SCHWERPUNKTSFÄCHER

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Schweizerische Maturitätsprüfung
Richtlinien 2003-2006
SF
Schwerpunktsfächer
SCHWERPUNKTSFÄCHER
Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften
Kapitel
Seite
Biologie und Chemie
SF.1
1
Physik und Anwendungen der Mathematik
SF.2
7
Wirtschaft und Recht
SF.3
17
Philosophie und Psychologie/Pädagogik
SF.4
21
Schweizerische Maturitätsprüfung
Richtlinien 2003-2006
SF.1
Biologie / Chemie
BIOLOGIE / CHEMIE
Schwerpunktfach
I.
BILDUNGSZIELE
Für das Schwerpunktfach werden die Grundkenntnisse in Biologie und Chemie durch folgende Punkte ergänzt:
Die Kandidatin/der Kandidat besitzt vertiefte Kenntnisse:
• von biologischen und chemischen Vorgängen im menschlichen Körper;
• von biologischen und chemischen Vorgängen in der Umwelt:
• einiger moderner Techniken im Zusammenhang mit dem Programm.
Die Kandidatin / der Kandidat kann:
• den Zusammenhang zwischen den verschiedenen Kapiteln des Biologie- und Chemieprogramms herstellen;
• Trivialtexte beurteilen.
II.
PRÜFUNGSVERFAHREN UND BEURTEILUNGSKRITERIEN
Die Prüfung beinhaltet einen schriftlichen Teil, wo Biologie und Chemie gemeinsam bewertet
werden, und einen mündlichen Teil, für welchen die Kandidatin / der Kandidat bei der Ein
schreibung eine der beiden Disziplinen wählt.
Die schriftliche Prüfung
Sie dauert 3 Stunden und enthält 3 möglichst gleiche Teile, je einen pro Disziplin, den dritten
fächerübergreifend.
Die Benützung numerischer Tafeln, der Formelsammlung und eines Taschenrechners ist gestattet. Der Rechner muss Taschenformat haben. Er darf einfache Graphen erzeugen, aber
keine algebraische Rechenfähigkeit haben, keine Textverarbeitung ermöglichen und keine
Fähigkeit zum Empfang und Senden von Informationen auf Distanz enthalten.
Die mündliche Prüfung
Sie dauert 20 Minuten. Zur Vorbereitung steht dieselbe Zeit zur Verfügung.
Sie findet in der von der Kandidatin/vom Kandidaten gewählten Disziplin statt. Die Kandidatin/der Kandidat zieht zwei Fragen aus seiner Wahldisziplin. Für das Fach Chemie werden
folgende Tabellen zur Verfügung gestellt: Säure-Base-Tabelle (ohne Namen und pKs-Werte);
Redox-Tabelle (ohne Normalpotentiale); Tabelle mit Bildungsenthalpien; Elektronegativitätswerte nach Pauling, Tabelle des periodischen Systems.
Beurteilungskriterien
Sie sind im Grundlagenfach-Programm des naturwissenschaftlichen Bereichs beschrieben.
Bei der mündlichen Prüfung werden die strukturelle Gliederung des Vortrags und das Verhalten auf Eingriffe des Examinators mitbewertet.
Einschreibung
Die Kandidatin/der Kandidat gibt im offiziellen Formular an, welches der beiden Fächer sie/er
für die mündliche Prüfung wählt.
1
Schweizerische Maturitätsprüfung
Richtlinien 2003-2006
III.a
SF.1
Biologie / Chemie
BIOLOGIE-PROGRAMM
Die Biologie als Schwerpunktfach hat zwei Ausrichtungen:
• die Vertiefung und Erweiterung der Programme des Grundlagenfachs;
• die Verknüpfung der verschiedenen Kapitel der Biologie unter sich und mit der Chemie.
Das Programm 1) sieht zwei sich gegenseitig ergänzende Themen vor:
1. den Organismus
2. die Beziehungen zwischen den Organismen und der Organismen mit ihrer Umwelt.
Folgende Punkte, die im Grundlagenfach nicht behandelt werden, gehören zum Schwerpunktfach:
1. DER ORGANISMUS
Die Kandidatin/der Kandidat kann:
Die klassische Genetik
-
Ergebnisse von Kreuzungen interpretieren und zwar sowohl von
einfachen Erbgängen als auch von komplizierteren Beispielen wie
Erbgänge mit Koppelung (Chromosomenkarten), Crossing-over
Die molekularen Grundlagen der Vererbung
-
-
den spezifischen Aufbau des Genoms von Prokaryoten und Eukaryoten (Introns, Exons) unterscheiden
sich mit den Folgen von Mutationen und der genetischen Variabilität auseinandersetzen
das Prinzip der Genregulation erläutern (Operon)
den Einfluss des Milieus auf die Phänotypen erkennen
Das Harnsystem
-
die Anatomie beschreiben
die Physiologie entwickeln
Das Endokrine System
-
die Funktionen des Hypothalamus, der Hypophyse, der Schilddrüse und der Nebennieren beschreiben
Das Nervensystem
-
die Anatomie des Hörorgans beschreiben
die Physiologie des Hörapparates entwickeln
die Physiologie der Nervenfasern beschreiben
Die Muskulatur
-
die Anatomie und die Physiologie der glatten Muskeln, des Herzmuskels und der quergestreiften Muskeln beschreiben
Das Immunsystem
-
aktive und passive Immunität unterscheiden
-
2. DIE BEZIEHUNGEN ZWISCHEN DEN ORGANISMEN UND DER ORGANISMEN
MIT IHRER UMWELT
Die Kandidatin/der Kandidat kann:
Die Populationsdynamik
- die Veränderungen der Populationsdichte diskutieren
Die Populationsgenetik
-
Die Veränderung der Umwelt
-
die phylogenetische Verwandschaft von Organismen durch den
Vergleich von DNS-Abschnitten aufzeigen
die Entwicklung der Häufigkeit eines Allels in einer Population
unter dem Einfluss der genetischen Drift oder der natürlichen Selektion abschätzen
Probleme der Luft-, Gewässer- und Bodenverschmutzung diskutieren
1)
N.B.: Die Fragen ziehen auf die Anatomie und Physiologie gesunder Organe, der pathologische Aspekt wird
nur behandelt, sofern sich daran die Funktionsweise dieser Organe aufzeigen lässt.
2
Schweizerische Maturitätsprüfung
Richtlinien 2003-2006
III.b
1. REAKTIONSLEHRE
Enthalpie
SF.1
Biologie / Chemie
CHEMIE-PROGRAMM
Die Kandidatin/der Kandidat kann:
-
eine Messmethode zur Bestimmung der Reaktionsenthalpie angeben
die Reaktionsenthalpie einfacher Reaktionen aus den Bildungsenthalpien berechnen
Entropie
-
den freiwiligen Ablauf einer endothermen Reaktion mit der
Entropie qualitativ deuten
Geschwindigkeit
-
den Einfluss der Konzentration, Temperatur, Oberfläche auf die
Geschwindigkeit an Beispielen erklären
die Wirkung von Katalysatoren (Enzyme eingeschlossen) beschreiben
Chemisches Gleichgewicht
-
Lösungsgleichgewichte
-
2. PROTOLYSEN
Säure/Basenkonstanten
die Umkehrbarkeit chemischer Reaktionen und die Einstellung
des chemischen Gleichgewichts an Beispielen erklären
den Gleichgewichtszustand mit der gleichgrossen Geschwindigkeit der Hin- und Rückreaktion erklären
das Massenwirkungsgesetz formulieren und interpretieren
das Gleichgewicht bei schwerlöslichen Salzen mit dem Löslichkeitsprodukt beschreiben
aus dem Löslichkeitsprodukt die Sättigungskonzentration
schwerlöslicher Salze berechnen
Die Kandidatin/der Kandidat kann:
-
das Massenwirkungsgesetz auf die Autoprotolyse des Wassers
anwenden und das Ionenprodukt KW aufstellen
das Massenwirkungsgesetz auf Protolysen beliebiger Säuren und
Basen anwenden (pKS- und pKB-Werte)
pH-Werte von Lösungen schwacher Säuren und Basen berechnen
Titration
-
die Messmethode erklären
aus der Titrationskurve die Konzentration der Säure bzw. der
Base berechnen und die Säurekonstante pKS herauslesen
Puffersysteme
-
die Zusammensetzung und die Wirkung von Pufferlösungen angeben sowie deren Bedeutung für die Umwelt aufzeigen
pH-Werte von Pufferlösungen berechnen
-
3. REDOXREAKTIONEN Die Kandidatin/der Kandidat kann:
Elektrochemische
Spannungsreihe
-
Elektrolyse
-
den Aufbau eines galvanischen Elementes zeichnen und das Zustandekommen einer Spannung als Potentialdifferenz der beiden
Halbelemente erklären
die Standardpotentiale als Differenz der Potentiale der Halbelemente mit dem Wasserstoff-Halbelement definieren
die Standardpotentiale, geordnet in der Spannungsreihe, zur Erklärung der Korrosion, Ausfällung/Auflösung von Metallen anwenden
spezielle Anwendungen der Elektrolyse in der Industrie angeben
und erklären
3
Schweizerische Maturitätsprüfung
Richtlinien 2003-2006
4. ORGANISCHE CHEMIE
Polymerisation,
Polykondensation
Die Kandidatin/der Kandidat kann:
-
Reaktionsmechanismen
-
5. BIOCHEMIE
Proteine
-
-
Fette
an einem Beispiel mit Hilfe der Lewis-Formeln den Ablauf einer
Polymerisation und einer Polykondensation erklären
wichtige Kunststoffe, die durch Polymerisation oder durch Polykondensation entstanden sind, angeben (PE, PP, PVC, PS, PTFE,
PET, PA), von diesen die Lewisformel des Monomeren sowie einen Ausschnitt aus dem Polymer aufzeichnen und die Eigenschaften aus der Struktur ableiten
Anwendungen von Kunststoffen im Alltag angeben und Möglichkeiten der Beseitigung diskutieren
das Prinzip einer radikalischen, nucleophilen, elektrophilen organischen Reaktion darlegen.
