Mathematik Anders Machen

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Mathematik Anders Machen
Eine Initiative zur Lehrerfortbildung
Materialien zum Kurs
Keine Angst vor Stochastik - Teil 2
Referenten
Dr. Elke Warmuth und Stephan Lange
Projektleiter: Prof. Dr. Günter Törner
Fachbereich Mathematik
Universität Duisburg-Essen
Projektleiter: Prof. Dr. Jürg Kramer
Institut für Mathematik
Humboldt Universität zu Berlin
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Keine Angst vor Stochastik
Teil 2
Elke Warmuth und Stephan Lange
Humboldt-Universität zu Berlin und Georg-Forster-Oberschule Berlin
12.06.2007
Mathematik Anders Machen
Elke Warmuth und Stephan Lange
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
1
Sammelbilderproblem
Arbeitsblatt Sammelbilderproblem“
”
Hinweise zum Arbeitsblatt
2
Identifizieren von W-Z-Folgen
Arbeitsblatt Identifizieren von W-Z-Folgen“
”
Hinweise zum Arbeitsblatt
Hinweise für den Unterricht
3
Sammelproben
Erläuterung
Arbeitsblätter Sammelproben“
”
Hinweise zu den Arbeitsblättern
Mathematik Anders Machen
Elke Warmuth und Stephan Lange
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Arbeitsblatt Sammelbilderproblem“
Hinweise zum” Arbeitsblatt
Quelle: www.pixelio.de
Elke Warmuth und Stephan Lange
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Mathematik Anders Machen
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Arbeitsblatt Sammelbilderproblem“
Hinweise zum” Arbeitsblatt
Beim Arbeitsblatt Sammelbilderproblem“ geht es darum,
”
Erfahrungen mit zufälligen Vorgängen zu sammeln und zu
erkennen, dass man durch Simulationen Vermutungen überprüfen
kann und gegebenenfalls revidieren muss.
Die Häufigkeitsinterpretation der Wahrscheinlichkeit ermöglicht
Vorhersagen über zu erwartende Häufigkeiten.
Naiv wird die Additivität des Erwartungswertes benutzt, um
Vorhersagen für das arithmetische Mittel zu treffen.
Der Einsatz empfiehlt sich ab Klasse 10. An eine
wahrscheinlichkeitstheoretische Modellierung ist dabei nicht
gedacht. Für Aufgabe 2 ist es sinnvoll, ein Computeralgebrasystem
zu verwenden.
Die weiterführenden Betrachtungen zur harmonischen Reihe
bleiben der Sekundarstufe II vorbehalten, sie stellen eine schöne
Verbindung zwischen Stochastik und Analysis her.
Mathematik Anders Machen
Elke Warmuth und Stephan Lange
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Arbeitsblatt Sammelbilderproblem“
Hinweise zum” Arbeitsblatt
Sammelbilderproblem
1. Eine Firma hat eine neue Serie Überraschungseier aufgelegt. Dabei gibt es die 6 beliebtesten
Fußballer der Landes im Schlumpfdesign. Insgesamt werden alle 6 Motive in gleicher Anzahl
hergestellt. Ihre Verteilung in den Kisten der Supermärkte sei aber völlig zufällig. Max ist begeisterter
Fan und möchte natürlich alle Motive haben.
Wie oft muss er vermutlich ein Überraschungsei kaufen, bis er alle 6 Fußballer zusammen hat?
2. Simuliere mit Würfeln den oben beschriebenen Prozess.
Notiere dabei die Ausgänge des Würfelns bis auch die letzte Augenzahl ein erstes Mal erreicht
wurde.
Eine solche Serie könnte z. B. so aussehen:
3
1
6
1
1
4
6
6
2
2
1
1
5
Bezeichne dann mit xi die Anzahl der Versuche, die Du benötigt hast, um nach der (i-1)-ten erstmals
gewürfelten Augenzahl die i-te erstmals gewürfelte Augenzahl zu erreichen.
Im obigen Beispiel ist x1 = 1, x2 = 1, x3 = 1, x4 = 3, x5 = 3 und x6 = 4.
Man hat also 1+1+1+3+3+4=13 Versuche benötigt, um alle 6 Motive zusammen zu bekommen.
Wir benutzen dieses Beispiel als Muster in der folgenden Tabelle:
Versuch
x1
x2
x3
x4
x5
x6
Muster
1
2
3
4
5
1
1
1
3
3
4
Gesamtanzahl
der
Versuche
13
Erstelle 5 Serien, die diesen Zufallsversuch simulieren und berechne den Mittelwert x der Anzahl der
jeweils benötigten Versuche.
Überlege, welche Werte für x1, x2, ..., x6 zu erwarten sind und welcher Wert sich daraus für x ergibt.
2. Es gibt 120 verschiedene Pokémon-Karten, die man einzeln kaufen muss und die so verpackt sind,
dass man die Motive nicht erkennen kann. Wenn man davon ausgeht, dass vom Hersteller jedes
Motiv gleich oft hergestellt wird, bevor die Karten in völlig zufälliger Reihenfolge verkauft werden,
stellt sich die Frage, wie viele Karten im Durchschnitt von Eltern gekauft werden müssen, bis ihr Kind
alle Motive besitzt.
Berechne, welche Anzahl von notwendigen Käufen zu erwarten ist.
AB_Sammelbilderproblem_MAM.doc
Elke Warmuth und Stephan Lange
Lange/Warmuth, Berlin
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Mathematik Anders Machen
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Arbeitsblatt Sammelbilderproblem“
Hinweise zum” Arbeitsblatt
1. Eine Firma hat eine neue Serie Überraschungseier aufgelegt.
Dabei gibt es die 6 beliebtesten Fußballer der Landes im
Schlumpfdesign. Insgesamt werden alle 6 Motive in gleicher
Anzahl hergestellt. Ihre Verteilung in den Kisten der
Supermärkte sei aber völlig zufällig. Max ist begeisterter Fan
und möchte natürlich alle Motive haben.
