostris I. viel Platz
eingeräumt, und sie entspringt dem Umkreis des Hofs,
„Die genaue Untersuchung der narrativen
Struktur und der Darstellung der Figuren im
Sinuhe identifizieren eine beträchtliche Komplexität, analog mit dem Reichtum des Texts
in Stil und Vokabular; sie bringt auch die Beziehung des Texts mit ägyptischen Werten zum
Vorschein. Analysetechniken, die in der westlichen Literatur Anwendung finden, scheinen
bei Sinuhe Ergebnisse zu liefern, aber offenbaren fremde Anliegen und Schwerpunkte, wie es
nur zu erwarten ist. Eine solche Analyse strebt
nicht danach, ein einziges, richtiges Verständnis oder Intention des Autors zu ermitteln, son-
10
7
dern unser Verständnis seiner Bedeutung zu
vertiefen.“
– John Baines: Interpreting Sinuhe[72]
6.3
Auseinandersetzungsliteratur
Nach älterer Auffassung handelt es sich bei der Auseinandersetzungsliteratur um Texte, die nach dem Zusammenbruch des Alten Reichs die Krisenzeit der ersten
Zwischenzeit zu bewältigen versuchen. So beschreiben
zum Beispiel die Mahnworte des Ipuwer in vielen Wendungen die katastrophale Situation, in der sich das Land
befindet.[73] In der jüngeren Forschung zeichnet sich eine Tendenz zur Spätdatierung der Auseinandersetzungsliteratur ab, frühestens in die späte 11. Dynastie, wahrscheinlicher aber in die 12. Dynastie. Damit beschreiben
die Texte keine historische Situation.[74] Dorothea Sitzler kommt zum Ergebnis, dass es an keiner Stelle authentische Textzeugnisse einer persönlichen Extremsituation
sind, sondern Teil einer für Weisheitslehrer entwickelten
Literatur zur Reflexion der Rolle der Weisheit und des Weisen in der Welt.[75]
EINZELFRAGEN
stets in Gefahr, seine Wurzeln zu verlieren.[80] Die Erzählungen des Mittleren Reichs kontrastieren deutlich zwischen „Ägypten“ und dem „Ausland“. Am augenfälligsten ist die Unterscheidung zwischen dem Zentrum, das
oft mit der königlichen Residenz identifiziert wird, und
der Peripherie, der Ort, in der der Protagonist einen psychologischen und intellektuellen Übergang erfährt.[81]
Besonders Antonio Loprieno hat die bedeutende Rolle
der Größe des Auslands in der Erzählung hervorgehoben, die dazu dient eine Fremdheitserfahrung zu machen
und eine Selbstbestimmung vorzunehmen. Topische Aussagen über Ausländergestalten bilden einen thematischen
Kontext, ein Bezugsschema, anhand dessen das literarische Verfahren der Mimesis eine kulturelle Auseinandersetzung mit dem Anderen vornimmt.[82]
Demnach steht Sinuhe am Beginn einer Reihe solcher
realistischer Reiseerzählungen, wie es zum Beispiel auch
die Geschichte des Schiffbrüchigen, der Reisebericht des
Wenamun und die Odysee des Wermai sind. Er geht freiwillig ins Exil, um dort im Verlauf mehrerer Jahre im
Spiegel des Anderen seiner selbst, im Spiegel der Ausländerfigur Amunenschi, einen Bewusst- und Menschenwerdungsprozess zu durchlaufen und seiner eigenen ägyptischen Identität auf die Spur zu kommen. Am Ende dieser
Auslandserfahrung steht die Erkenntnis, dass seine Exis[83]
Die Sinuhe-Erzählung steht an gewissen Stellen im Dis- tenz nur in der Rolle des „Ägypters“ liegen kann.
kurs der Auseinandersetzungsliteratur. Auch sie thema- Gerald Moers geht in der Interpretation noch weiter und
tisiert die Frage nach dem Verhältnis von göttlicher deutet Sinuhes Reise als eine Grenzüberschreitung. SinSchicksalsmacht (Determinismus) und Willensfreiheit uhe muss die Grenzen ägyptischer Normen überschreides Individuums.[76] So rechtfertigt Sinuhe an verschie- ten und sich von den Anforderungen eines im ägyptischen
denen Stellen sein Tun mit göttlicher Fügung und Ein- Sinne gerechten Lebenswandels nach dem Maat-Konzept
gebung und ein Gott habe ihn zur Flucht getrieben, was lösen: Sowohl das Maat-Modell als auch das daran geer auch als Argument vorbringt, um wieder am Hofe von koppelte Identitätskonzept stehen plötzlich im „Horizont unSesostris I. aufgenommen zu werden. Für Winfried Bar- vertrauter Zuordnung“ und werden auf diese Weise durch
ta ist die Frage nach Freiheit und Bestimmtheit des Men- den Helden individuell hinterfragbar und die andere Welt
schen in einen Kompromiss eingemündet: Es gibt bei Sin- (das Ausland) wird zum Spiegel der eigenen Welt (Ägypuhe weder die absolute Determiniertheit des Menschen ten). Diese beiden Welten sind in der Erzählung so deutdurch Gott, noch die absolute Willensfreiheit.[77]
lich voneinander unterschieden, dass der Übergang von
Den Topos des „Vorwurfs gegen Gott“, wie man ihn
in der Auseinandersetzungsliteratur findet, erfolgt nach
Wilfried Barta in der Sinuhe-Erzählung nur unausgesprochen und versteckt, indem letztlich Gott für Sinuhes Flucht und jahrelangen Aufenthalt im Ausland verantwortlich gemacht wird.[78] Für Elke Blumenthal erhebt der Text keinen „Vorwurf gegen Gott“, sondern führt
pragmatisch vor, wie sich der einzelne (Beamte) in dem
ihm zugeteilten Geschick bewähren und es in unmittelbarer Hinwendung zur Gottheit beeinflussen kann.[79]
der einen in die andere nur als todesähnlicher Traumzustand erfahrbar ist und auch die Selbsterfahrung in einem
traum-artigen Zustand erfolgt.[83]
Diese neuere Interpretation betont gegenüber der politischen Intention den fiktionalen Status und die kulturelle
Funktion. Die Erschaffung möglicher oder gar alternativer Welten trägt zur Identitätssicherheit der Leserschaft
bei.[84]
7 Einzelfragen
6.4
Auslandserfahrung
7.1 Gründe für Sinuhes Flucht
Die sesshaften Ägypter wanderten nur höchst unfreiwillig. Als Ideal galt das Bild des Schreibers in der sicheren Amtsstube. So zeigt auch die Geschichte von Sinuhe,
wie der Wanderer in ägyptischer Sicht immer eine Existenz am Rande führt, außerhalb der geordneten Welt und
Die Beschreibung der Flucht durchbricht das klassische
Muster der Autobiographie und ist die semantische Ursache für die formale Komplexität des Werks. Dieses
plötzliche Ereignis erschreckt den modernen Leser und
7.1
Gründe für Sinuhes Flucht
11
Residenz erwartete, eine besorgniserregende Situation,
die zu seinem Tod hätte führen können und er demnach
aus Feigheit flüchtet.[87]
Ob Sinuhe an einer Verschwörung beteiligt war oder
nicht, hängt auch entscheidend von der Übersetzung und
Interpretation des Wortes w3(.w) in Zeile R 25 ab, in der
Boten den Königskindern die Nachricht von Amenemhets Tod überbringen und Sinuhe diese zufällig mitbekommt:
„Ich war in der Nähe einer Verschwörung.
oder: Ich war in der Nähe von ferne.“
– Die Geschichte von Sinuhe, R 25[88]
Entweder wird in der Stelle ausgedrückt, dass Sinuhe die
Todesnachricht im Verborgenen mitbekommt, oder aber,
dass er sich in der Nähe des Verrats befindet.
