Leitthema Monatsschr Kinderheilkd 2014 DOI 10.1007/s00112-014-3087-8 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014 F. Manz Forschungsinstitut für Kinderernährung, Dortmund Institutionalisierte Wissenschaft und Praxis der Ernährung gesunder Kinder Geschichte und Beiträge des Forschungsinstituts für Kinderernährung Das Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) hat sich die wissenschaftliche Erforschung der Ernährung gesunder Kinder sowie deren langfristiger Wirkung auf die körperliche und geistige Entwicklung zur Aufgabe gemacht. Trotz wechselvoller Geschichte und einem Werdegang mit vielen Hindernissen kann es nun auf eine 50-jährige Erfolgsgeschichte zurückblicken. Gründung Noch um 1900 war die Familienkost in Deutschland fettarm (ca. 25%), relativ reich an pflanzlichem Eiweiß und ballaststoffreich. Im Jahr 1960 enthielt sie reichlich tierische Fette (ca. 40%) sowie tierisches Eiweiß und war ballaststoffarm. Niemand konnte die Auswirkungen dieses Wandels auf die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern abschätzen. Auch zahlreiche Fragen zum Bedarf vieler Nährstoffe und zur Qualität unterschiedener Proteine und Fette waren ungelöst. Bis 1960 bestand Muttermilchersatznahrung aus verdünnter Kuhmilch mit Zusätzen verschiedener Kohlenhydrate und Säuerungsmitteln (Zitronen- und Milchsäure). Die Breinahrung wurde aus wenigen Zutaten selbst zubereitet. Durch den Austausch pflanzlicher gegen tierische Fette und die Standardisierung der Nährstoffgehalte wurden aus gewöhnlichen Molkereiprodukten Hightech-Säuglings- milchnahrungen, und die selbst zubereitete Beikost wurde zunehmend durch die „Gläschenkost“ ersetzt. » Ziel ist die wissenschaftliche Erforschung der Ernährung gesunder Kinder Die Ernährungswissenschaft etablierte sich an den Universitäten. Es kam zur Gründung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), die 1956 die erste Auflage der Empfehlungen für die Nährstoffzufuhr publizierte und zur Formulierung des „Gesetzes über den Verkehr mit Lebensmitteln, Tabakerzeugnissen, kosmetischen Mitteln und sonstigen Bedarfsgegenständen“ (Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz, LMBG). In diesem Umfeld bat die Kommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft für Ernährungsforschung den Leiter des MaxPlanck-Instituts für Ernährungsphysiologie Prof. H. Kraut in Dortmund und den Kinderarzt Prof. W. Droese in München, ein Gutachten über die Zweckmäßigkeit der Errichtung einer „Forschungsstelle für Säuglings- und Kinderernährung“ anzufertigen. Ziel der Forschungsstelle sollte die wissenschaftliche Erforschung der Ernährung gesunder Kinder sowie deren langfristiger Wirkung auf die körperliche und geistige Entwicklung sein. Die Initiative wurde international von namhaften Pädiatern unterstützt. Nach verschiedenen vergeblichen Anläufen stellte die Stadt Dortmund ein Grundstück zum Bau des FKE in Erbpacht zur Verfügung. Die Volkswagen-Stiftung übernahm die Baukosten für das Institutsgebäude, und das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) gab seine Zusage bezüglich der laufenden Betriebskosten. Schließlich gründeten mehrere einflussreiche Dortmunder Bürger am 01.10.1964 die Förderergesellschaft Kinderernährung e. V. (FGK) als Trägerverein des FKE und trugen Prof. Droese im Januar 1965 dessen Leitung an. Im Jahr 1968 wurde das FKE offiziell vom Ministerpräsidenten des Landes NordrheinWestfalen (NRW), H. Kühn, eröffnet. Aus wissenschaftlicher Sicht waren die 1960er Jahre optimal für die Gründung eines Forschungsinstituts für Säuglings- und Kinderernährung. Glückliche politische Umstände ermöglichten die Realisierung. Wechselvolle Geschichte Professor Droese und seine langjährige wissenschaftliche Mitarbeiterin Frau Dr. H. Stolley konzipierten ein solides, zweckmäßiges, mit den modernsten wissenschaftlichen Geräten großzügig ausgestattetes Institutsgebäude. In