Wie oft muss er vermutlich ein Überraschungsei kaufen, bis er
alle 6 Fußballer zusammen hat?
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Elke Warmuth und Stephan Lange
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Arbeitsblatt Sammelbilderproblem“
Hinweise zum” Arbeitsblatt
2. Simuliere mit Würfeln den oben beschriebenen Prozess.
Notiere dabei die Ausgänge des Würfelns, bis auch die letzte
Augenzahl ein erstes Mal erreicht wurde. Eine solche Serie
könnte z. B. so aussehen:
3
1
6
1
1
4
6
6
2
2
1
1
5
Bezeichne dann mit xi die Anzahl der Versuche, die Du
benötigt hast, um nach der (i − 1)−ten erstmals gewürfelten
Augenzahl die i−te erstmals gewürfelte Augenzahl zu
erreichen.
Im obigen Beispiel ist x1 = 1, x2 = 1, x3 = 1, x4 = 3, x5 = 3
und x6 = 4.
Man hat also 1 + 1 + 1 + 3 + 3 + 4 = 13 Versuche benötigt,
um alle 6 Motive zusammen zu bekommen.
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Elke Warmuth und Stephan Lange
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Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Arbeitsblatt Sammelbilderproblem“
Hinweise zum” Arbeitsblatt
Wir benutzen dieses Beispiel als Muster in der folgenden Tabelle:
Versuch
x1
x2
x3
x4
x5
x6
Muster
1
2
3
4
5
6
1
1
1
3
3
4
Gesamtanzahl
der Versuche
13
Erstelle 5 Serien, die diesen Zufallsversuch simulieren und berechne
den Mittelwert x der Anzahl der jeweils benötigten Versuche.
Überlege, welche Werte für x1 , x2 , . . . , x6 zu erwarten sind und
welcher Wert sich daraus für x ergibt.
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Elke Warmuth und Stephan Lange
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Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Arbeitsblatt Sammelbilderproblem“
Hinweise zum” Arbeitsblatt
3. Es gibt 120 verschiedene Pokémon-Karten, die man einzeln
kaufen muss und die so verpackt sind, dass man die Motive
nicht erkennen kann. Wenn man davon ausgeht, dass vom
Hersteller jedes Motiv gleich oft hergestellt wird, bevor die
Karten in völlig zufälliger Reihenfolge verkauft werden, stellt
sich die Frage, wie viele Karten im Durchschnitt von Eltern
gekauft werden müssen, bis ihr Kind alle Motive besitzt.
Berechne, welche Anzahl von notwendigen Käufen zu erwarten
ist.
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Elke Warmuth und Stephan Lange
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Arbeitsblatt Sammelbilderproblem“
Hinweise zum” Arbeitsblatt
1. Der Wert x1 wird immer 1 sein, weil das erste Ü-Ei natürlich
zwangsläufig ein noch nicht vorhandenes Motiv enthalten wird.
Beim zweiten Kauf ist die Wahrscheinlichkeit, ein neues Motiv
zu erwerben, 56 . Man hat also durchschnittlich bei 6 Käufen in
dieser Phase 5 mal Glück. Man erwartet also für x2 als
Mittelwert 65 . Diese Überlegung weitergeführt, liefert uns für x
x
= x1 + x2 + . . . + x6
= 6·
= 6·
1
6
49
20
+
1
5
+
1
4
+
1
3
+
1
2
+1
≈ 14, 7
Man kann nun gut mit den durch Simulation ermittelten
Werten vergleichen.
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Elke Warmuth und Stephan Lange
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Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Arbeitsblatt Sammelbilderproblem“
Hinweise zum” Arbeitsblatt
2. Eine Lösung durch Simulation verbietet sich hier. Mit den
Überlegungen aus Aufgabe 1 kommt man zu dem Ansatz:
x = 120 ·
120
X
1
k
k=1
Nun kann man diese Summe ausrechnen, was einige Zeit oder
einen halbwegs guten Rechner erfordert, oder man kann diese
Summe abschätzen.
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Elke Warmuth und Stephan Lange
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Arbeitsblatt Sammelbilderproblem“
Hinweise zum” Arbeitsblatt
Zur Abschätzung muss man wissen, dass sich die harmonische
Reihe etwa wie die Logarithmusfunktion verhält. Genauer gesagt
gilt folgender Zusammenhang:
!
n
X
1
lim
− (ln(n) + c) = 0
n→∞
k
k=1
Dabei ist c die Eulersche bzw. Mascheronische Konstante, für die
näherungsweise gilt c = 0, 57722....
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Elke Warmuth und Stephan Lange
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Arbeitsblatt Sammelbilderproblem“
Hinweise zum” Arbeitsblatt
In der folgenden Tabelle wird eine Übersicht gegeben, welche
Werte bei exakter Rechnung und welche als Abschätzung mit
c = 0, 57722 entstehen. Dabei findet man für n = 120 die Lösung
zu Aufgabe 2.
n
n
P
1
k
Abschätzung
Relative
71,9548
644,264
1525,17
3396,41
7485,47
mit Eulerscher
Konstanten
71,459
643,765
1524,67
3395,91
7484,98
Abweichung
in %
0,689
0,078
0,033
0,015
0,007
n·
k=1
20
120
250
500
1000
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Elke Warmuth und Stephan Lange
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Arbeitsblatt Identifizieren von W-Z-Folgen“
Hinweise zum” Arbeitsblatt
Hinweise für den Unterricht
Quelle: www.pixelio.de
Elke Warmuth und Stephan Lange
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Mathematik Anders Machen
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Arbeitsblatt Identifizieren von W-Z-Folgen“
Hinweise zum” Arbeitsblatt
Hinweise für den Unterricht
Das Problem Identifizieren von W-Z-Folgen“ eignet sich sehr gut,
”
um Schülerinnen und Schülern Fehlvorstellungen von
Schwankungen bei zufälligen Vorgängen bewusst zu machen.