Scott Morschauser sieht allerdings die Flucht nicht in
Furcht begründet, sondern denkt, dass Sinuhe in voller
Absicht flieht, da er mit dem Tod Amenemhets gleichDie Region Retjenu (Gebiet des heutigen Syriens und Palästinas), zeitig seinen Beschützer, sein Zuhause und seine Zukunft
verliert. Durch den Verlust der Bindung zu seinem Herrn
in die Sinuhe flieht.
entfällt auch seine gesicherte Stellung als Begleiter des
Königs im Jenseits.[89]
das „Rätsel“ der Flucht, das nach Parkinson Sinuhe zum Die Frage nach dem Grund für Sinuhes Flucht scheinen
Hamlet der ägyptischen Literatur macht, ist Gegenstand sich schon die alten Ägypter im Neuen Reich (besonders
vieler ägyptologischer Untersuchungen.[85]
in der Ramessidenzeit) gestellt zu haben. Der Text dieser
Die Gründe für Sinuhes Flucht werden nicht genannt und Zeit weicht an einigen Stellen von jenem des Mittleren
bleiben im Dunkeln. Zwar sucht Sinuhe in verschiedenen Reichs ab und zeigt Spuren verschiedener RedaktionsstuNeuen Reich anders,
Passagen nach einer rationalen Erklärung für diese, doch fen, so dass man die Erzählung im [90]
oder
besser
gesagt
neu
lesen
konnte.
kommt er immer wieder zum Schluss, dass er sie nicht
kennt. Die Flucht erfolgte nicht aus eigenem Antrieb, sondern in einem traum-artigen Zustand, wie ein Plan Gottes.
Allerdings gibt er auch zu, dass er Amunenschi über seine
Motive in Unwahrheit bzw. Halbwahrheit berichtete, was
darauf hindeutet, dass er die Gründe bewusst verschweigt
oder nicht mit vollkommener Offenheit schildert. Zudem
beteuert er zwar, dass seine Flucht nicht aus Furcht geschah, sein Verhalten drückt aber das Gegenteil aus: Auf
seiner Flucht mied er bewohnte Plätze und sogar das Auftauchen vereinzelter Menschen auf dem Weg flößte ihm
Angst ein.
Nach Frank Feder zeugen einige Stellen unmissverständlich davon, dass Sinuhe im Neuen Reich als Königssohn
des Amenemhet I. interpretiert wurde. So spricht Sinuhe
an mehreren Stellen von diesem als „mein Vater“. Die altägyptischen Schreiber nahmen vielleicht einen Erbstreit
als Ursache der Flucht an. Sinuhe könnte ein Sohn Amenemhets I. mit einer Haremsdame gewesen sein und hatte
allen Grund, vor seinem Halbbruder Sesostris I. zu fliehen, da ihn dieser als Konkurrent für den Thron sah oder
ihn mit dem Attentat auf Amenemhet in Zusammenhang
hätte bringen können.[91]
Das erschütternde Ereignis, das zu seiner Flucht führte,
war vermutlich ein Attentat auf den König Amenemhet I.
Vielleicht stand Sinuhe in Verbindung mit dem Kreis am
Hof, der für die Geschehnisse verantwortlich war, und
fürchtete zu Recht um seine Person. Seine Lage ist zweifelsohne durch den Umstand charakterisiert und bedingt,
dass er eine der Hauptpersonen des Harems der Prinzessin
war, eine Haremsverschwörung aber mit Recht vermutet
werden kann.[86]
Bereits Georges Posener vermutete, dass der Rivale des
Sesostris auf den Thron ein Sohn einer Haremsdame gewesen sein könnte, ein Abkömmling der 11. Dynastie aus
Theben, ohne dabei aber an Sinuhe zu denken.[92] Tobin
führte diese Idee weiter und nimmt an, dass Sinuhe einer noblen Familie unter einem Mentuhotep entstammen
könnte.[93]
Es wird allerdings auch darauf hingewiesen, dass die Erzählung als literarische Schöpfung einen Helden erschafA. Spalinger glaubt nicht, dass Sinuhe in eine Verschwö- fen kann, der durch Zweifel und Angst, aber ohne Schuld,
rung verwickelt war. Seiner Meinung nach ist die ein- in diese Bewährungssituation gekommen ist.[94] So sind
fachste Lösung, dass Sinuhe gewaltsame Unruhen in der für John Baines Sinuhes Fluchtgründe hinsichtlich der
12
7
EINZELFRAGEN
Haupthandlung irrelevant. Es geht letztlich nur darum,
dass Sinuhe ins Ausland geht.[95] Für Vincent Arieh Tobin kreiert die Tatsache, dass Sinuhe das Geheimnis seiner Flucht bis zum Ende für sich behält, eine rätselhafte
Atmosphäre um dieses Ereignis. So liegt das Hauptthema der Erzählung in dieser unbeantworteten Frage und
die literarische Leistung des Autors besteht darin, dass
er ein Mysterium erschafft, das nicht gelöst werden kann.
Er schlägt demnach als Titel der Erzählung The Secret of
Sinuhe vor.[96]
Für Garald Moers wiederum hängt Sinuhes Flucht mit
dem Bruch der kulturellen Werte des pharaonischen
Ägypten zusammen. Es geht darum, dass Sinuhe im Ausland eine Selbsterfahrung macht und sich seiner Identität
als Ägypter bewusst wird. Somit liegt die Flucht in der damit verbundenen Ablehnung ägyptischer Lebensentwürfe
begründet. So gesehen werden sich Flucht und Schuld zur
gegenseitigen Bedingung und es ist die Existenz seines eigenen Textes, die Sinuhe schuldig werden lässt. Flucht und
Schuld werden also zur gegenseitigen Bedingung und von
nichts getrieben außer von innerer Suche.[97]
7.2
Amunenschi
Erzählung von David und Goliath (Darstellung von Osmar
Schindler 1888) – Ähnlichkeiten mit der Geschichte des Sinuhe
Darstellung von „Asiaten“ aus dem Grab des Chnumhotep II.