Die Kandidatin/der Kandidat kann:
Kohlenhydrate
SF.1
Biologie / Chemie
-
die grundsätzliche Struktur der Proteine (Primär-, Sekundär- und
Tertiärstruktur) beschreiben
intramolekulare Kräfte in den Strukturen benennen und erläutern
die Enzymaktivität am Beispiel Trypsin qualitativ erklären
Monosaccharide: die offenkettige Form von Glukose erkennen
und den Ringschluss mit der α-=und der β-Form erklären
Disaccharide: Maltose und Cellobiose erkennen und die Kondensation zum Disaccharid erklären
Polysaccharide: Amylose und Cellulose erkennen und chemisch
sowie biologisch unterscheiden
die Veresterung von Glycerin mit verschiedenen Fettsäuren formelmässig darstellen
die Verseifung von Fetten formelmässig darstellen .
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Richtlinien 2003-2006
III.c
SF.1
Biologie / Chemie
FÄCHERÜBERGREIFENDER TEIL
Das Studium der Biologie und der Chemie als Schwerpunktfach basiert auf der Fähigkeit,
Phänomene unter Berücksichtigung von Kenntnissen aus verschiedenen Disziplinen erklären
zu können, einer Fähigkeit, die schon im Grundlagenfach geübt wird.
Das Ziel der Prüfung im interdisziplinären (fächerübergreifenden) Teil besteht hauptsächlich
darin, diese Fähigkeit zu beurteilen. Deshalb wird kein eigentliches Programm, sondern eine
offene Liste von Themen vorgeschlagen, die als Grundlage für Fragen und Formulierungen
dienen kann.
1.
BILDUNGSZIELE
Die Kandidatin/der Kandidat kann seine Kenntnisse in Biologie und Chemie anwenden, um:
• Phänomene entweder so genau und so allgemein wie nur möglich zu erklären oder möglichst glaubwürdige Hypothesen zu formulieren, um sie zu erklären;
• Probleme möglichst ganzheitlich anzugehen, indem alle Naturwissenschaften zu Rat gezogen werden;
• aus einer Publikation, einem Artikel die Elemente der beiden Disziplinen herauszulesen,
zu gliedern, zu ordnen und entsprechend zu verwenden;
• aus verschiedenen Elementen und Aussagen eine Schlussfolgerung zu ziehen.
2.
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
MÖGLICHE THEMEN
Kohlenstoff auf unserem Planet (organische Moleküle, Verbrennungsreaktionen, Kohlenstoffkreislauf, Treibhauseffekt, Energietransfer...).
Sauerstoff auf unserem Planet (Ursprung, seine Rolle bei Lebewesen, Verbrennungsreaktionen, Ozon...).
Stickstoff auf unserem Planet (Stickstoffverbindungen, Düngemittel, Nahrungskette, Bakterien, Proteine, Verdauung, Synthese...).
Das Wasser, seine Eigenschaften, seine Bedeutung für Lebewesen (verschiedene Zustände,
Kreislauf, Lösungsmittel, Wärmeregulator, Osmose, Transport, pH...).
Anpassung von Individuen und Arten an die Umwelt (biotische und abiotische Faktoren).
Auswirkungen der biologischen Abbaubarkeit von Molekülen (Phosphate, FCKW, Kunststoffe, Erdöllager...).
Enzyme (Katalysatoren, Reaktionsgeschwindigkeit, Funktionsbedingungen...).
Beziehungen zwischen chemischer Bindung und ihrer Bedeutung in der Biologie (relative
Empfindlichkeit gewisser organischer Moleküle wie DNS, RNS, ATP, Kohlenmonoxid,
Peptidbindung, Ester...).
Das Blut (Transport, Stoffaustausch, Regulation des Blutdrucks...).
Bewegungsapparat (Knochen, Muskeln, chemische Reaktionen, Energie...).
Die Nieren (Regulationsmodell, Osmose, Diffusion, Konzentration, Löslichkeit, aktiver
und passiver Transport...).
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Schweizerische Maturitätsprüfungen
Richtlinien 2003-2006
SF.2
Physik und Anwendungen der Mathematik
PHYSIK UND ANWENDUNGEN DER MATHEMATIK
SCHWERPUNKTFACH
Das Schwerpunktfach Physik und Anwendungen der Mathematik ist ein neues Fach, welches die Rolle der Mathematik als Denkgerüst zum Verständnis der Struktur von physikalischen Phänomenen hervorhebt.
Die aus der Physik ausgewählten Kapitel fördern die Uebung im Beschreiben und Modellieren durch die Verwendung mathematischer Werkzeuge.
I.
BILDUNGSZIELE
Grundkenntnisse
Der Kandidat/die Kandidatin kann:
• mathematische Modelle zur Beschreibung, Erforschung und Analyse von konkreten
physikalischen Situationen ausarbeiten;
• aus den mathematischen Modellen die Eigenschaften und das Verhalten der untersuchten Systeme ableiten und diese vom physikalischen Standpunkt aus interpretieren; das
Verhalten eines Modells in Bezug auf die Veränderung eines seiner Parameter vorhersagen;
• die Grenzen der Anwendbarkeit eines gegebenen Modells an eine konkrete Situation
erkennen;
• an Beispielen die Beziehung zwischen den verwendeten mathematischen Strukturen
und den beobachteten Eigenschaften aus der physikalischen Welt erkennen und überprüfen;
• Differentialgleichungen als Instrument zur Beschreibung des zeitlichen Verhaltens eines physikalischen Systems verwenden;
• einige wichtige physikalische Konzepte geschichtlich einordnen;
• die Wechselwirkung zwischen wissenschaftlichem Fortschritt und Technik beschreiben.
Grundfertigkeiten
• Der Kandidat/die Kandidatin kann:
• numerische Resultate kritisch beurteilen;
• die Vorteile und die Grenzen der Anwendung eines mathematischen Modells zur Beschreibung der Wirklichkeit wahrnehmen;
• neue Erkenntnisse in das Gerüst der bisherigen einflechten.
II.
PRÜFUNGSVERFAHREN
A. Schriftliche Prüfung
Die schriftliche Prüfung dauert 3 Stunden. Sie prüft die in jedem der 5 Gebiete als fundamental bezeichneten physikalischen und mathematischen Aspekte und Kompetenzen.
Die Prüfung enthält obligatorisch zu lösende Probleme, sowie Probleme zur Auswahl. Sie
umfasst mindestens 3 der 5 im Programm beschriebenen Gebiete.
Die Verwendung der Formeln und Tafeln sowie des Taschenrechners ist erlaubt. Der Taschenrechner darf nicht Information auf Distanz austauschen können.
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Schweizerische Maturitätsprüfungen
Richtlinien 2003-2006
SF.2
Physik und Anwendungen der Mathematik
B. Mündliche Prüfung
Die mündliche Prüfung dauert 20 Minuten. Sie baut auf die Gesamtheit (sowohl fundamentale, als auch vertiefende Aspekte) eines vom Kandidaten/von der Kandidatin selbst gewählten Gebietes.
Der Kandidat/die Kandidatin verfügt über eine Vorbereitungszeit von 20 Minuten.
Die Verwendung der Formeln und Tafeln und des Taschenrechners ist erlaubt.
Der Kandidat/die Kandidatin strukturiert seine/ihre Prüfung selbst. Er/sie soll auf Interventionen des Examinators/der Examinatorin eingehen und auch eventuelle Verbindungen zu anderen Gebieten aufstellen können.
C. Anmeldung
Der Kandidat/die Kandidatin gibt auf dem Anmeldeformular das Gebiet an, das an der mündlichen Prüfung vorgestellt werden soll.
III.
BEWERTUNGSKRITERIEN
Generell wird auf die Qualität des Ausdrucks geachtet. Der Kandidat/die Kandidatin wird
deshalb:
• eine klare Formulierung mit präzisen Ausdrücken aus dem Vokabular der Physik und der
Mathematik verwenden
• die Rede, die Darstellung und die Erklärungen strukturieren
• auf die Einwände des Examinators (der Examinatorin) angepasst reagieren
• die Rahmenbedingungen einhalten.
Es wird geachtet auf
• die korrekte Wiedergabe des Programminhaltes:
− die Fähigkeit zu definieren, identifizieren, zurückholen, erkennen, aufzählen, zitieren;
Terme, Fakten, Folgerungen, Beziehungen, Abmachungen, Einordnungen, Techniken
und Konzepte zu beschreiben;
− die Fähigkeit zum Gebrauch einer Syntax, von Termen, Abmachungen, Relationen,
Techniken und Konzepten im Zusammenhang mit mathematischen Eigenschaften;
− die Fähigkeit, eine Rechenmaschine sowie die Formeln und Tafeln zu gebrauchen;
− die Beherrschung der mathematischen Sprache, der numerischen und algebraischen
Rechentechniken;
• das Verständnis der Inhalte und gegebenfalls auf die Fähigkeit zur Uebertragung auf
ähnliche Situationen:
− die Fähigkeit zu identifizieren, interpretieren, transformieren, umschreiben, illustrieren, vorbereiten, darstellen, zusammenfassen, zur Berücksichtigung von Voraussetzungen, Eigenschaften, Phänomenen, Gesetzen;
• die Systematik bei der Behandlung und der Darstellung von Elementen aus einem komplizierteren Zusammenhang, sowie bei der Problemlösung:
− die Fähigkeit zu formalisieren, mit Symbolen zu arbeiten, Modelle zu konstruieren;
− die Beherrschung der Regeln, der Prinzipien und des Zwangs logischer Ueberlegungen: einordnen, Hierarchien bilden, Kohärenzen angeben, ein Problem definieren, eine
treffende Hypothese formulieren, zulässige Folgerungen ziehen;
− Schärfe in der Problemannäherung und seiner Lösung, Genauigkeit der numerischen
Berechnungen;
• die Uebersicht über die Inhalte und die vorgeschlagenen Lösungswege:
die Fähigkeit zu eigener Kritik, zu beurteilen, argumentieren, valdieren, evaluieren,
entscheiden, berücksichtigen, vergleichen, gegenüberstellen.