klinischen Untersuchungsräumen wurden u. a. anthropometrische Messungen durchgeführt. Der Kindertrakt war optimal für stationäre Stoffwechseluntersuchungen an Säuglingen und Kleinkindern ausgerüstet. Im klinischen Labor wurden Nahrungsmittel, Speisen, Urin, Schweiß und Stuhl analyMonatsschrift Kinderheilkunde 2014 | 1 Leitthema Tab. 1 Leiter, Stellvertreter und Verwalter am Forschungsinstitut für Kinderernährung von 1964–2014 Leiter 1965–1980 1981–1998 1999–2000 2001– Prof. Dr. med. Werner Droese (1913–2000) Prof. Dr. med. Gerhard Schöch (1936–) Prof. Dr. med. Friedrich Manz Prof. Dr. med. Michael Lentze (1945–) in Nebentätigkeit (Direktor der Kinderklinik und ärztl. Direktor der Univ.-Kliniken Bonn) siert. Die Stellenpläne umfassten 1969 34 und 1993 45 Planstellen [2]. Nachdem Prof. Droese 1975 trotz großer Anstrengungen nur einen Säugling für eine Bilanzuntersuchung im Kindertrakt des FKE gewinnen konnte, warb er in der lokalen Presse um Verständnis für diese Art der Untersuchung an Säuglingen. Einer der Publikationen trug die unglückliche Überschrift „Babys gesucht“. Er löste einen Sturm der Entrüstung in den Medien aus, bis hin zu einer kleinen Anfrage im Landtag von NRW. Dem FKE wurde u. a. vorgeworfen, aus der Not armer Leute wissenschaftlichen Nutzen zu ziehen, indem es gesunde männliche Säuglinge getrennt von der Mutter zum Testen von Nahrungsmitteln aufnehme. Kurzfristig war das FKE in seiner Existenz bedroht. Auch 2 das FKE vollständig entlastende Gutachten von Kinderpsychiatern konnten die Rufschädigung nicht beheben. Prof. Droese führte keine Bilanzuntersuchungen an Säuglingen mehr durch. Er vertrat die Ansicht, dass diese in der häuslichen Umgebung des Säuglings nicht möglich seien. Frau PD. Dr. E. Sievers gelang in den 1980er Jahren in Kiel allerdings der Gegenbeweis [26]. Im Jahr 1978 erfolgte die Aufnahme des FKE in die Gemeinschaftsfinanzierung vom Bund und den Ländern in die Blaue Liste. Im Jahr 1981 übernahm Prof. G. Schöch die Leitung des FKE; Prof. F. Manz folgte ihm 1983 als Stellvertreter. Der Wissenschaftsrat (WR) evaluierte das FKE zum ersten Mal 1986: Das FKE ist die einzige in der Bundesrepublik Deutschland tätige Einrichtung, die in hier beschriebenem Umfang in Längs- und Querschnittsuntersuchungen Ernährung und Entwicklung gesunder Kinder und Ju- 2 | Monatsschrift Kinderheilkunde 2014 Stellvertreter 1967–1982 1983–1998 1999 2001–2002 2003–2006 2006– Frau Dr. med. Helga Stolley (1918–1982) Prof. Dr. med. Friedrich Manz (1941–) Prof. Dr. med. Gerhard Schöch Prof. Dr. med. Friedrich Manz PD. Dr. med. Anja Kroke (1964–) Prof. Dr. troph. Mathilde Kersting (1946–) gendlicher untersucht … Die Gesundheitund sozialpolitische Bedeutung des FKE wird … in Zukunft mehr Gewicht bekommen … Im Mittelpunkt der Arbeit des Institutes steht die DONALD Studie … Das FKE ist … ein kleines Institut, das … für seine Forschung auf die Mitarbeit vieler gesunder Probanden angewiesen ist. Dies erfordert einen erheblichen Aufwand zur Gewinnung und Betreuung für Probanden … Der WR hält die Beratungsfunktion des Institutes für wichtig. Das FKE erfüllt die Voraussetzungen für die gemeinsame Förderung durch Bund und Länder. (Wissenschaftsrat [29]) Im Jahr 1996 evaluierte der WR das FKE zum zweiten Mal: Die wissenschaftlichen Leistungen des FKE entsprechen insgesamt nicht den Anforderungen an eine Forschungseinrichtung von überregionaler Bedeutung und gesamtstaatlichem wissenschaftspolitischem Interesse. Die weitere Förderung des FKE als Forschungseinrichtung im Rahmen der Blauen Liste kann daher nicht empfohlen werden. Die Langzeitstudie (DONALDStudie) sollte unter einem neuen Träger ausgewertet und auf dieser Basis fortgeführt werden. (Wissenschaftsrat [30]) Wie konnte es zu dieser negativen Beurteilung kommen? Die Wiedervereinigung hatte die Forschungslandschaft in Deutschland tiefgreifend verändert. Die Blaue Liste (seit 1996 Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibnitz) war von 47 Instituten auf 82 angewachsen. Als Maßstab für die wissenschaftliche Qualität galten die Zahl der in hochrangigen internationalen Zeitschriften publizierten Arbeiten und die Höhe der ins- Verwalter 1967–1972 Rudolf Rust (1923–) 1973–2003 Hans Leo Boeckler (1944–) 2003–2006 Wolfdieter Hohmann (1944–) Hans Leo Boeckler 2006– besondere in kompetitiven Verfahren eingeworbenen Drittmittel. Im Gegensatz zu 1986 wurden 1996 weder die kulturspezifischen Besonderheiten deutscher Ernährungsgewohnheiten, die naturgemäß nur in deutschsprachigen Zeitschriften publiziert werden können, berücksichtigt noch der Aufwand der Probandenpflege der DONALD-Studie sowie der Beratung und Information der Öffentlichkeit, der Fachgesellschaften und der Politik. So wurde die Zahl der grundlagenwissenschaftlichen Arbeiten in 3 der 4 Arbeitsgruppen als unzureichend beurteilt. Während der WR 1986 die Breite der Themenbearbeitung anerkennend hervorhob, kritisierte er 1996 eine starke Zersplitterung der Forschungsarbeiten. Das FKE zeigte ferner Schwächen in der Drittmitteleinwerbung. Die FGK und ihre Organe hatten es versäumt, ihre Leitungsfunktion durch die schriftliche Fixierung der Kritik an der Arbeit des FKE zu dokumentieren. Die Kinderärzte in der Beratungsgruppe betonten zu wenig die Bedeutung anwendungsorientierter Untersuchungen sowie das gesamtstaatliche Interesse an einer qualifizierten Beratung und Information der Öffentlichkeit und der zuständigen Fachgesellschaften. Schließlich hatte das FKE auch Pech. Das FKE war u. a. innerhalb der ersten 26 evaluierten Institute der Blauen Liste. Der WR empfahl, 6 davon nicht weiterzufördern. Letztendlich entschied der Verwaltungsrat des WR, von 82 evaluierten Instituten nur 6 die Förderung zu entziehen. Durch das Ausscheiden des Bundes aus der gemeinsamen Finanzierung musste die Zahl der Mitarbeiter bis 2002 auf 19 Stellen reduziert werden. Im Jahr 2001 übernahm Prof. M. Lentze die Leitung des Instituts in Nebentätigkeit. Seine Stellver- Zusammenfassung · Abstract treter waren Prof. Manz bis 2002, Frau PD. Dr. A. Kroke (2003–2006) und Frau Prof. M. Kersting (seit 2006). Trotz der Halbierung der Zahl der wissenschaftlichen Mitarbeiter blieb die Publikationstätigkeit des FKE infolge einer verstärkten internen sowie externen Zusammenarbeit und der wachsenden Erfahrung bei der Auswertung der Daten der DONALD-Studie unverändert. DDie zunehmende Einwerbung von Drittmitteln und der Erfolg der Broschürenserie führten 2008 zur Ausgründung der FKE GmbH. Im Jahr 2012 wurde die letzte Vorgabe des WR von 1996 erfüllt. Die Universität Bonn übernahm die Trägerschaft der DONALD-Studie mit 12 Stellen (Vollzeitäquivalente). Frau Prof. U. Nöthlings, Inhaberin des neu geschaffenen Lehrstuhls „Epidemiologie der Ernährung“, wurde die Leitung der DONALD-Studie übertragen. Die Fördergelder des Landes NRW, die bisher die FGK des FKE verwaltete, gehen seither an die Universität Bonn. Die FGK gelang es bis heute, die anwendungsnahen Aktivitäten des FKE allein durch Drittmittel, außergewöhnliche Sparmaßnahmen (die stellvertretende Leiterin und der Verwalter arbeiten auf der Basis von 400€ /Monat), großzügige Spenden und Überschüsse der FKE GmbH zu finanzieren. Ohne institutionelle Förderung ist dieses Konzept jedoch nicht zukunftsfähig (. Tab. 1). Beiträge zu Fragen der Ernährung des gesunden Kindes 1965–1980: Ära Droese und Stolley Prof. Droese war ein international anerkannter Experte auf dem Gebiet der Säuglings- und Kinderernährung. Durch Bilanzuntersuchungen an gesunden Säuglingen in Kiel und München konnten er und Frau Dr. Stolley u. a. zeigen, dass die damals gängigen Säuremilchnahrungen den Organismus des Säuglings unnötig belasteten. Prof. Droese wurde zu einem der wichtigsten Vorkämpfer für die moderneren, „adaptierten“ Säuglingsmilchnahrungen mit weniger Eiweiß und