Der eigentliche Ablauf des Kampfs wurde ziemlich unterschiedlich aufgefasst, dürfte sich aber folgendermaßen
abgespielt haben: Am Kampftag erwartet Sinuhe bereits
den „Starken“, um ihm seine Furchtlosigkeit zu demonstrieren. Am Vortag hat er für den Kampf nur Bogen und
Dolch vorbereitet, Waffen, in deren Umgang er als Ägypter sicherlich gut geschult wurde. Der „Starke“ muss das
ganze Waffenarsenal, das er mitgeschleppt hat, fallen lassen und feuert als Erster seine Pfeile auf Sinuhe, die dieser jedoch ins Leere fliegen lässt. Wütend stürzt er darauf
über den Kampfplatz auf Sinuhe zu und wird von diesem
von einem einzigen Pfeilschuss gestoppt. Als Kulmination
des Schimpfes und Kulmination ägyptischer Überlegenheit
– der Triumph des Geistes über die rohe Kraft des Barbaren – erschlägt Sinuhe den „Starken“ mit dessen eigener
Streitaxt.[99]
Mit der Figur des Amunenschi, Fürst von Oberretjenu,
wird erstmals in der ägyptischen Literatur ein Ausländer
als „Person“ mit einer ihm eigenen Identität dargestellt, indem die Präsentation mit der Erwähnung seines Namens
und seiner Funktion erfolgt. Somit wird er primär als ein
Herrscher ausgewiesen und ersetzt damit die übliche ethische Verallgemeinerung des Fremden als pauschal negativ Es bestehen bemerkenswerte Parallelen zur Geschichte
konnotierte Größe. Indem er ägyptisch spricht, wird er so- von David und Goliath, die sowohl von ägyptologischer
Seite als auch alttestamentlicher Wissenschaft herausgar in die ägyptische Sinnwelt aufgenommen.[98]
gearbeitet wurden. Beiden Erzählungen weisen einen
ähnlichen Handlungsablauf auf: Herausforderung durch
7.3 Der Kampf gegen den Starken von den feindlichen Kämpfer, Beratung des Helden vor dem
Kampf mit dem ihm übergeordneten Fürsten, VorbereiRetjenu
tung zum Kampf, Zusammentreffen der Kämpfer, ZweiBei Sinuhes Kampf gegen den Starken von Retjenu han- kampf und Folgen des Sieges. Weiter ist der Schaudelt es sich um eine der ältesten Schilderungen dieser platz beider Kämpfe das syrisch-palästinische Gebiet
Zweikampfsituation, wie man sie auch in ähnlicher Wei- und beide Gegner werden als bisher unbesiegbar stark
se in der biblischen Erzählung von David und Goliath (1 beschrieben.[100] Der Starke von Retjenu und Goliath
Sam 17 ) findet.
werden mit ihren eigenen Waffen besiegt. David besiegt
13
den Philister im Namen Gottes und auch Sinuhe besiegt unter Beistand eines ägyptischen Gottes (Month)
einen traditionellen Gegner Ägyptens: Den asiatischen
Nomaden.[101] Charakteristisch für beide Erzählungen
scheint auch die Herausforderung zum Kampf durch Reden und das prahlerische Auftreten vor der Schlacht zu
sein. Gerade so benehmen sich auch die Helden der Ilias
vor ihren Zweikämpfen. Paris im dritten Gesang, Hektor
im siebten rufen die besten Helden der Feinde zum Kampf
heraus.[102]
Allerdings gibt es auch signifikante Unterschiede zwischen den beiden Erzählungen. Der Wichtigste ist die
Entstehungszeit, denn Sinuhes Darstellung ist gut 1000
Jahre älter als die biblische Überlieferung. Weiter gibt
es in der ägyptischen Literatur keine parallele Schilderung eines Zweikampfs und es handelt sich nach Miroslav
Barta sehr wahrscheinlich um eine Tradition des syrischpalästinischen Raums.[103] Auch Ludwig Morenz vermutet, dass diese Episode semitischem Kolorit entspringt.
Bei der Bezeichnung nḫt (in etwa „Starker“) handelt es
sich nach seiner Meinung wahrscheinlich um eine Lehnübersetzung beziehungsweise Umschreibung eines (west)semitischen Titels und bei der Bezeichnung des Starken
von Retjenu als pr.y („Herausgehender“, womit Einzelkämpfer gemeint ist) um eine Art Lehnübersetzung eines (west-)semitischen terminus technicus in das Ägyptische.[104] M. Görg hat den Namen Goliath, bei dem es
sich offenbar im Alten Testament um ein Fremdwort handelt, aus dem ägyptischen Wort qnj („stark sein“) hergeleitet. Stimmt diese Theorie, bestünde wegen der semantischen Nähe von nḫt und qnj eine besonders enge Verbindung zwischen dem „Starken von Retjenu“ und Goliath.[105]
Miroslav Barta hält es aber auch für möglich, dass die
Geschichte mit dem Starken von Retjenu in Ägypten
komponiert wurde und damit einer ägyptischen Tradition folgt, als Erbe der ersten Zwischenzeit. Die Erzählung könnte dann im Zuge der Vertreibung der Hyksos
aus Ägypten am Ende des 16. Jh. v. Chr. in den syrischpalästinischen Raum übergegangen sein.[106] Auch Andreas Kunz erklärt die Gemeinsamkeiten der beiden
Erzählungen damit, dass die Rezeptionsgeschichte der
Sinuhe-Erzählung auch in Israel/Palästina ihre Spuren
hinterlassen hat.[107]
Friedrich Overbeck: Verkauf Josephs an die ägyptischen Händler, Freskenzyklus der Casa Bartholdy, Berlin, Alte Nationalgalerie (1816-17)
Wesir, Sinuhe als Vertrauter eines lokalen Herrschers.
Gemeinsam ist auch der versöhnliche Schluss, so kehrt
Sinuhe ins Land seiner Sehnsucht zurück und Joseph versöhnt sich mit seinen Brüdern und holt den Vater nach
Ägypten. Auch das Motiv einer Bestattung in der Heimat
ist gemeinsam, allerdings wird in der Josephsgeschichte
nur Jakob in einem Trauerzug ins Familiengrab nach Palästina geleitet, aber auch Joseph ordnete an, dass für ihn
eine gleiche Bestattung vollzogen werde.[108]
Für noch bedeutungsvoller als diese Übereinstimmungen
in Einzelheiten hält Konrad von Rabenau den theologischen Ansatz der Erzählungen: Denn nicht nur Josephs
wechselvolle Schicksale und Handlungen werden von Gott
gelenkt, auch Sinuhe führt seine Flucht, den Sieg im Zweikampf und die Begnadigung durch den Pharao auf einen göttlichen Plan zurück. Die Gemeinsamkeiten dieser
kulturell unterschiedlichen Erzählungen sind erstaunlich,
und es stellt sich die Frage, ob die Josephgeschichte unter dem Eindruck der Sinuhe-Erzählung verfasst wurde
oder ob sie unabhängig voneinander ähnliche literarische
Ausprägungen hervorgebracht haben.[109]
8 Moderne Rezeption
Zwischen 1933 und 1945 veröffentlichte Thomas Mann
7.4
Parallelen mit der biblischen Josephs- die Roman-Tetralogie Joseph und seine Brüder. Es ist das
umfangreichste Romanwerk dieses Autors. Darin nimmt
geschichte
er ausdrücklich und auch verdeckt auf verschiedene altägyptische Literaturwerke Bezug. So erwähnte er die
Sinuhe-Erzählung zwar an keiner Stelle, spielte aber an
verschiedenen Stellen auf sie an. Er übertrug zum Beispiel
die Beschreibung des paradiesischen Landes Jaa zum Teil
wörtlich auf das Gebiet von Edom, in welchem der enterbte Esau herrschte und mit dem er vor seinem Bruder
Jakob angeben zu müssen glaubte.[110]
Die biblische Josephsgeschichte, deren Schauplatz fast
ausschließlich Ägypten ist, weist einige Gemeinsamkeiten mit der Jahrhunderte älteren Sinuhe-Erzählung auf.