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Schweizerische Maturitätsprüfungen
Richtlinien 2003-2006
IV.
SF.2
Physik und Anwendungen der Mathematik
PROGRAMM
In jedem der 5 Gebiete des Programms werden die fundamentalen Aspekte mit Normalschrift, die weiterführenden mit Schrägschrift angegeben. Die fundamentalen Aspekte
aus allen 5 Gebieten sind Gegenstand der schriftlichen Prüfung, wie weiter oben spezifiziert.
Schwingungen und Wellen
Der harmonische Oszillator und das Wellenmodell werden durch folgende mathematische Begriffe treffend beschrieben: trigonometrische Funktionen, Exponential- und Logarithmusfunktionen; Differentialgleichungen.
Physikalische Aspekte
• Mechanischer Oszillator (Federpendel, Fadenpendel,
physikalisches Pendel)
• Harmonischer Oszillator als Modell für eine periodische
Bewegung, bei der die Rückstellkraft proportional zur
Auslenkung ist. Zusammenhang mit der gleichförmigen
Kreisbewegung
• Freie, gedämpfte und erzwungene Schwingung; Resonanz (kinematische, dynamische und energetische Aspekte)
• Ueberlagerung von Schwingungen, Phasenverschiebung
• Gekoppelte Pendel, Eigenschwingungen
• Wellenphänomene: Fortpflanzung, Wellenge- schwindigkeit und Fortpflanzungsmedium, Wellenlänge, Amplitude, Wellenintensität, Frequenz; Transversale und
longitudinale Wellen (Lichtpolarisation, Schall)
• Ueberlagerung von Wellen und Interferenz, Pha- senverschiebung, Schwebungen, stehende Wellen, Bragg’sche
Reflektion, dünne Schichten, Interferometer
• Dopplereffekt
• Prinzip von Huygens, Beugung am Spalt und am Gitter;
Auflösungsvermögen optischer Instrumente.
Mathematische Aspekte
• Periodizität einer Funktion
• Trigonometrische Funktionen des Typs
f(t)=A.sin(ωt-ϕο)==und ihre Ableitungen; Additionstheoreme der trigonometri-schen Funktionen
• Logarithmische Skala
• Summe, Produkt und Zusammensetzung von Funktionen. Grafische Darstellung und Mittelwert
• Funktion von zwei Variablen des Typs
f(x,t)=A.sin(ωt - kx)
• Differentialgleichungen: Eigenschaften, geometrische
Interpretation, Klassifikation. Einfache numerische Lösungsverfahren (Euler)
• Homogene und inhomogene Differentialgleichungen erster Ordnung mit konstanten Koeffizienten. Homogene,
lineare Differentialgleichungen zweiter Ordnung mit
konstanten Koeffizienten
• Exakte Lösung und Nährerungsverfahren. Numerische
Methoden und Iterationsalgorithmen.
Die Kandidatin/der Kandidat kann:
• Das Modell des mechanischen, harmonischen
Oszillators definieren, die daraus abgeleiteten
Begriffe Elongation, Geschwindigkeit, Amplitude, Periode, Frequenz, Kreisfrequenz,
Phase, Rückstellkraft, mechanische Energie
am Federpendel, am Fadenpendel und am physikalischem Pendel erklären und ihre Beziehungen zueinander formulieren, sowie experimentelle Nachweismethoden dafür beschreiben
• Freie und gedämpfte Schwingungsvorgänge
unter Verwendung des Energiebegriffs beschreiben
• Die Begriffe erzwungene Schwingungen und
Resonanz beschreiben
• Die Ueberlagerung von Schwingungen anhand
einiger Beispiele erkennen und beschreiben;
die Bedeutung der Phasenverschiebung erklären
• Das Verhalten von gekoppelten Oszillatoren
aus dem energetischen Standpunkt aus beschreiben, die Eigenschwingungen erkennen
und das Superposi-tionsprinzip anwenden
Die Kandidatin/der Kandidat kann:
• Die Periode einer Funktion definieren und berechnen
• Funktionen des Typs f(t)=A.sin(ωt ϕο)=erkennen, graphisch darstellen und die
geometrische Bedeutung der einzelnen Parameter beschreiben
• Einfache und doppelt logarithmische Skalen
benützen
• Summe, Produkt und Zusammensetzung von
zwei Funktionen graphisch darstellen
• Funktionen mit zwei Variablen des Typs
f(x,t)= A.sin(ωt - kx) erkennen, mit geeigneten Computerprogrammen graphisch darstellen
und die geometrische Bedeutung der einzelnen
Parameter beschreiben
• Einfache Differentialgleichungen zur Modellierung eines harmonisch schwingenden Systems verwenden
• Separierbare Differentialgleichungen erster
Ordnung sowie lineare, homogene und inhomogene Differentialgleichungen erster
Ordnung lösen und die Bedeutung der Anfangsbedingung erläutern
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Schweizerische Maturitätsprüfungen
Richtlinien 2003-2006
• Ein Wellenphänomen und die zu seiner Beschreibung verwendeten Begriffe definieren
• Die Eigenschaften von Transversal- und Longitudinalwellen anhand von Beispielen beschreiben
• Die Verwendbarkeit des Wellenmodells zur
Beschreibung einiger typischer Phänomene
begründen, die physikalischen Grössen in der
mathematischen Beschreibung erkennen, ver
schiedene Situationen grafisch darstellen
• Die experimentell gefundene Beziehung zwischen der Fortpflanzungsgeschwindigkeit einer Welle und den Eigenschaften des
Fortpflanzungsmediums anhand von Seilwellen und von Schallwellen in Luft qualitativ erklären
• Die Charakteristik von Interferenzmustern,
von Schwebungen und von stehenden Wellen
beschreiben. Die Funktionsweise eines Interferometers erklären
• Den Dopplereffekt beschreiben und erklären
• Das Prinzip von Huygens formulieren, es zur
Beschreibung von Reflexion und Brechung,
sowie zur Modellierung der Beugung am Spalt
und am Gitter anwenden.
SF.2
Physik und Anwendungen der Mathematik
• Homogene lineare Differentialgleichungen
zweiter Ordnung mit konstanten Koeffizienten
lösen
• Differentialgleichungen mit Hilfsmitteln aus
der Informatik lösen. Erkennen und anwenden
von Formeln oder von iterativen Algorithmen.
•
die Bedeutung des linearen Superpositionsprinzips in physikalischen und mathematischen Aspekten erfassen.
•
die Parameter und die Bedingungen erfassen, die das zeitliche Verhalten des Phänomens beeinflussen und Korrekturen am Modell vorschlagen.
•
den Verlauf der mathematischen Funktion skizzieren, die das Phänomen auf der Basis von experimentellen Beobachtungen oder von physikalischen Ueberlegungen beschreiben. Sonderfälle in
der mathematischen Beschreibung diskutieren, die zu interessanten physikalischen Lösungen
führen könnten.
Raumeigenschaften und Erhaltungssätze
Die Eigenschaften des Raumes sind zum Verständnis der experimentell gefundenen physikalischen Gesetze unerlässlich und drücken sich oft in Form von Erhaltungsgrössen aus.
Physikalische Aspekte
• Trägheit und Inertialsystem; Galilei-Transformation
zwischen gleichförmig bewegten Bezugssystemen
• Trägheitsmoment eines rotierenden starren Körpers
• Erhaltung des Impulses
• Erhaltung des Drehimpulses
• Erhaltung der Energie
• Erhaltung der elektrischen Ladung
• Erhaltungssätze und die Eigenschaften von Raum und
Zeit: Translationsinvarianz und Impulserhaltung; Rotationsinvarianz und Drehimpulserhaltung; Zeitinvarianz
und Energieerhaltung.
Die Kandidatin/der Kandidat kann:
• Ein passendes Bezugssystem zur Beschreibung physikalischer Vorgänge wählen und die
erhaltenen Grössen erkennen
• Das Trägheitsmoment einer Kugel, eines Zylinders und eines um eine Symmetrieachse ro-
Mathematische Aspekte
• Eigenschaften und Darstellung von Punkten, Geraden und
Ebenen im Raume. Gegenseitige räumliche Lage, wahre
Grösse
• Axiale und affine Transformationen. Isometrien.
•
•
•
•
Vektorprodukt
Schwerpunkt (rotierender starrer Körper)
Koordinatentransformation
Orthogonale Symmetrien und Rotation um eine Achse;
Darstellung mit Matrizen
• Polarkoordinaten
• Transformationsinvarianten
Die Kandidatin/der Kandidat kann:
Einen Punkt, eine Gerade und eine Ebene im
Raume darstellen und ihre gegenseitige Lage
daraus ableiten (Parallelität, Inzidenz, Orthogonalität)
Die wahre Grösse einer Strecke ermitteln und
10
Schweizerische Maturitätsprüfungen
Richtlinien 2003-2006
•
•
•
•
•
SF.2
Physik und Anwendungen der Mathematik
tierenden dünnen Stabes berechnen sowie den
Satz von Steiner anwenden
Die erhaltenen Grössen erkennen und die entsprechenden Erhaltungssätze zur Beschreibung
physikalischer Vorgänge formulieren
Den Impulserhaltungssatz bei Stossvorgängen
(zentrale und nicht zentrale) anwenden, zwischen absoluter und relativer Geschwindigkeit
unterscheiden; die Geschwindigkeit des
Schwerpunktes des Systems beschreiben
Das zweite Kepler’sche Gesetz aus der Erhaltung des Drehimpulses herleiten
Die verschiedenen Energieformen identifizieren und ihre Umwandlungsprozesse beschreiben; die innere Energie eines Systems definieren; die Bewegungsenergie, die Lageenergie, die elastische Energie, die potentielle
Energie im Gravitationsfeld und im elektrischen Feld definieren; die Bedingungen zur Erhaltung der Gesamtenergie formulieren
Die Ladung als fundamentale Eigenschaft von
Teilchen erkennen; den experimentellen Nachweis für die Existenz der Elementarladung
(Millikan-Versuch) beschreiben; den Satz über
die Erhaltung der Ladung anwenden.
einer ebenen Figur durch Umlegen konstruieren
Den ebenen Schnitt eines Kegels bestimmen,
klassifizieren und als geometrischen Ort interpretieren
Das Vektorprodukt definieren und geometrisch interpretieren; seine Eigenschaften
aufzählen
Den Schwerpunkt eines starren Körpers definieren und berechnen
Eine Matrix zur Darstellung einer linearen
Raumtransformation bezüglich einer Basis
benützen
Eine Basistransformation durchführen
Eine axiale, orthogonale Symmetrie durch
eine Matrix darstellen
Die Drehung um eine Achse mit Hilfe einer
Matrix beschreibe.