Mineralstoffen, teilweisem Ersatz des gesät- Monatsschr Kinderheilkd 2014 · [jvn]:[afp]–[alp] DOI 10.1007/s00112-014-3087-8 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014 F. Manz Institutionalisierte Wissenschaft und Praxis der Ernährung gesunder Kinder. Geschichte und Beiträge des Forschungsinstituts für Kinderernährung Zusammenfassung Hintergrund. Die Förderergesellschaft Kinderernährung e. V., der Träger des Forschungsinstituts für Kinderernährung (FKE) in Dortmund, begeht 2014 ihr 50-jähriges Bestehen. Ziel der Arbeit. Die vorliegende Arbeit stellt heraus, welche Entwicklung das FKE seit seiner Gründung genommen hat. Die wichtigsten Beiträge zu Wissenschaft und Praxis der Ernährung gesunder Kinder werden hervorgehoben. Material und Methoden. Anhand von Veröffentlichungen und internen Dokumenten des FKE wird dargestellt, wie das FKE seinem Ziel, die Ernährung gesunder Kinder sowie deren langfristige Wirkung auf die körperliche und geistige Entwicklung wissenschaftlich zu erforschen, nachgekommen ist. Ergebnisse. Das FKE blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Heute besitzt es insbesondere wegen der zahlreichen Ergebnisse der Dortmund Nutritional and Anthropome- tric Longtudinally Designed (DONALD) Study einen guten wissenschaftlichen Ruf. Es hat stets zeitnah und kompetent zu akuten praktischen Fragen der Kinderernährung Stellung bezogen sowie die Ernährungsempfehlungen für das erste Lebensjahr und die optimierte Mischkost für Kinder und Jugendliche formuliert und aktualisiert. Schlussfolgerung. Auch heute noch bestehen große Lücken in den Kenntnissen der Physiologie, der Ernährung und des Stoffwechsels des Kindes sowie den Folgen der Ernährung für die Gesundheit des Erwachsenen. Die Aufgabenstellungen des FKE und die methodischen Möglichkeiten zu ihrer Lösung haben sich in den letzten 50 Jahren sehr gewandelt. Der Umfang ungelöster Aufgaben ist jedoch ungebrochen groß. Schlüsselwörter Ernährung · Wachstum · Stoffwechsel · Prävention · Kinder Institutionalized science and practice of nutrition of healthy children. History and contributions of the Research Institute of Child Nutrition Abstract Background. In 2014 the Förderergesellschaft Kinderernährung (Sponsor Association for Child Nutrition), the supporting society of the Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE, Research Institute of Child Nutrition) in Dortmund, celebrates its 50th anniversary. Aims. This article presents how the FKE developed during this time and describes the most important scientific contributions and practical recommendations for a healthy diet in infants and children. Material and methods. The publications and internal documents of the FKE demonstrate how the objectives, research into the nutrition of healthy children and the longterm effects on physical and mental development, were achieved. Results. The FKE can look back on a chequered history. Nowadays the FKA has a high scientific reputation particularly due to the many results of the Dortmund nutri- tional and anthropometric longitudinally designed (DONALD) study. The FKE has continually made professional and timely statements on many practical questions concerning infant and child nutrition in Germany and developed food and nutrient based nutritional recommendations for infants and young families with children. Conclusion. There are still many unanswered questions concerning knowledge of physiology, nutrition and metabolism of the child and the long-term health effects of child nutrition. During the last 50 years the questions concerning nutrition in children and the methods to solve it have changed, the amount of unsolved questions, however, has remained undiminished. Keywords Nutrition · Growth · Metabolism · Preventive health service · Children Monatsschrift Kinderheilkunde 2014 | 3 Leitthema tigten Kuhmilchfetts durch ungesättigte pflanzliche Fette und