Gymnasium Hohenschwangau Klasse 9d Quadratische Ungleichungen Vergleiche auch www.strobl-f.de/grund96.pdf Quadratische Ungleichungen Begrisklärung (Denition) Eine quadratische Ungleichung lässt sich auf die Form a · x2 + b · x + c > 0 bzw. a · x2 + b · x + c < 0 bringen; mit (irgendwelchen) reellen Zahlen a, b, c und a 6= 0. Beispiel: • x2 −3x+4 > 0 ist ersichtlich eine quadratische Ungleichung. Mit den Bezeichnungen von eben ist a = 1, b = −3 und c = 4. • −x2 − 3x > 10 lässt sich umformen zu −x2 − 3x − 10 > 0. Hier ist a = −1, b = −3 und c = −10. • (x − 3)2 > 0 kann man umschreiben zu x2 − 6x + 9 > 0. Also ist a = 1, b = −6, c = 9. Lösen quadratischer Ungleichungen Meistens ist folgendes Verfahren am vorteilhaftesten: 1. Bringe zunächst die quadratische Ungleichung auf die Form a · x2 + b · x + c > 0 bzw. a · x2 + b · x + c > 0 (wie oben). 2. Löse die zugehörige quadratische Gleichung a · x2 + b · x + c = 0. 3. Skizziere ganz grob die zugehörige quadratische Funktion x 7→ ax2 + bx + c. In diesem Zusammenhang wichtige Eigenschaft: Ist die Parabel nach oben oder unten geönet? Die in Schritt 2 ermittelten Lösungen sind die Nullstellen dieser Funktion. 4. Ermittle mit Hilfe der Skizze1 die Lösungsmenge: a) Wenn die Gleichung ax2 +bx+c > 0 lautet, dann muss man die Funktionswerte oberhalb der x-Achse nehmen. b) Wenn die Gleichung ax2 +bx+c < 0 lautet, dann muss man die Funktionswerte unterhalb der x-Achse nehmen. 1 Wer diese Überlegungen auch ohne tatsächliches Bild, also quasi nur mit Hilfe seines geistigen Auges hinkriegt, muss auch nicht wirklich eine Zeichnung machen Gymnasium Hohenschwangau Klasse 9d Quadratische Ungleichungen Beispiele: • x2 + 2x > 143. 1. Zuerst umschreiben zu x2 + 2x − 143 > 0. Hier ist a = 1, b = 2, c = −143. 2. Die Lösungen der quadratischen Gleichung x2 + 2x − 143 = 0 erhält man mit der Lösungsformel: x1 = −2 + √ √ 4 + 4 · 143 −2 + 576 −2 + 24 = = = 11 2 2 2 und −2 − 24 = −13 2 3. Der Graph der quadratischen Funktion x 7→ x2 + 2x − 143 ist eine nach geönete Normalparabel mit den Nullstellen −13 und 11. x2 = oben 4. Weil wir x2 + 2x − 143 > 0 haben wollen, müssen wir die Funktionswerte oberhalb der x-Achse, also die Werte links und rechts der Nullstellen nehmen: Also ist L =] − ∞, −13[ ∪ ]11, ∞[. • x2 + 4x < 0. 1. 2. 3. 4. Keine weitere Umformung nötig. Die zugehörige quad. Gleichung hat die Lösungen 0 und −4. Die Funktion x 7→ x2 + 4x ist eine nach oben geönete Normalparabel. Weil wir x2 + 4x < 0 haben wollen, müssen wir die Funktionswerte unterhalb der x-Achse nehmen, also den Bereich zwischen den Nullstellen −4 und 0: Die Lösungsmenge ist also L = [−4; 0]. • −4x2 + 8x − 20 < 0 1. Hat schon gewünschte Form 2. Zugehörige quad. Gleichung hat keine Lösungen, denn die Diskriminante ist D = 64 − 4 · (−4) · (−20) = 64 − 320 = −256. 3. Zur Funktion x 7→ −4x2 + 8x − 20 gehört eine nach unten geönete Parabel ohne Nullstellen, die Parabel liegt also komplett unterhalb der x-Achse. 4. Da wir alle x mit −4x2 + 8x − 20 < 0 suchen, müssen wir die Funktionswerte unterhalb der x-Achse nehmen. Das sind aber alle Zahlen. Also ist L = R.