Die Transformation von kartesischen Koordinaten in Polarkoordinaten und umgekehrt
durchführen.
die Erhaltungssätze anwenden, um qualitative Aussagen über die Entwicklung eines physikalischen Systems unter Verzicht der detaillierten Analyse seines zeitlichen Verhaltens zu machen;
diese Möglichkeit mit Hilfe der Integralrechnung begründen;
die Beziehung zwischen den Symmetrieeigenschaften des Raum-Zeit-Kontinuums und den Erhaltungssätzen in der Physik aufstellen; anhand von Beispielen die fundamentale Beziehung zwischen den Transformationsgruppen und den physikalischen Erhaltungssätzen aufzeigen.
Statistische Modelle
Die in der Mathematik entwickelten statistischen Modelle finden in der Physik ein natürliches Feld von Anwendungen sowohl zur Entwicklung von Modellvorstellungen, als auch zur Interpretation und zur Auswertung von
Messdaten.
Physikalische Aspekte
• Messgrössen und Messfehler: wiederholte Messungen,
Mittelwerte, Streuung; lineare Regression
• Zerfall und Halbwertszeit von radioaktiven Elementen
• Gasgesetz; Zustandsgrössen und empirische Gesetze; die
Gleichung des idealen Gases; die innere Energie beim
idealen Gas
• Kinetische Gastheorie: mittlere quadratische Geschwindigkeit, Geschwindigkeitsverteilung, Druck, Temperatur
und mittlere kinetische Energie; Brown’sche Molekularbewegung; mittlere freie Weglänge und Diffusion
• Reales Gas und Modell von Van der Waals. Kritischer
Punkt. Phasenübergänge: Dampf / Flüssigkeit (Sättigungsdruck, relative Feuchte; Phasendiagramme)
• Thermodynamische Umwandlungen: innere Energie,
thermische und mechanische Austauschprozesse: erster
Hauptsatz; isobare, isochore, isotherme und reversible
adiabatische Zustandsänderungen; spezifische Wärmekapazität
• Thermodynamische Kreisprozesse: Beispiele von Wärmekraftmaschinen und Wärmepumpen ; Reversible und irreversible Prozesse.
11
Mathematische Aspekte
• Diskrete und kontinuierliche Zufallsvariable, Erwartungswert und Varianz
• Kombinatorik in Zusammenhang mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung
• Gleichverteilung und Binomialverteilung
• Normalverteilung, Poissonverteilung
• Lineare Regression
• Wahrscheinlichkeitsverteilungen, grafische Darstellungen
• Numerische Integration.
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Richtlinien 2003-2006
SF.2
Physik und Anwendungen der Mathematik
Die Kandidatin/der Kandidat kann:
Die Kandidatin/der Kandidat kann:
• Statistische Grössen graphisch darstellen;
• die Wiederholung von Messungen begründen
eine optimale Gerade durch eine Punktesund die Verfahren zur Berechnung der Messerchar legen
gebnisse aus den experimentellen Daten an• Statistische Methoden zur Auswertung von
wenden, den Mittelwert und die Streuung beMessergebnissen anwenden
rechnen
• Eine geeignete graphische Darstellung der Mes- • Mittelwert und Varianz einer diskreten oder
kontinuierlichen Zufallsvariable ausrechnen
sergebnisse anfertigen (z. B. mit logarithmis•
Ergebnisse aus der Kombinatorik zur Becher Skala)
rechnung der Wahrscheinlichkeit in Zusam• Eine modellierte Kurve den experimentellen
menhang mit dem Begriff der Entropie bei
Ergebnissen anpassen
mikroskopischen Modellen anwenden
• Den radioaktiven Zerfall als Ergebnis einer
• Die verschiedenen statistischen VerteilungsPoisson - Verteilung erklären
gesetze (Gleichverteilung, Binomialvertei• Die Wirkung der thermischen Molekularbewelung, Normalverteilung, Poissonverteilung)
gung qualitativ beschreiben; das Modell des
erkennen und anwenden
idealen Gases anwenden und die Bedeutung der
• Gleichungen lösen, die Exponential- oder
absoluten Temperatur erklären
Logarithmusfunktionen enthalten (im
• Zwischen einem idealen und einem realen Gas
Zusammenhang mit der Berechnung von raunterscheiden und das Modell von van der
dioaktiven Zerfällen)
Waals beschreiben
• Eine numerische Integrationsmethode zur Be• Den Zusammenhang zwischen der Temperatur
rechnung der Arbeit in einem p(V)-Diagramm
und der mittleren kinetischen Energie der Moanwenden.
leküle zur Erklärung der inneren Energie eines
Gases verwenden
• Ein Phasengleichgewicht als dynamisches Gleichgewicht interpretieren; die Rolle der Gleichgewichtsparameter und die Antwort des Systems auf ihre Aenderung beschreiben
• den ersten Hauptsatz der Thermodynamik formulieren und anwenden; die Rolle der thermischen und mechanischen Energie beim Energieaustausch beschreiben
• Thermodynamische Kreisprozesse beschreiben
und sie zur Erklärung der Funktionsweise von
Wärmekraftmaschinen und Wärmepumpen
verwenden
• den Unterschied zwischen einem reversiblen
und einem irreversiblen Prozess erklären.
Beispiele zeigen, in denen der statistische Ansatz zur physikalischen Beschreibung gehört. Makroskopisch beobachtbare Grössen als Mittelwert einer schwankenden mikroskopischen Grösse
ausdrücken. Verfahren aus der Informatik zur Modellierung von statistisch interpretierbaren physikalischen Phänomenen beschreiben
zeigen, wie man in gewissen Fällen eine Näherung für den theoretischen Wert einer Wahrscheinlichkeit aus der statistischen Auswertung von Messdaten berechnen kann
Statistisch schwankende Messresultate analysieren; die lineare Regression als Instrument zur mathematischen Modellierung verwenden
die Wichtigkeit und die Rolle des statistischen Ansatzes in der Wissenschaft aufzeigen; die Bedingungen diskutieren, welche zur Erarbeitung von zuverlässigen Aussagen führen.
Elektromagnetismus
Der Elektromagnetismus wird insbesonders durch folgende mathematische Konzepte beschrieben: Vektorrechnung, Integrale, komplexe Zahlen
Physikalische Aspekte
• Ladung und elektrisches Feld
Mathematische Aspekte
• Vektorprodukt
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Richtlinien 2003-2006
SF.2
Physik und Anwendungen der Mathematik
• Magnetfeld: bewegtes, geladenes Teilchen und Lorentzkraft ; elektrischer Strom und Laplace-Kraft; Bahn eines
geladenen Teilchens; Das Gesetz von Ampère; flache
und schlanke Spule; das von einem elektrischen Strom
erzeugte Magnetfeld; Teilchenbeschleuniger, Massenspektromete.
• Magnetischer Fluss und Induktionsgesetz; Selbstinduktion: Induktivität einer Spule und Energie des Magnetfeldes; Transformator, Alternator, Transport von elektrischer Energie
• Wechselstrom: Effektivwert, Phasenverschiebung, Impedanz, Wirkleistung; Serie- und Parallelschaltung
• RC, RL und oszillierende RLC – Schaltungen
• Elektromagnetische Wellen und ihre Ausbreitungsgeschwindigkeit.
• Graphische Darstellung und Mittelwert der Funktionen
sin2(ωt) und cos2(ωt) über eine Periode
• Funktionen von zwei Veränderlichen: graphische
Darstellung unter Zuhilfenahme von geeigneten Computerprogrammen
• Homogene, lineare Differentialgleichungen zweiter
Ordnung mit konstanten Koeffizienten. Wellengleichung
und Ausbreitungsgeschwindigkeit. Einfache numerische
Lösungsvervahren für Differentialgleichungen erster
Ordnung
• Komplexe Zahlen: Gauss’sche Zahlenebene; Normalund Polarform; Summe, Produkt und geometrische Interpretation.
• Fluss durch eine Fläche und Begriff des Flächenintegrals.
Die Kandidatin/der Kandidat kann:
• Die Begriffe elekrisches und magnetisches
Feld definieren
• Die Eigenschaften eines elektrischen oder eines magnetischen Feldes aus dem Bild seiner
Feldlinien erkennen; die Eigenschaften des
von einem elektrischen Strom erzeugten Magnetfeldes beschreiben
• Die Phänomene der magnetischen Induktion
interpretieren und das Induktionsgesetz allgemein formulieren
• Den Begriff des Flusses eines Feldes benützen,
um das Induktionsgesetz zu interpretieren ;
den Zusammenhang zwischen dem Induktionsgesetz und dem Energieerhaltungssatz
beschreiben
• Die Bewegung eines geladenen Teilchens im
elektrischen und im magnetischen Feld beschreiben
• Die Wirkung eines Magnetfeldes auf einen
elektrischen Strom beschreiben
• Den Wechselstrom und seine Charakteristika
definieren
• Die Funktionsweise eines elektrischen Schaltkreises erklären und die Wirkung seiner Be
standteile beschreiben: Kondensator, Widerstand und Induktivität
• Die charakteristischen Grössen von RC- und
RL- Schaltkreisen, sowie von RLC- Schwingkreisen berechnen
• Die erlernten Begriffe anhand von technischen
Applikationen eigener Wahl erläutern.