Das Arbeitsblatt kann in der Sekundarstufe I im Zusammenhang
mit der Behandlung der Pfadregeln eingesetzt werden.
Die Behandlung der Wechsel erfordert die Kenntnis der
Binomialverteilung und kann in der Sekundarstufe II zur
Differenzierung genutzt werden.
Mit dem Thema Identifizieren von W-Z-Folgen werden Grundideen
statistischer Tests vorbereitet.
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Elke Warmuth und Stephan Lange
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Arbeitsblatt Identifizieren von W-Z-Folgen“
Hinweise zum” Arbeitsblatt
Hinweise für den Unterricht
Identifizieren von W-Z-Folgen
1. Welche der beiden Münzwurffolgen hältst Du für „echt“? Begründe!
Folge A
ZWZW
ZWWZ
WZZW
WZZW
ZZWZ
WZZW
ZWZZ
ZZWZ
ZZWW
ZWWW
WZZW
ZWWZ
WWWZ
ZWZW
ZWZZ
ZWZW
WZWZ
WWZZ
WZZW
WZWW
WZWW
ZWWZ
WWZW
WWZW
ZWZW
ZWZZ
ZZWW
WWWW
WWZW
WZWW
ZWWW
ZWZW
ZWZZ
ZWWZ
WZZW
ZZZW
WZZW
WZWW
ZZWZ
ZWZZ
WZWW
ZWWZ
ZZWZ
ZWWZ
ZWWZ
ZWZW
ZWZW
WZWW
ZZWW
WWZZ
WWZW
ZWZW
ZWZZ
WZZW
WWZW
WWWZ
ZWWW
ZZZZ
ZZWW
ZWZZ
WZZW
WZZZ
ZZZW
WWWW
ZWZW
WWZZ
ZZZW
WZZW
ZWZZ
ZZWW
WZZW
ZZZW
ZZZZ
WWZZ
WZWW
WWZZ
ZWZZ
ZZZW
ZWWZ
WWZZ
WZZZ
WZZZ
WWWW
ZZWZ
WWWZ
WWWZ
ZZWZ
ZZZZ
ZZWW
WWWW
WWWW
ZZWW
WWZW
WWWZ
ZZWW
Folge B
WZZW
WWZW
ZZZW
ZWZZ
ZZWW
2. Wir bezeichnen mit X die Anzahl der W’s in einem Viererblock. Stelle eine Häufigkeitstabelle und eine
Häufigkeitsverteilung für die beobachteten Werte von X in den Viererblocks der beiden Folgen auf
und bestimme das arithmetische Mittel x und die mittlere lineare Abweichung a.
absolute Häufigkeit
Werte von X
Folge A
Folge B
relative Häufigkeit
Werte von X
Folge A
Folge B
0
1
2
3
4
0
1
2
3
4
a
x
3. Zeichne ein Baumdiagramm für den viermaligen Münzwurf mit einer echten Münze.
Notiere an jedem Pfadende die Anzahl der Wappen auf diesem Pfad.
Berechne die Wahrscheinlichkeiten dieser Werte.
Werte von X
Wahrscheinlichkeit
0
1
2
3
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4
4. Beantworte und begründe noch einmal die Antwort auf die Anfangsfrage. Bist Du sicher?
AB_W_Z_Folgen_MAM.doc
Elke Warmuth und Stephan Lange
Lange/Warmuth, Berlin
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Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Arbeitsblatt Identifizieren von W-Z-Folgen“
Hinweise zum” Arbeitsblatt
Hinweise für den Unterricht
1. Welche der beiden Münzwurffolgen hältst du für echt“?
”
Begründe!
Folge A
ZWZW
ZWWZ
WZZW
WZZW
ZZWZ
WZZW
ZWZZ
ZZWZ
ZZWW
ZWWW
WZZW
ZWWZ
WWWZ
ZWZW
ZWZZ
ZWZW
WZWZ
WWZZ
WZZW
WZWW
WZWW
ZWWZ
WWZW
WWZW
ZWZW
ZWZZ
ZZWW
WWWW
WWZW
WZWW
ZWWW
ZWZW
ZWZZ
ZWWZ
WZZW
ZZZW
WZZW
WZWW
ZZWZ
ZWZZ
WZWW
ZWWZ
ZZWZ
ZWWZ
ZWWZ
WZZW
ZZZW
ZZZZ
WWZZ
WZWW
WWZZ
ZWZZ
ZZZW
ZWWZ
WWZZ
WZZZ
WZZZ
WWWW
ZZWZ
WWWZ
WWWZ
ZZWZ
ZZZZ
ZZWW
WWWW
ZWZW
ZWZW
WZWW
ZZWW
WWZZ
Folge B
WZZW
WWZW
ZZZW
ZWZZ
ZZWW
WWZW
ZWZW
ZWZZ
WZZW
WWZW
WWWZ
ZWWW
ZZZZ
ZZWW
ZWZZ
WZZW
WZZZ
ZZZW
WWWW
ZWZW
WWZZ
ZZZW
WZZW
ZWZZ
ZZWW
WWWW
ZZWW
WWZW
WWWZ
ZZWW
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Elke Warmuth und Stephan Lange
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Arbeitsblatt Identifizieren von W-Z-Folgen“
Hinweise zum” Arbeitsblatt
Hinweise für den Unterricht
2. Wir bezeichnen mit X die Anzahl der W’s in einem
Viererblock. Stelle eine Häufigkeitstabelle und eine
Häufigkeitsverteilung für die beobachteten Werte von X in
den Viererblocks der beiden Folgen auf und bestimme das
arithmetische Mittel x und die mittlere lineare Abweichung a.
absolute Häufigkeit
Werte von X 0 1 2 3
Folge A
Folge B
relative Häufigkeit
Werte von X 0 1 2 3 4
Folge A
Folge B
4
x
a
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Elke Warmuth und Stephan Lange
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Arbeitsblatt Identifizieren von W-Z-Folgen“
Hinweise zum” Arbeitsblatt
Hinweise für den Unterricht
3. Zeichne ein Baumdiagramm für den viermaligen Münzwurf
mit einer echten Münze. Notiere an jedem Pfadende die
Anzahl der Wappen auf diesem Pfad.