Milchzucker als einzigem Kohlenhydratzusatz. » Die Sammlung der empirischen Daten stellt eine auch heute noch aktuelle Pioniertat dar Der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeit in Dortmund lag bei der Sammlung empirischer Daten zur Definition des zweckmäßigen Energie- und Nährstoffbedarf von Mädchen und Jungen unterschiedlicher Altersstufen. Als Maß für den Bedarf galt der langfristige durchschnittliche Energie- und Nährstoffverzehr gesunder aktiver Kinder in Familien oder familienähnlichen Einrichtungen. Von 1965– 1979 wurden bei 310 Kindern im Alter von einem bis 14 Jahren an 7300 Tagen Ernährungsbeobachtungen mit der genauen Wiegeprotokollmethode durchgeführt [28]. Hieraus wurden u. a. die durchschnittlichen täglichen Nahrungsmengen sowie die Zufuhr von Energie, 18 Nährstoffen, 5 Vitaminen und 3 Schwermetallen mithilfe von Nahrungsmittelanalysen und einer institutseignen Lebensmitteltabelle [27] in 8 Altersgruppen ermittelt. Diese Datensammlung stellt eine auch heute noch aktuelle Pioniertat dar. Ein weiterer Schwerpunkt galt der systematischen Sammlung anthropometrischer Daten von Säuglingen, Kindern und Jugendlichen sowie der Erstellung von geschlechts-, alters- und größenabhängigen Wachstumskurven und -tabellen Dortmunder Kinder [19]. Für etwa 15 Jahre waren diese Daten Standard in Deutschland. 1981–2002: Ära Schöch und Manz Das wichtigste wissenschaftliche Projekt der Nachfolger, Prof. Schöch und Prof. Manz, war die Dortmund Nutritional and Anthropometrical Longitudinally Designed (DONALD) Study zur Ernährung gesunder Säuglinge, Kinder und Jugendlicher in Beziehung zu Stoffwechsel, Wachstum, Entwicklung und Gesundheit. Die Studie startete 1985 als Querschnittsuntersuchung und wurde als Längsschnittstudie fortgeführt. Jedes Jahr kommen 35 bis 50 Säuglinge neu hinzu. An den idealer- 4 | Monatsschrift Kinderheilkunde 2014 weise über 30 Untersuchungsterminen werden die Eltern bzw. die Teilnehmer, wenn sie alt genug sind, regelmäßig befragt sowie alle Teilnehmer klinisch und anthropometrisch untersucht. Zu Hause werden ein Dreitageernährungsprotokoll nach der Wiegeprotokollmethode angefertigt sowie eine 24-h-Urin-Probe am 3. Protokolltag gesammelt und bei −20°C gelagert. Aus dem Dreitageernährungsprotokoll werden der Lebensmittelverzehr sowie die Zufuhr von Energie und 30 Nährstoffen mithilfe der institutseigenen Lebensmitteltabelle „LEBTAB“ ermittelt. Im 24-h-Urin werden regelmäßig 22 Parameter bestimmt. Auch die Eltern werden an 2 Terminen befragt und untersucht. Alle Daten werden in anonymisierter Form elektronisch gespeichert. Die Singularität der DONALD-Studie beruht auf der Erhebung einer großen Zahl von Parametern unter Alltagsbedingungen aus gewöhnlich getrennt betrachteten Themengebieten bei einer kooperativen „normalen“ Referenzgruppe, ihrem Langzeitcharakter, der Individualcharakterisierung, der Detailgenauigkeit und einer speziell angepassten biometrischen Datenanalyse. DDie DONALD-Studie ermöglicht Ein- blicke in den aktuellen Lebensmittelverzehr und die Nährstoffversorgung gesunder Kinder aller Altersstufen. Sie erfasst Trends in der Lebensmittelauswahl sowie der Zusammensetzung der Nahrungsmittel und gestattet die Bearbeitung grundlagenphysiologischer Fragestellungen. Die Qualität der Ernährung wird durch den Vergleich der Zufuhrdaten mit internationalen Energie- und Nährstoffzufuhrempfehlungen, der aktuellen mit der jeweils maximalen Belastung bestimmter Stoffwechselwege und Organfunktionen sowie dem Niveau bestimmter Markersubstanzen gemessen. Schließlich können auf dieser Basis Vorschläge zur Verbesserung der Ernährung erarbeitet werden [14]. Anthropometrische Daten wie Körpergewicht, Körperoberfläche und BodyMass-Index sind unverzichtbare Bezugsgrößen und gestatten u. a. die Bestimmung des biologischen Alters. Die wohl weltweit größte Urinbank von 24-h-Pro- ben von Kindern ermöglichte zahlreiche