21. Juni 2010 - LWG

Werbung
Seite 1 von 3
Weinbaufax
Franken
LWG Veitshöchheim
Weinbauring Franken e.V.
www.donnerwetter.de
herausgegeben am
Montag, 21. Juni 2010
Dienstag: Bis zum Mittag sonnig bei 16 Grad, zum Nachmittag ist es dann heiter bis wolkig. Maximal 20 Grad. In
der Nacht kühlt es sich bei wechselnder Bewölkung auf 7 Grad ab.
Die Aussichten: Bis Donnerstag gibt es neben Sonnenlücken auch immer wieder Schauer bei Temperaturen zwischen 20 und 21 Grad. Freitag zeigt sich der Himmel heiter bis sonnig bei 23 Grad und Samstag wechseln sich
Sonne und ein paar Wolken ab.
Vorhersagetag
Di
Mi
Do
Fr
Sa
20/7
0
33
40
80
mittel
20/7
1
70
21/10
0
70
23/9
0
40
24/11
mittel
gering
gering
Wettertyp
Höchst-&Tiefsttemperatur (°C)
Niederschläge (mm)
Regenwahrscheinlichkeit (%)
Bodenfeuchte (%nFK) unter Gras, 0-30 cm
30-60 cm Tiefe
Pflanzenschutzmittelverluste
Allgemeine Situation
In einzelnen Lagen und bei bestimmten Sorten (z.B. Regent) ist das Stadium abgehende Blüte erreicht.
Die meisten Anlagen stehen am Beginn der Blüte (bis 30% abgeworfene Käppchen), wobei aber auch
Anlagen ohne aufgeblühte Gescheine zu beobachten sind. Das Stadium abgehende Blüte wird in den
meisten Anlagen nicht vor nächster Woche erreicht werden.
Zumindest die Wettervorhersage hat sich seit vergangener Woche gebessert. Ab morgen soll zumindest
tagsüber die Temperatur über 20°C liegen und Regen ist in dieser Woche nicht zu erwarten. Allerdings
können die Nachttemperaturen bis Donnerstag weiter auf einstellige Werte fallen. Damit bleiben die
Blühbedingungen für die Reben die nächsten Tage weiterhin im kritischen Bereich. Für eine normale
Entwicklung der Rebblüte, die Keimung des Pollens und das Wachstum der Pollenschläuche liegt die
Minimaltemperatur über 12°C. Wird dieser Temperaturbereich vor und während des Blütevorgangs häufig oder für längere Zeit unterschritten werden die weiblichen Geschlechtszellen unvollständig ausgebildet oder verkümmern. Kurz vor dem Aufblühen bewirken tiefe Temperaturen besonders eine verminderte Keimkraft des Pollens und bereits einwachsende Pollenschläuche erreichen nicht die Samenanlagen.
Somit findet keine Befruchtung statt, die Blüten werden abgestoßen oder es entwickeln sich verstärkt
jungfernfrüchtige Beeren. Niedrige Temperaturen, vor allem in Verbindung mit bedeckten, trüben Wetter,
kann auch zu verminderter Assimilatproduktion (Zuckerbildung) führen. Dadurch werden die Gescheine
nicht mehr ausreichend versorgt, da die wachsende Triebspitze zu diesem Zeitpunkt noch viel Energie
benötigt.
Mit stärkerem Verrieseln ist in Anlagen zu rechnen, die zurzeit das phänologische Stadium Beginn der
Blüte erreicht haben.
Alle Maßnahmen, die ein verstärktes Verrieseln bewirken (frühe Entblätterung, Wuchsregulatoren) sind
nur in Anlagen anzuraten die einen Fruchtansatz weit über dem Ertragsziel aufweisen.
Peronospora
Bei genauer Suche können jetzt überall Ölflecke gefunden werden. Die kommenden kalten Nächte lassen keine Sporulation und Infektion zu. Kontrollieren Sie ihre Anlagen genau. Die letzte Behandlung sollte den Blütezeitraum ausreichend sicher abdecken können. Tiefenwirksame Präparate halten mind. 1214 Tage, reine Kontaktpräparate ca. 10 Tage vor. Wird dieser Bereich überschritten, wird bei vorhandenen Ölflecken und Infektionsbedingungen eine Behandlung in die Blüte empfohlen. Die dabei verwendeten Präparate sollten den voraussichtlichen Blütezeitraum sicher schützen können.
Oidium
Solange die kühle Witterung anhält und die empfohlene Behandlung durchgeführt wurde, geht von diesem Pilz nur eine geringe Gefährdung aus.
Chlorose
Chlorose zeigt sich jetzt wieder stärker. Spritzungen mit Eisenchelaten in die Blüte können nicht empfohlen werden.
Seite 2 von 3
Virussymptome
Die Ausprägung von Virusbefall (Verfärbungen an Blättern und Gescheinen, untypische Blattform und
Zahnung) an Reben zeigt sich in diesem Jahr sehr deutlich. Bei herdweisen Auftreten empfehlen wir die
Bereiche zu markieren und eine Untersuchung auf virusübertragende Nematoden in diesem Bereich
durchzuführen. Werden diese festgestellt sind die Bearbeitungsmaßnahmen so zu gestalten, dass eine
Übertragung in andere Feldstücke vermieden wird.
Berichtigung: Weinbauringrundschreiben zum Präparat „Profiler“
Das Präparat „Profiler“ kann zweimal in der Vegetationsperiode mit bis zu 3 kg/ha (bis Ende des Traubenschlusses) angewendet werden. Die Aussage, dass die Gesamtaufwandmenge je Vegetationsperiode 3 kg/ha beträgt war leider ein Versehen. Wir bitten dies zu entschuldigen.
Blattflächenzuwachs
Die Balken in der Grafik zeigen die durchschnittlich zugewachsene Blattfläche je Woche und Trieb. Bei
einem Zuwachs über 400cm² kann von einer Verdünnung der Fungizidbeläge ausgegangen werden, so
dass ein ausreichend sicherer Schutz vor Infektionen bei starkem Befallsdruck nicht mehr gegeben ist.
(Messung LWG, Amtlicher Rebschutzdienst)
Seite 3 von 3
Bayerische. Landesanstalt für
Weinbau und Gartenbau
Abteilung Weinbau, Sachgebiet Oenologie
VOENOS
Veitshöchheimer Oenologische Seminarreihe 2010
Rotwein – An- und Ausbau
Workshop mit Verkostungen
Genauere Inhalte werden nächste Woche im Weinbaufax veröffentlicht
Achtung: Terminverschiebung
Freitag, 23. Juli 2010, 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr (statt 02. Juli)
Veranstaltungsort
Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau
Tagungsraum in der Kellerei
An der Steige 15
Veitshöchheim
Teilnehmergebühr 10,-- €
Verbindliche Anmeldung an
Frau Doris Dieter 0931/9801-501, [email protected]
Begrenzte Teilnehmerzahl!
Herunterladen