Berechne die Wahrscheinlichkeiten dieser Werte.
Werte von X
Wahrscheinlichkeit
0
1
2
3
4
4. Beantworte und begründe noch einmal die Antwort auf die
Anfangsfrage. Bist Du sicher?
Mathematik Anders Machen
Elke Warmuth und Stephan Lange
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Arbeitsblatt Identifizieren von W-Z-Folgen“
Hinweise zum” Arbeitsblatt
Hinweise für den Unterricht
2.
absolute Häufigkeit
Werte von X
0
Folge A
0
Folge B
3
relative Häufigkeit
Werte von X
0
Folge A
0,00
Folge B
0,06
1
10
15
2
27
18
1
0,20
0,30
3
12
10
2
0,54
0,36
4
1
4
3
0,24
0,20
4
0,02
0,08
x̄
2,08
1,94
a
0,52
0,80
3.
Werte von X
Wahrscheinlichkeit
0
0,0625
1
0,250
2
0,375
3
0,250
4
0,0625
Die Modellparameter zu x und a sind der Erwartungswert der
Anzahl der Wappen E (X ) = 2 und die theoretische lineare
Abweichung A(X ) = 0, 75. Bei sehr vielen Beobachtungen von X
sollten sich die beobachteten Parameter von den Modellparametern
nur wenig unterscheiden.
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Elke Warmuth und Stephan Lange
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Arbeitsblatt Identifizieren von W-Z-Folgen“
Hinweise zum” Arbeitsblatt
Hinweise für den Unterricht
4. Die Schüler sollen sich an den beobachteten relativen
Häufigkeiten orientieren, ohne hier einen statistischen Test
durchzuführen. Besonders eklatant ist der Unterschied bei
zwei Wappen, der zeigt, dass häufige Wechsel naiv bevorzugt
werden.
Sie sollen aber auch erkennen, dass sichere Aussagen
prinzipiell unmöglich sind. Auch die Folge A könnte von
einer echten Münzwurffolge stammen. Somit bereitet diese
Aufgabe auch die Grundphilosophie des Testens vor.
Bemerkung : Die lineare Abweichung ist ein Inhalt, den der
Rahmenplan verlangt. Eigentlich passt diese Größe nicht als
Abweichungsmaß zum arithmetischen Mittel und entzieht sich auch
einer vernünftigen Deutung. Sie ist allenfalls zum Vergleich zweier
Verteilungen geeignet. Folge B streut in diesem Sinne mehr um ihr
arithmetisches Mittel als Folge A.
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Elke Warmuth und Stephan Lange
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Arbeitsblatt Identifizieren von W-Z-Folgen“
Hinweise zum” Arbeitsblatt
Hinweise für den Unterricht
Lassen Sie von Ihren Schülern Folgen der Länge 200 mit den
Symbolen W und Z herstellen. Dabei soll ein Teil der Schüler eine
Münze werfen und die Ergebnisse fortlaufend notieren, wobei nach
jeweils 4 Würfen ein kleiner Abstand gelassen werden soll.
Der andere Teil soll keine Münze werfen, sondern sich eine Folge
ausdenken, die seiner Meinung nach von Münzwürfen stammen
könnte.
Sie müssen darauf bauen können, dass Ihre Schüler ehrlich arbeiten.
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Elke Warmuth und Stephan Lange
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Arbeitsblatt Identifizieren von W-Z-Folgen“
Hinweise zum” Arbeitsblatt
Hinweise für den Unterricht
Wenn die Schüler noch keine hinreichende Erfahrung mit
Schwankungen bei Zufallsexperimenten haben, dann wird folgendes
passieren:
Bei den ausgedachten Folgen werden sich W’s und Z’s zu häufig
abwechseln.
Dies können Sie relativ sicher auf zwei Wegen überblicken:
1. In den Viererblöcken der ausgedachten Folgen wird es zu
wenige reine Blöcke WWWW oder ZZZZ geben. Genaue
Auskunft gibt das Arbeitsblatt Identifizieren von
”
W-Z-Folgen“.
2. In der ausgedachten Folge wird es zu viele Wechsel zwischen
den Symbolen W und Z geben. Diese wollen wir im Folgenden
untersuchen.
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Elke Warmuth und Stephan Lange
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Arbeitsblatt Identifizieren von W-Z-Folgen“
Hinweise zum” Arbeitsblatt
Hinweise für den Unterricht
Es sei Wn die Anzahl der Wechsel in einer echten Münzwurffolge
der Länge n. Wir zählen mit dem Zählalgorithmus die Anzahl der
W-Z-Folgen der Länge n mit genau k Wechseln.
1. Schritt: Für das erste Symbol gibt es 2 Möglichkeiten
(W oder Z).
2. Schritt: Wir markieren unter den nächsten n − 1 Stellen die
k Stellen,
bei denen das Symbol wechselt. Dafür gibt es je
n−1
Möglichkeiten.
k
Insgesamt gibt es also 2 · n−1
W-Z-Folgen der Länge n mit genau
k
k Wechseln.
Mathematik Anders Machen
Elke Warmuth und Stephan Lange
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Arbeitsblatt Identifizieren von W-Z-Folgen“
Hinweise zum” Arbeitsblatt
Hinweise für den Unterricht
Jede echte Münzwurffolge der Länge n hat die Wahrscheinlichkeit
1
. Also gilt
2n
n−1
2 · n−1
k
k
P(Wn = k) =
= n−1 , k = 0, 1, 2, . . . , n − 1
2n
2
Es sieht nach einer bekannten Verteilung aus:
P(Wn = k) =
n−1
k
n−1
1
, k = 0, 1, 2, . . . , n − 1
2
Wir sehen, dass die Anzahl der Wechsel binomialverteilt ist mit den
Parametern n − 1 und 21 .
