Bestimmen Sie noch, oder coachen Sie schon?

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Bestimmen Sie noch,
oder coachen Sie schon?
Lösungsorientiertes Management
in Organisationen
Rezension von Nina Friedrich
Die Grundannahme dieses Buches basiert auf der Überzeugung, Coaching funktioniere nicht nur zwischen dem
zahlenden Klienten und dem Coach, sondern auch zwischen Chef und Mitarbeiter. Mit Hilfe des lösungsorientierten Coachings für Führungskräfte könnten Chefs, so von Gunten und Jungi, das Potential ihrer
Mitarbeiter besser nutzen, was sich perspektivisch positiv auf die gesamte Organisation auswirke.
Das Buch, nicht zuletzt aufgrund seines minimalen Umfangs als Überblick ausgelegt, besteht aus zwei Teilen. Im
ersten Teil wird der Leser in die Grundlagen und Funktionen des lösungsorientierten Coachings eingeführt. Der
zweite Teil befasst sich dann mit den Besonderheiten des Konzepts. In beiden Teilen werden die theoretischen
Grundlagen durch praktische Beispiele untermalt.
Das lösungsorientierte Coaching geht von fünf Annahmen aus:
1.
2.
3.
4.
5.
Vom „warum“ zum „wie“ – Problembenennung durch „warum“, Lösungsfindung durch „wie“. Dabei wird
der Angestellte als Experte für sein Problem und daher gleichzeitig als Experte für die Lösung verstanden.
Die Veränderung liegt in der Zukunft – was hätte sich verändert, wenn morgen das Problem behoben
wäre?
Mehr von dem, was funktioniert – Lösungsfindung durch Rückbesinnung auf frühere Erfolge.
Die Realität ist subjektiv – Erkenntnis, dass die eigene Sichtweise mit der des Gegenübers nicht identisch
ist.
Der Stein des Anstoßes – ein Element zu verändern, verändert das gesamte System.
Die Idee hinter dem lösungsorientierten Coaching erhebt nicht den Anspruch, als vollwertige Theorie, sondern
eher als Technik zur Steigerung des selbstständigen Denkens der Mitarbeiter und der Abwägung zwischen
Delegieren und Aktivieren verstanden zu werden. Denn nicht nur die Mitarbeiter sollen durch spezifisches
Nachfragen zu eigenen Lösungen geführt werden, auch die Fähigkeit zur Beurteilung, wie viel Selbstführung
durch die Mitarbeiter und wie viel Vorschrift seitens des Chefs notwendig ist, soll für den Chef ersichtlicher
werden. Durch die Fokussierung positiver Artikulation, weg von der defizitorientierten und hin zur lösungsorientierten Gesprächskultur, sollen Motivation und Wohlbefinden gesteigert werden, wodurch letztlich höhere
Produktivität und Zufriedenheit mit sich sowie dem Arbeitsplatz herbeigeführt werden. Die praxisnahe
Darstellung der vorgestellten Beispiele hilft dem Leser dabei, die einzelnen Schritte des lösungsorientierten
Coachings gut nachvollziehen zu können.
Fazit: Insgesamt lädt der Umfang des Buches dazu ein, sich als Führungskraft schnell und zeitsparend mit einer
Technik auseinanderzusetzen, durch die die Eigenverantwortlichkeit der Mitarbeiter gesteigert und der
Lösungsfindungsprozess auf flache Hierarchien verlagert wird.
Nina Friedrich
Redakteurin, Christopher Rauen GmbH
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