Beide Erzählungen thematisieren die kulturelle und religiöse Identität in der Fremde. Beide führte ein dunkles
Ereignis ins Ausland: bei Josef der Verkauf in die Sklaverei, bei Sinuhe seine panikartige Flucht. Beide erleben
in der Fremde einen erstaunlichen Aufstieg, Joseph zum Der finnische Schriftsteller Mika Waltari verwendete den
14
9 LITERATUR
Stoff für seinen historischen Roman Sinuhe der Ägypter,
den er 1945 erstmals veröffentlichte. Dem Roman liegen
umfassende historische Studien zugrunde, allerdings verlegte Waltari die Erzählung in die Zeit des 14. Jahrhunderts v. Chr., in der Sinuhe zunächst als Arzt am Hof
des Königs Echnaton wirkt und später mehrere Reisen
nach Babylon, Kreta und in andere Regionen der damaligen bekannten Welt unternimmt. Basierend auf Waltaris
Roman drehte Michael Curtiz 1954 den Film Sinuhe der
Ägypter. Der Name des Asteroiden (4512) Sinuhe, der
1939 vom finnischen Astronomen Yrjö Väisälä entdeckt
wurde, bezieht sich ebenfalls auf Mika Waltaris Roman.
Epen. Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn, Gütersloh 1995, ISBN 3-579-00082-9, S. 884–911.
• Miriam Lichtheim: Ancient Egyptian Literature. Bd
1: The Old and Middle Kingdoms. University of
California Press, Berkeley/ Los Angeles/ London
1973, ISBN 0-520-02899-6, S. 222–235.
• Richard B. Parkinson: The Tale of Sinuhe and other
Ancient Egyptian Poems 1940–1640 BC. Oxford
World’s Classics. Oxford University Press, Oxford/
New York 1997, ISBN 0-19-814963-8, S. 21–53.
Der ägyptische Schriftsteller und Nobelpreisträger Nagib
Mahfuz veröffentlichte 1941 eine Erzählung mit dem Ti- 9.3 Allgemeiner Überblick
tel Awdat Sinuhi, die 2003 in englischer Übersetzung von
• Miroslav Bárta: Sinuhe, the Bible, and the Patriarchs.
Raymond Stock als „The Return of Sinuhe“ in der SammCzech Institute of Egyptology, Prag 2003, ISBN 80lung von Kurzgeschichten mit dem Titel „Voices from
86277-31-3.
the Other World“ erschien. Diese basiert direkt auf der
altägyptischen Sinuhe-Erzählung, Mahfuz fügte ihr aber
• Hellmut Brunner: Grundzüge einer Geschichte der
verschiedene Einzelheiten hinzu, die im Original nicht
altägyptischen Literatur. 4. revid. und erw. Auflavorkommen, zum Beispiel eine Dreiecksgeschichte.[111]
ge. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt
1986, ISBN 3-534-04100-3.
9
Literatur
9.1
Editionen
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Éditions de la Fondation Égyptologique, Bruxelles
1932, S. 1–41.
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Égyptologique, Bruxelles 1990.
• Gaston Maspero: Les Mémoires de Sinouhît. (=
Bibliothèque d’Étude. Bd 1). Institut français
d’archéologie orientale, Le Caire 1908.
• Günter Burkard, Heinz J. Thissen: Einführung in die
Altägyptische Literaturgeschichte I. Altes und Mittleres Reich (= Einführungen und Quellentexte zur
Ägyptologie. Bd. 1). 2. Auflage. Lit, Berlin 2007,
ISBN 978-3-8258-6132-2, S. 114–123.
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• Georg Möller: Hieratische Lesestücke für den akademischen Gebrauch. Erstes Heft. Alt- und mittelhie- 9.4 Einzelfragen
ratische Texte. Hieratische Edition, New York 1909,
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• Jan Assmann: Die Rubren in der Überlieferung der
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9.2 Übersetzungen
Testament. Bd. 5). Harrassowitz, Wiesbaden 1983,
S. 18–41. (online)
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• John Baines: Interpreting Sinuhe. In: Journal of
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(2. veränderte Auflage 1984)
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to Kaiser u. a. (Hrsg.): Texte aus der Umwelt des
(Hrsg.): Was ist ein Text? Alttestamentliche, ägyptoloAlten Testaments. (TUAT), Bd III, 5: Mythen und
gische und altorientalische Perspektiven. (= Beihefte
15
zur Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft.
Nr. 362). de Gruyter, Berlin/ New York 2007.
• John L. Foster: Thought Couplets in the Tale of Sinuhe (= Münchner ägyptologische Untersuchungen. Bd.
3). Lang, Frankfurt am Main u.a. 1993, ISBN 3631-46005-8.
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Abhandlungen. Bd. 48). Harrassowitz, Wiesbaden
1988, ISBN 3-447-02819-X.
• Thesaurus Linguae Aegyptiae (unter anderem Transkription und deutsche Übersetzung verschiedener
Textzeugen)
• The Tale of Sinuhe. In: reshafim.org. (englische
Übersetzung)
• Die Lebensgeschichte des Sinuhe (Text in Hieroglyphen, Transkription und deutscher Übersetzung)
• Tale of Sanehat. In: ucl.ac.uk. (Hintergrundinformation, Textzeugen des Petrie Museum, Transkription
und englische Übersetzung)
• Sinuhe-Projekt In: Uni-Marburg.de (unter anderem
Transkription)
• Gerald Moers: Fingierte Welten in der ägyptischen
Literatur des 2. Jahrtausends v. Chr. Grenzüberschreitung, Reisemotiv und Fiktionalität (= Probleme
der Ägyptologie. Bd. 19). Brill, Leiden/ Boston/ Köln
2001, ISBN 90-04-12125-0.
• Gerald Moers: Sinuhe / Sinuhe-Erzählung. In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.):
Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart 2006 ff., Zugriffsdatum: 26. Mai
2012.
• Eberhard Otto: Die Geschichten des Sinuhe und des
Schiffbrüchigen als ‚lehrhafte Stücke‘. In: Zeitschrift
für Ägyptische Sprache und Altertumskunde. Nr. 93,
1966, S. 100–111.
• Sinuhe by Mark-Jan Nederhof (Transkription und
englische Übersetzung; PDF; 134 kB)
• Georges Posener: Littérature et politique dans
l'Egypte de la XIIe dynastie. (= Bibliothèque de
l'École des hautes études. Sciences historiques et philologiques. Bd. 307). Paris 1956.