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Elke Warmuth und Stephan Lange
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Also gilt E (Wn ) =
Arbeitsblatt Identifizieren von W-Z-Folgen“
Hinweise zum” Arbeitsblatt
Hinweise für den Unterricht
n−1
2 .
In einer echten Münzwurffolge der Länge 200 müssten etwa 100
Wechsel auftreten. Genauere Auskunft gibt das 2σ-Intervall, das
für große n eine Wahrscheinlichkeit von etwa 95% hat:
n−1 √
n−1 √
P
− n − 1 ≤ Wn ≤
+ n − 1 ≈ 0, 95.
2
2
Für n = 200 erhalten wir als 2σ-Intervall [86; 113].
Mehr als 113 Wechsel sind also schon sehr verdächtig. Die Folge A
hat 122 Wechsel, die Folge B hat 91.
Wir halten die Folge B für die echte und können uns dabei irren.
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Elke Warmuth und Stephan Lange
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Arbeitsblatt Identifizieren von W-Z-Folgen“
Hinweise zum” Arbeitsblatt
Hinweise für den Unterricht
Wir sehen, dass die 2σ-Intervalle eine wesentlich stärkere
Aussagekraft haben als die Erwartungswerte. Sie sind außerdem
sehr gut geeignet, das Testen von Hypothesen vorzubereiten.
Bemerkung: Wenn es gegenüber den Schülern um eine schnelle
Entscheidung geht, dann sollte man entweder die Schüler die
Wechsel in ihren eigenen Folgen zählen lassen oder sich die
Viererblocks anschauen.
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Elke Warmuth und Stephan Lange
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Erläuterung
Arbeitsblätter Sammelproben“
” Arbeitsblättern
Hinweise zu den
Quelle: www.pixelio.de
Elke Warmuth und Stephan Lange
Keine Angst vor StochastikTeil 2
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Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Erläuterung
Arbeitsblätter Sammelproben“
” Arbeitsblättern
Hinweise zu den
Das Thema Sammelproben“ behandelt ein anwendungsrelevantes
”
Problem. Es zeigt, wie wahrscheinlichkeitstheoretische Modelle
helfen können, ökonomische Entscheidungen zu treffen.
Das Thema kann in der Sekundarstufe II im Kontext von
Binomialverteilung, Zufallsgrößen und Erwartungswerten
aufgegriffen werden.
Das Problem bietet eine Reihe von Differenzierungsmöglichkeiten
und interessante Verbindungen zur Analysis.
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Elke Warmuth und Stephan Lange
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Erläuterung
Arbeitsblätter Sammelproben“
” Arbeitsblättern
Hinweise zu den
In kurzer Zeit soll eine große Anzahl n von Individuen auf eine
Krankheit untersucht werden. Die Krankheit ist durch eine
Blutanalyse nachweisbar.
Es wird angenommen, dass die Individuen unabhängig voneinander
erkranken und dass jedes Individuum mit derselben
Wahrscheinlichkeit p gesund ist.
Die naive Methode untersucht jedes einzelne Individuum.
Die raffinierte Methode bildet Gruppen von je r Individuen. Aus
den einzelnen Blutproben wird eine Sammelprobe gebildet und
untersucht. Nur wenn der Befund der Sammelprobe positiv ist,
wird anschließend jedes Individuum einzeln untersucht.
Die Frage lautet: Bei welcher Methode fallen im Mittel weniger
Analysen an und wie groß ist die durchschnittliche Einsparung?
Mathematik Anders Machen
Elke Warmuth und Stephan Lange
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Erläuterung
Arbeitsblätter Sammelproben“
” Arbeitsblättern
Hinweise zu den
Dieses Problem kann auf verschiedenen Niveaustufen bearbeitet
werden.
1. Im einfachsten Fall gibt man p und die Gesamtzahl n vor und
lässt mehrere gegebene Gruppengrößen r hinsichtlich der
mittleren Anzahl an Analysen vergleichen (Arbeitsblatt
Sammelproben 1).
2. Schwieriger ist es, wenn man nur n und p vorgibt und nach
der optimalen Gruppengröße fragt. Hier müssen die Schüler
zunächst die mittlere Anzahl von Analysen pro Gruppe mit
einem beliebigen r berechnen. Dann werden sie zur Erkenntnis
geführt, dass die mittlere Anzahl der Analysen pro Person eine
wichtige Kenngröße ist. Das optimale r im Sinne der größten
durchschnittlichen Einsparung kann durch Einschachteln“
”
oder mit Hilfe eines Funktionsplotters gefunden werden
(Arbeitsblatt Sammelproben 2).
Mathematik Anders Machen
Elke Warmuth und Stephan Lange
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Erläuterung
Arbeitsblätter Sammelproben“
” Arbeitsblättern
Hinweise zu den
3. Interessante Verbindungen zur Analysis bietet das
anspruchsvolle Arbeitsblatt Sammelproben 3. Dort ist
zunächst nachzuweisen, dass im Mittel eine Ersparnis nur
1
dann eintreten kann, wenn p > √
e e ≈ 0, 69 gilt. Mittels zweier
Approximationen soll dann eine Näherungsformel für r
gefunden werden. Diese Näherungsformel vermindert den
Aufwand beim Einschachteln der Lösung erheblich.
Wichtig: Modellkritik. Diskutieren Sie die Annahmen, die in die
Berechnungen eingehen, kritisch.
Welche Vereinfachung scheint am wenigsten realistisch?
Mathematik Anders Machen
Elke Warmuth und Stephan Lange
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Erläuterung
Arbeitsblätter Sammelproben“
” Arbeitsblättern
Hinweise zu den
Sammelproben 1
In kurzer Zeit soll eine große Anzahl n von Individuen auf eine Krankheit untersucht werden. Die
Krankheit ist durch eine Blutanalyse nachweisbar.