Die Kandidatin/der Kandidat kann:
• Das Vektorprodukt zur Beschreibung einiger
Eigenschaften des Magnetfeldes verwenden.
• Die Funktionen sin2(ωt) und cos2(ωt) erkennen
und graphisch darstellen.
• Funktionen von zwei Variablen erkennen und
unter Zuhilfenahme von geeigneten Computerwerk-zeugen graphisch darstellen. Einen
Schnitt parallel zu einer Rissebene legen und
beschreiben
•
•
•
• Eine lineare Differentialgleichung erster oder
zweiter Ordnung mit konstanten Koeffizienten
zur Beschreibung elektrischer Stromkreise
verwenden
• Eine komplexe Zahl definieren und die verschiedenen Darstellungsformen erklären: algebraisch, trigonometrisch und exponentiell; eine
komplexe Zahl in der Gauss’schen Zahlenebene darstellen und ihre Bestandteile beschreiben: Realteil, Imaginärteil, Argument und Betrag; die komplexen Zahlen zur Berechnung
von Stromstärken und Spannungen in einem
stationären Wechselstromkreis verwenden
• Den Begriff des Oberflächenintegrals zur Berechnung des Flusses durch eine ebene
Fläche bei einfachen geometrischen Fällen
(homogenes Feld und ebene Fläche; sphärisch
symmetrisches Feld) verwenden.
die komplexen Zahlen zur Vereinfachung der Analyse von elektrischen Schaltkreisen verwenden
anhand von Beispielen die Rolle aufzeigen, die Differentialgleichungen bei der Behandlung von
physikalischen Problemen haben
Unterschiede und Analogien zwischen den Eigenschaften von elektrischen-, magnetischen- und
Gravitationsfeldern in den verwendeten mathematischen Modellen aufzeigen.
13
Schweizerische Maturitätsprüfungen
Richtlinien 2003-2006
SF.2
Physik und Anwendungen der Mathematik
Unser Universum
Ausgehend von den Gesetzen, welche die natürlichen Phänomene auf der Erde beschreiben, sind verschiedene
Modelle zur Beschreibung der Struktur des Universums entwickelt worden. Experimentelle Fakten weisen auf
eine einheitliche Struktur des sichtbaren Universums hin.
Physikalische Aspekte
• Materie und ihre Zusammensetzung
• Atome: Rutherford’sches und Bohr’sches Atommodell;
Lichtemission; das Lichtspektrum des Wasserstoffatoms; das Lichtspektrum zur Identifizierung von chemischen Elementen
• Elektromagnetische Strahlung: das Strahlungsgesetz
von Stefan-Boltzmann, von Planck und das Wien’sche
Verschiebungsgesetz
• Der Dualismus Welle-Teilchen: photoelektrischer Effekt, Compton-Effekt, Elektronenstreuung
• Unser Sonnensystem
• Sterne: Distanzmessung (Parallaxe, Eigenbewegung
am Fixsternenhimmel, Spektren und HR-Diagramm,
Cepheiden); Farbe und Temperatur; Bestimmung der
Masse (Doppelsterne, Licht – Masse – Beziehung);
Energie – Masse – Beziehung ; Kernfusion ; charakteristische Zyklen
• Universum: Ermittlung von Distanzen, der Raumdilatation und des Alters des Universums anhand des Gesetzes von Hubble, des Dopplereffekts, des HR– Diagramms, der Hintergrundstrahlung, von Supernovae,
Gravitationslinsen und des radioaktiven Zerfalls.
Mathematische Aspekte
• Die Entwicklung von Weltbildern: die Erde als flache
Scheibe, Ptolemäus, Kopernikus, Kepler, Newton
• Planetenbahnen bei Ptolemäus: Epizykloiden
• Planetenbahnen bei Newton: Kegelschnitte in Parameterdarstellung, Polarkoordinaten
• Positionsastronomie: Ebene und sphärische Trigonometrie, Bezugssysteme und ihre Transformationen
• Graphische Darstellungen in einfacher und doppelt logarithmischer Skala. Lichtintensität und ihre
Wahrnehmung, physiologische Empfindlichkeit und
ihre Darstellung
• Statistische Methoden.
Die Kandidatin/der Kandidat kann:
• Die Zusammensetzung der Materie im Universum beschreiben
• Das Teilchenmodell des Lichts beschreiben
und interpretieren: Photoeffekt und Comptoneffekt
• Die Struktur von Linienspektren den unterschiedlichen Atommodellen zuordnen: die
Unzulänglichkeiten des Rutherford’schen
Atommodells aufzeigen, den Mechanismus
der von Bohr vorgeschlagenen Lichtemission
und den Zusammenhang zwischen den atomaren Energieniveaus und dem Korpuskelcharakter des Lichts erklären
• Die Struktur des Sonnensystems beschreiben.
Die wichtigsten Sternbilder erkennen. Diffuse
Himmelsobjekte (Gasnebel, Sternhaufen und
Galaxien), Planeten, Monde, Asteroiden,
Kometen beschreiben
• Die Kepler’schen Gesetze aufzählen und erklären. Das Gravitationsgesetz von Newton
aufschreiben und an einfachen Satellitenproblemen anwenden. Den Begriff des Massenschwerpunktes verwenden
• Die Daten aus der von den Sternen emittierten Strahlung interpretieren, um daraus Informationen über die emittierenden Himmelskörper, ihre Struktur und die Evolution
des Universums zu erhalten ; ein HR – Diagramm interpretieren. Die Beziehung zwis-
Die Kandidatin/der Kandidat kann:
• Historische Weltbilder beschreiben, die als
ebene Sonnensysteme mit parametrisierten
Kurven konzipiert worden sind (Ptolemäus,
Kopernikus, Kepler, Newton).
• Die Kegelschnitte zum Studium der Planetenbewegung verwenden; die Parameterdarstellung von Kurven und die Polarkoordinaten einsetzen.
• Eine einfache numerische Integrationsmethode zur Beschreibung der Planetenbewegung anwenden; die Kepler’schen Gesetze
analytisch formulieren.
• Die ebene und sphärische Trigonometrie zur
Lösung von einfachen Positionsaufgaben einsetzen; eine Koordinatentransformation durchführen.
• Die Entfernung zu den Sternen anhand trigonometrischer Berechnungen, aus der Licht –
Distanz – Beziehung und aus der Masse –
Periode – Beziehung der Cepheiden abschätzen.
• Statistische Methoden zur Klassifizierung von
Sternen verwenden.
• Einige typische Grössen beschreiben, die in
der Astronomie verwendet werden und ihre
Beziehungen zueinander erklären (Distanz,
Leuchtkraft, Magnitude, Oberflächentemperatur, Farbe, Masse).
14
Schweizerische Maturitätsprüfungen
Richtlinien 2003-2006
•
•
•
•
•
SF.2
Physik und Anwendungen der Mathematik
chen der fehlenden Masse und der Rotations- • Die Logarithmen zur Skalierung von phygeschwindig-keit erklären. Die Beobachtunsiologisch wahrnehmbaren Grössen benützen
gen aus Dopplereffekt und Sternaberration
(Gesetz von Weber-Fechner).
interpretieren
Ausgehend von der experimentellen Beobachtung die Beziehung zwischen den Gesetzen der elektromagnetischen Strahlung, den
Lichtspektren und der Radioaktivität zum
Bild des physikalischen Universums erklären
Die durch Kernfusion freiwerdende Energie
aus dem Massendefizit der Kerne berechnen
Das Alter des Universums aus der durch
Dopplereffekt bedingten Rotverschiebung
abschätzen.
Die gemeinsame historische Entwicklung von Physik und Mathematik an einigen Beispielen aufzeigen
Den physikalischen Inhalt der Erhaltungssätze von ihrer Darstellungsart und den zu ihrer Formulierung verwendeten mathematischen Werkzeuge unterscheiden : Beispiele aus dem Bereich «klassisch-relativistisch», «makroskopisch-mikroskopisch».
15
Schweizerische Maturitätsprüfung
Richtlinien 2003-2006
SF.3
Wirtschaft und Recht
WIRTSCHAFT UND RECHT
Schwerpunktfach
Das Programm von „Wirtschaft und Recht“ führt im Schwerpunktfach zur vertieften Auseinandersetzung mit der Betriebswirtschaftslehre, der Volkswirtschaftslehre und der Rechtslehre.
Die Ziele sind in 7 Kapitel oder Themen unterteilt: Arbeit und Beschäftigung; Markt und
Wettbewerb; Das Geld; die Unternehmung aus rechtlicher, wirtschaftlicher und finanzieller
Sicht; Finanz- und Anlageinstrumente, Börsen und Finanzmärkte; Staatswirtschaft und
Staatshaushalt; Rechnungswesen. Diese Aufteilung will einen ganzheitlicheren Zugang begünstigen als dies über die einzelnen Disziplinen möglich ist.
I.
ZI E L E
Die Ziele des Grundlagenfachs sind Bestandteil des Schwerpunktfachs. Die Kandidatin/der
Kandidat verfügt indessen über ein breiteres, vertiefteres und stärker strukturiertes wirtschaftliches und juristisches Wissen. Er ist fähig dieses methodengerecht auf komplexere Problemstellungen anzuwenden.
Diese Ziele werden wie folgt ergänzt: Der Kandidat/die Kandidatin ist fähig,
• die grossen Rechtsgebiete zu unterscheiden und deren Inhalte auf die Mikro- und Makroökonomie zu übertragen
• Probleme methodisch anzugehen und zusammenhängend zu lösen
• die den drei Disziplinen eigenen Methoden (insbesondere die deduktive) bei der Lösung
von Problemen anzuwenden.