Veröffentlichungen zur Verteilung altersund geschlechtsbezogener Urinmetaboliten häufig in Kooperation mit externen Forschergruppen. Im Jahr 1996 wurde ein Algorithmus zur Schätzung der renalen Säurelast aus der Zusammensetzung der verzehrten Nahrung veröffentlicht [20]. Dieses Verfahren gilt heute international als Standard. Jeder 6. Deutsche entwickelt in seinem Leben Nierensteine. Eine der wichtigsten Ursachen ist, wie die DONALDStudie belegt, eine im internationalen Vergleich besonders knappe Flüssigkeitszufuhr in Deutschland. Das FKE stellte 2001 erstmals ein Verfahren vor, mit dem der Flüssigkeitsversorgungsstatus einer Person oder einer Gruppe quantitativ erfasst werden kann [16]. Auch dieser Algorithmus ist heute internationaler Standard. In Zusammenarbeit mit Prof. E. Schönau in Köln wurden 1998 Skelett und Muskulatur des rechten Unterarms an 2 Schnitten mithilfe der quantitativen peripheren Computertomographie bei 362 Teilnehmern der DONALD-Studie im Alter von 6 bis 23 Jahren vermessen [24]. In über 40 Veröffentlichungen wurden die Beziehungen von Skelett und Muskelmasse sowie weiterer Parameter analysiert. Diese Arbeiten trugen wesentlich dazu bei, dass heute der Schwerpunkt der Prävention der Osteoporose im Alter auf der Bekämpfung des Muskelschwunds und nicht mehr ausschließlich auf einer hohen Kalziumzufuhr sowie einer möglichst hohen Knochenmasse im jungen Erwachsenenalter liegt. Die Arbeiten wurden 2002 mit dem Hufeland-Preis ausgezeichnet. Neben der DONALD-Studie befasste sich die Arbeitsgruppe Klinische Molekularbiologie mit dem Umsatz von Ribonukleinsäuren und Proteinen. Untersucht wurden die Wechselbeziehungen zwischen den Gesamtkörperumsätzen von Energie, Proteinen und den renalen Ausscheidungsraten der Abbauprodukte von 3 Ribonukleinsäurespezies im Stoffwechselgleichgewicht und unter metabolischer Belastung unterschiedlicher Genese [22, 23]. Ziele einer Zusammenarbeit mit verschiedenen Kinderkliniken waren die Prä- vention der Frühgeborenenrachitis und die Entlastung des Säure-Basen-Haushalts bei einer Ernährung mit neuen Frühgeborenenmilchnahrungen. Die Pathophysiologie der alimentär bedingten drohenden metabolische Acidose wurde aufgeklärt [10] und ein Algorithmus zur Schätzung der renalen Säurelast auf der Basis der Analysenergebnisse einer Frühgeborenenmilchnahrung entwickelt [11]. Weitere Beiträge befassten sich u. a. mit dem Stoffwechsel von Mineralstoffen, Spurenelementen, Oligosacchariden und Glykoproteinen, der Genauigkeit der Messlöffel bei der Dosierung von kommerziellen Milchnahrungen, der Geschichte der Stillempfehlungen, den historischen Vorstellungen vom Säure-Basen-Stoffwechsel und dem Lebensmittelrecht. Nicht zuletzt auf Initiative des FKE gibt es heute in der Welt sowohl ein System mit Grenzwerten für jeden einzelnen Fremdstoff in diätetischen Lebensmitteln für Säuglinge und Kleinkinder (z. B. USA) als auch einen globalen Grenzwert für alle Fremdstoffe in Höhe von 0,01 mg/kgKG (Europa). In enger Kooperation mit der Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde wurden der Ernährungsplan für das erste Lebensjahr sowie die optimierte Mischkost für Kinder und Jugendliche und eine gesunde Familienernährung entwickelt. Mit diesen beiden Ernährungskonzepten wurde das FKE zum Meinungsführer auf dem Sektor Kinderernährung im deutschsprachigen Raum. In den 1990er Jahren führte das FKE erstmals deutschlandweit repräsentative Studien zur Jodversorgung [15] und zum Stillverhalten [12] durch und beteiligte sich an der multizentrischen internationalen Studie „Eurogrowth“ [6]. Seit 2003: Ära Lentze, Kroke und Kersting In den letzten 10 Jahren publizierte das FKE eine große Zahl von physiologischen Basisarbeiten aus der DONALD-Studie; zum Beispiel zeigten die ab dem 3. Lebensjahr der Teilnehmer regelmäßig untersuchten Steroidhormon-Urin-Metaboliten, dass die Adrenarche bereits vor dem 