Klassische Aussagenlogik (Zusammenfassung) deklarative Beschreibung von Problemen: I Erfüllbarkeitsprobleme, z.B. kombinatorische Suche: n-Damen, Planen I Allgemeingültigkeitsprobleme, z.B. Schaltkreisentwurf I Unerfüllbarkeitsprobleme, z.B. Programmverifikation (Nachweis der Korrektkeit) I Folgerungsprobleme, z.B. automatisches Beweisen Lösung der durch aussagenlogische Formeln beschriebene Probleme durch Standard-Verfahren (z.B. Wahrheitswerttabellen, Resolution, SAT-Solver) Grundbegriffe der Aussagenlogik Syntax Junktoren Aussagenvariablen Atom, Literal Formeln äquivalente Umformung Junktorbasen Normalformen (CNF, DNF) Minimierung syntaktisches Ableiten Resolution Semantik Wahrheitswertfunktionen Boolesche Algebra (Gesetze) Belegungen Modelle Wahrheitswerttabellen erfüllbar, unerfüllbar allgemeingültig semantische Äquivalenz (Wahrheitswerttabellen) semantisches Folgern Algorithmische Entscheidbarkeit der Aussagenlogik Es existieren Verfahren, welche I für jede Formel ϕ ∈ AL(P) entscheiden, ob I ϕ erfüllbar ist, z.B. semantisch Modellmengen, WW-Tabelle syntaktisch aus ϕ durch Resolution nicht ableitbar I ϕ unerfüllbar ist, z.B. semantisch Modellmengen, WW-Tabelle syntaktisch Ableitung von aus ϕ durch Resolution I ϕ allgemeingültig ist, z.B. semantisch Modellmengen, WW-Tabelle syntaktisch Ableitung von aus ¬ϕ durch Resolution I für jedes Paar von Formeln ϕ, ψ ∈ AL(P) entscheiden, ob ϕ und ψ semantisch äquivalent sind (d.h. ϕ ≡ ψ) semantisch Modellmengen, WW-Tabelle syntaktisch äquivalente Umformungen I für jede Formelmenge Φ ⊆ AL(P) und jede Formel ψ ∈ AL(P) entscheiden, ob ψ aus Φ folgt (d.h. Φ |= ψ) semantisch Modellmengen, WW-Tabelle syntaktisch Ableitung von aus Φ ∪ {¬ψ} durch Resolution Modellierungsbeispiel I Tom liebt Anna oder Berta. I Wenn Tom Berta liebt, dann liebt er auch Conny oder Dina. I Wenn Tom Conny liebt, dann auch Anna. I Wenn Tom Conny nicht liebt, dann liebt er auch Dina nicht. Frage: Liebt Tom Anna? Beschränkte Ausdrucksstärke der Aussagenlogik Aussagen immer zweiwertig (nur wahr oder falsch, keine Zwischenwerte), z.B.: Die Frau ist schön. Das Bier ist kalt. Der Student ist fleißig. (Erweiterung zu mehrwertigen Logiken, fuzzy logic) Aussagen immer absolut (keine Abhängigkeit vom Kontext, z.B. Ort, Zeitpunkt), z.B.: Es regnet. (Erweiterung zur Modal- und Temporallogiken) Aussagen über alle Elemente „großer“ Mengen aufwendig (Erstellung, Platzbedarf), z.B. n-Damen-Problem keine Aussagen über Elemente einer unendlichen Mengen oder Mengen unbestimmter Mächtigkeit möglich, z.B. I Jede durch 4 teilbare Zahl ist gerade. I Es gibt eine gerade Primzahl. I Es ist nicht alles Gold was glänzt. (Erweiterung zur Prädikatenlogik) Modellierung in Prädikatenlogik Grundannahme: zu modellierende Welt besteht aus Objekten, die Eigenschaften haben und zueinander in Beziehungen (Relationen) stehen Prädikatenlogik zur Formalisierung von Aussagen über Eigenschaften oder Beziehungen von Objekten aus Strukturen (Menge mit Relationen und Funktionen) Atom (elementare Aussage) in Aussagenlogik : Aussagenvariable bekommt festen Wahrheitswert durch Belegung Prädikatenlogik : parametrisierte Aussage über Eigenschaften von oder Beziehungen zwischen Objekten Wahrheitswert abhängig von beteiligten Objekten z.B. nebeneinander(x, y ),gerade(n) , x < 3, x < y Beispiele I A ist genau dann Nachfahre von B, wenn B A’s Vater oder A’s Mutter ist oder ein Elternteil von A Nachfahre von B ist. Nachfahren derselben Person sind verwandt. Personen sind Geschwister, wenn sie dieselbe Mutter oder denselben Vater haben. Objektbereich: Menge von Personen Beziehung: Nachfahre, verwandt, Geschwister Funktionen: Mutter, Vater I Primzahlen sind genau diejenigen natürlichen Zahlen, die genau zwei verschiedene Teiler haben. Gerade Zahlen sind durch 2 teilbar. Es existiert eine gerade Primzahl. Nachfolger ungerader Primzahlen sind nicht prim. Objektbereich: Menge aller natürlichen Zahlen Eigenschaft: prim, gerade Beziehung: teilbar Funktion: Nachfolger N