Es wird angenommen, dass die Individuen unabhängig voneinander erkranken und dass jedes
Individuum mit derselben Wahrscheinlichkeit p gesund ist.
Die naive Methode untersucht jedes einzelne Individuum.
Die raffinierte Methode bildet Gruppen von r Individuen. Aus den einzelnen Blutproben wird eine
Sammelprobe gebildet und untersucht. Nur wenn der Befund der Sammelprobe positiv ist, wird
anschließend jedes Individuum einzeln untersucht.
Die Frage lautet: Bei welcher Methode fallen im Mittel weniger Analysen an und wie groß ist die
durchschnittliche Einsparung?
1. Äußere Vermutungen, wie p und r qualitativ beschaffen sein müssen, damit die Gruppenprüfung im
Mittel weniger Analysen erfordert als die Einzelprüfung.
2. Es sei n = 100 und p = 0,98. Eine Blutanalyse kostet 2 €. Bei der naiven Methode betragen die
Gesamtkosten 200 €. Wir bezeichnen mit G die Kosten für eine Gruppe bei der Gruppenprüfung.
Begründe, dass G eine Zufallsgröße ist und gib für die Gruppengrößen r = 5, r = 10 und r = 20 die
Verteilung von G an. Runde die Wahrscheinlichkeiten auf 2 Stellen nach dem Komma.
r=5
Werte von G
Wahrscheinlichkeit
r = 10
Werte von G
Wahrscheinlichkeit
r = 20
Werte von G
Wahrscheinlichkeit
3. Berechne für die drei Gruppengrößen den Erwartungswert von G.
Berechne für die drei Gruppengrößen den Erwartungswert der Gesamtkosten bei Gruppenprüfung.
4. Bei welcher Gruppengröße ist im Mittel die größte Einsparung bei den Gesamtkosten gegenüber der
naiven Methode zu erwarten? Wie viel Prozent beträgt diese Einsparung?
Mathematik Anders Machen
AB_Sammelproben_1_MAM.doc
Elke Warmuth und Stephan Lange
Lange/Warmuth, Berlin
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Erläuterung
Arbeitsblätter Sammelproben“
” Arbeitsblättern
Hinweise zu den
Sammelproben 2
In kurzer Zeit sollen 1000 Individuen auf eine Krankheit untersucht werden. Die Krankheit ist durch eine
Blutanalyse nachweisbar.
Es wird angenommen, dass die Individuen unabhängig voneinander erkranken und dass jedes
Individuum mit derselben Wahrscheinlichkeit 0,98 gesund ist.
Die naive Methode untersucht jedes einzelne Individuum. Bei Kosten von 2 € pro Blutprobe fallen 2000 €
Gesamtkosten an.
Die raffinierte Methode bildet Gruppen von je r Individuen. Aus den einzelnen Blutproben wird eine
Sammelprobe gebildet und untersucht. Nur wenn der Befund der Sammelprobe positiv ist, wird
anschließend jedes Individuum einzeln untersucht.
Die Frage lautet: Wie groß muss r sein, damit im Mittel die Gesamtanzahl der Analysen möglichst klein
ist und wie groß ist die durchschnittliche Einsparung gegenüber der naiven Methode?
1. Welche Werte kommen für r in Frage?
2. Es bezeichne Xr die Anzahl der Analysen für eine Gruppe. Welche Werte kann Xr annehmen und wie
groß sind die zugehörigen Wahrscheinlichkeiten? Du kannst die Pfadregeln benutzen.
3. Weise nach, dass für den Erwartungswert gilt E(X r ) = r + 1 − r ⋅ 0,98 r . Gib eine Interpretation dieses
Erwartungswertes an.
4. Wie groß sind die mittleren Gesamtkosten E(K) für die Untersuchung der 1000 Personen, wenn die
Gruppengröße r beträgt?
⎛ 1
⎞
5. Weise nach, dass für die mittleren Gesamtkosten gilt E(K ) = 2000 ⋅ ⎜ 1 + − 0,98r ⎟ .
⎝ r
⎠
Gib eine Interpretation des Terms in der Klammer.
6. Die Differenz aus den Gesamtkosten bei Einzelprüfung und bei Gruppenprüfung beträgt folglich
1⎞
⎛
2000 ⋅ ⎜ 0,98r − ⎟ =: d(r ). Untersuche, für welches r die Funktion d ihr Maximum annimmt.
r⎠
⎝
Hinweis: Du kannst Aufgabe 1 zu Hilfe nehmen oder die Maximalstelle schrittweise einschachteln. Es
gibt nur ein Maximum.
Mathematik Anders Machen
AB_Sammelproben_2_MAM.doc
Elke Warmuth und Stephan Lange
Lange/Warmuth, Berlin
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Erläuterung
Arbeitsblätter Sammelproben“
” Arbeitsblättern
Hinweise zu den
Sammelproben 3
In kurzer Zeit sollen eine große Anzahl von Individuen auf eine Krankheit untersucht werden. Die
Krankheit ist durch eine Blutanalyse nachweisbar.
Es wird angenommen, dass die Individuen unabhängig voneinander erkranken und dass jedes
Individuum mit derselben Wahrscheinlichkeit p gesund ist.
Die naive Methode untersucht jedes einzelne Individuum. Bei Kosten von 2 € pro Blutprobe fallen 2n €
Gesamtkosten an.
Die raffinierte Methode bildet Gruppen von je r Individuen. Aus den einzelnen Blutproben wird eine
Sammelprobe gebildet und untersucht. Nur wenn der Befund der Sammelprobe positiv ist, wird
anschließend jedes Individuum einzeln untersucht.
Die Frage lautet: Bei welcher Methode fallen im Mittel weniger Analysen an und wie groß ist die
durchschnittliche Einsparung?