7. Lebensjahr einsetzt und keinen Zusam- menhang zum präpuberalen Wachstumsschub aufweist [21]. Während der Pubertät beeinflusst die Qualität der verzehrten Kohlenhydrate das spätere Diabetesrisiko. Jugendliche, die während der Pubertät eine Kost mit gewohnheitsmäßig höherem glykämischen Index (d. h. wiederkehrenden postprandialen Blutzuckerspitzen) verzehrten, hatten im Erwachsenenalter eine höhere Insulinresistenz und erhöhte Aktivitäten der Leberenzyme Alanin-Aminotransferase (ALT) und γ-Glutamyltransferase (γ-GT). Die Kohlenhydratmenge sowie die Zufuhr an zugesetztem Zucker, Ballaststoffen oder Vollkorn zeigten keine vergleichbaren prospektiven Zusammenhänge. Ernährungsempfehlungen für Jugendliche sollten nicht nur auf eine ballaststoffreiche Ernährung, sondern auch auf den bevorzugten Konsum von Lebensmitteln mit niedrigem glykämischen Index hinweisen [5]. Im Ernährungsprotokoll der DONALD-Studie wird beim Verzehr kommerzieller Produkte nicht nur die Produktart, sondern meist auch der Markenname angegeben. Dies ermöglicht eine außergewöhnlich genaue Auswertung des Nahrungsverzehrs. Im Alter von 6 bis 24 Monaten konsumierten Säuglinge und Kleinkinder 59% kommerzielle, 21% selbst hergestellte und 20% kombinierte Beikost [4]. Mit der Fortführung der DONALDStudie ins Erwachsenenalter (seit 2005) wurde es möglich, die Relevanz von Ernährungsfaktoren in kritischen Phasen des Wachstums für die Gesundheit im Erwachsenenalter zu untersuchen. Die Anwendungsforschung stützte sich auf Drittmittelprojekte. Verzehrsstudien beschrieben den Lebensmittelverzehr sowie die Nährstoffzufuhr von Säuglingen und Kleinkindern in Deutschland [Verzehrsstudie zur Ermittlung der Lebensmittelaufnahme von Säuglingen und Kleinkindern für die Abschätzung eines akuten Toxizitätsrisikos durch Rückstände von Pflanzenschutzmitteln (VELS, [1]), German Representative Study of Toddler Alimentation (GRETA), [7]] und von Jugendlichen in einer multizentrischen europäischen Studie [Healthy Lifestyle in Europe by Nutrition in Adolescence (HELENA), [13]]. Die potenzielle Aufnah- me von Schwermetallen und Farbstoffen mit der Nahrung bei Kindern im Alter von 1 bis 10 Jahren war Gegenstand der Studie Dietary Exposure Assessments for Children in Europe (EXPOCHI, [9]). Die Studie The Environmental Determinants of Diabetes in the Young (TEDDY, [31]) sucht nach Unterschieden im Umfeld sowie in der Ernährung von Kindern diabetischer und gesunder Eltern. Seit etwa 10 Jahren geht das FKE über den rein beobachtenden Charakter von Studien hinaus und unternimmt auch Ernährungsinterventionsstudien. Bei Säuglingen im 2. Lebenshalbjahr befasste sich das FKE mit Fragen der Eisenversorgung [Dortmunder Interventionsstudie zur Optimierung der Säuglingsernährung (DINO): 8 vs. 11% Fleisch in Beikostmenüs, [25]] und der Fettversorgung mit unterschiedlichen Mustern mehrfach ungesättigter Fettsäuren [“Polyunsaturated fatty acids in child nutrition“ (PINGU): Beikostmenüs mit entweder Rapsöl, Fischöl oder Maiskeimöl]. Ist ein Schüler ohne Mittagessen psychisch weniger leistungsfähig als mit einem Mittagessen (Cognition Intervention Study Dortmund, CogniDo, [18])? Senkt die Aufklärung über den Wasserhaushalt des Körpers (Verhaltensprävention) in Kombination mit der Aufstellung von Trinkwasserspendern in der Schule (Verhältnisprävention) das Risiko, übergewichtig zu werden („trink fit“, [17])? » Seit etwa 10 Jahren werden Ernährungsinterventionsstudien unternommen Sekundäre Pflanzenstoffe sind gesundheitlich wertvoll. Akzeptieren Kinder Fruchtsäfte mit einem hohen Gehalt an Anthocyanen (Anthocyane in Fruchtsäften aus Beerenobst, ANTHONIA, [3])? Wie steht es um die sensorische Akzeptanz von tiefgekühlter Babykost (Baby Gourmet, [8])? Wie können die Qualität, das Aussehen und der Geschmack des Schulessens verbessert werden? Das FKE hat verschiedene Anläufe unternommen, den Wissenstransfer zu Multiplikatoren