II.
PRÜFUNGVERFAHREN UND BEURTEILUNGSKRITERIEN
Das Examen umfasst eine schriftliche und eine mündliche Prüfung.
Die schriftliche Prüfung
Sie dauert 3 Stunden. Die Benützung des Obligationenrechts und des Zivilgesetzbuchs ist
erlaubt. Diese Hilfsmittel dürfen keine Kommentare und Fussnoten enthalten. Die Rechner
müssen Taschenformat haben. Sie dürfen einfache Graphen erzeugen, aber keine algebraische
Rechenfähigkeit haben, keine Textverarbeitung ermöglichen und keine Fähigkeit zum Empfang und Senden von Informationen auf Distanz haben.
Die mündliche Prüfung
Sie dauert 20 Minuten. Gleichviel Zeit steht für die Vorbereitung zur Verfügung. Die Prüfung
erstreckt sich über eines der zwei von der Kandidatin/dem Kandidaten bei der Einschreibung
angegebenen Kapitel. Diese Kapitel sind aus den ersten 6 des Themenkatalogs (Programm)
auszuwählen. Die Fragen können auch Dokumente beinhalten. Es sind keine Nachschlagewerke etc. zugelassen.
Die Beurteilungskriterien
Diese sind im Programm des Grundlagenfachs im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften beschrieben. In die Beurteilung der mündlichen Prüfung wird auch die Struktur der
Aussagen und die Qualität der Reaktion auf die Interventionen der Examinatorin/des Examinators einbezogen.
Die Einschreibung
17
Schweizerische Maturitätsprüfung
Richtlinien 2003-2006
SF.3
Wirtschaft und Recht
Die Kandidatin/der Kandidat gibt die zwei aus den ersten sechs ausgewählten Kapitel an, welche sie/er für die mündliche Prüfung wählt.
III.
P RO G R A MM
Das Programm ist aufgeteilt in 7 Kapitel (oder Themen). Nur die sechs erstgenannten können
Gegenstand der mündlichen Prüfung sein.
1. Arbeit und Beschäftigung
Die Kandidatin/der Kandidat kann:
- Arbeit als Produktionsfaktor umschreiben
- die Begriffe Arbeitsproduktivität und Arbeitsentgelt erklären
- die Entwicklung der Arbeitsteilung und ihre sozialen wie wirtschaftlichen Folgen umreissen
- den Zusammenhang zwischen Wirtschaftsstruktur und Wirtschaftswachstum einerseits und Beschäftigung andererseits darstellen
- verschiedene Arbeitszeitmodelle als Möglichkeiten zur Arbeitszeitflexibilisierung umschreiben
- strukturell und konjunkturell bedingte Arbeitslosigkeit unterscheiden
- geld- und finanzpolitische Massnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit beurteilen
- die wesentlichen Elemente des Einzel- und des Kollektivarbeitsvertragsrechts anhand konkreter Beispiele aufzeigen
- das Wesen des Gesamtarbeitsvertrags sowie die Rolle der Arbeitgeberverbände und der Gewerkschaften umschreiben
- Nominal- und Realeinkommen unterscheiden
- das Funktionieren verschiedener Formen des Arbeitsmarktes (reine
Konkurrenz, Monopol, Oligopol, Monopson) verstehen
2. Markt und
Wettbewerb
Die Kandidatin/der Kandidat kann:
- das Funktionieren der vollkommenen Konkurrenz, des Oligopols und
des Monopols aus dem Blickwinkel von Angebot und Nachfrage erläutern sowie deren Annahmen, Vor- und Nachteile aufzeigen
- das wirtschaftliche Optimum des einzelnen Anbieters in der vollkommenen Konkurrenz und jenes des Angebotsmonopolisten bestimmen
- die Rolle der Konkurrenz auf kurze und lange Sicht in der Maktwirtschaft beschreiben
- den Begriff Konkurrenz in der Marktwirtschaft umschreiben
- alternative Modelle zur Verteilung knapper Güter (Markt,
Plan,Verhandlung) beschreiben
- die Auswirkungen der Globalisierung des Wettbewerbs aus der Sicht
der Unternehmungen, der Konsumenten und des Staates darstellen und
beurteilen
- die verschiedenen Formen von Marktversagen und die Auswirkungen
der Eingriffe des Staates in die Preisbildung darstellen
- die Beziehungen der Marktpartner aus der Sicht des Kaufvertrages
(Vertragsabschluss, Vertragsformen, Vertragsmängel, préscription, Erfüllung/Nichterfüllung, Erfüllung der gesetzlichen Vorschriften) beschreiben
- die wettbewerbspolitischen Regelungen der Schweiz (Verfassung,
Kartellgesetz, Binnenmarktgesetz, Preisüberwachung) umschreiben
- die Funktion und die Wirkung der Konsumentenorganisationen be
schreiben
- die wichtigsten den Welthandel beherrschenden Doktrinen darstellen.
1. Das Geld
Die Kandidatin/der Kandidat kann:
die Entstehung des Geldes schildern sowie dessen Formen und
18
Schweizerische Maturitätsprüfung
Richtlinien 2003-2006
-
4. Die Unternehmung aus rechtlicher, wirtschaftlicher und
finanzieller Sicht
Funktionen auseinanderhalten
Ursachen und Folgen von Störungen des Geldwertes (Inflation /Deflation) beschreiben
den Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) darstellen
die Rolle, die Organisation und das Funktionieren von Kapital- und
Devisenmarkt umschreiben
Wechselkurssysteme (fixe und flexible Wechselkurse) unterscheiden
sowie deren Vor- und Nachteile aufzeigen
die Aufgaben der Schweizerischen Nationalbank (SNB) umschreiben
das geldpolitische Instrumentarium der Schweizerischen Nationalbank
umschreiben
die wichtigsten Geldmengen (Monetäre Basis, M1, M2, M3) kennen
die Quantitätstheorie des Geldes und deren Interpretation durch die
Monetaristen darstellen
die aktuelle Geldpolitik der Nationalbank beschreiben und beurteilen
die Aufgaben und die Wirkungsweise des Internationalen Währungsfonds (IWF) beschreiben
Die Rolle der Europäischen Zentralbank und deren geldpolitische
Strategie beschreiben.
Die Kandidatin/der Kandidat kann:
-
5. Finanz- und Anlageinstrumente,
Börsen und Finanzmärkte
SF.3
Wirtschaft und Recht
am Beispiel einer Unternehmungsgründung auf eine Marktuntersuchung abgestützte Produkt- und Marktziele vorschlagen
die für die Wahl der Rechtsform einer Unternehmung massgebenden
Kriterien aufzählen
Stellung, Aufgaben und Verantwortung der Organe in den Personenund Kapitalgesellschaften beschreiben
Möglichkeiten zur Unternehmungsfinanzierung und die für das strukturelle und finanzielle Gleichgewicht zu beachtenden Grundregeln
beschreiben
das Finanzkonzept einer selbstgewählten Unternehmung beschreiben
und beurteilen
statische und dynamische Verfahren zur Auswahl und Beurteilung von
Investitionsentscheiden anhand einfacher Beispiele anwenden und
vergleichen
Möglichkeiten zur Bewertung und Beurteilung von Unternehmungen
anhand von Bilanz- und Erfolgsanalysen aufzeigen
anhand konkreter Beispiele die Bedeutung, die Möglichkeiten und
Auswirkungen des Börsengangs von Unternehmungen beschreiben
Ursachen, unternehmungsinterne und -externe Folgen von Unternehmungszusammenschlüssen beschreiben.
Die Kandidatin/der Kandidat kann:
- die rechtlichen Grundlagen von Aktien und Obligationen als Wertpapiere im Sinne des OR sowie die gegenseitigen Verpflichtungen seitens des Emittenten und des Zeichners beschreiben
- die Bedeutung der Aktien und der Obligationen sowohl als Anlagewie als Finanzierungsinstrument beschreiben
- Aktien- und Obligationenrenditen berechnen
- die wesentlichen kursbestimmenden Faktoren auf den Wertpapier- und
Finanzmärkten anhand konkreter Beispiele beschreiben
- den Anlagefonds, die damit verbundenen Chancen und Risiken für die
Investoren, vorab für jene des ersten und des zweiten Pfeilers um
schreiben
- die mögliche Einflussnahme der Investmentgesellschaften auf die
Unternehmungen, Staaten und Finanzmärkte anhand von selbstgewählten Beispielen illustrieren
19
Schweizerische Maturitätsprüfung
Richtlinien 2003-2006
-
SF.3
Wirtschaft und Recht
das Funktionieren der verschiedenen Finanzmärkte beschreiben.
6. Staatswirtschaft
und Staatshaushalt
Die Kandidatin/der Kandidat kann:
- die Staatsaufgaben in einer Marktwirtschaft beschreiben
- die staatlichen Massnahmen zu Gunsten der Raumordnung und der
Wirtschaft, insbesondere in den Bereichen Forschung und Entwicklung darstellen
- die Bedeutung des Staates als Arbeitgeber beschreiben
- die schweizerische Landwirtschaftspolitik aus mikro- und makroökonomischer Sicht beschreiben
- die Vor- und Nachteile der Privatisierung von Staatsunternehmen anhand konkreter Beispiele gegeneinander abwägen
- die Struktur und die Entwicklung der Staatsaufgaben sowie deren
Folgen für die öffentlichen Haushaltrechnungen beschreiben
- den Budgetierungsprozess in staatlichen Organisationen aufzeichnen
- die Beziehungen zwischen Staatseinnahmen und Steuersystem aufzeigen
- das Spannungsfeld zwischen Oekologie und Oekonomie beschreiben
und staatliche Massnahmen zur Ueberwindung solcher Konflikte vorschlagen
- die schweizerische Umwelt- und Energiepolitik beschreiben und deren
Folgen für Konsumenten und Produzenten bewerten
- ein Kreislaufmodell zeichnen und die zwischen den verschiedenen
wirtschaftlichen Akteuren bestehenden Beziehungen erklären
- die wichtigsten makroökonomischen Aggregate (Konsum, Ersparnisse, Investitionen) und deren gegenseitige Beziehungen beschreiben
- die Grundlagen der keynesianischen Politik erläutern.
