Skyguide - Faint Fuzzies

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Skyguide
2017 - I
erstellt von:
Robert Zebahl
www.faint-fuzzies.de
in Zusammenarbeit mit:
Rene Merting
www.freunde-der-nacht.net
www.deepsky.vdsastro.de
www.vds-astro.de
Skyguide - Eine kurze Einführung
Der Skyguide soll in erster Linie Anregungen für eigene Beobachtungen geben und wird
dabei jährlich für jede Jahreszeit 5 Objekte kurz beschreiben. Es werden dabei sowohl
leichte als auch schwierige Objekte ausgewählt, welche nach Schwierigkeitsgrad sortiert
sind. Wie schwer ein Objekt letztlich ist, hängt natürlich von verschiedenen Faktoren ab,
vor allem der Himmelsqualität, der Teleskop-Öffnung und der persönlichen Erfahrung.
Zu jedem Objekt werden die wichtigsten Informationen in Kurzform und gegebenenfalls
ein DSS-Bild (Digitized Sky Survey) angegeben. Des Weiteren ist eine Karte, erstellt
mit der freien Software Cartes du Ciel (Skychart), für die grobe Orientierung vorhanden,
welche Sterne bis zu einer Größenklasse von ca. 8.0 mag zeigt. Telradkreise (0.5◦ , 2◦ ,
4◦ ) auf der Karte markieren die Position des Objekts. Im Allgemeinen empfehle ich
aber, eigene Aufsuchkarten zu erstellen. Die visuelle Beschreibung des Objekts basiert
weitestgehend auf eigenen Beobachtungen und soll lediglich als Anhaltspunkt dienen.
Skyguide
erstellt von:
Robert Zebahl
Ursa-Major-Gruppe (Collinder 285)
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Das Sternbild Ursa Major (Großer Bär) ist eines der bekanntesten Sternbilder der
nördlichen Hemisphäre und in unseren Breiten zu großen Teilen zirkumpolar, also ganzjährig
sichtbar. Im Volksmund werden die hellsten Sterne auch einfach ’Großer Wagen’ genannt.
Das Sternbild enthält dabei einige Messier-Objekte wie Messier 81 und 82 oder den Eulennebel Messier 97. Es zählt mit zu den größten der insgesamt 88 Sternbilder. Die
hellsten Sterne des Sternbildes sind dabei Teil eines offenen Sternhaufens, der auch UrsaMajor-Gruppe oder Bärengruppe genannt wird. Es ist der hellste und größte bekannte
offene Sternhaufen am Firmament. Die Bärengruppe selbst bildet dabei nur das Zentrum
des eigentlichen Bärenstroms, welcher noch weitere Sterne aus anderen Sternbildern wie
Jungfrau, Haar der Berenike oder Stier enthält. Unser Sonnensystem befindet sich also
so nah am Sternhaufen, das er als solcher nicht mehr wahrgenommen wird. Das ist
wohl auch der Grund, warum dieser Sternhaufen nicht in den bekannten Katalogen wie
Messier, NGC oder IC einen Eintrag erhielt. Erst der schwedische Astronom Per Arne
Collinder nahm ihn 1931 in seinem Katalog für offene Sternhaufen auf. Vielleicht sieht
manch einer das Sternbild beim nächsten Blick gen Himmel mit etwas anderen Augen.
Skyguide
erstellt von:
Robert Zebahl
NGC 2859 (UGC 5001, H 1.137)
Sternbild
Koordinaten
Helligkeit
Größe
GLX
LMi
09h24m18.55s / +34°30'48.2''
10.9 mag
4.0×3.6'
DSS II (blau) - 5×5'
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NGC 2859 befindet sich an der Grenze zum Sternbild Luchs in der Nähe von alpha Lyncis
und ist damit einfach zu finden. Besonders auffällig ist die doppelte Ringstruktur sowie
der Balken. Da die Galaxie keine Spiralarme besitzt, wurde sie als linsenförmige Galaxie
mit Balken (Hubble-Typ SB0) klassifiziert. Die Entstehung von Ringgalaxien geht oft
auf eine Kollision zweier Galaxien zurück. Deutlich seltener ist die Gruppe der PolarringGalaxien, welche durch Verschmelzung von zwei Galaxien entstehen. Im Fall von NGC
2859 scheint es weder Kollision noch Verschmelzung gegeben zu haben. Visuell kann
mit 8-Zoll Teleskopöffnung unter einem Landhimmel schon leicht der helle Kern sowie
der innere Ring beobachtet werden. Der Balken blieb bisher unsichtbar. Der äußere,
viel schwächere Ring könnte herausfordend sein und wird vermutlich dunklen Himmel,
Geduld und Teleskop-Öffnung benötigen.
