Lineare Algebra I - 15.Vorlesung Prof. Dr. Daniel Roggenkamp & Falko Gauß Probeklausur: Samstag, 5.11. 10 Uhr, B6 A001 — Anmeldung in den Übungsgruppen — 5.2. Matrizen und lineare Abbildungen Wir hatten gesehen: Mat(m, n; K) A ⇠ = ! 7 ! Hom (Mat(n, 1; K), Mat(m, 1; K)) (A·) Jede lineare Abbildung zwischen den Vertraumen Mat(m, 1; K) und Mat(n, 1; K) kann eindeutig durch Multiplikation mit einer Matrix dargestellt werden. Komposition der Abbildungen entspricht der Matrixmultiplikation. Ziel: Jede lineare Abbildung zwischen endlich-dimensionalen Vektorräumen läßt sich mit Hilfe von Matrizen beschreiben. ⇠ = Mat(dim(W ), dim(V ); K) ! Hom(V, W ) 5.2. Matrizen und lineare Abbildungen Satz 5.21. V und W endlich-dimensionale K-Vektorräume A = (v1 , . . . , vn ) und B = (w1 , . . . , wm ) geordnete Basen von V und W (0) Für jede lineare Abbildung f 2 Hom(V, W ) gibt es genau eine Matrix A 2 Mat(m, n; K) , sodass f (vj ) = m X aij wji i=1 für alle 1 j n . A =: MatAB (f ) nennt man die Matrixdarstellung von f bezüglich A und B . (1) Die so erhaltene Abbildung MatAB : Hom(V, W ) f ! 7 ! Mat(m, n; K) MatAB (f ) = A ist ein Isomorphismus. 5.2. Matrizen und lineare Abbildungen Satz 5.21. V und W endlich-dimensionale K-Vektorräume A = (v1 , . . . , vn ) und B = (w1 , . . . , wm ) geordnete Basen von V und W (2) ⇠ = Sei iA : Mat(n, 1; K) ! V mit iA (ej ) = vj 0 1 x1 n n X X B .. C xi ei 7 ! xi v i @ . A= xn i=1 48 i=1 5.2 Matrizen und lineare ⇠ = und iB : Mat(m, 1; K) ! W mit iB (ei ) = wi Dann gilt: d.h. fdasifolgende Diagramm A = iB (Mat AB (f )·)kommutiert d.h. das folgende Diagramm kommutiert: Mat(n, ? 1; K) ? ? iA ? y V MatA B (f )· f ! Mat(m, ? 1; K) ? ? ? iB y ! W (3) Sei nun U ein weiterer K-Vektorraum mit geordneter Basis C und g 2 dann gilt 5.2. Matrizen und lineare Abbildungen MatA B (f )· Satz 5.21. Mat(n, ! Mat(m, ? 1; K) ? 1; K) ? ? ? ? V und W iA endlich-dimensionale K-Vektorräume ? ? iB y y A = (v1 , . . . , vn ) und B = (w1 , . . . , wm ) geordnete Basen von V und W f V (3) ! W Sei U ein weiterer K-Vektorraum mit geordneter Basis C = {u1 , . . . , uk }, Sei nun U ein K-Vektorraum geordneter Basis C und g 2 Hom(W, U undweiterer g 2 Hom(W, U ) eine lineare mit Abbildung. dann gilt Dann gilt: MatA C (g f ) = MatB C (g) · MatA B (f ) . von Multiplikation derB schr is. Jeder Vektor w 2 W läßt sich eindeutigKomposition als Linearkombination der Basis ⟷ linearen Abbildungen Matrixdarstellungen Dies gilt insbesondere für die f (vj ). Damit sind die Matrixeintr äge aij eindeutig b t, und die Abbildung MatA B wohldefiniert. e Linearität dieser Abbildung sieht man leicht. Die Bijektivität folgt, weil nach Prop 4.39 jede lineare Abbildung durch die Bilder einer Basis eindeutig bestimmt ist, d Nach Wahl von Basen kann man jede lineare Abbildung B (f ) bestimmt f . zwischen endlich-dimensionalen Vektorräumen durch 0 1 eine Matrix x1 beschreiben! B .. C i A := MatA B (f ), x = @ . A 2 Mat(n, 1; K). Man rechnet nach Matrixdarstellung hängt von Basiswahl ab!!! xn n X ! n X n m lineare Abbildungen 5.2. Matrizen und X X Beispiel 5.22. V = Mat(n, 