TOP Magazin - Praxis Prof. Dr. med. O. Kilian in Erfurt und

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Neues Verfahren
bei Gelenkverschleiß
und Sportverletzungen
zeigt höheren und
schnelleren Wirkeffekt
Seit knapp einem Jahr führt Prof. Dr. med. Olaf Kilian am Erfurter Anger 81
seine Privatpraxis für Allg. Orthopädie und Unfallchirurgie, Schulter- und
Ellenbogenchirurgie, Handchirurgie, Hüft- und Kniegelenkchirurgie, Sprung­
gelenk- und Fußchirurgie und Reparative Knorpelchirurgie.
TOP sprach mit dem erfahrenen Chirurgen über ein neues Verfahren zur
Behandlung von Gelenkverschleiß und Sportverletzungen: die Eigenblut­­therapie mit autologen conditionierten Plasma (ACP).
Tex t: Jens Hirsch · Fotos: Marcel Krummrich
Herr Prof. Kilian, wie kommt es zum Gelenkverschleiß?
Gelenkknorpel unterliegt einer ständigen Belastung. Dabei
vermindert sich die Elastizität des Knorpels, der Wassergehalt sinkt und die Stoßdämpferfunktion geht langsam verloren.
Alterungsprozesse und genetische Vorgaben auf der einen
Seite sowie chronisch überhöhte Belastung auf der anderen
Seite tragen zum fortschreitenden Abbau und letztendlich
Verlust des Gelenkknorpels bei. Der Prozess der Knorpelabnutzung kann über mehrere Jahre in verschiedenen Stadien
verlaufen.
Was sind die Folgen?
Zunächst kommt es zur Knorpelerweichung bei intakter
Oberfläche (Grad 1). Im weiteren Verlauf können flache Knorpeleinrisse (Grad 2) bis hin zu tiefen Knorpeldefekten mit zum
Teil instabilen Knorpelstücken (Grad 3) entstehen. Ein zunehmender Knorpelabrieb kann zum vollständigen Verschleiß
des Gelenkes, der sogenannten Arthrose, führen. Die manifeste Arthrose ist gekennzeichnet durch einen vollständigen
Knorpelverlust mit frei liegendem Knochen (Grad 4).
Knorpel ist ein Gewebe, welches sich aufgrund fehlenden
Eigenstoffwechsels und fehlender Durchblutung nicht selbst
wieder aufbaut.
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Und genau hier setzt die Eigenbluttherapie mit ACP an?
Genau. Die Behandlung mit autologen conditionierten Plasma stellt ein neuartiges Verfahren zur Therapie verschleißbedingter Gelenkbeschwerden dar. Es ist bekannt, dass die im
Blut des Menschen enthaltenen Wachstumsfaktoren biologische Prozesse positiv beeinflussen können.
Wie verläuft die Therapie und was sind die Vorteile gegenüber anderen Behandlungsmethoden?
Für die Therapie wird dem Patienten aus der Armvene eine
kleine Menge Blut entnommen, aus der mittels eines speziellen Trennverfahrens die Wachstumsfaktoren hoch konzentriert gewonnen werden. Diese körpereigne Lösung wird dann
in das betroffene Gelenk injiziert. Die Behandlung sollte vier
Injektionen innerhalb von vier Wochen (einmal wöchentlich)
umfassen.
Zu den Vorteilen: Zum einen nutzt die ACP-Therapie die körpereigenen Regenerationskräfte und zum anderen können
durch die Eigenbluttherapie Kortisoninjektionen und die Verabreichung von synthetischen Präparaten oder von Fremdproteinen vermieden werden.
Für welche Krankheitsbilder eignet sich die Therapie?
Zu empfehlen ist die ACP-Therapie bei schmerzhaftem,
leichtem bis mittelschwerem Gelenkverschleiß (bis Grad 3).
Die amerikanische Studie „Am J Sport Med 2012“ belegt einen
höheren Wirkeffekt der ACP-Therapie gegenüber Hyaluron bei
Gelenkverschleiß nach etwa sechs Monaten.
Inwieweit können Sportverletzungen effektiver behandelt
werden?
Auch die Heilungsprozesse eines verletzten Sehnen- und
Bandgewebes und nach Muskelfaserrissen durchlaufen eine
komplexe und präzise geregelte Serie von körpereigenen Vorgängen. Das setzt allerdings eine gute Durchblutung des verletzten Gewebes voraus. Da aufgrund einer schwellungsbedingten Minderdurchblutung das nicht gewährleistet ist, kann
der Heilungsprozess gezielt gefördert werden, indem ACP am
Ort der Verletzung injiziert wird. Es wird angestrebt, die Rehabilitation nach Sehnen- und Bandverletzungen zu verkürzen
und die sportlichen Aktivitäten schneller wieder zu ermöglichen. In der Studie „J Foot Ankle Surg 2012“ wurde bereits ein
besseres Behandlungsergebnis nach Achillessehnenverletzung durch die zusätzliche ACP-Therapie beschrieben.
Beim Thema Eigenbluttherapie denkt man schnell an den Doping-Skandal um den spanischen Arzt Fuentes, in den auch
Ex-Radprofi Jan Ulrich verwickelt war.
Das ACP-Verfahren ist kein Doping und steht nicht auf der
Liste verbotener Maßnahmen oder Substanzen der WADA.
Herr Prof. Kilian, vielen Dank für das Gespräch.
TOP Service:
Prof. Dr. med. Olaf Kilian – Privatpraxis
Anger 81, 99084 Erfurt, www.praxis-prof-kilian.de
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