Folgende Fragen sollen untersucht werden: Bei welchem p ist bei Gruppenprüfung im Durchschnitt mit
weniger Blutproben zu rechnen als bei Einzelprüfung? Wie groß muss r sein, damit im Mittel die
Gesamtanzahl der Analysen möglichst klein ist und wie groß ist die durchschnittliche Einsparung
gegenüber der naiven Methode?
1. Die durchschnittliche Einsparung pro Person durch die Gruppenprüfung ist gegeben durch
1
e(r ) = p r − . Gib eine notwendige Bedingung für p an, damit e(r ) positiv ist.
r
Hinweis: Eine Funktion f nimmt ein Minimum an derselben Stelle an wie ln f .
2. Vervollständige den Satz: Damit Gruppenbildung im Mittel eine Einsparung bringen kann, muss
p
gelten.
Im Folgenden sei die notwendige Bedingung für p erfüllt. Es geht nun darum, diejenige Gruppengröße zu
finden, für die die Einsparung maximal ist.
3. a) Leite eine notwenige Bedingung für eine Extremstelle der Funktion e her.
b) Ersetze in der Gleichung den Term ln p durch einen Term für die Tangente an den Graphen von
ln p im Punkt (1; 0).
r
c) Ersetze p durch 1 und löse die resultierende Gleichung nach r auf.
4. Gib Begründungen für die Schritte b) und c) in 3. Die Lösung aus 3. beruht auf Näherungen.
Erläutere Dein weiteres Vorgehen ausgehend von diesem Näherungswert, um die optimale
Gruppengröße zu bestimmen.
Bestimme die optimale Gruppengröße für p=0,99 und die zugehörige prozentuale Einsparung.
AB_Sammelproben_3_MAM.doc
Elke Warmuth und Stephan Lange
Lange/Warmuth, Berlin
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Mathematik Anders Machen
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Erläuterung
Arbeitsblätter Sammelproben“
” Arbeitsblättern
Hinweise zu den
Sammelproben 1
Die Frage lautet: Bei welcher Methode fallen im Mittel weniger
Analysen an und wie groß ist die durchschnittliche Einsparung?
1. Äußere Vermutungen, wie p und r qualitativ beschaffen sein
müssen, damit die Gruppenprüfung im Mittel weniger
Analysen erfordert als die Einzelprüfung.
2. Es sei n = 100 und p = 0, 98. Eine Blutanalyse kostet 2 Euro.
Bei der naiven Methode betragen die Gesamtkosten 200 Euro.
Wir bezeichnen mit G die Kosten für eine Gruppe bei der
Gruppenprüfung. Begründe, dass G eine Zufallsgröße ist und
gib für die Gruppengrößen r = 5, r = 10 und r = 20 die
Verteilung von G an. Runde die Wahrscheinlichkeiten auf 2
Stellen nach dem Komma.
Mathematik Anders Machen
Elke Warmuth und Stephan Lange
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Erläuterung
Arbeitsblätter Sammelproben“
” Arbeitsblättern
Hinweise zu den
3. Berechne für die drei Gruppengrößen den Erwartungswert von
G.
Berechne für die drei Gruppengrößen den Erwartungswert der
Gesamtkosten bei Gruppenprüfung.
4. Bei welcher Gruppengröße ist im Mittel die größte Einsparung
bei den Gesamtkosten gegenüber der naiven Methode zu
erwarten? Wie viel Prozent beträgt diese Einsparung?
Mathematik Anders Machen
Elke Warmuth und Stephan Lange
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Erläuterung
Arbeitsblätter Sammelproben“
” Arbeitsblättern
Hinweise zu den
Sammelproben 2
Die Frage lautet: Wie groß muss r sein, damit im Mittel die
Gesamtanzahl der Analysen möglichst klein ist und wie groß ist die
durchschnittliche Einsparung gegenüber der naiven Methode?
1. Welche Werte kommen für r in Frage?
2. Es bezeichne Xr die Anzahl der Analysen für eine Gruppe.
Welche Werte kann Xr annehmen und wie groß sind die
zugehörigen Wahrscheinlichkeiten?
Du kannst die Pfadregeln benutzen.
3. Weise nach, dass für den Erwartungswert gilt
E (Xr ) = r + 1 − r · 0, 98r .
Gib eine Interpretation dieses Erwartungswertes an.
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Elke Warmuth und Stephan Lange
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Erläuterung
Arbeitsblätter Sammelproben“
” Arbeitsblättern
Hinweise zu den
4. Wie groß sind die mittleren Gesamtkosten E (K ) für die
Untersuchung der 1000 Personen, wenn die Gruppengröße r
beträgt?
5. Weise nach, dass für die mittleren
Gesamtkosten gilt
1
r
E (K ) = 2000 · 1 + r − 0, 98 .
Gib eine Interpretation des Terms in der Klammer.
6. Die Differenz aus den Gesamtkosten bei Einzelprüfung
und bei
1
r
Gruppenprüfung beträgt folglich 2000 · 0, 98 − r =: d(r ).
Untersuche, für welches r die Funktion d ihr Maximum
annimmt.
Hinweis: Du kannst Aufgabe 1 zu Hilfe nehmen oder die
Maximalstelle schrittweise einschachteln. Es gibt nur ein
Maximum.
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Elke Warmuth und Stephan Lange
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
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Hinweise zu den
Sammelproben 3
Folgende Fragen sollen untersucht werden: Bei welchem p ist bei
Gruppenprüfung im Durchschnitt mit weniger Blutproben zu
rechnen als bei Einzelprüfung? Wie groß muss r sein, damit im
Mittel die Gesamtanzahl der Analysen möglichst klein ist und wie
groß ist die durchschnittliche Einsparung gegenüber der naiven
Methode?
1. Die durchschnittliche Einsparung pro Person durch die
Gruppenprüfung ist gegeben durch e(r ) = p r − 1r . Gib eine
notwendige Bedingung für p an, damit e(r ) positiv ist.