9.5
• David Lorton: Reading the Story of Sinuhe. (Interpretation)
• Ostrakon of The Tale of Sinuhe. In: BritishMuseum.org. (Textzeuge)
• Berliner Papyrussammlung, Papyrus Berlin 3022
(Textzeuge)
Moderne Erzählungen
• Nagib Mahfuz: Voices from the Other World: Ancient Egyptian Tales. englische Übersetzung von Raymond Stock. B & T, 2003, ISBN 977-424-758-2.
• Elizabeth Peters: Der Fluch des Falken. Ullstein,
Berlin 2003, ISBN 3-548-25740-2.
• J. R. R. Tolkien: Die Kinder Húrins. Klett-Cotta,
Stuttgart 2007, ISBN 978-3-608-93603-2.
11 Einzelnachweise
[1] Günter Burkard, Heinz J. Thissen: Einführung in die Altägyptische Literaturgeschichte I. Altes und Mittleres Reich.
Berlin 2007, S. 115–116.
[2] Elke Blumenthal: Die Erzählung des Sinuhe. In: Otto Kaiser u. a. (Hrsg.): Texte aus der Umwelt des Alten Testaments III. Mythen und Epen. Gütersloh 1995, S. 885.
• Mika Waltari: Sinuhe der Ägypter. Historischer Roman (Originaltitel: Sinuhe egyptiläinen. Deutsch von
Charlotte Lilius) Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach
2008, ISBN 978-3-404-15811-9.
[3] Richard B. Parkinson: Teachings, Discourses and Tales
from the Middle Kingdom. In: Stephen Quirke (Hrsg.):
Middle Kingdom Studies. New Malden 1991, S. 91–122,
hier S. 114.
• Kathrin Brückmann: Sinuhe, Sohn der Sykomore: ein
Roman aus dem alten Ägypten. K. Brückmann, Berlin 2013, ISBN 978-1-4904-6141-0.
[4] Gerald Moers: Sinuhe. In: WiBiLex.
10
Weblinks
[5] Roland Koch: Die Erzählung des Sinuhe. Bruxelles 1990.
[6] Jürgen von Beckerath: Chronologie des pharaonischen
Ägypten. Die Zeitbestimmung der ägyptischen Geschichte
von der Vorzeit bis 332 v. Chr. Mainz 1997, S. 189.
[7] Elke Blumenthal: Die Erzählung des Sinuhe, S. 884.
• Barbara Lüscher, Günter Lapp: SinuheBibliographie.
(Umfangreichste
SinuheBibliographie, Text in Transkription und alle
Textstellen im Index)
[8] Elke Blumenthal: Altägyptische Reiseerzählungen. Die Lebensgeschichte des Sinuhe. Der Reisebericht des WenAmun. Leipzig 1982, S. 53 und Die Erzählung des Sinuhe.
S. 884.
16
[9] Frank Feder: Die poetische Struktur der Sinuhe-Dichtung.
In: Ludwig Morenz, Stefan Schorch (Hrsg.): Was ist ein
Text? Alttestamentliche, ägyptologische und altorientalische Perspektiven. Berlin/New York 2007, S. 171–172.
[10] Ludwig Morenz: Kanaanäisches Lokalkolorit in der
Sinuhe-Erzählung und die Vereinfachung des Urtextes. In:
Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins. (ZDPV) 113,
1997, S. 2.
[11] Frank Feder: Die poetische Struktur der Sinuhe-Dichtung.
In: Ludwig Morenz, Stefan Schorch (Hrsg.): Was ist ein
Text? Alttestamentliche, ägyptologische und altorientalische Perspektiven. Berlin/New York 2007, S. 173.
[12] Frank Feder: Die poetische Struktur der Sinuhe-Dichtung.
In: Ludwig Morenz, Stefan Schorch (Hrsg.): Was ist ein
Text? Alttestamentliche, ägyptologische und altorientalische Perspektiven. Berlin/New York 2007, S. 172–174.
[13] http://aegyptologie.unibas.ch/fileadmin/aegypt/user_
upload/redaktion/PDF/sinuhebibliographie/r0124.pdf
mit Verweis auf: Ludwig D. Morenz: Beiträge zur
Schriftlichkeitskultur im Mittleren Reich und in der Zweiten
Zwischenzeit. (überarbeitete Dissertation), In: Ägypten
und Altes Testament (ÄAT) 29. Wiesbaden 1996.
[14] Eberhard Otto: Die Geschichten des Sinuhe und des
Schiffbrüchigen als „lehrhafte Stücke“. In: Zeitschrift für
Ägyptische Sprache und Altertumskunde 93, 1966, S. 111.
[15] Andrea McDowell: Awareness of the Past in Deir elMedina. In: R. J. Demarée, A. Egberts: Village Voices,
Preceedings of the symposium “Texts from Deir el-Medina
and their interpretation”. Leiden 1992, S. 95.
[16] Nicolas Grimal: La Stèle Triomphale de Pi(ankh)y au Musée du Caire. 1981 (= Mémoires publiés par les membres
de l'Institut Français d'archéologie orientale du Caire. (MIFAO) 105), S. 284.
[17] Frank Feder: Die poetische Struktur der Sinuhe-Dichtung.
In: Ludwig Morenz, Stefan Schorch (Hrsg.): Was ist ein
Text? Alttestamentliche, ägyptologische und altorientalische Perspektiven. Berlin/New York 2007, S. 174.
[18] Waltraud Guglielmi: Zur Adaption und Funktion von Zitaten. In: Studien zur Altägyptischen Kultur 11, 1984, S.
357.
[19] Sinuhe R1-R10.
[20] Günter Burkard, Heinz J. Thissen: Einführung in die Altägyptische Literaturgeschichte I. Altes und Mittleres Reich.
Berlin 2007, S. 117–122 und Richard B. Parkinson: The
Tale of Sinuhe and other Ancient Egyptian Poems 1940–
1640 BC. Oxford/ New York 1997, S. 21–25.
[21] Sinuhe R11-B6.
[22] Hans Goedicke: The Route of Sinuhe’s Flight. In: Journal
of Egyptian Archaeology 43, 1957, S. 77–85 (Route), Michael Green: The Syrian and Lebanese topographical data
in the story of Sinuhe. In: Chronique d'Égypte (CdE) 58,
1983.
[23] Sinuhe B7-B27.
11
EINZELNACHWEISE
[24] Rainer Hannig: Sprache der Pharaonen. Grosses Handwörterbuch Ägyptisch-Deutsch (2800-950 v. Chr.). Marburger Edition. 2009, S. 33 (m jwms: als Behauptung, erlogen).
[25] Sinuhe B42.
[26] Sinuhe B75-77, Übersetzung: Günter Burkard, Heinz
J. Thissen: Einführung in die Altägyptische Literaturgeschichte I. Altes und Mittleres Reich. Berlin 2007, S. 120.
[27] Sinuhe B27-B105.
[28] Sinuhe B106-178, Zitat: B158-160, Übersetzung: Günter
Burkard, Heinz J. Thissen: Einführung in die Altägyptische Literaturgeschichte I. Altes und Mittleres Reich. Berlin
2007, S. 120 f.
