CMS Informationen CMS Informationen Was versteht man unter CMS? CMS-Hybride und Ökolandbau CMS ist eine Abkürzung für „cytoplasmatische männliche Sterilität“. Dies bedeutet, dass die entsprechende Pflanze nur noch sterile Pollen produziert. Die entsprechende Erbeigenschaft wird dabei nur durch zytoplasmatische Organellen und nicht nukleär durch die Mutterpflanze weitervererbt. Die Erzeugung von Hybrid-Saatgut wird durch Verwendung von CMS-Linien erleichtert. Rein rechtlich sind die derzeit kommerzialisierten CMS-Sorten für den Ökolandbau zugelassen. Die Bio-Branche sieht die aus Zellfusionen gewonnenen CMS-Hybride jedoch sehr skeptisch: die IFOAM wertet diese Technik als gentechnisches Verfahren. Deutsche Bio-Verbände verbieten CMS-Hybride aus Proto-/Cytoplastenfusion. Einige Bioverbände, wie z.B. Demeter, Bioland und Naturland, veröffentlichen deswegen regelmäßig Orientierungslisten mit Gemüsesorten, die durch Proto-/Cytoplastenfusion generiert wurden. Darunter fallen zahlreiche Kohlgewächse und Sorten von Treib-Zichorien. In manchen Pflanzen kommt CMS natürlich vor und kann durch „klassische“ Züchtungsverfahren auf andere, verwandte Arten oder auch innerhalb der Art übertragen werden. Dies ist z.B. bei Möhrenoder bei Roggenhybriden der Fall. In den meisten Fällen ist es jedoch äußerst aufwendig, das CMS-Merkmal zu übertragen und man bedient sich daher oft der sogenannten Cytoplasten-/Protoplastenfusion. Dazu werden kernlose Zellen aus CMS-Formen, wie z.B. dem japanischen Rettich oder der Sonnenblume mit Zellen der Zielspezies (z.B. Blumenkohl oder Treib-Chicorée) unter Laborbedingungen fusioniert. Viele neue Kohl-Hybridsorten werden auf diese Weise hergestellt, z.B. bei Blumenkohl, Brokkoli, Wirsing, Rot-und Weißkohl etc., aber auch in zunehmenden Maße Treib-Zichorien. Besteht eine Kennzeichnungspflicht von CMS-Hybriden? Nachweisverfahren für CMS-Hybride Das sogenannte Ogura-Cytoplasma wird primär bei der Herstellung von Kohl-CMS-Hybriden verwendet. Bei der Generierung von CMS-Treib-Zichorien kommt ein spezifisches Sonnenblumen-CMS Cytoplasma zum Einsatz. Die genetische Information für die männliche Sterilität liegt bei beiden Methoden in der mitochondrialen DNA der CMS-Cytoplasmen. Genetic ID (Europe) AG hat für die ogura-, und für Sonnenblumen-CMS-DNA spezifische Real-Time PCR-basierte Nachweisverfahren entwickelt. Mit diesen Detektionssystemen kann bei Kohlgewächsen und Treib-Zichorien festgestellt werden, ob CMSHybride vorliegen. Gemäß 2001/18/EG gelten CMS-Sorten, die aus einer Proto-/Cytoplastenfusion hervorgegangen sind, nicht als GVO (Gentechnisch veränderter Organismus), wenn die resultierende Pflanze auch theoretisch durch „klassische“ Züchtungsverfahren erzeugt werden könnte. Die bisher erhältlichen CMS-Hybride sind gemäß dieser Definition keine GVOs und unterliegen somit nicht der Kennzeichnungspflicht. Literatur: „CMS“-Orientierungsliste 2013 www.bioland.de/fileadmin/bioland/file/bioland/qualitaet_richtlinien/CMS-Liste_2013.pdf OGURA, HIROSHI ( 1968 ) Studies on the New Male-Sterility in Japanese Radish, with Special Reference to the Utilization of this Sterility towards the Practical Raising of Hybrid Seeds; Me. Fac. Agric. Kogoshima Univ. 6: 39 - 78 GENETIC ID (EUROPE) AG Am Mittleren Moos 48 86167 Augsburg, Germany Web: www.genetic-id.de Mail: info @ genetic-id.de Tel: + 49.821.747.76 - 30 Fax: + 49.821.747.76 - 39