Skyguide
erstellt von:
Robert Zebahl
Arp 270
GLXGRP
Sternbild
Koordinaten
Mitglieder
LMi
10h49m53s / +32°59'00''
NGC 3395 (11.8 mag, 1.7×0.9')
NGC 3396 (12.0 mag, 2.9×0.9')
DSS II (blau) - 8×8'
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Der Arp-Katalog umfasst morphologisch interessante Galaxien, welche ihrer Besonderheiten entsprechend gruppiert sind. Arp 270 gehört dabei in die Gruppe der Doppelgalaxien mit verbundenen Armen, die mit insgesamt 6 Galaxienpaaren recht überschaubar
ist. Viele Galaxien dieses Katalogs sind entweder recht schwach oder deren morphologische Besonderheit ist visuell kaum oder nur mit sehr großer Teleskopöffnung nachvollziehbar. In diesem Fall können bereits mit mittlerer Teleskopöffnung beide Galaxien
gut beobachtet werden. Mit 8-Zoll Teleskopöffnung und mittlerer Vergrößerung waren
unter Landhimmel beide Galaxien gut sichtbar und berührten sich knapp. NGC 3395,
südwestlich von NGC 3396, erschien visuell größer und heller.
Skyguide
erstellt von:
Robert Zebahl
NGC 3510 (UGC 6126, H 2.365)
Sternbild
Koordinaten
Helligkeit
Größe
GLX
LMi
11h03m43.36s / +28°53'13.6''
12.1 mag
4.1×0.8'
DSS II (blau) - 5×5'
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Das Frühjahr ist für die vielen Galaxien bekannt. Neben hellen, strukturreichen Galaxien
wie Messier 51 haben auch Galaxien in Kantenlage, sogenannte Edge-On-Galaxien, ihren
besonderen Reiz. Sie erscheinen visuell oft nur wie ein zarter, schmaler Schimmer.
Zum Teil ist auch das zentrale Staubband beobachtbar. Als Beobachter sollte man
hier allerdings etwas mehr Geduld mitbringen. Unter einem Bortle-4-Himmel sollte sich
im Fall von NGC 3510 mit etwas Erfahrung und 8-Zoll Teleskopöffnung bei mittlerer
Vergrößerung eine deutlich langgestreckte Aufhellung zeigen. Westlich und südlich von
NGC 3510 in einem Winkelabstand von weniger als einem Grad befinden sich noch die
beiden deutlich helleren Galaxien NGC 3486 und NGC 3504, deren Beobachtung sich
durchaus lohnt.
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erstellt von:
Robert Zebahl
UGC 5829 (The Spider Galaxy)
Sternbild
Koordinaten
Helligkeit
Größe
GLX
LMi
10h42m42.22s / +34°26'56.3''
13.5 mag
4.6×3.8'
DSS II (blau) - 8×8'
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UGC 5829 gehört zu den Galaxien vom Typ ’Low Surface Brightness’ (LSB). Darunter
dürften auch die meisten Zwerggalaxien fallen. LSB-Galaxien haben per Definition eine
geringere Flächenhelligkeit als die Hintergrundhelligkeit des natürlichen Nachthimmels,
dem sogenannten Airglow. Auf Fotografien erkennet man den irregulären Charakter, der
sicher zu ihrem Beinamen geführt hat. Mit 8-Zoll Teleskopöffnung ist diese Galaxie unter
einem Bortle-4-Himmel sicher kein Hexenwerk, aber alles andere als auffällig. Es konnte
lediglich eine sehr schwache, rundlich wirkende Aufhellung ohne erkennbare Kondensation wahrgenommen werden. Ein ausreichend dunkler Himmel ist hier also entscheidend
für eine erfolgreiche Sichtung.
Skyguide
erstellt von:
Robert Zebahl
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