[29] Sinuhe B178-B243.
[30] Sinuhe B254-256, Übersetzung: Günter Burkard, Heinz
J. Thissen: Einführung in die Altägyptische Literaturgeschichte I. Altes und Mittleres Reich. Berlin 2007, S. 122.
[31] Sinuhe B244-310.
[32] Elke Blumenthal: Die Erzählung des Sinuhe. In: Otto Kaiser u. a. (Hrsg.): Weisheitstexte, Mythen und Epen. Mythen
und Epen III. 1995 (TUAT III, 5), 884-911, S. 885.
[33] Gerhard Fecht: Die Form der altägyptischen Literatur: metrische und stilistische Analyse. In: Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde 91, 1964, S. 11–63.
[34] Miriam Lichtheim: Ancient Egyptian Literature. Volume
I: The Old and Middle Kingdoms. Berkeley/Los Angeles/London 1973, S. 11–12.
[35] John L. Foster: Thought Couplets in The Tale Of Sinuhe. Münchner ägyptologische Untersuchungen 3. Frankfurt am Main u.a. 1993; Günter Burkard: Metrik, Prosodie und formaler Aufbau ägyptischer literarischer Texte.
In: Antonio Loprieno (Hrsg.): Ancient Egyptian Literature.
History and Forms. Leiden/New York/Köln 1996, S. 447–
463; John L. Foster: Sinuhe: The Ancient Egyptian Genre
of Narrative Verse. In: Journal of Near Eastern Studies 34,
1975, S. 1–29.
[36] Übersetzung: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Sinuhe B
81-85 und AOS 36-38; Einteilung in Thought Couplets:
John L. Foster: Thought Couplets in The Tale Of Sinuhe. Münchner ägyptologische Untersuchungen 3. Frankfurt am Main u.a. 1993, S. 46.
[37] Jan Assmann: Die Rubren in der Überlieferung der SinuheErzählung. In: Manfred Görg (Hrsg.): Fontes atque pontes
(FS Brunner). 1983 (ÄAT 5), S. 18–41.
[38] Jan Assmann: Die Rubren in der Überlieferung der SinuheErzählung. In: Manfred Görg (Hrsg.): Fontes atque pontes
(FS Brunner). 1983 (ÄAT 5), S. 36.
[39] H. Ranke: Die ägyptischen Personennamen. Glückstadt
1935, S. 283, 2.
[40] Bill Manley: Die grossen Geheimnisse des Alten Ägypten.
2007, S. 158–161.
17
[41] Jan Assmann: Schrift, Tod und Identität. Das Grab als Vorschule der Literatur im alten Ägypten. In: Jan Assmann
(Hrsg.): Stein und Zeit. München, 1991, S. 182.
[58] Elke Blumenthal: Die Lehre des Königs Amenemhet. Teil I.
In: Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde
111. 1984, S. 94.
[42] Günter Burkard, Heinz J. Thissen: Einführung in die altägyptische Literaturgeschichte I. Altes und Mittleres Reich.
2008, S. 38–40.
[59] Günter Burkard, Heinz J. Thissen: Einführung in die altägyptische Literaturgeschichte I. Altes und Mittleres Reich.
2008, S. 112.
[43] Günter Burkard, Heinz J. Thissen: Einführung in die altägyptische Literaturgeschichte I. Altes und Mittleres Reich.
2008, S. 70–74; ferner: Jan Assmann: Schrift, Tod und
Identität. Das Grab als Vorschule der Literatur im alten
Ägypten. In: Jan Assmann (Hrsg.): Stein und Zeit. München, 1991.
[60] Günter Burkard, Heinz J. Thissen: Einführung in die altägyptische Literaturgeschichte I. Altes und Mittleres Reich.
2008, S. 113.
[44] Kenneth A. Kitchen: Sinuhe. Scholary Method Versus
Trendy Fashion. In: Bulletin of the Australian Centre for
Egyptology. North Ryde, 1996, S. 60–61.
[45] Elke Blumenthal: Die Erzählung des Sinuhe. In: TUAT
III,5, S. 886.
[46] Jan Assmann: Schrift, Tod und Identität. Das Grab als Vorschule der Literatur im alten Ägypten. In: Jan Assmann
(Hrsg.): Stein und Zeit. München, 1991, S. 199 ff.
[47] Jan Assmann: Kulturelle und literarische Texte. In: Antonio
Loprieno (Hrsg.): Ancient Egyptian Literature. History and
Forms. 1996, S. 60.
[61] Ludwig Morenz: Kanaanäisches Lokalkolorit in der
Sinuhe-Erzählung und die Vereinfachung des Urtextes. In:
ZDPV 113, 1997. S. 2–5.
[62] Massimo Patanè: Quelques Remarques sur Sinouhe. In:
Bulletin de la Société d'égyptologie de Genève (BSEG) 13,
1989, S. 132.
[63] Albrecht Alt: Zwei Vermutungen zur Geschichte des Sinuhe. In: Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde (ZÄS) 58. 1923, S. 49 f.
[64] Manfred Bietak: Artikel Hyksos. In: Wolfgang Helck
(Hrsg.): Lexikon der Ägyptologie, Band 3, 1980, Sp. 93.
[65] Ludwig Morenz: Kanaanäisches Lokalkolorit in der
Sinuhe-Erzählung und die Vereinfachung des Urtextes. In:
ZDPV 113, 1997. S. 3.
[48] Antonio Loprieno: Defining Egyptian Literature: Ancient
Texts and Modern Theories. In: Antonio Loprieno (Hrsg.):
Ancient Egyptian Literature. History and Forms. 1996, S.
53.
[66] Wolfgang Schenkel: Ägyptische Literatur und ägyptologische Forschung. Eine Wissenschaftsgeschichtliche Einleitung. In: Antonio Loprieno (Hrsg.): Ancient Egyptian Literature. History and Forms. 1996, S. 31.
[49] Bill Manley: Die grossen Geheimnisse des Alten Ägypten.
2007, S. 161.
[67] William Kelly Simpson: Belles lettres and propaganda.
In: Antonio Loprieno (Hrsg.): Ancient Egyptian Literature.
History and Forms. 1996, S. 435–445.
[50] Günter Burkard, Heinz J. Thissen: Einführung in die altägyptische Literaturgeschichte I. Altes und Mittleres Reich.
2008, S. 112.
[51] Michael Höveler-Müller: Am Anfang war Ägypten. 2005,
S. 129 ff.
[52] Michael Höveler-Müller: Am Anfang war Ägypten. 2005,
S. 149 ff.
[53] Michael Höveler-Müller: Am Anfang war Ägypten. Die
Geschichte der pharaonischen Hochkultur von der Frühzeit bis zum Ende des Neuen Reiches ca. 4000-1070 v. Chr.
2005, S. 152–153.
[68] Günter Burkard, Heinz J. Thissen: Einführung in die Altägyptische Literaturgeschichte. Bd I. Altes und Mittleres
Reich. 2008, S. 75, zitiert: Hannes Buchberger: Transformation und Transformat. Sargtextstudien I. 1993.