Hinweis: Eine Funktion f nimmt ein Minimum an derselben
Stelle an wie ln(f ).
2. Vervollständige den Satz: Damit Gruppenbildung im Mittel
eine Einsparung bringen kann, muss p
gelten.
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Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Erläuterung
Arbeitsblätter Sammelproben“
” Arbeitsblättern
Hinweise zu den
Im Folgenden sei die notwendige Bedingung für p erfüllt. Es geht
nun darum, diejenige Gruppengröße zu finden, für die die
Einsparung maximal ist.
3.
a) Leite eine notwenige Bedingung für eine Extremstelle der
Funktion e her.
b) Ersetze in der Gleichung den Term ln p durch einen Term für
die Tangente an den Graphen von ln p im Punkt (1; 0).
c) Ersetze p r durch 1 und löse die resultierende Gleichung nach r
auf.
4. Gib Begründungen für die Schritte b) und c) in 3. Die Lösung
aus 3. beruht auf Näherungen. Erläutere Dein weiteres
Vorgehen ausgehend von diesem Näherungswert, um die
optimale Gruppengröße zu bestimmen.
Bestimme die optimale Gruppengröße für p = 0, 99 und die
zugehörige prozentuale Einsparung.
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Elke Warmuth und Stephan Lange
Keine Angst vor StochastikTeil 2
Sammelbilderproblem
Identifizieren von W-Z-Folgen
Sammelproben
Erläuterung
Arbeitsblätter Sammelproben“
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Hinweise zu den
Sammelproben 1:
1. Die Krankheitshäufigkeit darf nicht zu groß und auch die
Gruppen dürfen nicht zu groß sein, damit die Sammelprobe
einen negativen Befund ergibt.
2. Der Wert von G kann vor der Analyse nicht sicher
vorhergesagt werden.
r = 5 : P(G = 2) = 0, 985 ≈ 0, 90, P(G = 12) ≈ 0, 10
r = 10 : P(G = 2) = 0, 9810 ≈ 0, 82, P(G = 22) ≈ 0, 18
r = 20 : P(G = 2) = 0, 9820 ≈ 0, 67, P(G = 42) ≈ 0, 33
3.
n
5
10
20
E (G ) in Euro
3,00
5,60
15,20
Gruppenanzahl
20
10
5
E (K ) in Euro
60,00
56,00
76,00
Einsparung in %
70
72
62
Optimal im Sinne der größten mittleren Einsparung ist die
Gruppengröße 10.
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Keine Angst vor StochastikTeil 2
Sammelbilderproblem
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Sammelproben
Erläuterung
Arbeitsblätter Sammelproben“
” Arbeitsblättern
Hinweise zu den
Sammelproben 2:
1. Es kommen 15 Werte (alle 16 Teiler von 1000 außer 1) in
Frage.
2. Xr kann die Werte 1 und r + 1 annehmen.
P(Xr = 1) = 0, 98r (alle r Individuen gesund).
P(Xr = r + 1) = 1 − 0, 98r
3. E (Xr ) = 1 · 0, 98r + (r + 1) · (1 − 0, 98r ) = r + 1 − r · 0, 98r
Interpretation: Der Erwartungswert gibt die mittlere Anzahl
von Proben je Gruppe bei vielen Gruppenprüfungen an.
r ) = 2000 · 1 + 1 − 0, 98r
(r
+
1
−
r
·
0,
98
4. E (K ) = 2 · 1000
r
r
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Sammelbilderproblem
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Hinweise zu den
5. Interpretation des Terms in der Klammer: mittlere Anzahl der
Proben pro Person in der Gruppe.
6. Die Funktion nimmt ihr Maximum für r = 8 an und
d(8) = 1451, 53. Man spart also bei dieser Gruppengröße im
Mittel 1451,53 Euro bzw. rund 73%.
Bemerkung : Diese Ersparnis ist unabhängig von der
Gesamtzahl der zu untersuchenden Individuen. Es kommt nur
auf mittlere Anzahl der Proben pro Person in der Gruppe an.
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Elke Warmuth und Stephan Lange
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Arbeitsblätter Sammelproben“
” Arbeitsblättern
Hinweise zu den
Sammelproben 3:
1. p r −
1
r
1
√
r r
1
√
r r .
>0⇔p>
Betrachte f (r ) =
)
Gemäß Hinweis: g (r ) = ln √r1r = − ln(r
r .
Die Funktion g hat ein Minimum bei e, demzufolge hat auch
f ein Minimum bei e. Untersuchung der beiden benachbarten
Werte 2 und 3 liefert als notwenige Bedingung: p > 0, 693.
2. Damit Gruppenbildung im Mittel eine Einsparung bringen
kann, muss p > 0, 693 gelten.
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Sammelbilderproblem
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Sammelproben
Erläuterung
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Hinweise zu den
3.
a) e 0 (r ) = p r · ln(p) + r12 . Notwendige Bedingung:
p r · ln(p) + r12 = 0
b) Tangente an den Graphen von ln(p) im Punkt (1; 0):
t(p) = p − 1.
Resultierende Gleichung: p r · (p − 1) + r12 = 0
1
c) p − 1 + r12 = 0 ⇒ r = √1−p
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Sammelbilderproblem
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Hinweise zu den
4.
b) In der Nähe von 1 wird die Funktion linear approximiert.
c) In der Nähe von 1 ist p r nahe 1. Beide Schritte sind umso mehr
1
gerechtfertigt, je näher p an 1 ist. Ausgehend von r = √1−p
wird man nun durch Einschachteln das optimale r finden.
p = 0, 99 :
r
e(r )
√1
0.01
10
0,80438
= 10.
11
0,80443
12
0,80305
Damit ist ein lokales Maximum gefunden. Bei der
Gruppengröße 11 beträgt die durchschnittlich Einsparung
80,4%. Man kann sich inhaltlich überlegen, dass es kein
weiteres Maximum gibt.
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Keine Angst vor StochastikTeil 2
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