7. Rechnungswesen
Die Kandidatin/der Kandidat kann:
das System der Doppelten Buchhaltung anhand von typischen Unternehmungen verschiedener Branchen beschreiben und anwenden
die Abschlussprobleme bewältigen: Abschreibungen (direkte und indirekte, lineare und degressive), zweifelhafte Debitoren (Delkredere),
transitorische Posten, Rückstellungen, Stille Reserven
die Geschäftsvorfälle über betrieblichen und ausserbetrieblichen Erfolg sowie die bei der Darstellung der Resultate verwendeten Begriffe
erklären
die gesetzlichen Vorschriften über die Buchführung auslegen und
anwenden: Darstellung der Rechnung, Beziehungen zwischen Unternehmung und Unternehmungseignern, Gründung, Erfolgsverteilung
bei den Personengesellschaften und bei der Aktiengesellschaft
Kostenarten, Kostenstellen- und Kostenträgerrechnungen durchführen
Mehrstufige Erfolgsrechnungen aufstellen und auswerten
Vollkosten- und Teilkostenrechnungen durchführen.
20
Schweizerische Maturitätsprüfung
Richtlinien 2003-2006
SF.4
Philosophie + Pädagogik/Psychologie
PHILOSOPHIE UND PÄDAGOGIK/PSYCHOLOGIE
Schwerpunktfach
I.
BILDUNGSZIELE
Kenntnisse
Die Kandidatin/der Kandidat beherrscht die wesentlichen Begriffe und Unterscheidungen der
Philosophie und der Psychologie/Pädagogik.
Sie/er versteht es, auf kritische Art und Weise verschiedene Strömungen der abendländischen
Tradition in der Philosophie und in der Psychologie/Pädagogik in ihrem Wesen darzulegen
und in ihrer Bedeutung zu zeigen.
Sie/er kann die Bedeutung dieser großen Strömungen in der Philosophie und in der Psychologie/Pädagogik für die Auffassung, die Untersuchung und die Interpretation der Wirklichkeit
erklären und erfassen.
Fähigkeiten
Die Kandidatin/der Kandidat ist imstande, die zu einem bestimmten Gebiet der Philosophie
und der Psychologie/Pädagogik passende Methode oder Argumentationsweise anzuwenden.
Sie/er weiß Fragen, Probleme oder Werke mit Bezug auf ihren Inhalt und auf ihre Form zu
analysieren.
Sie/er kann in klarer Sprache die unterschiedlichen Fragen und die Gesichtspunkte eines komplexen Gegenstandes zusammenfassend darstellen.
Haltungen
Die Kandidatin/der Kandidat beweist einen neugierigen Geist , indem er/sie gedankliche
Strenge, Selbstständigkeit und kritische Fähigkeiten zeigen kann. Sie/er anerkennt den Wert
eines freien und offenen Gespräch in gegenseitigem Respekt. Sie/er gibt sich mit vorgefassten
Meinungen und reduktionistischen Ansichten nicht zufrieden.
II. PRÜFUNGSVERFAHREN UND BEURTEILUNGSKRITERIEN
Das Examen besteht aus einer schriftlichen Prüfung, in der Philosophie und Psychologie/
Pädagogik zusammengefasst behandelt werden und aus einer mündlichen Prüfung, für die die
Kandidatin/der Kandidat eines der beiden Teilgebiete wählen kann.
Die schriftliche Prüfung
Sie dauert 3 Stunden und umfasst
• einen interdisziplinären Teil (ungefähr einen Drittel der Zeit). Es wird eine Arbeit geschrieben über einen Text, eine Situation, Fragestellungen und Begriffe. Die Kandidatin/der Kandidat muss Gesichtspunkte, die den beiden Fachbereichen zugeordnet werden,
herausarbeiten;
• die Kommentierung eines Textes aus demjenigen Gebiet, das die Kandidatin/der Kandidat
nicht für die mündliche Prüfung gewählt hat1. Es werden offene Fragen aus den im Programm aufgeführten Themenkreisen gestellt.
1
Wer für das mündliche Examen einen Philosophen gewählt hat, wird die Aufgabe der Psychologie/Pädagogik
wählen und umgekehrt. Die Aufgabenstellung wird das Vorgehen präzisieren.
21
Schweizerische Maturitätsprüfung
Richtlinien 2003-2006
SF.4
Philosophie + Pädagogik/Psychologie
Die mündliche Prüfung
Sie dauert 20 Minuten, wobei die Kandidatin/der Kandidat eine gleich lange Vorbereitungszeit bekommt. Sie betrifft das von der Kandidatin/dem Kandidaten angebene Teilgebiet.
Die Kandidatin/der Kandidat wird über das bei der Anmeldung genannte Werk und dessen
Autorin/Autor befragt. Der/die Prüfende legt der Kandidatin/dem Kandidaten einen Ausschnitt aus dem gewählten Werk vor. Der Gruppenexperte erhält eine Kopie des gleichen Dokuments.
Die Prüfung umfasst folgende Teile:
•
•
•
•
•
•
•
die Lesung des Textausschnitts oder eines Teiles davon;
die Erklärung der Kandidatin/des Kandidaten, auf welche Art und Weise sie/er an den Text herangehen und ihn analysieren will;
die Entfaltung der Schlüsselbegriffe und die Darstellung der Textstruktur, der inneren Logik des
Textes und der formalen Argumentationsweise des Textes;
die Darstellung des Gegenstandes und der Absicht des Textes sowie seiner Hauptgedanken, der
wesentlichen Aussagen und Argumente des Textausschnittes;
die Wiedergabe der richtigen Einordnung des Textausschnitts in einem Ganzen (Werk, Autorin/Autor, Zeitalter, Epoche) im Hinblick auf das Werk und die Ideen der Autorin/des Autors;
die kritische Bewertung der Argumentation und der hervorgehobenen Gesichtspunkte im Text;
die begründende Beantwortung von Fragen der/des Prüfenden über thematische, philoso-phische
und historische Hintergründe des Werkes.
Beurteilungskriterien
In allgemeiner Weise wird bewertet
• die Fähigkeit Texte, Fragen, Probleme und Begriffe anzugehen, sie in einen Zusammenhang zu bringen und passende Kenntnisse dazu beizubringen;
• die Art der Erklärungen und die Sachgerechtigkeit des Vortrags;
• die Berücksichtigung der Anweisungen zum Text in der schriftlichen Prüfung;
• die Fähigkeit, in der mündlichen Prüfung auf Äusserungen des Prüfers einzugehen;
Im besonderen wird bewertet
• Programminhalte wiederzugeben:
•
das Verständnis für die Inhalte und die Fähigkeit, sie in schwierigen Fragen anzuwenden
und sie auf analoge Verhältnisse zu übertragen:
-
•
die Fähigkeit, zu identifizieren, zu interpretieren, zu übertragen, in anderen Worten zu sagen,
zu illustrieren, vorzubereiten, zur Darstellung zu bringen, zu verändern, anzuordnen, neu zu
ordnen, zu differenzieren, zu unterscheiden, zu erklären, wiederzugeben, zusammenzufassen,
anzuwenden, in Raum und Zeit einzuordnen, Folgerichtiges zu zeigen, wesentliche Gedanken
zu entdecken und herauszustellen, die Schlüsselbegriffe richtig zu verwenden;
die Folgerichtigkeit in der Behandlung und Vorstellung verschiedener Elemente eines
schwie-rigen Zusammenhangs:
-
•
die Fähigkeit, Tatsachen, Bezüge, Zusammenhänge und Begriffe zu definieren, unterscheiden,
identifizieren, beizubringen, zu erkennen, zu zitieren und zu benennen;
die Fähigkeit, ein Problem zu definieren, eine haltbare Hypothese zu formulieren, gültige
Schlüsse zu ziehen, zu vergleichen, zu ordnen, unterzuordnen, unter einem Gesichtswinkel zu
betrachten, eine Zusammenfassung zu geben, auf Besonderheiten der Fächer einzugehen und
sie in die Arbeit zu integrieren;
die Fähigkeit, innerlich Abstand zu wahren zu vorgeschlagenen Inhalten und Lösungen:
-
die Fähigkeit, eine persönliche Sicht darzulegen, zu urteilen, zu bewerten, zu argumentieren,
unterzuordnen, für gültig zu erkennen, zu bewerten, Entscheidungen zu treffen, zu erwägen,
zu vergleichen, mit Gegensätzlichem zu kontrastieren, in einen begrifflichen Zusammenhang
bringen, die Begründetheit von Argumenten zu beurteilen.
22
Schweizerische Maturitätsprüfung
Richtlinien 2003-2006
SF.4
Philosophie + Pädagogik/Psychologie
III.
PROGRAMM
Das Programm wird in drei Kapitel bzw. Achsen gegliedert: "Wesen des Menschen, Denkformen", "Möglichkeiten und Grenzen der Erkenntnis" sowie "Ich und die Andern", die vom
philosophischen, psychologischen und pädagogischen Standpunkt aus betrachtet werden. Dies
entspricht dem Geist der Verordnung, welcher eine globale und interdisziplinäre Annäherung
vorsieht.
Die Kandidatin/der Kandidat befasst sich mit einem Autor/einer Autorin, der/die aus der untenstehenden Liste auszuwählen und im mündlichen Examen vorzustellen ist.