[69] Georges Posener: Littérature et politique dans l'Egypte de
la XIIe dynastie. 1956 (= Bibliothèque de l'Ecole pratique
des hautes études, (BEHE) 307), S. 115.
[70] John Baines: Interpreting Sinuhe. In: Journal of Egyptian
Archaeology. 68.1982, S. 31.
[54] Karl Jansen-Winkeln: Zu den Koregenzen der 12. Dynastie. In: Studien zur Altägyptischen Kultur 24. 1997, S. 132.
[71] Wolfgang Schenkel: Ägyptische Literatur und ägyptologische Forschung. Eine Wissenschaftsgeschichtliche Einleitung. In: Antonio Loprieno (Hrsg.): Ancient Egyptian Literature. History and Forms. 1996, S. 37.
[55] Karl Jansen-Winkeln: Zu den Koregenzen der 12. Dynastie. In: Studien zur Altägyptischen Kultur 24. 1997, S. 132f.
[72] John Baines: Interpreting Sinuhe. In: Journal of Egyptian
Archaeology. 68, 1982, S. 44.
[56] Claude Obsomer: Sésostris Ier: Etude chronologique et historique du règne. 1995, S. 130–133.
[73] Günter Burkard, Heinz J. Thissen: Einführung in die altägyptische Literaturgeschichte. I. Altes und Mittleres Reich.
2008 (3. Aufl.), S. 123–136.
[57] Günter Burkard: “Als Gott erschienen spricht er”, die Lehre
des Amenemhet als posthumes Vermächtnis. In: Jan Assmann, Elke Blumenthal: Literatur und Politik im pharaonischen und ptolemäischen Ägypten. 1999, S. 154.
[74] Günter Burkard, Heinz J. Thissen: Einführung in die altägyptische Literaturgeschichte. I. Altes und Mittleres Reich.
2008 (3. Aufl.), S. 135.
18
[75] Dorothea Sitzler: “Vorwurf gegen Gott”. Ein religiöses Motiv im alten Orient (Ägypten und Mesopotamien). Wiesbaden 1995, S. 230.
[76] Elke Blumenthal: Die Erzählung des Sinuhe. In: TUAT III,
5, S. 886.
[77] Winfried Barta: Der “Vorwurf an Gott” in der Lebensgeschichte des Sinuhe. In: Festschrift Jürgen von Beckerath.
1990 (Hildesheimer Ägyptologische Beiträge 30), S. 25.
[78] Winfried Barta: Der „Vorwurf an Gott“ in der Lebensgeschichte des Sinuhe. In: Festschrift Jürgen von Beckerath.
1990 (= Hildesheimer Ägyptologische Beiträge 30), S. 26.
[79] Elke Blumenthal: Die Erzählung des Sinuhe. In: TUAT III,
5, S. 886. und ferner: Eberhard Otto: Die Geschichte des
Sinuhe und des Schiffbrüchigen als „lehrhafte Stücke“. In:
Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde. 93.
Band, 1966, S. 195ff.
11
EINZELNACHWEISE
[93] Feder: Sinuhes Vater. In: GM 195. S. 52 mit Verweis auf:
V. A. Tobin: The Secret of Sinuhe. In: Journal of the American Research Center in Egypt Nr. 32. 1995, S. 165 und
S. 171.
[94] Feder: Sinuhes Vater. In: GM 195. S. 46.
[95] John Baines: Interpreting Sinuhe. In: Journal of Egyptian
Archaeology 68. 1982, S. 39–42.
[96] Vincent Arieh Tobin: The Secret of Sinuhe. In: Journal of
the American Research Center in Egypt Nr. 32. 1995, S.
177–178.
[97] Gerald Moers: Fingierte Welten in der ägyptischen Literatur des 2. Jahrtausends v. Chr. 2001, S. 253–254.
[98] Antonio Loprieno: Topos und Mimesis. Zum Ausländer in
der ägyptischen Literatur. 1988, S. 41ff.
[99] Peter Behrens: Sinuhe B 134 ff oder die Psychologie eines
Zweikampfes. In: Göttinger Miszellen 44. 1981.
[80] Erik Hornung: Sinuhe und Wenamun – Zwei ägyptische
Wanderer. In: Fritz Graf, Erick Hornung (Hrsg.): Wande[100] Günter Lanczkowski: Die Geschichte vom Riesen Goliath
rungen. Eranos Neue Folge S. 63.
und der Kampf Sinuhes mit dem Starken von Retenu. In:
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Ab[81] Antonio Loprieno: Travel and Fiction in Egyptian Literateilung Kairo (MDIK) 16. 1958, S. 214–218.
ture. In: David O' Connor, Stephen Quirke (Hrsg.): Mysterious Lands. Encounters with Ancient Egypt. 2003, S. 40.
[101] Miroslav Barta: Sinuhe, the Bible, and the Patriarchs.
[82] Antonio Loprieno: Topos und Mimesis. Zum Ausländer in
2003, S. 49ff.
der ägyptischen Literatur. 1988, S. 10 ff.
[102] Günter Lanczkowski: Die Geschichte vom Riesen Goliath
[83] Gerald Moers: Fingierte Welten in der ägyptischen Literaund der Kampf Sinuhes mit dem Starken von Retenu. In:
tur des 2. Jahrtausends v. Chr. Grenzüberschreitung, ReiMitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Absemotiv und Fiktionalität. 2001, S. 251 ff.
teilung Kairo (MDIK) 16. 1958, S. 214–215, mit Zitat aus:
Felix Stähelin: Die Philister. Basel, 1918, S. 27.
[84] Gerald Moers: Sinuhe-Erzählung. In: WiBiLex.
[103] Miroslav Barta: Sinuhe, The Bible and the Patriarchs.
[85] R. B. Parkinson: Poetry and Culture in Middle Kingdom
2003, S. 51–52.
Egypt. A Dark Side to Perfection. 2002, S. 151.
[104] Ludwig Morenz: Kanaanäisches Lokalkolorit in der
[86] vgl. Vilmos Wessetzky: Sinuhes Flucht. In: Zeitschrift für
Sinuhe-Erzählung und die Vereinfachung des Urtextes. In:
Ägyptische Sprache und Altertumskunde 90. 1963, S. 124–
ZDPV 113, 1997. S. 10f.
127, Zitat, S. 126; ferner: Richard B. Parkinson: Poetry
and Culture in Middle Kingdom Egypt. A Dark Side to Per- [105] Ludwig Morenz: Kanaanäisches Lokalkolorit in der
fection. 2002, S. 155ff.; Hans Goedicke: The Riddle of
Sinuhe-Erzählung und die Vereinfachung des Urtextes. In:
Sinuhe’s Flight. In: Revue d'Égyptologie 35. 1984, S. 95–
ZDPV 113, 1997. S. 10 mit Verweis auf: M. Görg: Goliat
103.
aus Gat. In: Biblische Notizen 34. 1986, S. 17–21.
[87] Anthony Spalinger: Orientations on Sinuhe. In: Studien zur [106] Miroslav Barta: Sinuhe, the Bible, and the Patriarchs.