1; K) mit Standardbasis A = {e1 , . . . , en } 5 Matrizen und Lineare Gleichungssysteme W = Mat(m, 1; K) mit Standardbasis B = {e1 , . . . , em } Sei A 2 Mat(m, n; eineWie Matrix. Mat(m, n;K) K). in Korollar 5.7 gezeigt ist die Matrixmult Dann ist A· : V =Mat(n, Mat(n, 1;1; K) Mat(m, 1; K) 1; = K). W eine lineare Abbildung. dieser bildung K)!! Mat(m, Die Matrixform als die Matrix A selber: Die Matrixdarstellung dieser Abbildung bzgl. der Standardbasen ist gerade die Matrix selber: MatA B (A·) = A . MatA B : Hom(Mat(n, 1; K), Mat(m, 1; K)) ! Mat(m, n; K Umkehrabbildung zu Fall deralso Abbildung Mat(n, von m; K) ! Hom MatAB ist in diesem die Umkehrabbildung A 7! A·. Mat(m, n; K) A ! 7 ! Hom(Mat(n, 1; K), Mat(m, 1; K)) A· Beispiel 5.23. Betrachte den Körper der komplexen Zahlen reellen Zahlen. Sei z = (x, y) 2 C. Die Multiplikationsabbildu auf z · w 2 C abbildet ist R-linear. Wähle die geordnete Basis z · 1 = z = x + y · i, z · i = (x + i · y) · i 5.2. Matrizen und lineare Abbildungen swechsel} z · (z · w) = (z · z) · w und das Produkt der Komlexen Zahlen z 0 und z ist gerade (vgl. Satz 3.14) und das Produkt der Komlexen Zahlen z 0 und z ist gerade (vgl. Satz 3.14) z 0 · z = (x0 x y 0 y, x0 y + y 0 x) . z 0 · z = (x0 x y 0 y, x0 y + y 0 x) . {bem:autgl Bemerkung 5.24. Sei V ein K-Vektorraum der Dimension n 2 N, und A eine beliebige {bem:autgl} Bemerkung 5.24. geordnete Basis von Sei V . V ein K-Vektorraum der Dimension n 2 N, und A eine beliebige geordnete Basis vonMatrixdarstellung V. (1) Dann ist die der Identitätsabbildung idV : V ! V , v 7! v, gegeben (1) Dann Matrixdarstellung durchist diedie Identit ätsmatrix In : der Identitätsabbildung idV : V ! V , v 7! v, gegeben durch die Identitätsmatrix In : MatA A (idV )5.2 = In Matrizen . 50 und lineare Abbildungen MatA A (idV ) = In . (2) Die Abbildung Aut(V ) ! GLn (K) f 7 ! MatA A (f ) die einen Automorphismus f von V auf seine Matrixdarstellung abbildet, ist ein Gruppenhomomorphismus. Beweis. Folgt sofort aus Satz 5.21. Die Matrixdarstellung von linearen Abbildungen hängt von der Wahl von Basen ab. Wie sie von den Basen abhängen läßt sich mit Hilfe von invertierbaren Matrizen beschreiben: Proposition 5.25. Seien V und W zwei K-Vektorräume der Dimensionen m und n mit geordneten Basen A und B. Sei außerdem f : V ! W eine lineare Abbildung mit Matrixdarstellung A = MatA B (f ) 2 Mat(n, m; K). Seien A0 und B 0 zwei weitere Basen von V und W . (1) Es gilt MatA0 B0 (f ) = MatB B0 (idW ) · A · MatA0 A (idV ) 5.2. Matrizen und lineare Abbildungen Basiswechsel: Proposition 5.25. V und W endlich-dimensionale K-Vektorräume A = (v1 , . . . , vn ) und B = (w1 , . . . , wm ) geordnete Basen von V und W f 2 Hom(V, W ) mit Matrixdarstellung A = MatAB (f ) 2 Mat(m, n; K) Seien A0 und B 0 weitere geordnete Basen von V und W. Dann gibt es C 2 GLm (K) und D 2 GLn (K) mit MatA0 B0 (f ) = C · MatAB (f ) · D. • • In der Tat: Basiswechsel-Matrizen invertierbare Matrizen beschreiben, wie Matrixdarstellung von der Wahl der Basis abhängt C = MatBB0 (idW ) D = MatA0 A (idV ) 5.2. Matrizen und lineare Abbildungen