und der Bevölkerung durch Veröffentlichungen, Stellungnahmen in der Presse, eine Telefon-Hotline, die BeMonatsschrift Kinderheilkunde 2014 | 5 Leitthema antwortung von E-Mails, die Ausrichtung von Seminaren, die Aktualisierung der Ernährungsempfehlungen, eine Broschürenreihe und Materialien für die Ernährungsschulung (Rezeptsammlungen, Wandbilder und die 3D-Mahlzeitenpyramide) zu verbessern. Allerdings war dieser klassische Weg der Ernährungsaufklärung nur sehr begrenzt erfolgreich. Punktuelle Ansätze zur Verbesserung des Marktangebots und der Gemeinschaftsverpflegung für Kinder durch eine Kooperation mit der Lebensmittelindustrie (Verhältnisprävention) waren im Einzelfall vielversprechend, stießen jedoch in weiten Teilen der Öffentlichkeit und der Politik auf wenig Verständnis. Korrespondenzadresse Fazit für die Praxis 1. Clausen K, Kersting M, Oepping A et al (2006) Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern in der multizentrischen VELS Studie. Proc Germ Nutr Soc 8: 65 2. Droese W, Stolley H (1977) Das Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund – Aufgaben, Aufbau, Ziele. Kinderarzt 8:411–414 3. Drossard C, Fröhling B, Bolzenius K et al (2012) Liking of anthocyanin-rich juices by children and adolescents. Appetite 58:623–628 4. Foterek K, Hilbig A, Alexy U (2014) Breast feeding and weaning practices in the DONALD study: age and time trends. J Pediatr Gastroenterol Nutr 58:361–368 5. Goletzke J, Herder C, Joslowski G et al (2013) A habitually higher dietary glycemic index during puberty is prospectively related to increased risk markers of type 2 diabetes in younger adulthood. Diabetes Care 36:1870–1876 6. Haschke F, Hof MA van’t (2000) Euro-Growth references for breast-fed boys and girls: influence of breast-feeding and solids on growth until 36 months of age. Euro-Growth study group. 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Public Health Nutr 5:547–552 FSeit 1964 erforscht das FKE die Ernährung gesunder Kinder. Zunächst ging es um die Definition des zweckmäßigen (durchschnittlichen) Energie- und Nährstoffbedarfs gesunder Mädchen und Jungen unterschiedlicher Altersstufen in Familien. FSeit 1985 wird in der DONALD-Studie die Ernährung gesunder Säuglinge, Kinder und Jugendlicher in Beziehung zu Stoffwechsel, Wachstum, Entwicklung und Gesundheit untersucht. Auf dieser Basis entstanden wegweisende Arbeiten zur Flüssigkeitsversorgung, zum Säure-BasenHaushalt sowie zum Zusammenhang von Muskel- und Skelettmasse. FDas FKE hat stets Stellung zu aktuellen praktischen Fragen der Kinderernährung bezogen und die Ernährungsempfehlungen für das erste Lebensjahr und die optimierte Mischkost für die Ernährung junger Familien formuliert. FSeit 10 Jahren hat das FKE die rein beobachtenden Studien durch Interventionsstudien ergänzt. FMehrere Krisen haben das FKE existenziell bedroht. Und auch heute ist sein Fortbestand nicht gesichert. 6 | Monatsschrift Kinderheilkunde 2014 Prof. Dr. F. Manz Forschungsinstitut für Kinderernährung 44225 Heinstück 11Dortmund [email protected] Einhaltung ethischer Richtlinien Interessenkonflikt. F. Manz war von 1983–2002 in leitender Stellung am FKE tätig. Der Beitrag enthält keine Studien an Menschen oder Tieren. Literatur 13. Kersting M, Sichert-Hellert W, Vereecken CA et al; on behalf of the HELENA Study Group (2008) Food and nutrient intake, nutritional knowledge and diet-related attitudes in European adolescents. Int J Obes 32:S35–S41 14. Kroke A, Manz F, Kersting M et al (2004) The DONALD study – history, current status, and future perspectives. Eur J Nutr 43:45–54 15. Manz F (1998) Jod-Monitoring 1996. Schriftenreihe des Bundesministeriums für Gesundheit Bd 110. Nomos, Baden-Baden 16. Manz F, Wentz A, Sichert-Hellert W (2002) The most essential nutrient: defining the adequate intake of water. J Pediatr 141:587–592 17. 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