Altägyptischen Kultur. 1998, S. 328.
2003, S. 55.
[88] Frank Feder: Sinuhes Vater – ein Versuch des Neuen Rei- [107] Andreas Kunz: Sinuhe und der Starke von Retjenu - Daches Sinuhes Flucht zu erklären. In: Göttinger Miszellen.
vid und der Riese Goliat. Eine Skizze zum Motivgebrauch
(GM) 195, 2003, S. 45.
in der Literatur Ägyptens und Israels. In: Biblische Notizen
119/120. 2003, S. 100.
[89] Scott Morschauser: What Made Sinuhe Run: Sinuhe’s Reasoned Flight. In: Journal of the American Research Center [108] Konrad von Rabenau: Inducio in tentationem – Joseph in
in Egypt 37. 2000, S. 198.
Ägypten. In: Staehelin, E.; Jaeger, B. (Hrsg.): ÄgyptenBilder. S. 313–32 (= Orbis Biblicus et Orientalis 150). Van[90] Frank Feder: Sinuhes Vater – ein Versuch des Neuen Reidenhoeck & Ruprecht, Fribourg/ Göttingen 1997, S. 35–
ches Sinuhes Flucht zu erklären. In: Göttinger Miszellen
49, S. 47.
195. 2003, S. 45 und S. 47.
[109] Konrad von Rabenau: Inducio in tentationem – Joseph in
Ägypten. In: Staehelin, E.; Jaeger, B. (Hrsg.): Ägypten[92] Feder: Sinuhes Vater. In: GM 195, S. 52 mit Verweis auf:
Bilder. S. 313–32 (= Orbis Biblicus et Orientalis 150). VanG. Posener: Littérature et Politique dans l'Égypte de la XIIe
denhoeck & Ruprecht, Fribourg/ Göttingen 1997, S. 35–
Dynastie. 1956, S. 85.
49, S. 47–48.
[91] Feder: Sinuhes Vater. In: GM 195. S. 48–51.
19
[110] Elke Blumenthal: Thomas Manns Joseph und die ägyptische Literatur. In: Staehelin, E.; Jaeger, B. (Hrsg.):
Ägypten-Bilder. S. 313–32 (Orbis Biblicus et Orientalis 150). Vandenhoeck & Ruprecht, Fribourg/ Göttingen
1997, S. 223–225.
[111] Nagib Mahfuz: Voices from the Other World: Ancient
Egyptian Tales. 2003 (in englischer Übersetzung von Raymond Stock).
20
12 TEXT- UND BILDQUELLEN, AUTOREN UND LIZENZEN
12
12.1
Text- und Bildquellen, Autoren und Lizenzen
Text
• Die Geschichte von Sinuhe Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Die%20Geschichte%20von%20Sinuhe?oldid=134635315 Autoren: RobertLechner, Aka, Denis Barthel, Andim, GDK, Gugganij, Robbot, Wiegels, AHZ, Harro von Wuff, Margaux, Albrecht Conz, AndreasPraefcke, Schreiber, FlaBot, Udimu, Zapyon, Otberg, StillesGrinsen, Marcus Cyron, Muck, Sven-steffen arndt, Freud, Bota47, König
Alfons der Viertelvorzwölfte, YurikBot, Löschfix, Felis, Eskimbot, Shadak, BlueCücü, GMH, Stephan Hense, Armin P., Jobu0101, Einsamer Schütze, JAnDbot, Boga, Baumfreund-FFM, Frankee 67, Bürger-falk, CommonsDelinker, Sat Ra, JuTe CLZ, Hans-Jürgen Hübner,
DodekBot, Oltau, TXiKiBoT, Regi51, Erdbeerquetscher, Dringlich, Mai-Sachme, Gerhard Lawitzky, SieBot, Oskar71, Tusculum, Tilman
Harte, Alecs.bot, Salomis, DumZiBoT, Grey Geezer, Luckas-bot, Ptbotgourou, Ghosttexter, Hurin Thalion, Xqbot, ArthurBot, GhalyBot, Wilske, D'ohBot, MorbZ-Bot, Mfreund, Nephiliskos, Minnou, Baiogrammaticus, EmausBot, ZéroBot, Sinuhe20, Sprachfreund49,
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Radiojunkie, Bastoria, Addbot und Anonyme: 10
12.2
Bilder
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0820.250m.jpg Lizenz: Public domain Autoren: ? Originalkünstler: ?
• Datei:Moeller-Sinuhe-01.jpg Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/65/Moeller-Sinuhe-01.jpg Lizenz: Public domain Autoren: Georg Möller, Hieratische Lesestücke für den Akademischen Gebrauch, Band 1, 1909, S. 6. Originalkünstler: Ancient Egyptian Wirter; Faksimile: Georg Möller (1876-1921)
• Datei:Osmar_Schindler_David_und_Goliath.jpg Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/48/Osmar_Schindler_
David_und_Goliath.jpg Lizenz: Public domain Autoren: ? Originalkünstler: ?
• Datei:Papyrs-Harrageh-1.jpg Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/fe/Papyrs-Harrageh-1.jpg Lizenz: Public domain Autoren: http://www.digitalegypt.ucl.ac.uk/literature/sanehat/sources.html Originalkünstler: Ancient Egyptian Writer
• Datei:Papyrus_Sallier_II.jpg Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/3c/Papyrus_Sallier_II.jpg Lizenz: Public domain Autoren: http://www.britishmuseum.org/explore/highlights/highlight_objects/aes/a/a_poem_on_papyrus.aspx Originalkünstler: Ancient Egyptian Writer,
• Datei:Qsicon_Exzellent.svg Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/41/Qsicon_Exzellent.svg Lizenz: CC-BY-SA3.0-2.5-2.0-1.0 Autoren: File:Qsicon exzellent.png Originalkünstler: User:Niabot
• Datei:SesostrisI-AltesMuseum-Berlin.png
Quelle:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a7/
SesostrisI-AltesMuseum-Berlin.png Lizenz: CC-BY-SA-3.0 Autoren: Own Work (photo) Originalkünstler: Keith Schengili-Roberts
• Datei:Sesostris_I-chapelle_blanche-1.JPG
Quelle:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e2/Sesostris_I-chapelle_
blanche-1.JPG Lizenz: CC-BY-SA-3.0 Autoren: Eigenes Werk Originalkünstler: Didia (David Schmid)
• Datei:Sinuhe-Maspero.jpg Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/be/Sinuhe-Maspero.jpg Lizenz: Public domain
Autoren: Gaston Maspero: Les Mémoires de Sinouhît, 1908 Originalkünstler: Gaston Maspero (1846-1916)
• Datei:Sinuhe-Papyrus_(Papyrus_Berlin_3022).jpg Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/95/Sinuhe-Papyrus_
%28Papyrus_Berlin_3022%29.jpg Lizenz: Public domain Autoren: Georg Möller, Hieratische Lesestücke für den Akademischen Gebrauch,
Erstes Heft, S. 7. (Original Uploader: User:Didia Originalkünstler: Altägyptischer Schreiber; Faksimile: Georg Möller (1876-1921)
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