Die Kandidatin/der Kandidat kann:
1. WESEN DES MENSCHEN,
DENKFORMEN
Philosophie:
Ursprung der Philosophie, Denkmodelle
- Ursprünge und Ursachen für die Entstehung der Philosophie
darstellen; die Ursprünglichkeit ihrer Fragen, und das unter
Herbeiziehung des eigenen Erfahrungs- und Fragehorizonts
- die philosophischen Fragestellungen selbst anwenden und mit
Bezug auf Selbstverständliches Zweifel anbringen
- die entsprechende Haltung bei Sokrates (sokratische Methode, Maieutik), bei Descartes (me-thodischer Zweifel) oder bei
Autoren des 19. und 20. Jahrhunderts wiedergeben
- drei oder vier (dualistische und gesamtheitliche, pessimistische und optimistische) Ansichten über das menschliche Wesen nennen und vergleichen, wie sie bei bekannten Philosophen ent-wickelt wurden, wozu die Fähigkeit gehört, grundlegende Probleme der philosophischen Anthropologie zu
entwickeln (Wesen des Menschen, Leib/Seele-Problem)
- die systematisierende und vereinfachende Auffassung kritisieren, die sich in philosophischen Strömungen und großen
Ideologien des 19. und 20. Jahrhunderts finden
-
Pädagogik/Psychologie:
Persönlichkeitstheorien
-
-
2. MÖGLICHKEITEN UND
GRENZEN DES ER-
Gegenstände der Psychologie und der Pädagogik definieren
verschiedene Grundlegungen und Vorgehensweisen in der
Psychologie erklären: die behavio-ristische, psychoanalytische, biologistische, cognitionsorientierte, humanistische
Sicht
mindestens für zwei dieser genannten Ansätze zeigen, wie
sie von bestimmten Auffassungen der Person oder der Gruppen ausgehen und welche Vorgehensweisen mit ihnen verbunden sind
von zwei dieser genannten Ansätze die Konzeption und die
Aneignungswege zeigen, die sie entdeckt und entwickelt haben
Die Kandidatin/der Kandidat kann:
KENNTNIS
Philosophie:
Philosophische Erkennt-
Grundlegende Theorien und Argumente bekannter Autoren
und bekannter Strömungen der abendländischen Philosophie
23
Schweizerische Maturitätsprüfung
Richtlinien 2003-2006
nistheorie
Pädagogik/Psychologie: Zwischen Erkenntnis
und Illusion, das Problem der Interpretation,
Verstandeserkenntnis
und intuitive Erkenntnis -
-
ICH UND DIE ANDERN
darlegen (Platon, Aristoteles, Descartes, Empirismus, Idealismus, Skeptizismus)
bei der Lektüre eines Textes seine Zugehörigkeit zu einer
dieser Erkenntnistheorien erkennen und die entsprechenden
Gedanken in sinnvollem Zusammenhang entwickeln
eine gewisse Anzahl grundlegender Unterscheidungen mit
Bezug auf die verschiedenen Erkenntnistheorien darstellen
und ihre Bedeutung von konkreten Fragen her beleuchten
sich logischer Überlegung bedienen bei der Entwicklung und
Vorstellung seiner Einsichten und Methoden
auf Erfahrung gegründete Ansichten von solchen unterscheiden, die auf Annahmen begründet sind
seine eigenen Ideen, Ansichten, Glaubensinhalte, Überzeugungen analysieren und über deren Ursprung mögliche Annahmen benennen
wichtige Störfaktoren der Wahrnehmung und des Lernens
nennen und erklären: Logische Irrtümer, »effet de halo«, Bezeichnung mit willkürlichen gewählten Eigenschaften, Einfluss von Erwartungen, Stereotype und Vorurteile
mindestens zwei Erscheinungen beschreiben, bei denen die
Wahrnehmung ganz falsch oder missgeleitet sein kann
mit selbst gewählten Beispielen zeigen, wie diese vorgenannten Störfaktoren zur Manipulation gebraucht werden
können
mit selbst gewählten Beispielen die Rolle der Empirie in der
Entwicklung und im Erwerb von wissenschaftlichen Kenntnissen in Psychologie und Pädagogik zeigen
Die Kandidatin/der Kandidat kann:
Philosophie:
Angewandte Philosophie
(Ethik und politische
Philosophie)
-
Pädagogik/Psychologie,
Sozialpsychologie
SF.4
Philosophie + Pädagogik/Psychologie
-
zwei politische Theorien vergleichen und in ihren historischen Bedingungszusammenhang setzen (z.B. Contrat social
bei Rousseau, Dezentralisation, Gewaltentrennung, Bürgerliche Selbstverantwortung bei Tocqueville, Diskurstheorie bei
Habermas, Frühsozialismus, Marx etc.)
mindestens zwei große ethische Theorien vergleichen, zum
Beispiel die deontologische (Kant) und die eudämonistische
(Aristoteles), und sie in ihrer Verschiedenheit exemplifizieren
auf der Basis von konkreten moralischen Fragen argumentieren
Dilemmata der Ethik oder Politik formulieren, erklären und
Stellungsnahmen zeigen
mit ausführlichen Beispielen zeigen, wie ein Individuum sein
Verhalten ändert, um sich einer Gruppe einzufügen, an Normen anzupassen und Rollenerwartungen zu entsprechen
den Pygmalionfabel oder das Phänomen der »Selffulfilling
24
Schweizerische Maturitätsprüfung
Richtlinien 2003-2006
-
-
-
KENNTNIS EINER
AUTORIN/EINES AUTORS
UND EINES WERKES
Philosophie und Pädagogik/Psychologie
SF.4
Philosophie + Pädagogik/Psychologie
prophecy« erklären und zeigen, welche Rolle sie im Leben
einer Schülerin/eines Schülers oder einer Studentin/eines
Studenten spielen
das Funktionieren einer Gruppe zeigen und die Art und Weise darlegen, wie sich in ihr Machtverhältnisse einspielen
(Anführer, Geführte, Nachahmer, Autorität, Unterwerfung,
Vorbilder, Entscheidungsfindung etc.)
einige Bedingungen und Voraussetzungen aufzählen, die
geeignet sind, aggressives Verhalten auszulösen, mindestens
zwei Aggressionstheorien darstellen und brauchen können,
um bestimmte Situationen zu analysieren (z.B. Freud, Dollard, Bandura, Fromm, Lorenz),
das Milgram-Experiment oder das Gefangenendilemma darstellen und erklären
eine Situation der Anwendung von Gewalt mit angemessenen Begriffen beschreiben und analysieren
Die Kandidatin/der Kandidat kann:
die Grundzüge der Gedanken einer/eines der im folgenden aufgezählten Autorinnen/Autoren ausgehend von einem ihrer/seiner
Werke vorstellen.
-
NB Die Kandidatin/der Kandidat kann auch ein Werk einer/eines
nicht in die Liste aufgenommenen Autorin/Autors vorschlagen.
Sie/er meldet diesen Vorschlag beim Bundsamt für Bildung und
Wissenschaft mindestens drei Monate vor dem letzten Einschreibungstermin für die zweite Teilprüfung oder die Gesamtprüfung
an.
Philosophie
Antike
Aristoteles, Epikur, Heraklit, Lukrez, Parmenides, Platon, Plotin,
Seneca
Mittelalter
Averroes, Boethius, Nikolaus Cusanus, Maimonides, Wilhelm von
Ockham, Augustinus, Thomas, Duns Scotus
16.-17. Jh.
F. Bacon, Descartes, Th. Hobbes, Leibniz, J. Locke, Malebranche,
Machiavelli, Montaigne, Pascal, Spinoza
18. Jh.
Berkeley, Diderot, Hume, Kant, Montesquieu, Rousseau
19. Jh.
Comte, Benjamin Constant, Feuerbach, Hegel, Kierkegaard, Marx,
Nietzsche, Schopenhauer, Adam Smith, Stirner, de Tocqueville
20. Jh.
Adorno, Simone de Beauvoir, Bergson, Jürgen Habermas, Heidegger, Jeanne Hersch, Husserl, Jaspers, Levi-Strauss, Maritain, Merleau-Ponty, Plessner, Popper, Russel, Sartre, Scheler, Michel Serres, Edith Stein, Simone Weil, Whitehead, Wittgenstein
25
Schweizerische Maturitätsprüfung
Richtlinien 2003-2006
SF.4
Philosophie + Pädagogik/Psychologie
Pädagogik/Psychologie
Geschichte der Pädagogik
Amos Comenius, Jean-Jacques Rousseau, Heinrich Pestalozzi, Maria Montessori, Rudolf Steiner, Martin Buber, Janusz Korczak,
Ovide Decroly, Célestin Freinet, Edward J. Flanagan, Paulo Freire
Geschichte der Psychologie
Ivan P. Pawlow, B.F. Skinner, Gordon W. Allport, Max Wertheimer, Wolfgang Köhler, Edouard Claparède, Lew S. Wygotskij
Entwicklungspsychologie
Charlotte Bühler, Karl Bühler, Eric H. Erikson, Jean Piaget, Lawrence Kohlberg, Dieter Baacke, Rolf Oerter
Tiefenpsychologie, Psychoanalyse
Siegmund Freud, Alfred Adler, Anna Freud, C.G. Jung, Karen
Horney, Erich Fromm, Helm Stierlin, Gaston Bachelard, Jacques
Marie Lacan, Horst Eberhard Richter
Humanistische Psychologie
A.H. Maslow, C.R. Rogers, Reinhard Tausch, Thomas Gordon
Kommunikation
Paul Watzlawick, Schultz von Thun, R.D. Lain, Virginia Satir
Lernpsychologie
N.L. Gage, Alexander R. Lurija, Jerome S. Bruner, Frédéric Vester
Intelligenzforschung
Jean Piaget, Howard Gardner
Jakob J. von Uexküll, Konrad Lorenz
Verhaltensforschung,
biologistische Psychologie
Sozialpsychologie, Aggressionsforschung
Kurt Lewin, Stanley Milgram, Albert Bandura, John Dollard
Psychopathologie, Sonderpädagogik (Heilpädagogik)
Andreas Mehringer, Bruno Bettelheim, Karl Menninger, Erwin
Ringel, Stefan Herzka
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